Trennungsangst

maimai

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Hallo zusammen
Ich weiß nicht ob mein Thema in diesem Bereich richtig ist, ich hoffe mal ja. :)
Eigentlich war/bin ich bisher im Affärenbereich unterwegs.
Die Affäre war bei mir auch der Auslöser mich mit vielen Dingen in meinem Leben auseinanderzusetzen...vor allem auch mit mir selbst, meiner Beziehung u.s.w.
Erst durch die Affäre habe ich erkannt welche Probleme ich selbst damit habe, den Schritt einer Trennung zu schaffen (natürlich gibt’s das aber auch bei nicht-Affären).

Während meiner Affäre (mein AM war/ist auch vergeben) war ich mir sicher, dass es für mich ein Klacks sein wird mich von dem Leben mit EM zu trennen und war deshalb auch irgendwann recht verständnislos wieso AM es nicht schafft. Hatte mich darauf ausgeruht, dass AM an der Reihe ist was zu tun. Was natürlich nicht passierte und die Affäre dann iwann auch durch Auffliegen endete (andere Geschichte).
Erst lange nach dem Ende der Affäre und einem Neuversuch mit EM setzte ich mich nochmal richtig mit dem Thema Trennung auseinander. Denn wie bei so einigen Anderen hat auch bei uns die Beziehung 2.0 nicht funktioniert. Der alte Trott war wieder da, die Gründe wieso man sich entliebte, wieso man sich eigentlich trennen wollte.

Und da gingen dann auch die Gedanken über eine Trennung wieder los. Was bis heute so geblieben ist. Denn wie so viele Andere habe ich auch eine unheimliche Angst vor diesem Schritt.
@HarleyQuinn hat es in einem ihrer Beiträge unfassbar gut beschrieben. Es erscheint für einen wie ein Todesurteil, wie ein stückweit sterben. Und das nicht mal immer bei Ehen, die eigentlich noch gut laufen. Oft fallen Trennungen auch sehr schwer, obwohl man sehr unglücklich ist.
Das kann man auch in ganz vielen Threads (nicht nur hier) lesen. Menschen (ob Mann ob Frau) wollen sich trennen, haben aber eine panische Angst davor. Manche rutschen sogar in eine Depression.

Für andere, die dieses Problem nicht haben, ist es auch oft schwer zu verstehen.
Dann kommen auch schon mal so Aussagen wie es sei Feigheit, Bequemlichkeit o.ä.
Oder es heißt, dass der/die der/die sich nicht trennt beides haben möchte...was vielleicht bis zum einem gewissen Grad richtig ist, aber anders als es eigentlich gemeint ist.
Doch oft ist da noch viel mehr hinter als das (das finanzielle mal außenvor gelassen), und wenn Kinder im Spiel sind sowieso.

Bei einigen ist es z.B. die Angst vor dem Alleinsein, weil sie halt noch nie alleine waren.
Ich weiß, das klingt erst mal komisch, es geht schließlich um erwachsene Menschen, da hat man doch vor so etwas keine Angst mehr. Leider ist aber genau das oft der Fall. Denn wenn jemand noch nie alleine gelebt hat, dann kann die Person 40/50/60 sein, es wird so schwer als wäre man unerfahren, wie ein Teenie. Auch mir geht es bei dem Gedanken so.

Dann die Macht der vielen Jahre, die bei einigen auch noch eine Rolle spielt.
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, sogar dann wenn es für uns eigentlich nicht vom Vorteil ist.
Die einen mehr, die anderen weniger.
Der Spruch „Lieber das bekannte Unglück, als das unbekannte Glück“ kommt nicht von ungefähr.
So ist es mit Jobs, aber auch eben mit Partnerschaften/Ehen.
Zeit verbindet...gemeinschaftliche Erlebnisse verbinden....sogar wenn nicht immer im Guten, eine Verbindung ist da und diese zu trennen ist schwer. Es wird ja öfters gesagt, dass aus der Ehe eine Bruder-Schwester-Beziehung geworden ist. Zwar ist da keine Liebespaarebene mehr, aber es ist ja auch schwer einen Bruder/eine Schwester vor den Kopf zu stoßen.

Manche Menschen können das nicht und ich habe auch erst durch meine Affäre gemerkt, dass ich auch dazu zähle. Bei mir kommt es unter anderem auch daher, dass ich halt auch noch nie alleine gelebt habe. Wobei das nicht bedeutet, dass ich es nicht schaffen würde, oder unselbstständig bin. EM hätte ohne mich mehr Schwierigkeiten als ich ohne ihn. Aber er ist halt an meiner Seite seit ich 17 war (und ich an seiner). Ich bin von meinen Eltern direkt mit ihm zusammengezogen. Und seitdem ist er schon über 23 Jahre in meinem Leben. Man hat sich im Leben zusammen eingespielt. Das hier ist meine Basis, mein zu Hause. Es ist keine partnerschaftliche Bindung mehr, aber eben eine familiäre. Nur ist es bei Trennungen oft so, dass man mit der Trennung von der partnerschaftlichen Ebene auch die Familienebene verliert.
„Nur“ weil man die Liebesbeziehung nicht mehr weiterführen will, besteht die Gefahr auch den Teil Familie zu verlieren. Es gibt natürlich auch ganz viele Positivbeispiele, aber ist schwer. Und auch das kann eine enorme Angst machen.

Und wenn man sich mal so in Foren querliest geht es einigen Menschen so, in den unterschiedlichsten Variationen.
Vor allem Affären zeigen so etwas deutlich auf. Normal sollte es doch wirklich ein „Klacks“ sein, sich von einem Partner zu trennen, den man nicht mehr liebt und vor allem wenn man schon ein neues Glück gefunden hat.
Aber nein. Einige z.B. Affärenführer leiden vor sich hin, einige nehmen sogar Antidepressiva oder haben gar Selbstmordgedanken. Und ich kann euch sagen, die Angst vor dem Schritt kann manchmal echt so groß sein, dass man lieber platzen würde. Dass man das Gefühl hat es gibt keinerlei Ausweg. Das ist nicht schön vor allem, wenn man selbst weiß, dass das Alles so ganz und gar nicht richtig ist. Diesen Schritt zu schaffen ist saumäßg schwer.
Ich glaube einige schaffen es auch gar nicht (vllt mich eingeschlossen?) oder dann nur mit externer Hilfe.
Sich Hilfe zu holen ist bei so was auch das Beste. Aber auch das bekommt nicht jede/r hin.

Was mir bisher zumindest schon mal für mich selbst geholfen hat ist u.a. andere Geschichten zu lesen und mich auch mit anderen auszutauschen. Deshalb kam mir jetzt auch die Idee diesen Thread zu eröffnen.
Mich würden eure Geschichten sehr interessieren und ich freue mich, wenn hier auch ein netter konstruktiver Austausch über dieses Thema entsteht. Vielleicht kann man sich gegenseitig helfen oder auch Dinge besser verständlich machen.

Und bitte nicht wundern, wenn ich mich eher so abends hier einklinke, denn noch immer habe ich beim Laden der Seiten (es dauert ewig) Probleme, sobald ich eingeloggt bin. Deshalb schreibe ich meistens auch so viel, wenn ich mal schreibe, weil ich froh bin, wenn es mal geklappt hat mit dem Laden.

Da mich das Thema aber selbst stark betrifft und ich hier in anderen Threads aktuell mehr über dieses Problem lese, dachte ich mir es wäre eine gute Idee dafür mal einen Raum zu schaffen.
Für eure Geschichten, Gedanken, Fragen, Tipps, Unterstützung u.v.m.

Ich wünsche Euch noch einen sehr schönen Sonntag!

Maimai
 

Pfrisichblüte

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Liebe maimai wir sind ja ähnlich lange hier im Forum und ich kenne natürlich deine Geschichte von Anfang bis Ende. Ich möchte daher gerne mal ein paar Worte da lassen.

Ich war ja auch verheiratet und 20 Jahre mit EM zusammen dazu ein Kind und Haus im sehr ländlichen Raum jeder kennt hier jeden . Ich war sehr lange sehr unglücklich in meiner Ehe hab immer wieder versucht mit EM zu sprechen . Immer wieder glaubte ich komm wir machen nochmal Urlaub zusammen dann wird es danach vielleicht wieder besser. Oder es war Weihnachten Ostern oder ein Geburtstag was mich wieder abhielt es zu beenden. Dann kam dazu was sagen die Leute jeder wird über uns sprechen wir hatten 20 Jahre auch den selben Arbeitsplatz . Ja und dann natürlich die Ängste komm ich alleine klar verkraftet es unser Sohn wie wird es für mich alleine.

Ich kann alle deine Ängste also gut verstehen. Aber ich kann dir heute nach 3 Jahren Trennung und Scheidung sagen für mich war es der absolut richtige Weg heute bin ich wieder ich selbst ich lebe wieder und vorallem ich spüre mich wieder. Und ich bin sehr glücklich

Was hat mir geholfen mich zu trennen.?
Erstmal habe ich angefangen Tagebuch zu schreiben und Listen was läuft noch gut was läuft nicht mehr schnell wurde mir klar die negativen dinge überwiegen . Ich bin zum yoga gegangen und hab viel mit meinen Freundinnen und Eltern gesprochen. Und dann traf ich ja noch auf AM der mir aufzeigte was fehlte .

Einfach war der Schritt nicht und das erste Jahr war auch unglaublich schwer auch für meinen Sohn im Teenager alter.

Aber gerade die woche sagte er zu mir . Mama ich bin so glücklich mit dir alleine . Er hat also so viel mehr gemerkt als ich dachte . Und ich glaubte immer ich darf die Familie nicht zerstören.

Ich wünsche dir das du irgendwann auch wieder ganz Glücklich bist eben auch mit der Entscheidung die du treffen wirst . Alles Liebe Pfirsichblüte :herz:
 

maimai

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Liebe Pfirsichblüte
Tausend Dank für deine Antwort. Deine Geschichte klingt sehr positiv.
Bei mir sind ja nichtmal Kinder im Spiel und es ist trotzdem unheimlich schwer.
Es ist wie gesagt alles andere, was ich hier so aufgezählt habe.
Allerdings komme ich für mich was das angeht immer wieder ein Stückchen weiter.
Dann hakt es aber wieder. Sei es, weil es zu Hause wieder harmonischer ist oder weil ich wieder in Resignation zurückfalle.
Eine zeitlang (vllt jetzt auch noch) war ich an auch dem Punkt mich zu fragen ob eine Trennung überhaupt Sinn macht. Wenn man sich die ganzen Geschichten so durchliest oder sich auch im Umfeld umschaut, scheint es sehr selten "DIE" super Liebe zu geben.
Es gibt hier ja auch einen Thread in dem es um unzufriedenheit und unglücklichsein geht.
Manchen scheint irgendwann die zufriedenheit zu reichen.
Und eine zeitlang fragte ich mich, ob ich nicht einfach nur versuchen muss einigermaßen zufrieden zu sein. Aber mittlerweile merke ich, dass auch das nicht klappt, vor allem weil die Zufriedenheit auch nicht so wirklich einsetzen will. Es ist eben das gewohnte Leben.
Mein Freund ist ok damit...ich merke immer mehr (ja jetzt erst nach knapp 23 Jahren), das er komplett andere Vorstellungen und Prioritäten hat.
Er ist zB der Typ "wir haben ein Haus, keine finanziellen Sorgen, einen guten Freundeskreis...reicht doch". Aber es ist nicht nur das. Es ist vieles andere.
Ich habe mich die ganze Zeit versucht sozusagen seiner Einstellung anzupassen.
Aber ich merke immer mehr das es für mich so nicht geht.

Nur....ich muss den Schritt schaffen. Vieles habe ich wie gesagt schon für mich innerlich durch.
Fühle mich auch immer weniger verantwortlich für meinen Freund, was bis vor kurzem noch der Fall war. Aber es ist halt ein Prozess. Dann kommen auch noch Dinge hinzu, die zusätzlich noch Zeit erfordern, die es aktuell noch schwerer machen. Z.B. Hund erkrankt und auch familiär gibt es Kummer. Klingt wie Ausreden, sind es für einige sicher auch, aber mir erschwert es das eben aktuell noch zusätzlich.
Danach will und werde ich weiter für mich schauen.

Auf jeden Fall kann ich Trennungsängste sehr gut verstehen.
Und übrigens auch die die warm wechseln. Manche schaffen es auch nur so, weil die Angst vor dem Alleinsein so enorm ist.
Ich muss sagen, mir würde es dadurch auch leichter fallen. Aber ein Muss ist es für mich nicht (mehr).

LG
Maimai
 

Flying Bird

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Hallo,

ich bin in einer ähnlichen Situation. Mit meinem EM bin ich mit 19 Jahren zusammen gekommen und nun sind wir schon 17 Jahre zusammen.

Vor meinem AM habe ich mich mit dem Thema Trennung nicht so recht auseinander gesetzt. Ich habe schon gemerkt dass ich nicht glücklich bin.
Bei @HarleyQuinn habe ich gelesen dass ihre Gefühle wohl durch das "Mutter Kind " Verhältnis zu ihrem Mann erloschen sind.
Das sehe ich bei mir ähnlich. Es war keine ausgewogene Partnerschaft. Der größte Teil der Aufgaben lag bei mir.

Als dann die Sachen mit meinem AM passiert ist, haben mich die Hormone umgehauen. So eine Anziehung und Verlangen habe ich bis dahin noch nicht gespürt, auch nicht zu Beginn der Partnerschaft mit meinem EM.

Es verging kein Tag in dem ich nicht über eine Trennung von meinem EM nachgedacht habe.

Ich hatte auch ein Gespräch mit ihm in dem ich ihm mitteilte dass ich so nicht mehr glücklich bin und er erfuhr dass ich mit meinem AM in Kontakt stand.

Mein EM kämpft aber seitdem um mich und versucht Sachen zu ändern. Ich sehe wie stark er sich bemüht und das lässt mich hoffen, hoffen dass er es durchzieht und nicht in alte Verhaltensmuster verfällt.

Der folgende Text von Admina Schneewittchen hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht:

Zudem: Nur, weil es sich wie Liebe anfühlt, heißt es nicht, dass es deshalb auch immer die richtige Enscheidung ist (für die
Liebe/Gefühle). Dafür haben wir unseren präfrontalen Cortex-
zu prüfen, ob man den Gefühlen nachgeht oder ob man anderen Gefühlen nachgeht (wie denen, bei der Familie zu bleiben (Sicherheit, Wertschätzung, Nähe, freundschaftliche
Liebe etc.). Nicht alles, was sich nach Liebe anfühlt = die beste Entscheidung. Manchmal muss man sich bewusst gegen die
Liebe entscheiden - Liebe ist ja nicht das einzige Gefühl, das es zu bedenken gilt.
Und, auch bei jeder neuen Liebe wird irgendwann die Leidenschaft und Romantik nachlassen. Manche wissen das und das ist schon ein riesen großes Abwägen, ob es das dann wert ist, alles, was man in seinem alten Leben aufgebaut hat,einfach sein zu lassen.
 

HarleyQuinn

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@maimai du sprichst mir so aus der Seele.
Deine Situation scheint ja ähnlich wie meine zu sein. Nur dass mein Kopf und Körper grad abschalten und nicht mehr können.
Ich dachte vor ein paar Monaten ja auch noch, dass so eine Trennung dann schon irgendwie ok sein wird, wenn man Gefühle für seinen AM hat.

Tja, weit gefehlt. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass es so sein würde wie jetzt. Und ich denke mir in letzter Zeit ganz oft, dass ich es gern alles rückgängig machen würde.
Ich habe eine Freundin, die auch sagt, dass sie sich nicht trennen kann. Auch mit einem AM ab ihrer Seite, der sich für sie sogar hat scheiden lassen, hat sie die Trennung nicht geschafft und sagt, dass dann halt ab und an Affären sein müssen.

Mit meinem Mann fühlte es sich im Alltag immer leicht und unbeschwert an. Wie das mit einem eingespielten Team halt so ist. Man kennt sich nach 20 Jahren in und auswendig. Wir haben uns in allen Dingen immer viel Freiheit gegeben. Allerdings vermeidet man dann natürlich auch unangenehme Gespräche. Fehlende Kommunikation war unser größter Fehler.

Ich frage mich immer wieder, ob man mit so einem Team-Konstrukt nicht doch glücklich sein sollte/kann.... Ich bin fest der Überzeugung, dass ich keinen anderen Mann finden werde, mit dem ich so gleich bei vielen Dingen ticke, wie mit meinem Mann. Er denkt das Gleiche.
Bei ihm ist ja auch die Einstellung gewesen "Wir funktionieren super zusammen, jeder hat nen guten Job, wir sind durch ganz viele schlimme Zeiten zusammen gegangen, nun haben wir ein Haus... das reicht im Leben".

Aktuell fühlt sich die Trennung halt wirklich extrem schlimm an und ich breche immer wieder zusammen. Ich hatte heut, als ich mein Convention Ticket abgeholt hab, durch die vielen Menschen fast eine Panikattacke. Herzrasen und Zittern waren zum Glück die einzigen Symptome.
Mein Körper signalisiert mir ganz klar, dass er nicht mehr kann, deshalb versuche ich jetzt Hilfe zu bekommen.
Ob ich es überhaupt schaffe auszuziehen, weiß ich grad nicht, weil es mir so schlecht geht. Wenn ich nur an den Auszug denke, kriege ich Panikattacken. Ich fahre auch nicht mehr in die Wohnung, weil ich sofort zusammenbreche, wenn ich dort reingehe.

Mein Coach meinte zu mir, dass es kein Wunder ist, dass ich panische Angst vor der Trennung habe, da meine gesamte Familie sich gegenseitig immer mit Kontaktabbruch gestraft hat. Das geht natürlich mit extremer Verlustangst einher. Deshalb schaltet mein Körper sofort in Panik um.
Meine Schwester und mein Bruder haben das ja vor 5 Monaten bei mir wieder angewandt und seitdem bin ich quasi verstoßen.
Als ich meiner Schwester schrieb, dass wir getrennt sind, meldete sie sich bei meinem Mann, aber bis heut nicht bei mir. Ist halt einfach, Menschen mit Silent Treatment zu bestrafen, anstatt sich mit den Themen auseinandersetzen.

Möglicherweise muss ich diese Ängste auch erst mal aufarbeiten, bevor ich eine Trennung überhaupt hinkriegen würde. Keine Ahnung. Aktuell weiß ich einfach nix mehr. Dabei bin ich sonst eine Person, die immer einen Plan, einen Back-up Plan und ein Back-up fürs Back-up hat.
 

maimai

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18 Aug. 2019
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Liebe Flying Bird,
danke auch dir für deine Geschichte. Total interessant wie vielen es eigentlich so geht.

Da das Zitieren gerade nicht so gut klappt, versuche ich so mal auf deine Texte einzugehen.

Mutter-Kind-Verhältnis zum Mann: Darüber habe ich auch schon mal einen sehr interessanten Artikel gelesen. Leider finde ich den nicht mehr. Da wurde das sehr gut erklärt, wie sich so etwas entwickelt und, dass es auch gar nicht mal so selten passiert. Und das ist dann im Laufe der Zeit auch meistens das Ende der Leidenschaft etc.
Auch bei mir und meinem Partner war und ist es so.
Wobei es nicht nur das war, was die Leideschaft/Partnerschaft erschlöschen liess.

Was ich zB erst die letzten Jahre gemerkt habe (schon vor der AF), dass EM und ich gar nicht zusammen passen. In jungen Jahren sah das noch anders aus. Da hatte man auch noch andere Prioritäten, sah alles mit der rosaroten Brille die im Teeniealter noch besonders rosa ist.
Und mit den Jahren passte man sich einander irgendwie an. Ich ihm mehr als er mir.
So merkte ich also auch erstmal weiterhin nicht, dass es gar nicht passt und ich letztendlich auch nicht glücklich bin. Für mich war alles normal so....ich dachte Beziehungen sind halt so.
Bis mir dann u.a. AM die Augen geöffnet hat. Vor allem was mich angeht und meine Bedürfnisse (ich meine in erster Linie nicht s6ueller Natur, aber sicherlich auch), die ich die letzten über 20 Jahre komplett ausgeblendet habe.

Durch die AF wurde mein Blick allgemein klarer auch so was mein Umfeld angeht.
Das erste Mal fiel mir bewusst auf, wie andere Paare miteinander umgehen.
Wie es auch sein kann. Auch so wurde mir nach und nach bewusst, dass bei mir doch einiges anders gelaufen ist. Dass ich ein Leben lebe, dass mich in vielen Punkten nicht glücklich macht.

Dass dein EM kämpft finde ich super und ich finde, natürlich nur je nachdem was vorgefallen ist und wie sehr mehr selbst noch möchte, dass man der Sache dann auch erstmal diese Chance geben sollte.
Liebe und der Wille noch zusammen zu leben scheint vorhanden und solange das da ist, finde ich schon, dass da auch noch eine Basis ist.
Wobei das natürlich jeder für sich entscheiden und wissen muss.
Aber du klingst auf jeden Fall noch sehr positiv gestimmt was deinen EM, deine Ehe angeht.
Und wenn beide das noch wollen, finde ich es schön, wenn man darum kämpft.
Ihr seit ja auch schon seit Teenietagen zusammen. Was Schöneres gibt es in Liebesdingen im Grunde nicht, wenn so etwas dann bis ans Lebensende hält.

Zum Text von Admina Schneewittchen:
Nur weil es sich wie Liebe anfühlt.....
Darüber habe ich auch sehr sehr viel nachgedacht. Schon bevor ich den Text gelesen habe, den ich auch sehr gut finde.

Ich habe sehr sehr viel abgewogen in den letzten Monaten und auch jetzt noch.
Ich tue im Grunde nichts anderes.

Bis zur Affäre habe ich mich eigentlich nie mit dem Thema auseinandergesetzt.
Für mich war die Liebe so das nun plus ultra. Man ist zusammen weil man sich liebt, man trennt sich wenn man sich nicht mehr liebt....und wenn man die Trennung schafft. ;)
Um das Thema Glücklichsein habe ich mir gar keinen Kopf gemacht. Also ich war weder unglücklich (merkte es zumindest nicht), noch auffällig gücklich.
Hatte da mehr oder weniger Scheuklappen auf. Die wurden mir von der Affäre heruntergenommen. Mir hatte die Affäre sehr viel aufgezeigt, was meine Beziehung angeht.
Dass ich eigentlich nicht glücklich und auch nicht zufrieden bin.
Und das nicht wegen kleineren dekadenten Dingen, sondern grundelgenden Dingen.
Z.B. hatte ich mich all die Jahre der Beziehung verbogen ohne es zu merken.
Eigene Bedürfnisse zurückgesteckt. Passte mich eher meinem EM an, weil ich letztendlich auch keine andere Wahl hatte, weil mein EM keiner ist der Kompromisse eingeht.
Auch, dass EM und ich charackterlich gar nicht passen haben ich erst durch die AF gemerkt.
Mit AM war alles komplett anders, auch die Kommunikation. Oder wenn man etwas zusammen erlebt, unternommen hat. Abgesehen von seiner Macke, war/ist mein AM jemand mit dem ich komplett auf einer Wellenlänge war und bin. Erst durch ihn habe ich gemerkt wie das ist.

Und das sind alles so Dinge die mir auch nach der AF fehlen und die in der Beziehung auch leider nicht zurückgekommen sind. Es haben sich zwar Dinge geändert, aber diese Dinge nicht.
Und da überlege und wäge ich halt für mich die ganze Zeit schon ab.
Wie wichtig ist mir das?! Wie wichtig ist so etwas überhaupt? Oder lebe ich was das angeht noch in einer Traumwelt und sollte ich damit zufrieden sein was ich habe?
Von der Liebe an sich mache ich mir keine Illusion mehr. Ich habe mittlerweile auch gelernt, dass es mehrere Formen der Liebe gibt. Es da auch noch zig unterschiede gibt.
Nur was ist, wenn es eben nicht "nur" das ist was fehlt oder das Problem ist, sondern viele andere grundlegende Dinge.
Da überlege ich für mich, ob man sich da trotzdem anpassen sollte.
Ich versuche es ja mehr oder weniger, nur merke ich, dass ich es nicht wirklich hinbekomme.
Weil ich durch die AF weiß, wie es sein kann. Das kann ich nicht mehr löschen.
Und damit meine ich nicht den S6. Den lasse ich jetzt mal ganz außenvor.


@HarleyQuinn

Ich habe gestern und heute in deinem Thread gelesen wie es dir geht.
Es tut mir soooo leid.
Da du ein Couch hast und auch so schon Rat, weiß ich gar nicht ob das so gut ist, wenn ich meine Meinung dazu sage. Da ich auch ganz falsch liegen kann.
Aber wenn ich so lese, wie du noch von deinem EM schreibst und die Ehe beschreibst,
sehe ich da eigentlich noch Potential. Also falls du jetzt nicht aufgrund des Trennungsschmerzes so positiv schreibst.
Dass bei euch die Leidenschaft fehlt ist natürlich ein Problem. Ich merke ja hier wie das ist...und das schon seit Jahren. Aber wenn doch alles andere noch so stark ist, wäre nicht vllt eine Öffnung der Ehe hilfreich?
Vielleicht kann man, wenn doch 80% gut sind, die restlichen 20 so ausgleichen?
Ich kenne mich damit aber nicht aus. In einem Fall wie eurem würde ich so etwas aber noch als naheliegend sehen. Wieso alles wegwerfen, wenn "nur" ein kleiner Teil nicht gut ist?
ABER wie gesagt, du wirst gecoacht und er weiß ja auch viel mehr Details.
Er kann einschätzen ob das so richtig ist.

Dass dich der Schmerz jetzt übermannt ist normal. Kann aber auch trügerisch sein.
Wie gesagt obwohl hier viel viel mehr im Argen liegt, habe ich selbst Panik vor dem Schritt.
Und werde dann auch sicher leiden. Es muss nicht zwingend was heißen.
Da hilft es wirklich erstmal nur Zeit vergehen lassen.
Ich denke es ist auch so schlimm, weil es so endgültig wirkt. Weil du denkst, den Menschen für immer verloren zu haben.
Aber vllt muss das nicht sein. Es gibt auch viele die gut in Kontakt bleiben.
Mal nen kaffe zusammen trinken. Ist die Trennung friedlich klappt es auch.
Man muss sich ja nicht ganz verlieren, "nur" weil die leidenschaft weg ist.
Und du und dein EM scheinen zwei zu sein, bei denen das so klappen könnte.
Weiß ja nicht wie dein Couch über sowas denkt.

Du bist auf jeden Fall sehr sehr tapfer. Und ich hoffe ich schaffe es auch noch.
Oder zumindest, dass ich für hier einen Weg finde.
Aktuell denke ich weiterhin nur nach und komme kein Stück weiter.
Auch Gespräche mit meinem Freund brachten keine Änderung.
Ich weiß also, dass wenn ich bleibe es für immer so bleibt.
Und da überlege ich für mich ob ich mir eine Zukunft weiter so vorstellen kann.
Bin jetzt auch schon knapp 40. Ist jetzt sicher nicht zu alt für einen Neuanfang.
Aber für mich habe ich das Gefühl, dass der Zug irgendwie abgefahren ist.
Dass es für mich eh nicht besser werden wird/könnte und ich versuchen sollte zufrieden zu sein mit dem was ich habe. Sind ja auch immerhin 20 Jahre, man kennt sich, man hat sich was aufgebaut. Jetzt nochmal ein Neuanfang?! Vor allem, bin ich durch vieles auch "geschädigt". Habe auch so meine Altlasten. Ich weiß gar nicht ob ich mich überhaupt auf jemanden ganz neuen einlassen könnte.

ExAM war ja durch die Nähe eine Ausnahme. Bin ja so keine Flirterin oder so.
In ExAM verliebte ich mich mit der Zeit, weil wir so viel miteinander zu tun hatten.
Jeden Tag stundenlang. Das hat man im normalen Leben so nicht diese Zwangsnähe und Kontakt. Und da ich mich schwer verliebe, bezweifle ich, dass es bei mir nochmal vorkommen wird. Hätte wahrscheinlich eh zu viel Angst wieder veletzt zu werden.

Das habe ich bei meinem Freund nicht. Nur auch da stellt sich mir die Frage?! Reicht das?
Das muss ich alles für mich klar werden.

Ich verstehe auf jeden Fall jeden der sich schwer tut, es gar nicht schafft oder nur wenn ein warmer Wechsel geht.
Es gibt Leute die total taff sind.
Schaut euch zB Thomas Gottschalk an. 40 Jahre oder so war er mit seiner Frau zusammen.
Ein Mensch der öffentlichkeit ist er, ein "Vorbild". Trotzdem zog er das durch mit der Trennung.
Und das ist jetzt nur ein Beispiel. Privat kenne ich auch zwei, drei.

Es geht also. Nur kommt es auf den Typ, den charackter an.
ExAM ist einer der wird es niemals schaffen. Sogar wenn er will. Er schafft es nicht.
Ist aber kein Vorwurf...ich bin ja auch nicht besser. Aber schon weiter als er.
Mein "Vorteil" ist, dass ich noch ein soziales Umfeld habe neben der Arbeit.
Das ist für so einen Schritt sehr sehr wichtig.
ExAM zB hat keine Freunde. Niemanden zum reden, niemanden der ihn auffangen würde.
Oder nichtmal beim Umzug helfen würde. Ok Kollegen hat er, aber keine engen freunde.
Er hat nur Frau, erwachsenes Kind, Mutter mit der vekracht ist, aber die mit im Haus wohnt.
Ich habe da Gott sei Dank schon 2-3 Leute mindestens, die mir da helfen würden.
Und ich habe auch so noch einige mit denen ich zur Ablenkung was unternehmen kann.
Ich würde was das angeht weicher fallen als er und hätte mehr Zuspruch.
ExAM hat niemanden sonst und die die da sind, sind sauer wenn er sich trennt.
So geht es, glaube ich, einigen.
Vor allem Männern, da die Frauen eher die sozialen Kontakt aufbauen und pflegen, während der Mann meistens mitgeht, mehr in ihre Arbeit involviert sind.
Aber natürlich sind auch Frauen betroffen.
Da kann man direkt ExAMs Frau als Beispiel nehmen. Sie hat nichtmal einen Kollegenkreis, weil sie nicht arbeitet. Und nachdem das Kind immer älter wurde, verloren sich auch die Kontakte aus Muttertreffen und Sportverantsaltungen. Jetzt hat sie wohl noch 1 Freundin, laut ExAM.
Sonst hat sie auch nur noch ExAM und das Kind. Das heißt würde sie sich trennen wollen, würde sie auch eher hart landen (sie liebt ihn aber sehr und wird sich deshalb nie trennen).
So etwas ist verständlicherweise abeschreckend und macht noch mehr Angst.
Dann bleibt man lieber zusammen, als ganz alleine zu sein.

Ich verstehe deshalb auch sehr gut, dass dir besonders jetzt auch ein soziales Umfeld fehlt. Jemand der dich in den Arm nimmt. So fühlt man sich irgendwie besonders einsam, aber vielleicht will man ja auch nur deshalb wieder zurück?! Vielleicht solltest du dich auch das mal fragen.
Kannst du dich denn vllt mit Freundinnen von weiter weg mal treffen oder mit Familie?
Und wozu ich auch immer nur raten kann...auch wenn das nicht mit umarmungen ist....
die App mit der man Leute für Freizeitaktivitäten finden kann.
Ich nutze es nun schon eine Weile und habe schon nette Mädels kennengelernt.
Da kann man gut was unternehmen, wenn man nicht weiß was, mit wem und wenn einem die decke auf den Kopf fällt.
Es lenkt dich auch ab. Es ist eine Datingapp sondern für unternehmungen.
Vllt ist das auch was für dich.

Oha, jetzt habe ich aber wieder seeeehr viel geschrieben. Musste vorhin kurz unterbrechen und war dann wieder im Schreibwahn. In der Nacht ist auch mal die Ruhe dafür da.
Danke fürs Lesen!

VG
Maimai
 

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