Cholerischer Freund

[Sprite83]

Also mein Freund ist pur deutsch und extrem entspannt und auch spendabel. Er läd gerne seine Freunde ein, von mir akzeptiert er sehr ungerne Geld, das steck ich ihm manchmal heimlich zu

Ja dein Freund ist da eher--- spießig. Vielleicht eine Marotte, die er mit etwas mehr Reife auch mal ablegt....Mich würde es echt nerven.

 

[Blumenmädchen]

Lang lang ist´s her, seit ich das letzte Mal hier war . Meinem Freund und mir geht es prima, Ende des Monats sind wir schon 2 Jahre zusammen und immer noch glücklich verliebt .

Er hat sehr an sich gearbeitet und tickt nicht mehr so schnell aus. Seine Ausraster waren wohl eine Folge seines starken Alkoholkonsums, den er total zurückgefahren hat. Er hat so gut wie gar keine Lust mehr auf Feiern usw. Seit Corona verbringen wir noch mehr Zeit miteinander, da ich seit Mitte April in Kurzarbeit bin und ausschließlich zu Hause arbeite. Wir wandern in der schönen Natur, machen viel Sport, alltägliche Dinge wie Einkaufen, Kochen, etc. und genießen ruhige Abende auf dem Sofa.

Ob ich zu ihm ziehen werde, hängt von meiner Jobsituation ab. Ich bewerbe mich schon seit längerer Zeit um eine neue Stelle, wobei die Jobsituation in meiner Wohngegend (abgesehen von Corona) deutlich besser ist. Bis jetzt hat es aber noch nicht geklappt, weder bei mir noch in seiner Gegend.

 

[Blumenmädchen]

Es gibt Neuigkeiten: Ich habe eine Jobzusage in der Heimat meines Freundes bekommen. D. h. wir werden ab Mitte September gemeinsam wohnen. Mein Leben wird sich sehr verändern, weil ich noch nie mit einem Mann zusammengewohnt habe und mich erstmal daran gewöhnen muss.

Dann gibt es noch eine Sache, die mir etwas Kopfzerbrechen bereitet:

Als wir ein Paar wurden, habe ich mich hier darüber beklagt, dass er einen recht großen Freundeskreis hat, während meine alten Freunde sich fast nur noch mit ihren Familien beschäftigen und ich vor unserer Beziehung meine Freizeit überwiegend alleine verbringen musste. Als eigenständige Person, die großen Wert auf Unabhängigkeit legt, ist es mir superwichtig, dass ich mich nicht wie eine Klette an meinen Partner hänge und meine Freizeit auch mit anderen Menschen verbringe.

Seit ich vergeben bin, ist die Einsamkeit kein Thema mehr. Wir sehen uns (fast) jedes Wochenende und haben auch werktags regelmäßig Kontakt. Was das Thema Freundeskreis angeht, bin ich aber leider nicht arg viel weitergekommen. Es gibt da eine Frau, die ich seit Jahren von irgendwelchen Festivals kenne und mit der sich eine intensivere Schreibfreundschaft entwickelt hat. Für häufige reale Treffen ist die Entfernung leider zu groß, sie wohnt 8 bis 9 Bahnstunden von meinem Wohnort entfernt. Deshalb sehen wir uns nur sporadisch auf Konzerten und Festivals und derzeit gar nicht, weil es seit Corona keine Live-Auftritte mehr gab.

Den Freundeskreis meines Partners mag ich sehr gerne. Die Leute sind mir sympathisch und ich freue mich immer, sie zu sehen. Sie mögen mich auch und sagen mir immer wieder, dass sie total froh sind, dass mein Freund mich kennengelernt hat und ich ihm sehr gut tue. Die Treffen kommen meistens zustande, wenn jemand seinen Geburtstag feiert. Manche Leute kommen sporadisch zum Fußball schauen bei meinem Freund vorbei.

Trotzdem bin ich noch nicht ganz zufrieden mit der Situation. Obwohl wir schon 2 Jahre ein Paar sind und ich jedes 2. Wochenende in seiner Heimat verbringe, empfinde ich diese Menschen immer noch hauptsächlich als seine und weniger als unsere gemeinsamen Freunde. Die Treffen sind zwar immer klasse, wir unternehmen einiges miteinander und führen tolle Gespräche. Mir gefällt an der Gruppe, dass sie aus ganz unterschiedlichen Menschen besteht. Wir haben Paare und Singles, Akademiker, Angestellte ohne akademischen Abschluss, Hartz IV-Empfänger, die Altersspanne geht von Anfang 30 bis Anfang 60. Wir sind ca. 30 Personen, davon ca. 8 Frauen und der Rest Männer. Eine Gemeinsamkeit zwischen uns ist, dass wir nicht so die Kinder-Menschen sind. Nur einer in der Truppe hat ein erwachsenes Kind.

Ich finde es halt schade, dass ich nur bei den offiziellen Aktivitäten dabei bin. Die Gruppe hat eine eigene Homepage, auf der die offiziellen Treffen bekanntgegeben werden. Offiziell bedeutet, dass jedes Gruppenmitglied teilnehmen darf. Andererseits verabreden sich manche Leute natürlich auch gesondert und machen dann was zu zweit, dritt, viert... und selbstverständlich auch mit anderen netten Menschen, die nicht zu dieser Gruppe gehören. Das machen hauptsächlich die Frauen. Weil ich in meiner Heimat keine Freundinnen mehr habe und mir der persönliche Austausch mit Frauen sehr fehlt, wäre ich sehr gerne manchmal bei diesen Aktivitäten dabei. Nur leider hat mich bis heute noch keine der Frauen dazu eingeladen .

Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde die anderen sollten da eher die Initiative ergreifen als ich. Schließlich bin ich die Neue und alleine. Außerdem sind das wirklich offene und aufgeschlossene Leute, die nicht schüchtern sind und locker auf andere zugehen, schnell neue Kontakte knüpfen und sich nicht schwer tun mit Freundschaften schließen. Kann ich ihnen irgendwie zeigen, dass ich gerne mehr Kontakt hätte, ohne das direkte Gespräch zu suchen?

 

[Mod Clara]

Weil ich in meiner Heimat keine Freundinnen mehr habe und mir der persönliche Austausch mit Frauen sehr fehlt, wäre ich sehr gerne manchmal bei diesen Aktivitäten dabei. Nur leider hat mich bis heute noch keine der Frauen dazu eingeladen .

Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich finde die anderen sollten da eher die Initiative ergreifen als ich. Schließlich bin ich die Neue und alleine. Außerdem sind das wirklich offene und aufgeschlossene Leute, die nicht schüchtern sind und locker auf andere zugehen, schnell neue Kontakte knüpfen und sich nicht schwer tun mit Freundschaften schließen. Kann ich ihnen irgendwie zeigen, dass ich gerne mehr Kontakt hätte, ohne das direkte Gespräch zu suchen?

Liebes Blumenmädchen, da finde ich, da machst du dir es etwas zu "einfach". Die Mädels könnten dich an die Hand nehmen und fragen, aber das könntest du genau so.
Du könntest zb beim nächsten Gruppentreffen dich mit den Mädels unterhalten, meist kristallisiert sich dort schnell jemand raus, mit dem man auf einer Welle ist und im weiteren Gespräch könntest du fragen, ob man sich mal auf einen Kaffee, Bier, Wein treffen möchte. Wovor hast du Angst, bei einer solchen Frage?

 

[Mod Venusstern]

Liebes Blumenmädchen,

ich würde mich da gar nicht so sehr auf seinen Freundeskreis versteifen.
Schaue dich mal um in deiner neuen Heimat... nach einem neuen Hobby, einem schönen Kurs....malen, töpfern, kochen, Sprachen lernen.... was du toll findest für dich und was dir Spaß macht.
So lernt man ja auch neue Leute kennen.

 

[Lady FlowerPower]

Liebes Blumenmädchen,

ich würde dir ebenfalls ans Herz legen wollen, ganz offensiv bzw. aufgeschlossen auf andere und somit auch auf die Frauen im Freundeskreis deines Partners zuzugehen.
Diese ansprechen, indem Du erklärst, dass Du ja jetzt zu deinem Freund gezogen bist und dich daher freuen würdest, öfter einmal auch Kontakt zu den Frauen zu haben.
Gut kommt es zudem meistens, wenn man selbst mit einem Votschlag um die Ecke kommt, was man gerne mit den anderen gemeinsam unternehmen möchte oder auch wo. Vllt. hast du am Wohnort deines Freundes schon Lieblingsplätze, wo du dich besonders wohl fühlst oder einen Biergarten, in dem du gerne sitzt. In diesem Fall könntest du den Frauen vorschlagen, sich dort zu treffen.

Mit Blick auf meine Vorschläge siehst du, dass auch ich der Ansicht bin, dass es da jetzt kein 'ungeschriebenes Gesetz' gibt, wonach die anderen jetzt auf dich zugehen müssten, weil du dorthin ziehst.
Am Besten ist es doch, wenn ein Kennenlernen und Beschnuppern möglichst unverkrampft und spontan zustande kommt. Es ist in diesem Fall letztlich auch egal, wer jetzt auf wen zuerst zugeht.
Hauptsache einer tut es. Und klar, wenn man selbst initiativ wird, muss man auch schon einmal.die eine oder andere 'Klatsche' wegstecken können. In aller Regel spürt man aber doch recht schnell, ob die Sympathien auf beiden Seiten gegeben sind.
Ausserdem - selbst wenn es nicht funktionieren sollte, heisst das noch lange nicht, dass eine 'Absage' etwas mit deiner Person zu tun hat. Vielmehr hat das oft Gründe, die gar nichts.mit einem selbst zu tun haben.

Daher lass' dich dann nicht entmutigen, sondern bleibe dran an deinem Vorhaben, Freundinnen zu finden. Möglichst ohne großen Erwartungsdruck an die anderen.
Sinnvoll ist es daher auch, sich breit aufzustellen. Also wie Venus bereits geschrieben hat, zusätzlich zu der Kontaktanbahnung zu den Frauen im weiteren Kreise deines Partners noch eigene Leute finden über Interessen, die du hast oder noch entwickelt.

Viel Erfolg bei deiner Suche nach Freundinnen,
Lady FlowerPower

 

[Blumenmädchen]

Hallo zusammen,

vielen Dank für euren Input... dann will ich euch mal antworten .

@Clara: Bei den Gruppentreffen kommen immer nette Unterhaltungen zustande. Nur gibt es diese Treffen, bei denen (fast) alle dabei sind, leider nicht so oft. Mein Freund ist mit den Frauen und Pärchen in der Gruppe nicht so eng befreundet, ihn zieht es eher zu den Singlemännern.
Jemanden als Erste direkt nach einem Treffen zu fragen, traue ich mich nicht. Ich habe große Angst, abgelehnt zu werden. Und wenn ich abgelehnt werde, brauche ich immer eine ganze Weile, um das zu verdauen.

@Venusstern: Für Kurse und andere Hobbys bin ich prinzipiell sehr offen. Z. B. habe ich mir vorgenommen, demnächst im Tierheim in meinem neuen Arbeitsort wegen einer Stelle als ehrenamtliche Helferin zu fragen.
VHS-Kurse habe ich schon viele gemacht, aber daraus haben sich noch nie irgendwelche privaten Kontakte ergeben. Wenn ich mal einen Kurs buche, sind ca. 90% der Leute dort jenseits der 65 Jahre.
Mein Freund wünscht sich allerdings, dass wir beide einen einheitlichen gemeinsamen Freundeskreis haben. Er mag das nicht, wenn die Partner in einer Beziehung getrennte Freundeskreise pflegen und wünscht sich, dass alle seine und meine Freunde auch miteinander in Kontakt stehen.

@LadyFlowerPower: Ich habe letztes Wochenende mit meinem Freund darüber gesprochen. Er glaubt, dass es u. a. auch daran liegt, dass er in einer sehr ländlichen Gegend wohnt und ich kein Auto habe. Die meisten Leute dort treffen sich an Orten, die nur mit dem Auto erreichbar sind. Ich fahre prinzipiell nicht und bin immer auf jemanden angewiesen, der mich abholt und wieder nach Hause bringt.

Wobei eine gute Freundin meines Freundes seit 1,5 Jahren in seinem Heimatdorf wohnt, keine 5 Fußminuten von ihm entfernt. Wenn wir uns mal zufällig auf einem Geburtstag oder so begegnen, verstehen wir uns immer sehr gut und können uns super unterhalten. Aber sonst gibt es keinen Kontakt. Das letzte Mal habe ich sie am Geburtstag meines Freundes vor 7 Monaten gesehen. Bald gehen wir auf ihre Geburtstagsfeier.
Die Frau wohnt wie gesagt in der Nähe meines Freundes und hat einen schönen großen Garten. Dort gibt es viel Platz, sodass man in Corona-Zeiten problemlos Abstand halten kann. Viele Leute aus der Truppe haben die letzten Monate eine Menge Zeit bei ihr verbracht und viel Spaß gehabt. Mein Freund und ich waren aber nie dabei, weder sie noch jemand anders hat uns auch nur einmal Bescheid gesagt

Mein Freund hat sie 2x per WA angeschrieben und gefragt, ob sie mit ihm, mir und paar anderen Leuten in eine Kneipe gehen oder zwecks Grillen zu uns kommen wollte. Sie hatte beide Male keine Zeit. Von sich aus hat sie sich bei meinem Freund nie gemeldet. Bei ihr sind immer so viele Leute, sie ist ständig verplant.

Ich war während Corona noch viel öfter bei meinem Freund als früher, also nicht nur jedes 2. Wochenende, sondern manchmal auch im Home Office 1-2 Wochen am Stück. Seine Freunde wussten das. Deshalb hatte ich gehofft, sie würden sich auch mal bei mir wegen Treffen melden.

 

[Mod Clara]

Er mag das nicht, wenn die Partner in einer Beziehung getrennte Freundeskreise pflegen und wünscht sich, dass alle seine und meine Freunde auch miteinander in Kontakt stehen

Und was passiert, wir wollen es ja nicht hoffen, wenn ihr euch mal trennt? Dann bist du wieder allein. Den Wunsch von ihm finde ich recht egoistisch und nicht zeitgemäß

Ich denke, du solltest da aus deiner Komfortzone herausgehen und auf andere zu - Ablehnung kann immer geschehen und man lernt mit jeden mal, anders bzw besser damit umzugehen. Nur Mut, wer nicht wagt, ....

 

[Mod Clara]

Ich habe einen ziemlich großen Freundes- und Bekanntenkreis in meiner neuen Heimat vor ein paar Jahren aufgebaut und ständig kommen neue Leute bzw. neue Partner dazu. Wer bei uns zu defensiv am Anfang ist, den "schleppen" wir nicht mit, da es u.a. auch manchmal den Anschein hat, sie haben wenig Interesse etwas gemeinsam zu machen.
Stehst du vielleicht auf feiern immer bei deinem Partner, welchen Eindruck hast du deiner Meinung nach, auf die anderen deiner Gruppe? Ist dein Partner eher beliebt oder unbeliebt?

 

[Blumenmädchen]

Und was passiert, wir wollen es ja nicht hoffen, wenn ihr euch mal trennt? Dann bist du wieder allein. Den Wunsch von ihm finde ich recht egoistisch und nicht zeitgemäß

Genau aus diesem Grund ist es mir wichtig, neben der Beziehung auch ein eigenes Leben zu führen .

Wer bei uns zu defensiv am Anfang ist, den "schleppen" wir nicht mit, da es u.a. auch manchmal den Anschein hat, sie haben wenig Interesse etwas gemeinsam zu machen.

Das ist im Freundeskreis meines Freundes anders. Sein bester Kumpel ist ein sehr passiver, defensiver Mensch. Der meldet sich generell bei niemandem als Erster. Wenn andere ihn kontaktieren, freut er sich und trifft sich gerne mit ihnen, wenn er Zeit hat. Aber dass er als Erster jemanden kontaktiert und ein Treffen vorschlägt, passiert nie. Dafür ist er schlicht und einfach zu faul.

Stehst du vielleicht auf feiern immer bei deinem Partner, welchen Eindruck hast du deiner Meinung nach, auf die anderen deiner Gruppe?

Ich bin sicher nicht der Typ Frau, der auf einer Feier die ganze Zeit am Partner klebt - ganz im Gegenteil . Immer wenn wir uns mit einer größeren Gruppe treffen, wechsle ich mehrmals den Platz und unterhalte mich mit so vielen Leuten wie möglich. Ich bin ein extrovertierter Mensch, der kein Problem damit hat, auf andere zuzugehen und sie in Gespräche zu verwickeln - nur die direkte Frage nach einem Treffen, das ist schwierig.

Und weil seine Freunde auch nicht gerade schüchtern sind, habe ich mir eben Hoffnungen gemacht, dass sie mich stärker einbeziehen. Mit Sicherheit spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass es in letzter Zeit innerhalb der großen Gruppe indirekt zur Bildung von kleineren Gruppen gekommen ist.
Da gibt es eine Gruppe von Personen, zu denen auch mein Freund gehört, die sich öfters mal zum gemeinsamen Fußball schauen treffen. Diese Gruppe besteht ausschließlich aus Männern, von denen die meisten Langzeitsingles sind. Die Fußballnachmittage/-abende finden fast immer im Haus meines Freundes statt, deshalb bin ich auch immer dabei. Wobei ich sagen muss, dass ich mich auch für Fußball interessiere und gerne dabei bin.

Die andere Gruppe besteht aus diversen Singlefrauen (unsere Frauen mögen alle keinen Fußball), Singlemännern und einem Pärchen - eine gemischte Gruppe. Wobei einige Männer aus der gemischten Gruppe auch manchmal zum Fußball schauen vorbeikommen. Ich habe aber keine Lust, jeden Monat 2-3 Samstage als einzige Frau unter lauter Männern vor der Glotze zu sitzen. Ich möchte auch mal was anderes unternehmen und mehr Kontakt mit Frauen haben.

Einmal hatte ich das Gefühl, dass ich missverstanden wurde. 2018 wollten einige Leute aus der Gruppe auf ein bestimmtes Festival fahren, organisiert wurde das Ganze von der besagten Nachbarin meines Freundes. Sie hat auch uns gefragt, ob sie Bahntickets für uns reservieren sollte. Leider konnte ich mich damals nicht frühzeitig festlegen, weil ich für eine Zeitarbeitsfirma arbeitete und erst kurzfristig erfuhr, ob ich am besagten Tag frei bekommen würde. Dann meinte sie, dass sie nur für meinen Freund buchen würde und ich dann ja alleine nachkommen könnte, wenn ich doch unbedingt mein eigenes Ding machen wollte.
Das fand ich nicht so toll von ihr. Als Zeitarbeiter kann man halt nicht immer lange im Vorfeld planen. Außerdem waren mein Freund und ich damals recht frisch zusammen. Von daher fand ich das sehr seltsam von ihr, zu erwarten, dass er mit seinen Freunden fuhr und mich alleine ließ. Am Ende entschied er sich für mich und fuhr mit mir aufs Festival.
2019 waren wir wieder am Start. Diesmal sah es jobbedingt besser aus, ich hätte locker im Vorfeld mit der ganzen Gruppe den Trip planen können. Aber die besagte Freundin hat uns erst gar nicht gefragt und einfach ohne meinen Freund und mich mit dem Rest alles durchgeplant.

Ist dein Partner eher beliebt oder unbeliebt?

Inzwischen ist er sehr beliebt in seinem Umfeld. Am Anfang hatten manche Leute ihm gegenüber Vorurteile. Im Laufe der Jahre haben sie ihn besser kennengelernt und wissen ihn mittlerweile sehr zu schätzen .

 

[Blumenmädchen]

Vor 5 Jahren habe ich (44) mich hier registriert, als ich meinen Partner (37) kennengelernt habe und wir dann zusammenkamen. Nach 2 Jahren Wochenendbeziehung bin ich im Sommer 2020 zu ihm gezogen. Es ist noch gar nicht lange her, dass wir sehr glücklich miteinander waren.

Vor ein paar Monaten habe ich etwas erfahren, dass mich ziemlich umgehauen hat . Es geht um seinen/unseren Freundeskreis. Mein Partner hängt sehr an diesem Freundeskreis und legt auch großen Wert darauf, dass ich mich mit den Leuten gut verstehe. Bis vor wenigen Monaten war das auch der Fall bzw. ist es in den meisten Fällen noch immer, nur dass ich mich lange gewundert habe, warum manche Personen (das gilt in erster Linie für die Frauen) mir gegenüber zwar nett, aber auch oberflächlich waren und mich nie wie eine enge Freundin behandelt haben.

Nun hat sein/unser Freundeskreis eine Art dunkles Geheimnis, von dem er und ich beide nichts wussten. Einer aus der Gruppe (den das Geheimnis nicht betrifft) hat es uns gesteckt. Seither ist der Wurm drin. Während mein Partner das Ganze ausblenden kann, habe ich große Probleme damit, diesen Menschen zu vertrauen. Vor allem, weil sie jetzt einerseits das Geheimnis in der Öffentlichkeit ausleben und trotzdem nicht darüber sprechen wollen, wenn ich Fragen stelle. Und sie verhalten sich in mancher Hinsicht sehr ambivalent.

Mein Partner kommt nicht damit klar, wenn ich schlecht über diese Menschen spreche. Ich fühle mich nun mal belogen und hintergangen. Und solange die Leute nicht zu einer Aussprache bereit sind, kann ich ihnen auch nicht verzeihen. Er verbringt seit einigen Wochen/Monaten immer mehr Zeit mit ihnen und schenkt mir deutlich weniger Aufmerksamkeit, als es bisher der Fall war. Wir hatten schon mehrmals Ärger wegen dem Freundeskreis.

Zwar sagt er mir immer noch jeden Tag, dass er mich liebt. Wir schlafen nach wie vor regelmäßig miteinander und im Alltag läuft es auch sehr gut. Aber diese ständige Flucht vor mir und das Klammern an seine Freunde, das bereitet mir Sorgen. Was soll ich jetzt machen?

 

[Blumenmädchen]

Mich stört jetzt in erster Linie, dass mein Partner im Gegensatz zu früher viel mehr Kontakt zu seinen Freunden sucht und weniger Paarzeit mit mir verbringen möchte. Z. B. gibt es an einem Abend in der Woche einen Stammtisch. Als wir zusammen kamen, ging er 2-3x im Monat für 1,5-2 Stunden hin. Also immer nur kurz und nicht jede Woche. Im Laufe der Zeit ließ sein Interesse am Stammtisch immer mehr nach, irgendwann tauchte er gar nicht mehr dort auf.

Als er im April einmal sagte, dass er mal wieder seinen alten Stammtisch besuchen wollte, ging ich von einer einmaligen Ausnahme aus. Aber seit dem ersten Stammtisch-Besuch im April geht mein Freund wieder regelmäßig hin. Das war noch nie der Fall, seit wir 2018 zusammengekommen sind. In den letzten 3,5 Monaten hat er nur 2x gefehlt, das eine Mal war er krank und das zweite Mal waren wir im Urlaub. Außerdem bleibt er jetzt gefühlt immer länger weg. Anfangs war es noch 17-20 Uhr, gestern ist er erst um 22 Uhr nach Hause gekommen.

Es stört mich auch, dass er gerade sehr intensiven Kontakt zu seinem besten Freund sucht und ihn gefühlt 4-5x pro Woche sehen möchte. Früher haben sich die Beiden 2-3x im Monat getroffen. Ich habe nichts gegen seinen besten Freund, im Gegenteil, ich bin auch mit ihm befreundet. Aber es verletzt mich, dass er gerade mehr Zeit mit ihm verbringen möchte als mit mir.

Mein Partner versucht, Pärchenaktivitäten - wenn es geht - zu vermeiden und lädt seinen besten Freund und andere Freunde zu Aktivitäten ein, die wir eigentlich immer zu zweit gemacht haben. Früher haben wir unsere Freunde ca. 3x im Monat am Wochenende gesehen und vielleicht noch 1x an einem Werktag. Inzwischen kommt es 2-3x in der Woche vor, dass ich von der Arbeit nach Hause komme und er nicht da ist, weil er lieber mit seinen Freunden zusammen sein möchte.

In unserem letzten Urlaub meinte er mal beiläufig, dass sich sein bester Freund evtl. auch an diesem Urlaubsort wohl fühlen würde und wir ihn nächstes Jahr vielleicht mitnehmen könnten. Bis vor wenigen Monaten war das für meinen Partner ein No-Go. Er hat immer gesagt, dass er seinen Urlaub ausschließlich mit mir verbringen und keine Freunde dabei haben möchte. Und jetzt auf einmal zählt das alles nicht mehr, was er früher gesagt und getan hat .

 

[Mod Luke]

Also einmal kurz für die Mitlesenden hier, damit die Problematik erkannt wird:
Der Freundeskreis hat Blumenmädchen ihren eigentlich Lebensstil anvertraut, von dem sie all die Jahre nichts wusste. Blumenmädchen ist jetzt entsetzt darüber, dass ihr das all die Jahre verheimlicht wurde, und seitdem dieses Geheimnis gelüftet ist, leben die Leute(also der Freundeskreis) ihren Lebensstil neuerdings auch öffentlich (zumindest im Kreise dieser großen Runde) aus. Das wiederum findet Blumenmädchen widerlich, und mag das einfach nicht.

Angeblich wusste Blumenmädchens Freund davon auch nichts.

Inzwischen kommt es 2-3x in der Woche vor, dass ich von der Arbeit nach Hause komme und er nicht da ist, weil er lieber mit seinen Freunden zusammen sein möchte.

Ich finde das übrigens verdächtig. Ich kann auch nicht glauben, dass dein Freund von den Vorlieben/dem Lebensstil seiner Freunde nicht bescheid weiß. Wenn die so eng sind, wie du es hier immer wieder erwähnst, dann weiß er das. Da bin ich mir zu 1000% sicher.

Aus meiner Sicht bleiben dir nur zwei Optionen:

- du akzeptierst deren Lebensstil, und setzt jetzt von Anfang an deine Grenzen und kommunizierst die,
- oder du musst dich aus dem Freundeskreis distanzieren, weil du dich damit nicht vereinbaren kannst.

Und jetzt auf einmal zählt das alles nicht mehr, was er früher gesagt und getan hat .

Naja, Beziehungen verändern sich im Laufe der Zeit. Das ist ja ganz normal. Und keine Beziehung auf dieser Welt hält ihren Reiz so weit oben aufrecht, wie in den ersten 1-2 Jahren.

Ich kann dir eigentlich nur raten, was dir damals auch die Mädels Venus und Clara dir geraten haben: bau dir dein eigenes Netzwerk auf. Du wirst sonst bitterböse aufknallen, falls eure Geschichte ein Ende nimmt. Zum anderen wäre das ja auch nur folgerichtig, aufgrund der aktuellen Geschehnisse.

 

[Blumenmädchen]

Der Freundeskreis hat Blumenmädchen ihren eigentlich Lebensstil anvertraut, von dem sie all die Jahre nichts wusste.

Erfahren habe ich es von einer Person, die NICHTS mit diesem Lebensstil am Hut hat.

Angeblich wusste Blumenmädchens Freund davon auch nichts.


Ich finde das übrigens verdächtig. Ich kann auch nicht glauben, dass dein Freund von den Vorlieben/dem Lebensstil seiner Freunde nicht bescheid weiß. Wenn die so eng sind, wie du es hier immer wieder erwähnst, dann weiß er das. Da bin ich mir zu 1000% sicher.

Natürlich weiß er Bescheid. Ich habe es ihm selbst erzählt, nachdem ich darüber aufgeklärt wurde. Es gibt übrigens noch weitere Leute bei uns, die keine Ahnung haben/hatten. Einen aus unserem Freundeskreis kenne ich schon 16/17 Jahre. Bei unserer letzten Begegnung habe ich es ihm berichtet, er wusste auch von nichts. Das liegt aber auch daran, dass der Mann schon seit längerer Zeit nicht mehr so viel Kontakt mit den Leuten pflegt und deshalb nichts mitbekommen hat.

Dieser Lebensstil war bei uns übrigens nicht schon immer an der Tagesordnung. Das hat sich erst die letzten 3-4 Jahre verstärkt, nachdem sich unsere Leute mit diversen anderen Leuten angefreundet hatten.

Aus meiner Sicht bleiben dir nur zwei Optionen:

- du akzeptierst deren Lebensstil, und setzt jetzt von Anfang an deine Grenzen und kommunizierst die,
- oder du musst dich aus dem Freundeskreis distanzieren, weil du dich damit nicht vereinbaren kannst.

Ich möchte ihren Lebensstil akzeptieren, aber sie müssen auch meine Grenzen akzeptieren. Das werde ich ihnen deutlich sagen, falls wieder jemand meine Grenzen überschreiten sollte.

Ich kann dir eigentlich nur raten, was dir damals auch die Mädels Venus und Clara dir geraten haben: bau dir dein eigenes Netzwerk auf. Du wirst sonst bitterböse aufknallen, falls eure Geschichte ein Ende nimmt. Zum anderen wäre das ja auch nur folgerichtig, aufgrund der aktuellen Geschehnisse.

Keine Sorge, ich habe inzwischen auch eigene Kontakte. Aber die sehe ich nur ganz sporadisch nach der Arbeit. Ich brauche keine 60-70 Personen auf meiner Geburtstagsparty, mir ist ein kleineres Umfeld lieber.

 

[Mod Luke]

Danke, Blumenmädchen, dass du nochmal etwas aufgeklärt hast

Das werde ich ihnen deutlich sagen, falls wieder jemand meine Grenzen überschreiten sollte.

Ja, sehr gut. Darin kann ich dich auch nur bestärken. Und dann schaust du einfach, wie sich das in Zukunft so entwickelt, wenn ihr alle zusammen seid.

ich habe inzwischen auch eigene Kontakte. Aber die sehe ich nur ganz sporadisch nach der Arbeit

Auch sehr gut. Es muss ja auch irgendwie eine Alternative zu den anderen Leuten geben, falls dir das in Zukunft halt gar nicht mehr gefällt, mit denen Zeit zu verbringen.

mir ist ein kleineres Umfeld lieber.

Jau, ist doch auch in Ordnung so

Was deinen Freund, und seinen für dich gefühlten Rückzug angeht, würde ich dir wohl raten, ihn einfach mal anzusprechen, ob es dafür einen Grund gibt. Was meinst du dazu?

 

[Blumenmädchen]

Das habe ich bereits getan. Er streitet es ab und behauptet, dass er gar nicht mehr Kontakt zu Freunden pflegt als früher. Außerdem müsse er gar nicht jede Woche zum Stammtisch gehen oder Freunde besuchen, sondern nur "wenn es sich mal ergibt".

Wahrscheinlich ist es ihm selbst noch gar nicht aufgefallen, dass sich sein Verhalten verändert hat. Oder er verdrängt es.