Hallo alle,
ich möchte mal berichten, wie es weiterging weil mich das bei anderen auch immer sehr interessiert. Ich lese die ganze Zeit still bei allen mit und bin aber erst jetzt soweit mich langsam wieder ein bisschen "zu zeigen" (bei anderen und hier).
Ich habe ja noch einen Strang in der Plauderecke und da geht es um die Strategie: raus aus der Affäre. Das ist noch immer mein Ziel! Ich will irgendwann eine Beziehung mit jemandem, für den ich die Nr. 1 bin.
Wie es weiterging: nach der letzten Kontaktpause von AM, weil es ihmmal wieder nicht gut ging (Rückfallgefahr) habe ich mich strikt nicht gemeldet, auch nicht, als er seinen neuen Job anfing. Er hat sich nach 3,4 Wochen wieder bei mir gemeldet, dass ihn mein nicht schreiben sehr irritiert hatte und er mich sehr vermisst. Ich habe mich daraufhin sehr erstaunt gezeigt, dass er erwartet habe, dass ich mich rühre, wenn doch er Ruhe braucht um sich wieder zu fangen. Dass ich davon ausging, dass dann natürlich er wieder auf mich zukommt. Er meinte dann nur, ja, er wisse das, er sei eben komisch und habe gehofft, ich melde mich trotzdem...
Nun ja, aber daraufhin ging es weiter, denn ich habe es nicht geschafft zu sagen: "es ist vorbei, ich will nicht immer deaktiviert und wieder aktiviert werden" (wofür ich mich zunehmend fertig mache) aber in dieser Runde war ich dann ziemlich in meiner Kraft und hatte mehr Oberwasser als er. Alles begleitet von Wolfgang, der auch meinte, ich hätte da eine tolle Entwicklung hingelegt.... es lief dann echt ganz gut (Wolfgang meinte es lief super
) er war weiterhin trocken, seine Arbeit stabilisierte ihn, wir haben viel tel, er war liebevoll und auch sehr scharf auf mich
...und dann hatte ich plötzlich ein komisches Bauchgefühl. Warum war mir nicht klar...wir hatten dann nochmal ein Treffen und ich fand ihn etwas komisch. Dennoch war es auch schön und wir hatten tollen 6....am anderen Tag schrieb er mir noch wie schön es war...dann hörte ich nichts mehr von ihm, eine Woche lang. Ich hab aber tatsächlich in dieser Woche nicht einmal nachgefragt, was los ist, mir war so wichtig, dass ich ihm nicht mehr hinterherrenne und mich klein mache (obwohl das hier natürlich völlig legitim gewesen wäre, da eir sonst täglich Kontakt hatten).Tja, was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, einen Tag nach unserem Treffen hat er wieder angefangen zu trinken. Und dieses Mal nicht nur 2,3Tage lang, nein er trinkt noch immer. Schon 5 Wochen ...
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Seitdem meldet er sich nur alle paar Tage und das wie bei einer Bekannten, unser ausgemachtes Treffen fiel kommentarlos aus, Telefonieren natürlich auch. Alles total plötzlich für mich....Er meint er kommt einfach nicht komplett weg und muss notfalls wieder in eine Klinik. Ich habe versucht für ihn da zu sein und war liebevoll, hab ihn ermutigt, dass er schon so viel geschafft hat...kurz, hab ihm signalisiert, dass ich da bin, dass er mir wichtig ist.
Nun ist es so, dass er die ganze Zeit weiter arbeiten ging und seit einigen Tagen ist er mit der Familie in Urlaub gefahren (1600 km mit dem Auto, 3 Wochen). Er will die Zeit nutzen um loszukommen von dem Zeug....
Das ist alle schön und gut aber inzwischen denke ich mir schon auch...sobald es irgendwie hart wird bei ihm muss ich als erstes weg. Alles andere wird zumindest immer probiert. Ich möchte mehr wert sein, mehr Wert haben für jemanden. Ja, er ist ein kranker Mann, aber er kann mich nicht an- und ausstellen wie eine Maschine je nach Stimmung, Abstinenz, Befindlichkeit der EF, Arbeit....was auch immer. Die letzte Nachricht kam nach 1 Woche, er beklagt sich darin, fragt überhaupt nichts mehr nach, das hatte er vorher noch... seit dem Rückfall bin ich auch nicht mehr Schatz etc. Auf diese letzte Nachricht habe ich dann nicht mehr reagiert. Erst dachte ich, ich lasse ihn im Stich, aber inzwischen denke ich: nein, er lässt mich im Stich und das nicht das erste Mal.
Ich komme mit dem ständigen unvorhersehbaren Rollenwechsel immer weniger klar und versuche gerade ganz vieles um mich zu stärken, damit ich, wenn er wieder kommt irgendwann soweit bin zu sagen: nein, ich möchte keine Affäre mehr sein...
Habe immer mal zu Wolfgang gesagt, dass ich cutten will, er meint aber, und da hat er recht, er weiß nicht, ob ich das durchhalte und dann schwächt mich das zusätzlich.
Ich schaffe es aber von Runde zu Runde immer besser bei mir zu bleiben, das Drama rauszunehmen, seins bei ihm zu lassen. Momentan denke ich mir, er hat noch nicht ausgetrunken, dann ist das so, ich kann daran nichts ändern. Selbst wenn er daran zugrunde geht... das ist hart, ist aber der einzige Weg. Gefühlt Babysteps, aber ich sehe sie, spüre sie....muss mich immer wieder selbst ermutigen...
Rückmeldungen von euch sind immer sehr willkommen und vielleicht auch die Frage an euch: gab es einen Punkt, an dem euch klar war, es reicht, ich cutte und es fühlte sich richtig an und war es dann auch?
LG
egv