Ex-Partner mit Bindungsangst

Caito

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Hallo,
ich denke ich schreibe mir nun mal meinen Beziehungskummer mit einem bindungsängstlichen Partner von der Seele.
In Beziehungen habe ich (57 Jahre, weiblich) schon einiges erlebt. Ich war sehr lange verheiratet und wurde 2014 geschieden, nachdem mein Ex-Mann seine 19 Jahre jüngere Arbeitskollegin besser fand als mich.
Nach langer Zeit habe ich mich dann wieder getraut zu Daten und habe vor knapp 3 Jahren einen augenscheinlich netten und ruhigen Mann meines Alters kennen gelernt. Ich habe mich da Knall auf Fall sehr verliebt. Natürlich auch, weil er optisch sehr meinem Beuteschema entsprach. Doch irgendwie war von Anfang an der Wurm drin. Auf der einen Seite war er lieb und zärtlich, auf der anderen Seite sehr schnell sehr, sehr unbemüht.
Er wollte irgendwie Sex, dass er Befriedigung finden konnte, doch wollte er mich dabei nicht anfassen… Wir waren im Sommer 22 eine Woche im Urlaub und kannten uns zu dem Zeitpunkt grade 2,5 Monate. Und in diesem Urlaub lief gar nichts. Er fasste mich nicht an und wollte auch von mir nichts.
Zuhause habe ich ihn dann gefragt, was denn los sei. Ob er mich unattraktiv fände? Ja, nein… wisse er auch nicht, vielleicht…
Vielleicht passen ja unsere Gerüche nicht zusammen…
Im Urlaub haben wir meine Tochter besucht, die Kekse gebacken hatte und er sagte, er sei davon total satt. Ich daraufhin im Scherz: Tja.. den Bauch voller Kekse und voller Schmetterlinge. Darauf antwortete er: die Schmetterlinge seien längst ausgeflogen.
Zuhause also, auf all das angesprochen gab er mir keine konkrete Antwort darauf, was er denn nun gerne wolle und ich sagte, dass ich das alles als für mich ziemlich kränkend empfunden habe. Wieder Stille.
Ich fragte dann, ob wir es nochmal mit Liebe und Geduld versuchen wollen, weil ich nicht sofort die Flinte ins Korn werfen wollte. Und er fand die Idee gut, hatte Tränen in den Augen und fuhr dann nach Hause.
Ereignisse dieser Art kamen immer wieder vor.
Kein Sex, auf Partys auf denen ich niemanden kannte wurde ich einfach stehen gelassen. Darauf angesprochen fand er das doch gar nicht schlimm.
Wir wohnen 140 km auseinander und sahen uns nur an den Wochenenden.
Doch auch das war ihm dann oft zuviel. Er fühlte sich von mir eingeschränkt. In der Woche rief er mich nur an, wenn ich darum bat. Ich habe getextet und es kam ein „Daumen hoch“ zurück und abends ein „Gute Nacht, ich gehe schlafen“. Das war häufig die ganze Kommunikation.

Er befand sich bis kurz vor Weihnachten in einer Pflegesituation mit seiner Mutter.
Dabei half ich ihm, indem ich seinen Haushalt erledigte, für die Mutter am Wochenende mit kochte und dort häufig auch den ganzen Tag mit ihm herum saß, damit die Mutter nicht alleine war.
Und natürlich kann ich es total gut verstehen, wenn dann jemand auch mal Zeit für sich beansprucht.

Vor 2 Jahren ging es mir in meinem Job nicht mehr gut und ich fragte, wie es denn sei, wenn ich zu ihm käme und mir an seinem Wohnort einen Job suchen würde.
Ja, das sei okay.
Mehr kam nicht. Er schmiedete keine Zukunftspläne mit mir. Je mehr Zeit verging und ich nicht wusste, was ich nun wegen eines neuen Job tun sollte, desto weniger beachtete er mich. Ich war da, dann war es auch ganz nett. Doch er tat wirklich rein gar nichts für uns. Ging es um sein Hobby das Wandern sollte ich das noch planen. Picknick vorbereiten, für ihn was zu Essen dabei haben. Lauter so ein Kinderkram.
Ich sprach ihn immer auf einen möglichen Umzug an und er sagte nichts Konkretes. Irgendwann war ich komplett verzweifelt und hilflos. Der schlimme Job zuhause, der Partner der bei jeder Frage zur Zukunft mit: Weiß ich nicht! antwortete. Wenig Zeit für uns, weil wir am Wochenende einen kompletten Tag bei der Mutter sein mussten.
Ich wurde immer trauriger, dann wieder wütend. Immer wenn ich einen Schritt auf ihn zu machte, ging er emotional 3 Schritte zurück. Und sagte mir einfach nichts.
Es war wie vor eine Gummiwand zu laufen, von der ich abprallte.
Dann kamen die dunklen Wolken in meinem
Kopf. Ich wurde von meiner Ärztin wegen Burnout krankgeschrieben. Ich hätte mir gewünscht da vom Partner Support zu bekommen, ein in den Arm nehmen und ein: Ach komm, das schaffen wir zusammen. Auch das blieb aus. Ich versuchte mit ihm zu reden, begab mich in Therapie… Auch was dort besprochen wurde interessierte ihn nicht. Ich habe ihm etwas erzählt. Er hat dann auch zugehört, aber nie etwas dazu gefragt. Irgendwann habe ich gesagt: Du möchtest nie wissen, was ich da in der Therapie mache und er meinte: Wieso, du erzählst mir doch schon immer alles. Nie kam die Frage: Wie lange dauert das und wie kann ich dich dabei unterstützen, dass es dir besser geht?

Und nach 2 Jahren habe ich diese Beziehung schweren Herzens aus Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und kompletter Ohnmacht beendet.

Er hatte Tränen in den Augen als ich ging. War auch traurig. Kämpfte dann aber auch um nichts.
Und wir gingen beide unserer Wege. Das war Ende Apri 23.

Für mich begann dann wirklich eine gute Zeit. Ich intensivierte Freundschaften, ging viel weg, erholte mich von dem Burnout und fühlte mich oft sehr dankbar und sehr glücklich über alles Schöne was ich habe. Das ist trotz der seltsamen Umstände noch immer so. Ich bin zufrieden mit mir und meinem Leben.

Ende September hatte er Geburtstag und ich rief an. Er freute sich von mir zu hören.
Ich sagte, wir könnten uns ja gegenseitig besuchen. Und etwa 3 Wochen später meldete er sich bei mir und wir gingen zusammen etwas essen und haben uns nett unterhalten.

Dann noch einmal kurz vor Weihnachten und da wollte er dann mit mir schlafen. Ich finde ihn attraktiv und dachte: Klar warum nicht…
Und so gestalteten sich dann weitere 3 Treffen.
Zärtlich, liebevoll und voller Leidenschaft.

Was zeige ich Ihm damit: Prima, für Freundschaft, Sex, Zärtlichkeit und schöne Gespräche braucht man sich innerlich gar nicht zu binden. Das kann man doch nun ohne Erwartungen bekommen. Diese Frau liegt mir zu Füßen und ist solange für mich da, bis ich ne tollere Frau gefunden habe.
Schön, dass ich sie habe, sie ist gut verfügbar und ich brauche nichts weiter tun. Das ist praktisch, sehr praktisch…


Und ich freute mich zuerst und dachte, okay vielleicht kann es ja so doch noch etwas werden.
Doch er dated, trifft sich mit anderen Frauen und sagte mir, dass jeder von uns nach jemandem suchen sollte der besser passt.

Ich habe mir nicht anmerken lassen, wie mich das getroffen hat.

Und was werdet ihr sagen? Mädel, wach auf. Der steht einfach nicht auf dich :S. Und so wird es wohl sein.

Ich habe gedacht, gut: Ich lasse ihm seine Ruhe, zeige ihm dass er nicht eingeengt wird. Habe mir an meinem Wohnort einen Job gesucht und signalisiert, dass ich nicht mehr zu ihm ziehen wollen würde. Sondern mich auf meinen neuen Job konzentriere und hier ja auch mein tolles soziales Umfeld habe.

Aber Pustekuchen. Auch das war kein Grund für einen Neuanfang.

Und jeder der das hier liest wird sich fragen: Was ist mit der Lady los?! Sowas tut sich doch kein Mensch nochmal an. Hat die gar kein Selbstwertgefühl?
Doch das hat sie, auch wenn sie ne Menge Federn gelassen hat.
:lach::lach::lach:

Ich sehe halt auch die sehr liebevolle Seite, die er haben kann. Seinen Humor und seinen Intellekt.
Denn ein Mensch der sich nicht binden kann, hat ja auch sein Päckchen zu tragen. Der sich nicht traut etwas auszusprechen und der immer auf der Hut ist, ja nichts falsches zu sagen.

Bisher sind seine Beziehungen wohl immer nach einem ähnlichen Muster abgelaufen.

Frauen die ihn mochten haben irgendwann keine Kraft und keine Geduld mehr gehabt und haben ihn verlassen.

Daraus resultiert dann wiederum ein immer dicker werdender Panzer, der keine Gefühle mehr durch lässt.

Ich hätte mich sehr gerne gebunden, hätte gerne einen Partner gehabt mit dem ich durch dick und dünn gehen kann. Einen mit dem
ich mir noch etwas Schönes hätte aufbauen können.
Doch manchmal ist es dann doch gut aufzugeben, damit man den Fokus auf sich und seine eigene Zufriedenheit und sein eigenes Glück richten kann. Und sich nicht von der ständigen Ablehnung abgewiesen fühlt.

In Sachen Partnerschaft bin ich sehr desillusioniert. Ich möchte keine Verletzungen mehr dieser Art mehr erleben und entscheide mich vorläufig für ein erfülltes Leben als Single.

Wer weiß , ob mir nicht irgendwann ein Prinz auf einem Schimmel entgegen geritten kommt…
Höre ich da Hufgeklapper?
Moment ich öffne mal mein Fenster… ja, da ist Geklappere zu hören. :smile:

Ach Mist, das war nur der Nachbar der seine Mülltonne vors Haus geschleppt hat. :cry

Ich wünsche allen alles, alles Liebe
Caito




:lach::schuettel:
 

Admina Hira Eth

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In Sachen Partnerschaft bin ich sehr desillusioniert. Ich möchte keine Verletzungen mehr dieser Art mehr erleben und entscheide mich vorläufig für ein erfülltes Leben als Single.
Guten Morgen Caito,

erstmal danke, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. :)

Ich schließe aus deiner oben zitierten Sequenz, dass du ein ExBack mit dem NichtPrinz nicht anstrebst?
 

Caito

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Hallo Hira,
tatsächlich hätte ich das gerne so gehabt. Ich habe gedacht, okay… wenn er dich besuchen kommt liegt ihm etwas an mir. Vielleicht hat sich etwas in seiner Einstellung mir gegenüber geändert.
Doch er möchte nun ab und zu Zeit mit mir verbringen ohne verbindlich zu werden.
Eben das bekannte Muster…
Er rückt ran und ich freue mich. Ich komme ihm entgegen und er entfernt sich.
Ich habe mich mit dem Buch „Jein“ von Stefanie Stahl beschäftigt. Habe ihm das Buch hingelegt und gesagt: Schau mal, ich erkenne uns beiden darin wieder. Würdest du das bitte auch lesen? Wir könnten vielleicht damit arbeiten.
Wie vermutet wurde das Buch staubig. Gelesen hat er es nicht.
Er zeigte zu keiner Zeit Ambitionen da auf mich zu zugehen. Ich litt oft unter Verlustängsten und unter der scheinbaren Interessenlosigkeit.
In zwei Jahren habe ich keine Situation gehabt, in der er auf mich zu gekommen wäre und mich um ein Gespräch gebeten hat.

Und irgendwann hatte ich das Gefühl, er wolle das ich die Beziehung beende.
Damit er es nicht aussprechen müsse.

Wie geschrieben datet er andere Frauen und sucht für sich nach etwas „Besseren“. und wenn ein Come-Back, wie würde das dann aussehen?

Immer mit dem Gefühl, ich bin niemals die Erste Wahl. Sondern nur eine „übrig gebliebene“.

Sowas möchte ich dann meinem Selbstwertgefühl nicht zumuten.

Ich habe ihn gern. Keine Frage… doch wie gesagt bin ich da sehr desillusioniert.

Liebe Grüße Caito
 

Caito

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Und noch etwas: In mir bleibt da eine tiefe Trauer darüber zurück, dass es nicht geklappt hat. Nur ändert sich niemand im Wesentlichen, wenn nicht an die Ursachen der Schwierigkeiten gearbeitet wird und da keine innere Bindung entsteht.
Und dann passt eben auch das Hopping von einer Frau zur Nächsten. Immer auf der Suche nach der „Richtigen“ bei der er dann eine Verbindung spüren kann. Schnelles verlieben und den Dopaminspiegel hochkicken. Nach der Trennung war ja auch sehr schnell eine „Neue“ da. Er ist halt optisch sehr attraktiv und dann sehr süß und nett. Auch diese Frau hat sich nach ein paar Wochen wieder verabschiedet. Wenn die Frau ihn dann wirklich mag, dann weicht er aus. Der Schwächenfokus wird auf die Frau gerichtet. Zu dick, nicht sportlich genug, zu alt … whatever.

Ich wusste dann am Ende auch gar nicht mehr wie ich einem Umgang mit der Situation finden sollte.

Und auch innerhalb der Beziehung kamen Sprüche wie: Eine richtig tolle, hübsche und junge Frau bekommt ja so einer wie ich nicht…

Es war ihm überhaupt nicht klar, wem er das erzählt. Wie beschissen das für mich dann war.

Auf sowas habe ich äußerlich gar nicht reagiert und innerlich habe ich geweint.

Deshalb: Er kann von mir aus auch weiter suchen. Ich möchte einfach keine weiteren Kränkungen und Gedankenkarusselle mehr haben. Mir ständig darüber den Kopf zerbrechen, was mit mir denn nicht stimmt.

In einer Beziehung und Partnerschadt möchte ich mich angenommen und geliebt fühlen, möchte Support und gebe den auch.

Nur kann ich ja niemanden zwingen mich zu lieben und zu mögen.

Deshalb behandle ich mich gut und ich mag mich selber auch gerne leiden :|

LG Caito
 
Zuletzt bearbeitet:

Admina Hira Eth

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Caito, mir ist nur nicht ganz so klar, was dein Auftrag ans Forum ist. Meine Frage oben zielte ein wenig in die Richtung.

Weißt du was? Wir verschieben deinen Strang erstmal in unsere Themen rund um die Liebe und dann sehen wir weiter.
Deshalb behandle ich mich gut und ich mag mich selber auch gerne leiden
Das machst du übrigens vollkommen richtig. Sehr gut! :)
 

Caito

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Hallo Hira,
ich habe das Forum genutzt um mir den Kummer der letzten Monate von der Seele zu schreiben. Vielleicht liest es jemand, erkennt sich selbst wieder - vielleicht jemand der bindungsängstlich ist und gar nicht weiß, was er oder sie damit beim Gegenüber durch ihr Verhalten hinterlassen können.
Bei mir ist es das desillusioniert sein, dass sich an so einer Situation von mir aus nichts ändern ließ und ich mich aus Selbstschutz zurückgezogen habe.
Liebe Grüße
Caito
 

lalelu23

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Hallo Caito,
Wie geht es dir innerlich mit der ganzen Situation?
Hast du abgeschlossen? Hoffst du noch?

Es ist auf jeden Fall eine sehr interessante Geschichte. Danke, dass du sie hier teilst.

Liebe Grüße
Lalelu
 

Caito

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Hallo Lalelu,
es geht mir mal so und mal so. Oft denke ich, ich kann nun gut damit abschließen und dann sind wieder die Moment da hätte ich gerne seine liebevolle Art, die er eben doch ab und zu zeigte, in meinem Leben.

Ich fühle da ambivalent.

Doch wenn jemand andere Frauen Daten möchte, dann ist seine Entscheidung zu dem Thema ja getroffen.

Dann mag er mich als Freundin. Doch eine innere Bindung von ihm aus, käme ja nicht zustande. Möglicherweise kann er sich an eine andere Frau binden.

An mich kann oder möchte er sich nicht binden.
Das hat die Vergangenheit nun ja gezeigt.

Also was tun?

Meiner Meinung nach ist da dann einfach nichts zu machen. Und mit dem Status wie er grade ist, wird er sich sicherlich sehr wohl fühlen. Wir könnten plaudern, er kommt zu Besuch usw. Und dann fährt er wieder weg und sucht nach einer „Besseren“.

Und da möchte ich wirklich gerne einen Abschluss für mich finden.

Wie genau ich das hinbekommen soll, weiß ich nicht.
 

lalelu23

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Liebe Caito,
es macht mich traurig, was du schreibst.
Einerseits klingt eine tiefe Verbundenheit von deiner Seite durch, dann andererseits aber das Einsehen, dass es nun mal von seiner Seite aus nicht so zu sein scheint. Über die Gründe kann man nur spekulieren.

Da ist guter Rat teuer. Du wirkst sehr reflektiert, was toll ist.
Ich weiß ja nicht, wie es dir damit geht, ro eine Art "Luckenbüßer" zu sein? Kannst du es genießen?

Wo siehst du dich am Ende diesen Jahres?
 

Caito

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Hi Lalelu,

Leider besteht zwischen dem dem
Verstand und dem Gefühl der großen Zuneigung eine erhebliche Ambivalenz.
:S
Wo sehe ich mich am Ende dieses Jahres? Das ist eine sehr gute Frage.

Hoffentlich gut gesettled in meinem neuen Job. Dazu fernab von jenem Gedanken an einen Menschen, der dann hoffentlich nur noch ein Teil meiner Geschichte ist.

Und ich denke es war ein Fehler ihn wieder in meinem Leben willkommen zu heißen. Das zieht den Ablösungsprozess nun nur unnötig in die Länge.

Aber was sage ich ihm? Gar nichts? Und nehme keine Verabredungen mehr an. Bis dann in ein, zwei Jahren eine ganz normale rein freundschaftliche Beziehung stattfinden kann?

Ich bin alt und erfahren genug um zu wissen, dass auch blöde Gefühle nicht ewig andauern und man sich in der Regel wieder fängt. Auch wenn es erst nicht so aussieht.

Im Grunde genommen fehlt mir die Trennungswut. Ich bin ja irgendwann gegangen, weil weder an der Kommunikation zwischen uns noch an Sexualität, noch an der Distanz gearbeitet werden konnte. Ich konnte ihn etwas fragen und er schwieg, Das war ein sehr passives Verhalten. Was eben für mich dann kränkend war. Ich mich oft im Reich der Spekulationen befunden habe.

Ich bin da schon sehr in die Reflexion gegangen, was sowas für mich „anziehend“ macht.

Denn das bedeutet wenig Freude, wenig Zuwendung und Vertrauen.

Warum dieser Mann überhaupt in mein Muster passt. Natürlich bin ich auf Kindsheitsprägung gekommen. Das Schweigen und das Zurückziehen ist das Verhalten meiner Mutter. Die einfach keine Antwort gibt, wenn sie etwas nicht tun will.
Die Zurückweisungen und Abwertungen meines Vaters sind auch dabei.

Ich kenne diese Muster also. Möchte aber einen Mann, der die Muster hat, die mich schon immer gekränkt haben ? Ich möchte irgendwie ein Kindheitsmuster auflösen. Ich laufe wie als Kind der Aufmerksamkeit und der Zuneigung nach, die die Eltern mir schon nicht gegeben haben .

Ich fasse mir da selber an den Kopf. Vielleicht möchte ich mir selber mein Drama machen?

Diese Nähe-Distanz Geschichten sollten in meinem Leben gar keine Rolle mehr spielen.

Und doch ploppen sie immer wieder auf.

LG
Caito
 

Caito

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Da könnte ein Ratschlag helfen. Wie bekomme ich es hin mit diesem Muster zu arbeiten.
 

lalelu23

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Hmmm. Schwierig. Bist oder warst du schon mal in Therapie?
Entschuldige, wenn ich so direkt frage.
Nur zur Info, ich würde mich auch als ziemlich reflektiert bezeichnen und habe jahrelang Therapie gemacht.
Ist schon spannend, wie gewisse Dinge aus der Vergangenheit immer wieder ins Hier und Jetzt schwappen.
Wahrscheinlich liegt die Antwort in dir. Was hat dich an diesem Mann angezogen? Was hast du in ihm gesehen? Wie hast du dich dabei gefühlt?

Ich weiß nicht, ob du mal in meine Geschichte geschnuppert hast - es sind gewisse Parallelen da. Lange Ehe, Scheidung. Dann wollte ich einen Partner, mit dem ich nochmal neu durchstarten kann. Meiner, nun ja, die Problematik ist definitiv anders gelagert als bei dir, aber auch ich fühle mich nicht so ganz hundertprozentig wohl mit der Konstellation. Das totale Commitment fehlt mir. War das bei dir auch so?

Du schreibst, Kommunikation hat nicht so wirklich funktioniert?
Fand dann also irgendwie ein Wunschdenken von bzw. bei dir statt?
Möchte aber einen Mann, der die Muster hat, die mich schon immer gekränkt haben ?
Diese Frage wirst nur du alleine beantworten können.
Vielleicht kommen gewisse Menschen in unser Leben, um uns, wenn wir das denn zulassen wollen, dabei helfen, unsere Traumata aufzuarbeiten? Ich weiß es nicht.
Darum bin ich ja selbst hier gelandet. Aber der Austausch hier hilft mir enorm. Ich hoffe, das wirst auch du für dich sagen können.

Fühl dich gedrückt :Kuss:
 

Caito

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Hallo Lalelu,
ich habe deinen Strang wirklich fast bis zum
Ende durchgelesen. Ich konnte da im Verhalten unserer beiden Herren sehr große Übereinstimmungen entdecken.
Die Angst sich anderen entgegenzustellen - eben seinen Schwestern, der Ex-Frau, der Ex-Freundin usw. und ich blieb halt das letzte Rad am Wagen.

Und ich wurde oft gar nicht wahr genommen, weil ich so eine Nette bin, helfe, unterstütze. Und damit scheint man sich als Frau total uninteressant zu machen. Irgendwann wurde ich dann wütend, weil er mir am Wochenende abgesagt hatte um seiner Ex-Freundin beim Umzug zu helfen. Er meinte auch, oder du kommst einfach mit und hilfst beim Umzug.
Ich lehnte ab. Dann kam er mit der nächsten Idee um die Ecke, jetzt muss ich echt lachen… Ich solle mich doch einfach mit seiner Ex-Frau und seiner Ex-Freundin richtig gut anfreunden. Und ich : Wozu denn das? Ja, damit wir alle etwas zusammen unternehmen können. Ich lehnte auch das ab. Das verstand er gar nicht. Die sind doch alle nett… Seine Ex-Frau hat ihn mit dem
Nachbarn betrogen ist mit dem dann ins Erdgeschoss ihres gemeinsamen Hauses gezogen und meinem Freund wurde die Kellertür nach oben zugemauert. Sie vergnügte sich dann mit ihrem
Neuen Freund oben und er heulte sich im Keller die Augen aus.., finde ich auch… ist echt ne nette Ex-Frau … Ironie aus!
Alle unsere Kinder sind erwachsen und leben nicht mehr in unseren Haushalten. Da gibt es deshalb auch keine Anknüpfungspunkte mehr.

Mein Ex-Partner ist auch komplett konfliktscheu.
Er wollte auch nichts an sich ändern. Ihm geht es doch gut mit seiner Bindungsvermeidung, er fühlt ja keinen Schmerz, wenn ich weg bin. Der hat durch das Ende seiner Ehe so eins auf den Deckel bekommen, dass er sich nie wieder richtig binden wird. Ich würde als Hobbypsychologe sagen das er ein Trauma hat.

Er ist aber fine in seiner Welt. Er ist sehr attraktiv, sehr sportlich und gut gebaut. Er ist auch witzig und charmant. Nach ihm drehen sich die Frauen um. Und deshalb ist der Markt für ihn halt auch offen. Das dauert aber anscheinend nie lange bis er wieder das Interesse an einer neuen Frau verliert. Sobald etwas verbindlicher wird tritt er den Rückzug an. Und das ist sehr anstrengend.
Ich habe mal zufällig beim
Aufräumen einen Brief seiner Ex gefunden und habe den dann gelesen… Sollte man nicht tun, ich weiß, aber das war dann doch zu verführerisch.
Und sie schrieb wirklich haarklein das was ich auch empfinde… eine Beziehung mit angezogener Handbremse führen, kein Commitment. Er fasste sie auch nicht richtig an. Um ehrlich zu sein, war da mein 1. sx :lach:mit 15 interessanter. Er hatte entweder keine Lust oder er hatte Lust, dann aber nur darauf, dass er seine Befriedigung fand… mittels Handjob. Und mich ließ er liegen wir einen Holzklotz. Ich wurde echt nicht angefasst. Darunter litt ich, fragte nach was denn los sei. Er wisse es nicht. Wenn es mal dazu kam, dass wir miteinander schliefen, dann war da Nix mehr bei ihm los.
Und dann sagte er zu mir, das ist so blöd, dass es nie richtig klappt und ob es überhaupt noch mal mit einer Frau geht. Und ich habe damals zu ihm gesagt, es wäre doch schön, wenn es mit uns klappen würde.
Er war da ja im Kopf schon bei einer anderen „vermeintlich besseren“ Frau.
Und mir tut das Schreiben hier sehr gut. Ich merke wie ich über das Schreiben meine Gedanken sammeln kann und wirklich dann selbst schwarz auf gelb lesen kann, was das für eine gruselige Beziehung war. Und kein normaler Mensch da auf die Idee kommen könne, dass man mit so jemandem zusammen sein wollte.
:S:S:S:S:|


Liebe Grüße
 
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Admina Hira Eth

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Caito - ich habe bei deinem letzten Post deinen Klarnamen am Ende rausgenommen. Passiert im Eifer des Gefechts schon mal, dass man versehentlich den setzt, nicht den Nick. :)
 

Caito

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Hallo Hira,

danke.. das ist
wohl wirklich im
Schreibeifer passiert
 

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