Hi zusammen,
in den letzten Tagen ist so viel passiert. Irgendwie hat mich alles wieder zurück geworfen.
Mein Umzug war Freitag war für mich ein sehr schwarzer Tag. Ich kam in die Wohnung mit meiner Stiefmutter und viele meiner Sachen waren bereits in Kartons gepackt. Ich bin mehrmals zusammengebrochen vor weinen und alles hat mich getroffen wie ein Schlag.
Ich habe gemerkt das ich vieles in den letzten Wochen verdrängt habe und mich auf einmal alles einholt.
Er hat unsere gemeinsamen Fotos in meine Kartons gepackt. Ich hab sie wieder ausgepackt da ich alle Fotos auf meinem Handy habe und er eben nicht. Außerdem wollte ich sie einfach nicht mitnehmen.
Um 14 Uhr sah ich plötzlich sein Auto auf dem Parkplatz und habe einen Schock bekommen. Er war aber irgendwie weg und schrieb mir nur
“Wie ist dein Plan”
Ich antwortete:
“Mein Plan ist, das du dein Auto da wegfährst”
Ich weiß das war etwas zickig, ich wünschte ich hätte anders reagiert.
Ich wartete dann draußen darauf das er zurück kommt. Als er kam hab ich gerade mit meinem Nachbarn im Regen einen Anhänger angekuppelt.
Er fragte ich mich ob er einen Sprinter holen soll, ich erwiederte etwas zickig”Nein, brauchst du nicht”
Ich hab ihm dann gebeten mich meinen Kram hier alleine regeln zu lassen, ich war wirklich sehr fertig..
Er sagte, gut dann geht er jetzt wieder. Dann fragte er mich noch wie das mit dem Staubsauger ist, ob er den behalten könne oder ob ich den mitnehme. Ich sagte ihm den könne er behalten.
Ganz zum Schluss bin ich mit meiner besten Freundin durch die Wohnung gegangen um die letzten Kleinigkeiten zu holen.. Ich habe nicht mitbekommen das mein Bruder seine Jacke dort vergessen hatte und das meine Freundin den Staubsauger ins Auto gepackt hat.
Abends schrieb er mir ob er nun wieder Nachhause könne, ich sagte ja ich bin fertig. Um 21 Uhr rief er an und sagte mir das wir wohl einige Dinge mitgenommen haben die ihm gehörten, u.a den Staubsauger. Meine Freundin entschuldigte sich, sagte es wäre ihre Schuld gewesen und wir kommen gleich zurück und bringen den Staubsauger zurück.
Dort angekommen tauschten wir Jacke und Staubsauger und ich fragte nochmal nach dem Fahrzeugbrief. Er sagte er kümmert sich und das er das Gefühl hat ich wäre jetzt plötzlich “stinkig” ich sagte ihm, ich sei nicht sauer nur etwas aufgewühlt.
Wieder in der neuen Wohnung angekommen kam es irgendwie zu Stande das wir telefoniert haben. Es war ein recht emotionales Gespräch, ich sagte ihm es fällt mir schwer Frieden zu finden und für mich zu vergeben wenn er sich nicht so fühlt als gäbe es etwas das ihm leid tun müsste.
Er sagte er möchte sich nicht entschuldigen da er einfach sieht wie ich das Leben wieder beim Schopf packe und das er mir einfach sehr dankbar ist für meine Zeit, meine Geduld und für lehrreiche, intensive und schöne Jahre.
Wir sprachen über die Arbeit, darüber das es bei mir grade gut läuft und ich viele Projekte in Angriff nehme zu denen er mich früher immer ermutigt hat. Wir sprachen über die finanzielle Situation, ich sagte ihm das es echt schwer war ich aber glücklicherweise mein altes Kautionskonto auflösen konnte(800€ neue Kaution hat 1400€)
welches ich ganz vergessen hatte. Davon wusste er auch nichts. Ich merkte das er weinte, ich weinte auch und er sagte mir dann das er das nicht mehr kann grade und nun auflegen muss. Danach schrieb er mir noch eine Nachricht in der er sich entschuldigte das er aufgelegt hat, mir wirklich sehr dankbar für alles ist wir aber nun beide dieses Kapitel abschließen müssen. Er sagte es wäre nun auch seine letzte Nachricht da er bald eine neue Nummer hat. Ich sagte ihm ich sei ihm sehr dankbar für alles und werde alles immer im Herzen tragen.
Am nächsten Tag erhielt ich sehr wütende Nachrichten von ihm weil ich Sachen mitgenommen habe die ihm gehörten. Und er löschte unseren gemeinsamen Spotify account. Er rief mich danach sogar an, schrie und fluchte am Telefon. Ich hätte so viele Sachen mitgenommen, hätte Sachen dort gelassen die mir gehören die er nun entsorgen müsse, ich würde ihm nur Arbeit und Kosten hinterlassen. Er unterstellte mir ein geheimes Konto gehabt zu haben, das ich auf seine Kosten gelebt habe und nun einen unbeschwerten Neuanfang starten kann während seine Wohnung alt und Kaputt ist. Er sagte ich drücke auf die Tränendrüse. Er sagte wir hätten den Umzug nicht gut organisiert, er fühlt sich nicht wohl dabei das fremde Menschen in seiner Wohnung waren, das wir das zeitlich besser hätten ansprechen müssen und das lieber einen Sprinter geholt hätte und mir mir zusammen alles eingeladen hätte.
Ich bin wieder völlig in mir zusammengebrochen und erklärte ihm unter Tränen das ich nicht mit Absicht Sachen eingepackt habe die ihm gehören. Ich entschuldigte mich dafür das wir das nicht besser abgesprochen haben und sagte ihm das ich sehr mit der ganzen Situation kämpfe, das er nicht weiß wie schlecht es mir geht und ging. Ich erklärte ihm die Sache mit dem Konto und auch das ich nie auf seine Kosten gelebt habe. Ich sagte ihm das ich das Geld für den Umzug leihen musste da ich im Gegensatz zu ihm keine reiche Familie im Hintergrund habe die mich finanziell absichern kann. Er hat ein kleines Trauma von der Scheidung seiner Eltern da seine Mutter seinen Vater ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans, daher sagte ich ihm ich verstehe woher diese Gefühle kommen, das seine Reaktion nicht fair sei und das ich nicht seine Mutter bin und ihm nichts böses will.
Er entschuldigte sich sofort und sagte das sein Verhalten grade nicht in Ordnung war. Wir einigten uns darauf das wir nun ein paar Tage vergehen lassen bis wir wieder einen kühlen Kopf haben, und dann gemeinsam schauen was von dem anderen noch in der jeweiligen Wohnung ist, das wir die Dinge dann die Tage austauschen und den Sperrmüll rufen und gemeinsam Entscheiden was dann noch entsorgt wird. Er fügte mich auch wieder in den Spotifaccount ein. Das war am Samstag.
Heute, schrieb er mich an:
Er: Wir müssen uns nochmal wegen der Nebenkosten zusammensetzen.
Ich: Ja, hab ich mir auch schon aufgeschrieben.
Bist du unter dieser Nummer weiterhin erreichbar?
Er: Denke auf Dauer nicht.
Ich würde ihn nun gerne fragen ob er mir seine neue Nummer trotzdem geben mag, weil ja immer irgendwas sein kann. Ich habe in der ganzen Zwischenzeit nie Kontakt zu ihm aufgenommen. Ich würde ihm auch gerne sagen, das ich noch ein paar Tage brauche bis wir uns sehen können um den Rest abzuwickeln.
Ich habe aber Angst das mich das ganze dann bedürftig wirken lässt.
Seit dem Umzug fange ich wieder bei null an. Ich vermisse ihn, ich will ihn und mein zuhause zurück obwohl meine neue Wohnung dank meiner Freunde wunderschön ist. Ich kämpfe wieder mit Panikattacken und habe so Angst das wir uns jetzt endgültig verlieren.
Ich habe Schuldgefühle, weil ich den Umzug tatsächlich hätte besser kommunizieren können, weil Sachen mitgekommen sind die ihm gehören (wobei wir hier von Adaptern und anderen Kleinigkeiten sprechen)
Und weil ich gesehen habe, wie leer, kalt und traurig seine Wohnung nun ist. Alle Möbel gehörten ihm, alles was ein Haus zu einem Zuhause macht gehörte mir. Die Wohnung muss auch tatsächlich renoviert werden, das wollte ich ohnehin die ganze Zeit machen aber als wir zusammen Urlaub hatten wollte er sich nicht darum kümmern sondern verbrachte lieber Zeit bei seinen Freunden.
Ich bin gerade an einem Punkt an dem ich darüber nachdenke mir Hilfe zu holen weil ich merke das mit dieser Trennung alte Demonen in mir hoch kommen von denen ich dachte ich hätte sie im Griff.
Ich frage mich was ich jetzt am besten mache, was kann ich antworten, wie kann ich mich verhalten um einerseits wieder klarzukommen und andererseits unsere Verbindung nun nicht vollständig zu kappen..
Ich bin wirklich verzweifelt..