Ende einer Affäre

zielsicher

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Ihr Lieben alle,
ich lese und leide hier seit Anfang des Jahres mit, habe mich und meine Geschichte so oft wiedererkannt, vieles verstanden, einiges in mein Handeln übernommen und nach unendlichen Tiefpunkten der letzten Zeit meine Affäre am Ostermontag nach fast 2 Jahren beendet. Ein bißchen schäbig per sms, bzw. e-mail, aber letztendlich war das sowieso unsere Haupt-Kommunikationsebene.

Im Moment befinde ich mich weiterhin in einem Gefühlschaos, eigentlich nicht anders als während meiner Affärenzeit. Und doch gibt es einen Unterschied, denn es ist zum ersten Mal so, dass ich fühle, es geht nur so, für mich nämlich und nur für mich.
Landläufig nennt man das wohl Liebeskummer, den es auszuhalten gilt, und das ist allemal besser als das Hoffen und Warten, auf was auch immer.

Es wäre schön, wenn ihr mir ein wenig bei der Verarbeitung dieser für mich hochemotionalen Jahre durch eure Meinungen und Ratschläge helft und vielleicht ist es ja auch so, dass mein Erlebtes bei den noch aktuell gelebten Affären Denkansätze geben kann.

Mein Ex-AM und ich sind unsere ersten großen Lieben, haben uns 35 Jahre nicht gesehen und vor 2 Jahren wiedergetroffen, zeitgleich mit der Trennung von meinem Ehemann kurz vor der Silberhochzeit. Es hat lange bis zu einem persönlichen Kontakt gedauert, aber der hatte es dann auch in sich. Aber das kennt ihr ja alle mehr als genau. Sms, Email, Telefonate und Treffen, das volle Programm. Er lebt seit 17 Jahren in einer Beziehung, seit 7 Jahren davon in einer Fernbeziehung, seiner Aussage nach als Bruder/Schwesterverhältnis.

Er hat mir durch genaue Aussagen nie eine Trennung von seiner Freundin in Aussicht gestellt, aber durch Worte und Taten natürlich Hoffnungen in mir erst geweckt, dann geschürt. Ich habe mich dreimal von ihm getrennt, sehr dramatisch und immer mit dem Ziel, dass er sich in meine Richtung bewegt, wenn ich nicht mehr da bin, ohne das genau auszudrücken. Jede folgende Kontaktaufnahme ging dann wieder von mir aus, er hat meine Trennungswünsche immer respektiert. Und nicht nur bei diesen Aktionen habe ich meinen Stolz verloren, sondern im Laufe der Zeit so oft.

In den letzten Wochen ging es mir immer schlechter, auch körperlich. Ich habe nicht mehr richtig für mich gesorgt, zuviel geraucht und getrunken und zuwenig gegessen. Meinen Job konnte ich nicht mehr richtig machen und habe die Tage eigentlich nur so verdaddelt und gedacht gedacht gedacht. Die Tatsache, dass ich mich so wenig schätze, kein Selbstbewusstsein mehr habe, immer nur an sein Wohl denke (nicht zu viel Druck machen, keine konkreten Nachfragen stellen, abwarten) und letztendlich meine Zeit nur nach ihm gerichtet habe, wurde mir immer bewusster und mir wurde schlagartig klar, was ich will. Emotionale Sicherheit, Verbindlichkeit, Perspektiven für die Zukunft, nach 2 Jahren sicher völlig normal. Das habe ich eingefordert und eine mich nicht befriedigende Antwort bekommen. Diese Antwort habe ich 2 Tage lang immer wieder gelesen, mit den unterschiedlichsten Emotionen und dann endlich mit einer Abschluss-Mail alles beendet. Als Antwort kam: Du bist eine wundervolle Frau und ich liebe dich sehr.

Es sind viele Fragen offen geblieben, aber die will ich ihm nicht mehr stellen, denn sie haben den Ursprung in mir. Die Affäre hat mir gezeigt, wie viel ich noch an mir arbeiten muss, ich zu ganz großartigen Gefühlen fähig bin (positiv und negativ), ich mein Glück zu sehr von anderen abhängig mache und wohl noch nicht MEIN Leben lebe.

Meine Aufgabe ist es jetzt, die Trauer um das nicht-gelebte auszuhalten, nicht zu hart mit mir zu sein und die "Fehler" nur bei mir zu suchen, die manchmal aufkeimende Wut auf ihn im Rahmen zu halten, meine Sichtweisen zu Partnerschaften zu überdenken, die Angst vor dem Alleinsein im Alter zu überwinden (danke G.Ost) und wohl noch viel viel mehr.

Ich möchte irgendwann wieder glücklich sein, sehe den Weg noch nicht genau, erlebe gerade stündlich wechselnde Gefühlswallungen und fühle doch: Es war nichtig so, und vielleicht habe ich für mein Leben diese 2 Jahre ja auch gebraucht. Es wäre sehr schön, wenn euch meine Geschichte interessiert, ich mich mit euch austauschen könnte und wir alle davon etwas mitnehmen könnten.

Allen hier wünsche ich Glück, bei allem was zu tun ist,
unsicher
 

SiSe

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Liebe unsicher,

was für ausgewählte und bedachte Zeilen,
man merkt, dass du hier schon eine Weile mitliest ;-).

Und man merkt auch, dass du bereit bist für ein neues Denken,
neues Leben, _deine_ neues Leben.
Ohne dieses Warten, ohne Ungewissheit, ohne Angst zu konkret zu fragen...

Ich könnte vermutlich fast deine Tochter sein,
was das Liebesdilemma nicht besser macht ;-).

Ganz herzlich willkommen hier,
ganz liebe Grüße
SiSe
 

herzchen_dupl_name_0

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liebe unsicher,

es ist wie bei allen hier:

der scmerz ist riesengroß - fast nicht zum aushalten. aber ich versichere dir: du wirst
1. daran wachsen und 2. irgendwann darüber hinweg kommen.

angst vor dem alter brauchst du nich tzu haben. ich denke, wir sind beide ca. im gleichen alter, und ICH habe nicht diebefürchtung, dass es im alter mist wird. es kommt alles so, wie es kommt. und nur, um im alter nicht allein zu sein, sich an irgendwas zu hängen, was einen nicht glücklich macht - nein.

es wird schon jemand da sein, der uns den po abwischt, wenn wir nicht mehr können.......:smile:

aber soweit ist es noch lange nicht! jetzt wird erstmal gelebt!:silvester_sekt:
 

SiSe

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Herzchen, du bist immer der Knaller, ganz echt jetzt :smile:

Ich glaube, mit dir einen Abend Prosecco zu trinken, wäre unfassbar lustig :smile::smile:

LG
SiSe
 

zielsicher

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Herzchen,
ist schon komisch, ans Poabwischen denke ich dabei so gar nicht :lach:

Wie ich leben will/kann, das muss ich üben, mein Leben lang habe ich mich nur nach anderen gerichtet und geschaut, dass es denen gut geht. Wer ich bin - ich glaub, das weiß ich noch gar nicht.

Sise,
wahrscheinlich bist du sogar jünger als meine Tochter (32) und du hast recht, das Liebesdilemma ist in jedem Lebensalter vergleichbar.

Für den Moment wünsche ich mir nur, dass der Schmerz vergeht. Und die Sehnsucht. Was habe ich mir nicht alles mit ihm vorgestellt.............unglaublich. Wie kann man so die Realität ausblenden, bzw. nicht wahrhaben wollen?
 

SiSe

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@Unsicher,

ne, ich bin minimal älter als deine Tochter,
aber meine Liebesgeschichte Anfang 2012 hatte mich fühlen lassen wie 16....
Ein Wahnsinns-Höhenflug und ein fieser Absturz...und das ganze in sieben Wochen.

Naja, es kann nur besser werden :)

LG
SiSe
 

zielsicher

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@ Sise,

genau so ist es, auch ich mit 52 Jahren habe mich gefühlt wie eine pubertierende 16-jährige. Und genau in dem Alter hatte ich mich ja schon mal in ihn verliebt.

Wir haben das auch thematisiert, ob es die Gefühle von früher waren, die uns so unglaublich zueinander hingezogen haben. Er war immer der Meinung, dass es über die Vergangenheit hinausgegangen ist.

Im Nachhinein bin ich mir bei mir da nicht mehr so sicher. Es ist ja bei solchen Affären oft der Fall, dass man sich in ein Bild von dem Menschen verliebt. Da selten ein gelebter Alltag stattfindet, bleibt dieses Bild eben lange scharf (ui, wie doppeldeutig).
 

Wunderwar

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Liebe Unsicher, wir kennen uns ja schon aus der Shoutbox :)

Ich teile soviele Deiner Gefuehle und Gedanken, bzw. habe sie in der "harten Phase" nach meiner AM-Trennung gefuehlt.

Es ist bei mir wirklich besser geworden. Auch ich habe Angst alleine alt zu werden.

Zumal ich mich gerade sehr "alt" fuehle denn sitze mit grossem Knieproblem und Gehunfaehigkeit zu Hause. Und keiner da, der mir hilft und Zuspruch gibt :( Aber 'nen netten Krankengymnasten hab' ich :)

Wenn ich dann im Altenheim bin, lasse ich auch die netten Krankengymnasten kommen :)

Achte auf Deine Gesundheit! Ich habe mich monatelang nicht vernuenftig ernaehrt, Arzt hat gerade Vitaminmangel festgestellt und ich frage mich, wieweit der Affairenstress zu meinen gesundheitlichen Problemen beigetragen hat.

Und jetzt gerade finde ich Gesundheit viel wichtiger als Liebe. Also die Perspektive aendert sich mit der Situation. Auch wenn ich immer noch fast staendig an Ex-AM denke, es ist laengst nicht mehr so schmerzhaft.

Es ist sehr mutig, sehr stark, dass Du eine Dich nicht gluecklich machende Situation beendet hast.
 

Wissbegierig

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...das wollte ich auch schon sagen, dass die Frauen, die hier schreiben, teilweise schon so reflektiert sind und eigentlich mehr Halt und Vorschläge suchen, sich selbst zu finden, um sich aus dieser Misere zu befreien, denn meines Erachtens sind die meisten AM's wirklich nicht zurückwünschenswert.


Hallo liebe Unsicher,

Alleine sein ist etwas anderes als eisam sein.

Ich habe mich in meiner Ehe und ganz besonders während der Affäre isoliert und mich nur auf diese Affäre fixiert und das war mein großer Fehler.
Ich bin grad dabei einen neuen Bekannten und Freundeskreis aufzubauen. Ich habe mich in verschiedenen Kursen angemeldet und wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, fange ich an wie eine Irre zu walken...danach ist man schön ausgepowert ;)

Ich habe Bücher verschlungen, zuerst weil ich wissen wollte, was für einen Knall mein AM wohl hat und ganz automatisch stieß ich auf meine eigenen Unzlänglichkeiten und die Erklärung, wie ich überhaupt in so eine Situation geraten konnte und warum ich mich daran auch noch geklammert habe.

Ich finde es sehr hilfreich, dass sich in diesem Forum auch in dieser Hinsicht, was die Selbstfindung angeht, ausgetauscht wird und da kommt man irgendwann hin, wenn man dieses Leid was man durchmacht, als Erfahrung und Chance sieht, als ein Zeichen, dass man etwas an sich selbst verändern sollte.
Ich selbst habe auch gedacht, ich muss sterben vor lauter Unglück und in Wirklichkeit habe ich einen enormen Reifeprozess durchgemacht.

Wenn man es mit sich selbst gut aushalten kann und Freunde hat und Menschen um sich herum, die man mag und die es gut mit einem meinen, dann ist man nie allein.

Wie viele Frauen ihren Lebensabend wohl an der Seite eines Mannes, nicht schallend lachend sondern verbittert, gemeinsam einsam verbringen müssen?
Das würde mir wirklich Angst machen.

Liebste Grüße


Zuletzt modifiziert von Wissbegierig am 13.04.2012 - 16:18:23
 

herzchen_dupl_name_0

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ja sise, ich bin immer so schön direkt...............................das mag nicht jeder, aber ist mir egal! ich kann einenganzen saal unterhalten - wenn ich gut drauf bin - ansonsten.................: lieber das weite suchen.

naja, das mit dem po abwischen sollte eigentlich nur ein beispiel sein.............hätte auch schreiben können: die schnabeltasse reichen................:PP
 

SiSe

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Hihi,

das mit dem Direktsein kenne ich....damit kann ja nicht jeder,
aber bin da auch Spezialist drin :lach:

LG
SiSe
 

zielsicher

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Ihr Lieben,

hier im Forum fühlt es sich an, als würde man Tagebuch schreiben, nur dass hier eben auch Antworten kommen :lach:

Wie kann ein einziger Tag so unterschiedliche Emotionen hervorrufen? Von relativer innerlicher Ruhe über Wut (auf wen eigentlich mehr), Verständnislosigkeit, Ratlosigkeit und den immer wiederkehrenden Fragen.

Mein Handy ist irgendwie tot, e-mails der Bedeutungslosigkeit kommen an und aus dem Nichts der Drang, einfach eine Meldung zu schicken. Ist das schon Gewohnheit? Wann hört das auf?

Ich frag mal hier in die Runde:
Müssten wir Signale, die der AM uns sendet, nicht besser erkennen und eher handeln?
Was bringt uns dazu, in dieser Warteposition zu verharren? Gibt`s da ein bestimmtes Gen?
Warum gibt es keinen Alarmknopf, der sofort schrillt wenn wir merken, dass es bei einem AM unklare Aussagen gibt und uns automatisch auf Rückzug setzt?
Ist diese Unerreichbarkeit ein Reiz für den Verlauf einer Affäre?

Seid gnädig mit mir, ich habe einen sch.....-Tag gehabt und mein Kopf ist ganz wattig.

Ich muss beruflich bei zwei Jobs meine Frau stehen, vermittele Selbstsicherheit ohne Ende und bin....................................so unsicher.

Nachtrag:
wunderwar und herzchen, eure geschichten les ich jetzt mal nach, bisher hatte ich mich nur bei den noch nicht beendeten Affären getummelt


Zuletzt modifiziert von unsicher am 13.04.2012 - 21:21:33
 

SiSe

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Liebe unsicher,

natürlich sind gnädig, hier wurde noch keinem der Kopf abgerissen :trost:

Und dieser Drang, was zu schreiben....ja, ich für mich kann sagen,
es ist die Gewohnheit.
Ich kann jetzt nach acht Wochen langsam auch mal stundenlang nicht auf's iPhone gucken und ständig warten....weil eh nur noch selten was kommt, teilweise 2,3 Tage nix.
Ich weiß noch den ersten Tag ohne Message von ihm *autsch*.

Ich finde es noch schlimmer, nichts zu lesen als nichts zu schreiben...

Und ich frage mich auch an manchem Tag, warum bin ich überhaupt in diese Lage geraten und warum komm ich da nicht mal eben raus.
Tja, genau deswegen, weil ich so innig gefühlt schon ganz lange nicht mehr habe.

Um mich glücklich zu machen, bräuchte es momentan nur den richten Einzeiler von ihm....verrückt, oder?
Und keineswegs ein "ich liebe dich"...aber einfach was pesönliches, nur für mich.
Tja, Wunsch und Wirklichkeit und das Leben ist kein Ponyhof, leider.

Ich strahle auch Selbstsicherheit aus, absolut, aber in mir drin sieht es seit Wochen furchtbar aus....das wissen aber nur ganz enge Freunde.

Mir geht es heute gut - ich gebe dir ein Stückchen ab :)

LG
SiSe
 

zielsicher

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Liebe SiSe,

danke!

Manchmal fühle ich mich so komplett meschugge, während der Affäre und auch jetzt.

Es kann doch nicht sein, dass der Tag nur dann gut ist, wenn eine Nachricht kommt, sei sie noch so belanglos................

Zu meinem inneren Kummer hau ich mir noch ständig selbst welche über den Schädel, weil ich denke, dass ich zu ungeduldig, zu fordernd, zu egoistisch bin. Welch Quatsch, hab ich mich doch mehr als verbogen. Mein Ex-AM hat in seiner letzten Nachricht u.a. geschrieben: dir wird es nie genügen, immer wird dir etwas fehlen...........
Das treibt mich grad um, als hätt ich nicht genug ausgehalten........
 

SiSe

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Nene....den Schuh darfst du dir ja nun mal gar nicht anziehen!

Du hast eben alles und noch viel mehr getan,
und ja, es hat nicht gereicht, weil er sich nicht ganz für dich entschieden hat.
Das ist was, damit hast du einfach nichts zu tun, das wäre bei ihm gelegen.

Und ja, das Glück des Tages hängt dann teilweise von einer belanglosen Nachricht ab.
Ätzend, aber es ist so.
Aber es wird besser, ganz sicher!

Ich hätte meinem heute zurückschreiben können, weil ich mich eigentlich gefreut habe,
dass er nach dem Arztbesuch an den Rechnergeht und mir eine Message tippt,
aber dann schreibe ich was zurück und dann warte ich wieder.
Und heute wollte ich nicht warten, genau deswegen hat er heute keine Antwort bekommen.

Es denn bei euch alles verloren, also hast du ihn ganz abgehakt oder hoffst du noch?

LG
SiSe
 
T

tessa

Gelöschter User
unsicher schrieb:
Was bringt uns dazu, in dieser Warteposition zu verharren? Gibt`s da ein bestimmtes Gen?
Warum gibt es keinen Alarmknopf, der sofort schrillt wenn wir merken, dass es bei einem AM unklare Aussagen gibt und uns automatisch auf Rückzug setzt?
Ist diese Unerreichbarkeit ein Reiz für den Verlauf einer Affäre?

Liebe Unsicher,

ich gehöre ja zu denen, bei denen es zum Glück mit dem Warten vorbei ist :-)
Auch bei dir wird es besser, versprochen! :trost:

Deine Frage ist sehr interessant! Ich denke, was das Warten angeht, da hocken wir halt evolutionsbiologisch gesehen noch in unserer Steinhütte und warten auf den Kerl, der das Fleisch heim bringt...

Aber besonders spannend finde ich den zweiten Teil deiner Frage, denn wenn der Kerl uns eigentlich gar nicht mehr will, warum laufen wir in das Elend, anstatt uns möglichst schnell umzuorientieren?
Was hätte das in der Evolution den Frauen für Nachteile gebracht? Gabs nicht genug Männer? Wahrscheinlich wäre der Neue vom Alten niedergemetzelt worden und dann hätten wir auch nix davon gehabt...

Liebe Grüße, Tessa
 

zielsicher

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Nein, ich will nicht mehr, definitiv nicht.
Diese Affäre hat mich Kraft und Energie gekostet, die ich nicht für meine anstehende Scheidung, Hausverkauf, Firmenverkauf verwenden konnte.

Er hat mir gezeigt, was mit und in mir möglich ist, jetzt lass ich ihn seine Bruder/Schwester-Beziehung leben. So schlimm kann es ja nicht sein. Außerdem ist er beruflich mehr als eingespannt, da holt er sich seine Bestätigung, soll er, ich wünsche ihm das. Und noch viel mehr, denn ich grolle ihm nicht, dazu lieb ich ihn immer noch zu sehr. Und ob ich für ihn nun DAS Glück gewesen wär, wer weiß das schon. Gleichzeitig frage ich mich natürlich auch, ob ich alles aufgegeben hätte, um in seine Richtung zu gehen.

Man sagt, man trifft sich immer zweimal im Leben, das haben wir getan. Darüber hinaus, wer weiß das schon. Und wie wir dann zueinander stehen, Himmel, darüber mag ich gerade jetzt noch nicht nachdenken.

Ich hätte ihn halt einfach gern näher kennengelernt, unsere gemeinsamen Wünsche ausgelebt und dafür hätte ich großen Einsatz leisten müssen-------ich hätt`s getan, wenn er sich getrennt hätte. Mit dem Risiko des ungewissen Ausgangs....
 

zielsicher

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Tessa,
ich beneide dich :D, obwohl ich ja auch nicht mehr warte.
Weißt du, mich fasziniert sehr, dass man doch umschalten kann. Schleichend zwar, aber auf einmal ist die Gewissheit da, dass man nicht mehr will. Es ist erstmal nicht zwingend einfacher, aber irgendwie anders.

Also, ich warte und hoffe, leide, viel viel viel zu lange, stelle fest dass ich nicht mehr will/kann, dann erst kommt die große Auseinandersetzung.
Warum nicht früher? Warum dauert der Prozess so lange?

Meine Steinhütte haben wir gerade verkauft :lach:

Liebe Grüße
unsicher
 

SiSe

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Gut, du hättest alles gegeben, er nicht.
Du weißt und spürst, das passt nicht, weil er nicht will.

Das heißt aber auch, du kannst jetzt jeden Tag einen Minischritt nach vorne gehen,
nach vorne blicken und Tag für Tag ein wenig verarbeiten.

Die Phase, in der man noch hofft (auf was auch immer, seufz), ist irgendwie die schlimmste.
Wenn die mal rum ist, dann geht es aufwärts.

Wie sagte meine Freundin "vielleicht brauchst du ein ganz direktes NEIN von ihm, geh es dir holen, danach kannst du abschließen, aber eier nicht rum wie die letzten Wochen".
Hart, aber irgendwie wahr.

LG
SiSe
 

zielsicher

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SiSe,

eine Zeitlang habe ich gehofft, dass er es beendet, nach den Dramen der letzten Zeit wärs mir damit besser gegangen. Er hat IMMER gesagt, von ihm käme das nie, er wisse was er will und ich müsse entscheiden.

Das hat mich gehemmt und immer wieder hoffen lassen, auf Schritte in meine Richtung. Nach fast zwei Jahren kann man das erwarten, auch wenn es schwierig zu realisieren wäre.

Ich glaube, wenn ich mir seine Lebensgeschichte anschaue, dass er ein großes Nähe/Distanzproblem hat.

Vielleicht hätte ich ihm weitere 2 Jahre einräumen müssen, aber das will ich nicht mehr, bei allem Gefühl für ihn, das ja immer noch da ist.

Bei meinem Mann war ich immer die "Macherin", der Motor unserer Ehe, bei meinem AM fühlte ich mich immer ganz ganz ganz klein (und manchmal wohl damit).

SiSe, auch du findest deinen Weg, es gibt wohl keine Norm, wie lange das dauert und auch keine Navi dafür. Wir sind alle verschieden und haben unterschiedliche Schmerzgrenzen...............

Die Frage ist: was bleibt unterm Strich übrig. Die Antwort darauf erhalten wir immer erst am Schluss, wie der auch aussieht.
 

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