B
Bondgirl
Gelöschter User
Sehr cool Sonnengesicht! Danke
Die Personen knapp über dem Meeresspiegel sind Batterien mit einer geringen Laufzeit und je höher man kommt, desto länger wird die Laufzeit. Übersteigt die Laufzeit die restliche Lebenszeit, schließt das ja nicht aus, bis ans Lebensende mit einer Person glücklich zu sein?
Naja, so pauschal kannst das nicht sagen. Da spielen einfach zu viele Faktoren eine wichtige Rolle. Gibt es Kinder, ein gemeinsames Haus, eine gemeinsame Firma, usw. usw.? Also rationale Beweggründe, um in einer Beziehung zu bleiben, obwohl das romantische Potential aufgebraucht ist, und es kein Begehren mehr gibt.
Ich denke schon, dass es möglich ist, deine romantische Vorstellung, eine Beziehung bis ans Lebensende zu führen. Nur, auf welcher Basis? Freundschaftlich? Geschwisterlich? Oder bloß noch als Eltern? Oder gar WG-Partner?
Denn eines steht ja fest, und ist eigentlich überall so zu lesen - insbesondere im Partnerschaftsforum, aber ganz extrem im Affärenforum: Sex gibts dann irgendwann keinen mehr. Meist deswegen, weil die Anziehungskraft abhanden gekommen ist. Ist das dann für dich noch eine glückliche Beziehung bis ans Lebensende? Für mich nicht! Aber, das wird jeder für sich anders sehen. Und deswegen finde ich es schwierig, dir eine Antwort zu geben.
ich glaube, dass es teilweise völlig überhöhte Vorstellungen einer glücklichen Partnerschaft gibt. Das ist teilweise gar nicht zu schaffen und für mich auch nicht erstrebenswert. Das ist doch teilweise überfordernd, wenn man immer und immer total romantisch miteinander sein muss.Das was du hier dann schreibst ist ja genau meine Vorstellung, wie es NICHT sein soll. Eine Ehe-WG etc. ist für mich keine glückliche, romantische Beziehung. Natürlich ist mir klar, dass die "erste Zeit" sich irgendwann wandelt und man nicht mehr ständig übereinander herfallen will.
Dann wäre das Prinzip einer Ehe ja eigentlich sinnlos.
Auch wenn es nicht so klingt: das wollte ich mit meinem Post sagenFinde ich nicht. Meine Vorstellung einer Ehe, einer Beziehung, ist aber auch eine andere, als deine.
Ich sehe es als Lebensphase. Und ich weiß jetzt schon, auch wenn das unromantisch ist, dass ich irgendwann mit meiner Freundin nicht mehr zusammen sein werde. Ich freue mich aber, wenn es doch anders kommt. Das bedeutet nicht, dass ich in unserer ersten waschechten Krise die Flinte ins Korn werfe, aber ich komm so besser zurecht, wenn ich mir das vor Augen halte. So genieße ich die Jahre, und das sie an meiner Seite ist. Was in ein paar Jahren ist, sehe ich ja dann
Ich frage mich tatsächlich was denn an so einer Ehe-WG so schlimm sein soll?
Was daran so schlimm ist, dass es sehr freundschaftlich ist? Natürlich ist Begehren notwendig, keine Frage, aber Beziehung ist doch nicht nur Biologie, sondern auch das was wir daraus machen. Man ist doch nicht immer total heiß aufeinander, es gibt doch eher Phasen.
Für mich wäre es auf Dauer auch kein Zustand, allerdings als Phase völlig in Ordnung.Grundsätzlich ist das überhaupt nicht schlimm.
Ich frage mich tatsächlich was denn an so einer Ehe-WG so schlimm sein soll?
Was daran so schlimm ist, dass es sehr freundschaftlich ist? Natürlich ist Begehren notwendig, keine Frage, aber Beziehung ist doch nicht nur Biologie, sondern auch das was wir daraus machen. Man ist doch nicht immer total heiß aufeinander, es gibt doch eher Phasen.
Ich mag mal von mir berichten um meine Worte besser zu erklären.
meinen Start mit meinem Partner kann man hier im Forum nachlesen. Freundschaft plus, wohl als Rebound für ihn. Zwischendurch eine Trennung und später auch diverse Probleme, weil er mich als ziemlich selbstverständlich sah. Macht eigentlich die meiste Zeit auf seiner Seite.
Ich glaube, wir hätten uns getrennt, wenn wir nicht zusammen gewohnt hätten und tatsächlich einfach irre gute Freunde ( gewesen ) wären.
Die Phase haben wir überwunden, indem es mir ziemlich egal wurde, wie sehr er mich begehrt/liebt und ich mich deutlich mehr um mich gekümmert habe. Dadurch konnte ich ihm Raum geben um seine Gefühle für mich mehr zu spüren. Aber auch Corona hat uns gut getan. Während viele Beziehungen gelitten hatten, kamen wir uns noch näher, unternahmen viel und verwirklichten uns einige Träume (zb Haustier und Wohnwagen).
Und nun haben wir noch ein gemeinsamen Kind.
Ich erkenne in unserer Beziehung viele Phasen: manchmal können wir uns nicht ausstehen, manchmal finden wir uns toll, manchmal haben wir viel Sex, manchmal nicht, manchmal sind wir Freunde, manchmal Paar, manchmal Geliebte und nun mehr Eltern.
Es ist für uns gerade nicht einfach, Begehren zu spüren, wenn wir beide übermüdet sind und es einfach nicht erotisch ist, wenn ein Baby an meiner Brust nuckelt. Aber
dennoch ist gerade viel Liebe und Respekt da und das zeigt sich eher darin, dass wir uns gegenseitig kleine Gefallen tun und das Baby abnehmen, weil wir den anderen auch im Blick haben. Es ist eine sehr innige Liebe.
Ich habe keine Illusionen, dass wir uns tagtäglich verliebt anschauen und uns Begehren, und das macht es mir einfach. Ich weiß, dass es dafür wieder eine Zeit geben wird.
Und natürlich wird es sehr wichtig, dass wir das Begehren wieder mehr aktivieren.
Aber der beschriebene Kreislauf hat mir wirklich große Angst gemacht
Die Phase haben wir überwunden, indem es mir ziemlich egal wurde, wie sehr er mich begehrt/liebt und ich mich deutlich mehr um mich gekümmert habe. Dadurch konnte ich ihm Raum geben um seine Gefühle für mich mehr zu spüren
Warum und was genau macht dir Angst?
Ich habe immer gehofft, dass es jemanden gibt, mit dem ich alt werden will und den ich wirklich liebe (und er mich).
Das kann ja ursprünglich auch so sein. Nur niemand weiß, wie es in 5, 10, 15 Jahren aussieht. Vielleicht stellst du nach 6 Jahren fest, dass dein Mann/Freund doch nicht der ist, mit dem du alt werden möchtest, weil er gar nicht mehr zu dir passt. Wie frustrierend muss das für dich sein, diese Erkenntnis, dass das dann doch nicht der Mann fürs Leben ist.
Wir durchleben unser Leben ja in Phasen. Zu meiner jetzigen Phase, passt meine Freundin perfekt. Ich entwickle mich aber weiter, und sie tut das auch. Vielleicht passen unsere jeweiligen Entwicklungen in einigen Jahren nicht mehr zusammen. Und dann kommt eben noch die Abnutzung dazu, also die romantischen Gefühle, die irgendwann weniger und weniger werden. Das ist idR ein Prozess.
Kann ich voll verstehen.Mit einem vielleicht komme ich klar, nur diese Vorstellung von einem festen Kreislauf verstört mich.
Kann ich voll verstehen.
Nimm unser Gehirn noch dazu mit seinem neuronalen Netzwerk, wesentlich dynamischer formbar und anpassungsfähiger als wir vorerst vermuten. Das ist ein bissl weniger starr als dieses ganze Balzgehabe, wenn auch großer Teil davon. Du schaust auf das Ende - als wäre das "Ziel" dieses Kreislaufes eine unweigerliche Trennung und Neuverliebung mit einer anderen Person. Das ist ne kleine Falle. Das muss nicht sein.
Nimm den daran beteiligten Dopaminhaushalt als Metapher für "romantisches Potenzial". Essentieller Teil unseres Belohnungssystems. Schaust Du nur auf das Ziel, also das Erreichen eines bestimmten Zustandes, steigert das die Wahrscheinlichkeit eines Art Burn-Outs. Denn was dann? Sofort das Nächste? Die Depots sind aber erstmal leer. Eine Motivation für ein neues Ziel ist da schwer herzustellen. Betrachtest Du den Weg als die Belohnung, die Überwindungen der Anstrengungen, die kleinen Zwischenfreuden, den Schmerz... dann ist das ein kontinuierlicher Prozess. Die Depot-Leere ein kleiner Teil davon. Menschen die das so wahrnehmen finden leichter wieder Motivation, leiden weniger an Depressionen, Burn-Out, Anpassungsstörungen etc. Dazu gibt es tatsächlich Studien.
Das spielt auch eine Rolle für die Festigung von Gewohnheiten. Im neagtiven, wie auch im positiven Sinne.
Menschen die ihr Leben lang zusammenbleiben und zum Ende hin immer noch glücklich sind (und diese gibt es), haben ihren Fokus auf dem Weg, der gemeinsam (und auch mal alleine) gegangen wird, auf all die Sachen, schön und auch unschön, die da passiert sind und passieren. Im Prinzip belohnen sich diese über ihr Dopaminsystem ständig neu, sind mehr im Jetzt und wollen im Nachhinein auch nicht die schweren Zeiten missen. Denn das Durchleben dieser und auch die Überwindung schwerer Umstände, ist Teil des gesamten Glücks; der Kitt der Verbindung.
Vergleich das mal mit den Tinder-Fuckboys. Ziel: Alte flachlegen. Das geht ne Weile gut und dann sind die auch recht schnell psychisch "leeeer" und total unmotiviert, wenn nicht gar am Rande einer Sinnkrise, die durchaus eine Weile anhalten kann. Weil Social-Media Chics und Eigendarstellung (=Instant-Belohnung) wird ja weiterhin konsumiert.
Uns so ist der Weg tatsächlich das bessere Ziel.
Auch und gerade in Beziehungen. Moora und Luke beschreiben, sie wie ich das gelesen habe, im Prinzip genau das.
Würde mich nicht wundern, wenn ausgerechnet Luke mit dieser Einstellung (jetzt ist schön, irgendwann isses rum - so what?) den Rest seines Lebens mit seiner jetzigen Flamme zusammenbleibt
Abgesehen davon: Mit dem Alter findet auch eine Hormonumstellung statt. Da verschieben sich die Prioritäten einer Beziehung. Da ist es dann nicht mehr so wild, wenns nicht mehr so wild ist.
Genau das ist der springende Punkt. Wenn Frau das hinbekommt, und der Mann einer Frau bieten kann, dass sie sich als Frau fühlt usw. (mag das jetzt nicht nochmal ausführen. Daher der Verweis auf den Strang vom Hagn im Kennen lernen), dann kann so eine Beziehung schon viele Jahre glücklich verlaufen. Und vor allem auf Augenhöhe!
hallo schmetterling,Hallo liebe Leute,
ich bin noch neu im Forum und befasse mich aktuell mit den vielen empfohlenen Links und Ausführungen zum Thema Liebe, vielen Dank dafür!
Um ehrlich zu sein empfand ich das hier verlinkte Essay im ersten Moment als verstörend. Es ging mir beim Lesen nicht gut, ich fühlte Enttäuschung, Resignation und Hoffnungslosigkeit.
Warum?
Ich gebe zu, dass ich eine (noch, leider... Es ist schwer das richtige Wort zu finden) romantische Vorstellung von der Liebe habe. Die Ausführungen im Essay standen diesen Vorstellungen im ersten Moment konträr gegenüber. Ich verstand es so, dass Verliebtheit ein bisschen einer Batterie ähnelt. Es gibt eine gewisse Laufzeit, diese bestimmt sich nach Sorte der Batterie, nach dem Konsumverhalten mit dieser und nach der inneren Auseinandersetzung mit einem selbst. Und wichtig: Irgendwann ist die Batterie leer. Genau das störte mich so sehr und entmutigte mich, denn dann könnte man ja nie wirklich dauerhaft (bis an das Lebensende, ja, ich weiß ) eine glückliche Beziehung führen?
Meine Vorstellung von der Liebe sieht so aus:
Verwendet man die Metapher eines Eisberges (ich liebe Metaphern, tut mir leid), liegt der Großteil des Eisbergs unter dem Meeresspiegel. Das sind die Personen, die für eine Beziehung ungeeignet sind. Über dem Meeresspiegel ist der Eisberg am breitesten, das sind die Personen, mit denen das romantische Potenzial (den Ausdruck habe ich hier gelernt) gering ist, oder es nur eine sexuelle Kompatibilität gibt. Je höher man kommt desto größer wird das Potenzial. Jetzt kommt die Romantik: Es gibt eine Person, die ganz oben steht. Diese Person zu finden ist extrem selten, was nicht bedeutet, dass man dann keine glücklichen Beziehungen führen kann, es gibt ja noch die anderen über dem Meeresspiegel.
Diese Vorstellung kollidierte mit meiner ersten Interpretation des Essays und ich fühlte mich furchtbar.
Nach längerem Nachdenken komme ich aber zu dem Entschluss, dass man die beiden Metaphern ja doch übereinanderlegen kann:
Die Personen knapp über dem Meeresspiegel sind Batterien mit einer geringen Laufzeit und je höher man kommt, desto länger wird die Laufzeit. Übersteigt die Laufzeit die restliche Lebenszeit, schließt das ja nicht aus, bis ans Lebensende mit einer Person glücklich zu sein?
Ob es die Spitze des Eisbergs wirklich gibt oder nicht, lasse ich mal dahingestellt. Ich hoffe einfach, dass es so ist .
Da ich hier im Forum bin, weil ich unglücklich verliebt bin, könnte es natürlich auch sein, dass ich einer noch nicht erkannten Psychose unterliege und deshalb völligen Schwachsinn von mir gebe. Sollte dem so sein bitte ich um Entschuldigung und kann mich nur mit den diesbezüglichen Ausführungen aus am Essay rechtfertigen .
Eure