Jay 2022
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Ich denke wirklich, dass Kinderwunsch und Einlassen zwei verschiedene Dinge sind. Aber grundsätzlich ist es auf jeden Fall so, dass, je mehr Narben man davongetragen hat, desto schwieriger wird es mit dem Einlassen. Auf allen Seiten Daher wird Dating ab Mitte 30 ja auch immer schwieriger, zusätzlich kommt, dass man besser weiß, was man will und weniger kompromissbereit ist...
Liebe Violetta,
danke für Deine Nachricht. Das ist das Thema, wo Du mich immer wieder daran erinnerst, dass es nicht an fehlenden Gefühlen oder Nicht-Einlassen-wollen liegen muss, wenn der Partner keine Kinder will. Ja, ich versuche es zu verstehen! Aber ich glaube schon, dass viele Männer aufgrund Unterhaltsgeschichten und Streitigkeiten etc. manchmal die Nase voll haben und auch denken : "Ich habe bereits ein Kind und brauche nicht noch eins oder zwei..." So war es bei meinem Ex. Ich glaube, dass bei ihm beide Punkte zutreffen. Ich glaube aber auch, dass er traumatisiert wurde durch die Art und Weise, wie sie sich getrennt hat und deshalb auf keinen Fall mehr heiraten will....
Was die Kompromissbereitschaft angeht, merke ich das bei mir auch. Ich möchte auf meine Unabhängigkeit nicht mehr vollständig verzichten. Ich möchte ein erfülltes Berufsleben haben (es sei denn ich würde noch einmal ein kleineres Kind haben) und nicht zuhause sitzen. Andererseits mute ich mir schnell zu viel zu und habe auch jetzt wieder meine liebe Mühe damit alles so zu organisieren, dass es läuft und da wäre es natürlich schön, wenn ein Partner da wäre mit dem man das Leben teilen kann. Das Alleinsein ist schon anstrengend. Manchmal genieße ich es aber auch. Es kommt drauf an, wie es mir geht.
Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben... Und auch wenn deine Tochter sich, sicher z.T. auch um deinetwillen, einen Mann an deiner Seite wünscht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es weitaus schlimmer ist, in einer dysfunktionalen Elternbeziehung heranzuwachsen, als Tochter einer alleinerziehenden Mama zu sein!
Ja, da stimme ich Dir zu. Ich kenne auch Frauen, die in ihrer Ehe bleiben wegen der Kinder, obwohl sie wirklich überhaupt keine Beziehung mehr mit ihrem Mann haben. Ganz tief merken es die Kinder ja doch, denke ich. Und wenn gar keine Nähe zwischen den Eltern herrscht denken sie vermutlich, dass das normal ist und machen es später auch so. Ich bin froh, dass meine Tochter noch relativ klein bei der Trennung war. Trennungen später sind wohl schmerzhafter für Kinder. So ging es mir auf jeden Fall.
dass es weitaus schlimmer ist, in einer dysfunktionalen Elternbeziehung heranzuwachsen, als Tochter einer alleinerziehenden Mama zu sein!
Das tut gut zu hören. Manchmal bekomme ich Panik und denke, dass ich alles nicht gut genug mache. Dann tut mir alles so leid und ich wünschte, dass ich meiner Tochter eben die Familie bieten könnte wie man sie halt so kennt. Mutter-Vater (oder Partner ) und Kind . Ich habe eben nicht immer die Kraft dafür so zu sein, wie ich sicherlich wäre, wenn es eine "starke Schulter" neben mir gäbe. Jemanden, der auch mal was sagt und unternimmt und jemand, der einfach da ist.
ch denke, das funktioniert dann, wenn entweder die Bindungsstörungen ähnlich sind (das war bei uns beiden der Fall), und/oder aber, wenn man gelernt hat, seine eigenen Bedürfnisse gut zu handeln und ein Stückweit selber Verantwortung dafür zu übernehmen (sprich z.B., wenn der Partner Zeit für sich braucht, das zu akzeptieren, nicht als Liebesentzug zu bewerten und sich selber was Schönes vorzunehmen - auch das hatte bei uns gut geklappt, wo wir wieder bei Grenzen wären, denn natürlich gibt es dann auch den beidseitigen Lerneffekt, "Mein Partner/Partnerin respektiert meine Grenzen, also muss ich mich weniger abgrenzen, denn ich kann ja jederzeit meine Bedürfnisse äußern").
Ja, wenn ich nochmal in der Situation bin, dass mir jemand nahe ist, werde ich alles dran setzen, um das offen zu kommunizieren. Ich glaube, dass es wirklich Erleichterung verschafft, wenn man einfach sagen darf, dass man Zeit und Raum für sich braucht und das Gegenüber das akzeptiert und einem dann kein schlechtes Gewissen macht oder anfängt zu nörgeln und zu jammern.
ber klar, dafür müssen die Bedürfnisse grundsätzlich schon irgendwie kompatibel sein - wenn einer sich wünscht, alles mit dem Partner zusammen zu machen, und keine eigenen Interessen und Freunde/Freundinnen hat, und der/die andere viel Zeit für sich braucht, dann wird das auf Dauer clashen oder einer muss die ganze Zeit einen Teil der Bedürfnisse verleugnen
Ja, das wird wohl so sein. Beziehung /Partnerschaft ist sooo schwierig... Ich habe es bisher noch nicht wirklich gut hinbekommen, muss ich zugeben.
Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Kraft, liebe Jay!
Danke liebe Violetta!
Bis bald !