Ich , meine Partnerschaft und die Welt

Fantaghiro

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5 Jan. 2024
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Hallo virtuelle Mitmenschen,

ich habe hier im Forum viel gelesen aber irgendwie komme ich nicht weiter und brauche Unterstützung.
Über
Ich bin 49 J, weiblich, 1 Kind.
Mein Mann ist 53 J. Wir sind beide berufstätig und seit 23 J. verheiratet.
2017- 2018 habe ich eine heftige emotionale und sexuell erfüllende Affäre gehabt. AM war auch gebunden, wollte sich nicht trennen. Das übliche halt. Habe 2019 beendet. Mein AM los zulassen war das schwerste was ich je getan habe. Mein Mann weißt davon. Er wollte trotzdem bei mir bleiben. Mir war aber vorher, während und nach Affäre ziemlich egal ob er bei mir bleibt oder nicht.
Ich fühle nichts mehr für ihn, wir haben nichts gemeinsam ausser unsere gemeinsame Tochter. Wir funktionieren im Alltag. Mehr nicht. Nun ist sie ausgezogen und wir entfernen uns jeden Tag mehr von einander. Wir haben von Anfang an Kontroverse, Stress und Streit gehabt. Nachdem wir beide berufstätig waren, haben wir uns auf Arbeit, Alltag und Kind fokussiert.
Letzten Sommer waren wir zu zweit im Urlaub und es war sehr schön. Nicht weil wir zusammen dort waren, sondern weil ich den Urlaub bis ins kleinste Detail geplant habe und ich mich schon lange auf diese Reise gefreut habe. Mein Mann kam mit, weil er so wollte. Aber alleine hätte ich mich nicht getraut.
Ich habe Angst alleine zu leben und gleichzeitig spüre ich immer stärker den Wunsch, genau dies zu tun.
Ich meide ihm im Alltag so gut wie es geht. Er sucht meine Nähe, aber ich kann und will ihm nichts mehr geben. Ich kümmere mich täglich um meine Schwiegermutter die schwer krank ist und spüre manchmal regelrecht Hass ihr gegenüber. Sie war nicht da für ihn als er sie brauchte. Sie war auch nicht für mich oder für unsere Tochter da. Wenn dieses Gefühl hochkommt und ich es nicht schaffe zu kontrollieren, werde ich ihr gegenüber sehr mies.
Auch mein Mann bekommt manchmal mein Hass und Ablehnung zu spüren. Ich weiß hinterher, dass es nicht angemessen war. Ich entschuldige mich und versuche durch mein Tun es wieder gut zu machen. Bis zur der nächste Attacke.
Ich bekomme langsam Angst vor mir selbst. Manchmal wünschte ich mir in einem Ort zu sein, wo ich kein Mensch mehr treffen muss.
Bei der Arbeit gehe ich so gut wie es geht, Konflikten aus dem Weg. Eine miese Bemerkung genügt und schon plagen mich wochenlang KK, Schlaflosigkeit und Grübeln. Vor einem Monat hatte ich mega Angst vor einer Teambesprechung. Wochenlang zuvor, malte ich mir verschiedene horror Szenarien vor, dachte über Sätze nach, plante Strategien, um nicht bloß gestellt zu werden. Habe mich dann krank gemeldet und schämte mich, fand mich selbst erbärmlich. Das führt dazu, dass ich allmählich allen aus dem Weg gehe. Ich versuche mich unsichtbar zu machen. Es klappt nicht immer. Dann spüre ich etwas in mir stärker als die Angst und dann sage ich das was ich denke oder bin offen und freundlich. Werde ich verletzt, gehe ich erneut auf Distanz und die Angst nimmt zu. Ich fühle mich immer öfter leer, ausgebrannt und lustlos. Ich bin zufrieden wenn ich alleine bin. Ich empfinde meine Arbeit nicht mehr sinnvoll und erfüllend. Ich erledige den Haushalt, bin gleichzeitig richtig frustriert, weil ich null Bock dazu habe. Mein Kram belastet mich nicht. Aber hinter meinem Mann zu räumenmacht mich sehr wütend.
Was ich mir hier im Forum wünsche ist: Ein wenig Imput, wie ich diesen Flut von Emotionen kontrollieren kann. Wie komme ich zu eine Entscheidung ohne das ich am nächsten Tag schon wieder daran Zweifel habe?
Danke fürs Lesen...
 
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Admina Hira Eth

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Ich bekomme langsam Angst vor mir selbst. Manchmal wünschte ich mir in einem Ort zu sein, wo ich kein Mensch mehr treffen muss.
Bei der Arbeit gehe ich so gut wie es geht, Konflikten aus dem Weg. Eine miese Bemerkung genügt und schon plagen mich wochenlang KK, Schlaflosigkeit und Grübeln. Vor einem Monat hatte ich mega Angst vor einer Teambesprechung. Wochenlang zuvor, malte ich mir verschiedene horror Szenarien vor, dachte über Sätze nach, plante Strategien, um nicht bloß gestellt zu werden. Habe mich dann krank gemeldet und schämte mich, fand mich selbst erbärmlich. Das führt dazu, dass ich allmählich allen aus dem Weg gehe
Ich versuche mich unsichtbar zu machen.
Ich fühle mich immer öfter leer, ausgebrannt und lustlos.
Guten Morgen, Fantaghiro,

entschuldige, dass ich das so deutlich sage, aber: das klingt ganz und gar nicht gut und nach etwas, für das du dir bitte im richtigen Leben Hilfe suchen solltest. Das Forum bietet dir sicherlich ausreichend Distanz, dazu gleichzeitig das Gefühl, dich nicht zu isolieren, weil du in einen Austausch mit Anderen gehen kannst, nur ist das nicht das, was dir helfen wird, deine Rückzugstendenzen aufzuhalten; im Gegenteil. Ich fürchte, das Forum würde diese eher noch fördern.

Bist du bereits in Therapie und/oder hast im richtigen Leben Ansprechpartner, bzw. eine Hilfestellung zur Hand? Falls nicht: bitte bemüh dich um so etwas. Ich denke, dass es gut für dich wäre, dir da Unterstützung zu holen, damit du nicht absackst. Schiebe es bitte nicht auf die allzu lange Bank. Das hier:
Ein wenig Imput, wie ich diesen Flut von Emotionen kontrollieren kann.
…wird auf Dauer nicht ausreichen.

Vielleicht auch noch zur Erklärung: wir sind hier schon sehr unterstützend tätig, aber eben primär ein Strategieforum und keines, das - gleichwie - professionell psychologisch unterstützen kann. Möglicherweise brauchst du aber genau diesen professionellen Support; das Forum kann da nur von außen mitgehen und ein stückweit oberflächlich begleiten. Denn wir sind nicht *da*, im Sinne von 'nicht nah genug dran'.


Ich fühle nichts mehr für ihn, wir haben nichts gemeinsam ausser unsere gemeinsame Tochter. Wir funktionieren im Alltag. Mehr nicht. Nun ist sie ausgezogen und wir entfernen uns jeden Tag mehr von einander.
Ich habe Angst alleine zu leben und gleichzeitig spüre ich immer stärker den Wunsch, genau dies zu tun.
Was genau hindert dich daran, die Beziehung/Lebenssituation zu verlassen? Wieso kannst oder willst du nicht gehen?

Gruß an dich,
Hira
 

HarleyQuinn

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Liebe Fantaghiro,

erst einmal vorweg: Ich liebe deinen gewählten Namen. Prinzessin Fantaghiro war und ist immer noch eine meiner Lieblingsserien. :herz:

Wie Hira schon sagt, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es muss vielleicht nicht mal ein Therapeut sein, wenn du vielleicht den Gedanken an eine Therapie unangenehm findest, sondern ich denke, dass dir auch ein Coach helfen kann. Ich hatte selbst auch ein Coaching und das hat mir sehr gut getan.
Wenn Du möchtest, schreib mich gern privat an, dann kann ich dir sagen, wo ich meins gemacht hab.

Es klingt sehr danach, dass du Probleme mit deinem Selbstwert und Selbstbewusstsein hast. Ich kenne viele von den Dingen, die du beschreibst. Das kann man aber aufbauen und dann kommst du auch besser durch solche Situationen durch.

Liebe Grüße
Harley
 

Admina Hira Eth

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dass dir auch ein Coach helfen kann. Ich hatte selbst auch ein Coaching und das hat mir sehr gut getan.
Wenn Du möchtest, schreib mich gern privat an, dann kann ich dir sagen, wo ich meins gemacht hab
So weit weg muss man da übrigens gar nicht gehen, wenn man es bei einem nicht unmittelbaren Kontakt belassen will (vorerst):
Ich finde allerdings wichtig, was Wolfgang da sagt; ein Coaching und/oder eine Lebensberatung (im weiteren Sinne) ersetzt nicht Behandlungen, die entweder dringender oder zumindest auch angezeigt wären.
 

Fantaghiro

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5 Jan. 2024
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Hallo Hira,

danke für die Rückmeldung und Beratung!
Bist du bereits in Therapie und/oder hast im richtigen Leben Ansprechpartner, bzw. eine Hilfestellung zur Hand?
Nein, habe ich nicht. Ich habe mich seit Corona an Isolation gewöhnt. Ich fühle mich geschützt, wenn niemand in meinem Umfeld davon weißt. Weil ich widersprüchlich denke und fühle.

Ich habe das Gefühl, dass ich Leute erschrecke. Sie versuchen mir zu helfen, dann fühle ich mich besser und sage Ihnen, dass ich übertrieben habe. Und das glaube ich in den Moment auch. Dadurch mache ich mich unglaubwürdig. Ich traue meine Gefühlen nicht mehr, also hat es keinen Sinn die Bekannten damit zu belasten.
Vielleicht auch noch zur Erklärung: wir sind hier schon sehr unterstützend tätig, aber eben primär ein Strategieforum und keines, das - gleichwie - professionell psychologisch unterstützen kann. Möglicherweise brauchst du aber genau diesen professionellen Support; das Forum kann da nur von außen mitgehen und ein stückweit oberflächlich begleiten.
Ja, ich verstehe das. Ich erwarte nicht, dass das Forum eine professionelle Unterstützung ersetzt.
Ich war vor Corona bei einer Psychologin. Ich konnte über alles reden aber es half mir nicht wirklich, weil ich am nächsten Tag schon wieder anders fühlte.
Heute geht es mir besser als gestern Abend. Ich frage mich, ob alles was ich gestern schrieb noch stimmt... Habe übertrieben? Ist mein Leben tatsächlich schlimm?... And here we go again :::

Hallo Harley,
Liebe Fantaghiro,

erst einmal vorweg: Ich liebe deinen gewählten Namen. Prinzessin Fantaghiro war und ist immer noch eine meiner Lieblingsserien. :herz:
Ich auch! :herz::thumbsup:
Es klingt sehr danach, dass du Probleme mit deinem Selbstwert und Selbstbewusstsein hast.
Ja, habe ich. Sie begleiten mich mein ganzes Leben lang.
Ich schäme mich dafür sehr :blush:
Das kann man aber aufbauen und dann kommst du auch besser durch solche Situationen durch.
Das gibt mir Hoffnung. Vielen Dank dafür! Ich wünschte, ich könnte das selbst machen. Habe bisher nur minimal geschafft und es war nicht nachhaltig.

Liebe Grüße,
Fantaghiro :smile:
 
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HarleyQuinn

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Du musst dich für gar nichts schämen.
Ich hab mich früher auch für alles geschämt, bis ich festgestellt habe, dass ganz viele Menschen die gleichen Probleme haben und das gar nichts außergewöhnliches ist.
Bedenke immer, es gibt 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Da sind ganz viele draußen, die ähnliche Verhaltensweisen haben, sich mit den gleichen Themen rumschlagen etc.

Ich denke, dir könnte eine Therapie und zusätzlich ein Coaching helfen. Beides hat einen unterschiedlichen Ansatz und verschiedene Vorteile. Ich hatte z.B. eine Therapeutin, die auch WhatsApp Support hatte. Sobald ich also Unterstützung brauchte, war sie per WhatsApp da für mich. Das könnte dir möglicherweise auch helfen.

Bedenke, Fantaghiro hatte auch den weißen Ritter als Mentor an ihrer Seite, sonst hätte sie auch teilweise nicht weiter gewusst.
So jemanden brauchst du auch.
Aus seinem Leben auszubrechen und sich helfen zu lassen, ist schwer. Ich kenn das selbst.
Du lebst nur einmal. Möchtest du so weitermachen wie bisher oder Veränderungen zulassen?
Du kannst ja auch erst mal ganz kleine Schritte gehen und eine Reise zu dir selbst machen, um festzustellen, was du wirklich willst.
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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