Hallo zusammen,
jetzt schreibe ich doch mal ein kleines Update:
Was wollt ihr zuerst, die gute oder die schlechte Nachricht ?
Die gute zuerst.
Mit meiner Ex wird der Umgangston immer besser. Ich sehe meine Kinder regelmäßig, auch die Kleine. Und dass es so ist, geht auch von meiner Ex aus. Sie tut selber einiges dazu, dass es so läuft. Das ist eine Richtung, die gut ist. Auch wenn hier noch Luft nach oben ist, was einen freundschaftlichen Umgang angeht. Aber den strebe ich selbst auch nicht aktiv an. Hier ist der Abstand gerade recht, wie er ist.
Leider ist es so, dass wenn wir uns treffen, ich meist nur höre, wie schwer sie es hat und wie viel Arbeit die Kinder machen. Von dem Super-R. höre ich seit Monaten nichts mehr.
Der wird nicht mehr so betont wie 2016. Hier spüre ich zugegeben ein wenig Genugtuung,
dass auch meine Ex hier im Alltag angekommen scheint.
Was mich eher abstößt, ist, dass meine Ex-Frau in letzter Zeit recht heftig über R.´s Tochter schimpft. Sagt, "wie dumm die doch ist". Nix mehr "liebste Große Tochter".
Auch hier hat sich der Ton gewandelt. Aber ich habe auch folgenden Satz gehört:
"Es können ja nicht alle Kinder so schlau sein wie unsere. Es können ja nicht alle so gute Gene haben." Zumindest habe ich nach 4 Jahren mal wieder "unsere" Kinder gehört...
Dann zum zweiten Teil.
Ich bin seit Anfang Dezember getrennt von S.
Das war abzusehen. Wenn sich der Weg mal dahin abzeichnet, ihilft meist nicht mehr viel.
Ich habe wohl die Seite, dass ich ein wenig in meiner eigenen (Traum-) Welt lebe.
Das wird mir ja immer wieder mal mit verschiedenen Wortwahlen so gesagt.
Bleiben wir kurz dabei. Dann lebe ich diese Seite einfach mal aus.
Ich hatte drei sehr schne Jahre von Herbst 2016 bis jetzt.
Daran hatte S. einen ganz großen Anteil.
S. war ja meine große Liebe, die Frau fürs Leben.
Vor 30 Jahren brauchte ich lange, um mich davon zu überzeugen, dass das mit S. und dass S. nicht so besonders war, wie sie mir damals vorkam.
Das Leben ging weiter. Ich lebte mein Leben, auch gut und so kam ich ja auch zu vielen guten Jahren mit meiner Ex-Frau und zu meinen drei zugegeben recht feinen Kindern. (Auch wenn sie einem manchmal den letzten Nerv kosten...)
Dann traf ich ja Okt. 2016 meine große Liebe wieder. Es war wieder alles da.
In den Jahren 2016 und 2017 kam ich an den Punkt, dass ich damals wohl richtig lag.
Dass es was besonderes war und ist mit S. Dass S. einfach die Frau meines Lebens ist.
Dass ich mit ihr alt werden wollte. Dass ich wenn S. an meiner Seite ist, nicht die kleinsten Gedanken an eine andere habe. Dass ich einfach ein besserer Mensch bin,
wenn ich sagen kann "Das ist meine Frau.". Dass ich das einfach als ein großes Wunder erlebt habe und dass ich dachte, das ergibt alles Sinn. Das ist das beste, was mir passiert ist. Dass ich dachte, wenn man einfach beide (und eine zeitlang meine ich,
mich nicht zu irren, wenn ich sage, ihr ging es auch mindestens ein Jahr so) mal
annimmt, dass man jeweils genug, mehr noch, dass man Fülle füreinander ist,
dann kann man diese große tiefe und extrem nahe gehende Liebe für alles nutzen.
Dann hat man Kraft für alles was kommt in den kommenden 30 Jahren.
Quasi genau das, was man sich so verspricht, wenn man heiratet.
Nur einfach ohne diese Rituale, einfach, weil es so stark fühlbar ist.
Wenn man es schafft, über die Zweifel und über die Ängste, dass es nicht stark genug sein könnte, einfach hinweg schaut, dann kann man diese Tiefe und Nähe
über die Zeit hinweg retten. So eine Liebe muss doch einfach ewig halten, oder ?
Ich habe es einfach nie mehr und mit keiner anderen so erlebt.
Wir konnten uns so gut riechen. Das ist so selten. Und könnte so viel Kraft spenden.
Einfach gut leben. Einfach gut leben, das wollte ich. Mit S. Schön Essen gehen,
reden über den Alltag, Gott und die Welt. Tanzen gehen, kurz und längere Urlaube machen. Egal wo, einfach mal raus und einfach zusammen. Sich aneinander freuen dürfen. Motorrad fahren, wandern. Im Garten werkeln und sich gegenseitig helfen.
Ohne Aufrechnen, ohne das Gefühl von Ausgleich und Verpflichtungen.
Einfach das Leben geniessen und der Tatsache Raum geben, dass es zu zweit schöner ist als alleine.
Nun. Meine Erkenntnis, dass ich mir damals was vor gemacht habe, als ich mir sagte,
nix besonderes, es kommt die nächste und so, nicht ganz richtig war ist schon hart.
Dass S. einfach was besonderes für mich bleiben wird. Egal, was kommt in meinem Leben. Dass ich vermutlich keine großen Probleme habe, eine neue Beziehung zu finden,
aber dass das evtl. eben wieder eine 80% tiefe und nahegehende werden wird, wie zu meiner Ex-Frau. Vielleicht keine 100% ige wie sie zu S. mögllich war.
Das ist gerade mein Erleben. Da werde ich gerade oft sehr still in mir.
Und finde es einfach sehr traurig und sehr schade, dass wir es nicht geschafft haben.
Ich als realitätsferner zutiefst weltfremder Romantiker glaube halt an die große und ewige Liebe.
Das Wunder, dass S. sich meldet und sagt "Du bist zwar ein riesen Idiot und ich habe so eine Wut auf Dich ! Aber ich liebe Dich, zu blöder Mann."
Ein Teil in mir würde sich das einfach wünschen, dass es auch mal wie im Film gut ausgeht.
Dann komme ich zu dem Teil, in dem ich mich - was mir schwer fällt - immer mehr den Realitäten stelle. Dass es aus ist. Dass ich hier auch nicht groß rum jammern brauche.
Denn S. ist hier sicher sehr klar und wenn sie mal eine Richtung eingeschlagen hat,
bleibt das so. Vielleicht gehen wir uns in 20 Jahren noch mal nahe. Aber aktuell habe ich es verkackt.
Irgendwie redet man ab einem bestimmten Punkt aneinander vorbei.
Die gleiche Frau, die einen vor Wochen noch Liebesbekundungen gesagt hat,
nimmt jedes Wort als Angriff oder Ausrede. Ich kenne das ja, wenn man merkt, dass der Strudel nach unten begonen hat, aber da kommt man dann einfach nicht mehr raus. Wie im Treibsand, jede Bewegung lässt einen schwächer erscheinen, bedürftiger und man sinkt immer tiefer. Die gleichen Liebenden, die das beste im anderen sahen, suchen dann nur nach dem negativen. Ich hätte dies einfach gerne ausgehebelt.
Dachte auch, mit 50 könnte das vielleicht besser gehen als mit 25.
Na ja. Auch wenn man immer beide Anteile sehen muss, habe ich hier,
einfach Dinge gemacht, die sie verletzt haben. Auch wenn sie aus meiner Sicht das nicht hätten sollen. Weil ich im Hintergrund ja immer wusste, dass ich S. liebe.
Bei allem, was sie als Verletzung empfand. Hier habe ich meine Wertung über ihre gestellt. Das darf man nicht. Es zählt immer, was ankommt.
Hab´s glaub ich kapiert. Leider zu spät.
Wir haben es einfach nicht geschafft, unsere Leben ein wenig übereinander zu bringen.
Da hilft auch die tiefste und heftigste Liebe nicht. Und Liebe vergeht wohl eben.
Also, ich nutze die Zeit um mehr über mich zu erfahren, um hier weiter zu kommen und nicht die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen. Lebe mein Leben.
Gebe meine Liebe meinen Kindern. Die können sie brauchen.
Der Rest wird sich ergeben.
Man hat eh´ viel weniger in der Hand, als man denkt.
Ich habe, vielleicht weil ich die Tage ja auch 50 wurde, schon auch die Gedanken,
dass die Zeit, die einem bleibt, nicht mehr 50 Jahre sein werden.
Dass es nicht mehr sinnvoll ist, lange rum zu jammern und lange auf dem Boden liegen zu bleiben, wenn man mal wieder einen harten rechten Haken eingefangen hat.
So, nun wisst ihr, wie es um mich steht. Beib´ wohl immer ein wenig ein Träumer.
So ganz gebe ich noch nicht auf, dass das nicht vollkommen falsch ist.
Leider werde ich halt gegenüber den Menschen, die ich liebe, wohl auch immer verletzlich bleiben. Ich kann das nicht steuern. Wenn mein Herz aufmacht, kann
der andere auch reinstechen. Hier habe ich noch kein Patentrezept, wie ich das
besser machen könnte. Einfach kein Rikiso mehr eingehen ?
Kann doch auch nicht die Lösung sein.
Im Beruf läuft es grad einfach nur hervorragend. Finanziell habe ich mich nach der Trennung wieder stabilisiert. Meine Spinnereien werden weniger. Ich werde mich in der
kommenden Zeit von allerlei materiellen Trennen, mich auch wohnungstechnisch verkleinern. Hier läuft alles ganz brauchbar in die richtige Richtung.
Soweit, so gut, sagt man, oder ?
&
M.Caine.