AC, ich bin jetzt @work am PC und kann ein wenig (kon)zentrierter schreiben:
Wir gehen nochmal einen Schritt zurück:
also; Tatsache ist, dass wir nicht absehen können, ob das Pferd tot ist oder nicht. Es gibt neben diesen zwei sehr offensichtlichen Enden des Seils Zwischentöne, die sein könnten: Pferd stellt sich tot, Pferd schläft, Pferd ist kurz vorm abnippeln, Pferd hat resigniert, Pferd weiß nicht weiter, Pferd kann wegen einer Halsentzündung nicht wiehern, Pferd hat Stupor, usw. Die Zwischentöne helfen uns gerade nicht, weil sie uns in einen Bereich katapultieren, in den wir nicht wollen: die Spekulation. Dito bezogen auf die Zeichen, die uns (nicht) gegeben werden und die einer Auslegung bedürften: Tatsache ist, das Pferd wiehert nicht; Spekulation wäre der daraus gezogene Schluss, dass die wahrscheinlichste Variante ist, das Pferd ist tot. Kontraproduktiv alles, bleiben wir daher beim Fakt des Nichtwissens.
Aus dieser Situation heraus hast du nur noch die Möglichkeit, auf dich zu schauen. Dich kannst du mit all deinen Facetten erfassen und dich kannst du steuern. Da setzt du daher an.
Der erste Schritt wäre doch dann der, einigermaßen wertneutral auf die Situation zu schauen, auf dich, auf deine Wünsche, Ziele, das alles zu reflektieren und zu entscheiden und für dich zu überlegen, wie es weitergehen soll.
Eine Möglichkeit wäre sodann im nächsten Schritt, eine Variante der Geschichte, deren tatsächlichen Inhalt wir nicht wissen, für dich als "die gegebene" hinzunehmen, zu unterstellen, sie sei wahr und danach zu handeln; etwa: "Ich gehe jetzt davon aus, Pferd ist tot, also mache ich xyz!" oder "Ich gehe jetzt davon aus, Pferd lebt noch, also mache ich abc!".
Möglich wäre an der Stelle aber auch die im Grunde an deiner Befindlichkeit orientierte Herangehensweise: "Ich will noch nicht loslassen / ich brauche gerade die Hoffnung mehr, als ein Ende, also gehe ich in die Aktion". Oder: "Ich möchte, dass ein Ende absehbar ist, also handele ich danach und lasse (egal jetzt erstmal, wie du das tust) los". Ebenfalls denkbar: "Ich weiß gerade nicht, was ich tun soll, also tue ich nichts und lasse fließen. Bis ich es weiß. Oder bis ich neu durchdenken kann".
Gehst du in die Aktion, weil du eben nicht loslassen möchtest, dann sind wir bei einem strategischen Ansatz und damit bei Wolfgang und einem möglichen Pling, so wie seinerzeit angedacht. Der Pling wird eine Reaktion nach sich ziehen; entweder ein wie von Resi prognostiziertes Blabla oder Erleichterung und Freude bei AM oder aber eine Reaktion durch Schweigen, eine passive Reaktion also. Je nachdem, wie die Reaktion ausfällt, sind dann die nächsten Schritte zu eruieren. Vielleicht dreht ihr eine weitere Runde, vielleicht stagniert alles, vielleicht ist die Messe gelesen.
Wenn du das für dich so entscheidest und so brauchst, dann mach das. Nur (und das war mein Appell an dich): strategiere nicht bis ans Ende der Tage und/oder verharre nicht endlos in einer möglicherweise im Ausgang weiterhin unwägbaren Affärensituation.
Entscheidest du dich für Loslassen, dann gibt es auch da mehrere Wege: es ginge der, den deine Therapeutin aufgezeigt hat. Eventuell passiert, beschreitest du den, wiederum das, was Resi oben prognostizierte und du bist keinen Schritt weiter. Es gibt selbstverständlich immer auch die Möglichkeit eines anderen Ablaufs; wissen wir vorher nicht, ist letztlich eine Risikoabwägung, ganz ähnlich der beim Setzen eines Plings. Denn im Grunde wäre das nichts anderes als ein Pling, nur mit einer anderen, krasseren Intention dahinter ("Will es jetzt wissen, damit ich loslassen kann!").
Oder du lässt los, weil du das für dich entscheidest. Du "möchtest" nicht mehr. Wenn das dein Weg ist, brauchst du dazu AM nicht. In dem Fall triffst du deine Entscheidung und setzt diese um. Und gibst dir die Antworten auf deine Fragen selbst / akzeptierst / gehst in die Akzeptanz dessen, was (nicht) ist.
Entscheidest du dich dafür, erstmal nichts tun zu wollen, na, dann tu nichts. Aber dann hadere auch nicht, denn du hast eine Entscheidung für dich getroffen, die du dann auch annehmen und umsetzen solltest.
Unter dem Strich wichtig ist, zu gehen, nicht stehenzubleiben. Und dir bei jedem Schritt klarzumachen, dass es deine Entscheidung ist und du bewusst diesen von dir gewählten Schritt gehst.