Was in der Liebe falsch läuft.

E

EMzwei.null

Gelöschter User
Wir alle kennen es, sonst wären wir ja nicht hier und selbst die, die nicht hier sind kennen es auch. Antworten werden kürzer. Die Nachfrage nach Treffen sinkt. Wir haben das Gefühl nur noch hinterher zu rennen.

Irgendwann verebbt zärtliches und liebevolles dann beinahe völlig. Das Gegenstück will mit uns über unangenehmes oder alternativ gar nicht mehr reden. Da ist guter Rat teuer. Freunde erzählen uns wir sollen darüber reden. Wir haben aber nach jedem Gespräch das Gefühl, es würde alles nur schlimmer werden.

Doch was läuft da eigentlich falsch, zwischen zwei Menschen, die doch mal nur Augen füreinander hatten? Ob es nun beim Kennenlernen, in einer Beziehung oder einer Affäre passiert - die Gründe sind meist ähnliche. Wir waren nicht interessant genug. Wir waren zu verfügbar. Wir waren zu einfach zu haben.

Die Wahrheiten tun im ersten Moment schrecklich weh, gerade wenn es solches Ereignis frisch ist. Später allerdings, wenn wir mit dem Vergangenem im Reinen sind und mit oder ohne unser Gegenstück wieder zufrieden sind, dann verhelfen diese Erkenntnisse zu einer Ruhe, die man davor vielleicht nicht kannte.

Manche Menschen werden scheinbar geboren und kennen die Spielregeln der Liebe, andere müssen sich die Kenntnis über diese Spielregeln hart erarbeiten. Einige verrennen sich in diesen Erkenntnissen und definieren alles darüber. Andere wollen sie nicht wahrhaben.

Doch bevor wir auf ein paar Kleinigkeiten zu sprechen kommen, die hilfreich sein können um solche Situationen künftig zu vermeiden, sollten wir eine andere Sicht auf die Dinge einnehmen. Die Sicht des Gegenstücks.

Ihr habt einen stressigen Tag, die Uni, der Job, der Haushalt oder alles zusammen. Ihr seid erschöpft aufgewacht, der Tag wollte auch danach nicht besser werden. Während eure Lieblingsvorlesung oder der entspannte Vormittag im Büro kaum merklich an euch vorbei floss, kommt die Mathevorlesung oder die nervigen Kunden, die schnell jetzt oder noch besser vor drei Wochen den Montag etwas brauchen. Inmitten dieses hektischen Trubels platzt eine Nachricht: "Ist es stressig heute?"

Es ist nicht die erste Nachricht heute, es ist die vierte. Den Guten-Morgen-Gruß hattet ihr schon nur spärlich beantwortet. Für Smilies wart ihr zu erschöpft. Die Frage ob ihr gut auf der Arbeit angekommen seid, hattet ihr ignoriert. Auf die Frage, ob man sich am Abend sieht, hattet ihr geantwortet, aber weder eine Zusage oder eine Absage erteilen können.

Weitere drei Nachrichten erreichen euch bis zum Abend. Ihr habt bei jeder mehr das Gefühl, dass ihr dazu erpresst werdet, etwas zu schreiben, was das Anhängsel lesen will.

Meist sind es diese Kleinigkeiten, die beginnen eine Beziehung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, suchen Abstand, der wird mit mehr Druck beantwortet. Ich habe das vor S. und auch danach erleben dürfen. Ihr habt das wahrscheinlich alle schon erlebt.

Was würden wir uns wünschen, wenn wir uns so fühlen, wenn wir das Gegenstück wären? Wir würden uns wünschen, dass wir keine Nachrichten kriegen, dass wir unseren Alltag, unsere Probleme regeln dürfen, für uns selbst, weil wir das gerade so möchten. Nicht aus Böswillen. Wir würden uns wünschen, dass wir das Verlangen danach haben könnten, dem Anhängsel zu schreiben, es fragen zu können ob nach dem stressigen Tag Zeit für etwas schönes ist. Zeit für qualitativ hochwertige Zeit miteinander. Nicht aus Böswillen.

Die Erkenntnisse sind einfach, wie schwer umzusetzen. Gebt dem Gegenstück die Chance auf euch zuzukommen. Nehmt euch zurück und akzeptiert den Wunsch nach Freiraum. Seid gelassen. Das Gegenstück will nur, dass das Anhängsel wieder zum Gegenstück wird, wenn es das nicht wollen würde, wäre es weg.

Seid kein Anhängsel, seid ein Gegenstück, dann läuft es auch mit der Liebe.
 

wishes

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170
Ja die Theorie stimmt.... aber dann bleibt man ja eigentlich auf ewig abhängig vom Bedürfnis des Gegenparts und indirekt stellt man sich doch damit dem Willen des anderen aus... oder wo is mein Denkfehler :PP
 
E

EMzwei.null

Gelöschter User
Find' ich nicht unbedingt. Wenn ich an einem Tag mit kurzen Antworten oder schlechter Laune konfrontiert werde, dann kümmere ich mich halt um was anderes. Das Geheimnis ist, denke ich, selbst der Mittelpunkt des eigenen Lebens zu sein, mehrere Dinge zu haben, die einem ein gutes Gefühl geben - nicht nur auf den Partner fixiert zu sein.

Aus der Fixierung muss man raus um das umsetzen zu können, ja, aber man ist ja nicht mehr abhängig davon, wenn man sich denken kann "ja, dann halt nicht, dann beschäftige ich mich mit XY".
 

BazZeR

Aktives Mitglied
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2.476
Muss sagen das es krass ist, aber dein eingangspost beschreibt die Situation perfekt.
Man ist einfach gestresst und zeigt der anderen Person weniger Zuneigung, wieso das sofort auf weniger Gefühle für die andere Person gemünzt wird ist mir bis heute ein Geheimnis.
Tja und so fängt die Abwärtsspirale an, erst distanziert man sich selbst, dann tut es der Partner einem gleich ....usw
 

Lupine

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383
Schade, dass dieser Teil des Forums so untergeht. Denn dann entgehen einem solche Beiträge, wie von Dir @EMzwei.null

Doch was läuft da eigentlich falsch, zwischen zwei Menschen, die doch mal nur Augen füreinander hatten? Ob es nun beim Kennenlernen, in einer Beziehung oder einer Affäre passiert - die Gründe sind meist ähnliche. Wir waren nicht interessant genug. Wir waren zu verfügbar. Wir waren zu einfach zu haben.

Dazu fällt mir ein, dass es evtl. an einer unterschiedlichen Art und Weise liegen kann, wie man selbst und der Partner Liebe geben und empfangen kann. So etwas lernt man meist erst über die Dauer einer Beziehung und zwar unabhängig von der vollkommen überschätzten Verliebtheitsphase. Denn das was Du beschreibst, stellt sich ja meist erst ein, wenn die Schmetterlinge verflogen sind und die Liebe nicht eintritt oder sichauf dem Weg verloren hat. Manche begreifen evtl. niemals, dass und wie sie überhaupt Lieben. Viele halten Verliebtheit für Liebe und die beiden stehen sich wie Antagonisten gegenüber. Sie passen irgendwie nicht zusammen, oder doch? Wird nicht behauptet, dass sie sich sogar ausschließen?

Meist sind es diese Kleinigkeiten, die beginnen eine Beziehung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, suchen Abstand, der wird mit mehr Druck beantwortet.

Druck, dieser verdammte Druck. Bedeutet er doch meist den Anfang vom Ende. Puh, meist geht er einher mit unterschiedlichen Erwartungshaltungen, die sich wiederum in Rollen ausdrücken. Hier als Subi und Domi kategorisiert, anderswo als "ich gebe mehr als mein Partner", noch anderswo als überlegener und unterlegener Part, bei How I met your Mother Strecker und Füger genannt. Ich neige zu Unsicherheiten, gerate in die unterlegene Position. Nur in meiner ersten richtigen Beziehung war es so. Danach habe ich meist gebettelt und gehofft, Druck ausgeübt und mich gefühlt als würde ich um Liebe kämpfen müssen. Sind das jetzt Muster aus der Kindheit oder bin ich dem anderen nicht genug oder erkenne ich einfach nicht, dass ich meine Bedürfnisse dem Kampf opfere und mich selbst dabei verliere? Da Therapie selten so richtig durchschlage, habe ich mein Glauben daran verloren, dass Muster überhaupt therapierbar sind. Ich denke vieles lässt sich durch Erfahrung viel besser lösen. Und für die Ansprüche des anderen kann ich nichts, vor allem sie kaum verändern. Verhandeln ja das kann man/frau, aber nicht um Grundsätzliches. Zum Beispiel welcher Typ Mensch triggert mich so richtig? Und warum bin ich bereit für den einen Dinge zu tun, die ich bei einem anderen nicht einmal in Erwägung ziehe?

Die Erkenntnisse sind einfach, wie schwer umzusetzen. Gebt dem Gegenstück die Chance auf euch zuzukommen. Nehmt euch zurück und akzeptiert den Wunsch nach Freiraum. Seid gelassen. Das Gegenstück will nur, dass das Anhängsel wieder zum Gegenstück wird, wenn es das nicht wollen würde, wäre es weg.

Jupp, da gehe ich mit. Mich darauf zu besinnen, hilft mir persönlich ungemein. Denn dann kann es aufeinmal doch wieder leichter sein und schöner werden. :herz:

Lupine
 
J

Jule72

Gelöschter User
Wir alle kennen es, sonst wären wir ja nicht hier und selbst die, die nicht hier sind kennen es auch. Antworten werden kürzer. Die Nachfrage nach Treffen sinkt. Wir haben das Gefühl nur noch hinterher zu rennen.

Irgendwann verebbt zärtliches und liebevolles dann beinahe völlig. Das Gegenstück will mit uns über unangenehmes oder alternativ gar nicht mehr reden. Da ist guter Rat teuer. Freunde erzählen uns wir sollen darüber reden. Wir haben aber nach jedem Gespräch das Gefühl, es würde alles nur schlimmer werden.

Doch was läuft da eigentlich falsch, zwischen zwei Menschen, die doch mal nur Augen füreinander hatten? Ob es nun beim Kennenlernen, in einer Beziehung oder einer Affäre passiert - die Gründe sind meist ähnliche. Wir waren nicht interessant genug. Wir waren zu verfügbar. Wir waren zu einfach zu haben.

Die Wahrheiten tun im ersten Moment schrecklich weh, gerade wenn es solches Ereignis frisch ist. Später allerdings, wenn wir mit dem Vergangenem im Reinen sind und mit oder ohne unser Gegenstück wieder zufrieden sind, dann verhelfen diese Erkenntnisse zu einer Ruhe, die man davor vielleicht nicht kannte.

Manche Menschen werden scheinbar geboren und kennen die Spielregeln der Liebe, andere müssen sich die Kenntnis über diese Spielregeln hart erarbeiten. Einige verrennen sich in diesen Erkenntnissen und definieren alles darüber. Andere wollen sie nicht wahrhaben.

Doch bevor wir auf ein paar Kleinigkeiten zu sprechen kommen, die hilfreich sein können um solche Situationen künftig zu vermeiden, sollten wir eine andere Sicht auf die Dinge einnehmen. Die Sicht des Gegenstücks.

Ihr habt einen stressigen Tag, die Uni, der Job, der Haushalt oder alles zusammen. Ihr seid erschöpft aufgewacht, der Tag wollte auch danach nicht besser werden. Während eure Lieblingsvorlesung oder der entspannte Vormittag im Büro kaum merklich an euch vorbei floss, kommt die Mathevorlesung oder die nervigen Kunden, die schnell jetzt oder noch besser vor drei Wochen den Montag etwas brauchen. Inmitten dieses hektischen Trubels platzt eine Nachricht: "Ist es stressig heute?"

Es ist nicht die erste Nachricht heute, es ist die vierte. Den Guten-Morgen-Gruß hattet ihr schon nur spärlich beantwortet. Für Smilies wart ihr zu erschöpft. Die Frage ob ihr gut auf der Arbeit angekommen seid, hattet ihr ignoriert. Auf die Frage, ob man sich am Abend sieht, hattet ihr geantwortet, aber weder eine Zusage oder eine Absage erteilen können.

Weitere drei Nachrichten erreichen euch bis zum Abend. Ihr habt bei jeder mehr das Gefühl, dass ihr dazu erpresst werdet, etwas zu schreiben, was das Anhängsel lesen will.

Meist sind es diese Kleinigkeiten, die beginnen eine Beziehung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, suchen Abstand, der wird mit mehr Druck beantwortet. Ich habe das vor S. und auch danach erleben dürfen. Ihr habt das wahrscheinlich alle schon erlebt.

Was würden wir uns wünschen, wenn wir uns so fühlen, wenn wir das Gegenstück wären? Wir würden uns wünschen, dass wir keine Nachrichten kriegen, dass wir unseren Alltag, unsere Probleme regeln dürfen, für uns selbst, weil wir das gerade so möchten. Nicht aus Böswillen. Wir würden uns wünschen, dass wir das Verlangen danach haben könnten, dem Anhängsel zu schreiben, es fragen zu können ob nach dem stressigen Tag Zeit für etwas schönes ist. Zeit für qualitativ hochwertige Zeit miteinander. Nicht aus Böswillen.

Die Erkenntnisse sind einfach, wie schwer umzusetzen. Gebt dem Gegenstück die Chance auf euch zuzukommen. Nehmt euch zurück und akzeptiert den Wunsch nach Freiraum. Seid gelassen. Das Gegenstück will nur, dass das Anhängsel wieder zum Gegenstück wird, wenn es das nicht wollen würde, wäre es weg.

Seid kein Anhängsel, seid ein Gegenstück, dann läuft es auch mit der Liebe.
Diesen Artikel finde ich großartig :herz:
 

softGiant12

Aktives Mitglied
Registriert
27 Juli 2017
Beiträge
387
Wir alle kennen es, sonst wären wir ja nicht hier und selbst die, die nicht hier sind kennen es auch. Antworten werden kürzer. Die Nachfrage nach Treffen sinkt. Wir haben das Gefühl nur noch hinterher zu rennen.

Irgendwann verebbt zärtliches und liebevolles dann beinahe völlig. Das Gegenstück will mit uns über unangenehmes oder alternativ gar nicht mehr reden. Da ist guter Rat teuer. Freunde erzählen uns wir sollen darüber reden. Wir haben aber nach jedem Gespräch das Gefühl, es würde alles nur schlimmer werden.

Doch was läuft da eigentlich falsch, zwischen zwei Menschen, die doch mal nur Augen füreinander hatten? Ob es nun beim Kennenlernen, in einer Beziehung oder einer Affäre passiert - die Gründe sind meist ähnliche. Wir waren nicht interessant genug. Wir waren zu verfügbar. Wir waren zu einfach zu haben.

Die Wahrheiten tun im ersten Moment schrecklich weh, gerade wenn es solches Ereignis frisch ist. Später allerdings, wenn wir mit dem Vergangenem im Reinen sind und mit oder ohne unser Gegenstück wieder zufrieden sind, dann verhelfen diese Erkenntnisse zu einer Ruhe, die man davor vielleicht nicht kannte.

Manche Menschen werden scheinbar geboren und kennen die Spielregeln der Liebe, andere müssen sich die Kenntnis über diese Spielregeln hart erarbeiten. Einige verrennen sich in diesen Erkenntnissen und definieren alles darüber. Andere wollen sie nicht wahrhaben.

Doch bevor wir auf ein paar Kleinigkeiten zu sprechen kommen, die hilfreich sein können um solche Situationen künftig zu vermeiden, sollten wir eine andere Sicht auf die Dinge einnehmen. Die Sicht des Gegenstücks.

Ihr habt einen stressigen Tag, die Uni, der Job, der Haushalt oder alles zusammen. Ihr seid erschöpft aufgewacht, der Tag wollte auch danach nicht besser werden. Während eure Lieblingsvorlesung oder der entspannte Vormittag im Büro kaum merklich an euch vorbei floss, kommt die Mathevorlesung oder die nervigen Kunden, die schnell jetzt oder noch besser vor drei Wochen den Montag etwas brauchen. Inmitten dieses hektischen Trubels platzt eine Nachricht: "Ist es stressig heute?"

Es ist nicht die erste Nachricht heute, es ist die vierte. Den Guten-Morgen-Gruß hattet ihr schon nur spärlich beantwortet. Für Smilies wart ihr zu erschöpft. Die Frage ob ihr gut auf der Arbeit angekommen seid, hattet ihr ignoriert. Auf die Frage, ob man sich am Abend sieht, hattet ihr geantwortet, aber weder eine Zusage oder eine Absage erteilen können.

Weitere drei Nachrichten erreichen euch bis zum Abend. Ihr habt bei jeder mehr das Gefühl, dass ihr dazu erpresst werdet, etwas zu schreiben, was das Anhängsel lesen will.

Meist sind es diese Kleinigkeiten, die beginnen eine Beziehung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, suchen Abstand, der wird mit mehr Druck beantwortet. Ich habe das vor S. und auch danach erleben dürfen. Ihr habt das wahrscheinlich alle schon erlebt.

Was würden wir uns wünschen, wenn wir uns so fühlen, wenn wir das Gegenstück wären? Wir würden uns wünschen, dass wir keine Nachrichten kriegen, dass wir unseren Alltag, unsere Probleme regeln dürfen, für uns selbst, weil wir das gerade so möchten. Nicht aus Böswillen. Wir würden uns wünschen, dass wir das Verlangen danach haben könnten, dem Anhängsel zu schreiben, es fragen zu können ob nach dem stressigen Tag Zeit für etwas schönes ist. Zeit für qualitativ hochwertige Zeit miteinander. Nicht aus Böswillen.

Die Erkenntnisse sind einfach, wie schwer umzusetzen. Gebt dem Gegenstück die Chance auf euch zuzukommen. Nehmt euch zurück und akzeptiert den Wunsch nach Freiraum. Seid gelassen. Das Gegenstück will nur, dass das Anhängsel wieder zum Gegenstück wird, wenn es das nicht wollen würde, wäre es weg.

Seid kein Anhängsel, seid ein Gegenstück, dann läuft es auch mit der Liebe.

Wow... wirklich klasse...
 

Winzling

Aktives Mitglied
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27 Apr. 2013
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1.390
Für mich ist der Ausdruck „Anhängsel“ negativ behaftet. In einer gleichberechtigten Partnerschaft möchte ich nicht als Anhängsel betrachtet werden und sehe meinen Partner auch nicht so.

„Was würden wir uns wünschen, wenn wir uns so fühlen, wenn wir das Gegenstück wären? Wir würden uns wünschen, dass wir keine Nachrichten kriegen, dass wir unseren Alltag, unsere Probleme regeln dürfen, für uns selbst, weil wir das gerade so möchten. Nicht aus Böswillen. Wir würden uns wünschen, dass wir das Verlangen danach haben könnten, dem Anhängsel zu schreiben, es fragen zu können ob nach dem stressigen Tag Zeit für etwas schönes ist. Zeit für qualitativ hochwertige Zeit miteinander. Nicht aus Böswillen.“

Wenn man einen Wunsch hat, dann sollte man diesen fairerweise auch dem Partner gegenüber äußern und kann nicht von ihm erwarten, daß er ihn errät. Es sei denn, er ist Hellseher. ;-)

In der beschriebenen Situation heißt das für mich, daß ich mich kurz melde „Du, ist gerade mega stressig hier. Ich melde mich, wenn ich wieder Luft habe, Kuß-Smiley oder Kosename.“ und dann habe ich es in der Hand, wann ich mich wieder melde und der Druck ist weg. Und ich schreibe das nicht nur um einfach meine Ruhe zu haben sondern weil ich es genau so meine. Weil ich weiß, daß mein Partner unruhig wird, wenn er nichts von mir hört oder ich kurz angebunden bin. Weil ich selbst weiß, wie sich das anfühlt so behandelt zu werden. Ich behandele meinen Partner so, wie ich selbst gern von ihm behandelt werden möchte.

Mein Partner weiß dann Bescheid und kann mir jetzt Ruhe/Zeit geben und wird nichts weiter fragen, weil er weiß, daß soweit alles in Ordnung ist und ich gerade eben „nur“ etwas Streß habe und es nichts mit unserer Beziehung bzw. mit ihm zu tun hat. Er kann nachvollziehen, wie es ist, Streß zu haben und weiß, daß man dann auch etwas Zeit braucht um wieder runter zu kommen. Er wird dann auch nicht aus allen Wolken fallen, wenn ich ggf. später zudem noch meinen Wunsch äußere, daß wir uns abends nicht mehr sehen, weil ich einfach zu platt bin und mich nur noch ausruhen möchte.

Und wenn ich wirklich keine Zeit zum Melden habe, dann tue ich das dann aber gleich sobald ich Zeit habe und entschuldige mich, daß ich mich nicht früher gemeldet habe und erkläre, warum es so war. Mein Partner kann sich dann in meine Situation hinein versetzen und mein Handeln verstehen und hoffentlich meine Entschuldigung annehmen.

Eine klare und verbindliche Kommunikation trägt meiner Meinung nach schon sehr zum Gelingen einer Beziehung bei.

Bei „Ich habe aber gedacht,…“ ist es meist schon zu spät. Man denkt es eben nur, weiß aber nicht wirklich, wie es tatsächlich ist. Und Reden hilft Missverständnissen vorzubeugen. Meine Sicht ist nicht unbedingt die gleiche wie die meines Partners.

Meiner Meinung nach erschwert derjenige, der sich der Kommunikation entzieht, es dem Partner ihn zu verstehen.
 

Terranon

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1.288
Ich glaube was hier viel wichtiger wäre als sich krampfhaft zurück zu nehmen wäre:

Baut euch ein eigenes Leben!
Warum müsst ihr, wie in dem Beispiel, dem Partner hinterher schreiben und warten?
Wo und warum wurde gesagt das ihr den Part des wartenden einnehmen sollt?

Auch wenn ich lang gebraucht habe das zu verstehen:

Baut euch ein eigenes Leben!

Wenn mir mein Partner nicht schreibt, schön hab ich Ruhe an meiner Konsole mal, oder bin eh beim Stammtisch oder bin selbst arbeiten oder schlafe oder gehe meinen Hobbys nach.

Ich habe vor fast nem Jahr selbst ne harte Trennung durchgemacht und merke wie wichtig der Part eigenes Leben ist.
Wie wollt ihr Druck aufbauen wenn ihr auch weniger Zeit habt?

Lässt diese Gedanken von verkrampften Spielchen und strategischen Zügen, nehmt euch die Zeit setzt euch mit euch auseinander und lernt ein eigenes Leben zu haben.

Und das auch so das es in einer Partnerschaft bestehen bleibt
 

Engelin

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1.878
Es hat auch viel mit Respekt zu tun. Und Selbstwert, was zum eigenen Leben aufbauen dazugehört, unabhängig sein. Wenn ich meinem Partner schreibe, und er antwortet nicht, muss ich ihm wirklich noch drei vier Nachrichten hinterherschicken? Ihn womöglich noch anpflaumen, warum er nicht parat steht? Das hat nicht mehr viel mit Respekt zu tun. Je mehr ich nachsende, desto bedürftiger werde ich und desto größer wird der Druck beim Partner, die Balance wird immer unausgeglichener. Es liegt wie so vieles wieder einmal an einem selbst, an Vertrauen und Respekt sowohl sich selbst als auch dem anderen gegenüber.

Ich weiß nicht, wie manche vor allem Männer scheint mir, das aushalten, dass ihre Frauen ihnen so Druck machen; Nachrichten über Nachrichten schreiben. Hätte ich einen Partner, der so agieren würde, ich würde ihn absägen! Er würde mich einfach nur nerven, ich würde mich extrem unverstanden fühlen und vor allem, er würde mir extrem bedürftig vorkommen, was mich abstoßen würde.

Aber klar, manchmal bin ich auch so, die Vorwurfsvolle mit Ansprüchen, Bedürfnissen und Forderungen, weiß nicht, wie mein Freund das aushält, er muss starke Nerven haben :lach::lach::lach:
 

Terranon

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@Engelin oder einfach eine Portion "mir egal"

Zumindest hilft mir das wenn ich doch mal meine ein SMS bombardemant niederregnen zu lassen :D

Und wenn ich mich nur schlafen lege.
Ich denke jeder hat so seine Macken und Eigenheiten und möchte ein Bischen Anerkennung, allerdings muss man auch merken wenn dieses Bedürfnis nicht mit der aktuellen Situation des Partners passt und vlt nach dem zweiten Versuch zurücksteckt und ihn einfach mal machen lässt.

Ich fange zB an zu klammern, da ich ein recht sensibler Mensch bin, wenn ich merke es stimmt etwas nicht.
So hat es sich bisher in jeder Beziehung zugetragen... kam ich mir verarscht vor( was sich bisher immer bestätigte) fing ich an zu klammern, Bzw nachzuschreiben.

Lernfaktor bei mir nun:
Wenn sich sowas zuträgt zur Rede stellen, ändert sich nichts... absägen..
 
E

EMzwei.null

Gelöschter User
Für mich ist der Ausdruck „Anhängsel“ negativ behaftet. In einer gleichberechtigten Partnerschaft möchte ich nicht als Anhängsel betrachtet werden und sehe meinen Partner auch nicht so.

Genau darum geht's ja. Als gleichberechtigter Partner kann ja niemand gesehen werden, der klammert. :smile:


In der beschriebenen Situation heißt das für mich, daß ich mich kurz melde „Du, ist gerade mega stressig hier. Ich melde mich, wenn ich wieder Luft habe, Kuß-Smiley oder Kosename.“ und dann habe ich es in der Hand, wann ich mich wieder melde und der Druck ist weg. Und ich schreibe das nicht nur um einfach meine Ruhe zu haben sondern weil ich es genau so meine. Weil ich weiß, daß mein Partner unruhig wird, wenn er nichts von mir hört oder ich kurz angebunden bin.

Also mir persönlich ist schon wichtig, dass ich nicht den Druck habe, dem Partner antworten zu müssen. Ein bisschen Vertrauen darf die Dame schon in mich haben.


Und wenn ich wirklich keine Zeit zum Melden habe, dann tue ich das dann aber gleich sobald ich Zeit habe und entschuldige mich, daß ich mich nicht früher gemeldet habe und erkläre, warum es so war. Mein Partner kann sich dann in meine Situation hinein versetzen und mein Handeln verstehen und hoffentlich meine Entschuldigung annehmen.

Warum muss man sich denn entschuldigen, wenn gerade was anderes zutun war, dass einfach gerade eine höhere Priorität hatte? Mich würde es nicht glücklich machen, mich für meine anderen Beschäftigungen fast schon rechtfertigen zu müssen.
 
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