Du weißt die Waffen einer Frau exzellent einzusetzen, liebe Jenna. Das ist alles sehr lehrbuchartig, was du hier so beschreibst
Naja, man darf auch nicht vergessen, dass es eben noch nicht zu kriegsentscheidenden Intimitäten gekommen ist
Auch wenn sich der Nerd schon mal ein wenig vorgewagt hat (oberhalb der Gürtellinie), und er hat da auch direkt gefragt, ob ich mit allem, was gerade passiert, okay bin. Er hat mir also signalisiert, dass er einerseits scharf ist auf mich, andererseits aber mein Tempo ohne Wenn und Aber akzeptiert...
Ich habe lang drüber nachgedacht, ob überhaupt und wenn ja wie oft ich mich mit meinem eigenen Kennenlernen hier melde. Und was ich mir davon verspreche.
Bei den letzten beiden OdB (Herbst 2020 und Sommer 2021) war es ja so, dass die Herren sich nach jeweils drei oder vier Monaten verabschiedet haben. Da könnte man zwar meinen "Okay, hat halt doch nicht so gut gepasst, kommt ja oft vor", aber ich hinterfrage dann doch auch meine Anteile. Bzw. machte mich die Tatsache stutzig, dass ich das bei beiden als sehr plötzlich und unvermittelt wahrgenommen habe.
Insofern schwingt auch die leise Befürchtung mit, dass sich da ein Muster etabliert und es nun auch wieder so kommen könnte.
Dass mich solche Gedanken eher hemmen und blockieren als mir helfen, ist mir natürlich bewusst. Daher versuche ich schon, die Gedanken eben in eine konstruktive Richtung zu lenken.
Gelingt immer öfter immer besser. Und ich glaube mittlerweile, dass sich da die Zeit als Affären-Mäuschen immer nochmal bemerkbar macht, unbewusst. Die macht ja mitunter auch unschöne Dinge mit dem Selbstwertgefühl. Wenn man (freiwillig oder unfreiwillig) akzeptiert, dass man für's Bett taugt, aber für den Rest halt nicht so wirklich.
Auch wenn ich daran insbesondere im letzten Herbst intensiv gearbeitet hab, bleibt es doch ein konstanter Punkt auf der ToDo-Liste.
Und durch diese Gedanken hat sich dann auch herauskristallisiert, dass ich den Nerd weiterhin fordern 'muss', auch wenn wir uns nun körperlich langsam näher kommen, eben um meines Selbstwertes willen.
Gesagt, getan - für's erste. Er fragte gestern, ob wir gemeinsam kochen oder auswärts was essen wollen. Ich entschied mich für letzteres und ließ ihn sich Gedanken machen, wohin er mich ausführen möchte.
Außerdem fragte er, ob ich noch Wünsche hätte, ob er etwas bestimmtes besorgen oder tun könnte. Die Jenna von vor einem Jahr hätte wohl sowas wie "Nein, das brauchst du nicht, es schon schön genug, wenn wir Zeit miteinander verbringen" geantwortet. Die Jenna von heute hat ihn wissen lassen, dass er ihr nach dem Restaurantbesuch etwas vorlesen soll, weil das etwas ist, was sie liebt. Etwas für ihn bedeutsames, bitte. Es klang durch, dass er sich nun echt Gedanken macht ("es wird eine Minivorauswahl geben") und hofft, dass er da meinen Ansprüchen genügt.
Warum ich das erzähle? Weil ich sicher bin, dass viele von uns genau das vergessen (mich nehme ich da nicht raus). Aus Unsicherheit und Angst, in der Gunst des OdB zu sinken, werden die eigenen Wünsche und Bedürfnisse schnell beiseite geschoben. Lieber will man es dem OdB recht machen (Häufigkeit der Treffen, Art der Unternehmungen, whatever), damit er auch gutgelaunt am Ball bleibt.
Tatsächlich fühlt es sich aber viel besser und richtiger an, wenn man das eben nicht tut. Bzw. wenn sich beide Protagonisten gleichermaßen das Recht herausnehmen - auf eine liebevolle und souveräne Art und Weise - ihre Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren. Und damit für sich selbst sorgen...
So, Monolog fertig