Lang lang ists her, dass was in meinem Strang passiert ist. Ich wollte alles zur Ruhe kommen lassen. Habe mich auf mich konzentriert und mein Leben verbessert. Still habe ich auch hier mitgelesen.
Jedenfalls ist das hier ein Update, und es ist ein positives. Wenn ihr Lust auf eine erfolgreiche EB-Geschichte habt, dann lest gerne weiter. Ich muss aber warnen: Ich habe die Strategie in kleinem Maßen angewandt, bei mir hat sich aber gezeigt, dass sie nicht immer der optimale Weg ist.
Nach meinem Date, von dem als letztes hier die Rede war, war ich irgendwie müde. Müde davon, meinen Ex zu vermissen, müde davon, mich zwanghaft ablenken zu wollen, müde davon, jeden meiner Schritte (und wenn es nur das Finger stillhalten war) zu planen und zu zerdenken. Es hat mich psychisch und physisch angestrengt.
Dann bin ich schwach geworden. Ich habe meinem Ex geschrieben, ihn nach einem Treffen gefragt, nur um bei diesem Treffen wieder strategisch zu werden. Ich habe offen gelassen, ob ich jemanden treffe, als er gefragt hat. Ich habe gesagt, dass ich nicht lange kann, weil ich abends noch eine Verabredung habe. Ich hab geflirtet und ihn gleichzeitig angewiesen, wenn es zuviel wurde. Ich war auch diejenige, die das Treffen beendet hat.
Danach hat er mich wieder nach einem Treffen gefragt. Ich habe gesagt, dass ich am genannten Termin keine Zeit habe, und es so eingefädelt, dass er sich nach mir richten muss. Von der Art war ich wieder vollkommen strategisch - locker, aber nicht zu zugewandt. Ich dachte, es würde alles perfekt laufen.
Dann am Abend eine Nachricht von ihm: "Du verhälst dich in letzter Zeit irgendwie richtig arrogant. So kenne ich dich nicht - früher warst du liebevoll, und jetzt machst du auf abweisend. Ganz ehrlich, wenn du so bist will ich kein weiteres Treffen mehr." Nach dieser Nachricht habe ich etwas getan, worüber hier jeder die Hände über dem Kopf zusammemschlagen würde: Ich habe 1000 Nachrichten geschrieben, dass ich meine Unsicherheit überspielen wollte, dass es mir leid tut, dass ich ihn nicht nochmal verlieren will, wenn auch nicht als Partner diesmal.
Dann hab ich ihn auch noch angerufen. Wir haben telefoniert, und ich habe mich nochmal entschuldigt. Dann war eine Woche Fubkstille. Danach habe wieder ich mich gemeldet. Wir haben uns wieder getroffen, und diesmal war ich so, wie ich nunmal bin. Hierbei muss ich aber sagen, dass ich in der Zeit ohne ihn sehr wohl an mir gearbeitet habe. Ich habe neue Hobbies aufgenommen, habe an meinem Selbstwertgefühl gearbeitet, habe mich gezwungen, Situationen zu bestreiten, die ich früher gemieden hätte.
Da hab ich also wieder die Strategie umgesetzt.
Beim Treffen habe ich ihm ehrlich alles beantwortet, was er wissen wollte. Mache ich mir noch Hoffnungen? "Ein Teil von mir schon. Aber ich werde selbstverständlich nichts in der Richtung versuchen, und ich würde mich für ihn freuen, wenn er eine andere Frau kennenlernt." Habe ich schon jemanden kennengelernt? "Nein, ich hatte Dates, aber nichts Ernstes." Habe ich mit denen geschlafen? "Nein, aber einen habe ich geküsst und beim Film gekuschelt."
Nach dem Treffen schrieb er mir, dass er es schön fand. Wir chatteten auf WhatsApp. Wenn er was Einsilbiges antwortete, sorgte ich dafür, dass die Konversation nicht abstirbt. Wenn ich nicht mehr wusste, wie ich antworten soll und meine Antwort einsilbig war: Dann hat tatsächlich er sich Mühe gegeben, dass die Konversation weiter geht. Es war ausgeglichen. Ich blieb nicht hinter ihm. Mal war ich vor ihm, mal er vor mir.
Wir haben uns noch mehrmals getroffen. Ich wurde im Umgang mit ihm immer selbstsicherer. Es war wie eine Freundschaft, fast drei Wochen lang haben wir uns mehrmals die Woche gesehen, ohne Körperkontakt zu haben. Und dann geschah das, woran ich nicht mehr geglaubt habe. Nach unserem letzten Treffen war ich dabei, mich abzuschminken und ins Bett zu gehen, als er mich anrief. Er wolle nochmal kurz mit mir reden. Also habe ich ihn zu mir rauf gelassen. Und da hat er erst sehr lange erklärt, dass er seine Entscheidung bereut, und mich gefragt, wie das bei mir aussieht.
Ich hatte Angst, muss ich sagen: Ich hatte Angst, dass das nur kurzfristig ist, und dass er wieder das Interesse verliert und per WhatsApp alles beendet. Das habe ich ihm so gesagt. Er hat sich entschuldigt, und mich gefragt, ob wir denn von neu anfangen können. Also, ob er mich zu einem richtigen Date einladen darf. Ich habe ja gesagt, und dann standen wir noch 5 Minuten unbeholfen voreinander, bis er mich geküsst hat.
Unser zweites Date ist jetzt ein paar Tage her. Beim ersten Date habe ich deutlich gemacht, dass ich keine Affäre oÄ will, sondern wenn eine richtige Beziehung. Beim zweiten hat er gesagt, dass seine Freunde sich freuen, dass wir dabei sind, wieder zueinander zu finden. Es läuft also alles gut. Wir halten Händchen, wir küssen uns. Nach dem zweiten Date haben wir auch miteinander geschlafen.
Das ist meine Geschichte. Natürlich kann es sein, dass das von kurzer Dauer ist. Ich habe aber für mich die Entscheidung getroffen, dass ich lieber ich selber bin, und damit in Kauf nehme, dass es nicht klappt. Wie meine Mutter einmal zu mir sagte: "Wir leben nicht im Mittelalter, Coarie. Ein Mann muss nicht um dich kämpfen. Zu einer Partnerschaft gehören zwei. Wenn du denkst, es lohnt sich für ihn, dann gib ihm eine Chance. Aber dann musst du dich genauso bemühen, wie er. Wenn es nicht klappt, ist er nicht der Richtige."
Ich habe das hier nur geschrieben, damit andere hier vielleicht etwas Hoffnung schöpfen können. Ich habe viel gelesen in anderen Strängen, und ich bewundere die, die die Strategie wirklich verfolgen können. Das bedeutet Durchhaltevermögen. Aber es bedeutet auch, dass man ein bisschen sich selbst aufgibt. Das konnte ich nicht. In Ansätzen schon - ich wurde tatsächlich eine Art Coarie 2.0, selbstbewusster und lebensfroher. Aber ich konnte nicht so chatten, wie es hier empfohlen wird, und ich konnte, als es darauf ankam, nicht meinen Frame halten, sondern habe meine wahren Emotionen gezeigt.
Ich möchte anmerken, dass das strategische Vorgehen eine höhere Erfolgschance birgt als das was ich gemacht habe. Ich habe selbst nicht mehr daran geglaubt, dass es klappt.
An die, die bis hierhin durchgehalten haben und selber noch beim EB sind: Bleibt stark. Hier sind kompetente Leute, die euch sehr gut helfen können. Wenn ihr zu 100% ein EB wollt, dann befolgt die Strategie, denn logisches Vorgehen ist immer besser als intuitives. Ich für meinen Teil hatte Glück.
Ich wünsche euch alles Gute