After Sunset
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- 16 Juli 2023
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Hallo Zusammen,
ich wende mich heute in meiner Verzweiflung an dieses Forum, da ich mir im Moment selbst nicht zu helfen weiß und keinen Umgang mit meinem Liebeskummer finden kann und das, obwohl ich 47 Jahre alt bin und eigentlich eine Menge Erfahrung aufweisen kann.
Ich glaube, ich befinde mich in einem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis und weiß mir derzeit keinen Ausweg.
Zu meiner Geschichte:
Ich lernte im Mai letzten Jahres einen Mann über eine Partnerbörse kennen .
Auf Anhieb hatten wir auf allen Ebenen einen außergewöhnlich guten Draht zueinander. Neben der Tatsache,
dass wir beide chronisch krank sind und mit ähnlichen Einschränkungen zu kämpfen haben, verbanden uns dieselben Ideale, die selben Wertvorstellungen, dieselben Interessen, derselbe Humor, Ideen, Kreativität etc. Alles schien perfekt. Wir sprachen darüber, das Leben miteinander zu verbringen, zusammen zu ziehen etc. Er sagte mir, dass ich seine Frau wäre und so weiter.
Zwischen uns besteht eine räumliche Distanz von 280 km, weshalb ein Treffen, aufgrund unserer Einschränkungen und derzeitigen Lebenslagen bislang nicht möglich war. Eigentlich besprachen wir, uns zu meinem Geburtstag, im Juni zu treffen. Dazu kam es aber nicht.
Wir waren also primär über WhatsApp, Telefon und Videochat verbunden, telefonierten Nächte lang durch, teilweise 24 Stunden lang, ohne dass uns der Gesprächsstoff ausging. Natürlich tauschten wir auch Sexuelles miteinander aus, schickten uns auch auf dieser Ebene Bilder, Videos etc. Er ließ mich an seinem Leben teilhaben, erzählte mir aus seinem Alltag, von seiner Familie, Eltern, Großeltern, Geschwister. Ich war auf dem Laufenden und umgekehrt. Irgendwann im September letzten Jahres fand seine erste kommentarlose Abtauchphase statt, die über ca. 2 Wochen anhielt. Da ich nicht wusste, was plötzlich los war, kontaktierte ich über Facebook seine Schwester. Es stellte sich heraus, dass er eine Phase hatte, indem es ihm nicht gut ging. (Er hat MS und immer wieder mit diversen Problemen zu kämpfen).
Ich bat ihn darum, mir zukünftig wenigstens eine Kurzinformation zukommen zu lassen, falls sich sowas wiederholen würde.
Versuch mal irgendwie abzukürzen:
Kommentarlose Abtauchphase Nr. 2 folgte im Januar diesen Jahres und zog sich über 5- 6 Wochen hinweg. Mein größter Fehler dabei war, dass ich ihn nicht einfach in Ruhe gelassen habe, sondern ihn bombardierte mit allen möglichen Gefühlsvarianten, von Wut und Verzweiflung, über Trauer, über Lustiges. Ich weiß, dass ich damit sein Verhalten noch geschürt habe, aber ich komme mit diesem Gefühl von Ohnmacht, die so ein Verhalten in mir auslöst einfach nicht zurecht und denke mir jedes Mal, dass zwei erwachsene Menschen mittleren Alters doch in der Lage sein müssten, im Klartext zu kommunizieren. Ich hätte mir immer nur einen Satz von ihm gewünscht.
Sowas wie " ich kann gerade nicht", " brauche Zeit für mich", " melde mich, wenn es mir besser geht". Aber nichts dergleichen.
Irgendwann ging er wieder ans Telefon und wir " klärten" die Sache. Er entschuldigte sich bei mir. Das war Anfang März diesen Jahres. Zunächst lief alles ungefähr so weiter wie zuvor. In einem langen Telefonat nannte er mich "Schatz", er schrieb mir, dass ich ihm fehlen würde, zeigte sich also auch von seiner gefühlvollen Seite, die mich wie im Himmel fühlen ließ. Doch plötzlich, von heute auf morgen, stellte er diese liebevollen Äußerungen wieder ein, worauf ich gar nicht klar kam. Ich vermutete, dass ihm vielleicht irgendwas an einem erotischen Video, welches ich ihm schickte, nicht gefallen haben könnte, sprach ihn darauf natürlich an und er meinte nur, es wäre nichts, er könne nur meine Erwartungshaltung an diese Fernbeziehung ( also reger, täglicher Austausch) nicht gerecht werden, da er mit seinen alltäglichen Dingen schon schwer zu kämpfen hätte, um alles einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Er meinte, ich wäre quasi aus seinem Blickwinkel, sowas wie eine Seifenblase, oder Fata Morgana.
Er ließ mich auch wissen, dass er den Eindruck hat, alles was er macht und tut wäre nie genug für mich. Das erschütterte mich ziemlich, denn ich wollte ihm doch einfach nur nah sein, auch emotional und erst recht, wenn es ihm schlecht geht.
Ich stellte plötzlich fest, dass ihn nichts mehr interessierte was mich betraf.
Er fragte sowieso nie viel, aber die Tatsache, dass er alles was ich ihm von mir erzählte genauestens abgespeichert hatte, ließ mich bis dato schon in dem Glauben, dass er sich auch für mich interessiert. Aber plötzlich war alles irgendwie stereotyp. Er schrieb mir zwar täglich, aber es ähnelte eher einem Rapport und von mir wollte er gar nichts mehr wissen. Auch unsere Telefonate verloren an Länge und Häufigkeit.
Geplant war, dass er mich zu meinem Geburtstag, im Juni 2023 besuchen kommt. Ich stellte aber schon drei Wochen vorher an seinem Verhalten fest, dass ihn dieses Vorhaben unter Druck setzte, auch weil er wieder eine schlechte Phase hatte. Um ihm diesen Druck zu nehmen, ließ ich ihn wissen, dass es ok für mich ist, wenn wir den Besuch canceln. Ein paar Tage vor meinem Geburtstag kam ich von einem Arztbesuch und ließ ihn per Audiodatei wissen, was bei mir los ist. Zunächst tauschten wir uns noch normal aus und er ließ mich wissen, dass seine Schwester ihn fragte, ob er im Juli 2 Wochen lang auf ihre Katzen aufpassen könnte, während sie im Urlaub ist, was für ihn bedeuten würde, dass er diese Zeit bei ihr im Haus, irgendwo im Nirgendwo, in einem kleinen Dörfchen verbringen müsse. Er schrieb mir, dass er gleich abgelehnt habe, woraufhin ich im sagte, er solle das doch nochmal überdenken. Ich unterbreitete ihm die Idee, dass wir das auch zum Anlass nehmen könnten, um uns zu treffen, da dieser Wohnort näher zu meiner Richtung liegt. Er meinte dann sehr zurückhaltend, dass das zwar bestimmt lustig wäre, aber er da halt nicht gerne ist. Für mich fühlte es sich so an, als wäre sein Interesse, mich zu treffen, deutlich abgekühlt. Ich schickte ihm drei Audiodateien, in denen ich ihm meinen Standpunkt dazu nochmal erklärte und meinte, dass es doch auch mal an der Zeit ist, herauszufinden, ob unser Potential eben auch für mehr reicht.
Und plötzlich änderte er sein Profilbild und stellte einen explodierenden Kopf mit Handy im Gehirn ein, quasi als Botschaft an mich für zu viel Text und Bombardement. Bei legte sich umgehend ein Schalter um und ich geriet sofort in Wut, weil ich mir dachte, nicht schon wieder so, auf diese Weise, was mich dazu veranlasste ihm eine wütende Videonachricht zu schicken, in dem ich ihm sagte, wenn er keinen Bock mehr auf mich hat, solle er es mir bitte direkt sagen. Es ging ein Kopfkino vom Allerfeinsten in mir los und ich fragte mich, warum dieser Mensch nicht einfach in der Lage ist, Klartext mit mir zu sprechen. " Ich möchte das nicht" hätte ausgereicht, für meinen dämlichen Vorschlag zu einem Treffen, im Haus seiner Schwester. Aber nix. Funktstille. Anstatt dass ich mich einfach nur zurückgezogen hätte, pseudopsycholigisierte ich ihn per Audiodatei. Seit längerem fragte ich mich bereits, ob sein, immer wieder auftretendes Ghosting- Verhalten, sein Hang zum Egoismus und der auf sich selbst gerichtete Fokus, etwas damit zu tun haben könnte, dass er narzisstische Merkmale aufweist. Er meinte auch mal zu mir, dass ein Therapeut vor ein paar Jahren, ihn damit mal vage diagnostiziert hätte, oder es zumindest in den Raum stellte. Leider war ich so grenzüberschreitend und sprach das Thema per Videodatei an, in meiner Wut und Verzweiflung und auch weil ich weiß, dass ich, aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte, leichte masochistische Züge aufweise und mir manchmal ein bisschen zu viel bieten lasse. Jedenfalls reagierte er auf nichts mehr, ging nicht mehr ans Telefon und drückte auch meine Anrufe weg.
Er gratulierte mir nicht mal zu meinem Geburtstag und ich rief ihn noch kurz vor Ablauf, um Mitternacht an und schrieb ihm dann, dass ich es nicht fassen könne, dass er das durchgezogen hat. Es vergingen ein paar Tage, in denen auch ich mich zurückzog, still hielt und auch mein Verhalten überdachte. Ich erklärte ihm dann in einer WhatsApp Nachricht, warum ich mich so verhalten habe und entschuldigte mich bei ihm dafür. Ich sagte ihm, dass ich ihn jetzt in Ruhe lasse und fügte zum Schluss an: ICH LIEBE DICH. Das war Ende Juni. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass es das wohl gewesen ist.
5 Tage später allerdings, als ich gerade dabei war alles von ihm zu löschen, kam genau ein Satz von ihm:" Ich dich auch".
Mir fiel ein riesen Fels vom Herzen, was ich ihn eine halbe Stunde später, in Form eines Bildes wissen ließ. Er reagierte nicht weiter drauf. Am nächsten Tag schickte ich ihm eine normale Nachricht über das politische Tagesgeschehen. Wir tauschten uns auch darüber immer regelmäßig aus. Keine Reaktion. Irritiert schickte ich ihm eine kurze Sprachaufnahme, indem ich ihm wissen ließ, dass ich ein wenig irritiert bin, weil von ihm jetzt weiter gar nichts kommt. Keine Antwort. 4 Tage später schrieb ich ihm einen friedlichen, handgeschriebenen Brief, indem ich komplett bei mir und meinem Verhalten blieb und ihm, in reflektierter Weise wissen ließ, dass ich mir meines Verhaltens bewusst bin und dass ich sein Schweigen so interpretiere, als dass es für ihn, die wahrscheinlich einzige Möglichkeit ist, mich zu erreichen, wo seine Worte mich nicht erreichen konnten. Ich schrieb' ihm zum Schluss, in Form eines Zitates, dass "Loslassen nicht fallen lassen bedeutet, sondern nach vorne schauen und in sich zu vertrauen". Also schrieb ich ihm mit ernster Absicht, ihn erstmal loszulassen, konnte aber meine mir selbst auferlegte Regel nicht einhalten. Es folgte noch ein ein selbst kreiertes, lustiges Video, vier Wutnachrichten und, ein YouTube Short Video, von einem lauthals in den Wald rein rufendem Murmeltier, ein Video mit Bildern von mir zu denen ich jeweils schrieb: " jemand, der auch mich liebt, würde mich nicht, wie einen Fisch an der Angel zappeln und ersticken lassen; Jemand, der auch mich liebt...etc.
und auf mein letztes Bild fügte ich hinzu: "Diese Frau, steht dir unter diesen Umständen nicht mehr zur Verfügung." Keine Regung seinerseits, erwartete ich auch nicht mehr. Nun vergingen ein paar Tage und ich schrieb ihm zu guter Letzt, dass ich ihn einfach hätte in Ruhe lassen sollen und dass ich mich nun in den kommenden Wochen ausschließlich um mich kümmern werde, was stimmt, da ich in eine Rehaklinik gehe. Ich sagte ihm, dass wir uns wohl einig darüber sein dürften, dass diese Eskalation und unser beidseitiges Verhalten keine Basis wäre, um darauf etwas aufzubauen und dass wir ja vielleicht irgendwann mal wieder neu ansetzen können, die Zeit wirds zeigen. Das wars meinerseits.
Und bevor ich komplett irre werde und noch durchdrehe, dachte ich, ich wende mich mit meinem Problem mal an dieses Forum. SORRY für diesen Roman, hoffentlich liest ihn überhaupt jemand . Ich bin so hin und hergerissen, weil ich mich frage, ob ich alles kaputt gemacht habe, durch mein aufdringliches Verhalten? Warum schrieb er mir, dass er mich auch liebt, wenn er danach wieder abtaucht? Wollte er mich verkohlen? Wird er sich wieder melden? Warum blockiert er mich nicht einfach? Ist das ein Zeichen dafür, dass er es nicht beenden will?
Bin über jeden Einwurf und Hilfe dankbar!
Verzweifelte Grüße
ich wende mich heute in meiner Verzweiflung an dieses Forum, da ich mir im Moment selbst nicht zu helfen weiß und keinen Umgang mit meinem Liebeskummer finden kann und das, obwohl ich 47 Jahre alt bin und eigentlich eine Menge Erfahrung aufweisen kann.
Ich glaube, ich befinde mich in einem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis und weiß mir derzeit keinen Ausweg.
Zu meiner Geschichte:
Ich lernte im Mai letzten Jahres einen Mann über eine Partnerbörse kennen .
Auf Anhieb hatten wir auf allen Ebenen einen außergewöhnlich guten Draht zueinander. Neben der Tatsache,
dass wir beide chronisch krank sind und mit ähnlichen Einschränkungen zu kämpfen haben, verbanden uns dieselben Ideale, die selben Wertvorstellungen, dieselben Interessen, derselbe Humor, Ideen, Kreativität etc. Alles schien perfekt. Wir sprachen darüber, das Leben miteinander zu verbringen, zusammen zu ziehen etc. Er sagte mir, dass ich seine Frau wäre und so weiter.
Zwischen uns besteht eine räumliche Distanz von 280 km, weshalb ein Treffen, aufgrund unserer Einschränkungen und derzeitigen Lebenslagen bislang nicht möglich war. Eigentlich besprachen wir, uns zu meinem Geburtstag, im Juni zu treffen. Dazu kam es aber nicht.
Wir waren also primär über WhatsApp, Telefon und Videochat verbunden, telefonierten Nächte lang durch, teilweise 24 Stunden lang, ohne dass uns der Gesprächsstoff ausging. Natürlich tauschten wir auch Sexuelles miteinander aus, schickten uns auch auf dieser Ebene Bilder, Videos etc. Er ließ mich an seinem Leben teilhaben, erzählte mir aus seinem Alltag, von seiner Familie, Eltern, Großeltern, Geschwister. Ich war auf dem Laufenden und umgekehrt. Irgendwann im September letzten Jahres fand seine erste kommentarlose Abtauchphase statt, die über ca. 2 Wochen anhielt. Da ich nicht wusste, was plötzlich los war, kontaktierte ich über Facebook seine Schwester. Es stellte sich heraus, dass er eine Phase hatte, indem es ihm nicht gut ging. (Er hat MS und immer wieder mit diversen Problemen zu kämpfen).
Ich bat ihn darum, mir zukünftig wenigstens eine Kurzinformation zukommen zu lassen, falls sich sowas wiederholen würde.
Versuch mal irgendwie abzukürzen:
Kommentarlose Abtauchphase Nr. 2 folgte im Januar diesen Jahres und zog sich über 5- 6 Wochen hinweg. Mein größter Fehler dabei war, dass ich ihn nicht einfach in Ruhe gelassen habe, sondern ihn bombardierte mit allen möglichen Gefühlsvarianten, von Wut und Verzweiflung, über Trauer, über Lustiges. Ich weiß, dass ich damit sein Verhalten noch geschürt habe, aber ich komme mit diesem Gefühl von Ohnmacht, die so ein Verhalten in mir auslöst einfach nicht zurecht und denke mir jedes Mal, dass zwei erwachsene Menschen mittleren Alters doch in der Lage sein müssten, im Klartext zu kommunizieren. Ich hätte mir immer nur einen Satz von ihm gewünscht.
Sowas wie " ich kann gerade nicht", " brauche Zeit für mich", " melde mich, wenn es mir besser geht". Aber nichts dergleichen.
Irgendwann ging er wieder ans Telefon und wir " klärten" die Sache. Er entschuldigte sich bei mir. Das war Anfang März diesen Jahres. Zunächst lief alles ungefähr so weiter wie zuvor. In einem langen Telefonat nannte er mich "Schatz", er schrieb mir, dass ich ihm fehlen würde, zeigte sich also auch von seiner gefühlvollen Seite, die mich wie im Himmel fühlen ließ. Doch plötzlich, von heute auf morgen, stellte er diese liebevollen Äußerungen wieder ein, worauf ich gar nicht klar kam. Ich vermutete, dass ihm vielleicht irgendwas an einem erotischen Video, welches ich ihm schickte, nicht gefallen haben könnte, sprach ihn darauf natürlich an und er meinte nur, es wäre nichts, er könne nur meine Erwartungshaltung an diese Fernbeziehung ( also reger, täglicher Austausch) nicht gerecht werden, da er mit seinen alltäglichen Dingen schon schwer zu kämpfen hätte, um alles einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Er meinte, ich wäre quasi aus seinem Blickwinkel, sowas wie eine Seifenblase, oder Fata Morgana.
Er ließ mich auch wissen, dass er den Eindruck hat, alles was er macht und tut wäre nie genug für mich. Das erschütterte mich ziemlich, denn ich wollte ihm doch einfach nur nah sein, auch emotional und erst recht, wenn es ihm schlecht geht.
Ich stellte plötzlich fest, dass ihn nichts mehr interessierte was mich betraf.
Er fragte sowieso nie viel, aber die Tatsache, dass er alles was ich ihm von mir erzählte genauestens abgespeichert hatte, ließ mich bis dato schon in dem Glauben, dass er sich auch für mich interessiert. Aber plötzlich war alles irgendwie stereotyp. Er schrieb mir zwar täglich, aber es ähnelte eher einem Rapport und von mir wollte er gar nichts mehr wissen. Auch unsere Telefonate verloren an Länge und Häufigkeit.
Geplant war, dass er mich zu meinem Geburtstag, im Juni 2023 besuchen kommt. Ich stellte aber schon drei Wochen vorher an seinem Verhalten fest, dass ihn dieses Vorhaben unter Druck setzte, auch weil er wieder eine schlechte Phase hatte. Um ihm diesen Druck zu nehmen, ließ ich ihn wissen, dass es ok für mich ist, wenn wir den Besuch canceln. Ein paar Tage vor meinem Geburtstag kam ich von einem Arztbesuch und ließ ihn per Audiodatei wissen, was bei mir los ist. Zunächst tauschten wir uns noch normal aus und er ließ mich wissen, dass seine Schwester ihn fragte, ob er im Juli 2 Wochen lang auf ihre Katzen aufpassen könnte, während sie im Urlaub ist, was für ihn bedeuten würde, dass er diese Zeit bei ihr im Haus, irgendwo im Nirgendwo, in einem kleinen Dörfchen verbringen müsse. Er schrieb mir, dass er gleich abgelehnt habe, woraufhin ich im sagte, er solle das doch nochmal überdenken. Ich unterbreitete ihm die Idee, dass wir das auch zum Anlass nehmen könnten, um uns zu treffen, da dieser Wohnort näher zu meiner Richtung liegt. Er meinte dann sehr zurückhaltend, dass das zwar bestimmt lustig wäre, aber er da halt nicht gerne ist. Für mich fühlte es sich so an, als wäre sein Interesse, mich zu treffen, deutlich abgekühlt. Ich schickte ihm drei Audiodateien, in denen ich ihm meinen Standpunkt dazu nochmal erklärte und meinte, dass es doch auch mal an der Zeit ist, herauszufinden, ob unser Potential eben auch für mehr reicht.
Und plötzlich änderte er sein Profilbild und stellte einen explodierenden Kopf mit Handy im Gehirn ein, quasi als Botschaft an mich für zu viel Text und Bombardement. Bei legte sich umgehend ein Schalter um und ich geriet sofort in Wut, weil ich mir dachte, nicht schon wieder so, auf diese Weise, was mich dazu veranlasste ihm eine wütende Videonachricht zu schicken, in dem ich ihm sagte, wenn er keinen Bock mehr auf mich hat, solle er es mir bitte direkt sagen. Es ging ein Kopfkino vom Allerfeinsten in mir los und ich fragte mich, warum dieser Mensch nicht einfach in der Lage ist, Klartext mit mir zu sprechen. " Ich möchte das nicht" hätte ausgereicht, für meinen dämlichen Vorschlag zu einem Treffen, im Haus seiner Schwester. Aber nix. Funktstille. Anstatt dass ich mich einfach nur zurückgezogen hätte, pseudopsycholigisierte ich ihn per Audiodatei. Seit längerem fragte ich mich bereits, ob sein, immer wieder auftretendes Ghosting- Verhalten, sein Hang zum Egoismus und der auf sich selbst gerichtete Fokus, etwas damit zu tun haben könnte, dass er narzisstische Merkmale aufweist. Er meinte auch mal zu mir, dass ein Therapeut vor ein paar Jahren, ihn damit mal vage diagnostiziert hätte, oder es zumindest in den Raum stellte. Leider war ich so grenzüberschreitend und sprach das Thema per Videodatei an, in meiner Wut und Verzweiflung und auch weil ich weiß, dass ich, aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte, leichte masochistische Züge aufweise und mir manchmal ein bisschen zu viel bieten lasse. Jedenfalls reagierte er auf nichts mehr, ging nicht mehr ans Telefon und drückte auch meine Anrufe weg.
Er gratulierte mir nicht mal zu meinem Geburtstag und ich rief ihn noch kurz vor Ablauf, um Mitternacht an und schrieb ihm dann, dass ich es nicht fassen könne, dass er das durchgezogen hat. Es vergingen ein paar Tage, in denen auch ich mich zurückzog, still hielt und auch mein Verhalten überdachte. Ich erklärte ihm dann in einer WhatsApp Nachricht, warum ich mich so verhalten habe und entschuldigte mich bei ihm dafür. Ich sagte ihm, dass ich ihn jetzt in Ruhe lasse und fügte zum Schluss an: ICH LIEBE DICH. Das war Ende Juni. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass es das wohl gewesen ist.
5 Tage später allerdings, als ich gerade dabei war alles von ihm zu löschen, kam genau ein Satz von ihm:" Ich dich auch".
Mir fiel ein riesen Fels vom Herzen, was ich ihn eine halbe Stunde später, in Form eines Bildes wissen ließ. Er reagierte nicht weiter drauf. Am nächsten Tag schickte ich ihm eine normale Nachricht über das politische Tagesgeschehen. Wir tauschten uns auch darüber immer regelmäßig aus. Keine Reaktion. Irritiert schickte ich ihm eine kurze Sprachaufnahme, indem ich ihm wissen ließ, dass ich ein wenig irritiert bin, weil von ihm jetzt weiter gar nichts kommt. Keine Antwort. 4 Tage später schrieb ich ihm einen friedlichen, handgeschriebenen Brief, indem ich komplett bei mir und meinem Verhalten blieb und ihm, in reflektierter Weise wissen ließ, dass ich mir meines Verhaltens bewusst bin und dass ich sein Schweigen so interpretiere, als dass es für ihn, die wahrscheinlich einzige Möglichkeit ist, mich zu erreichen, wo seine Worte mich nicht erreichen konnten. Ich schrieb' ihm zum Schluss, in Form eines Zitates, dass "Loslassen nicht fallen lassen bedeutet, sondern nach vorne schauen und in sich zu vertrauen". Also schrieb ich ihm mit ernster Absicht, ihn erstmal loszulassen, konnte aber meine mir selbst auferlegte Regel nicht einhalten. Es folgte noch ein ein selbst kreiertes, lustiges Video, vier Wutnachrichten und, ein YouTube Short Video, von einem lauthals in den Wald rein rufendem Murmeltier, ein Video mit Bildern von mir zu denen ich jeweils schrieb: " jemand, der auch mich liebt, würde mich nicht, wie einen Fisch an der Angel zappeln und ersticken lassen; Jemand, der auch mich liebt...etc.
und auf mein letztes Bild fügte ich hinzu: "Diese Frau, steht dir unter diesen Umständen nicht mehr zur Verfügung." Keine Regung seinerseits, erwartete ich auch nicht mehr. Nun vergingen ein paar Tage und ich schrieb ihm zu guter Letzt, dass ich ihn einfach hätte in Ruhe lassen sollen und dass ich mich nun in den kommenden Wochen ausschließlich um mich kümmern werde, was stimmt, da ich in eine Rehaklinik gehe. Ich sagte ihm, dass wir uns wohl einig darüber sein dürften, dass diese Eskalation und unser beidseitiges Verhalten keine Basis wäre, um darauf etwas aufzubauen und dass wir ja vielleicht irgendwann mal wieder neu ansetzen können, die Zeit wirds zeigen. Das wars meinerseits.
Und bevor ich komplett irre werde und noch durchdrehe, dachte ich, ich wende mich mit meinem Problem mal an dieses Forum. SORRY für diesen Roman, hoffentlich liest ihn überhaupt jemand . Ich bin so hin und hergerissen, weil ich mich frage, ob ich alles kaputt gemacht habe, durch mein aufdringliches Verhalten? Warum schrieb er mir, dass er mich auch liebt, wenn er danach wieder abtaucht? Wollte er mich verkohlen? Wird er sich wieder melden? Warum blockiert er mich nicht einfach? Ist das ein Zeichen dafür, dass er es nicht beenden will?
Bin über jeden Einwurf und Hilfe dankbar!
Verzweifelte Grüße
