Männlichkeit

[Eule11]

Hey Zusammen

könnt ihr mir Männlichkeit charaktersisieren?

Ich hatte es heute auführlich mit einer Freundin darüber. Ich hatte ganz andere Sachen im Kopf als sie. Aus diesem Grund interessiert mich mal eure Meinung, was ihr unter dem Wort versteht. Und jetzt fang bitte nicht wieder an mit Alpha

LG fetty

 

[mathavior]

Ich empfehle wieder mal ein Buch: "Männlichkeit leben"
Stichwort: positive Aggression.

 

[Daisy]

Hi, also ich denke da hat jeder seine persönliche Meinung dazu, von daher ist es sehr subjektiv zu sehen.

Für mich ist Männlichkeit: ein sicherer, selbstbewusster Auftritt mit einer gewissen Dominanz (aber keine Arroganz), eine tiefe, ruhige Stimme, Stärke im Sinne von Muskelkraft( das Man(n) eine Frau auch mal hochnehmen und tragen kann ) , markante Züge und Bart und wenn man eine Sache in die Hand nimmt, also quasi die Kontrolle hat und somit ein "Macher" ist.

LG Daisy

 

[Bondgirl]

. Und jetzt fang bitte nicht wieder an mit Alpha

LG fetty

Was willst denn sonst hören? "Alpha sein", ist sicherlich männlich als grundlegender Charakterzug.

Männer lieben Wettkämpfe, also Sachen/Spiele bei denen einer den anderen besiegen kann, ob solo oder Mannschaft.

Äußerlichkeiten? Groß, stark, haarig (aber bitte nicht der Rücken), muskulös... Tiefe Stimme.

 

[jacki]

ein Alpha muss doch nichts schlimmes sein. Wenn der Mann es in den richtigen Situationen einsetzt, sind alle glücklich

Ansonsten: Groß, stark (allerdings nicht zu viele Muskeln), lustig, Dreitagebart, intelligent, unabhängig, selbstbewusst

Jeder sieht es anders, es ist wie immer Geschmackssache

 

[Destiny22]

Das ist ein interessantes Thema, schade, dass es ein wenig eingeschlafen ist.

Ich verbinde mit Männlichkeit nicht unbedingt Dominanz, eher Souveränität, Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Rückgrat, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit. Außerdem Stärke (mental und emotional), zu seinen Fehlern stehen können, Schwächen zulassen können, ohne sich selbst klein zu machen.

Wenn einer über diese Eigenschaften verfügt, ist es für mich egal, ob er einen Nagel in die Wand schlagen kann oder nicht, ich würde ihn als männlich bezeichnen.

 

[Edda]

Ich sehe es ähnlich wie Destiny.
Für mich ist ein Mann männlich wenn er
- eine gewisse Reife im Denken und Handeln besitzt (was NICHT bedeutet, dass sein inneres Kind darin keinen Platz hat, ganz wichtig!)
- er Verantwortung für sein Leben und die Menschen darin übernimmt
- zu sich, seinen Gedanken, seinem Handeln und seinen Gefühlen steht und diese auch leben kann
- und falls das Genannte mal nicht so einfach ist, empfänglich ist für Rat von außen

wobei gerade letzteres wohl schwierig ist. es scheint in der Natur der Herren zu liegen, alles mit sich selbst ausmachen zu wollen. mir persönlich sind nur sehr wenige Ausnahmen bekannt.

 

[Timido81]

wobei gerade letzteres wohl schwierig ist. es scheint in der Natur der Herren zu liegen, alles mit sich selbst ausmachen zu wollen. mir persönlich sind nur sehr wenige Ausnahmen bekannt.

Hier muss ich etwas widersprechen. Es gibt schon Ausnahmen. Sie wollen die Probleme nur nicht mit Frauen ausdiskutieren, schon gar nicht mit der Freundin. Geht mir genauso. Da sind echte Männergespräche deutlich angenehmer und hilfreicher für mich persönlich.

Ein Grund warum einige Männercoaches eben die Männerfreundschaften so in den Fokus rücken und empfehlen. Findet man allerdings nur sehr schwer, vor allem wenn man wie ich noch etwas jünger ist.

 

[Edda]

Ehrlich gesagt, ich hatte schon länger die Vermutung dass Männer, also Freunde, unter sich viel mehr über Gefühle (zB) sprechen, als wir Frauen denken.
Die Herangehensweise ist nur anders wahrscheinlich und ihr Jungs habt ihm Gegensatz zu uns nicht so das Bedürfnis, das ewig hin und her zu wälzen. Daher reden wohl Mädels lieber mit Mädels, und Jungs lieber mit Jungs.
Aber auch da gibt es Ausnahmen. Um zwei meiner besten Freunde "durfte" im schlimmsten Liebeskummer ICH mich kümmern.

 

[Anhei]

Am Besten so ne Selbsthilfe für Männer, die nicht wissen, was Männlichkeit bedeutet. Ich bin da auch immer überfragt: was ist Männlichkeit? Es muss da doch ein gewisses Schema geben.

 

[Timido81]

So etwas gibt es ja schon, Anhei. Es gibt in Berlin einen Verein, der verschiedene Männerstammtische veranstaltet und auch sogar eine Männerkonferenz ins Leben gerufen hat. Da treffen sich viele, viele Männer, um eben ihr Mannsein zu beleuchten. Beim letzten Mal war ich auch dabei und für mich hat sich noch stärker mein Bild von einem Mann herauskristallisiert.
Aber eben natürlich nicht nach einem "Schema". Denn einiges, was die anderen dort als Männlichkeit leben, gehört für mich nicht so sehr dazu. Und auch andersherum wird es so sein. Dabei erinnere ich mich noch gut daran, wie ich nach meiner Trennung mit einem Freund mal eine lange Autofahrt über das Thema diskutiert habe. Zu einer eindeutigen Definition sind wir nicht gekommen.

Aber das wichtigste ist, dass man sich überhaupt auf die Suche macht nach seinem eigenen Bild vom Mannsein. Das tun die wenigsten Männer. Und die Ergebnisse sehe ich zu Hauf um mich herum und auch ohne Ende, wenn ich mal wieder ein paar Stunden mit der Bahn fahre.

 

[EinMensch]

Ich weiß nicht, ob männlich ist, was ich tue, ich weiß nur, dass das, was ich jetzt wieder, tue, gut für mich ist. Im Endeffekt ist mir auch nicht wichtig, ob es männlich ist oder nicht, so lange es mir gut tut.

Aber was mache ich denn überhaupt? Heute zum Beispiel, ging es S schlecht (keine Angst, ist nicht Exi), ich habe mir ihren Kummer angehört, habe sie in den Arm genommen, als es mir aber zu viel wurde kraulte ich sie noch zwei Minuten liebevoll und sagte ihr dann, dass ich gerade ein bisschen Ruhe brauche. Daraufhin bin ich mit einem Kumpel, der auch gerade Frauenprobleme hat (Affäre mit der besten Freundin der Freundin, Trennung jetzt, Affäre hat sich vom Ehemann getrennt und nun spielt die Gaga), Möbel aus der gemeinsamen Wohnung holen gegangen. Wir haben geredet, über das was in ihm und mir vor geht, zwei Tränchen, Schulterklopfer, paar Witze, wieder was geredet, immer so weiter. Dann habe ich ihm eine Wendywundertüte geschenkt (war an der Tanke Kippen holen), als Trost. Also gabs dann viel Gelächter. Waren dann noch zusammen einkaufen, Möbel ausladen, Hänger wegbringen und danach bin ich nochmal zu S, bisschen kuscheln, sie zu ihren Eltern gefahren, die wollten mich wohl kennenlernen, was ich ablehnte, weil ich den Tag nicht so prickelnd fand und jetzt sitze ich zuhause. Bier und Fussball gibt es jetzt, dass ist immerhin männlich. ^^
Das ich allerdings mein Kuscheltier mitnehme, wenn ich irgendwo länger als drei Tage bin, ist auch nicht zwingend männlich, aber es ist halt in der Tasche dabei, weil ich es brauche, falls ich in eine Krise komme.

Ob das nun männlich ist oder nicht, es ist gut für mich und damit ist es mir dann auch wumpe, ob es männlich ist. Ist es nun männlich, narzisstisch oder trotzig, dass es mir wumpe ist? Weiß ich genau so wenig. Vielleicht ist es aber auch gerade männlich, dass ich auf männlich scheiße.

Irgendwie finde ich dieses Männlichkeitsding hier manchmal etwas zu versteift gesehen, genau wie das Alphading. Wir sind halt alle, wie wir sind, dass was wir tun können, ist zu schauen, dass wir uns, so viel wie möglich, in unserer eigenen Mitte aufhalten. Wirklich ändern kann sich keiner, wir können alle nur unser Verhalten verändern oder auch unseren Umgang mit uns selbst.