Da es kein Update gibt, hier einige Gedanken und Beobachtungen, die bisher nicht erwähnt wurden und bei denen ich mir eine bessere Einordnung der ganzen Sache erhoffe.
How it began ...
Und zwar damit, dass ich ziemlich hoffnungslos in eine Arbeitskollegin verknallt war und mit meinem späteren OdB darüber schrieb. Da sie noch dabei war, ihre schmerzhafte ex-Affäre zu verarbeiten, hatten wir also beide ein verbindendes Thema, was wahrscheinlich auch einen Teil zu all dem beitrug, was sich daraus entwickeln sollte. Mir kam später der Gedanke, dass es ihr vielleicht gefiel, wie ich meine Gefühle für besagte Kollegin beschrieb und sie sich wohl wünschte, auch so begehrt zu werden. Einmal schrieb sie (da war noch nichts zwischen uns, aber ihre Flirts und Signale hatten bereits begonnen), dass ich bald über diese Kollegin hinwegkommen würde und bis Ende des damaligen Monats längst in sie verliebt wäre. So kam es dann auch. Ich denke, diese "Rivalität" hat sie damals auch gereizt. Und die Tatsache, dass es mein erstes Mal sein würde. Sie hat mir das später bestätigt, allerdings hinzugefügt, dass dieser Aspekt ganz schnell in den Hintergrund geraten wäre und sich mittlerweile ihre Gefühle stark intensiviert hätten.
Ich war so verknallt in besagte Arbeitskollegin, dass ich die Avancen meines späteren OdB anfangs gar nicht richtig beachtet habe bzw. sie mir eher etwas strange vorkamen, wenn man den Kontext betrachtet, in dem sie stattfanden. Auch muss ich sagen, dass mir die Fotos von ihr nach Beginn meiner einsetzenden Verliebtheit für sie plötzlich besser gefielen als zuvor. Ich war beim ersten Betrachten ihrer Profilbilder usw. nicht hin und weg, was aber auch damit zusammenhängen könnte, dass ich zu dem Zeitpunkt nur Augen für diese Kollegin hatte. Besagte Kollegin sehe ich nach wie vor und es ist erstaunlich, wie anders diese beiden Frauen im Laufe der Zeit auf mich wirkten und es immer noch tun. Meine Ex hat das übrigens anfangs auch vermutet und hatte recht große Unsicherheiten deswegen. Schrieb mir mehrmals, dass sie nicht mithalten könnte mit dieser Kollegin, nachdem ich ihr auf ihre Bitte hin ein Foto von ihr geschickt hatte (noch vor unserer Sache).
Fazit: Mein Verliebtheitskummer und die artikulierten Gefühle desselben haben bei meiner Ex irgendetwas geweckt, sei es ihren Jagdinstinkt, sei es den Wunsch, auch so begehrt zu werden. Und natürlich auch um über ihren ex-AM hinwegzukommen. Ihren Aussagen nach wurde aber im Laufe der Zeit sehr viel mehr daraus, als sie sich zu Beginn hätte vorstellen können.
Fotos
Sie hat mir, nachdem wir uns unser gegenseitiges Interesse gestanden hatten, mal die Frage gestellt, ob sie mir ein für sie extrem vulnerables und persönliches Foto schicken sollte und dass dies ein großer Vertrauensbeweis wäre. Darauf war sie ohne Make-Up zu sehen und ich muss zugeben, dass dieses Foto für mich bis heute unvergesslich ist. Meine positive Reaktion darauf konnte sie mir nicht glauben, aber ich begann zu dem Zeitpunkt wohl schon zu kristallisieren.
Ansonsten fiel mir auf, dass sie mir von Anfang an ganz alltägliche Fotos von sich schickte (darunter auch einige explizite), auf denen sie selten gestylt war (wobei sie sich in diesem Punkt ohnehin immer schon zurückhielt, was mir bei Frauen generell sehr zusagt). Sie hatte diese natürliche Art, die ich bis heute an ihr liebe. Aber, was mir ebenso auffiel, war die Tatsache, dass sie sich auf Fotos, die sie in jenem Zeitraum machte, als sie mit dem ex-AM zusammen war, mehr Mühe gab, gut auszusehen. Ob es daran lag, dass er es ihr einfach mehr wert war, oder daran, dass ich ihr von Anfang an deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass ich sie so schön finde, wie sie nun mal von Natur aus ist, weiß ich nicht. Ich mochte diese ungestylten Fotos von ihr sehr, wenn ihre Haar etwas struppig war zB. Ich habe diesen Aspekt an ihr besonders geliebt. Und ihr Selbstvertrauen, diese Fotos trotzdem zu schicken. Oder war es etwas anderes?
Ein Fuß auf der Bremse ...
Sie hat von Anfang an, als klar wurde, dass da etwas zwischen uns ist, gebremst. Nachdem sie es war, die alles ins Rollen gebracht hatte. Als ich darauf einstieg (und das Tempo erhöhen wollte), hat sie gesagt, dass uns das alles um die Ohren fliegen würde und wir aufpassen müssen, weil es einem von uns wehtun könnte, wenn etwas schiefgeht. Wenn zB einer mehr liebt als der andere, wenn der andere sich wie die Nr. 2 fühlen würde (weil sie ja in einer bestehenden Partnerschaft sei). Und hat mir dann auch auf etwas verletzende Art und Weise gesagt, dass sie mir nie das geben könnte, was ich mir wünschen würde. Ich wurde daraufhin etwas ungehalten und habe ihr einen langen Text mit Fragen geschrieben, ob sie mit mir gespielt habe usw. Da hat sie mir das erste Mal vorgeworfen, dass ich einen "doppelten Boden" hätte, der in meinen Überlegungen immer mitschwingen würde und dass ich ihr eines Tages ganz böse Vorwürfe machen würde. Dass dieser Brief eine unterschwellige Wut gezeigt hätte, die in mir schlummert. An dem Punkt schien es so, als wäre das Alles zu Ende, noch bevor es begann. Jedoch ...
... und dann plötzlich Vollgas
Die nächsten Tage verschob sich der Fokus unserer Gespräch immer wieder auf den sexuellen Teil (genauer: sie verschob ihn darauf). Und dann, ein paar Tage nach meinem Text mit den Fragen, als es schon so schien, als ob sie verhindert hätte, dass mehr aus dieser ganzen Sache wird, schickte sie mir eines Morgens ihre erste Sprachnachricht (nachdem ich ihr am Tag zuvor auf ihre Bitte hin meine geschickt hatte) und klang ganz verträumt. Sprach davon, dass ihr erst nach einer halben Stunde in der Praxis aufgefallen wäre, dass sie ihre Sonnenbrille noch auf und dass sie ihren PC beim Verlassen der Praxis in der Vorwoche nicht ausgeschaltet hätte. Und dass sie bei ihren Patient*innen in solchen Fällen davon ausgehe, dass sie hypomanisch, vielleicht sogar manisch wären. Das war der Kipppunkt, mit dieser Sprachnachricht hatte sie sich meinem Empfinden nach zu uns committed. Ab dann wurde es auf jeder Ebene nur noch intensiver, stundenlanges ununterbrochenes Schreiben bis tief in die Nacht etc. Manchmal schrieb sie mir, während sie im Auto am Bahnübergang auf den Zug warten musste.
Das reicht erstmal für heute. Ich werde in den kommenden Tagen weitere Details mit euch teilen, die ich im EP vergessen habe.