Ich bin nicht mehr glücklich

quokka

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Hallo liebe Gleichgesinnte,

Wie Einstein schon (angeblich) sagte: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

Ich, w (26), kenne euer Forum schon seit einigen Jahren und verfolge seitdem immer wieder still einige Geschichten. Heute ist der Tag gekommen, an dem ich selbst Hilfe suche. Ich stecke in der unzufriedenen Beziehung, erkenne, dass ich mich falsch verhalte und kann es dennoch nicht ändern. Wir sind seit 2,5 Jahren ein Paar.

Mein Partner, 25, ist ein wundervoller Mann. Er ist zugewandt, liebevoll, zuverlässig, kompromissbereit und ich bin überzeugt davon, dass er mich sehr liebt. Das Problem ist, er hat einen Dämon. Er ist ein Lebemann, der sich nicht mit seinen Problemen auseinandersetzen kann und immer nur Ablenkung und Rausch sucht. Er hat beispielsweise große Schwierigkeiten, sein Leben zu strukturieren (Schule abgebrochen, keine Ausbildung, große Schwierigkeiten den Haushalt zu führen & Rechnungen zu zahlen) und ist, vermutlich um sich nicht mit all den negativen Gefühlen auseinanderzusetzen, dem Alkohol etwas zu zugewandt. Sein Lebensstil führt immer wieder zu Schwierigkeiten - einerseits in seinem Leben (z.B. Schulden, ihm wurde schon der Strom abgestellt, Geldsorgen) und gleichzeitig auch zu Beziehungsproblemen. Wir streiten uns häufig und meistens ist der Grund dafür sein Alkoholkonsum. Denn sein Trinkverhalten hat in der Vergangenheit schon zu vielen Problemen gefühlt, so war er alkoholisiert schon mehrfach vollkommen von der Rolle (streitlustig, ist laut geworden, hat randaliert). Er wird in so einem Moment zum Gegenteil von dem Menschen, der er eigentlich ist. Dies hat dazu geführt, dass wir gemeinsam Vereinbarungen getroffen haben, die ihn nicht zu sehr in seiner Freiheit einschränken und mit denen ich mich in seiner Umgebung noch wohl fühle. Dennoch eskaliert es alle paar Monate, weil er sich zwar anfangs immer einsichtig zeigt, dann aber zunehmend die Grenzen austestet.

Gestern knallte es dann wieder. Auslöser war, dass ich zufällig heraus fand, dass er mich in einer Situation bezüglich Alkohol angelogen hatte (die Story in einem anderen Post). Es war eigentlich überhaupt keine große Sache, es ging nur um ein Bier, aber dass er mich deswegen anlügt hat mich sehr verletzt. Als ich ihn darauf ansprach, behauptete er erst, dass ich ihn falsch verstanden habe (obwohl es eindeutig war) und reagierte im Anschluss mit Wut: Er habe das Thema satt, es wäre besser wenn ich wieder gehe und zu seiner Veranstaltung am Wochenende (er veranstaltet gelegentlich Partys, um etwas dazu zu verdienen und ich mache den Einlass) und er melde sich nächste Woche bei mir.

Tja, gerade weiß ich nicht einmal, ob wir noch zusammen sind. Und ehrlich gesagt, will ich so auf keinen Fall weiter machen. Ich bin schon seit einer ganzen Weile nicht mehr glücklich, die Situation belastet mich stark.

Ich sehe meine eigenen Anteile: Trotz einiger Eskalationen habe ich ihm jedes Mal relativ schnell vergeben. Für mich ist klar: Ich kann die Beziehung nur weiterführen, wenn sich was verändert - dafür muss ich mein Verhalten ändern, konsequenter sein, Grenzen zeigen. Und dafür brauche ich eure Hilfe! Ich liebe ihn und wünsche mir diese Beziehung, aber nicht um jeden Preis. Ich habe auch keine Lust mehr, mich ständig zu fühlen, als würde ich ihm seine Freiheit nehmen, weil er sich durch unsere Vereinbarung eingeschränkt fühlt (unsere Vereinbarung: nicht mehr als vier alkoholische Getränke, wenn ich dabei bin - das sind bei 4x 0,5l Bier immerhin 2 Liter!!!)

Seit gestern herrscht Stille. Mir ist aber durchaus bewusst, dass er gerade unbewusst nur versucht, Macht zu demonstrieren und mich aus der Reserve zu locken. Aber nene, ich bleib genau da, wo ich bin. Schwierig wird es für mich allerdings, wenn er sich meldet.

Ich möchte hier noch einmal betonen: Ich glaube nicht, dass mein Partner alkoholsüchtig ist, aber ich glaube, er ist auf dem besten Weg in mind. eine psychische Abhängigkeit. Und er bewegt sich in einem Umfeld, in dem das leider niemandem auffällt außer mir (Gastro, viele Freunde, die gerne mal feiern etc.). Ich will der Beziehung eine letzte Chance auf Veränderung geben, bin aber auch bereit meinen Partner zu verlassen.

Nun hoffe ich auf Rat und werde mich auch fleißig bei anderen Themen einlesen :)
 
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Mod Hulahoop

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Hallo quokka,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen.
Eines haben alle am Anfang gemeinsam, die Liebe.
Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Hulahoop aus dem Team
 

Mod Hulahoop

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Hallo quokka,

nur kurz.
Ändern kann man immer nur sich selber, nicht einen anderen Menschen.

Diese Suchtproblematik und eine sogenannte Co-Abhängigkeit gehört immer in professionelle Hände. Dafür muss der Betroffene aber selber einsichtig und gewillt sein.
Aggresivität und Lügen in Bezug auf Alkohol sind starke Zeichen für eine Abhängigkeit.

LG Hulahoop
 
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P

Pazan1975

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Hallo Quokka

Du hast dich schon entschieden. Mit deiner Entscheidung bist du auf dem richtigen Weg dir viel Kummer und Leid zu ersparen. So kannst nur gewinnen, entweder er ändert sich oder du fängst wenn die Zeit reif ist eine neue Beziehung an und wirst glücklich.

Ich wünsche dir viel Glück in deinem Leben.
 

quokka

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Hallo Hulahoop, hallo Pazan,

erstmal vielen Dank für das erste Feedback. Es hilft schon ungemein, dass sich jemand für meine Geschichte interessiert. Dennoch musste ich natürlich erstmal schlucken. Ich möchte diese Beziehung natürlich nicht einfach so aufgeben und mein Freund hat sein Konsumverhalten in der Vergangenheit bereits langfristig angepasst - wir trinken zum Beispiel gemeinsam keinen Tropfen Alkohol mehr - aber es ist ein Hin- und Her mit vielen Rückschlägen.

Hallo quokka,

nur kurz.
Ändern kann man immer nur sich selber, nicht einen anderen Menschen.

Das ist mir bewusst. Deswegen will ich auch primär an meinem Verhalten arbeiten, indem ich konsequent meine Grenzen zeige, ohne einzuknicken. Ich selbst habe vor einigen Wochen bereits eine Therapie angefangen. Ganz einfach, weil ich auch unabhängig von der Beziehung meine Verhaltensweisen ändern möchte. Falls das eine Veränderung in der Beziehung bewirkt, macht mich das natürlich sehr glücklich. Falls nicht, dann wäre die Beziehung auf Dauer sowieso gescheitert und ich erspare mir mit dem Bruch langfristig viel Frustration und Kummer. Mein Ziel ist eine stabile Beziehung, denn alte Verhaltensmuster sind mittlerweile sehr eingefahren. Es kommt häufig zu Konflikten, die nicht konstruktiv besprochen werden können, sondern nur noch mit Wut.

Da ich allerdings auf mich allein gestellt gerne nach meinen Gefühlen handle und nicht nach Logik, hoffe ich, hier Halt, Beratung und Unterstützung zu finden.

Momentan stehe ich wegen allem noch so unter Schock, dass ich total betäubt bin. Meine Gefühle für ihn sind zwar noch da, aber sehr verschüttet. Der Abstand tut mir sogar gut. Ich denke, auch in meiner Geschichte ist es sinnvoll, mir etwas Zeit durch Abstand einzuräumen, um wieder klar sehen zu können und mich aus der Handlungsunfähigkeit zu befreien und letzten Endes auch Denkprozesse bei ihm anzustoßen (momentan habe ich das Gefühl, ich muss ohnmächtig dabei zusehen, wie er sich schadet).

Bisher schweigt er noch. Ich denke, das wird sich auch bis Anfang nächster Woche nicht ändern. Ich versuche, mich davon nicht kleinkriegen zu lassen und klatsche meinen Tag voll mit Aktivitäten. Ich gehe jetzt erstmal in die Stadt und kaufe mir ein schönes Oberteil, schwimme dann ein paar Bahnen und treffe mich abends mit einer Freundin zum Kochen - natürlich in meinem schicken neuen Oberteil :coolwink:.

Ich werde dieses Forum für mich auch zur Verarbeitung als eine Art Tagebuch nutzen. In meinem nächsten Post werde ich die Situation schildern, die zur Eskalation geführt hat und weitere Situationen beschreiben, in denen Alkohol zur Belastung in unserer Beziehung wurde - auch um es mir noch einmal vor Augen zu führen, denn gerade beginne ich, wieder alles zu verharmlosen.

Ich bin gerade auch fleißig dabei mich in andere Geschichten einzulesen - aber um sinnvoll etwas beitragen zu können, brauche ich aufgrund des Umfangs der Geschichten noch etwas mehr Zeit.
 
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quokka

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So kann man sich irren, eben eine Nachricht erhalten... *Help*

Dazu kurz die Vorgeschichte, weil die Nachricht sonst keinen Sinn ergibt: Wir hatten am Mittwoch ein Date, um es uns Mal wieder richtig schön zu machen. Unsere Regelung bezüglich Alkohol ist, dass wir gemeinsam nicht trinken und in Gesellschaft nicht mehr als max. 4 Getränke konsumiert werden dürfen. Kurz vor unserem Treffen rief er mich an, dass er etwas in der Gastro vorbeigebracht hat, in der er arbeitet. Dort habe er zufällig zwei gemeinsame Freunde getroffen und trinke aus Höflichkeit schnell ein Bier mit ihnen. Ich meinte freundlich, dass mir das nicht so Recht sei, ich sei in 10 Minuten da. 10 Minuten später trafen wir uns bei ihm und ich roch den Alkohol schon. Er war sehr wütend darüber, dass ich ihn so einschränken würde, obwohl ich in der Situation ja nicht da war (ja, aber 10 Minuten später()) und er ärgerte sich darüber, dass ich nicht ausgesprochen habe, dass ich nicht möchte, dass er trinkt, sondern die Formulierung "das ist mir nicht so Recht" gewählt habe. Das sei passiv-aggressiv und ihm sei sowieso klar, dass es um den Alkohol ging. Er habe dann wegen mir das volle Bier stehen lassen, nachdem er erst zwei Schlucke genommen habe und sei direkt zu mir nach Hause. Ich habe das dann ruhig ohne großen Streit klären können. Die Date-Night war natürlich ruiniert.

Am Tag danach war ich selbst mit besagtem Kumpel verabredet und wir beschlossen gemeinsam meinen Freund bei den Veranstaltungsvorbereitungen zu unterstützen indem wir in die besagte Location fahren und für ihn mitkochen. Zufällig kamen wir im Gespräch auf die Situation und mein Kumpel meinte: Es war ja schon lustig, wie er dann aus purem Trotz das ganze Bier geext hat. Das war ein Schock, weil ich meinem Freund vollkommen vertraue. Das er mich anlügt ist neu. Es ging nur um ein Bier, aber betrachtet man unsere Geschichte ist es eine Grenzüberschreitung. Natürlich habe ich ihn direkt darauf angesprochen. Ja, es war der falsche Zeitpunkt, emotional geladen und es war klar, dass das nicht gut ausgeht. Aber ich konnte mich da nicht hinstellen und auch noch Essen für ihn machen!

Tja, und eben kam folgende Nachricht:


Ja, ich habe gelogen... Bzw untertrieben, um unnötigen Konflikt zu vermeiden. Ich habe das Bier nicht leer getrunken, aber deutlich mehr als einen Schluck draus genommen. Viel mehr belastet mich die allgemeine Situation bei uns... Ich liebe dich. Gleichzeitig fällt es mir immer schwerer, dir das auch zu zeigen. Wir haben uns so viele Narben zugefügt, dass jeder Anlass einem Pulverfass gleich kommt. Meine Reaktion im *Location* war pure Verzweiflung... Genauso wie die Entscheidung, den Kontakt für diese Woche abzubrechen. Stattdessen hätte ich mit dir reden sollen und dich nicht aus dem Wochenende verbannen. Meine Verhalten war kindisch...
Mich plagt ein unfassbar schlechtes Gewissen. Und das zurecht! Es tut mir wirklich leid. Hiermit möchte ich dir sagen, dass du natürlich nicht von der *Veranstaltung* ausgeschlossen bist. Du warst immer die wichtigste Stütze für mich. Natürlich verstehe ich es, wenn du heute nicht kommst. Falls du aber doch vor Einlass reden möchtest, komm bitte vorbei. Wie und ob unsere Beziehung noch zu retten ist, wäre allerdings ein Thema, das wir in Ruhe angehen sollten.


Was soll ich darauf antworten? Ein Vorschlag:

Danke für die Entschuldigung. Ich glaube jedoch, es macht wenig Sinn, das so kurz vor der Veranstaltung zu klären. Für heute habe ich jetzt schon etwas geplant. Ich hoffe, die *Name Veranstaltung* wird ein voller Erfolg! :)
 
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quokka

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Ich habe meine Antwort jetzt so abgeschickt (die Veranstaltung startet bald). Ich hoffe, ich habe damit
nichts falsch gemacht.
 

quokka

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Hallo Moora,

Vielen Dank! Das beruhigt mich ein bisschen.

Mein Abend gestern war noch richtig schön. Heute habe ich dann nochmal lange mit einer gemeinsamen Freundin gesprochen. Bei ihr weiß ich sicher, dass das Besprochene bei ihr bleibt und nicht zu meinem Partner wandert, sonst hätte ich natürlich geschwiegen. Sie hat mir dann etwas erzählt, was mich doch sehr aus der Bahn geworfen hat. Jetzt bin ich sehr verunsichert und mein Kopfkino geht mit mir durch. Ich fühle mich total handlungsunfähig und weiß nicht was ich will und wie ich mich verhalten soll.

Ich hoffe, falls sich mein Partner morgen melden sollte, hilft mir das Forum eine Antwort zu verfassen, die mir etwas Zeit verschafft, um einen klaren Kopf zu bekommen...
 

Anne145

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Liebe Quokka,

es tut mir sehr leid. dass du dich gerade so hilflos fühlst.

Um dich hier besser beraten zu können, wäre es hilfreich wenn du beispielsweise etwas genauer ausführst was dich aus der Bahn geworfen hat.

Sie hat mir dann etwas erzählt, was mich doch sehr aus der Bahn geworfen hat. Jetzt bin ich sehr verunsichert und mein Kopfkino geht mit mir durch.

Letztlich geht aus deinen ersten Posts hervor das du vermutest, dass dein Freund ein Alkoholproblem hat. Von einer Sucht gehst du bisher noch nicht aus.

Er ist ein Lebemann, der sich nicht mit seinen Problemen auseinandersetzen kann und immer nur Ablenkung und Rausch sucht. Er hat beispielsweise große Schwierigkeiten, sein Leben zu strukturieren (Schule abgebrochen, keine Ausbildung, große Schwierigkeiten den Haushalt zu führen & Rechnungen zu zahlen) und ist, vermutlich um sich nicht mit all den negativen Gefühlen auseinanderzusetzen, dem Alkohol etwas zu zugewandt. Sein Lebensstil führt immer wieder zu Schwierigkeiten - einerseits in seinem Leben (z.B. Schulden, ihm wurde schon der Strom abgestellt, Geldsorgen) und gleichzeitig auch zu Beziehungsproblemen.

Wenn ich diese Zeilen lese, dann ist wohl davon auszugehen, dass dein Freund tiefsitzende Probleme hat. Seine Flucht in den Alkohol ist "nur" die Reaktion auf diese existenziellen Schwierigkeiten.

Ich verstehe dich zwar, denke jedoch das es nichts bringt die von dir dargestellten Verabredungen mit ihm zu treffen.

Unsere Regelung bezüglich Alkohol ist, dass wir gemeinsam nicht trinken und in Gesellschaft nicht mehr als max. 4 Getränke konsumiert werden dürfen.

Eigentlich muss es bei solchen Beschränkungen eines erwachsenen Menschen automatisch zu Lügen kommen.
Verstehe mich nicht falsch. Ich heiße es natürlich keinesfalls gut, dass er zu viel trinkt. Ich denke jedoch auch, dass es nicht deine Aufgabe ist ihn wie ein Kind zu reglementieren.

Letztlich ist es leider so, wie dir Hula und Pazan bereits geschrieben haben.
Du kannst nur dich selbst, bzw. in diesem Fall deinen Umgang mit deinem Partner ändern. Diese Tatsache ist als sehr junger Mensch immer schwer anzunehmen, entspricht jedoch der Realität.

Frag dich was du von einer Beziehung erwartest und wie du dir eine Zukunft mit deinem Freund vorstellst. Versuche ehrlich zu sein und einen klaren Blick auf ihn und euch zu haben. Möchtest du eine Familie gründen? Könnte dein Partner ein veranwortungsvoller Vater sein?
Ist das nicht dein Lebensmodell? Willst du ihn retten, seine Probleme lösen?

Wichtiger als die Antwort auf seine nächste Nachricht ist deine mentale Stabilität und deine Richtung im Leben.

LG

Anne
 

quokka

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Hallo Anne,

Ich danke dir, dass du dir die Zeit für diesen ausführlichen, reflektierten Beitrag genommen hast. Auch, wenn dabei ein paar Tränchen geflossen sind.

Um dich hier besser beraten zu können, wäre es hilfreich wenn du beispielsweise etwas genauer ausführst was dich aus der Bahn geworfen hat.

Die Freundin, die meine Kassenschicht übernommen hat, hat sich über den Abend wohl ganz schön an ihn ran geschmissen und ihn vereinnahmt. Sie ist frisch Single, sehr attraktiv und lebt sich gerade so richtig aus. Das hat mich gestern sehr verunsichert und natürlich den Impuls hervorgerufen, unbedingt handeln zu müssen. Aber jetzt habe ich ja eine Nacht drüber geschlafen und glaube nicht, dass da mehr lief. Und selbst wenn sich da jetzt Interesse entwickeln sollte, kann ich es sowieso nicht ändern - das weiß ich mittlerweile durch das jahrelange mitlesen im Forum. Also warte ich jetzt einfach weiter ab. Dennoch: Ich bin diejenige, mit der es gerade nur Ärger gibt und mit ihr kann er so richtig Spaß haben (sie gehört zum "Feierfreundeskreis") - kein schönes Gefühl...

Letztlich geht aus deinen ersten Posts hervor das du vermutest, dass dein Freund ein Alkoholproblem hat. Von einer Sucht gehst du bisher noch nicht aus.
Wenn ich diese Zeilen lese, dann ist wohl davon auszugehen, dass dein Freund tiefsitzende Probleme hat. Seine Flucht in den Alkohol ist "nur" die Reaktion auf diese existenziellen Schwierigkeiten.

Genau so schätze ich die Situation auch ein. Ich bin auch tatsächlich nicht ganz unvertraut mit dem Thema: Meine Mutter ist schwer suchtkrank, was das Thema eben besonders schwer für mich macht. Außerdem bin ich Psychologiestudentin, da kommt man natürlich auch mal mit dem Thema schädlicher Gebrauch, Sucht etc. in Kontakt.

Eigentlich muss es bei solchen Beschränkungen eines erwachsenen Menschen automatisch zu Lügen kommen.
Verstehe mich nicht falsch. Ich heiße es natürlich keinesfalls gut, dass er zu viel trinkt. Ich denke jedoch auch, dass es nicht deine Aufgabe ist ihn wie ein Kind zu reglementieren.

Das tut natürlich weh zu hören, auch wenn ich es im Prinzip selbst weiß. Das Problem ist, dass ich mich einfach nicht entspannen kann in seiner Umgebung, wenn ich nie weiß, wie viel er getrunken hat, ob er streitlustig ist etc...


Frag dich was du von einer Beziehung erwartest und wie du dir eine Zukunft mit deinem Freund vorstellst. Versuche ehrlich zu sein und einen klaren Blick auf ihn und euch zu haben. Möchtest du eine Familie gründen? Könnte dein Partner ein veranwortungsvoller Vater sein?
Ist das nicht dein Lebensmodell? Willst du ihn retten, seine Probleme lösen?

Ich erwarte von der Beziehung eine bestimmte Stabilität, Harmonie, Verständnis und Zuneigung. Natürlich haben wir schon über unsere Zukunft gesprochen und Pläne geschmiedet und wir haben eigentlich die gleichen Zukunftsvorstellungen: Wir wollen uns gemeinsam ein Leben aufbauen. Familie irgendwann, aber dafür sind wir beide noch lange nicht bereit. Erstmal wollen wir uns gegenseitig unterstützen unsere beruflichen Wege abzuschließen bzw. zu finden. Wir waren kurz davor zusammenzuziehen - das wünscht insb. er sich sehr. Wir wollten einen Hund. Unter diesen Umständen gerade natürlich alles unmöglich. Daran, dass er irgendwann ein verantwortungsvoller Vater sein wird, habe ich trotz Alkoholproblematik keinen Zweifel. Wir haben immer gescherzt, dass er dann der Stay at home Dad wäre, weil ich nicht das Hausfrauen sein will. Wir kennen uns tatsächlich schon unser ganzes Leben und ich liebe das gemeinsame Leben das wir haben. Ich möchte es eigentlich nicht aufgeben, aber ich kann die Situation so nicht mehr tragen.

Und ganz wichtig: Ich möchte ihn nicht retten. Ich versuche nicht, seine existentiellen Probleme & Fragen zu lösen, soweit kann ich mich da schon abgrenzen. Aber ich möchte im Rahmen unserer Beziehung eine gewisse Zuverlässigkeit/Absprachefähigkeit in Sachen Alkohol erwarten können, dass er eben nicht zu viel trinkt, wenn wir zusammen sind. Was er macht, wenn ich nicht da bin, ist erstmal sein Leben und seine Angelegenheit. Ich möchte nur nicht, dass sein Alkoholkonsum unser "Wir" beeinträchtigt. Und diesbezüglich weiß ich einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.

Puh, die ganzen Posts hören sich alle so hoffnungslos an. Vermutlich könnt ihr mich bald ins Trennungsforum verschieben. :cry
 
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quokka

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Heute habe ich frei und mein Gedankenkarussell dreht sich natürlich die ganze Zeit. Eure Beiträge arbeiten hart in mir. Aber ich bin dankbar für die Konfrontation und das "Kopfwaschen". Naja, es scheint ja alles ziemlich hoffnungslos...

Ich gehe die ganze Zeit meine Optionen durch und schwanke permanent zwischen "Mach Schluss" und "Gib der Sache noch eine Chance".

Es fällt mir so schwer, den Gedanken an eine Beziehung schon aufzugeben. Ich stelle mir die Frage, ob ich es schaffen kann, stattdessen meinen Umgang mit der Problematik zu ändern und mich da besser abzugrenzen. Ich befinde mich ja selbst in Therapie. Vielleicht kann ich das Thema da ja Mal durcharbeiten. Momentan tendiere ich dazu, mich etwas zurückzuziehen, mich mehr auf mich zu konzentrieren und mich erstmal unverbindlicher (wieder mehr wie beim Daten) zu verhalten mit dem Ziel, mich unabhängiger zu machen und etwas Abstand zu gewinnen. zumindest bis ich für mich klarer weiß, ob ich mich besser abgrenzen kann von seinem Problem... Dann kann ich ja immer noch entscheiden.

Ich versuche, besonders gut mit mir umzugehen und meine Routinen aufrecht zu erhalten, die geben mir ja auch Halt. Obwohl ich mich am liebsten einfach ins Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen will - aber das hilft ja auch nichts. Eben war ich Laufen, Musik voll aufgedreht und laut mitgegrölt. Dabei musste ich immer wieder Weinen - irgendwie war es ja auch lustig, wie ich da so durch den Wald gerannt bin, abwechselnd singend und weinend. :lach: Im Wald habe mich hingesetzt und meditiert. Das hat auch gut getan. Es haben ganz viele Vögel gezwitschert und man hat den Regen auf den Blättern gehört. Jetzt nehme ich erstmal ein heißes Bad, danach putze ich etwas und dann gönne ich mir etwas Schoki. Und ich versuche, bis heute Abend das Handy wegzulegen. Habe seinen Chat und alle Gruppen in denen er ist erstmal stumm gestellt. Gestern habe ich einen langen Brief an meinen Partner geschrieben (natürlich nicht gesendet) und erstmal 10 Stunden geschlafen :lach:. Das hat auch geholfen, weil ich das Gefühl habe, die Dinge aus meinem Kopf zu bekommen.
 
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quokka

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Gestern um 10 Uhr hat er gefragt, wann wir uns sehen, um persönlich drüber zu reden...
 

Tom38

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Hallo Quokka,

klingt ziemlich verfahren, die ganze Situation. Für mich klingt es so, als gibst Du ihm den Halt, die Strukur und die Stabilität, die er sich eigentlich wünscht, die er aber aus eigenem Antrieb nicht erreichen kann.

Ich befürchte, das Problem mit dem Alkohol und mit der fehlenden Struktur wird sich auch nicht ändern, so lange er im Gastrobereich arbeitet und keine professionelle Hilfe hat, um seine Probleme zu lösen.

Du wirst die nicht lösen können, auch wenn es schön klingt, was Du schreibst und man merkt, dass Du ihn liebst.

Auch wenn es hart klingt, er braucht Dich, aber Du brauchst ihn nicht.

Wenn sich etwas ändern soll, dann muss er damit anfangen, das muss er einsehen und dafür musste er ja sein ganzes Leben quasi auf den Kopf stellen, traust Du ihm das zu?
 

quokka

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Hallo Tom,

danke für deinen Beitrag!

klingt ziemlich verfahren, die ganze Situation. Für mich klingt es so, als gibst Du ihm den Halt, die Strukur und die Stabilität, die er sich eigentlich wünscht, die er aber aus eigenem Antrieb nicht erreichen kann.

Ja, ich bin mir sehr sicher, dass es genau so ist. In einem ehrlichen Moment (meistens streitet er ja ab, dass es strukturelle Probleme gibt in seinem Leben) meinte er mal, dass ich ihm so gut täte und dass ohne mich alles noch mehr außer Kontrolle geraten würde.

ch befürchte, das Problem mit dem Alkohol und mit der fehlenden Struktur wird sich auch nicht ändern, so lange er im Gastrobereich arbeitet und keine professionelle Hilfe hat, um seine Probleme zu lösen.

Ja, das stimmt vollkommen. Ich habe da schon einen klaren Blick drauf. Mein Problem ist, dass ich mich einfach (noch) nicht lösen kann. Er gibt mir ja auch sehr viel.

Im Prinzip bleiben mir Optionen:
1. Ich gehe
2. Ich gehe anders mit seinem Konsum um & lerne, mich besser abzugrenzen.

Ehrlich gesagt, bin ich total zerrissen. Option Nummer 1 macht mich total unglücklich. Und ich weiß noch nicht, ob Option 2 für mich möglich ist. Ich würde es aber gerne versuchen - wohl wissend, dass ich vermutlich total verblendet bin und wieder enttäuscht werde.

Ich weiß von meinem Studium, dass man sich häufig Beziehungen sucht, die dem des Elternhauses ähneln. Mir war also schon lange bewusst, dass ich aufgrund meines Elternhauses (Mutter schwer alkoholkrank, ihr Partner ebenfalls) in dieser Beziehung gelandet bin. Ich habe gestern mit meiner Therapeutin über das Thema geredet. Was ich noch nicht wusste ist, dass dahinter häufig der Wunsch steckt, das Dilemma der Vergangenheit einmal zum Positiven aufzulösen - das dies bei Süchten aber eine sehr zermürbende Arbeit ist.

Mein Kopf schreit: Trenn dich. Mein Herz sagt: Tus nicht.

Auf seine Nachfrage, wann wir denn persönlich drüber reden, habe ich ihm einen Spaziergang heute vorgeschlagen. Eigentlich will ich gerade überhaupt nicht mit ihm reden. Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat. Dann werde ich ihm sagen, dass meine Forderungen dumm waren, er also in Zukunft trinken kann, wie er möchte. Dass ich aber nicht weiß, ob ich einen anderen Umgang mit dem Thema finden kann und dass ich Abstand brauche, um mir darüber klar zu werden.

Mein Plan für die nächste Zeit: Unverbindliche Treffen (max. 1-2x die Woche) sind ok, mehr nicht. Ich behalte mir das Recht vor jederzeit zu gehen, wenn ich anfange, mich mit seinem Alkoholpegel unwohl zu fühlen. Dabei bin ich freundlich, aber bestimmt. Ich werde mich aus seinem Freundeskreis zurückziehen und mir erst einmal viel Zeit für mich nehmen. Ich hoffe, damit kann ich etwas klarer sehen.

Von dem Treffen berichte ich dann heute Abend
 

quokka

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Wichtige Erkenntnisse, die ich bisher habe, die mir ein Lösen so schwer machen:

- Ohne ihn fühle ich mich einsam.

- Ich habe Angst davor, allein zu sein, niemals eine glückliche Partnerschaft zu führen und niemanden mehr kennenzulernen.

- Ich weiß nicht, wie ich die ganze Zeit füllen soll, wenn er nicht mehr da ist.
 

Nick789

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Hallo quokka,

cooles Bild :lach:

Wichtige Erkenntnisse, die ich bisher habe, die mir ein Lösen so schwer machen:

- Ohne ihn fühle ich mich einsam.

- Ich habe Angst davor, allein zu sein, niemals eine glückliche Partnerschaft zu führen und niemanden mehr kennenzulernen.

- Ich weiß nicht, wie ich die ganze Zeit füllen soll, wenn er nicht mehr da ist.

Das sind deine Probleme.


Du bist zu sehr auf ihn fixiert. Du darfst dich nicht ohne ihn alleine fühlen. Du musst ihn eher als die Kirsche auf der Torte ansehen.

Du musst dein eigenes Leben, Interessen, Hobbys etc haben und er darf gerne Teil davon sein. Wenn du ihn jedoch in den Mittelpunkt stellst und sich alles nur um ihn dreht, dann fällst du spätestens bei einer Trennung in ein riesiges Loch.

Alle denken bei der Trennung, sie finden keinen (besseren) mehr und bleiben ewig allein. Das stimmt so nicht. Es passieren immer Dinge, die man nicht vorhersehen kann. Wir alle haben schonmal so eine Phase durch :coolwink:

Kümmer dich etwas mehr um dich selbst. Such dir neue Hobbys, entdecke dich selbst neu. Mach das, was dir Spaß macht, geh unter die Leute. Es wird dir sehr gut tun.

Sein Alk Problem wirst DU nicht lösen (können).
Das funktioniert nur, wenn er selbst die Einsicht hat und was ändert.
An dein Verbot wird er sich nie halten und es wird immer zu Verheimlichungen kommen.
Hör auf damit, das tut euch beiden nicht gut und bringt nichts.

Du kannst ihm nur raten eine Therapie zu machen. Diese wird er auch dann nur machen, wenn er Einsicht zeigt.

Du kannst ihm sagen, dass du keine Forderung mehr diesbezüglich an ihn stellen wirst. Du dir jedoch überlegen wirst, ob du das so überhaupt noch möchtest. Evtl zeigt er Einsicht und ändert was.

Bin gespannt auf dein Udate :smile:
 

quokka

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Hi Nick! Schön, dass du auch vorbei schaust :) Kenne dich & deine Beiträge schon vom stillen Mitlesen :D Das Quokka find ich auch toll - das wird jetzt mein neuer Ego: Immer froh und lebensbejahend :D

Du musst dein eigenes Leben, Interessen, Hobbys etc haben und er darf gerne Teil davon sein. Wenn du ihn jedoch in den Mittelpunkt stellst und sich alles nur um ihn dreht, dann fällst du spätestens bei einer Trennung in ein riesiges Loch.

Sicher hast du da Recht. Auch, wenn ich einen einem großen Teil meines Lebens ohne ihn gestalte, bin ich im Kopf immer noch zu sehr auf ihn fixiert. Ich laufe & schwimme, gehe meinen Interessen nach (schreibe Kurzgeschichten & häkel) und treffe mich regelmäßig mit meinen Freunden - alles ohne ihn. Eben damit nicht alles zusammenbricht, wenn er weg ist. Allerdings erscheint mir ein Leben ohne ihn trotzdem sehr trist: Meine Freunde haben alle ein sehr geregeltes Leben (Job, Hobby, Partnerschaft), da bleibt nicht so viel Zeit für mich. Und meine Hobbys sind halt alles Tätigkeiten, denen ich allein nachgehe.

Ich würde mir super gerne ein Hobby zulegen, bei dem ich neue Menschen kennenlernen kann - bin nur leider total planlos, was das sein könnte. Zumal es wirklich kein Geld Kosten darf. Das reicht bei mir nämlich gerade so zum Miete zahlen, Essen kaufen und evtl. Mal ausgehen oder Essen bestellen am Wochenende :/ . Also falls es da Ideen gibt immer her damit :D Aber ja: Daran mich unabhängiger zu machen arbeite ich kontinuierlich.

Für Freitag hat mich jetzt eine Bekannte gefragt, ob ich Lust habe was zu unternehmen, z.B. Da habe ich natürlich gleich mal zugeschlagen :D

Jetzt mal zum Treffen:

Vor dem Treffen schrieb er noch: Es regnet. Zieh dich gut an. Bis gleich *Peace-Smiley*. Zum Treffen hat er mir auch gleich eine Regenjacke mitgebracht. Wollte mich vermutlich sanft stimmen :D

Wir haben dann kurz über dies und jenes gequatscht und dann hat er im Prinzip nur nochmal wiederholt, was er mir geschrieben hat und mir die Situation aus seiner Perspektive erklärt.

Du kannst ihm nur raten eine Therapie zu machen. Diese wird er auch dann nur machen, wenn er Einsicht zeigt.

Du kannst ihm sagen, dass du keine Forderung mehr diesbezüglich an ihn stellen wirst. Du dir jedoch überlegen wirst, ob du das so überhaupt noch möchtest. Evtl zeigt er Einsicht und ändert was.

Genau so habe ich es dann auch gemacht, freundlich, kurz und knackig. Ich habe gesagt, dass ich keine Forderungen mehr stelle, aber schauen muss, ob ich damit klar komme. Ich habe in dem Zug auch gesagt, dass ich jetzt erstmal Zeit brauche, um Abstand zu der Situation zu gewinnen, mich also erstmal mehr auf mich konzentrieren will. Ich habe den Wunsch geäußert, zumindest 1x zur Suchtberatung zu gehen, um abzuchecken, wie kritisch sein Konsum ist, ich es aber nicht verlange. Ich glaube aber nicht, dass er das machen wird. Er will wieder Vertrauen aufbauen, mir beweisen, dass solche "Ausrutscher" seinerseits nicht mehr vorkommen werden. Ich bin mir sicher, er ist erst bereit zumindest 1x in die Beratung zu gehen, wenn der nächste Ausraster kommt - und der wird kommen. Das war die Aussprache.

Danach haben wir noch etwas gequatscht. Er fragte mich, ob ich jetzt wieder nach Hause will oder ob wir noch was machen. Da meinte ich, ich will jetzt erstmal lieber nach Hause. Ich hab dann auf dem Rückweg erzählt, dass mir am 8. Oktober alle vier Weisheitszähne gezogen werden (wie ich mich freue). Da hat er gleich gefragt, ob er mich abholen soll. Ich meinte dann, dass wir da ja schauen können, wenns soweit ist. Auf dem Weg zurück legte er den Arm um meine Schulter. Beim Abschied fragte er, ob er noch einen Kuss kriegt (hab ich natürlich zugelassen), dann ob es auch noch eine Umarmung gibt. Dann gabs noch eine lange Umarmung aus der ich mich dann gelöst habe.
 
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Pazan1975

Gelöschter User
Liebe Quokka

Du schreibst:
Ich gehe die ganze Zeit meine Optionen durch und schwanke permanent zwischen "Mach Schluss" und "Gib der Sache noch eine Chance".

Bei Dir sind es erst 2,5 Jahre bei mir schon 25 Jahre. Setzt dir ein Zeitpunkt und entscheide dich... ich wollte auch unbedingt durchhalten und nicht zu früh aufgeben. Aber die Veränderung hat bei uns nicht stattgefunden.
 

quokka

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225
Hallo Pazan,

danke für deine Einschätzung. Ich werde jetzt schauen, ob ich etwas an meinem Umgang ändern kann - wenn das nicht klappt, muss ich gehen. Obwohl ich für dich hoffe, dass diese 25 Jahre nicht nur schlecht waren!

Heute gabs von ihm ein Bild von unseren Nagern und dem Text "They miss you" und die Frage, ob ich am Freitag den Einlass für eine Veranstaltung machen will. Das musste ich - aus erwähnten Geldsorgen - auf jedenfall annehmen: leicht verdientes Geld und gut bezahlt.

Jetzt noch eine Frage an die Community: Wir wollten dieses Wochenende eigentlich ein romantisches Wochenende in der Loft-Wohnung machen, die seiner Familie gehört. Ich schätze Mal, er wird mich Freitag fragen, ob wir das noch machen wollen (die Loft-Wohnung liegt direkt am Veranstaltungsort)? Wie sollte ich mich da positionieren? Ich finde, gleich ein ganzes Wochenende geht sehr gegen meine Ansage und gegen meinen Versuch, etwas Abstand zu gewinnen. Ich würde ihm da vorschlagen, dass mir ein WE ganz gleich zu viel ist, dass wir uns aber z.B. für einen Tag und eine Nacht treffen können. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auch too much ist? Was meint ihr?
 

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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
  9. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
  12. Mod Luke @ Mod Luke: Viele liebe Grüße aus dem Off, Leute :-) Wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
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