Lieber Donnie,
was ich mit Schlingerkurs meine? Sorry, ich muss lachen. Ich hab gerade deinen Strang nochmal komplett gelesen (was ich hier auch immer wieder rate - lies du ihn bitte auch noch mal von Anfang an). Da sind so viele gegensätzliche und widersprüchliche Aussagen drin... was ich im Übrigen auch normal und menschlich finde. Aber mach dir nicht selber vor, du wärst straight oder wüsstest, was du wolltest
Hi Gloria,
danke für die direkten Worte. Ich hoffe, Du bleibst meinem Strang noch etwas erhalten. Direkte Konfrontation hilft mMn oft.
Ich musste mich in den vergangenen vier Jahren - glücklicherweise - nie entscheiden. Ich hatte beides! Die Kinder und die AF. Alles war super. Keine Frage.
Ich dachte auch, wenn ich mich entscheiden müsste, dann immer für die Kinder. Aber ich wusste auch, dass ich mir was vormache, wenn ich zu mir selbst sagte, dass eine Trennung von AF -aufgrund meiner Kinder- locker über die Bühne geht. Dass es nicht so ist, lest ihr ja hier. Das schlimme ist, dass ich schon nach ein paar Monaten wusste, dass ich AF nie verlieren möchte. Aber auch zu feige war Nägel mit Köpfen zu machen.
Was mich interessiert: Wie sah deine Affäre mit AF aus? Was habt ihr gemacht? Wart ihr auch mal im Urlaub oder ein Wochenende weg, hattet ihr teilweise Alltag zusammen? Wie gut kennt ihr euch überhaupt? Wie seid ihr mit Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten umgegangen
Im ersten Jahr haben wir noch zusammengearbeitet. D. h. täglich gesehen und geredet. Wir haben viele Gelegenheiten genutzt um uns Nahe zu sein. Küssen im Büro wenn keiner da ist oder gelegentlich die Mittagspause zusammen verbracht. Oft war ich ein paar Stunden bei ihr zu hause, wenn sturmfrei war. Wir sind essen gegangen und haben viel tel.
Was man so macht als frisch verliebte. Aber schon eingeschränkt, da keiner etwas erfahren durfte. D. h. Urlaube oder so gab es nicht.
Wenn es aber Theater gab (AF ist extrem eifersüchtig und z. T. unsicher) dann war das positive, dass wir die Konflikte sofort bzw. kurzfristig klären konnten, weil wir uns regelmäßig sahen und dazu richtig verliebt. Da war alles leichter
Als ich wegzog 2017 waren die Voraussetzungen natürlich andere. Tägliche Treffen waren nämlich schwierig. Aber: wir haben viele Gelegenheiten dennoch genutzt. Wenn wir Dienstreisen hatten, hat der eine beim anderen im Hotel geschlafen. Oder ich habe auf der Rückreise in meiner alten Stadt eine oder zwei Nächte im Hotel drangehangen und wir haben uns gesehen.
So konnten wir auch vielmehr Zeit miteinander verbringen. Da wir früher in derselben Stadt kaum zusammen übernachtet haben. Dieses gemeinsame Übernachten hat auch viel bewegt und Verbundenheit erzeugt in unserer Beziehung.
Wir haben dann etwas unternommen, Schwimmen, essen, Museum oder einfach auch mal nur Hotel. Wir haben schon versucht eine richtige Beziehung zu führen, ein richtiges paar zu sein. Wir haben auch kurze Städtetrips gemacht oder auf dem Land übernachtet. 2017-2019 war eine gute Zeit, wenn wir gerade nicht kurzzeitig getrennt waren. Sie sagte auch, dass ich derjenige bin, der sie am besten kennt. Ich bin normalerweise eher introvertiert, was mein privates angeht. Aber ihr habe ich mich Stück für Stück geöffnet, was nicht leicht war.
Da lassen möchte ich dir auch noch etwas, das ich zuerst überlesen hatte: Deine AF ist wie du 36 und möchte gerne Kinder. Das, lieber Donnie, halte ich für sehr wichtig. Denn viel Zeit hat sie nicht mehr, insbesondere wenn sie mehr als ein Kind möchte. Ich habe selbst keine Kinder, kann mir aber gut vorstellen, dass das belastend für sie ist, denn sie möchte sicher gern einen (anwesenden) Vater. Und möglicherweise ist das Thema Kinderwunsch bei ihr gerade sehr präsent und sie macht sich Gedanken um die Realisierung. Und da kommst du, lieber Donnie, nicht in Frage.
Das Thema Schwangerschaft ist seit einiger Zeit ein zentrales Thema bei uns. Das hast Du gut erkannt.
Bevor wir unsere Beziehung begangen fragte ich sie, ob sie denn keine Kinder wollte, obwohl sie da schon sieben oder acht Jahre mit ihrem Ex zusammen lebte. Sie wollte angeblich keine bzw. dann später keine mit ihm. Mit mir konnte sie sich das aber absolut vorstellen. Das hat mir natürlich geschmeichelt. Ich konnte mir auch absolut eine Familie mit ihr vorstellen, vll. nicht am Anfang, aber mittlerweile schon.
Selbstverständlich hört sie ihre biologische Uhr ticken. Das hat sie mir auch offen erläutert. Darüber hinaus werden langsam alle ihre Freundinnen im Umfeld schanger oder erneut schwanger bzw. heiraten. Sie ist, das solltet ihr wissen, dann ein Mensch, der auch gerne was vorzuweisen hat und sie würde es nicht ertragen, die einzige zu sein, die nicht schwanger würde bzw. keinen Nachwuchs hat.
Wie gesagt -auch wenn das ganze - aufgrund meiner Situation (2 eigene Kinder) - nicht einfach werden würde, möchte auch eine Familie mit ihr gründen. Darauf freue ich mich sogar. Kinder sind was tolles. Sie hätte oft in der Vergangenheit die Gelegenheit ergreifen können, tat es nicht, weil sie auf mich wartete. Warum sollte es plötzlich anders sein?