Hallo liebe SnowWhite,
tja, was soll ich sagen... Es ist sehr viel passiert und dennoch befinde ich mich aktuell in einer beängstigend ähnlichen Situation wie bereits im Oktober.
Eine (hoffentlich) kurze Zusammenfassung:
Ein paar Wochen, nachdem er sich entschieden hatte, an seiner Ehe festzuhalten, teilte er mir per Nachricht mit, dass alles ein großer Fehler gewesen sei. Darauf habe ich nicht geantwortet, aber als wir am selben Tag beruflich telefoniert haben, fragte er frei raus, ob wir noch eine Chance hätten. Meine Antwort darauf war, dass sich meine Gefühle nicht geändert hätten und er aber derjenige sein muss, der Taten folgen lassen sollte.
So kam es dann, dass er Anfang Dezember in eine kleine Ferienwohnung gezogen ist, die er als "unser Zuhause" bezeichnet hat. Es folgte eine sehr innige Zeit, bis ich vor Weihnachten zur Familie gefahren bin.
Mir war im Vorfeld klar, dass Weihnachten alleine nicht leicht für ihn sein wird, und so war es auch.
Er hat mich nach Weihnachten bei meiner Familie abgeholt, sie auch kennengelernt, und wir haben gemeinsam mit Freunden von mir Silvester zusammen verbracht.
Am Dienstag schrieb er mir über den Bürochat, dass er nach Feierabend ein Gespräch mit Frau und Sohn hätte und dass er sich danach meldet.
Dieses Gespräch war sehr unangenehm. Er sagte, dass er seit Weihnachten überhaupt nicht mehr wisse, was er eigentlich möchte und sich (wieder) wie das größte A..loch von allen fühlen würde.
Danach hatten wir eigentlich nur noch beruflichen Kontakt (ich war auch nicht vor Ort), bis er Freitags anrief und alles beendet hat.
- er wisse nicht, was er will
- zurück nach Hause sei aber eigentlich auch keine Option
- er genieße die Zeit mit mir sehr, wenn wir zusammen sind
- er wolle mir aber nicht weiter weh tun
So. Und da wären wir wieder einmal.
Meine Reaktion darauf war übrigens eher sachlicher Natur. Ich habe ihn daran erinnert, dass wir schon einmal dieses Gespräch geführt haben, und wie es dann ausgegangen ist. Wenn er diese Tür jetzt schließen würde, bliebe sie zu. Und nachdem beides von ihm abgenickt wurde, habe ich nur gebeten, dass er mir am Dienstag meine Sachen mit zur Arbeit bringt.
Ab Dienstag morgen waren wir gemeinsam in einem Workshop eingeplant. Wie immer sind wir zusammen hin, haben uns nebeneinander gesetzt und - lieb wie wir sind - haben wir uns gegenseitig mit Kaffee und Keksen versorgt.
Es kam aber diesmal ein bisschen anders und während ich in einem anderen Team benötigt wurde, stellte sich bei ihm schnell raus, dass seine Anwesenheit diesmal eigentlich gar nicht notwendig ist. Somit haben wir uns Dienstag und Mittwoch eigentlich nur sporadisch gesehen.
Am Donnerstag hat er dann kurioserweise seinen Arbeitsplatz in meinen Projektraum verlegt (unnötig!) und wir haben nebeneinander gesessen und vor uns hin gearbeitet. Bei einzelnen Fragen war es ganz praktisch, aber da wir unterschiedliche Themen bearbeitet haben, hätte man das auch kurz im Chat klären können.
Erst als ich Donnerstag nach Hause gefahren bin, ist mir aufgefallen, dass er meine Sachen nicht einmal erwähnt hat. Dienstag und Mittwoch - ok, da war ich sehr gebunden und viel länger dort als er. Aber am Donnerstag Nachmittag hatten wir noch einen gemeinsamen Termin und ich war bei ihm im Büro, als er beschlossen hat, Feierabend zu machen. Da hätte er ja durchaus fragen können, ob ich ihn eben zum Auto begleite.
Soll ich ihn darauf noch einmal ansprechen? Es geht jetzt nicht um wirklich wichtige Dinge, aber eine Jacke hätte ich schon gerne wieder
Am Wochenende haben wir hin und wieder ein kleines Handyspiel zusammen gespielt und plötzlich fing er wieder an, mir über private Kanäle zu schreiben. Nonsens, wie "Glückwunsch zum Sieg" oder so. Das habe ich aber nicht kommentiert.
Nächste Woche Dienstag gehen die Workshops weiter und ich weiß jetzt schon, dass ich zwar wieder im anderen Team tätig sein werde, ihn aber für diverse Themen an meiner Seite brauche.
Ich bin gespannt, ob er weiterhin so entspannt wirkt, wie in dieser Woche. Unsere gemeinsame Sprache waren diese Woche flache Witze und fiese Neckereien. Das fällt uns beiden leicht und ist wohl die unauffälligste Wahl.
Wie geht es mir damit? Keine Ahnung. Ich bin zwar verletzt, kann aber verstehen, dass er in der Situation, in die er sich da selbst hineinmanövriert hat, absolut überfordert ist. Daher verspüre ich keine Wut. Und auch wenn die Worte so klangen, fühlt es sich auch irgendwie nicht endgültig an. Das ist total irrational, aber vielleicht wisst ihr ja, was ich meine
Ich mache gerade mein Ding, versuche nicht zu viel darüber nachzudenken (auch wenn es schwer fällt) und bin nett zu ihm, wenn wir zusammen arbeiten. Keine privaten Worte von meiner Seite, nur Professionalität und ein paar dumme Sprüche.