Mein Freund, seine Frau und ich...

sevi

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Liebe Anne,

ich glaube nicht, dass es ein schlechtes Zeichen sein muss, wenn eine Beziehung Abstände braucht. Die braucht wahrscheinlich jede Beziehung und das ist auch gut. Jeder braucht seine Freiräume, seine sozialen Kontakte (die man ja nicht zwangsläufig immer teilt) und Gelegenheit, einfach mal für sich zu sein. Soweit so gut.

Bei mir würde ein leises Alarmglöckchen bimmeln, wenn man sich oft nach Abstand sehnt bzw. die „komischen“ Momente eher überwiegen oder auch schon, wenn sie sich mit den guten die Waage halten. Das wäre mir persönlich zu viel. Auch ein ständiges seltsames Bauchgefühl und häufiges Grübeln über die Beziehung würde mich nachdenklich stimmen.

Ehrlicherweise kann ich mit schlechter Laune nur ganz schwer umgehen. Vielleicht weil ich selber eher so ein Sonnengemüt bin und das von mir selber fast gar nicht kenne. Ich finde es vor allem dann befremdlich, wenn diese Launen so aus dem Nichts kommen bzw. ja in seinem Fall noch selber (durch zu langes Schlafen) verursacht scheint. Und das bekommst dann du zu spüren !)) Wenn dann auf Nachfragen geschwiegen wird, würde ich mich auch ärgern und es vermutlich so machen wie du: mich zurückziehen und ihn mit seiner Laune alleine lassen. Aber ein schönes Beziehungsgefühl gibt das wohl eher nicht.

Das Problem ist, dass das zu seiner Persönlichkeit gehört, das wirst du nicht ändern können und er nur bedingt. Man kann nur überlegen, wie und ob man anders damit umgeht. Ich habe auch das Gefühl, dass er viel weniger kompromissbereit ist, als du (Thema Couch).

Es ist natürlich auch normal, dass man nach einer gewissen Zeit des Zusammenseins ein bisschen ablascht. Allerdings ist es ja bei euch so wie auch bei mir und Trevi, dass es vorher lange Beziehungen mit einem anderen Partner gab. Bei uns ist es so, dass wir da viel drüber gesprochen haben und es immer noch tun. Wir wissen vom anderen genau, was ihn triggert und versuchen natürlich da ganz besonders sensibel mit umzugehen. Beide. Und doch ist es mir letzten Freitag (unter Zeugen des Forums :zwinkern:) zum ersten Mal passiert, dass ich Trevi angefahren habe, weil er beim Essen an meinen Arm stieß und meine volle Gabel sonstwohin flog. Mein Ausruf „Spinnst du?“ war auch dem Schreck geschuldet, war aber trotzdem unnötig. Ich habe mich entschuldigt, auch später nochmal. Er sagte mir in einem ruhigen Gespräch, dass er solche Sprüche früher dauernd gehört hätte. Halt sein Triggerpunkt. Und das merke ich mir und versuche es zu unterlassen. Das ist wohl die berühmte Beziehungsarbeit :zwinkern: Was ich damit eigentlich sagen will, ist, dass man an vielen kleineren Dingen tatsächlich arbeiten kann, wenn man (am besten gemeinsam) reflektiert und den Partner nicht als Selbstverständlichkeit sieht.

Hach, schwierig, bei der Hitze :smilie_girl_plem-plem: keine Ahnung, ob das jetzt besonders hilfreich war ... ich glaube mein Gehirn schmilzt ...
 

Corazon

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Lebe Anne,

hier steckst du also - im Partnerschaftsforum! :smile:

Da nagen wohl noch so einige alte Sachen an dir und dadurch siehst du die Dinge wahrscheinlich nicht ganz so locker wie du es ohne deinen Ehebackground sehen würdest. Verständlich. Aber natürlich kann dein jetziger Partner auch nichts für deine Erfahrungen, dass aus schlechter Laune schlimmeres wird. Er hat einfach mal schlechte Laune wie jeder Mensch das ab und an hat. Ganz unabhängig vom Partner.
Merkst du, du wirst innerlich in Ehezeiten geworfen, versuch für dich Strategien zu finden wie du aus dem "Flashback" und den damit verbundenen schlechten Gefühlen wieder herauskommst. Vielleicht stellst du dir stattdessen bewusst eine besonders innige und glückliche Situation mit deinem jetzigen Partner vor? Ich halte es auch für gut wie ja schon vorgeschlagen wurde, dich dann möglichst seiner schlechten Laune zu entziehen zumindest bis du für dich wieder im Hier und jetzt bist.

Das positive ist ja, du beschreibst eure Beziehung als glücklich. Fühlst dich geliebt und aufgehoben. Es ist natürlich auch anstrengend mit einem Menschen zusammenzusein, der selbstständig ist, denn das ist ganz klar oft eine sehr hohe Arbeitsbelastung. Vielleicht also wirklich gut, dass ihr noch eure eigenen Reiche habt, wohin ihr euch zurückziehen könnt. Du hast ja auch ansonsten ein ausgefülltes, eigenes Leben wie es schein. :D

Ansonsten ist das sicher ein Problem, was in allen Beziehungen vorhanden ist. Einer hat einen super Tag und freut sich auf den anderen und der kommt mit mieser Laune nach Hause. Das schlägt natürlich auch auf die eigene Laune, klar. Wie man das löst, ist sicher sehr individuell, da es von den involvierten Persönlichkeiten abhängt. Der eine redet sich den Frust von der Seele und lässt sich vom Partner wieder aufheitern, der andere mauert und will allein sein bis sein frust vorbei ist. Ein anderer mauert zwar auch, ist aber tödlich beleidigt, wenn man ihn allein lässt. :Nichtwissen: Da müsst ihr einen gemeinsamen Weg finden, so dass nicht noch ein Beziehungsstreit entsteht.

Hinsichtlich des beibehaltens der Ehe verstehe ich echt beide Seiten. Sie sind sich noch wohlgesonnen und hätten scheinbar große finanzielle Nachteile, wenn sie sich scheiden lassen, warum das also tun? Zumal du ja keinen Druck machst und sie auch niemanden hat, den sie heiraten möchte. Da musst du für dich herusfinden, ist es wirklich etwas, was mich massiv stört (hörte sich eigentlich nicht so an) oder ist es nur ein Ministich, der es nicht wert ist, dafür das ganze Konstrukt umzuschmeissen. Das kannst nur du entscheiden.

In jedem Fall schön zu lesen wie es bei dir weitergeht, es hat sich doch alles sehr positiv entwickelt!

Mit sonnigen (und viel zu heissen!) Grüssen,

deine Cora

:Kuss:
 

Anne145

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Ich danke euch herzlich für die hilfreichen Worte.:herz:

May hat hier meiner Meinung nach gesehen, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Nämlich, dass dich natürlich die ganze Situation ein wenig unzufrieden macht und das dann auch immer irgendwo mitschwingen kann, wenn’s im Alltag oder generell mit der Laune schon etwas schwierig ist.

Ich bin mal mehr und mal weniger unzufrieden mit unserer Lebenssituation. Es gibt wirklich Zeiten in denen es mir herzlich egal ist, ob mein Freund verheiratet bleibt oder nicht. Und dann gibt es aber auch Momente oder Vorkommnisse, wie im Strang beschrieben, welche alles hochkochen lassen.
Grundsätzlich wird diese immer wiederkehrende Thematik aber bei Streiterein oder Zeiten schlechter Laune mitschwingen. Das war mit bisher nicht so bewusst.

Bei mir würde ein leises Alarmglöckchen bimmeln, wenn man sich oft nach Abstand sehnt bzw. die „komischen“ Momente eher überwiegen oder auch schon, wenn sie sich mit den guten die Waage halten. Das wäre mir persönlich zu viel.

Hierzu kann ich glücklicherweise sagen, dass die "komischen" Momente nicht überwiegen. Noch unterliegen sie ganz klar der schönen Zeit, welche wir zusammen haben.
Aber das Holzauge ist wachsam...:zwinkern:

Das Problem ist, dass das zu seiner Persönlichkeit gehört, das wirst du nicht ändern können und er nur bedingt. Man kann nur überlegen, wie und ob man anders damit umgeht. Ich habe auch das Gefühl, dass er viel weniger kompromissbereit ist, als du (Thema Couch).

Damit wirst du Recht haben, liebe Sevi.

Und dann kommt noch mein eigenes Päckchen aus der Ehe hinzu...

Da nagen wohl noch so einige alte Sachen an dir und dadurch siehst du die Dinge wahrscheinlich nicht ganz so locker wie du es ohne deinen Ehebackground sehen würdest.

Auch das habe ich in letzter Zeit wieder deutlich gespürt.

Nachdem die vergangenen Tage ja nicht gerade harmonisch verliefen, ist die Situation gestern Morgen 'eskaliert'.
Ich kann nicht mal mehr rekapitulieren wie es begann. Fakt ist, dass wir plötzlich mittendrin waren. Nach dem kaum konstruktiven ersten Gemotze, haben wir uns vernünftig unterhalten. Resultat war, dass sowohl er (mit seinem hier erwähnten blöden Spruch) als auch ich mit einer Äußerung (unbeabsichtigt) beim jeweils anderen einen Triggerpunkt getroffen hatten.
Natürlich wollten wir uns nicht weh tun und es ist uns auch selbst bei nährere Betrachtung nicht möglich die Empfindlichkeit des Anderen wirklich nachzuvollziehen.
Ich kann mir seinen wunden Punkt zwar bei Betrachtung seines Elternhauses und auch der Ehe erklären, aber richtig kapieren tue ich es nicht. Diesbezüglich werde ich trotzdem versuchen aufmerksamer zu sein.
Ihm geht's übrigens auch so.

Ich war nach dem Streit vollkommen fertig und hab auch beim vernünftigen Reden immerzu mit den Tränen gekämpft. Zeus hingegen meinte, dass wir doch gar keinen Streit hätten. Dies sei lediglich eine Auseinandersetzung.

Andererseits ist er dann aber auch wieder so sensibel. Er sagte, dass er sich andauernd einen Kopf gemacht hätte, was er falsches gesagt oder getan haben könnte. Er kam auch mit ein paar Vermutungen um die Ecke, die ich natürlich nicht als schlimm wahrgenommen hatte.
Er war schlicht nicht so liebevoll und aufmerksam wie sonst, sondern ein oller Meckerkopp. :nanu:

Aber passend zum Wetter gestern, hat auch unser kleines Gewitter die Luft erst mal wieder gereinigt.

Trotzdem sind wir nicht zu einem Ergebnis gekommen im Sinne von 'Wie gehen wir beim nächsten mal mit so einer Situation um?'
Sagt man dem Anderen gleich Bescheid, wenn er eine empfindliche Stelle getroffen hat? Oder muss der jeweils 'Getroffene' einfach auch damit lernen umzugehen?

Mir würde Sevis und Trevis (das musst du als Markennamen schützen lassen :lachtsichtot:)
Vorgehensweise am besten gefallen.

Bei uns ist es so, dass wir da viel drüber gesprochen haben und es immer noch tun. Wir wissen vom anderen genau, was ihn triggert und versuchen natürlich da ganz besonders sensibel mit umzugehen. Beide.

Trevi ist auch diesbezüglich ein ganz andere Typ als Zeus. :nanu:

Das positive ist ja, du beschreibst eure Beziehung als glücklich. Fühlst dich geliebt und aufgehoben. Es ist natürlich auch anstrengend mit einem Menschen zusammenzusein, der selbstständig ist, denn das ist ganz klar oft eine sehr hohe Arbeitsbelastung. Vielleicht also wirklich gut, dass ihr noch eure eigenen Reiche habt, wohin ihr euch zurückziehen könnt. Du hast ja auch ansonsten ein ausgefülltes, eigenes Leben wie es schein. :D

Cora, ich freue mich sehr, dass du mich gefunden hast.:smile:

Jetzt werde ich in ein sehr ausgefülltes Wochenende starten und erst am Sonntag meinen kleinen Problembär wieder einsammeln.:coolwink:


LG


Anne
 

Bluetezeit

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Hallo liebe Anne

ich finde wohl nicht immer die richtigen Worte, um das zu beschreiben, was ich denke. Hatte das in etwa auch so gemeint, wie Mod. May das dann in Ihrem Post in einem Absatz schrieb.

Will man doch eine gesunde Balance, ein gesundes geben und nehmen in einer Beziehung spüren und leben. Ganz ohne ein schlechtes Gefühl dabei. Wie findet man diese ohne zu fordern und bedürftig zu wirken? Diese Frage stelle ich mir auch oft.

Ich würde in Deiner Situation wahrscheinlich genauso fühlen und agieren.

Ich hoffe und drücke die Daumen, dass Du und Zeus in Zukunft immer mehr eine Basis findet, in der ihr zielorientiert und erfolgreich Eure Gefühle und Bedürfnisse ohne gegenseitige Verletzungen und negativen Emotionen kommunizieren könnt.

Ein schönes und ausgefülltes Wochenende wünscht Dir die Blüte :smile:
 
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Mod May

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Trotzdem sind wir nicht zu einem Ergebnis gekommen im Sinne von 'Wie gehen wir beim nächsten mal mit so einer Situation um?'
Sagt man dem Anderen gleich Bescheid, wenn er eine empfindliche Stelle getroffen hat? Oder muss der jeweils 'Getroffene' einfach auch damit lernen umzugehen?
Tja, ich glaube, da gibt es einfach kein Patentrezept - alle Menschen sind verschieden und auch alle Kombinationen von 2 Menschen sind verschieden.
Reden kann z.B. ich über solche Episoden und emotionale Triggerpunkte mit meinem Freund fast gar nicht. Manchmal tun wir das zwar, aber in der Regel verpufft dann der Ärger irgendwann von selbst wieder ohne viel dazu tun. Meistens passiert so etwas ja eh in Situationen, in denen man gestresst oder erschöpft ist oder aus anderen Gründen schlecht gelaunt.
In meiner ersten Ehe haben wir im Gegensatz dazu viel gesprochen, da fühlte ich mich auch emotional oft mehr aufgefangen. Hatte nicht viel Effekt auf meine romantischen Gefühle, im Gegenteil. :Nichtwissen:

Ich weiß auch nicht, wie man solche Konflikte dann am besten löst. Ich habe für meinen Teil bislang versucht, meine Toleranzschwelle zu erweitern und/ oder meinen Frust erstmal anderswo rauszulassen - einfach weil ich gesehen habe, dass ein offener Streit auch keine Probleme löst. (Manchmal ist er aber notwendig als „reinigendes Gewitter“ wie du auch schreibst)...

Ich glaube, dass jedes Paar so seine eigene Streitkultur entwickelt und jede! gute und nachteilige Seiten hat. Denn wie gesagt - ein fairer Streitpartner ist noch lang kein guter Bettpartner!
 

Tichonne

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Liebe Anne,

schön, wie sich die Beziehung zwischen Zeus und dir weiter entwickelt hat, trotz der Gewitterwolken die manchmal aufziehen.

Hier wurde dazu schon so viel Kluges dazu geschrieben. Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Reden kann z.B. ich über solche Episoden und emotionale Triggerpunkte mit meinem Freund fast gar nicht. Manchmal tun wir das zwar, aber in der Regel verpufft dann der Ärger irgendwann von selbst wieder ohne viel dazu tun. Meistens passiert so etwas ja eh in Situationen, in denen man gestresst oder erschöpft ist oder aus anderen Gründen schlecht gelaunt.
So ist es auch bei mir. Ich streite nicht gerne und mein Wikinger auch nicht. Wir müffeln uns dann an und mein Rezept ist nach wie vor, die Situation möglichst schnell zu verlassen, um mir Luft zu verschaffen. Bei getrennten Wohnungen ist das ja einfach. Schwieriger ist der elegante Abgang, weil ich ihm ja nicht das Gefühl geben will, ihn mit damit zu 'bestrafen'.

Deine Wochenendpläne hören sich gut an!

Tichonne
 

Mailin

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Liebe Anne,
eigentlich wollte ich dir letzte Woche schon etwas schreiben, aber irgendwie kam mir immer etwas dazwischen.
Du hast ja schon vielefür dich hilfreiche Ratschläge bekommen, aber da mich deine Geschichte auch ganz besonders berührt, wollte ich dir meine Eindrücke mal da lassen.

Interessant ist, dass wir wohl beide Partner haben, die absolute Alphatiere sind, aber die Beziehungenen ganz unterschiedlich handlen. (Mein Mann hat ja ein Tempo vorgelegt unsere Beziehung verbindlich zu gestalten, dass ich anfangs kaum hinterher kam.)
Aber das hier kenne ich auch und es hat mich ganz besonders berührt:

Wir haben sowohl mit den Kindern Zeit verbracht, als auch Oasen für uns geschaffen. Ich konnte all meine Sorgen zeitweise vergessen. Es gab sogar einen Moment, als Zeus mit meinen Kindern im Meer Ball spielte und ich lesend am Strand saß, da musste ich vor Glück heulen…

Irgendwie steckt doch darin so viel Substanz eurer Beziehung. Dass das möglich ist, sollte dir zeigen, dass Grundlegendes da doch stimmt.
Mich freut es auch ganz besonders für dich, denn es gibt einem als Mutter ja das Gefühl, dass die Entscheidung für den neuen Partner, das Leben einer Patchworksituation auch für die Kinder nicht zwangsläufig zu Leid und sprichwörtlichem "Stiefkind Dasein" führen muss.

Schlechte Laune und Schweigen triggern mich seit meinen letzten Ehejahren extrem. Sofort spüre ich den altbekannten Kloß im Hals. Dann kam von Zeus noch ein richtig blöder Spruch und seitdem bin ich bedient. So bescheuert es sich auch anhört, aber die Stimmung bei uns ist gerade total im Eimer.

Ich weiß, dass das alles Pillepalle ist, aber es belastet mich schon. Kennt ihr diese besch… Stimmung in der Partnerschaft? Wie kommt man da am besten raus? Seinen doofen Spruch hab ich noch immer im Kopf.


Anne

Auch das kenne ich- allerdings nur aus meiner ersten Ehe.
Und ich weiß auch, wie es ist, wenn jede Kleinigkeit, die mich an meinen ersten Mann erinnert, mich zu panikartigen Überreaktionen treibt.

Ich denke, es ist wichtig, dass man sich immer wieder sagt: Das Alte ist vorbei! Das hier ist eine neue Situaiton, eine neue Beziehung und ich kann sie bewusst gestalten.

Das habe ich persönlich erst in den letzten Jahren - auch durch dieses Forum hier gelernt: Man selber kann so viel beeinflussen.

Ich wünsche euch beiden aber, dass ihr für euch den richtigen Mittelweg zwischen Nähe und Abstand findet.

Wie ich allerdings mit der Tatsache umgehen würde, dass mein Partner doch noch irgendwie so fest mit der Ex verbunden ist - das kann ich nicht einmal sagen.

Liebe Grüße
:herz:
 
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Anne145

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Hallo ihr Lieben,

ich melde mich derzeit zwar nicht so häufig zu Wort, da ich eine Menge um die Ohren hab. Aber ich wollte mich auf jeden Fall für eure Beiträge bedanken, welche ich immer wieder gelesen habe.

May, dieser Satz von dir hat mir richtig Entlastung beschert.

Denn wie gesagt - ein fairer Streitpartner ist noch lang kein guter Bettpartner!

Wir sind wahrlich kein perfektes Paar, haben Kommunikationsprobleme und leben nicht ganz gesellschaftskonform.

Aber wir sind wirklich gute Bettpartner. :PP

Das ist doch immerhin viel wert.:zwinkern:

Liebe Tichonne,

ich freue mich sehr, dass du mich hier gefunden hast.
Dein kleines Update bei Cora hab ich gerade gelesen und es interessiert mich sehr, wie es dir und dir + Wikinger geht.

Du warst damals die erste, welche Zeus hier als Egoshooter bezeichnet hat. Ui ui, da war ich in meiner anfänglichen Verliebtheit ganz schön betroffen.
Wahrscheinlich weil mit unterbewusst schon klar war, wie Recht du hast. :zwinkern:

Mit diesen seinen Zügen habe ich immernoch zu tun, kann mittlerweile aber besser damit umgehen.
Obwohl es mich manchmal noch immer verwundert, wie er mit sehr feinen Antennen alle emotionalen Veränderungen an mir wahrnimmt, aber die Rückkopplung auf seine eigene Verhaltensweise nicht hinbekommt.

Am letzten Wochenende habe ich mehrfach vergeblich versucht seine Aufmerksamkeit auf Probleme, welche in der vergangenen Woche anstanden zu lenken. Irgendwann hab ich resigniert und war innerlich trotzig. So nach dem Motto ich hab etliche Probleme anzugehen und keine Lust, dass dein Verhalten mein nächstes wird.
In den darauf folgenden 5 Tagen hatte ich viel zu tun und keine große Lust auf Kommunikation mit meinem Egoshooter.:grins:

Natürlich hat er das bemerkt und auch nachgefragt. Ich bin überhaupt nicht darauf eingegangen.
Bei unserem Wiedersehen war er dann sehr angespannt und die ersten Stunden fühlten sich komisch an. Als wir abends im Bett lagen konnten wir dann jedoch beide nicht einschlafen. Dann kamen wir ins Reden. Gemäß den Ratschlägen hier hielt ich mich kurz und sachlich. Meine Schwierigkeiten der vergangenen Tage unabhängig von ihm hab ich jedoch ausgeführt. Er war betroffen und sagte, dass er mir so gerne helfen würde.
Ich hab dazu nichts gesagt, hätte ihm aber natürlich am liebsten ins Gesicht gebrüllt, dass er sich dann gefälligst mal auf MICH konzentrieren sollte, mir richtig zuhören und mich trösten muss.
Ob er das jemals wirklich kapiert?:::


So ist es auch bei mir. Ich streite nicht gerne und mein Wikinger auch nicht. Wir müffeln uns dann an und mein Rezept ist nach wie vor, die Situation möglichst schnell zu verlassen, um mir Luft zu verschaffen. Bei getrennten Wohnungen ist das ja einfach. Schwieriger ist der elegante Abgang, weil ich ihm ja nicht das Gefühl geben will, ihn mit damit zu 'bestrafen'.

Das bekomme ich mittlerweile auch schon ganz gut hin.:zwinkern:

Mailin, diese deine Worte nehme ich mir zu Herzen :

Ich denke, es ist wichtig, dass man sich immer wieder sagt: Das Alte ist vorbei! Das hier ist eine neue Situaiton, eine neue Beziehung und ich kann sie bewusst gestalten.

Da Zeus wirklich keinerlei Gemeinsamkeiten mit meinem EM hat erübrigt sich zumindest das Vergleichen.


Liebe Blüte, ich danke dir für diese Wünsche...

Ich hoffe und drücke die Daumen, dass Du und Zeus in Zukunft immer mehr eine Basis findet, in der ihr zielorientiert und erfolgreich Eure Gefühle und Bedürfnisse ohne gegenseitige Verletzungen und negativen Emotionen kommunizieren könnt.

... und arbeite daran.:zwinkern:

Gerade haben wir unser Zweierwochenende und können es, nachdem die Wolken abgezogen sind, nun auch genießen.

Spätestens bei Sturm melde ich mich wieder.

Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende :sonnensschein:

LG

Anne
 

Anne145

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Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal wieder eure Hilfe oder ich muss einfach runterschreiben was mich belastet.

Wir hatten gestern zunächst einen schönen Tag zu zweit. Den Vormittag haben wir sehr lustvoll im Bett verbracht und sind nachmittags unserem Hobby nachgegangen. Bis kurz vor Schluss lief alles äußerst harmonisch ab. Dann gab es eine Situation in der eine Kleinigkeit nicht so klappte, für welche ich meiner Ansicht nicht ursächlich war. Zeus hat mich in einem wirklich unschönen Ton angepamt mit dem Satz: „ Willst du überhaupt noch was Neues lernen?“ Mir blieb der Mund offen stehen…

Dazu muss ich vielleicht erläutern, dass Zeus schon seit vielen Jahren dieses Hobby ausübt und natürlich wesentlich routinierter ist als ich, die erst seit diesem Sommer dabei ist.

Nach ein paar Minuten habe ich dann gedacht, dass ich seine Aussage so nicht stehen lassen will und hab gesagt, dass dafür jetzt eine Entschuldigung fällig ist. Diese erfolgte zögerlich mit einem sarkastischen Unterton, auf den ich ihn auch hinwies.

Naja, es ging etwas hin und her und wir fuhren nach Hause. Ich hätte es an dieser Stelle gut sein lassen können. Aber als wir zu Hause ankamen musste er nachhaken und warf mir ebenfalls zwei Äußerungen vor, welche ich davor gemach haben sollte.

Also immer das gleiche Spiel. Sobald ich ihn kritisiere kommt sein ABER DU…

Er kann es nicht stehen lassen, wenn er einen Fehler gemacht hat oder sich nur im Ton vergreift. Sobald ich ihn darauf hinweise kommt die Retourkutsche.

Das hat mich gestern dermaßen aufgebracht, dass ich meine Sachen gepackt hab und nach Hause fahren wollte. Durchgezogen habe ich es dann doch nicht.

Ich bin einfach unsicher. Hätte ich konsequent bleiben sollen, oder hätte ich aus einer Mücke einen Elefanten gemacht?

Mein Problem ist leider noch immer, dass ich sehr bewusst an meinem seelischen Gleichgewicht arbeiten muss. Die nicht enden wollenden Auseinandersetzungen meiner Trennung von EM und die daraus resultierenden gerichtlichen Streitigkeiten fordern mir alles ab. Das ließ ich gestern kurz anklingen. Zeus meinte darauf hin nur, dass er dafür nicht verantwortlich sei, was ja stimmt.

Aber kann ich von meinem Partner nicht etwas mehr Empathie erwarten?

Jedenfalls blieb ich und er hat lecker gekocht. Anschließend bin ich vor dem Fernseher eingeschlafen und später alleine ins Bett gegangen, was bei uns absolut unüblich ist. Die Nacht war entsprechend bescheiden. Ich bin immer mal wieder wach geworden und hab auch weinen müssen. Zeus hat davon nichts bemerkt. Gegen Morgen kuschelte er sich an mich und hat mich sehr fest umarmt.

Als mein Wecker klingelte bin ich jedoch alleine aufgestanden, hab mich fertig gemacht und mich von Zeus, der danach erst wach wurde, kurz verabschiedet. Er fragte zwar ob ich nicht noch frühstücken wolle, aber danach war mir nicht und los musste ich auch.

Tja nun sitze ich hier und bin traurig und unsicher. Wie reagiere ich wann richtig? War das alles überzogen? Letztlich hat uns wieder eine Kleinigkeit aus der Bahn geworfen.

Anne:cry
 

Mrs. Steele

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Liebe Anne, :herz:

och Mensch, eine blöde Situation mal wieder....:trost:Tut mir sehr leid, dass es Dir jetzt nicht gut geht damit.

Im Grunde sind es immer ähnliche Auslöser, die dann zum Streit führen. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht wirklich, wie man das umschiffen kann, denn ihr habt ja wirklich schon oft drüber geredet.

Nach ein paar Minuten habe ich dann gedacht, dass ich seine Aussage so nicht stehen lassen will und hab gesagt, dass dafür jetzt eine Entschuldigung fällig ist. Diese erfolgte zögerlich mit einem sarkastischen Unterton, auf den ich ihn auch hinwies.
Naja, es ging etwas hin und her und wir fuhren nach Hause. Ich hätte es an dieser Stelle gut sein lassen können. Aber als wir zu Hause ankamen musste er nachhaken und warf mir ebenfalls zwei Äußerungen vor, welche ich davor gemach haben sollte.

Dass Du von so einem Tonfall, gepaart mit einer "oberlehrerhaften" Aussage verletzt bist, kann ich gut nachvollziehen. Vielleicht war aber auch die Art, wie Du es dann angesprochen hast, nicht so günstig. Also die Forderung nach einer Entschuldigung hat sicherlich die Abwehr bei Zeus nochmal verstärkt und dann kontert er mit Gegenvorwürfen. Ist die Frage, ob es nicht geschickter gewesen wäre, einfach zu warten, bis man zu Hause ist, so dass Ihr Beide Euch erstmal etwas runter fahren hättet können, und dann zu Hause in Ruhe ansprechen, was sein Tonfall in Dir ausgelöst hat und dass Du nicht möchtest, dass er SO mit Dir spricht. Ohne gleich etwas einzufordern.

Was waren denn die Sachen, die er Dir dann im Nachhinein vorgeworfen hat? Vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen an seiner Stelle, Dir gleich mitzuteilen, über was er sich geärgert hatte, um nicht dann immer mehr unausgesprochene Sachen aufstauen zu lassen.

Schwierig. Da es immer wieder vorkommt, sind es denke ich auch nur vordergründig "Kleinigkeiten", aber dahinter muss irgendwas anderes stecken.

Was ich mich schon seit längerem frage ist, warum bei Euch ein Zusammenziehen eigentlich ausgeschlossen wird und anscheinend niemand das Bedürfnis dazu hat. Das ist ja völlig in Ordnung, man kann auch eine Partnerschaft haben ohne zusammen zu wohnen (wäre bei mir z. B. so), aber ich hätte Euch beide eigentlich insgesamt nicht als so distanzliebend eingeschätzt, dass sowas nicht auch dann doch irgendwann mal in Erwägung gezogen werden würde. Würde mich einfach mal interessieren!!

Ich hoffe, Du kannst Dich jetzt, wo Du wieder alleine bist, wieder beruhigen und in Deine Mitte finden. :smile:

Lg
Steelchen
 

Anne145

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Liebes Steelchen, du treue Seele,

ich danke dir für deine Antwort.

Also die Forderung nach einer Entschuldigung hat sicherlich die Abwehr bei Zeus nochmal verstärkt und dann kontert er mit Gegenvorwürfen. Ist die Frage, ob es nicht geschickter gewesen wäre, einfach zu warten, bis man zu Hause ist, so dass Ihr Beide Euch erstmal etwas runter fahren hättet können, und dann zu Hause in Ruhe ansprechen, was sein Tonfall in Dir ausgelöst hat und dass Du nicht möchtest, dass er SO mit Dir spricht. Ohne gleich etwas einzufordern.

Du hast natürlich vollkommen Recht. Wenn ich das jetzt so von dir lese, fasse ich mir an den Kopf. Das wäre mit Sicherheit der bessere Weg gewesen. Und dann hätte ich sachlich, wie ich es mir mal vorgenommen hatte, das Thema auf den Tisch gebracht.

Was waren denn die Sachen, die er Dir dann im Nachhinein vorgeworfen hat? Vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen an seiner Stelle, Dir gleich mitzuteilen, über was er sich geärgert hatte, um nicht dann immer mehr unausgesprochene Sachen aufstauen zu lassen.

Ich hatte zwei seiner fachmännischen Ansagen mit einem, in meinen Augen, lustigen Spruch kommentiert. Das war wirklich Pillepalle und diente lediglich seiner "Verteidigung". Ich bin leider sicher, dass er das sonst nie angebracht hätte. Hinterher tat er aber so, als wäre das eine unzumutbare Art meinerseits gewesen. Es wäre fast schön, wenn ich ihm das glauben könnte.

Schwierig. Da es immer wieder vorkommt, sind es denke ich auch nur vordergründig "Kleinigkeiten", aber dahinter muss irgendwas anderes stecken.

Das glaube ich leider auch...
May schrieb es mal in meinem Strang... wahrscheinlich spielt die grundsätzliche Unzufriedenheit mit unserer Lebenssituation in solchen Momenten eine Rolle.
Bewusst läuft das bei mir zwar nicht ab. Aber wer weiß... wir sind ja schon sehr komplexe Geschöpfe.:zwinkern:

Was ich mich schon seit längerem frage ist, warum bei Euch ein Zusammenziehen eigentlich ausgeschlossen wird und anscheinend niemand das Bedürfnis dazu hat.

Wir sind beide so in unseren Leben verhaftet, dass wir uns ein Zusammenziehen nicht vorstellen können. Meine oberste Priorität sind die Kinder. Die kennen Zeus zwar mittlerweile gut, aber weder sie noch ich wollen unser Leben allein aufgeben.
Bei Zeus steht ganz oben die Firma. Er arbeitet viel und lang.

Ganz ehrlich Steelchen, wenn wir zusammen leben würden, hätte ich keine Entlastung in irgeneiner Form durch ihn. Das Gegenteil wäre der Fall und sehen würden wir uns auch nicht mehr als jetzt.
Dinge die am Wochenende zu zweit von mir weggelächelt werden können, würden mich im Alltag wahnsinnig machen.
Ich muss zum Beispiel zackig die anstehenden Dinge erledigen und er eiert Ewigkeiten herum.

Früher habe ich damit gehadert und einen gewisse Perspektivlosigkeit gesehen. Heute bin ich mit unserer Wohnsituation wirklich im Reinen. Was die Zukunft diesbezüglich bringt, weiß ich nicht.

Ich hoffe, Du kannst Dich jetzt, wo Du wieder alleine bist, wieder beruhigen und in Deine Mitte finden. :smile:

Ich versuch's.
Das Schreiben hilft ja schon wieder.

LG

Anne
 

Mrs. Steele

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Wir sind beide so in unseren Leben verhaftet, dass wir uns ein Zusammenziehen nicht vorstellen können. Meine oberste Priorität sind die Kinder. Die kennen Zeus zwar mittlerweile gut, aber weder sie noch ich wollen unser Leben allein aufgeben.
Bei Zeus steht ganz oben die Firma. Er arbeitet viel und lang.
Ganz ehrlich Steelchen, wenn wir zusammen leben würden, hätte ich keine Entlastung in irgeneiner Form durch ihn. Das Gegenteil wäre der Fall und sehen würden wir uns auch nicht mehr als jetzt.
Dinge die am Wochenende zu zweit von mir weggelächelt werden können, würden mich im Alltag wahnsinnig machen.
Ich muss zum Beispiel zackig die anstehenden Dinge erledigen und er eiert Ewigkeiten herum.

Bei mir hinterlässt das leider ein eher ungutes Gefühl :|

Ich mein, bei uns im Affärenforum ist es normal und sollte es ja auch so sein, dass der Affärenpartner keine Priorität hat.

Aber ich finde, in einer richtigen Beziehung geht es darum, sich wirklich und wahrhaftig aufeinander einzulassen, richtige Nähe herzustellen, sich zu zeigen mit all seinen Facetten und sich dem anderen zuzumuten, auch zu streiten, aber sich dadurch auch wieder näher kommen.

Für mich wirkt das alles eher oberflächlich und wenn ich weiß, dass mich der Andere im Alltag an den Rand des Wahnsinns bringen würde, und er bei mir keine Priorität hat und ich bei ihm nicht, dann würde mir das doch arg zu denken geben.

Entschuldige bitte meine Worte, ich will Dir auf keinen Fall zu nahe treten damit, weiß aber auch nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Und letztendlich ist es ja eh nur mein Gefühl, was mich bei Deiner Geschichte so langsam beschleicht. Ich kann völlig daneben liegen und vielleicht mache ich aus einer Mücke einen Elefanten :smile:
 

Anne145

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Puhhh Steelchen, da musst ich eben aber ganz schön schlucken...

Aber wenn es besonders sticht, sollte man genauer hinschauen, nicht wahr?:cry

Aber ich finde, in einer richtigen Beziehung geht es darum, sich wirklich und wahrhaftig aufeinander einzulassen, richtige Nähe herzustellen, sich zu zeigen mit all seinen Facetten und sich dem anderen zuzumuten, auch zu streiten, aber sich dadurch auch wieder näher kommen.

Ich stimme dir zu, dass man sich in einer Beziehung aufeinander einlassen sollte und sich einander zumuten muss. Das tun wir in gewissem Umfang ja auch, andernfalls würden wir ja gar nicht streiten.:zwinkern:

Ob zwangsläufig eine gemeinsame Wohnung dafür notwendig ist, glaube ich nicht.

Ich lebe derzeit mit drei Kindern, unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Bedürfnislagen zusammen. Es ist für mich einfach nicht vorstellbar hier noch einen Mann zu haben. Also nicht nur explizit Zeus nicht, sondern keinen Mann. Der würde sich zwangsläufig in die Erziehung und Routinen einmischen. Das will ich momentan einfach nicht.

Soviel zu meiner Sicht.

Anders herum gebe ich offen zu, dass es für mich schmerzhaft war zu spüren, dass für Zeus die Firma Priorität hat. Nur das sind nun mal unsere Lebensumstände. Wir sind nicht frank und frei.

Aber vielleicht hast du Recht und unsere Beziehung ist dadurch irgendwie oberflächlich und hat keine Chance auf Weiterentwicklung.

Andererseits ist mir mit etwas Erfahrung und ein paar Jährchen auf dem Buckel auch klar, welche Alltagsprobleme mir erspart bleiben.

Ich weiß einfach nicht, wie es in meiner Beziehung weiter geht und was mir die Zukunft bringt. Mit diesem Gefühl habe ich aber gut gelernt zu leben. Und das hat mir ein großes Stück Gelassenheit zurückgegeben.
 

Anne145

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Bezüglich unseres derzeitigen Problems ist erst mal beidseitig Funkstille.

Noch macht mir das nichts aus.
 

Mrs. Steele

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Liebe Anne :herz:

das hatte ich schon vermutet, dass Du schlucken musstest. Und das bei mir, der personifizierten Kuschel- und Weichspülfraktion :lach:

Das war halt einfach mein persönlicher Eindruck. Mir ist natürlich auch klar, dass Du hauptsächlich schreibst, wenn irgendwas nicht gut läuft und wir hier im Forum dann eine selektive Sicht der Dinge präsentiert bekommen. So wie in jedem Strang.

Mir waren es einfach insgesamt zu viele Streitereien in letzter Zeit, die irgendwie auch an die Substanz gingen, weil sie Grundsätzliches getriggert haben. Vordergründig "Kleinigkeiten", aber ich bin mir trotzdem relativ sicher, dass da hinter irgendein grundsätzliches Problem liegt. Was man auch nicht zwingend lösen kann, wenn man sich jetzt einen Plan macht, wie man was das nächste Mal am besten in welcher Form anspricht. Und das hab ich dann halt mit meinem grundsätzlichen Gefühl, das ich bei Deiner Beziehung schon länger hab, verbunden. Nämlich, dass mir irgendwo ein wenig die Perspektive fehlt.

Vielleicht muss man auch gar keine haben und sollte sich einfach am Hier und Jetzt erfreuen. Und natürlich muss man auch nicht zwingend zusammen ziehen. Mich hat nur Deine Aussage dann etwas aufhorchen lassen, dass Du eigentlich mit seiner Art im Zusammenleben überhaupt nicht klar kommen würdest.

Schauen wir doch mal, was den Anderen dazu einfällt. :smile:

Dicker Drücker :trost:

Steelchen
 

Mod May

Moderator
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Liebe Anne,

Aber kann ich von meinem Partner nicht etwas mehr Empathie erwarten?

da sage ich ganz klar: nein. Nein, das kannst du nicht.
Er ist in dieser Hinsicht eben nicht so emphatisch, wie du dir das gerne wünschst. Und niemand kann ihn auch dazu erziehen.
Auch, dass er sofort eine Retourkutsche gibt und in Abwehrhaltung geht, wenn du ihn auf Fehler hinweist, ist eine Charaktereigenschaft von ihm. Die wird er nicht mehr ablegen, liebe Anne.
Er hat sicher andere Qualitäten, davon bin ich tatsächlich voll überzeugt. Und ich glaube dir auch, dass dich das sehr stört. Du machst deswegen aus einer Mücke keinen Elefanten - aber das Problem wird sich so nicht lösen lassen.
Das einzige, was du tun kannst: dir überlegen, wie schwer du diese Empathie gewichtest. Die Erwartungshaltung „kann er nicht emphatischer werden“ wird eure Beziehung auf Dauer torpedieren, weil du damit automatisch auf die Defizite siehst. Das ist das, was man wohl „sich zusammenraufen“ nennt und damit anfängt, zu sehen und dann zu akzeptieren, welcher Mensch mein Partner ist und sich realistisch zu überlegen, ob man damit leben kann.

Ich persönlich glaube nicht, dass man zusammenleben muss und bin überzeugt, dass man auch mit zwei getrennten Wohnsitzen/Lebensmittelpunkten eine gute Beziehung mit Perspektiven haben kann. Ich glaube nur, wichtig ist dann doch ein gewisser Rhythmus (und sei es nur, um ihn dann mal zu durchbrechen um wieder Spannung zu erzeugen) :PP
Ich habe das Gefühl, dass das für euch in eurer Lebensphase aktuell so passt. :herz:
 

Anne145

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Liebe May,

da hab ich wieder schön was zum Nachdenken... :zwinkern:

Andererseits entlasten mich deine Worte auch immer irgendwie.

Die Unabänderlichkeit eines Charakters anzuerkennen und dann zu beurteilen, ob man mit diesen Eigenschaften leben kann ist ein Ansatz, welcher mir sehr gefällt.
Irgendwie habe ich wolhl noch immer zu sehr diesen Wunsch, nach aktiver Veränderung des Partners durch mich, in mir. Dieser Drang nach Perfektionierung.:headshake:

Ich kann mir gut vorstellen, dass dies aus meiner Ehe resultiert. Meinen Mann habe ich mit 16 kennengelernt. Wir sind quasi zusammen erwachsen geworden und haben uns bestimmt eine Weile gegenseitig geformt.

Mit einem 'fertigen' Menschen als echten Partner war ich nie konfrontiert.:lachtsichtot:

Natürlich hat Zeus viele Qualitäten, welche ich schätze und liebe.
Die Defizite sind da und ich möchte sie auch sehen, da ich auch diesbezüglich vorgeprägt bin und nicht mehr zu viel verdrängen möchte. Das habe ich nämlich früher jahrelang getan.

Trotzdem ist ein übermäßiger Fokus darauf wahrscheinlich ungesund.

Kurzum... ich muss meinen Freund nehmen wie er ist. Umerziehen ist nicht, aber Grenzen aufzeigen darf ich schon, oder?:zwinkern:

Er hat sich übrigens gestern Abend mit einer sehr emotionalen Nachricht bei mir gemeldet. Ihm tat alles schrecklich leid, er fühlte sich leer und traurig. Eine sehr schöne Liebeserklärung gab es auch.

Aber ich bin am Thema geblieben und hab ihm lieb aber sachlich geschrieben was mir nicht gefällt.

Heute Vormittag kam dann seine Antwort in der er schrieb, dass er an sich arbeiten will.

Ach ... ich hab das Gefühl noch immer viel lernen zu müssen.

Anne
 

Mrs. Steele

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Kleines Offtopic: :smile:

Eine gewisse Mrs. Steele hält am Donnerstag einen Vortrag über das Thema "Ist Empathie erlernbar?"

Zeus ist herzlich dazu eingeladen :herz:

Und soviel vorne weg: Ja, man kann Empathie trainieren. Aber, und jetzt kommt das Aber: man muss es selber auch wollen ;)

Ich denke auch, dass man Zeus da nicht groß ändern wird können. So ist er. Und das ist ja eine grundlegende Charaktereigenschaft.
 

Admina Felis

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Natürlich hat Zeus viele Qualitäten, welche ich schätze und liebe.
Die Defizite sind da und ich möchte sie auch sehen, da ich auch diesbezüglich vorgeprägt bin und nicht mehr zu viel verdrängen möchte. Das habe ich nämlich früher jahrelang getan.

Trotzdem ist ein übermäßiger Fokus darauf wahrscheinlich ungesund.

Kurzum... ich muss meinen Freund nehmen wie er ist. Umerziehen nicht, aber Grenzen aufzeigen darf ich schon, oder?:zwinkern:

ja, so sehe ich das

Liebe Anne,

ich hatte dein update auch gelesen - und ich muss zugeben, dass ich zunächst etwas verwirrt war, dass du hiervon so getroffen warst:


Dann gab es eine Situation in der eine Kleinigkeit nicht so klappte, für welche ich meiner Ansicht nicht ursächlich war. Zeus hat mich in einem wirklich unschönen Ton angepamt mit dem Satz: „ Willst du überhaupt noch was Neues lernen?“ Mir blieb der Mund offen stehen…

ich glaube, so etwas könnte meinem Mann auch mal rausrutschen - ich würde dann mit einem Satz kontern - und wenn mir keiner einfällt, einfach weggehen und sagen, dass ich auf den Ton keine Lust habe - das wäre aber dann damit auch erledigt und wir würden später zusammen drüber lachen oder es wäre vergessen.
er ist halt schnell mal aufgeregt und impulsiv - was auch die andere schöne Seite hat, dass ihm oft ganz unvermittelt ein 'ich liebe dich' rausrutscht oder eine andere begeisterte Aktion - oder eine schöne Überraschung macht, wenn ich mich gerade etwas down fühle wegen irgendwas, was ich gar nicht gesagt habe - er hat es bemerkt.

Er hat sich übrigens gestern Abend mit einer sehr emotionalen Nachricht bei mir gemeldet. Ihm tat alles schrecklich leid, er fühlte sich leer und traurig. Eine sehr schöne Liebeserklärung gab es auch.



ich glaube bei deinen Darstellungen auch nicht, dass Zeus grundsätzlich nicht empathisch ist - nur vermutlich anders als du.
und da stimme ich May zu: du kannst nur schauen, ob es für dich passt mit all seinen Facetten. ich würde das mit den sachlichen Erklärungen dann nicht übertreiben , Anne - dass er das Gefühl bekommt, an sich arbeiten zu müssen. das führt eher zu Frust als zu Erfolgen, meine ich.
 

Mrs. Steele

Aktives Mitglied
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6.991
Nachtrag: :smile:

Ich vermute, dass Dir das Thema Empathie einfach so wichtig ist, weil ich mal davon ausgehe, dass Dein Ex-Mann aufgrund seiner Erkrankung wahrscheinlich in der letzten Zeit der Beziehung zu einem empathischen Verhalten gar nicht in der Lage war. Kann er auch gar nicht wirklich, wenn er tief in einer Depression drin steckte.

Da wirst Du über lange Zeit ziemlich zurückstecken haben müssen, was Mitgefühl mit Deiner Situation und Deinen Emotionen angeht. Vermute ich zumindest mal.

Lg
Steelchen
 

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