Hallo und ein kurzes Update von mir.
Die Weiterbildung hat mich sehr in Beschlag genommen und ich war unglaublich eingespannt. Morgen ist der letzte Tag. Ich habe viele neue Leute kennengelernt und sehr viel mitgenommen aus der Zeit. Ob es mir beruflich was bringt, werde ich sehen. Jedenfalls gibt es auch weiterhin noch viel nachzuarbeiten und auszuprobieren, eventuell auch in Richtung Selbstständigkeit.
Für die Beziehung war das auf jeden Fall ein Gewinn: Ich war viel unterwegs und hatte einen unglaublichen Schwung. Die Lust auf Neues ist in mir geweckt, ich hoffe, das hält noch lange vor. Ich baue ja insgesamt noch an meinem Lebensentwurf und es ist schön, Neues zu lernen und zu entdecken.
Jetzt hab ich geschrieben, es war für die Beziehung ein Gewinn. Einerseits. Gewinn, weil ich selbst mich besser gefühlt habe und es weniger Konflikte gab. Andererseits: Ich fühl immer wieder einen solchen Drang nach Leben, nach ausprobieren, nach frei fühlen... das steht dem Beziehungskonzept, wie es Freund sieht, im Wege. Er will es eher klassisch: Kinder, Häuschen usw.
Kinder bekommen wir ja keine. Und in den letzten Monaten war es für mich auch gut so. Klar, manchmal hatte ich traurige Momente. Aber manchmal war ich auch richtig froh damit. Weil ich mich in meinem Leben nicht unvollständig fühle. Und weil ich bei Familie oft an schwierige Situationen und Konflikte denken muss. An ein gegenseitiges Einengen und Missverstehen. Und dann denke ich: lieber nicht, ist schon alles gut so.
Für Freund ist es das nicht, er würde das zwar schweren Herzens hinnehmen ohne Kinder, hofft aber immer noch, dass es welche geben wird. Ich habe momentan mit dem Thema so ziemlich abgeschlossen. Aus irgendeinem Grund hab ich sehr klar das Wissen, dass dies nicht mein Weg ist und es einfach nicht sein soll.
Für mich ist momentan auch das Thema Sex noch sehr belastet. So richtig gut war unser Sexleben von Anfang an nicht. Da gab es wohl unterschiedliche Vorlieben, die noch immer nicht recht kompatibel sind. Und nach den vielen sinnlosen Zeugungsversuchen nach Terminkalender hat mir das den letzten Rest Spaß daran geraubt.
Ich denke oft an den Ex und daran, wie kompatibel wir in Sachen Sex war. Und wie sehr ich mich begehrt gefühlt habe und wie leidenschafltich das war. Das fehlt mir
Ich weiß gerade nicht, ob es zwischen Freund und mir nur eine schlechte Phase ist und sich das wieder bessert, oder ob ich mich mit schlechtem Sexleben arrangieren muss. Ich bekomme einfach einiges nicht mit ihm (unabhängig von dem Stress wegen Kinderkriegen). An manchen Tage ist das ok. An anderen bin ich deshalb frustiert.
Ich hab noch nicht mal den Drive, groß was auszuprobieren und zu verbessern, weil ich meine zu fühlen, dass wir grundlegende Unterschiede und Bedürfnisse haben.
Um es kurz zu sagen: Die Leidenschaft, die ich mit Ex hatte, wird es in dieser Intensität nie geben. Weil Freund so nicht ist.
Ich bin da selbst ratlos, wohin das führen wird. Ich habe auch das Gefühl, mich ihm nie wirklich öffnen zu können. Wo ich mit Ex beim Sex komplett die Hüllen fallen gelassen habe (auch im übertragenen Sinn;-)), da ist bei Freund irgendwie ein blinder Fleck. Manches von mir scheint er nicht zu sehen. Wo ich eigentlich die Frau sein möchte, die mit Haut und Haar begehrt wird, da möchte er lieber selbst verführt und - im schlimmsten Fall - wie ein kleiner Junge, gestreichelt werden.
Könnt ihr nachvollziehen, was ich meine?
Ich schalte jetzt mein Hirn aus und gehe mal schlafen. Das Thema wird mich wohl eh immer (mal) wieder einholen.