Huhu
Er will eben beides. Das traute Heim und die Sicherheit und die Abwechslung vom Alltag.
Ich brauche aber was anderes. Bzw nein, ich will nur das traute Heim. Ich bin kein Typ für Affären und kein Typ für Strategien. Auch wenn ich instinktiv genau weiß, wann was zu tun wäre, um etwas zu erreichen, so entspricht es nicht meinem Naturell.
Ich möchte aussprechen, wie ich mich fühle. Ich möchte nicht überlegen wann ich was antworten könnte und sollte.
Ich lese ja hier immer viel mit und ich muss erkennen, dass die Geschichten sich am Ende doch irgendwie alle ähneln. Ich kann die Aufregung nachfühlen, das große Glück, das auf Wolke 7 schweben nach einem Treffen. Selbst das Kofferpacken fehlt mir. Die Hotels fehlen mir. Die Aufregung und das Warten auf eine Nachricht danach.
Aber wisst ihr, was ich wieder gewonnen habe? Unendlich viel Zeit und Freiheit. Ich kann kaum fassen wie viel Zeit mir diese Affäre geraubt hat. Ich bin kein Karnevalsmensch, aber wieso sich nicht am Montag und Dienstag ins Getümmel stürzen? Schließlich muss ich nichts mehr abwarten, ich muss nicht alles interpretieren und mir stundenlang überlegen wie und ob ich auf was reagiere.
Gestern saß ich fast den ganzen Tag bei meiner Freundin am Krankenbett. Danach schrieb sie mir ganz liebevolle Worte. Und wenn sie es auch nicht getan hätte, so hätte ich keinen Moment daran gezweifelt, dass ich meinen Tag heute nicht hätte besser verbringen können.
Das letzte was ich von Ex-AM vor 3 Wochen hörte war "ich liebe dich so sehr". Mag sein.
Ansonsten habe ich zwei offene Bewerbungen am laufen, nächste Woche ein Vorstellungsgespräch. Ich wünsche mir sehr, dass wir bald nicht mehr den selben AG teilen. Er ist selten da, aber ich höre seine Schritte auf dem Flur. Das möchte ich nicht mehr.
Vorletzte Woche habe ich ihn von hinten gesehen. Einfach nur er wie er ging. Und ich spüre noch immer starke Anziehung. Und es roch nach ihm. Er lässt mich in Ruhe, hat mich weder angesprochen noch im Nebenzimmer Kontakt gesucht. Er geht mir aus dem Weg, aber die wenige Male, die ich ihn hier noch sehr intensiv riechen kann, verhageln mir umgehend jede Beherrschung. Dann will ich ihn küssen, ihm hinterher rennen und mit ihm schlafen. Dann leide ich unter mangelnder Konzentration und schlafe sehr schlecht und träume von ihm. Ich habe alles unter Kontrolle solange er nicht präsent ist.
Ich habe in meinem Leben noch nie jemanden so gerne geküsst wie ihn. Nicht einmal meinen Exfreund. Vielleicht hilft es mir in der Zukunft, es auch auf diese körperliche Anziehung zu beschränken. Sein Körper ist was ich liebte und was er mir geben konnte. Sein Wesen allerdings hatte sonst nichts zu geben. Noch heute weiß ich, dass die bloße Frage, wie es mir geht, ihm nie über die Lippen kam. Es spielte keine Rolle. Mag sein, dass er denkt, dass er mich liebt. Das würde ich ihm nie absprechen.
Oft denke ich dann, sei es um deinen riesen S***** und deine sonstigen Qualitäten. Ich nehm die Nummer kleiner und würde lieber mal erzählen, was mich als Mensch so umtreibt, wie es mir geht und was es heute in der Kantine gab.
Was ich aber eigentlich erzählen wollte klingt sicher etwas ambivalent, aber heute hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Kaum dachte ich, es ist Land in Sicht, hat es mich so gebeutelt, dass ich jetzt praktisch seit gestern Abend wie gelähmt war und nur geweint habe. Auf einmal erschien mir das Leben ohne ihn sinnlos. Mein Leben war leer, ich konnte nicht einmal duschen. Ich lag einfach im nassen Kissen und konnte mich nicht mehr fangen. Komisch denn es war das erste mal seit der "Trennung" dass es mir so ging. Das war heftig.
Obgleich ich therapeutisch wirklich sehr gut betreut bin und mich prinzipiell stark fühle, war ich so schwach und so kurz davor mich bei ihm zu melden. Ich hab's überwunden aber es war so knapp .
LG Noro