Kommunikation in der Beziehung

porcello

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14 Juli 2018
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Hallo zusammen,

ich habe in meiner Beziehung ein großes Problem und bin auf dem Weg eine Lösung zu finden auf dieses Forum gestoßen. Ohne große umschweife fange ich einfach mal an, vielleicht hat ja der ein oder andere einen guten Tipp.

Seit 2 Jahre bin ich mit meiner Freundin in einer Beziehung, sprich wir sind über die Verliebtheitsphase drüber hinaus und kennen uns schon gut und der Alltag ist eingezogen. Unser Problem ist nicht die Liebe. Wir beide Lieben uns sehr, sagen das auch oft und meinen es auch so da bin ich mir sicher auch wenn sie es sagt das merk ich einfach. Das Problem ist, es gibt Tage da sagt sie zu mir lass uns einfach mal reden kein Smalltalk über TV, Essen oder den Arbeitsalltag sondern Sachen über die sie länger nachdenkt gestern kam das Thema Flüchtlinge auf ( auf das ich jetzt gar nicht eingehen will hier ) sie ist ein sehr emotionaler und empathischer Mensch. Sie hat einen geteilten Text auf Facebook vorgelesen und musste fast dabei weinen weil er in Ihren Augen halt relativ emotional geschrieben ist. Dann hat sie mich gefragt was ich dabei fühle bzw. wie meine Meinung dazu ist ( was das Thema angeht haben wir in etwa die gleiche Meinung ), ich bin ein Mensch der nicht viel nachdenkt, sie sagt meistens ich bin denkfaul, deshalb ist meine Meinung da schnell gesagt mit 2-3 Sätzen und nicht weiter begründet oder gesagt warum ich diese Meinung habe oder was mich dazu bringt so zu denken. Ich bin auch nicht so emotional wie sie ich betrachte Themen meist relativ nüchern oder lass sie nicht so an mich ran.

Nicht nur das Thema auch das Thema "Uns" zog sich dann den ganzen Abend über irgendwie wie ein roter Faden, sie will über ein Thema ausführlich sprechen meine eigene Meinung hören, das ich selber denke und keine Fakten zusammen fasse, sie will mich "kennen lernen" wie ich denke usw. aber da stoßen wir relativ oft frontal gegeneinander. Ich würde gerne weiter ausschweifen oder auch mal Sachen von mir aus Fragen, ich sag gern stell mir eine Frage und ich beantworte sie dir. Sie möchte aber nicht die Moderatorin unserer Gespräche sein sondern selber auch mal gefordert werden.

Ich glaube wir haben da irgendwie andere Hintergründe auch beruflich sie ist Journalistin und ich bin im Handwerk, ich finde man denkt da irgendwie ganz anders. Ich möchte aber auch nicht das die Beziehung an der Kommunikation scheitert, ich würde gerne was dafür tun sie intellektuell zu fordern und auch mal selber was anzusprechen. Es ist für mich aber sehr schwer das irgendwie anzugehen oder neu zu lernen. Sie sagt Probleme im Alltag könnte sie verkraften aber Probleme wenn es drauf ankommt das ich für sie da bin ( sry kurzer Themen wechsel ) sind für sie nicht zu akzeptieren.

Ein kleines Beispiel: Sie hatte letztens Geburtstag, gefeiert wurde mit der Familie aber der Tag lief durch diverse Umstände nicht so wie sie es sich gewünscht/erwartet hatte. Wir fuhren zu zweit los um noch kurz was aus nem Laden zu besorgen, ich merkte das sie irgendwas hat und hab angehalten und gefragt was los sei. Da brach es aus Ihr raus das alles "doof" läuft und sie finden das der Tag nicht schön ist und bricht in Tränen aus. Ich sitz dann da und mach nix und guck sie nur doof an und bau sie nicht auf oder lenk sie ab, ich weiß in dem Moment nicht wie ich mit ihr kommunizieren soll ich kann mich nicht in sie reinversetzen und hock dann einfach da, klar versteh ich dann das sie hinterher enttäuscht ist das ich ihr in so einer Situation zB nicht beistehe. Aber ich bin in so nem Moment irgendwie überfordert und denk an irgend nen anderen Mülll von dem ich mich ablenken lasse.

Das passiert bei so vielen Themen. Ich will lernen auf sie einzugehen und selber nachzudenken und sie zu fordern die Frage ist nur ... wie?! :|

Ich hoffe mir kann jemand helfen oder einen Tipp geben. Danke im vorraus!
 
E

EMzwei.null

Gelöschter User
hey Porcello,

ich kann euch da beide verstehen. Ich bin zwar auch eher ein emotionalerer Typ, aber manchmal ist mir das Plötzliche bei den Frauen auch ein absolutes Rätsel.

Ich denke auch nicht, dass es wichtig ist, wie du reagierst bei sowas, sondern das du reagierst und da auch Zugang zu deinen Emotionen hast. Denn die hast du ja auch. Uns Männern wird nur eher nicht anerzogen, offen mit denen umzugehen. Doch das kannst du lernen. Und das ist, wie ich finde, auch was sehr wertvolles. Für sie, für eure Beziehung und erst Recht für dich.

Hast du ihr das denn mal so offen gesagt, wie du es hier beschreibst? Das wäre ein Anfang. Und dann könntest du ja noch vorschlagen, dass ihr auch zusammen (aber ebenso du alleine) daran arbeitet. Ihr könntet ins Museum gehen. Bilder schauen. Einfach im Moment sein, ganz bei den Eindrücken, die man da eben hat. Ohne irgendwelche Ablenkungen im Kopf. Und wenn doch welche aufkommen, sagst du der Ablenkung halt in Geiste 'Stop!'.

Meine Liebste und die davor alle ist und waren an einigen Stellen emotional, wo ich es nicht so richtig verstehe. Dann nimm ich sie in den Arm, gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und mache einen Witz darüber. Dann mussten die immer lachen. Danach frage ich interessiert nach, wieso, weshalb, warum, hat das vielleicht mit dem und dem von sonst was zutun, was du mir mal erzähltest. Und erzähle was bei mir so ähnlich ist oder was für Situationen ich kenne, bei denen in mir ähnliche Gefühle aufkommen.

Für mich selbst ist wichtig, dass ich ihre Schwere da nicht übernehme, sondern witzig antworte, um das aufzulockern, damit ich danach dann entspannt damit umgehen kann. Mich überfordert das schließlich auch manchmal. :lach:

Im Prinzip gibt es da auch keine Anleitung, da musst du deinen eigenen Weg finden. Und ich finde es für dich auch bereichernd, wenn du das lernst. Wenn sie diesen Lernprozess ein Stück weit begleitet, dann ist das sicher auch eine schöne Note für eure Beziehung. :smile:
 

lilli22

Aktives Mitglied
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Beiträge
2.023
Hallo porcello,

EM hat dir schon gute Tipps gegeben.

Ich könnte noch ergänzen, dass es zuweilen vielleicht gar keiner großen Worte bedarf, damit sie sich von dir gesehen fühlt. In diesen Momenten, wo sie für dich aus dem Nichts heraus emotional wird, hilft ihr möglicherweise schon das Gefühl deiner Nähe. Also nimmst du vielleicht ihre Hand, streichelst oder umarmst sie, wenn dir die Worte fehlen.

Und wie EM schon vorschlug, du kannst auch deine Hilflosigkeit in diesen Momenten thematisieren ("weiß jetzt gar nicht, wie ich dir beistehen kann, aber ich höre dir gerne zu") oder du lenkst sie ab, falls sie rumgrübelt, mit einem Vorschlag zu einer gemeinsamen Aktion und wenn es nur spazieren gehen ist. Oder du bringst sie zum Lachen! Das lieben Frauen ja sowieso, aber nur, wenn es um kleine Befindlichkeitsstörungen geht und nicht um ein grundlegendes Gesprächsbedürfnis.

Es kommt halt auf die Situation an, ob sie wirklich ein Gespräch sucht, oder ob sie einfach nur ihre Gedanken bzw. ihre Emotionalität loswerden will. Jetzt zwanghaft immer in eine Diskussion einzusteigen, wäre meines Erachtens auch nicht richtig.

Intellektuell fordern - nun ja, vielleicht gibt es ja auch in deinem Beruf Dinge, Situationen, Begegnungen, wo sie sich freut, wenn du sie nach ihrer Sichtweise fragst. Es müssen ja nicht immer die großen, weltbewegenden Themen sein, über die Mann und Frau ins Gespräch kommen.

Liebe Grüße
lilli
 
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