Geringes Selbstwertgefühl als Trennungsgrund?

step-to-me

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Hallo Freunde, ich hoffe euch geht's trotz allem gut!

Ich (33) weiß nicht genau, warum ich euch schreibe. Vielleicht suche ich einen Rat, Bestätigung oder muss es einfach alles nur mal loswerden.
Es geht darum, dass meine Freundin (28) unsere 2.5 jährige Beziehung vor 2 Monaten beendet hat.
Die Hintergründe und den Weg dahin möchte ich hier beschreiben. Ich versuche mich dabei möglichst kurz zu fassen, was wahrscheinlich nicht so einfach wird.


- Kennenlernen:
Unsere Kennenlernphase war sehr holprig, da sie am Anfang noch in einer Beziehung war. Nach einigen Hochs und Tiefs mit Kontaktsperren hat es erstmal 2 Jahre gedauert bis wir zusammen gekommen sind.
Trotzdem haben wir später beide gesagt, dass wir uns noch nie so intensiv verliebt hätten. In meinen Augen bringt sie so viele Eigenschaften mit, die mir gefallen, dass ich nie gedacht hätte, dass es das überhaupt alles zusammen bei nur einer Frau zu finden gibt.

- Beziehungsstart:
Da die Kennenlernzeit schwierig war, war der Beziehungsstart nicht so typisch rosarot, da ich noch sehr vorsichtig war und die intensive Verliebtheitsphase weitestgehend ohne sie erlebt hatte.
Das war auch für sie dann nicht ganz einfach, da sie nicht genug gespürt hat, dass ich das jetzt auch wirklich alles so will.
Ich habe ihr das aber erklärt und konnte mich mehr und mehr in der Beziehung fallen lassen und meine Schutzmauern mit der Zeit einreißen.

- Beziehung:
Die Beziehung war sehr schön. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen und waren glücklich. Trotzdem gab es öfters Punkte, die immer mehr zum Problem wurden und die möchte ich hier kurz aus meiner Sicht zusammenfassen.

Im Grunde ging es offenbar immer darum, dass ich ihr nicht genug zeige, dass ich sie liebe und wertschätze. Sie vermisste Komplimente, Aufmerksamkeit, Rückhalt, Zukunftsplanung usw. und konnte sich deshalb bei mir nicht zu Hause fühlen.

Jetzt möchte ich aber dazu sagen, dass ich das sehr ernst genommen habe. Ich habe versucht alles dafür zu tun, damit sie sich nicht so fühlen muss.
Ich habe Kurztrips/Urlaube organisiert, besondere Abende zu zweit, kleine Überraschungen im Alltag, romantische Aktionen, sie in meinen Freundeskreis integriert, regelmäßig getroffen etc.
(Andersrum hatte ich nicht das Gefühl, dass sie solche Dinge ebenfalls in die Beziehung einbringt. Habe mir aber gedacht, dass einfach jeder anders liebt.)

Trotzdem habe ich es leider nicht geschafft, dass sie sich besser mit uns fühlt. Es passierte sogar leider das Gegenteil.
Ich hatte das Gefühl diese ganzen schönen Momente wurden komplett vergessen, sobald ich mal einen kleinen Moment unaufmerksam war. Dann ist für sie gleich alles zusammengefallen. Sie war erst enttäuscht, dann sehr wütend und dann sehr verletzend zu mir.
Häufig hat das in einem Streit geendet, der uns beide sehr verletzt hat. Ich musste dann sehr schlimme Worte von ihr schlucken.
Ich habe immer versucht ihr die Missverständnisse zu erklären, aber ohne erfolgt. Häufig hat sie nichtmals eingesehen sich für ihre verletzenden Worte zu entschuldigen.

- Mein Eindruck:
Da wir beide sehr reflektierte Menschen sind und uns weiterhin geliebt haben, haben wir gemeinsam versucht irgendwie mit dem Thema umzugehen. Haben Gespräche geführt, uns Literatur über Beziehungsprobleme besorgt und hatten einen Orientierungstermin bei einer Paarberatung.

Ich für meinen Teil bin aber irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass das Problem zum großen Teil in ihrem geringen Selbstwertgefühl zu finden ist. Und in einem daraus resultierenden mangelnden Grundvertrauen in die Beziehung und in mich.
Sie würde das nicht so sehen und mich wahrscheinlich dafür hassen, dass ich das so sage, aber leider gab es für mich viele Anzeichen dafür.

Insgesamt ist sie ein etwas unsicherer Mensch, der sich sehr schwer damit tut Entscheidungen zu treffen.
Sie sagte einmal, dass sie sich manchmal plötzlich total wertlos fühlt.
In Ihrer Familie gibt es psychische Probleme, sodass sie da seit Kindesalter mit umgehen musste.
Sie hatte vor Jahren schon mal eine depressive Phase.
Soziale Situationen empfindet sie als hohen Druck, da sie immer darüber nachdenkt, wie sie sich verhalten muss.
Wenn ich ihr gesagt habe, dass sie einfach bloß sie selbst sein soll, weil ich sie so am meisten liebe, antwortete sie: Ich weiß gar nicht richtig wer ich bin, ich versuche mich immer anzupassen.
usw.

Mir tat das alles sehr Leid zu hören, weil ich natürlich nur will, dass sie glücklich ist und dass es ihr gut geht.
Deshalb habe ich die ganzen Verletzungen ignoriert und nicht an mich ran gelassen, weil ich mir gesagt habe, dass sie nichts dafür kann, sondern es nur an ihrem geringen Selbstwertgefühl liegt.
Ich habe mich total dabei verausgabt ihr zu zeigen, dass ich sie liebe, bis ich irgendwann sogar gemerkt habe, dass ich mich selbst vernachlässige.

- Trennung:
Der letzte Schritt zum Schluss machen war dann, dass sie das Gefühl vermisst hat, dass sie bei ihrem geplanten Umzug meinen Rückhalt hat.
(Nachdem sie mit ihren Eltern Möbel kaufen war, hatte ich sie nicht angerufen und gefragt wie es war. Deshalb war sie dann sehr enttäuscht und hat mir vorgeworfen, ich würde sie beim Umzug nicht unterstützen. Ich hatte mich aber schon um Kartons gekümmert, wollte den Transporter mieten und fahren, mit ihr Möbel kaufen, wollte Werkzeug organisieren und die Möbel abbauen und mir natürlich frei nehmen. Das wusste sie alles. Ich denke, das ist nochmal ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sie alles Positive vergessen konnte, sobald etwas Negatives passiert.)

Sie hat dann Schluss gemacht, weil es für sie einfach nicht mehr möglich war die Beziehung zu führen.
Weil es sie und uns zu viel verletzt hat und zu anstregend für beide war. In den Tagen/Wochen danach habe ich aber gemerkt, dass sie mich eigentlich vermisst.
(Es war noch ein Urlaub mit Freunden geplant, bei dem sie überlegt hatte trotz Trennung mitzukommen, weil es trotz allem sehr schön werden könnte. Sie sagte sogar, dass es nicht auszuschließen wäre, dass dadurch wieder mehr zwischen uns läuft. Wir haben uns dann gegen den gemeinsamen Urlaub entscheiden, aus Angst, dass wir dann wieder da stehen wo wir vorher auch standen und uns wieder gegenseitig verletzen.)
Wir haben die Beziehung also hauptsächlich aus Kopfgründen beendet, nicht aus Herzgründen. So wirkt es jedenfalls aus meiner Sicht.

- Nach der Trennung:
Das alles ist jetzt 2 Monate her. Wir haben seit 6 Wochen keinen Kontakt. Zu Beginn habe ich mich überraschenderweise ein wenig besser gefühlt, weil ein großer Druck plötzlich weg war. Aber mittlerweile merke ich, dass ich sie sehr vermisse und mache mir so meine Gedanken.

Ich habe immer noch eine starke Stimme in mir, die sagt, dass wir beide zusammen glücklich werden können, wenn wir das Problem in den Griff kriegen. Wenn sie es schafft die ganzen Zweifel loszuwerden.
Ich will helfen. Ich will für sie da sein. Ich will alles gerade biegen, damit sie sich besser mit sich selbst und mit mir fühlt.
Andererseits weiß ich aber auch und habe ja in der Beziehung mit ihr gelernt, dass ich das gar nicht kann. Jeder ist wohl selbst für sein Glück verantwortlich und jeder muss sich erstmal selbst lieben. Und wenn sie wirklich Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl hat, wird sie das vielleicht wirklich nur von Innen heraus alleine lösen können. In dem Fall denke ich immer, dass es vielleicht besser ist, sie alleine zu lassen und alles zu vergessen. Dieser Gedanke tut aktuell natürlich sehr weh.


Ich glaube das war's erstmal. Jetzt sitze ich hier und habe das Gefühl meine Traumfrau verloren zu haben.
Nicht, weil wir uns nicht mehr lieben, sondern weil irgendwelche psychischen Themen zu Problemen geführt haben. Probleme, die ich nicht lösen kann.
Das alles ist sehr frustrierend und ich weiß nicht, wie ich aktuell damit umgehen soll.

Was denkt ihr darüber? Was kann man als Partner/Ex-Partner in so einer Situation tun? Könnte die Paarberatung trotz Trennung noch Sinn machen?
Oder vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg und rede mir ihr geringes Selbstwertgefühl nur ein?
Vielleicht war ich ja wirklich nicht genug für sie da? Auf einer emotionalen Ebene, die sie vermisst hat? Müsste ich dann erst recht weiter um sie kämpfen?
Ihr könnt ruhig brutal ehrlich sein, da ich gerade eh nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.

Ich bedanke mich schon mal für eure Zeit und Aufmerksamkeit, die ihr solchen Beiträgen schenkt! Das ist wirklich toll!

Liebe Grüße!
 
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step-to-me

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Hallo Admina!
Sorry für die zwei Stränge.
Wäre es auch möglich den alten Strang zu schließen und nur den neuen beizubehalten?
Danke und LG
 

Admina Felis

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Hallo :smile:

normalerweise ist besser, du kopierst deinen Eingangspost in den alten Strang hinüber (vor allem, da es sich um dieselbe Beziehung handelt)

Allerdings hab ich gerade gesehen, dass dort nur wenige posts zu finden sind, und dein hauptsächlicher Berater sich hier gelöscht hat, daher schließe ich den dann mal.

Dann ist dies hier also jetzt dein Strang.
 

step-to-me

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Ich weiß, dass mein Thema vielleicht nicht das einfachste ist, aber ich wollte es hiermit trotzdem nochmal nach oben pushen. Ich hoffe das ist ok.

Ich falle ständig von einem Extrem ins andere.
Manchmal denke ich, dass es alles richtig so war, wie es gelaufen ist und uns so noch mehr Leid erspart bleibt.
Und manchmal würde ich am liebsten direkt hinfahren und einfach bei ihr sein und alles gut werden lassen.

Und manchmal stelle ich mir vor, dass sie mich auch total vermisst und manchmal stelle ich mir vor, wie sie sich schon mit jemand anderem trifft.

Ich weiß nicht was ich tun soll, was richtig ist und was falsch :/
 
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Funken

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Hey step-to-me,

Ich glaube vllt hast du auch teilweise einfach zu viel getan für sie.
Also aus dem Blickwinkel der Macht Verteilung in einer Beziehung, war sie schon eher diejenige die mehr Macht hatte über dich, trotz ihres scheinbaren niedrigen Selbstwertgefühl.

Ich bin zwar nicht so der Profi, aber ich würde mal ins Blaue raten und vermuten, sie hat in erster Linie nicht bemängelt das du sie zu wenig Liebst, da du scheinbar alles getan hast, sondern eher das sie dann dich weniger geliebt hat und hat es auf dich projiziert.

Also sie hat weniger Gefühlt, wollte dadurch mehr von dir haben um zu spüren das sie dich liebt.

Und je mehr du gemacht hast, desto mehr Beziehungsmacht hast du abgegeben.

Verstehst du wie ich es meine?:lach:

Hattet ihr den jetzt nochmal Kontakt oder kommt gar nichts von ihrer Seite?
 

step-to-me

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Hallo Funken, danke für deine Einschätzung!
So habe ich das ehrlich gesagt noch nie betrachtet. Hmm...

Was dazu nicht so ganz zu passen scheint, sind ein paar Dinge, die sie 2 Wochen nach der Trennung geschrieben hat, als es um den Urlaub mit Freunden ging:

Da schrieb sie zum Beispiel, dass sie einen wunderschönen gemeinsamen Urlaub im Kopf hat, bei dem sie nicht ausschließen könnte, dass wieder etwas läuft. Und dass sie schon mehrmals davon geträumt hätte mich zu umarmen. Sie meinte aber auch, dass das dann alles kurzfristige Heilungen wären und langfristig wäre es trotzdem nicht gut. Da unsere Beziehung, so wie sie war, uns beiden nicht gut getan hätte.
Daher haben wir dann entschieden, dass sie nicht mitfährt.

Hattet ihr den jetzt nochmal Kontakt oder kommt gar nichts von ihrer Seite?
Nein, wir haben jetzt seit fast 6 Wochen keinen Kontakt mehr.
 
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Funken

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Scheinbar ist der Kopf doch mehr da als die Gefühle, was ansich ja auch darauf deutet das sie auf der Macht Ebene höher als du bist.
Die kleine Hoffnung, dass ihr doch wieder zusammen findet könnte heißen, dass trotz allem Gefühle für dich da sind.
Was aber das Problem mit ihres geringen Selbstwertgefühls angeht, wäre es schon eine kleine Teufelsspirale....
Sie braucht scheinbar jemanden der sie so sehr liebt, weil sie es selber nicht schafft sich selber zu lieben...solange das so bleibt, wird sie wahrscheinlich immer dieses Problem in einer Beziehung haben und du kannst da leider nichts machen können.
Das muss sie selber schaffen, weil dann kann sie die Liebe des anderen annehmen ohne immer mehr zu verlangen, sodass das Machtverhältnis einigermaßen in Waage bleibt.
Wird sie auf jemanden treffen, der dies nicht so aufopfern tuz, wie du es getan hast, wird derjenige höchstwahrscheinlich die Flucht ergreifen oder wenn sie auf jemanden trifft, der auch ein geringes Selbstwertgefühl besitzt, könnte es eine stressige Beziehung werden....

Vllt tut es ihr gut erstmal alleine zu sein, da wird ihr Trennungsgrund im Grunde der richtige Weg für sie sein....

Aber wie gesagt, das sind alles Vermutungen auf Grund von dem was ich hier schon über Beziehungsmacht gelernt habe, also kein Profiwissen:lach:

Theoretisch nach der Exback Strategie könntest du ja in ungefähr ein bis zwei Wochen einen Pling setzen und schauen was daraus wird.
Aber schätze ihre Problematik wird bestehen bleiben und wie dann die Beziehung zu halten ist, da bin ich überfragt....
 

step-to-me

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Ich kann das alles gut nachvollziehen, was du sagst, danke :)
Vllt tut es ihr gut erstmal alleine zu sein, da wird ihr Trennungsgrund im Grunde der richtige Weg für sie sein....
Vor allem das denke ich auch immer wieder. Ob ich ihr nicht am meisten helfen kann, indem ich sie einfach erstmal alleine machen lasse... Hmm...


Das mit dem Macht-Verhältnis ist irgendwie schwierig. Nachdem ich den Artikel über die zwei Trennungstypen gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass sie eindeutig Trennungstyp 2 ist. Also nicht wegen mangelnder Gefühle Schluss gemacht, sondern weil sie glaubt, dass es nicht funktionieren kann.

Irgendwo stand aber, dass in so einem Fall das Machtverhältnis zu ihren Ungunsten ausgelegt wäre. Und durch eine Trennung erlangt sie wieder mehr Macht über die Beziehung. Was dann bei einem Neuanfang helfen kann.
Scheinbar ist der Kopf doch mehr da als die Gefühle, was ansich ja auch darauf deutet das sie auf der Macht Ebene höher als du bist.
Du sagst jetzt aber, dass schon in der Beziehung mehr Macht bei ihr lag. Und ich finde deine Gedanken auch sehr gut nachvollziehbar!

Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Trennungstyp 1 oder 2? Machtverhältnis?
Vielleicht brauchen wir hier doch noch einen Profi? Hilfe :D
 
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klangbild

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Hallo step,
keine Pofi - aber ne zweite Meinung :)
Ich denke, Funken hat das schon ganz gut beschrieben und ich würde mich dieser Einschätzung anschließen. Sollte sie wirklich über ein nur geringes Selbstwertgefühl verfügen, dann kann sich das in einer Art Bestätigungshunger äußern. Da Du ihr über ihren Selbstwert keine Sicherheit geben kannst, das könnte sie nur selbst, gibst Du ihr, was Du geben kannst - Sicherheit über dich. Das hilft ihr dann aber nur kurz und sie braucht dann regelmäßig mehr davon. Sie selbst kann dir das aber nicht ausgleichend zurück geben, denn dazu fehlt ihr die Sicherheit über sich selbst.

Bei diesem "Austausch" wandert dann auch jedesmal ein Stückchen emotionale Macht auf ihre Seite, da sie deiner sicher (geworden) ist, einseitig unausgeglichen, da sie dir ja in diesem Maße keine Sicherheit über sich gibt. Und damit laschen dann auch ihre romantischen Gefühle für dich ab, sobald das Ungleichgewicht zu groß geworden ist.

Ich habe mich total dabei verausgabt ihr zu zeigen, dass ich sie liebe, bis ich irgendwann sogar gemerkt habe, dass ich mich selbst vernachlässige.
ja, unschön, kenn ich leider auch von mir - wenn das passiert, dann kann die Frau nicht anders, als ihre "Ehrfurcht" verlieren und dich in der Machtrangfolge abwerten. Wird sie dann noch weiter angehimmelt, kommt die Abwärtsspirale ihrer Gefühle für dich in Gang. Sie weiß dann selbst auch nicht, was los ist und ihr Gehirn sucht daruafhin nach Erklärungen und Ausreden, warum Du ihr nicht mehr geben kannst, was sie angeblich braucht.
...und dann kommte es zu solchen Szenarien
Trotzdem habe ich es leider nicht geschafft, dass sie sich besser mit uns fühlt. Es passierte sogar leider das Gegenteil.
Ich hatte das Gefühl diese ganzen schönen Momente wurden komplett vergessen, sobald ich mal einen kleinen Moment unaufmerksam war. Dann ist für sie gleich alles zusammengefallen. Sie war erst enttäuscht, dann sehr wütend und dann sehr verletzend zu mir.

So ein Muster kommt nicht von ungefähr. Sie wird unbewusst in diesem Machtspiel sehr geübt sein, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich um ein solches handeln könnte. Von daher würde ich sie auch als TT1 sehen/behandeln.

Du müsstest, für die Ankurbelung ihrer Gefühle für dich, vom (Be)Diener (Bestätigungsgeber durch Sicherheit über dich) wieder zum König werden - an dessen Thron sie dann wieder sägen wird. Was ja auch ganz normal ist. Bezüglich ihr stellt sich die Frage, wie extrem dieses Verhalten ausgeprägt ist, also ob man ihr auf Augenhöhe bleibend begegnen kann oder sie stetig diese Rangelei in einem beziehungsungesundem Maße braucht.
 
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step-to-me

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Hallo klangbild und danke für deine Meinung! Das ist alles sehr gut nachvollziehbar was du schreibst.
Sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich habe mich die letzten Tage ein wenig um mich gekümmert :)
Sie wird unbewusst in diesem Machtspiel sehr geübt sein, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich um ein solches handeln könnte.
Den Eindruck hatte ich leider auch oft. Sie hat zwar immer beteuert, dass sie niemand ist, der gerne Spielchen spielt, aber auf mich wirkte es schon so, dass da einiges passiert ist, was man als manipulativ bezeichnen könnte. Es ist aber wohl wirklich so, dass sie das nie wirklich gemerkt hat, da es bei ihr automatisch passiert.
Von daher würde ich sie auch als TT1 sehen/behandeln
Wenn das so ist, war es ja eigentlich richtig, dass ich seit der Trennung nicht viel hab von mir hören lasse. Als sie mich wegen dem Urlaub fragte, hatte ich ihr aber noch geschrieben, dass mein Herz sie natürlich gerne dabei hätte, aber wir ja aus Kopfgründen entschieden haben, dass das nicht gut ist. War aus der Perspektive vermutlich nicht so clever. Allerdings hatte sie mir vorher ähnliches geschrieben. Aber jetzt ist ja eh seit 6 Wochen Funkstille.

Insgesamt klingt das so, als müsste ich einfach so weitermachen wie bisher? Also mich nicht mehr melden?

Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass da jetzt von ihr nicht mehr viel kommen wird. Wir waren schon öfter an dem Punkt, wo es fast aus war und haben irgendwie weitergemacht. Jetzt fühlt es sich aber etwas anders an.
Es könnte gut sein, dass da gar nichts mehr passiert. Das wäre irgendwie sehr schade. Mit dem Gedanken kann ich mich noch nicht so richtig abfinden.
Und irgendwann kommt dann vermutlich der Tag, an dem ich erfahre, dass sie einen Neuen hat. Dann MUSS ich es akzeptieren.
 

klangbild

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Es ist aber wohl wirklich so, dass sie das nie wirklich gemerkt hat, da es bei ihr automatisch passiert.
Bei dir aber auch - gehören ja immer zwei zu ;)

Wenn das so ist, war es ja eigentlich richtig, dass ich seit der Trennung nicht viel hab von mir hören lasse.
ja, ich denke schon.

Insgesamt klingt das so, als müsste ich einfach so weitermachen wie bisher? Also mich nicht mehr melden?
Im Sinne eines EB wirst Du dich schon irgendwann mal melden müssen, sofern von ihr nichts kommt. 8 Wochen KS ist so ne Art Richtwert. Je nach Beziehungsdauer auch gerne mal länger. Es braucht einfach ein bisschen Zeit, bis die positiven Aspekte der Beziehung beim Verlasser wieder in den Vordergrund rücken. Was aber nichts über ihr Gefühlslevel aussagt. Es ist einfach eine bessere Ausgangssituation für einen möglichst lockeren Kommunikationsstart.
 

step-to-me

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Jetzt ist es tatsächlich einfach so passiert: Ich habe sie heute zufällig getroffen.
Ich war ausgerechnet auf dem Weg zu einem Date und stand mit dem Fahrrad an einer Ampel.
Sie hat sich plötzlich mit ihrem Fahrrad neben mich gestellt und Hallo gesagt.
Das Gespräch lief ungefähr so ab (Sie, Ich):

Hey Hallo!
Oh hallo, was machst du denn hier?
Ich bin gerade auf dem Weg ins Kino, in Film XY.
Oh cool, wurde letztens auch gefragt, ob ich den sehen will. Bin aber noch etwas vorsichtig wegen Corona.
Und wo fährst du gerade hin?
Och wir treffen uns jetzt auch einfach noch mit n paar Leuten.
Achso, wo fährst du denn jetzt lang?
Ich fahr hier links. [Zum Kino ging's geradeaus. Die Ampel wurde grün.]
Ok, dann viel Spaß dir! [Sie fuhr los.]
Ja danke, dir auch! Ciao!

Das Gespräch war natürlich sehr kurz und erlaubt eigentlich kaum Interpretation.
Sie wirkte ein wenig im Stress, als wäre sie spät dran.
Selbst wenn sie mich ein paar Dinge gefragt hat, war das vermutlich einfach nur höflich.
Auf der anderen Seite hätte sie mich natürlich nicht ansprechen müssen, da ich sie gar nicht gesehen hätte.
Das kurze Treffen hat aber natürlich gereicht um die Dinge in mir aufzuwühlen. Bin jetzt etwas durch den Wind.

Das Ganze ist jetzt 11 Wochen nach der Trennung passiert. Seit 9 Wochen hatten wir keinen Kontakt. Ich schätze, dass ich mir jetzt um einen Pling keine Gedanken mehr machen muss, oder? Und weiterhin die Füße still halten?
 
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step-to-me

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Ich spiele gerade mit dem Gedanken ihr zu schreiben und einfach zu fragen wie der Film war.
Oder wäre das aktuell eine dumme Idee? Hmm.
 

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Hallo step,

von der KS-Zeit her wäre das schon in Ordnung sie mal auszuchecken.
Hast du ihr schon was geschrieben?

Auch so ein kurzes zufälliges Aufeinandertreffen bietet eigentlich eine gute Gelegenheit locker etwas hinterherzuschreiben. Würde man bei einem Bekannten/Kumpel, den man einige Zeit nicht gesehen hat, auch machen.
 

step-to-me

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Hi klangbild, danke für dein Feedback.
Ich habe ihr noch nicht geschrieben.

Ich würde es gerne tun, aber ich es gibt da irgendwie etwas, das mich zurückhält.
Der Titel des Strangs und mein Text weist ja schon darauf hin, was ich manchmal über unsere Probleme in der Beziehung denke.
Ich würde gerne wieder mit ihr zusammenkommen, aber ich habe auch Angst, dass dann alles wieder so werden könnte wie vorher. Und ich will nicht, dass uns das beide dann wieder verletzen könnte.

Es würde wahrscheinlich nur funktionieren, wenn einige Dinge zwischen uns anders laufen würden.
Aber wenn ihre eingeschränkte Fähigkeit zur Selbstliebe und die damit verbundene fehlende Akzeptanz meiner Liebe, wirklich ein großer Teil des Problems war, dann wird sich das ja nicht von heute auf morgen bei ihr geändert haben.
Ich habe also Angst, dass es zu früh sein könnte und sie eventuell mehr Zeit bräuchte, um sich erstmal dieser Probleme bewusst zu werden geschweige denn daran zu arbeiten. Oder das passiert auch einfach nie.

Ich glaube mein Problem klingt wirklich kompliziert. Vermutlich fällt auch deshalb kaum jemanden etwas dazu ein :D
Für mich ist das genauso. Ich weiß einfach nicht, was das richtige ist. Mich reißt es innerlich hin und her.
 
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klangbild

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Hallo Step,

deine Bedenken sind verünftig und ganz gesund - das lässt vermuten, dass deine Emotionen etwas abgekühlt sind. Im Prinzip gute Voraussetzungen mit ihr im Sinne eines EB in Kontakt zu treten.

Ob Du das noch wirklich willst, kannst natürlich nur Du wissen. Dass Dinge nach dem EB anders laufen müssen, ist der eigentlich schwere Part an der ganzen Sache und Du tust gut daran, dir das genau zu überlegen.

Ob deine Ex nun tatsächlich ein gewichtiges Problem mit sich hat oder nicht, können wir dir hier per Ferndiagnose natürlich auch nicht sagen. Ich würde davon aber nicht ausgehen wollen und würde mein Handeln und Denken diesbezüglich etwas zurück nehmen. Zu schnell ist man dabei, jemanden abzustempeln, weil Begebenheiten dann für einen selbst Sinn machen.

Im Prinzip ist es auch nicht so wichtig, vorerst - sofern du dich selbst im Blick hast. Wenn Du dir klar darüber bist, was Du bereit bist mitzumachen, wo deine Grenzen sind und was Du für dich willst, dann sind mögliche problematische Verwickelungen in ihr erstmal ihr Problem und nicht deins. Wenn Du das nicht zu nah an dich heranlässt, dürfte sich unter Umständen auch eine andere Dynamik zwischen euch entwickeln. Durch eine Verhaltensänderung zwingst Du deine Mitmenschen auf ganz natürliche Art sich eben auch anders zu dir zu verhalten.

Wenn du sie liebst, dann sind das Hindernisse - aber keine Gründe.

Ich habe also Angst, dass es zu früh sein könnte und sie eventuell mehr Zeit bräuchte, um sich erstmal dieser Probleme bewusst zu werden geschweige denn daran zu arbeiten.
Wenn sie diese aber gar nicht als problematisch sieht? Du kannst ihr ja auch nicht den Therapeuten machen, das ist für eine Liebe eher vernichtend.

Du stehst ja unter keinem Handlungszwang. Wenn Du denkst, es ist noch zu früh, dann gib dir noch etwas Zeit.
 

step-to-me

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Hallo klangbild,
ich habe deinen Beitrag jetzt mehrmals gelesen und du hast ein paar gute Dinge angesprochen.
Ob deine Ex nun tatsächlich ein gewichtiges Problem mit sich hat oder nicht, können wir dir hier per Ferndiagnose natürlich auch nicht sagen. Ich würde davon aber nicht ausgehen wollen und würde mein Handeln und Denken diesbezüglich etwas zurück nehmen. Zu schnell ist man dabei, jemanden abzustempeln, weil Begebenheiten dann für einen selbst Sinn machen.
Vor allem das hat mich etwas nachdenklich gemacht. Ob ich mich nicht vielleicht zu stark danach ausgerichtet habe. Und eigentlich andere Sachen eine größere Rolle gespielt haben.
Wenn Du dir klar darüber bist, was Du bereit bist mitzumachen, wo deine Grenzen sind und was Du für dich willst, [...]
Auch mir darüber nochmal genau klar zu werden, ist sicherlich ein guter Ansatz.


Ich hatte mittlerweile eine andere Idee:

Sie ist eine Woche nach der Trennung aus ihrer WG in eine eigene Wohnung gezogen und hatte sich vorher von einer Freundin von mir Umzugskartons geliehen. Diese hat sie aktuell immer noch.
Auch ich habe mir in den letzten Wochen eine eigene Wohnung gesucht und werde demnächst aus meiner WG ausziehen. Dafür brauche ich dann natürlich auch Kartons.

Daher könnte ich ihr in 1-2 Wochen schreiben:
Hi X. Du hast ja noch die Umzugskartons von Y. Könnte ich (mir?) die nächste Woche abholen? Danke und LG
(Das mit dem "mir" würde natürlich mehr danach klingen, dass ich die selbst auch wirklich brauche. Wäre ja vllt gar nicht so schlecht, wenn sie sieht, dass es auch bei mir weitergeht und ich umziehe? Und weil die WG Situationen wahrscheinlich auch nicht so vorteilhaft für unsere Beziehung waren und das dann neue Perspektiven bieten könnte.)

Ich denke die Nachricht wäre unverfänglicher als die Frage wie ihr der Film gefallen hat.
Ob ich sie dann bei der Abholung sehen möchte oder lieber nicht, weiß ich noch nicht.
 
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klangbild

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Ich denke die Nachricht wäre unverfänglicher als die Frage wie ihr der Film gefallen hat.
Das mit dem Film wäre jetzt auch eh zu lange her.

Das mit den Kartons finde ich noch etwas ungeschickt. Du bittest sie um etwas. Und zwar nur um ein "Ja" und dann setzt Du dich selbst in Bewegung und machst dir Mühe in ihre Richtung (obwohl sie sich die Dinger doch bei deiner Freundin geliehen hat). Mathematisch gesehen investierst Du zuviel.

Bitte sie doch um den Gefallen, die Kartons zu dir zu bringen... Kannst ja erstmal noch offen lassen, ob Du dann da bist.
 
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step-to-me

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Bitte sie doch um den Gefallen, die Kartons zu dir zu bringen
Hallo X,
kannst du mir einen Gefallen tun und die Umzugskartons in den nächsten zwei Wochen bei mir vorbeibringen?
Ich danke dir!
LG Y

So in der Art?
(Das wäre übrigens gar nicht so einfach für sie, da sie kein Auto hat.)
 

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