Absagen ohne Alternativtermin ordne ich eher zu "weniger Interesse" und nicht zu Red Flags. Ebenso abgebrochene Dates, es sei denn, man weiß im Voraus um den Stress und trifft sich halt nur kurz, weil man sich eben doch noch sehen möchte.
Typisch. Das passiert. Das ist jetzt keine Kritik, mir ist das auch mal genau so passiert. Ich musste mir dann auch eingestehen, dass ich für diese Frau einfach zu weich war. Es war zu einfach für sie, mich kristallisieren zu lassen. Solche Mädels müssen sich erst eine ganze Weile in diesen Auf und Abs, die nicht nur von ihr aus angeleiert werden dürfen, an einer harten Schale die Zähne ausbeißen. Und selbst dann - das wird in der Beziehung, sofern es überhaupt dazu kommt und möglich ist, dann fortgeführt.
Oha. Das lässt aufhorchen.
Du erwähnst deine Verlustangst. Also jeder hat die Veranlagung zu einer Art Verlustangst. Denkst Du, dass das bei dir übermäßig vorhanden ist?
Da wir ja einem gemeinsamen Bekanntenkreis haben, von dem sie mich ja auch kannte, hab ich gestern erfahren das sie mit ihrem BFF wieder versöhnt. Sie reden wieder miteinander. Sie hat über ihn bei mir damals hergezogen, obwohl sie ihn versetzt hat ohne abzusagen. Aber gut, ich war zu verliebt um auf das zu achten. Habe zwar gemeint, dass es von ihrer Seite nicht unbedingt die beste Aktion war, und da war sie weniger begeistert. Aber es war ihr auch gleich wieder egal.
Jetzt zum mangelnden Interesse. Unser Kontakt hat 8 Monate gedauert. Das ist eine verdammt lange Zeit für ein Kennenlernen ohne das es in Richtung Beziehung geht. Und das macht mir auch zu schaffen. Weil es nicht nur ein paar Wochen waren, sondern Monate. Weshalb ich es eben kaum glauben konnte, warum sie diese Nachricht schickt. Sie hatte an dem Abend einfach keinerlei Anzeichen gezeigt.
Und wenn es da dann auf dem ersten Höhepunkt abgebrochen wird, ist es besonders hart. Wenn man mit jemanden so lang Kontakt hat, dann denk ich, ist schon Interesse vorhanden. Und die Pandemie ist da auch ein Problem gewesen. Anfangs konnte man sich noch nicht mal Testen und die Impfung weit entfernt. Die Gesundheit war da wichtiger, ich wollte meine Familie nicht anstecken und mich selber auch nicht.
Ärgerlich ist es genau deshalb, weil in der Zeit der Anfangsphase die körperliche Nähe am wichtigsten ist. Die fand nicht statt. Und Monate später ist viel Zauber vom Anfang weg. Man kennt sich einfach schon länger und man ist halt nicht mehr so Interessant. Auch das find ich sehr schade.
Was sie aber schon gemacht hat: wenn ich mich mal 2-3 Tage nicht gemeldet hat, hat sie den Kontakt initiiert. Ich war also nicht der einzige der das gemacht hat.
Aber, ich denke nicht das sie von ihrem Problem mit der Nähe/Distanz Regulierung weiß. Im Gegensatz zur diagnostizierten Borderlinerin, die mir davon erzählt hat wie es ihr bei zu viel Nähe geht und das sie dann dann viel Distanz braucht, bis sie wieder für Treffen offen ist.
Das war hier halt nicht der Fall und so konnte ich das nicht wissen, dass sie nach unserem letzten Treffen einfach viel Abstand zu mir braucht. Es kamen auf der anderen Seite nach unserem zweiten Treffen auch ansagen wie "wir können uns auch die nächsten 3 Tage hintereinander sehen" . Haben wir nicht gemacht, aber da geh ich dann nicht davon aus, dass es da ein gravierendes Problem gibt mit Nähe und Distanz.
Anzeichen gab es immer wieder. Zum Beispiel ein Tag vor einem Date, kam eine Sprachnachricht in der sie zuerst mal gemeint hat das Wetter wird beim Date nicht passen für das was wir vor haben, und außerdem hat sie Kopfschmerzen des Todes und sie weiß nicht ob sie am nächsten Tag krank ist.
Natürlich war sie dann am nächsten Tag krank und erst eine Woche später hat sie mich gefragt ob wir uns endlich wieder sehen können.
Und dann kam halt immer wieder das untertauchen. 1 Woche Null Kontakt wo sie bei ihren Eltern war und auf meine letzte Nachricht wo fragen drin waren, nichts kam. Als ob es ihr egal war.
Sie bekam von mir schon auch Auf und Abs. Wo ich mich paar Tage nicht gemeldet hab und sie musste wieder Aktiv werden. Nur war das unbewusst. Und ihre Ex waren halt vom Typ ganz anders als ich. Unnahbar und Emotional schwer erreichbar. Da musste sie einfach viel mehr machen und bei mir war es insgesamt zu weich, weil es eben meine Verlustangst gibt die zu einer Anpassung und "Ich muss es ihr recht machen" führte. Und so habe ich sie dann halt auch verloren.
Die Verlustangst kommt aus meiner Kindheit. Mein Vater war Schizophren (als ich 14 war hat er sich das Leben genommen), meine Mutter damals emotional Instabil und wurde sehr schlecht von ihm behandelt. Sie hat viel gemacht um das aufzuarbeiten, nur das hätte mit den Kindern passieren müssen. Ist es aber nicht.
Und meinen ersten Prozess das zu lösen, hatte ich nach der Borderlinerin. Die hat die gleich wie die letzte so richtig hart getriggert. Ich suche mir aber aufgrund meiner Kindheit, immer wieder Frauen aus, die in mir das triggern und somit erfahre ich das Leid von damals wieder.
Meine Verlustangst ist ein massives Problem, weil es die Frau auch triggert. Sie fühlt sich dann genervt von mir, will meine Nähe nicht mehr weil sie spürt das es zu viel ist. Eine stabile Frau kann das selbst regulieren. Instabile nicht. Das wird dann einfach zu viel und sie flüchten. Sie fühlen als ob ich klammere.
Dabei schick ich keine 20 Nachrichten am Tag sondern nur 2-3 in der Woche, wenn ich merke das sie Abstand möchte. Nur selbst das ist bei der letzten einfach zu viel gewesen.
Das schlimme für mich: Wochen später erinnere ich mich weiter an ihr, Träume weiter von ihr und keine Ahnung, aber ich frage mich ob sie das auch tut, oder ob das einfach ausgeblendet wird.
Nach der Borderlinerin hab ich probiert das zu lösen. Gelungen ist es mir nicht, gebe auch zu dass ich das abgebrochen habe, weil es sehr intensiv war und ich vor lauter beruflichen Stress keine Zeit mehr hatte. Wenn ich es gelöst hätte, dann wäre das mit ihr wahrscheinlich besser verlaufen.
Auf der anderen Seite ist es halt auch so, dass eine Frau wie sie von dieser Art her nicht zu mir passt. Es kann natürlich sein, dass sie in unserem gemeinsamen Bekanntenkreis ein Bild von mir bekommen hat, welches ich ihr dann zu wenig entsprochen habe. Die wissen ja nichts von meiner Verlustangst. Und sie hat ja gemeint, dass sie immer positiv über mich gesprochen haben und das ich ein cooler Typ bin. Tja. Bin ich schon, so lang ich nicht extrem getriggert werde, denn ab dann bin ich eben nicht mehr Pilot, sondern Passagier. Bis das Flugzeug abstürzt.
Und danach kann ich meine Wunden lecken. Haha.
Aber ja, vermisse sie schon noch sehr.