Kennenlernen üben

Eden Rose

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Hi Blumenmädchen!
Erstmal freut es mich sehr, dass es so schön läuft bei euch! Genieß es ordentlich :smile:
Mit dem Zusammenziehen würde ich auf meinen Bauch hören. Der sagt dir im Moment dass es zu früh ist, und dann wird das schon richtig so sein.
Irgendwann sagt er bestimmt: Jawoll jetzt ist der Zeitpunkt da und es fühlt sich richtig an. Und dann passt es. Einfach nach Gefühl :smile:
 

Blumenmädchen

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Danke euch :smile:.

Ich möchte mir Zeit lassen, bis sich unsere Leben ein wenig mehr aufeinander eingependelt haben. Sein Alltag ist nämlich ganz anders als meiner. Es stimmt was er sagt, wir könnten mehr Zeit miteinander verbringen. Aber dass wir uns bisher nur ca. alle 2 Wochen sehen, liegt nicht nur an mir.

Mein Freund ist nicht berufstätig. Er ist werktags fast immer zu Hause und hat kaum was zu tun. Ich hingegen habe unter der Woche sehr wenig Zeit. Sitze jeden Tag ca. 8 bis 9 Stunden im Büro, 3 Stunden in den öffentlichen Verkehrsmitteln und mache nach Feierabend noch zu Hause am Laptop was für meinen Nebenjob. Ich gehe 22:30/23 Uhr ins Bett, mein Wecker klingelt zwischen 4 und 4:30 Uhr. Wir sehen uns manchmal zwar auch unter der Woche, haben dann aber wenig Zeit, weil ich morgens früh raus muss.

Dafür habe ich am Wochenende öfters Zeit. Meine Verwandten leben im Nachbarort, mit ihnen kann ich mich auch werktags spontan treffen. Freunde habe ich hier nur sehr wenige, und die haben alle Kinder und selten Zeit.

Dummerweise ist mein Freund an den Wochenenden öfters verplant. Konzerte/Festivals planen wir inzwischen komplett gemeinsam. Aber selbst an musikfreien Wochenenden hat er fast immer was vor. Entweder geht es mit Kumpels ins heimische Fußballstadion oder es gibt eine Fahrt zu einem Auswärtsspiel oder er ist auf irgendeinen Geburtstag eingeladen. Mein Freund möchte mich komplett in sein Leben einbinden. Er fragt mich vor jedem Konzert, jedem Fußballspiel, jedem Fest, usw. ob ich ihn begleiten möchte und würde mich am liebsten überall mitnehmen. Aber ich habe unter der Woche einen anstrengenden Alltag und möchte zumindest 1-2x im Monat ein Wochenende ohne irgendwelche Aktivitäten außerhalb der Wohnung haben.

Das aktuelle Wochenende z. B. hätte ich gerne mit ihm bei mir zu Hause verbracht. Ich war 2,5 Wochen im Urlaub, erst verreist, dann mit ihm auf einem Festival und bin erst seit Montag wieder daheim. Jetzt ist er aber heute zu einem runden Geburtstag bei ihm im Nachbardorf eingeladen. Natürlich wollte er mich wieder mitnehmen, aber ich hab´ keinen Bock, weil mir das so kurz nach meinem Urlaub und bei den Temperaturen einfach zu anstrengend ist. Also treffen wir uns erst am Dienstag.

In jüngeren Jahren habe ich in einer Fernbeziehung jede noch so kleine Möglichkeit genutzt, um meine Partner zu sehen. Heute ticke ich in dem Punkt anders. Ich bin nicht mehr dazu bereit, öfter zu meinem Partner zu fahren als er zu mir. Und ich bin genauso wenig dazu bereit, mich stärker an sein Leben anzupassen als er sich an meins. Deshalb ist es mir lieber, wenn wir uns etwas seltener sehen, bevor ich wieder diejenige bin, die ihr Leben komplett auf einen Mann ausrichtet. Obwohl mir dieser Mensch ans Herz gewachsen ist, sehe ich das nicht ein - das bin ich mir inzwischen schon wert :zwinkern:.
 
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Mod Venusstern

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In jüngeren Jahren habe ich in einer Fernbeziehung jede noch so kleine Möglichkeit genutzt, um meine Partner zu sehen. Heute ticke ich in dem Punkt anders. Ich bin nicht mehr dazu bereit, öfter zu meinem Partner zu fahren als er zu mir. Und ich bin genauso wenig dazu bereit, mich stärker an sein Leben anzupassen als er sich an meins. Deshalb ist es mir lieber, wenn wir uns etwas seltener sehen, bevor ich wieder diejenige bin, die ihr Leben komplett auf einen Mann ausrichtet. Obwohl mir dieser Mensch ans Herz gewachsen ist, sehe ich das nicht ein - das bin ich mir inzwischen schon wert :zwinkern:.

Blumenmädchen, da hast du wirklich einen großen Schritt nach vorne gemacht. :smile:
Ich finde deine Einstellung super und natürlich auch vollkommen richtig.

Eine Frage habe ich mal, weil das auch ein ähnliches Thema in einem anderen Strang war:

Mein Freund ist nicht berufstätig. Er ist werktags fast immer zu Hause und hat kaum was zu tun.

Wenn er sich das so leisten und gerne so leben möchte, ist das auch völlig ok.
Aber, liebe Blumenmädchen, stört dich das nicht? ...so auf Dauer?

Er kann ja natürlich sein Leben leben, wie er möchte, aber wie funktioniert das mal später mit gemeinsamen Anschaffungen, Urlaub usw?
In der ersten Verliebtheit schaut man ja gerne über sowas hinweg.

Das aktuelle Wochenende z. B. hätte ich gerne mit ihm bei mir zu Hause verbracht. Ich war 2,5 Wochen im Urlaub, erst verreist, dann mit ihm auf einem Festival und bin erst seit Montag wieder daheim. Jetzt ist er aber heute zu einem runden Geburtstag bei ihm im Nachbardorf eingeladen. Natürlich wollte er mich wieder mitnehmen, aber ich hab´ keinen Bock, weil mir das so kurz nach meinem Urlaub und bei den Temperaturen einfach zu anstrengend ist. Also treffen wir uns erst am Dienstag.

Verstehe ich gut, dass du da nach diesr Reise keine Lust hattest, gleich weiter zu fahren und auch gleich wieder eingespannt zu werden. (Macht ja Spaß aber erst mal ist man ja auch erschlagen)
Hm, er hätte ja in dem Fall auch zu dir kommen können.... Gerade, wenn du weg warst und ihr euch länger nicht gesehen habt.

Finde ich aber gut, dass du dir jetzt deine (Aus)Zeit für dich nimmst. :smile:
 

Eden Rose

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Ich seh das genauso wie Venus! Bei deinem Pensum (mein lieber Scholli!!) wär es doch nett von ihm mal ein WE bei dir zu verbringen und dich mal zu verwöhnen. Zumal er ja selbst nicht berufstätig ist. (?) Wieso eigentlich nicht? Und wie finanziert er sich denn? Hoffentlich bezahlst du nicht alles? Diesen Fall habe ich im Freundeskreis, geht gar nicht.
 

Blumenmädchen

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Wenn er sich das so leisten und gerne so leben möchte, ist das auch völlig ok.
Aber, liebe Blumenmädchen, stört dich das nicht? ...so auf Dauer?

Ich fand diesen Mann ja von Anfang an total attraktiv :grins:. Doch als ich in einem unserer ersten Gespräche Anfang 2017 mitbekommen habe, dass er keinen dauerhaften Job hat, war der für mich untendurch. Ich wollte ihn gar nicht mehr richtig kennenlernen. Langzeitarbeitslose Männer waren für mich jahrelang ein völliges No-Go.

Erst nach einer längeren Funkstille und den häufigeren Treffen in diesem Jahr habe ich meine Meinung geändert. Ich erzähle dir mal, was bei ihm los ist und hoffe ich kann mich einigermaßen kurz fassen:

Mein Freund hat nach dem Schulabschluss ganz normal seine Ausbildung gemacht. Er hat sich voll reingehängt, aber dummerweise war sein Chef ein riesengroßes A....loch und hat ihn total ausgenutzt. Normalerweise dürfen Azubis nicht mehr als 8 Stunden täglich arbeiten. Mein Freund musste öfters 12, 13 oder noch mehr Stunden am Tag ackern. Diese Überstunden wurden ihm weder ausbezahlt, noch durfte er sie abfeiern. Er musste öfters private Unternehmungen in den Abendstunden kurzfristig absagen, weil der Chef ihm noch spontan irgendwelche Aufgaben reingedrückt hat.
Auch samstags, sonntags und an Feiertagen musste mein Freund häufig arbeiten (natürlich alles unbezahlt). Und zwar nicht nur in der Ausbildungsfirma, sondern auch in privaten Angelegenheiten. Wenn der Chef neue Tapeten für sein Haus brauchte, dann musste mein Freund für ihn tapezieren. Er musste für ihn Schränke zusammenbauen, Fliesen und Laminat legen und viele andere handwerkliche Tätigkeiten machen.

Mein Freund hat sich das alles gefallen lassen, weil er zeigen wollte, dass er fleißig war und was drauf hatte. Und natürlich hatte er Angst um seinen Ausbildungsplatz. Der Chef wusste sein Engagement aber null zu schätzen, hat ihn ständig angeschrien und abgewertet und als Loser abgestempelt. Vor der Abschlussprüfung meinte er zu ihm, dass er sich Mühe geben sollte, wenigstens mit einer 4,4 zu bestehen, damit er sich nicht ganz so sehr für ihn schämen müsse. Mein Freund hat die Prüfung bestanden - mit einer 2,7. Der Chef hat ihm zum Schluss trotzdem wieder gesagt, dass er ein Nichtsnutz ist und ihn nach der Ausbildung nicht übernommen.

Das unterirdische Verhalten des Chefs hat so sehr am Selbstbewusstsein meines Freundes genagt, dass er sich danach nicht mehr getraut hat, sich mit seinem Abschlusszeugnis auf eine neue Stelle in seinem eigentlichen Beruf zu bewerben. Und wenn du nach der Ausbildung ein paar Jahre raus bist aus dem Job, nimmt dich keiner mehr. Kurz nach dem Ende hat mein Freund ein Haus geerbt, welches er vermietet hat. Von den Mieteinnahmen lebt er jetzt hauptsächlich. Das Haus, in welchem er lebt, gehört auch ihm. Er muss also keine Miete bezahlen und hat somit mehr Geld zur Verfügung als ich, obwohl Vollzeit- und Nebenjob habe. Er hat mich auch schon öfter eingeladen als ich ihn, also er lebt definitiv nicht auf meine Kosten oder auf Kosten anderer Leute. Manchmal, wenn ihm zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, nimmt er für kurze Zeiträume irgendwelche Aushilfsjobs an. Im September/Oktober wird er mal wieder für 6 Wochen arbeiten gehen.


Er kann ja natürlich sein Leben leben, wie er möchte, aber wie funktioniert das mal später mit gemeinsamen Anschaffungen, Urlaub usw?

Was meinst du mit gemeinsamen Anschaffungen? Immobilien wird er sich keine kaufen, er besitzt ja schon zwei Häuser. Und ein Auto hat er auch. Urlaub ist kein Problem, ich bin da eher diejenige, die hart arbeiten muss, um sich Urlaubsreisen zu leisten.


Verstehe ich gut, dass du da nach diesr Reise keine Lust hattest, gleich weiter zu fahren und auch gleich wieder eingespannt zu werden. (Macht ja Spaß aber erst mal ist man ja auch erschlagen)
Hm, er hätte ja in dem Fall auch zu dir kommen können.... Gerade, wenn du weg warst und ihr euch länger nicht gesehen habt.

Wir haben die letzten 4 Tage meines Urlaubs gemeinsam verbracht, auf einem Festival. Am Sonntag bin ich dann noch mit zu ihm gefahren und war bis Montag bei ihm, Dienstag musste ich wieder arbeiten. Das nächste Treffen ist für den kommenden Dienstag geplant. Mein Freund fährt von Donnerstag bis Sonntag mit einem Kumpel auf ein Festival. Er wollte mich dabei haben, aber 1.) kann ich mir das nicht leisten und 2.) bekomme ich keinen Urlaub. Deshalb treffen wir uns vor dem Festival, damit die Pause bis zum nächsten Mal nicht so lang ist.


@Eden Rose: Ich denke, ich habe deine Frage schon mit meiner Antwort an Venus beantwortet :smile:. Mein Freund ist wie gesagt überhaupt nicht der Typ Mensch, der auf Kosten anderer lebt. Als er vor einigen Jahren in seinen jetzigen Freundeskreis aufgenommen wurde, waren einige Personen anfangs dagegen. Sie hatten Angst, dass er sich von den anderen aushalten lassen würde. Aber diese Angst war völlig unbegründet. Inzwischen sind alle heilfroh, dass sie ihn kennengelernt haben und schätzen ihn sehr. Er gibt jedes Jahr an seinem Geburtstag und im Sommer ein großes Fest bei sich zu Hause. Essen und Getränke finanziert er komplett aus eigener Tasche, was nicht selbstverständlich ist (viele Leute erwarten, dass alle Gäste was mitbringen). Das ist ein richtig verlässlicher Freund. Wenn du z. B. Hilfe beim Umzug brauchst, ist er selbstverständlich da. Er passt auch auf die Tiere seiner Freunde auf, wenn sie nicht zu Hause sind und gießt ihre Pflanzen.

Der Hauptgrund, warum ich mich auf diesen Mann eingelassen habe, ist sein Charakter. Er überzeugt mich mit seinem liebenswerten Wesen. Natürlich fährt er auch mal für mich eine Strecke, um mich zu sehen. In der Vergangenheit hatte ich Männer, die das partout nicht machen wollten. Er lädt mich gerne ein, obwohl er keinen richtigen Job hat. Ich hab´ schon Männer gedatet, die richtig viel Geld verdient haben, aber mir nicht mal ein kleines Glas Wasser ausgeben wollten und immer auf getrennte Rechnungen bestanden. Er zeigt regelmäßig Interesse an meinem Leben, erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden und erzählt mir auch, was bei ihm so alles passiert - Geheimnisse hat er keine vor mir. Da habe ich mit anderen Männern schon so einiges erlebt. Meinen Freund kann ich jederzeit um Hilfe/einen Gefallen bitten - und er macht es dann auch wirklich gerne für mich, während andere Männer von früher sofort losgemeckert haben "Och, muss das sein?"

Wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ich ihn jederzeit kontaktieren und er steht mir dann bei. Auf dem Festival habe ich vom Tod eines langjährigen Freundes erfahren. Mein Freund war die ganze Zeit an meiner Seite und hat sich total lieb um mich gekümmert. Deshalb hat er mich danach zu sich mitgenommen, weil er nicht wollte, dass ich meinen letzten Urlaubstag alleine und traurig in meiner Wohnung verbringen musste.

Ich war noch nie so glücklich mit einem Mann, wie es bei ihm der Fall ist :herz:. Das liegt in erster Linie daran, dass ich früher in der Kennenlernphase auf die falschen Dinge Wert gelegt habe... gut bezahlte Jobs, ordentlichen Bildungsstand, gleiche Interessen, usw. Und dann war ich todunglücklich, wenn sich die Männer als charakterliche Vollpfosten erwiesen haben. Auf die Dauer kann man mit einem Menschen nur glücklich werden, wenn es charakterlich passt. Deshalb war diesmal nur der Charakter der ausschlaggebende Punkt für mich, warum ich mich für diesen Mann entschieden habe.
 
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Mod Venusstern

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Blumenmädchen, das ist ganz lieb, dass du uns alles hier erzählst.
Danke für deine Erklärung. :smile:

Ja, da kann er natürlich frei entscheiden, was er möchte und was nicht....

Du, Blümchen, arbeitest ja auch und hast viel zu berichten... dein Freund lebt nun mehr oder weniger in den Tag hinein... Ob dir das mal nicht irgendwann zu wenig sein wird? Er hat ja kaum Neues zu erzählen... oder vielleicht ein Projekt, in dass er sich mit Freude rein hängt...und er ist ja noch jung, hat sein Leben noch vor sich.
Weisst du, was ich meine?
So der Anspruch eben auch sich selbst gegenüber.
Da sollte aber auch nur ein Gedankenanstoß sein...

Du bist ja sowieso schon sehr realistisch und wie gesagt, ich finde das auch wirklich toll, dass dein Leben wichtig ist und bleibt, du schon sehr darauf achtest, dass ihr da das Gleichgewicht haltet. :smile:

Er zeigt regelmäßig Interesse an meinem Leben, erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden und erzählt mir auch, was bei ihm so alles passiert - Geheimnisse hat er keine vor mir. Da habe ich mit anderen Männern schon so einiges erlebt. Meinen Freund kann ich jederzeit um Hilfe/einen Gefallen bitten - und er macht es dann auch wirklich gerne für mich, während andere Männer von früher sofort losgemeckert haben "Och, muss das sein?"

So soll es auch sein... :smile:

Und ich hoffe sehr, dass ihr zwei euch gefunden habt, denn

Ich war noch nie so glücklich mit einem Mann, wie es bei ihm der Fall ist :herz:.

Das freut mch mich wirklich sehr, liebes Blumenmädchen. Ich hoffe, eure Beziehung entwickelt sich weiter, wird tiefer, inniger und vertrauter... ich wünsche es dir von Herzen. :herz:
 
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Blumenmädchen

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Du, Blümchen, arbeitest ja auch und hast viel zu berichten... dein Freund lebt nun mehr oder weniger in den Tag hinein... Ob dir das mal nicht irgendwann zu wenig sein wird? Er hat ja kaum Neues zu erzählen... oder vielleicht ein Projekt, in dass er sich mit Freude rein hängt...und er ist ja noch jung, hat sein Leben noch vor sich.
Weisst du, was ich meine?

Ja klar :zwinkern:. Als ich letztes Wochenende zu ihm meinte, dass ich das sehr zu schätzen weiß, wie er regelmäßig Interesse an meinem Leben zeigt und nicht nur über sich selbst redet, wie viele andere Männer das tun, meinte er sowas in der Art: "Na ja, über mich gibt es ja nicht viel zu erzählen. Mein Alltag ist nicht allzu spannend." Er berichtet mir, wenn er mal beim Arzt war und solche Dinge. Und ich bin schon ganz gespannt, was er mir über den Job im Herbst zu erzählen hat.

Das Hauptproblem sind aus meiner Sicht die vielen Geburtstage, zu denen er eingeladen wird. Wenn es sich bei den Geburtstagskindern um Familienmitglieder oder gute Freunde handelt, erfülle ich ihm gerne den Wunsch und bin als Frau an seiner Seite dabei. Aber mein Freund wird halt auch von Leuten zu Geburtstagen eingeladen, die "nur" Bekannte sind. Er kommt vom Dorf, dort ist das scheinbar normal. Ich bin der Ansicht, dass man nicht bei allen Geburtstagen von Bekannten anwesend sein muss, v. a. dann nicht, wenn man eine Fernbeziehung führt und die Partnerin fast nur am Wochenende sehen kann. Er hat bisher aber immer zugesagt, wenn er irgendwo eingeladen wurde. Für ihn ist das selbstverständlich, dass er hingeht. Vielleicht gehört sich das für ihn so, keine Ahnung. Ich habe ihm meine Meinung zu diesem Thema noch nicht gesagt, weil ich ihm keine Vorschriften machen will.

Die letzten 11 Jahre habe ich Dates mit Männern vom Land gemieden, weil ich früher damit nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ein richtiges Kennenlernen war nicht möglich, weil die Kerle alle wenig Zeit hatten... Feuerwehr hier, Vereine da, Stammtisch, Leitung von Jugendgruppen und viele andere dörfliche Verpflichtungen. Das hat mich ziemlich genervt. Mein Freund ist zum Glück weder bei der Feuerwehr, noch in irgendwelchen Vereinen aktiv. Sonst hätte das mit uns keinen Sinn. Die ganzen Geburtstage von irgendwelchen Bekannten vom Land klauen uns schon einiges an Zeit.

In unserem Fall liegt das Zeitproblem meiner Meinung nach eher an ihm. Ich bin auf die Arbeit angewiesen und kann es mir beim besten Willen nicht leisten, in Teilzeit oder gar nicht zu arbeiten. An meinen freien Tagen habe ich meistens Zeit für ihn und bin an den Wochenenden deutlich seltener verplant als er. Er verzichtet schon mal auf irgendwelche Aktivitäten, um mich zu sehen. Z. B. fährt er dieses Jahr nicht mit seinen Fußballkumpels zum traditionellen ersten Auswärtsspiel der Saison, weil er meinen Geburtstag mit mir verbringen möchte. Mal schaun, ob er auch mal einen Geburtstag für mich sausen lässt... Er tut inzwischen deutlich mehr für mich, als es in der Anfangszeit der Fall war :smile:.


Das freut mch mich wirklich sehr, liebes Blumenmädchen. Ich hoffe, eure Beziehung entwickelt sich weiter, wird tiefer, inniger und vertrauter... ich wünsche es dir von Herzen. :herz:

Danke, das ist wirklich sehr lieb von dir :herz:.
 
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Caira

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Liebes Blumenmädchen,

es freut mich sehr, dass es mit deinem Freund gut läuft und du ein gutes Gefühl hast!

Die Geschichte seiner Ausbildung u. Probleme im Beruf finde ich sehr traurig... Gut, dass er trotzdem versorgt ist und sein Auskommen hat. Schön - auch wenn es eure gemeinsame Zeit anknabbert - ist auch, dass er in seinem Umfeld so gut eingebunden ist.

Dass er, anders als du, die sich mit zwei Jobs abstrampeln muss (Hut ab vor deinem Einsatz und deiner Energie!!), keiner geregelten Tätigkeit nachgeht, ist möglichwerweise à la longue schwierig... Doch scheint ihr ja einen guten Weg gefunden zu haben, damit umzugehen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für eure neue Beziehung und freue mich, immer mal wieder Updates von dir zu lesen!

Alles Liebe, Caira
 

Blumenmädchen

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Hallo liebe Caira,

schön von dir zu lesen :smile:. Danke dir, ich weiß das sehr zu schätzen, was du mir geschrieben hast.

Am Dienstag hab´ ich mich das letzte Mal mit meinem Freund getroffen und so langsam wird mir klar, wo eine seiner Baustellen liegt: Mein Freund ist zu gutmütig und kann sich im Umgang mit Menschen (also Freunden und Bekannten) schlecht abgrenzen. Das ist genau dasselbe Problem wie damals in der Ausbildung mit seinem Chef. Er lässt sich von anderen Leuten sein Leben diktieren und mir tut es weh, das zu sehen :(.

Da gibt es z. B. Menschen in seinem Leben, die in seinem Haus und seinem Auto rauchen, obwohl er selbst gar kein Raucher ist. Welcher Nichtraucher würde so etwas zulassen? Eigentlich keiner... sollte man denken. Mein Freund wehrt sich aber nicht, wenn die Leute das machen. Wobei ich mir bei solchen Dingen sage, gut ok, das ist sein Haus und sein Auto, soll er dort zulassen was er will.

Was für mich ein viel schlimmeres No-Go ist, ist die Bestimmung seiner Freunde über seine Freizeit - weil es eben auch auf Kosten unserer gemeinsamen Zeit als Paar geht. Als er mich am Dienstag zwecks Verabschiedung zum Bahnhof begleitete, fragte er mich ob wir uns vor meinem Geburtstag nochmal sehen. 16 Tage ohne Treffen seien ihm zu lang. Meine Antwort: "Du kannst mich gerne an dem Wochenende 18./19.08. besuchen kommen." Er: "Das ist schlecht, am Sonntag kommen meine Kumpels zum Fußball schauen zu mir." Und nein, mein Freund hat die anderen Männer nicht eingeladen. Die haben einfach gesagt: "Komm´ lass uns am 19. bei dir Fußball schauen!" und er hat zugesagt. So wie er fast immer sofort zusagt, wenn jemand was mit ihm unternehmen will und er an diesem Tag noch keine feste Verabredung hat.

Nach seiner Antwort habe ich ein Gesicht gezogen, das nicht unbedingt freundlich war... Dann bekam er gleich ein schlechtes Gewissen, entschuldigte sich und meinte, dass das total blöd gewesen sei. Leider hatten wir nicht viel Zeit für ein längeres Gespräch, weil meine Bahn kam und ich weg musste. Aber wir werden das Gespräch in Kürze fortsetzen.

Mein Freund ist derjenige, der sich mehrmals bei mir über unsere aus seiner Sicht zu seltenen Treffen (ca. 2x im Monat) beschwert hat. Es liegt aber größtenteils an ihm, dass wir uns nicht öfter sehen. Ich war letzten Monat mal 1,5 Wochen im Urlaub, aber meine WE sind bei weitem nicht so verplant wie seine. Er meldet sich wirklich regelmäßig und ist bei den Treffen sehr liebevoll, aufmerksam und total auf mich konzentriert. Aber von einem Partner, mit dem ich eine WE-Beziehung führe, wünsche ich mir, dass er seine WE-Planung im Vorfeld mit mir bespricht. Wichtige Termine wie z. B. Geburtstage von Familienangehörigen und engen Freunden kann er natürlich sofort zusagen, ohne sich vorher mit mir abzustimmen.

Bei weniger relevanten Sachen erwarte ich das aber schon von ihm. Z. B. der Geburtstag dieses Bekannten am letzten Samstag. Im Nachhinein bereut er es, dass er dort war und wäre lieber zu mir gefahren. Der Geburtstag war nämlich total langweilig. Er konnte mit den Gästen kaum was anfangen. Oder dieses Fußball schauen am übernächsten Sonntag. Das war ja nicht mal seine eigene Idee, er hat sich das einfach aufschwatzen lassen und das geht gar nicht.

Ich werde jedenfalls nicht öfter zu ihm fahren, nur weil seine Freunde und Bekannten immer wieder was vorschlagen und er jedes Mal "Ja" sagt. Wenn man eine Fernbeziehung führt, muss man auch mal auf ein Treffen mit anderen Personen verzichten. Er traut sich nicht, etwas abzulehnen und fragt dann die Leute, ob ich auch mitkommen kann. Mein Alltag ist aber deutlich stressiger als seiner. Ich brauche meine WE auch für den Haushalt, den Einkauf, ein wenig Erholung, usw. Von daher belasse ich es lieber bei 2 Treffen im Monat, bevor ich mir noch weiteren Stress aufhalse. Wenn er mich öfter sehen will, muss er öfter zu mir fahren.
 
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Castoridae

Gelöschter User
Hab das hier total übersehen, Blumenmädchen...

Dein Freund (kann man doch jetzt wohl so schreiben, oder?) muss sich halt irgendwann entscheiden ob er eine Beziehung mit dir führen will oder nicht. Sowas bringt natürlich gewisse Umstellungen mit sich was die Freizeitplanung angeht. Man muss ja nicht gleich sein "altes" Leben aufgeben aber die Prioritäten verschieben sich einfach ein wenig. Vor allem zu Anfang. Mit der Zeit pendelt sich das dann wieder ein.

Wenn dein Freund sich gegenüber seinen Freunden nicht durchsetzen kann, solltest du da an erster Stelle an dich denken und ihm nicht gleich die Pistole auf die Brust setzen. Das treibt ihn unter Umständen eher von dich weg.

Wie läuft es denn gerade bei euch? Habt ihr euch denn am 18./19. getroffen?
 
C

Caira

Gelöschter User
Liebes Blumenmädchen,

das sehe ich genauso wie Castoridae.

Gib euch einfach ein wenig Zeit. Die gemeinsamen Abläufe brauchen halt immer ein Weilchen, um sich einzuspielen.

Unter Druck setzen fände ich ebenfalls kontraproduktiv.

Vielleicht sagst du auch einfach mal ganz locker: "Du, ach ne... Wenn du am WE schon was vorhast / Besuch bekommst, dann komm' ich diesmal eher nicht sondern mache lieber XXX. Lass uns lieber am soundsovielten Zeit füreinander nehmen und YYY machen."

Wichtig: Nicht angepisst klingen.

LG Caira
 

Blumenmädchen

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@Castor: Am 18./19. haben wir uns nicht gesehen, weil er eben schon verplant war. Von Donnerstag bis gestern waren wir auf einem Festival, auf dem wir u. a. meinen Geburtstag gefeiert haben.

@Caira: Keine Sorge, ich mache ihm keinen Druck und bin auch im Gespräch nicht pissig.

Auf dem Festival haben wir mehrere Gespräche geführt, wie das mit uns weitergehen soll. Mein Freund macht sich genauso seine Gedanken wie ich. Er hat mir gesagt, dass er noch nie zuvor eine Frau getroffen hat, bei welcher er ein so gutes Gefühl hatte (dasselbe empfinde ich in seiner Gegenwart)… aus Spaß fragt er mich immer mal wieder, ob ich denn eine Bedienungsanleitung gelesen hätte, wie man mit einem Mr. X (sein Name) umgeht. Seiner Meinung nach würde ich alles richtig machen, er wäre noch niemals mit einer Frau so glücklich gewesen wie mit mir. Wobei mein Freund bisher nur eine Freundin hatte. Damals war er 18 und sie hat ihn nach nur wenigen Wochen abserviert, weil er ihr zu langweilig war. Alle anderen Geschichten sind bei ihm schon in der frühen Kennenlernphase gescheitert. Manchmal war er sehr interessiert, aber die Frauen wollten ihn nur als Kumpel (das war die Mehrheit). Auf der anderen Seite gab es aber auch paar Geschichten, in denen die Frauen die Sache schnell kaputt gemacht haben mit zu viel Druck und so.

Zwischen uns ist es nach wie vor wunderschön. Wir haben jetzt am Wochenende einige Gespräche über unsere frische Beziehung bzw. unsere Vorstellungen über die Zukunft geführt. Mein Freund macht sich ebenso seine Gedanken wie ich und äußert auch seine Wünsche. Z. B. würde er sich freuen, in Zukunft etwas öfter mit mir zu telefonieren. Bisher habe ich meinen Freund nur angerufen, wenn ich ihm eine kurzfristige wichtige Info mitteilen musste… z. B. wenn meine Bahn Verspätung hatte und ich ein paar Minuten später dran war. Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Männer keine langen Telefonate mögen und auch von langen Nachrichten eher genervt sind, habe ich mich diesbezüglich eher knapp und bedeckt gehalten. Mein Freund mag es aber, wenn ich lange, ausschweifend und laut rede – also wenn ich bin, wie ich bin.

Natürlich haben wir auch ausführlich über unsere Wochenendplanung gesprochen. Ich habe ihm in aller Ruhe geschildert, wie ich das Ganze sehe und ihm meinen Wunsch mitgeteilt. Er war sehr verständnisvoll und meinte, dass wir uns selbstverständlich besser im Vorfeld abstimmen werden. Es ist halt nicht einfach, weil wir sowohl werktags als auch an den Wochenenden total unterschiedliche Leben führen. Unter der Woche sitzt er meistens zu Hause, während ich dauerbeschäftigt bin. Am WE hat er fast immer einen vollen Terminkalender, während mir – wenn wir nicht gerade auf einem Festival sind – oft vor lauter Langeweile die Decke auf den Kopf fällt, weil ich im Gegensatz zu ihm nur sehr wenige Freunde habe und diese Menschen wg. Kindern usw. superselten verfügbar sind.

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich ziemlich unwohl in meiner Lage. Das liegt auf gar keinen Fall an meinem Freund, sondern nur an mir selber. Ich komme schwer damit klar, wenn ich nur wenige soziale Kontakte habe und mein Partner ständig verabredet ist. In einer Freundschaft mit einer Freundin oder einem platonischen Freund geht es mir auch so. Ich fühle mich irgendwie unterlegen, wenn mein Gegenüber viele Optionen zur Freizeitgestaltung hat und ich zwangsweise meine Zeit alleine verbringen muss, wenn mal eine bestimmte Person schon verplant ist. Mein Freund hat zwar bei seinen Freunden durchgesetzt, dass ich immer dabei sein darf, wenn mal jemand Geburtstag feiert oder sowas in der Art. Aber das sind trotzdem die Freunde meines Partners, ich hätte gerne mehr eigene Kontakte.
 
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SilberMario

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Hi Blumenmädchen!

Übung macht den Meister. Wie ich anhand der letzten Seite lese hat sich was ergeben. Wünsche Dir weiter viel Glück :smile:
 
S

SilberMario

Gelöschter User
Mein Freund hat zwar bei seinen Freunden durchgesetzt, dass ich immer dabei sein darf, wenn mal jemand Geburtstag feiert oder sowas in der Art. Aber das sind trotzdem die Freunde meines Partners, ich hätte gerne mehr eigene Kontakte.

Da geht es mir ähnlich. Viele Kontakte wurden über meine Ex geknüpft. Da ist es nach einer Trennung dann ganz schön blöd wenn man nur "Mann von ..." oder "Frau von ..." ist. Meine Kontakte wohnen mittlerweile alle weiter weg, ich muss mir auch erst wieder ein neues Freundesumfeld aufbauen. Aber ich denke, das ist unheimlich wichtig

a) um unabhängiger vom Partner zu sein und damit auf Dauer auch attraktiver

b) um einfach viel mitzukriegen und Spaß zu haben
 
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Nixie

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Geht mir auch so.
Unser alter Bekanntenkreis ist zerbrochen und meine Freundinnen haben alle Partner da fühle ich mich oft wie das 5te Rad am Wagen.
 

Blumenmädchen

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Mein Problem ist, dass meine liebsten Freunde hier in der Nähe alle geheiratet und Kinder bekommen haben. Und Menschen mit kleinen Kindern sind nun mal zeitlich stark eingeschränkt.

Schon seit Jahren versuche ich, mir in meiner Wohngegend einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Leider hatte ich damit noch keinen Erfolg :(. Mir ist inzwischen klar geworden, dass ich soziale Kontakte mit einem gewissen emotionalen Abstand betrachten muss. Für mich ist jedes Mal eine Welt zusammengebrochen, wenn eine Freundin oder ein Kumpel zu mir auf Abstand gegangen ist. Ich habe mich anfangs lange geweigert, emotional loszulassen und habe ewig dafür gebraucht. Das ist genau wie in Beziehungen: Personen, die extrem an ihren Mitmenschen hängen, wirken oftmals abschreckend.
 

lilli22

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Hallo Blumenmädchen,
ich finde es super, dass du weißt, du brauchst ein Stück mehr eigenes Leben, unabhängig von deinem Freund. Freut mich übrigens, dass es so gut läuft! :smile:

Lass uns doch mal zusammen überlegen, für was du dich begeistern könntest, erstmal unabhängig von anderen Menschen. Manchmal führt das eine zum anderen. Oder berichte doch mal von deinen vergeblichen Versuchen, Freundschaften zu schließen, dann gehen wir nach dem Ausschlussprinzip vor. :lach:

Ich verstehe sehr gut, dass so eine unterschiedliche Freizeitsituation Unzufriedenheit schafft, vielleicht sogar bei deinem Freund, der sich verpflichtet fühen könnte, dich "aufzufangen". Mein Freund hat zum Beispiel ein sehr großes Nähebedürfnis. Ich hingegen brauche meine Auszeiten. Er hat dafür immer Verständnis, nur ICH fühle mich dabei nicht so gut. Die von mir empfundene Erwartungshaltung seinerseits (sie mag ja nur eingebildet sein, keine Ahnung), löst bei mir einen leichten Druck aus, ich denke mehr über das, was ich alleine tun will nach, anstatt es wie selbstverständlich zu tun.

Ich glaube, es tut jeder Beziehung gut, wenn beide ein Stückweit ausschließlich eigene Interessen haben und pflegen. :smile:

Liebe Grüße
lilli
 

Blumenmädchen

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Huhu Lilli,

sehr gerne möchte ich dir erzählen, warum das bei mir in den letzten Jahren nicht geklappt hat :smile:.


Oder berichte doch mal von deinen vergeblichen Versuchen, Freundschaften zu schließen, dann gehen wir nach dem Ausschlussprinzip vor. :lach:

Ich habe auf unterschiedlichen Wegen probiert, Freunde zu finden.

1.) Gemeinsame Interessen
Ich habe sehr viele Bekannte, die ich beim Pflegen von gemeinsamen Interessen treffe. Aber ich sehe die Leute halt nur auf öffentlichen Veranstaltungen. Wenn sie ihre Geburtstage feiern, gemeinsam Silvester verbringen oder sonstige Aktivitäten mit geschlossener Gesellschaft planen, werde ich nicht eingeladen. Natürlich bin ich auch schon mehrmals aktiv geworden, habe Leute zu mir eingeladen usw., nur leider ist die letzten Jahre niemand darauf eingegangen. Mein Freund war nach Jahren der erste Mensch, der mich zu einer privaten Feier eingeladen hat (damals waren wir noch in der Kennenlernphase). Jetzt bin ich auch bei den Festen willkommen, die von Leuten aus seinem Freundeskreis veranstaltet werden. Aber das bin ich nur, weil ich eben seine Freundin bin. Wenn wir nicht zusammen wären, würden mich die Leute auch nicht fragen.

2.) Internetplattformen wie z. B. new-in-town und Facebook
x-mal probiert, nichts dabei herausgekommen. Viele Leute springen schon vor der ersten Begegnung ab, meistens gibt es nach 1-2 Treffen keinen Kontakt mehr. Früher gab es diverse Festivalbekanntschaften, mit denen ich öfters in ICQ oder auf FB gechattet oder mit denen ich mehr oder regelmäßig telefoniert hatte. Für diese Leute war ich aber nur eine Telefon- oder Chatfreundin, in ihre realen Freundeskreise haben sie mich nicht reingelassen.
Seit über 4 Jahren schreibe ich fast täglich in einem Internetforum mit einer Frau, die nur eine halbe Stunde Bahnfahrt von mir entfernt wohnt. Sie will mich aber trotzdem nicht persönlich kennenlernen.

3.) Nachbarschaft
Das Klima bei mir im Haus ist bestens, die Mieter verstehen sich alle untereinander sehr gut und reden öfters miteinander. Aber an einer Freundschaft hat niemand Interesse. Eine Familie stammt aus einem anderen Kulturkreis, die pflegen nur Freundschaften mit Landsleuten. Die ganzen deutschen Mieter wollen mit Partnern und Kindern für sich sein, die haben gar keine Freunde.

4.) Arbeitsplatz
Ich komme mit vielen Leuten gut aus, aber es entwickeln sich keine Freundschaften. Hab´ mich gefragt ob es an meinem Status als Zeitarbeiterin liegt, aber das glaube ich nicht. Eine Freundin von mir, die wegen Familie usw. nicht mehr viel Zeit hat, war auch lange Zeitarbeiterin und hat trotzdem an verschiedenen Arbeitsstellen Freunde gefunden.

Viele Leute finden mich sympathisch, aber ich bin für fast alle nur die nette Bekannte, Nachbarin oder Kollegin... keine Freundin :cry.


Ich verstehe sehr gut, dass so eine unterschiedliche Freizeitsituation Unzufriedenheit schafft, vielleicht sogar bei deinem Freund, der sich verpflichtet fühen könnte, dich "aufzufangen".

Genau das möchte ich verhindern. Mein langjähriger bester Freund, mit dem mich ca. 15 Jahre lang eine wunderbare Freundschaft verbunden hat, will genau aus dem Grund seit fast 2 Jahren keinen Kontakt mehr mit mir. Weil er die letzte Zeit das Gefühl hatte, dass ich die Verantwortung für mein Wohlergehen komplett ihm übertragen wollte.


IMein Freund hat zum Beispiel ein sehr großes Nähebedürfnis. Ich hingegen brauche meine Auszeiten. Er hat dafür immer Verständnis, nur ICH fühle mich dabei nicht so gut. Die von mir empfundene Erwartungshaltung seinerseits (sie mag ja nur eingebildet sein, keine Ahnung), löst bei mir einen leichten Druck aus, ich denke mehr über das, was ich alleine tun will nach, anstatt es wie selbstverständlich zu tun.

Vor ca. 11/12 Jahren habe ich einen Mann kennengelernt, der gar keine Freunde hatte. Dass ich nichts von ihm wollte, lag zu einem Großteil auch an dieser Tatsache, muss ich zugeben.


Ich glaube, es tut jeder Beziehung gut, wenn beide ein Stückweit ausschließlich eigene Interessen haben und pflegen. :smile:

Da hast du natürlich Recht :smile:. Ich habe auch eigene Interessen, die ich mit Freude pflege. Aber Sachen, die ich ganz alleine mache, lassen sich auch mal zugunsten eines Pärchenwochenendes verschieben. Bei meinem Freund ist es schwieriger, weil er eben öfters verabredet ist... Konzerte, Stadionbesuche, Geburtstage und viele andere Aktivitäten. Ich bin höchstens 2-3x im Jahr verabredet, wenn ich mich nicht gerade mit meinem Freund oder meiner Familie treffe.

LG
Blumenmädchen
 

Blumenmädchen

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Mir ist noch etwas eingefallen: Ich hätte ja gerne einen etwas größeren Freundeskreis, so wie mein Freund. In der Vergangenheit war ich schon mehrmals Mitglied von irgendwelchen Cliquen, bin aber jedes Mal rausgeflogen, wenn ich gewisse Grenzüberschreitungen nicht toleriert habe. Hier zwei Beispiele:

1.) In der einen Clique hat sich ein Kerl als Anführer aufgespielt, der eine sehr destruktive Beziehung führte bzw. immer noch führt (er ist inzwischen mit der Frau verheiratet). Seine Freundin hat ständig mit anderen Männern geflirtet und zwar nicht nur mit fremden Typen, sondern auch mit den Kumpels ihres Partners und mit den Partnern ihrer besten Freundinnen. Sie hat ihn auch mehrmals betrogen. Der Anführer hat sehr unter der Situation gelitten, die Freundinnen der Frau auch. Ich habe mich sehr gewundert, dass sie trotz der seelischen Schmerzen an dieser Frau festgehalten haben.

Als sie sich ganz offen an den Mann rangemacht hat, in den ich damals verliebt war, konnte ich nicht ruhig bleiben. Ich habe ihr gesagt, dass sie für mich ein dummes, billiges Flittchen war und solche hinterhältigen Aktionen gefälligst bleiben lassen sollte. Natürlich war mein Verhalten nicht nett, aber war denn das Verhalten der anderen Frau in Ordnung? Wenn ich mit Menschen Freundschaft schließe, ist Vertrauen für mich das A und O. Und wenn mich jemand bewusst hintergeht und sich nicht einmal entschuldigen will, kann dieser Person auf keinen Fall vertrauen. Am Ende war ich wegen meiner harten Worte die Böse und wurde aus der Clique ausgeschlossen. Ich war übrigens länger im Freundeskreis als die andere Frau, aber ich war Single und sie die Partnerin des Mannes, der sich selbst als Anführer sah. Außerdem wohnten die anderen Leute nah beieinander und ich als Einzige weiter weg.

Der Anführer ist ein schwieriger Mensch. Er stellt sich über alles und jeden, obwohl er mit Abstand der Jüngste in der Gruppe ist. Er will den Leuten vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Er kann gut Kritik austeilen, aber einstecken geht gar nicht. Für ihn ist nur seine Meinung richtig, andere Meinungen zählen nicht. Er nimmt sich gewisse Dinge heraus, die er anderen Personen aber nicht zugesteht. Und alle tanzen schön brav nach seiner Pfeife. Als ich die anderen nach den Gründen für ihre viel zu hohe Toleranz gefragt habe, hieß es der Kerl sei ja so niedlich und würde immer ganz unschuldig gucken... außerdem sei er so wahnsinnig charmant, solche Menschen lernt man nicht jeden Tag kennen. Ganz toll. Der nutzt sein Aussehen und seinen Charme, um andere gefügig zu machen. Ohne mich, ich mach´ da nicht mit.


2.) In einer anderen Gruppe hatte ich eine Freundin, mit der ich bis zum besagten Vorfall gar keine Probleme hatte. Das Problem war ihr Ex-Freund, ein sehr komplizierter Mensch. Er hatte sie schon in der Beziehung jahrelang schlecht behandelt. Trotzdem blieb sie nach der Trennung mit ihm eng befreundet, auch als beide schon neue Partner hatten. Dummerweise hat er sie auch in der Freundschaft wie den letzten Dreck behandelt, ihren neuen Partner teilweise auch. Auf fast jedem Fest passierte irgendwas, das ich richtig heftig fand.

Bis ich eines Tages die Schnauze gestrichen voll hatte. Der Ex hat auf dem Geburtstag meiner Freundin ein Riesentheater veranstaltet, völlig grundlos vor Wut getobt und meine Freundin und ihren neuen Partner ganz heftig beschimpft. Einige Tage später habe ich ihm am Telefon die Meinung gesagt.
Als meine Freundin davon erfuhr, kündigte sie mir in einer E-Mail die Freundschaft und ich flog aus der Gruppe. Grund: Ihr Ex sei ihr allerbester Freund, wir beide hätten erst 1 Jahr miteinander zu tun und sie lasse es nicht zu, dass ich ihn schlecht behandle. Super. Ich war ihr gegenüber loyal und habe ihm Grenzen gesetzt. Im Gegenzug hat sie mich in den Wind geschossen. Ganz toll.


Diese beiden Vorfälle sind schon lange her, ich verstehe mich inzwischen mit beiden Gruppen wieder ganz gut, aber in die Freundeskreise werde ich nicht mehr aufgenommen. So ähnliche Sachen habe ich auch schon mit 1-2 anderen Cliquen erlebt. Warum ist man die Böse, wenn man anderen Leuten Grenzen setzt? Gerade innerhalb eines Freundeskreises sollte man sich doch gegenseitig wertschätzen und respektieren, oder sehe ich das falsch? Wieso können Mitglieder von Gruppen nicht alle gleichwertig sein, warum müssen manche das Sagen haben und sich über andere stellen?
 
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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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