Kleene2
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Danke für deine mitfühlenden Worte, liebes Goldstück!
Du bist wohl derzeit die einzige in meinem Strang, aber das Thema (AMs Charakter) ist ja auch speziell. Dennoch ist es für mich halt auch überwiegend das Thema EF... Denn ich glaube weiterhin daran, dass seine Art mir gegenüber eine ganz andere wäre, wenn es EF nicht mehr gäbe. Alles, aber auch alles an seinem unsicheren Verhalten landet immer wieder bei dem Thema (oder resultiert daraus), ob er sich nicht doch gegen mich entscheidet.
Gestern warf er mir auch wieder vor, wie sehr er abgenommen habe. Natürlich wegen „unserer schwierigen Situation“. Nicht etwa weil er sich selber wegen EF nicht entscheiden konnte und 30 Jahre seines Lebens hinter sich gelassen hat!
Ja, ich frage mich wirklich immer wieder, was ich beitragen kann, dass es nicht eskaliert. Nicht, was ich falsch gemacht habe, sondern an welchem Punkt ich abschätzen kann, dass er mal wieder ein Problem hat, so dass ich deeskalierend einwirken kann.
Ehrlich gesagt habe ich es ja diesmal recht früh gemerkt. Obwohl wir eine tolle Zeit hatten, war er ja bereits Samstag super unruhig und in Gedanken. Da hat die Bombe ja schon getickt. Und gar nicht wegen mir! Aber natürlich schiebt er seinen Wohnungskonflikt auch auf meinen Charakter. Denn wenn ich mich in seinen Augen besser verhalten würde, dann hätte er ja schon längst eine Entscheidung treffen können.
Ich fragte ihn neulich, ob er mir beim Getränkeholen hilft. Denn er bittet mich ja immer wieder, dass er mir bei irgendwas helfen kann und wir somit etwas Gemeinsames machen. Wir holten also am Samstag Wasser bei mir direkt um die Ecke. Cola war 1,5km entfernt im Angebot. Plötzlich fragte er genervt, ob sich die ganze Fahrerei und der Zeitaufwand eigentlich lohne, und ob ich nicht besser mehr Geld ausgeben könne!
Ich war sehr irritiert, denn er ist ja derjenige, der mir literweise das Zeug wegtrinkt, sobald er bei mir zur Tür reinkommt. Und wenn ich bei 2 Kisten 8 Euro spare, finde ich das ganz gut!
Er nahm seine Aussagen kurz danach zurück und betonte, wie toll er es findet, dass wir sowas zusammen machen und Zeit dabei verbringen. Denn Hauptsache, wir verbringen ganz viel Zeit, egal bei was, und was Produktives sei doch dann erst recht toll.
Er kommt mir echt oft so schizophren vor. Im einen Moment sagt er, er will keine Sekunde ohne mich sein, im nächsten sagt er, dass er Abstand braucht und mal alleine was machen will.
Was mir auch immer mehr auffällt: er scheint sich selber für seine Schwäche zu verurteilen. Seine Schwäche, mir immer wieder zu verfallen. Er sagt es nämlich nie positiv, dass er so süchtig nach mir ist. Sondern es ist eher eine Beschwerde, auch teils mit „lustigem“, angedeutetem Würgegriff bei mir! Es klingt daher nie wie ein ILD, sondern wie ein „Mist, warum komme ich nicht von dir los, ich würde mich so gerne trennen!“
Als ich Samstag etwas über meine Arbeit erzählte, nahm er sich währenddessen meine Zeitung. Und griff zum Handy. Und redete auf einmal los. Es war ein Anruf, weil ihn eine Whg interessierte.
Ich bat ihn später darum, mir in solchen Fällen vielleicht vorher zu sagen, dass er mich mal kurz unterbrechen muss. Da wurde er direkt aggressiv und sagte, es sei viel eher meine Aufgabe gewesen, den Mund zu halten, wenn er telefonieren möchte. Auch hier blieb ich ruhig - und er nahm es sofort zurück und gestand seinen Fehler ein.
Ach Mist! Ist hätte das alles schon viel eher merken müssen. Damals, als er mir immer erzählte, dass es ihm nur darum ging, dass EF ihre Schuld einsehen sollte! Oder seine Sätze über Mami und EF (und inzwischen auch über mich), die sich so ähneln: „Sie hört einfach nicht auf, sie hört nicht auf!!!“ oder „Sie hört einfach nie auf mich!“ Schon sein Vater sagte so etwas über seine Mutter, habe ich nun erfahren!
Und dann wieder diese unglaublich positiven Momente am WE. Wo er von sich aus über seine Unsicherheit sprach. Oder mir sagt, dass ich demnächst doch einfach vorbeikommen solle (denn ich fragte, was ich denn nun machen solle, wenn Mami wieder da ist).
Gestern sagte er sogar, dass er sich ja damit auseinander setzt, wenn wir auswandern und ein Kind haben. Ich sagte ja mal irgendwann, dass es dann zweisprachig aufwachsen solle. Und er sagte gestern, dass er das toll finde, da man ja über die Schule dann Kontakte zu anderen Eltern in der neuen Heimat fände.
Also, wenn auch sonst alles nicht so richtig bei ihm läuft, seine Träumereien funktionieren aber.
Auf der anderen Seite sagte er wieder, dass er sich nicht zutraut, ein Kind zu bespaßen, da er ja schon beim Hund Probleme hatte, sich den ganzen Tag Spiele auszudenken.
Liebes Goldstück, bei deinem letzten Absatz kamen mir auch die Tränen.
Du beschreibst deine Sicht der Liebe sehr schön. Und du beschreibst genau meinen Exi...
Du bist wohl derzeit die einzige in meinem Strang, aber das Thema (AMs Charakter) ist ja auch speziell. Dennoch ist es für mich halt auch überwiegend das Thema EF... Denn ich glaube weiterhin daran, dass seine Art mir gegenüber eine ganz andere wäre, wenn es EF nicht mehr gäbe. Alles, aber auch alles an seinem unsicheren Verhalten landet immer wieder bei dem Thema (oder resultiert daraus), ob er sich nicht doch gegen mich entscheidet.
Gestern warf er mir auch wieder vor, wie sehr er abgenommen habe. Natürlich wegen „unserer schwierigen Situation“. Nicht etwa weil er sich selber wegen EF nicht entscheiden konnte und 30 Jahre seines Lebens hinter sich gelassen hat!
Ja, ich frage mich wirklich immer wieder, was ich beitragen kann, dass es nicht eskaliert. Nicht, was ich falsch gemacht habe, sondern an welchem Punkt ich abschätzen kann, dass er mal wieder ein Problem hat, so dass ich deeskalierend einwirken kann.
Ehrlich gesagt habe ich es ja diesmal recht früh gemerkt. Obwohl wir eine tolle Zeit hatten, war er ja bereits Samstag super unruhig und in Gedanken. Da hat die Bombe ja schon getickt. Und gar nicht wegen mir! Aber natürlich schiebt er seinen Wohnungskonflikt auch auf meinen Charakter. Denn wenn ich mich in seinen Augen besser verhalten würde, dann hätte er ja schon längst eine Entscheidung treffen können.
Ich fragte ihn neulich, ob er mir beim Getränkeholen hilft. Denn er bittet mich ja immer wieder, dass er mir bei irgendwas helfen kann und wir somit etwas Gemeinsames machen. Wir holten also am Samstag Wasser bei mir direkt um die Ecke. Cola war 1,5km entfernt im Angebot. Plötzlich fragte er genervt, ob sich die ganze Fahrerei und der Zeitaufwand eigentlich lohne, und ob ich nicht besser mehr Geld ausgeben könne!
Ich war sehr irritiert, denn er ist ja derjenige, der mir literweise das Zeug wegtrinkt, sobald er bei mir zur Tür reinkommt. Und wenn ich bei 2 Kisten 8 Euro spare, finde ich das ganz gut!
Er nahm seine Aussagen kurz danach zurück und betonte, wie toll er es findet, dass wir sowas zusammen machen und Zeit dabei verbringen. Denn Hauptsache, wir verbringen ganz viel Zeit, egal bei was, und was Produktives sei doch dann erst recht toll.
Er kommt mir echt oft so schizophren vor. Im einen Moment sagt er, er will keine Sekunde ohne mich sein, im nächsten sagt er, dass er Abstand braucht und mal alleine was machen will.
Was mir auch immer mehr auffällt: er scheint sich selber für seine Schwäche zu verurteilen. Seine Schwäche, mir immer wieder zu verfallen. Er sagt es nämlich nie positiv, dass er so süchtig nach mir ist. Sondern es ist eher eine Beschwerde, auch teils mit „lustigem“, angedeutetem Würgegriff bei mir! Es klingt daher nie wie ein ILD, sondern wie ein „Mist, warum komme ich nicht von dir los, ich würde mich so gerne trennen!“
Als ich Samstag etwas über meine Arbeit erzählte, nahm er sich währenddessen meine Zeitung. Und griff zum Handy. Und redete auf einmal los. Es war ein Anruf, weil ihn eine Whg interessierte.
Ich bat ihn später darum, mir in solchen Fällen vielleicht vorher zu sagen, dass er mich mal kurz unterbrechen muss. Da wurde er direkt aggressiv und sagte, es sei viel eher meine Aufgabe gewesen, den Mund zu halten, wenn er telefonieren möchte. Auch hier blieb ich ruhig - und er nahm es sofort zurück und gestand seinen Fehler ein.
Ach Mist! Ist hätte das alles schon viel eher merken müssen. Damals, als er mir immer erzählte, dass es ihm nur darum ging, dass EF ihre Schuld einsehen sollte! Oder seine Sätze über Mami und EF (und inzwischen auch über mich), die sich so ähneln: „Sie hört einfach nicht auf, sie hört nicht auf!!!“ oder „Sie hört einfach nie auf mich!“ Schon sein Vater sagte so etwas über seine Mutter, habe ich nun erfahren!
Und dann wieder diese unglaublich positiven Momente am WE. Wo er von sich aus über seine Unsicherheit sprach. Oder mir sagt, dass ich demnächst doch einfach vorbeikommen solle (denn ich fragte, was ich denn nun machen solle, wenn Mami wieder da ist).
Gestern sagte er sogar, dass er sich ja damit auseinander setzt, wenn wir auswandern und ein Kind haben. Ich sagte ja mal irgendwann, dass es dann zweisprachig aufwachsen solle. Und er sagte gestern, dass er das toll finde, da man ja über die Schule dann Kontakte zu anderen Eltern in der neuen Heimat fände.
Also, wenn auch sonst alles nicht so richtig bei ihm läuft, seine Träumereien funktionieren aber.
Auf der anderen Seite sagte er wieder, dass er sich nicht zutraut, ein Kind zu bespaßen, da er ja schon beim Hund Probleme hatte, sich den ganzen Tag Spiele auszudenken.
Liebes Goldstück, bei deinem letzten Absatz kamen mir auch die Tränen.
Du beschreibst deine Sicht der Liebe sehr schön. Und du beschreibst genau meinen Exi...