Freundin zweifelt während Schwangerschaft plötzlich an Beziehung

[PhilippX]

ich muss manchmal auch einfach überlegen, was ich ihr sagen möchte usw.

Eine Rückfrage, wieso? Also, wieso musst du da nachdenken bzw. solange überlegen?
Ist es deswegen?:

Aber mit dem Leute ansprechen kommt auch hoffentlich eine gewisse Situations-Empathie, die mir wohl auch fehlt.

 

[Jappi]

Eine Rückfrage, wieso? Also, wieso musst du da nachdenken bzw. solange überlegen?

Naja, ich taktiere schon ein bisschen, was ich einer Frau vor dem 1. Date schreibe oder über Sprachnachricht mitteile. Ich bin leider einer, der manchmal etwas Unüberlegtes raushaut und dann ist es nicht schlecht, sich bissl Gedanken vorher zu machen.

Oder es kann auch sein, dass sie mir erstmal scheinbar nichts "Verwertbares" vorsetzt, also ewas sagt, womit ich noch nichts groß anfangen kann. Da kommt bei mir keine Assoziation hoch und ich weiß nicht, was ich antworten soll. Wenn ich mir die Nachricht dann am nächsten Tag nochmal anschaue, fällt mir meistens etwas Passendes mit Mehrwert ein. Ich habe da schon einige Erfahrungen gesammelt. Und nachdem ich jetzt überlegter schreibe, ist die Quote der Rückantworten viel höher als wenn ich iwie in die Tasten haue.

Ja an der Situationsempathie haperts noch (ich nenne es einfach mal so). Vllt könnte man es aber auch Schlagfertigkeit nennen. Und mir fällt gerade ein, woran das liegen kann: Bei Nachrichten schreiben/sprechen kann ich vorher immerhin überlegen. Wenns dann drauf ankommt und man spricht persönlich miteinander, versuche ich das Gespräch soweit am laufen zu halten - teilweise leider ohne darauf zu achten, was ich sage. Da kommt deswegen natürlich nichts Primitives oder Dummes aus meinem Mund, aber halt dann eher sowas wie oben.

Mir fehlt ein Stück weit die Gelassenheit und damit auch die Souveränität. Man kann auch sagen: Das Selbstbewusstsein. Das Selbstbewusstsein, zu ertragen, dass halt mal eine Gesprächspause stattfindet oder ein Gespräch locker weiterzuführen und zwar in einer ungezwungenen Art und Weise.

Das hängt mMn alles miteinander zusammen. Aber mit je mehr Leuten ich spreche, desto schlagfertiger werde ich. Das weiß ich noch aus der Zeit von vor einem Jahr. Der Höhepunkt war dann das Date mit Trixi.

Ich weiß gar nicht wie ich das gemacht habe, aber ich konnte damals gut kontern, habe viel Blödsinn geschwätzt ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie sie das findet, war gut drauf, habe erst mich selbst, dann sie aufs Korn genommen, habe mal langsam und ruhig, mal begeistert gesprochen, auch emphatische Pausen gemacht.

Warum weiß man eigentlich nach einiger Zeit des Verlernens nicht mehr wie man etwas gemacht hat? Und dabei spreche ich nicht von handwerklichen Fertigkeiten. Ich meine ein Verhalten oder eine Charaktersache, die man (vermeintlich) jetzt nicht mehr innehat. Aber immerhin - die Zeit etwas wieder zu "lernen" soll ja nicht mehr so lang sein, wie wenn man eine Sache neu erlernt.

Und das stimmt ja auch. Wenn ich jetzt noch ein bisschen verlässlicher wäre, hätte ich schon 2 Dates ausmachen können. Das hätte ich vor 2 Jahren so nicht hinbekommen - eher durch Zufall. Ich weiß noch, wie frustrierend es war, wenn die Frauen nicht mehr zurückgeschrieben haben... irgendwann konnte ich den Schalter aber umlegen. Und davon profitiere ich jetzt gerade. Also hoffe ich, dass das mit meiner Schlagfertigkeit auch so sein wird.

 

[Jappi]

Uff, wenn ich - wie jetzt gerade - zufällig sehe, dass Trixi bei WA ein Partyfoto drin hat, auf dem es ihr sichtlich super duper geht, muss ich zugeben, trifft mich das. Diese besch******* emotionale Abhängigkeit.

Am liebsten würd ich auch gleich ein mega tolles Foto reinstellen mit Leuten, mit denen ich mega Spaß hab. Aber ich hab keins.

Also keine Sorge das provoziert mich jetzt zu keiner dummen Handlung oder so. Musste das hier einfach grad rauslassen. Ich bleibe jetzt schön in meiner Mitte und denke nicht darüber nach, ob ich in Zukunft auch ein Spaßfoto iwo herbekomme. Nein, das machst du nicht, Jappi! sonst Ertrag es wie ein geiler Typ. uff uff uff. Und jetzt muss ich auch noch Zeugnisse schreiben. Na wunderbar.

 

[Admina Schneewittchen]

Grüß dich, Jappi,

Diese besch******* emotionale Abhängigkeit.

Ich würde das jetzt gar nicht pathologisieren im Sinne einer emotionalen Abhängigkeit...ich denke, das ist wirklich völlig normal, so kurz nach einer Trennung, dass dir solch ein gutgelauntes Partyfoto einen Stich versetzt.

Lass dich nicht beirren und geh deinen Weg weiter...!

 

[Jappi]

Ich danke dir Schneewittchen für deinen Zuspruch. Tut echt gut. Ja das ist nur ein kleiner Schlag in die Magengegend, im Vergleich zu dem, was ich schon vor 2 Jahren oder vor 3 Wochen emotional an Prügel habe einstecken müssen. Da steh ich doch jetzt locker wieder auf!

Ich kann übrigens noch eine interessante, ja bissl kuriose Anekdote erzählen:

Mein Freund und ich waren ja am Freitag in einer benachbarten Stadt unterwegs und haben Leute angesprochen. Abends sind wir nochmal zufällig durch die Fußgängerzone gelaufen. Und zur Abwechslung sind dann auf einmal WIR angesprochen worden von einem älteren Herrn. Ich hielt ihn auf den ersten Blick zuerst für eine Art Penner. Aber auf den 2. Blick war er dafür zu ordentlich gekleidet. Er saß auf einer Bank und hat uns gut gelaunt zunächst ausgefragt, warum denn so viele junge Leute heute so gut drauf sind und feiern (an uns sind son paar Jugendliche vorbeigekommen, die sowas wie eine Polonaise durch die FGZ gemacht haben).
Wir haben dann son bissl gequatscht, sind dann natürlich auch auf das Thema Corona gekommen, sind davon wieder abgeschweift auf generell das Leben und Schicksal. Und es war echt ein sehr nettes, fröhliches Gespräch. Dann sagte er, er müsse jetzt weiter und sich um seinen Freund kümmern. Dabei zeigte er auf einen ausländisch aussehenden auch älteren Typen, der unserem Gespräch sehr aufmerksam zuhörte und überaus fröhlich zu sein schien - er hat wirklich immerzu gelächelt!
Der ältere Herr wollte uns dann zum Abschied noch etwas schenken, weil wir doch so ein nettes Gespräch gerade hatten. Dann hat er in seiner Tasche gekramt und schließlich lauter so kleine Kärtchen herausgeholt, die jedes mit irgendeinem Motto oder so versehen waren.
Dann hat er laut überlegt, was zu uns wohl passen könnte. Schließlich hat er sich für 2 entschieden, die er uns dann sogleich in die Hand drückte. Wir haben es kurz angeguckt. Auf meinem stand auf der Vorderseite "Stress lass nach" mit einem Urlaubsbild. Ich hab das dann eingesteckt, wir haben nicht weiter drauf geschaut und sind weitergezogen.

Ich hatte den alten Herrn daraufhin schon fast wieder vergessen, bis ich am nächsten Tag zufällig in meine Tasche griff und dieses Kärtchen wieder herausholte. Ich schaute es mir gelangweilt nochmal an bis ich mir die Rückseite ansah. Ich musste wirklich schlucken als ich plötzlich las:

"Gott heilt die, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden." (Psalm 147, 3)

Da ist mir erst aufgefallen, dass das sone Art Flyer einer evangelischen Gemeinde war. Also haltet davon, was ihr wollt, aber ich hatte einfach Tränen in den Augen, als ich das gelesen hab und bin dann auch voll zusammengesunken. Nicht aus Trauer oder so, ich war einfach irgendwie voll gerührt. Der alte Mann hatte ja sogar noch überlegt, was zu uns wohl passt.

Wir sind übrigens 10 Min. später wieder an seine Bank zurückgelaufen, aber er war nicht mehr da. Ich habe noch meinen Freund gefragt, was er denn bekommen hat, aber sone richtige Antwort habe ich von ihm noch nicht erhalten. Vllt hat er die Karte weggeschmissen oder so.

Also für diejenigen, die es nicht mitbekommen haben:
Ich habe das letzte Jahr über wieder son bissl zu meinem Glauben gefunden. Allerdings bin ich jetzt noch lange kein Vollblut-Gläubiger. Gerade nach der Sache mit Trixi ... das hat iwie alles nach sonem Plan ausgesehen. Ich war im Winter ja sehr lethargisch und habe plötzlich überall die Botschaft gesehen: "Tu was, steh auf und mach was!" Vor allem im Hinblick auf meine Lehrprobe war das nicht unwichtig.

Und als ich immer noch nicht so richtig in die Pötte kam, hab ich diese Aussage von Trixi Anfang April, sie wolle gerne mit mir zusammenziehen und Richtung Kinder schielen, als ein Zeichen gesehen, dass da jemand mit mir etwas vorhat so als wenn jemand zu mir sagen würde: "Jappi, raff dich jetzt auf. Wenn du dein Leben wieder in die eigene Hand nimmst und deine wichtige Lehrprobe für die Verbeamtung schaffst, öffne ich dir die Tür für eine rosige Zukunft. Nur durchgehen musst du selbst."

Das hat mich so beflügelt, dass ich im April, Mai und Juni wirklich durchgeackert habe für die LP - einfach damit nichts schiefgeht. Und dann war Trixi sogar plötzlich schwanger. Ich war zwar durchaus irritiert am Anfang, weil mir das doch etwas zu früh kam... aber ich dachte, ok, wenn Gott das für mich geplant hat, dann nehm ich das an. Ich sah es sodann als Geschenk und als Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Und dann kam auf einmal der große Meltdown. Alles ist in sich eingestürzt. Mein Glaube ist heil geblieben, aber ich war die letzten Wochen schon etwas desillusioniert... es hätte sich alles so gut ... zusammengefügt. Wie ein Puzzle.
Und deshalb hat mich diese Botschaft von dem alten Mann von der Bank wahrscheinlich so emotional bewegt. Sie hat mich getröstet und ich war danach wirklich sehr dankbar und bin es auch jetzt noch.

Wer weiß, was das Leben, Karma, Gott oder wie auch immer man es bezeichnen möge, mit jedem einzelnen von uns noch so vorhat. Wichtig ist jedoch vor allem - und das habe ich schon vor sehr langer Zeit festgestellt - unabhängig vom Glauben, dass man im Leben begreift:

Nichts kommt von allein, im Gegenteil: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

 

[Admina Schneewittchen]

Guten Morgen, Jappi,

das scheint ja ein bekräftigendes Erlebnis für dich gewesen zu sein - der Mann mit der passenden Karte für dich.

Nichts kommt von allein, im Gegenteil: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Da muss ich doch gleich an unseren lieben Philipp denken, der letzthin bzgl. dieser Einstellung einen beunruhigenden Zusammenhang gezogen hat... (dem ich aber nicht zustimme).
Aber im Ernst: Ja, je nach Mindset gestaltest du ja dein Leben...Und wenn du denkst, du kannst sowieso nichts beeinflussen (z.B. weil du dich ohnmächtig dem Leben ggü. fühlst oder denkst, eine höhere Macht steuert dich und du hast sowieso keinen Einfluss usw.)...wäre das nicht auch ein Stück weit eine Verantwortungsabgabe...?
Ich finds also gut, dass du das so siehst...ein Stück hin zu mehr Selbstermächtigung nach der eher schlimmen Erfahrung einer Trennung, da sie ja i.d.R. Kontrollverlust bedeutet. Du aber gestaltest ja jetzt den Umgang mit deinem Liebeskummer und kannst aktiv dein Tun, dein Denken und somit auch deine Gefühle steuern, auch wenn du die Beziehung nicht halten konntest - und meiner Erfahrung nach stellt sich die Akzeptanz eines solchen Lebensereignisse auch mittel- bis langfristig i.d.R. als genau richtig heraus - weil man früher oder später jemandem begegnet, der viel besser zu einem passt. Zumindst für eine bestimmte Zeit.
Du machst das gut, Jappi!

 

[PhilippX]

Hallo Jappi,

Naja, ich taktiere schon ein bisschen, was ich einer Frau vor dem 1. Date schreibe oder über Sprachnachricht mitteile. Ich bin leider einer, der manchmal etwas Unüberlegtes raushaut und dann ist es nicht schlecht, sich bissl Gedanken vorher zu machen.

Ich verstehe dich da, aber wenn du dann tagelang die Kommunikation ruhen lässt, entsteht ja kein Flow und dann nimmt das die Gegenseite als Desinteresse war, so wie eben in oben geschilderten Fall.
Weißt du, gerade im Kennenlernen geht es ja auch um Authentizität, um zu prüfen, ob man auf der gleichen Wellenlänge ist. Da gibt man keine Onliner raus, sondern erzählt und hört zu.
Ich mache immer wieder die Vorstellung, dass Frauen begeistert sind, wenn ein Mann einfach im Gespräch erzählt, was ihn bewegt, was er beruflich macht und warum, was er erreichen will, was er erleben will (Reisen etc.), gänzlich unabhängig von einer Frau (daher würde ich jetzt hier das Thema Familie, Kinder etc., dass dir auch wichtig ist, nicht gleich am Anfang auspacken). Ein Mann mit Zielen und Visionen.
Du bist Lehrer, da kann man so viel berichten, weshalb du diesen Job ergriffen hast, wie du dich um deine Schüler bemühst etc. Das sind doch alles Themen, mit denen du Pluspunkte sammelst und da muss nicht jeder Satz geschliffen sein.

Ebenso gib ihr Raum von ihren Träumen und Lebenszielen zu erzählen. So entsteht ein Flow.

Verstecke dich nicht, versuche nicht zu taktieren, denn dann wirkt es ja so, als muss Teufel komm raus, unbedingt aus dem Kennenlernen eine Beziehung werden. Muss es nicht, nur wenn es passt, wirklich passt.

Und wenn es nicht passt, war es dennoch schön, diesen Menschen begegnet zu sein, und weiter geht es.

 

[Ponygirl]

Uff, wenn ich - wie jetzt gerade - zufällig sehe, dass Trixi bei WA ein Partyfoto drin hat, auf dem es ihr sichtlich super duper geht, muss ich zugeben, trifft mich das. Diese besch******* emotionale Abhängigkeit

Hallo Jappi,

Ich lese bei dir schon eine ganze Weile mit und deine Geschichte hat mich echt beschäftigt. Umso besser finde ich, dass es dir schon was besser geht
Mach dir nichts draus, mich haben solche Dinge auch immer runtergezogen. Auf lange Sicht habe ich dann den Kontakt aus dem Handy gelöscht oder ins Archiv geschoben, sodass man dies weniger bis gar nicht mehr sieht

Liebe Grüße

 

[Jappi]

Da muss ich doch gleich an unseren lieben Philipp denken, der letzthin bzgl. dieser Einstellung einen beunruhigenden Zusammenhang gezogen hat... (dem ich aber nicht zustimme).

Hoppla, da scheint mir wohl iwas entgangen zu sein?! Aber falls Philipp möchte, kann er das ja nochmal erläutern.

und meiner Erfahrung nach stellt sich die Akzeptanz eines solchen Lebensereignisse auch mittel- bis langfristig i.d.R. als genau richtig heraus - weil man früher oder später jemandem begegnet, der viel besser zu einem passt. Zumindst für eine bestimmte Zeit.

Du bist nicht die einzige, die mir das sagt. Ich habe Freunde, die sagen, wie oft sie schon viel bessere Frauen nach einer Trennung kennengelernt haben. Natürlich fällt es mir noch etwas schwer darauf zu vertrauen, dass jemand Besseres als Trixi geben soll (man denkt ja als Verlassener meist nicht an die Krisenzeit, sondern an die gute Zeit sowie an die gemeinsamen Interessen und Werte). Auch mache ich mir Gedanken darüber, wie ich die Frauen finden soll, die zu mir passen. Ich würde mich da durchaus als anspruchsvoll sehen.

Meine ideale Partner wäre eine, die bodenständig ist, vom Land und am liebsten aus meiner Heimat stammt, vllt bissl Dialekt spricht und die regionale Kultur innehat, das Herz am rechten Fleck hat sowie Kurven an den richtigen Stellen, ca. 27-33 Jahre alt und offen für spontane Kurztrips ist. Eine, die die Ästhetik der Natur wertschätzt, nicht zu flippig und nicht zu extrovertiert ist und sich nichts scheißt, auch mal im Regen ohne Schirm nach Hause zu laufen oder sich irgendwo schmutzig zu machen. Eine, die am We morgens auch mal länger im Bett rumgammelt. Oder die unter der Woche auch mal abends noch spontan mit mir was essen geht, nen Hügel hochsteigt, zum Gokartfahren, Trampolinspringen oder Klettern geht. Eine, die ähnliche Werte wie Offenheit, Abenteuer, Treue, Tradition, Spontanität, Nächstenliebe mit mir teilt. Eine die bereit ist, ihr Herz an mich zu verschenken und sich bei mir fallen zu lassen. Vielleicht sollte ich aber auch noch dazu schreiben: Eine, die Fehler verzeiht.

Und wenn ich meine Hausaufgaben gemacht habe (Verlässlichkeit, emotionale Unabhängigkeit), werde ich eine noch bessere Partie sein als wahrscheinlich ohnehin schon. Ich meine, dass ich einen Anteil an der Trennung von Trixi habe, ist mir im Nachhinein bewusst geworden. Jedoch sind das mMn höchstens ein paar Stellschrauben, an denen ich bei mir noch drehen muss. Ansonsten bringe ich schon sehr viel mit, was eine Frau will und braucht im Leben - zumindest denke ich das.

Du machst das gut, Jappi!

Danke, Schneewittchen. Ich mach so gut ich kann. Auch wenn sich vllt gerade einiges wie Aktionismus liest, bei dem, was ich so alles vorhabe.

Und soll ich dir was sagen: Ich fühle mich bissl wie Odysseus auf seiner 10jährigen Irrfahrt. Endlich an einem langfristig sicheren Hafen wie Ithaka anzudocken und MEINE Penelope in den Armen zu halten, das wärs. Ich weiß, dass ich gerade krass romantisiere, aber diese Gedanken habe ich nunmal. Und das schon länger. Was nicht heißt, dass ich dieses Single-Leben nicht auch genießen kann. Hat durchaus seine Vorzüge. Aber ich muss jetzt erstmal wieder meine Mitte finden, bevor ich iwas genießen kann.

 

[Jappi]

Ich lese bei dir schon eine ganze Weile mit und deine Geschichte hat mich echt beschäftigt.

Hallo Pony,
dein Zuspruch rührt mich, danke! Und ich hätte nicht gedacht, dass Frauen meine Geschichte so arg beschäftigen könnte. Meinst du damit irgendetwas bestimmtes?

Ich für meinen Teil suche hier im Forum eher nach Stories, die von Männern stammen. Der Grund hierfür ist, dass ich noch unsicher bin, ob ich von den Stories der Frauen etwas für mich mitnehmen kann. Wahrscheinlich schon. In deinen habe ich aber der Aktualität wegen schon reingeschaut und ich bin gespannt, was Wolfgang dir rät.

Das mit dem Archiv ist eine sehr gute Idee, danke für den Tipp. Naja, ich werde ihren Kontakt wohl noch so lange drin behalten, bis sie ihre Sachen mal geholt hat. Ich möchte ja nicht beleidigt rüberkommen oder so. Und sie ist eine, die immer wieder gern bei WA zeigt, was bei ihr grad so abgeht. Sie hat auch Instagram, aber da bin ich Gott sei Dank nicht und es interessiert mich auch nicht die Bohne, was sie da so online stellt.

Wünsche dir viel Kraft und Geduld für deine Situation, Pony! Dieses Forum hier macht uns mental stark, egal was passiert. Zumindest geht es mir so.

 

[Admina Schneewittchen]

Meine ideale Partner wäre eine, die bodenständig ist, vom Land und am liebsten aus meiner Heimat stammt, vllt bissl Dialekt spricht und die regionale Kultur innehat, das Herz am rechten Fleck hat sowie Kurven an den richtigen Stellen, ca. 27-33 Jahre alt und offen für spontane Kurztrips ist. Eine, die die Ästhetik der Natur wertschätzt, nicht zu flippig und nicht zu extrovertiert ist und sich nichts scheißt, auch mal im Regen ohne Schirm nach Hause zu laufen oder sich irgendwo schmutzig zu machen. Eine, die am We morgens auch mal länger im Bett rumgammelt. Oder die unter der Woche auch mal abends noch spontan mit mir was essen geht, nen Hügel hochsteigt, zum Gokartfahren, Trampolinspringen oder Klettern geht. Eine, die ähnliche Werte wie Offenheit, Abenteuer, Treue, Tradition, Spontanität, Nächstenliebe mit mir teilt. Eine die bereit ist, ihr Herz an mich zu verschenken und sich bei mir fallen zu lassen. Vielleicht sollte ich aber auch noch dazu schreiben: Eine, die Fehler verzeiht.

Das klingt ja schon nach einer guten ausdifferenzierten Liste - und wenn sie dann vor dir steht, wirst sie schon erkennen.

Und wenn ich meine Hausaufgaben gemacht habe (Verlässlichkeit, emotionale Unabhängigkeit), werde ich eine noch bessere Partie sein als wahrscheinlich ohnehin schon.

Weißt du, an Verlässlichkeit kann man sicher sehr gut arbeiten! An emotionaler Unabhängigkeit...na ja, in Beziehungen sind wir ja alle gewissermaßen auch "abhängig" - also extra jetzt in "" geschrieben. Eine komplette emotionale Unabhängigkeit in einer Partnerschaft würde sich ja beißen! Das wäre dann ja schon fast "schizoid". Aber, die Dosis macht halt, wie so oft, das Gift: Wenn ich einfach nicht loskomme von einer 'toxischen' Beziehung, mich weiter fixiere, obwohl es einfach nicht funktioniert oder das Gegenüber mir nicht eine Beziehung auf Augenhöhe erfüllen kann, dann ist das durchaus bearbeitungswürdig, würde ich mal sagen. Oder wenn ich an mir selbst beobachtet habe, dass ich mich an jeden Partner hinklammere und nicht alleine sein kann. Mich noch nicht alleine über gewisse Lebensphasen erprobt habe, sondern immer einen Partner "brauche".
So kommst du mir jetzt aber nicht vor, Jappi. Also, ich will dir nur sagen: Eine Partnerschaft bedeutet auch 'ein Stück weit' sich fallenlassen, auch ein Stück weit "abhängig" zu sein. Aber eben nicht vollkommen und mit Stumpf und Stängel - und auch in einen Loslassprozess eintreten zu können, wenn es über eine längere Zeit nciht mehr funktioniert.

 

[Admina Schneewittchen]

Aber ich muss jetzt erstmal wieder meine Mitte finden, bevor ich iwas genießen kann.

Sehr klug, lieber Jappi!

 

[Jappi]

Ich verstehe dich da, aber wenn du dann tagelang die Kommunikation ruhen lässt, entsteht ja kein Flow und dann nimmt das die Gegenseite als Desinteresse war, so wie eben in oben geschilderten Fall.

Hi Philipp,

ja das mit dem Flow musste ich eben auch feststellen. Ich versuche bei den nächsten Malen in kürzeren Abständen zu schreiben, damit die Spannung nicht verloren geht. Muss ich halt bissl schneller überlegen. Könnte mir aber auch vorstellen, dass das mit der Zeit und mit den Chats auch schnell besser wird und ich mir iwann nicht mehr so viele Gedanken mache.

Du bist Lehrer, da kann man so viel berichten, weshalb du diesen Job ergriffen hast, wie du dich um deine Schüler bemühst etc. Das sind doch alles Themen, mit denen du Pluspunkte sammelst und da muss nicht jeder Satz geschliffen sein.

Da hast du voll ins Schwarze getroffen. Als Lehrer erlebt man jeden Tag irgendetwas anderes! Und genau das liebe ich ja auch so sehr an meinem Beruf. Er ist einfach so vielseitig und voller Überraschungen.
Und eine Klasse ist wie ne Fußballmannschaft: Ich bin der Trainer und meine Schüler sind die Spieler, die ich so trainiere, dass aus ihnen mal was wird! Und andererseits bist du auch der Papa für alles, was die Schüler gerade so bewegt. Ganz aktuell heute hatten wir einen sehr traurigen Mobbingfall, den ich mit meiner Klasse besprechen musste, was mich selbst auch emotional mitgenommen hat.
Andererseits gibt es dann wieder auch lustige bzw. kuriose Geschichten. Ein Schüler (9. Kl.) hat mich vor einem Jahr mal ernsthaft gefragt, ob ich zufällig Kondome hätte!
Aber das sind dann Geschichten, die ich dann eher bei einem persönlichen Date zum besten gebe. Ich erzähle die auch immer sehr gefühlslastig und bildlich, sodass sich die Zuhörerinnen gut reinversetzen können und das funktioniert tatsächlich auf Dates dann sehr gut.

Ebenso gib ihr Raum von ihren Träumen und Lebenszielen zu erzählen. So entsteht ein Flow.

Ja genau. Ich bin auch oft Fan von solch tiefergehenden Fragen wie: Wenn du eine Szene aus deiner Kindheit als Video haben könntest, welche wäre es? Sowas kommt immer sehr gut an (im Übrigen auch bei Männern). Menschen erzählen sehr gerne von ihrer Kindheit, habe ich festgestellt (natürlich, wenn die Vertrautheit soweit fortgeschritten ist, dass man sowas fragen kann).

Verstecke dich nicht, versuche nicht zu taktieren, denn dann wirkt es ja so, als muss Teufel komm raus, unbedingt aus dem Kennenlernen eine Beziehung werden. Muss es nicht, nur wenn es passt, wirklich passt.

Ja da bin ich noch etwas verkopft, das geb ich zu. Und erst letztens hatte ich ein Match mit einem Mädel beim Online Dating, das mir vom Äußerlichen, aber auch vom Profil her so krass zusagte, dass ich mir dachte: "Ey, Jappi, jetzt mach bloß keinen Fehler." Und zack zarapp, nach 2 Nachrichten hin und her war sie auch schon wieder weg. Aber ich weiß, das darf man auch nicht so nah an sich ranlassen. Online-Dating ist so krass unverbindlich und schnelllebig. Das mache ich eher so nebenher. Ich lege meinen Fokus aufs Reallife.

Das Schreiben an sich aufm Handy sehe ich aber schon immer als gute Übung. Ich möchte das tatsächlich so trainieren, dass ich mir irgendwann später nicht mehr überlegen muss, was ich schreibe. Denn wie gesagt: Man kann im Leben in ziemlich viel besser werden, wenn man es nur selbst in die Hand nimmt.

 

[Ponygirl]

Hallo Jappi!

Meinst du damit irgendetwas bestimmtes?

Eine gute Frage! Mich hat das Thema bzgl der Schwangerschaft und dem Abort sehr berührt. Wahrscheinlich weil ich eine Frau bin aber auch du hast mir ab und an ziemlich leid getan, zum Einen dieses Thema und zum Anderen die Probleme mit Trixi. Das sind gleich 2 Themen, die einen treffen und mit denen man fertig werden muss.

Ich für meinen Teil suche hier im Forum eher nach Stories, die von Männern stammen. Der Grund hierfür ist, dass ich noch unsicher bin, ob ich von den Stories der Frauen etwas für mich mitnehmen kann. Wahrscheinlich schon.

Tatsächlich lese ich jeden Strang, egal ob von Männern oder Frauen geschrieben. Ich für mich habe schon einige Stränge durchgelesen und man kann, finde ich, überall etwas mitnehmen. Nicht immer alles und jeden, aber immer ein kleines bisschen

Liebe Grüße, Pony

 

[Jappi]

Eine gute Frage! Mich hat das Thema bzgl der Schwangerschaft und dem Abort sehr berührt.

Ja das ist naheliegend. Es war einerseits sicher auch schwer für Trixi. Allein der Abort auf dem Klo ... und dann die Spülung zu betätigen... ich kanns mir ja nur vorstellen, aber das allein reicht, dass ich Gänsehaut und ein mulmig-schauriges Gefühl bekomme. Und noch krasser das zu sagen - es war wohl echt besser so, angesichts der äußeren Umstände. Wenn ich diese Zeilen gerade so niederschreibe und ein imaginäres Bild von dem Kind im Klo im Kopf habe, gerate ich unweigerlich in eine tief-traurige Stimmung und ich muss mit den Tränen kämpfen. Das macht mich sehr betroffen.

Andererseits hat sie - egal ob in den Textnachrichten oder im Reallife - nie den Eindruck erweckt, heftig zu leiden.

Wolfgang meinte in unserem letzten Telefonat, dass die ganze Geschichte und das Verhalten von Trixi insgesamt schon sehr sehr merkwürdig gewesen sei. Er hat mich auch gefragt, ob es hätte sein können, dass es einen anderen Mann gegeben haben könnte. Aber da gab es absolut gar keine Anzeichen. Und in einer Schwangerschaft Hals über Kopf für einen anderen ein Kind nicht mehr zu wollen und es iwie zu verlieren und was weiß ich ... also sowas ist eigentlich unmöglich. Und das würde auch überhaupt nicht zu ihr passen.

Ich frage mich im Übrigen, ob Frauen, die hier mitlesen, ihr Verhalten mir gegenüber eigentlich nachvollziehen können. Jetzt gar nicht deshalb, weil ich Zuspruch einheimsen möchte oder so. Sondern mich würde wirklich interessieren, ob es hier Frauen gibt, die sich gefühlsmäßig in der gleichen Situation befanden wie Trixi. Also die plötzlich auch so kalt gegenüber ihrem Partner wurden.
Und erst im zweiten Schritt würde mich dann auch interessieren, ob Frau diese emotionale Kälte oder fast schon Abscheu nicht einfach ein bisschen unterdrücken könnte, damit man(n) nicht ganz so fertig gemacht wird. Ich kenne - glaube ich - keinen einzigen Fall, in dem ein Mann so knallhart und kalt einer Frau gegenüber gewesen ist.

Will gar nicht erst dran denken, wie das überhaupt umgekehrt sein muss. Wenn der Mann die Frau verlässt während der Schwangerschaft. Das müssen seelische Schmerzen sein, die eine Frau sicher in einen tiefen Abgrund reißen.

Und ich Dödel denke im April noch: Wow, das ist jetzt meine Zukunft. Mit Trixi Kinder und Haus zu haben. Ging ja schnell. Ich dachte, die Schwangerschaft löst in ihr auch sowas wie Bindungsgefühle mir gegenüber aus. Diese ganzen Gedanken von wegen Hausplanung, Kinderplanung, werdende Muttergefühle - ich dachte, das läuft jetzt safe darauf hinaus, dass ich den allerletzten Sommer sozusagen in "vollkommener Freiheit" genießen kann. Das war für mich schon anfangs surreal, dass ich im Februar plötzlich Vater werden soll - ich habe es aber nach der ersten Skepsis mit sehr viel Freude, ja mit Begeisterung gesehen. Naja, aber mit dem weiteren Verlauf hat sich jemand wohl einen schlechten Scherz mit mir erlaubt.

zum Einen dieses Thema und zum Anderen die Probleme mit Trixi. Das sind gleich 2 Themen, die einen treffen und mit denen man fertig werden muss.

Wenn ich so zurückdenke, wundere ich mich, dass ich da relativ "relaxt" bin. Was nicht heißt, dass es mir total gut geht. Ich bin natürlich immer noch traurig, wie das alles abgelaufen ist. Aber ich habe schon schlimmere emotionale Zustände durchgemacht. Das federt die Trennung von Trixi gerade etwas ab.

Tatsächlich lese ich jeden Strang, egal ob von Männern oder Frauen geschrieben.

Ja da muss ich mir auch mal die Zeit nehmen. Die Sommerferien kommen ja bald.

 

[Jappi]

Oder wenn ich an mir selbst beobachtet habe, dass ich mich an jeden Partner hinklammere und nicht alleine sein kann. Mich noch nicht alleine über gewisse Lebensphasen erprobt habe, sondern immer einen Partner "brauche".

Ja ich weiß was du meinst, Schneewittchen. Eine gewisse emotionale Bindung ist natürlich normal, sonst wärs ja wahrsch. auch keine richtige "Liebes"-Beziehung.

Und dennoch gibt es diese Art von Menschen, die davon vermeintlich total gut loskommen und sofort danach wieder jemand Neues haben. Der Schein trügt hier wahrscheinlich. Oder die Beziehung basierte nicht auf Zuneigung und Liebe. Solls ja auch geben.

Mich noch nicht alleine über gewisse Lebensphasen erprobt habe, sondern immer einen Partner "brauche".
So kommst du mir jetzt aber nicht vor, Jappi.

Danke. Das war auch harte Arbeit. An meiner emotionalen Unabhängigkeit arbeite ich ja schon effektiv seit 2011. Das Problem erkannt habe ich immerhin schon 2007. Da war ich noch 19 Jahre jung. Unglaublich. Ich weiß noch, dass das für mich damals noch voll mindblowing war, als ich im Internet das 1. Mal las, dass man eine Frau nicht für sich gewinnen kann, indem man ihr Geschenke macht und Rosen kauft und sie zum Essen einlädt usw.
Aber nochmal zurück zum eigentlichen Punkt: Diese emotionale Abhängigkeit spüre ich in der Beziehung schon noch deutlich. Es müsste schon viel passieren, dass ich zu einer wie Trixi oder deren Vorgängerin in einer Beziehung sage, dass ich sie nicht mehr möchte - um danach wieder mein Single-Dasein zu genießen. Da braucht es noch soo viel, dass ich an diesen Punkt gelange. Und dabei hilft sicherlich auch, mich jeden Tag ein Stückchen mehr mit dem Gedanken anzufreunden, dass es heutzutage einfach weitaus schwerer ist, eine Beziehung über 4 oder 7 Jahre hinweg aufrechtzuerhalten - selbst in der Schwangerschaft oder selbst wenn die Familie schon gegründet ist. Tief in meinem Inneren ist das für mich noch ein absolutes No-go. Mit dem Gedanken komme ich nicht klar. Und das ist meine Abhängigkeit, die ich irgendwie überwinden möchte.

 

[Jappi]

Ah übrigens Philipp: Ich wollte dir noch sagen, dass ich im Nachhinein deinen Vorschlag, der Trixi bei unserem Abschlussgespräch die Trennung direkt nach der Begrüßung um die Ohren zu hauen, gerne in die Tat umgesetzt hätte. Aber nach Wolfgangs Beratung bin ich doch noch umgeschwenkt.
Und natürlich glaube ich, dass wenn ich deinen Vorschlag umgesetzt hätte, wäre jetzt nichts groß anders gelaufen. Die Trennung hätte trotzdem stattgefunden. Aber in gewisser Weise hätte es vllt einen Effekt auf ihre Haltung mir gegenüber gehabt. Vllt wäre sie ein bisschen ins Grübeln gekommen oder was weiß ich. Es hätte einen größeren Knall am Schluss gehabt - und zwar diesmal von meiner Seite aus.

Mir kommt gerade was witziges in den Sinn: Als Kind gab es eine Zeit, in der ich oft auf meiner alten Konsole gespielt habe. Und wenn ich in dieser Zeit mal vor irgendeiner Herausforderung oder Entscheidung im Reallife stand, dann hab ich mich bei dem Gedanken erwischt: "Jappi, halb so wild, speicher dein Leben (Reallife) vorher einfach ab und wenns schief läuft, kannst du resetten und es einfach nochmal spielen." Fragt nicht, welchen Film ich damals geschoben hab! Echt unangenehm!

 

[Ponygirl]

eine tief-traurige Stimmung und ich muss mit den Tränen kämpfen. Das macht mich sehr betroffen

Oh nein Jappi! Das wollte ich nicht!

Und ich frage mich, ob Frauen, die hier mitlesen, das Verhalten ihrerseits eigentlich nachvollziehen können

Ich war nie in der Lage und bin da ehrlich gesagt auch froh drüber. Es gibt einige Frauen aber, die sich auf das Ungeborene nicht freuen können. Sei es zB auch postnatale Depression, gibt es sicherlich auch vorher. Eine Kollegin meinte mal zu mir, dass es ein ständiges Auf und Ab war. Mal dachte sie: ich schaffe das! Und im nächsten Moment bereute sie das Ungeborene. Hormonschwankungen? Da ich gerne Mutter werden möchte, kann ich mir nicht vorstellen, so zuagieren wie Trixi es getan hat. Vielleicht war ihr das dann doch alles zuviel, auch wenn sie Kinder wollte. (Wollte sie?)

ob Frau diese emotionale Kälte oder fast schon Abscheu nicht einfach ein bisschen unterdrücken könnte

Für mich ein klares Nein. Ich könnte es nicht wenn ich traurig bin, kann ich das auch kaum mit Fröhlichkeit überspielen.
War ihr Verhalten von Anfang an so? Oder erst als es hieß, dass sie den Fötus wohl verlieren wird?

Wenn der Mann die Frau verlässt während der Schwangerschaft

Es gibt hier, meine ich, auch einige Frauen, denen das passiert ist. Für mich auch eine große Katastrophe, aber wir Frauen schaffen das

LG Pony

 

[Jappi]

Eine Kollegin meinte mal zu mir, dass es ein ständiges Auf und Ab war. Mal dachte sie: ich schaffe das! Und im nächsten Moment bereute sie das Ungeborene.

Bei ihrem Verhalten ging es ihr aber um mich. Ich war ja derjenige, für den sie plötzlich keine Gefühle mehr hatte. Und in dieser Konsequenz konnte sie sich das Kind auch nicht mehr vorstellen. Sie wusste aber zwischendurch nicht, ob es die Hormone sind oder ob sie wirklich keine Gefühle mehr für mich hegt.

Obwohl sie Anfang April (6 Wochen vorher) mir noch an einem Samstagmorgen im Bett eröffnet hat, dass sie gerne zusammenziehen würde und Richtung Kind schielt, weil die werdenden Mütter in ihrem Umkreis sie natürlich auch ein bisschen beeinflusst haben.

Für mich ein klares Nein. Ich könnte es nicht wenn ich traurig bin, kann ich das auch kaum mit Fröhlichkeit überspielen.
War ihr Verhalten von Anfang an so? Oder erst als es hieß, dass sie den Fötus wohl verlieren wird?

Traurigkeit könnte ich auch nicht überspielen. Aber diese Kälte, diese Abneigung und dieses einen-Mann-plötzlich-so-abservieren. Sie hatte einfach am Ende keinerlei Respekt mehr für mich übrig. Keine Wertschätzung. Das habe ich aus jedem Buchstaben in ihren Textnachrichten rausgelesen und beim Abschlussgespräch auch ständig rausgehört. Und das war ja das, was mich so schockiert hat. (Und soo ein Riesenweichei war ich nun sicher nicht). Ich hab iwann ja jedes Mal einen gefühlten Schlag in die Magengegend bekommen, wenn sie mir auch nur geschrieben hat.

Ihr Verhalten war nicht von Anfang der Schwangerschaft an so, sondern erst, als sie es in der 8. Schwangerschaftswoche ihren Freundinnen erzählte. Da kam in ihr plötzlich diese Gedanken hoch, dass sie für mich eigentlich ja gar nix mehr übrig hat. (Das ist mal die Kurzfassung.)

 

[Jappi]

Oh nein Jappi! Das wollte ich nicht!

BItte Pony, mach dir keine Gedanken. Du kannst doch nicht wissen, welche Assoziationen in mir hoch kommen. Manchmal hab ich eben noch so schwermütige Phasen. Aber heute ist wieder alles soweit in Ordnung.