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Verzweifelt2

Gelöschter User
Das klingt echt gut. Aber... ich traue mich kaum, es zu sagen, mir sitzt die Zeit im Nacken. Zum Ende des Jahres ist unser Umzug geplant und wir wollen mein Kind dort in seiner Stadt an der Schule anmelden. :blush:

Ich habe zwar einen festen Schulplatz hier bei uns, aber es würde trotzdem bedeuten, dass sich alles wieder ändert, was vielleicht für mein Kind auch nicht gut wäre. Dieses, ich sage jetzt mal, "Spiel" (nicht abwertend gemeint!), das ich jetzt spielen müsste, um ihn in irgendeine positive Richtung zu bekommen, kann ich so schlecht spielen, da mir da auch mein Kind in die Quere kommt, das sich schon auf das neue Leben in seiner Stadt freut.

Natürlich kann ich, wenn es mir vollkommen schlecht mit ihm geht, das Projekt nur ad acta legen, aber "leider" geht es mir zwischendurch auch immer wieder zu gut. Ok, das muss er ja nicht wissen.... Aber ist denn eine Atmosphäre, in der ich "abgelascht", distanziert und emotional deutlich weniger zugewandt bin, mit anderen Worten, sch***freundlich und jeder Diskussion aus dem Wege gehend, nicht Gift für ein Kind?

Ich habe nämlich manchmal den Endruck, dass mein Kind viel eher spürt, was los ist, als mein Freund....
Es gab schon einige Situationen, in denen mein Kind mich gefragt hat (während er anwesend war), ob ich meinen Freund eigentlich noch liebhabe. Was soll man da antworten?
Ich habe dann "ja" gesagt und das hat meinem Freund wieder jede Menge Oberwasser beschert.
 
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Admina Felis

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Das klingt echt gut. Aber... ich traue mich kaum, es zu sagen, mir sitzt die Zeit im Nacken. Zum Ende des Jahres ist unser Umzug geplant und wir wollen mein Kind dort in seiner Stadt an der Schule anmelden.
da mir da auch mein Kind in die Quere kommt, das sich schon auf das neue Leben in seiner Stadt freut.
Aber ist denn eine Atmosphäre, in der ich "abgelascht", distanziert und emotional deutlich weniger zugewandt bin, mit anderen Worten, sch***freundlich und jeder Diskussion aus dem Wege gehend, nicht Gift für ein Kind?

Ich habe nämlich manchmal den Endruck, dass mein Kind viel eher spürt, was los ist, als mein Freund....
Es gab schon einige Situationen, in denen mein Kind mich gefragt hat (während er anwesend war), ob ich meinen Freund eigentlich noch liebhabe. Was soll man da antworten?


oje, liebe Verzweifelt. Da würde ich noch einmal wirklich gründlich drüber nachdenken - denn es ist richtig, dass du dir Sorgen um dein Kind machst - nur , ich glaube, sehr einseitig sind die Sorgen gerade und von deinen Hoffnungen und Erwartungen getragen, die die Realität verkennen-

ich mein, die Frage ist ja viel eher, hat dein Freund dich und dein Kind denn lieb, wenn er dich immer wieder betrogen und belogen hat ? wenn er dir sagt, er liebt die andere Frau noch ?
Das kannst du deinem Kind nicht sagen, natürlich - aber frag dich das ganz ehrlich. Möchtest du deinem Kind wirklich diesen Mann vorsetzen - mit dem es zu sehr unschönen Situationen kommen kann - sein Betrug war ja bisher möglich, weil ihr eine Fernbeziehung habt, daher ist es auch nicht eskaliert.
Aber was, wenn das auf engem Raum passiert ? Wohin ziehen du und dein Kind bei einer eventuellen Trennung ?

Ganz ehrlich, Verzweifelt, die Chance, dass er sich jetzt plötzlich ändern sollte und so etwas nicht mehr passiert, weil ihr zusammen wohnt, sind gering. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass in eurer Beziehung wieder solche Erlebnisse auftreten, er wieder betrügen wird. er wird ja kein anderer Mensch.

Dazu kommt deine subdominante Position, die, wenn du erstmal bei ihm bist, noch abhängiger wird. Was anfangen kann, ihn zu nerven...

Also, ich würde mir wirklich nochmal ganz ungeschönt ohne rosa Brille klar machen, was dir mit diesem Mann passiert ist, Verzweifelt, von Anfang an.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Nachtrag: Das Problem ist, dass er unglaublich gut im Aussitzen ist. Das hat sich ja besonders gut im Verhalten seiner "Ex" gegenüber gezeigt. Ein halbes Jahr lang hat er sich nicht gerührt. Um dann sofort wieder mit ihr ins Bett zu gehen.

Wenn ich also jetzt freundlich, aber distanziert bin, befürchte ich, dass ihm das reicht. Solange ich ihm wegen seiner Affäre keine Szene mache, ist für ihn alles in Ordnung.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Also, ich würde mir wirklich nochmal ganz ungeschönt ohne rosa Brille klar machen, was dir mit diesem Mann passiert ist, Verzweifelt, von Anfang an.


Das mache ich. Ich habe gerade (mal wieder) die Situation, dass ein Wort das andere gegeben hat und jetzt hockt er wieder am Rechner, wie er es immer macht, wenn wir Meinungsverschiedenheiten oder Streit hatten. Insofern ist es gerade wirklich günstig, jetzt mal was anders zu machen als bisher. Erstmal gar nicht, um irgendein Ergebnis zu erzielen, sondern, um ihn vom hohen Ross herunterzuholen und ihm die Chance zu geben, sich darüber bewusst zu werden, ob er mich wirklich liebt oder nicht. Ich kann mit beiden Ergebnissen leben mittlerweile.

Also, wenn ich dich um einen Rat für heute Abend bitten darf...?

Situation:

Es gab Streit. Zum Glück bin ich ruhig geblieben und habe keine Diskussion angefangen. So, jetzt hat er sich also zurückgezogen hinter seinen PC und daddelt da irrgendwas Sinnloses. In den vergangenen Monaten habe ich ihm das immer wieder gesagt, dass es mich verletzt, wenn er das tut (sich zurückzuziehen und die Kommunikation einzustellen). Er macht es immer wieder.
Ich habe langsam den Eindruck, dass er es bewusst macht.

Vorhin hat er auch demonstrativ mit jemandem telefoniert und sich verabredet (muss irgend ein alter Freund / Freundin gewesen sein). Ich habe NICHT nachgefragt, mit wem er telefoniert hat, obwohl er extra aus seinem Zimmer herausgekommen ist, damit ich mitbekomme, dass er telefoniert. Ich wüsste es natürlich gern, zumal er andauernd gesagt hat, "wir" sind ab dann und dann wieder in seiner Stadt, "wir" fahren dann und dann wieder in meine Stadt, also, er hat dauernd von mir und ihm gesprochen und hofft jetzt sicher darauf, dass ich ihm eine Szene mache, weil er in so einer Situation mit fremden Menschen Pläne macht und mich einfach mit einbezieht.

Aber nein, ich werde ihn nicht fragen und ds wird ihn hoffentlich irritieren.

Er wird den restlichen Abend da sitzen und mich anschweigen. Dann wird er ins Bett gehen, mir freundlich "Gute Nacht" sagen und sich umdrehen und einschlafen.
Was kann ich tun? Es einfach freundlich ignorieren?

Wie lange soll das so gehen? Er bettelt ja darum, dass es eskaliert und ich wieder all meine verletzten Gefühle auf dem Silbertablett präsentiere.
Ich habe einfach Angst, dass ich das jetzt wochen - oder gar monatelang durchziehen muss. Und was ist mit Sex? Verweigern? Das fällt ja auf.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Ich muss noch was nachlegen, sorry. Also, wenn ich mich nach reiflicher Überlegung entscheide, NICHT zu ihm zu ziehen, soll ich ihn davon in Kenntnis setzen oder einfach nicht hinziehen? Er ist ja auch raffiniert, er wird irgendwann fragen: Wie ist es nun? Wie geht es weiter mit uns?

Ich hasse diese Fragen. ER fragt mich, wie es weitergeht, nachdem ER nicht bereit ist, auf Augenhöhe mit mir zu reden??
 

Admina Felis

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Also, für heute abend würde ich jetzt nochmal einen kleinen Spaziergang machen, einfach nochmal kurz an die frische Luft, alleine - dann ins Bett gehen und ihm ebenfalls eine Gute Nacht wünschen.

und ansonsten_ wenn du nicht zu ihm ziehst, musst du das natürlich schon deines Kindes wegen klar kommunizieren.
und - wenn es jetzt schon solche Probleme und Kommunikationsschwierigkeiten gibt, Verzweifelt...warum möchtest du denn zu ihm ziehen ? um deiner Unsicherheit entegen zu wirken ? das geht schief.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Danke, liebe Felis, so wede ich es machen.-

Ich wollte zu ihm ziehen, weil ich einen kompletten Neuanfang haben wollte. Neue Stadt, neues Umfeld, bessere Jobmöglichkeiten (als Alleinerziehende hat man es nicht leicht, etwas zu finden), einfach ein neues Leben als kleine Familie.

Er wollte das auch (so hat er es immer gesagt). Aber will er das tatsächlich? Taten sagen mehr als alle Worte. Sind wir wirklich eine Familie? Ich sehe keine Familie. Ich sehe einen Mann, der sich hinter seinen PC zurückgezogen hat und sich einen Dreck um seine Partnerin schert. Und somit eigentlich auch um mein Kind.

Ein liebender, zugewandter Partner, der in anderthalb Monaten mit Frau und Kind zusammenleben will, macht Pläne, redet, macht und tut. Sorgt für klare Verhältnisse.
Es kann nicht sein, dass ich den Karren aus dem Dreck ziehen muss. Dann bleibe ich lieber alleine. So leid es mir um den Traum von der Familie tut, aber letztendlich bezahlen mein Kind und ich einen zu hohen Preis dafür.

Zuweilen macht es mich natürlich nachdenklich, wenn ich lese, dass Kinder, die ohne Vater aufwachsen, gefährdeter sind für Depressionen oder Störungen.... Aber das ist kein Grund, einen Fremdgänger, der nur halbherzig Reue zeigt und keinerlei Interesse an einer Lösung zeigt, als "Familienvater" heranzuholen. Auf solch einen "vater" verzichtet ein Kind wohl gerne, der die Mama unglücklich macht.

ICh war so froh, ihn getroffen zu haben, so verliebt, so angetan.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Verzweifelt,

also.... bei dir ist ja wegen dem Umzug 5 vor 12.
Eigentlich hat die Admina Felis alles wunderbar auf den Punkt gebracht.

Ich will vielleicht noch den ein oder anderen Punkt aus einer männlichen Sichtweise beisteuern.

Hinsichtlich Ribbas Hinweis auf die Profigeliebte, schriebst du ja

Das habe ich getan- bis ich von seiner Affäre erfahren habe :)

Wenn alles harmonisch läuft, sollte dies auch kein Problem sein :zwinkern:, aber es geht ja darum, dass du jetzt, nachdem die Chimäre eures perfekten Glücks aufgeflogen ist, du die Stärke aufbringst, eben dein Leben zu leben.
Was ich jetzt mal unterstelle ist folgendes:
Wenn du seit Mai von dem Betrug weißt, dann wird dies in den Montaten Juni, Juli, August, September und jetzt im Oktober ein Dauerthema gewesen sein.
Du verrätst ja in deinem Post nicht, was der Anlass eures Streites gestern war, ich tippe mal, es war erneut eure Beziehung? Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass ich mal unterstelle, dass diese "Beziehungsgespräche" in der Regel von dir ausgingen, weil es dir ein Bedürfnis ist, folgendes zu klären:

Alles in allem spricht überhaupt alles dafür, mit ihm zusammen zu sein. Warum nur musste das mit seiner Ex passieren....warum bloß? Sowas passt doch überhaupt nicht hinein? Oder ging es ihm zu gut?

Jetzt versuch mal dich gedanklich in die Schuhe deines Partners zu begeben. Dieser hat wohl noch Gefühle für seine Ex, denn er ist eben mit der Ex in die Kiste gesprungen und nicht mit irgendeiner Annette. Dies muss wohl mit einem Abflauen der Gefühle für dich in Zusammenhang stehen, weshalb auch immer. Sein Betrug ist aufgeflogen (wie eigentlich genau, da bleibst du ja auch sehr unkonkret), was ihn in die Position des Schuldigen bringt, und in die du ihn immer wieder bringst, durch deine Gesprächsbedürftigkeit. Also wiederholt muss sich dieser Mann mit seiner Schuld auseinandersetzen, wobei er a) wohl lieber auf einfachste Art und Weise einen Schlussstrich unter die Sache setzen möchte, ohne sich groß mit sich auseinander zu setzen und b) will niemand sich ständig in der Rolle des Bösen sehen, der Buße tun muss.
Hinzu kommt, viele Männer und Frauen haben eine unterschiedliche Kommunikationsweise, die gerade bei Konflikten zu Problemen führen. Männer wollen zielorientiert über etwas sprechen: Identifizierung des Problems - Lösungsweg --> Lösung / Ende. Frauen haben scheinbar ein Bedürfnis, ich sag es mal aus männlicher Sicht abwertend: zu plappern, und kommen so vom Stöckchen aufs Hölzchen.
Für deinen Partner ist mit dem Auffliegen der Affäre (Problem) und seiner Entschuldigung und seinen Liebesbekenntnissen zu dir (Lösungsweg) das Problem für ihn (scheinbar) gelöst. Also führt man die Beziehung nun weiter als wäre nichts gewesen (Lösungsweg). Es irritiert und frustriert ihn dann, dass die Suppe von vorgestern ständig neu aufgewärmt wird. Da hier im Sinne einer Zielorientierung aber nichts mehr neues gewonnen werden kann, zieht sich dein Partner nun zurück an den PC. Der PC wird zur Höhle und signalisiert: Lass mich bitte damit in Ruhe, es ist alles gesagt, was gesagt werden musste.

Ich sehe einen Mann, der sich hinter seinen PC zurückgezogen hat und sich einen Dreck um seine Partnerin schert. Und somit eigentlich auch um mein Kind.

Du deutest natürlich seinen Rückzug völlig überzogen als Zurückweisung von dir und deinem Kind, aber die ständigen Plappereien und Streitereien wirken auf ihn so, als sei er eine Burg, die gerade von Rittern belagert wird, die sie erstürmen wollen. Er fühlt sich im Belagerungszustand und flieht.

Klar wäre ein anderes Verhalten schöner, aber wir müssen mit dem arbeiten, was er hergibt.

Hinzu kommt, dass du mit deinem Verhalten ihn ebenso irritierst. Du hast ohne Konsequenzen die Beziehung weiter geführt. Das Signal ist: ist okay, ich verzeihe dir das. Dennoch bringst du seine Affäre immer wieder auf die Tagesordnung. Dieses unstimmige Verhalten stößt ihn noch weiter ab.

Solltest du das Thema für dich und aus strategischer Sicht nicht ad acta legen können, treibst du ihn dadurch übrigens indirekt in die Arme einer anderen Frau.

Alles wäre eben anders, hättest du gleich im Mai signalisiert, dass deine rote Linie überschritten ist und eine Beziehungspause durchgezogen, so wäre heute nun vieles anders. Du kannst aber eben nicht rückwirkend die Affäre nun zum Thema machen, wenn du zuvor durch dein Verhalten signalisiert hast, alles sei okay. Und das schließt an eine weitere wichtige Frage an:

Die Frage, die ich mir nicht beantworten kann, ist: Ist sein Verhalten verzeihlich? Oder so ein absolutes NoGo, ähnlich wie häusliche Gewalt?
Diese Frage, ob sein Verhalten verzeihlich ist, kannst nur du dir beantworten. Wenn du nicht vergeben kannst, dann wird dieses Trauma, denn Betrogen werden ist ein Trauma, in Konfliktzeiten immer wieder hoch kommen und eure Beziehung belasten, vielleicht sogar zerbrechen. Und auch er möchte ja von seiner Schuld befreit werden durch Absolution von dir. Aber Verzeihung kann man nicht einfordern, sondern sie nur erbitten und durch Taten zeigen, dass man echte Reue empfindet und sich ändert. Das alles braucht aber Zeit, und deswegen bin ich da ganz bei Felis, dass du deinen Umzug gut bedenkst.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Was mir zudem bei deinen Posts aufgefallen ist, bei dir kommt momentan vieles zusammen und viele Gedankenstränge beschäftigen dich. Ich zitiere mal:

Es gibt so vieles, das passt und was ich vermissen würde. Manchmal sage ich mir, dass es mir doch egal sein kann, was vor über einem Jahr war, wenn ich im Hier und Jetzt eine schöne Zeit mit ihm habe und er mir gut tut.
Dann wieder kommt alles hoch und ich möchte ihn zu seiner Ex zurück schicken, damit sie ihr On/Off- Ding weitertreiben, bis sie sich damit gegenseitig so nerven, dass sie keine Lust mehr auf etwaige künftige Treffen haben.

ich traue mich kaum, es zu sagen, mir sitzt die Zeit im Nacken. Zum Ende des Jahres ist unser Umzug geplant und wir wollen mein Kind dort in seiner Stadt an der Schule anmelden.

Es gab schon einige Situationen, in denen mein Kind mich gefragt hat (während er anwesend war), ob ich meinen Freund eigentlich noch liebhabe. Was soll man da antworten?

Zuweilen macht es mich natürlich nachdenklich, wenn ich lese, dass Kinder, die ohne Vater aufwachsen, gefährdeter sind für Depressionen oder Störungen.... Aber das ist kein Grund, einen Fremdgänger, der nur halbherzig Reue zeigt und keinerlei Interesse an einer Lösung zeigt, als "Familienvater" heranzuholen. Auf solch einen "vater" verzichtet ein Kind wohl gerne, der die Mama unglücklich macht.

Für mich liest sich das, wie eine Schiffsbrüchige, die sich an einer Schiffsplanke festkrallt und vom stürmischen Meer hin (in der Beziehung bleiben) und her (Beziehung beenden) getrieben wird. Die Planke ist mal dein Gefühl, dass er der perfekte Mann ist, mal der Umzug, der in trockenen Tüchern zu sein scheint, mal das Kindeswohl, wobei die Planke letztendlich nichts anderes als ein Faktor darstellt, eine Begründungsfigur, doch bei ihm zu bleiben (oder vielleicht auch nicht). Und das alles ist völlig normal in deiner Situation. Wichtig ist, dass du für dich entscheidest, was du willst ohne sekundäre Begründungen. Du solltest dich dem Sturm entziehen und eine Insel (Haltung) finden. Und diese Haltung solltest du konsequent durchziehen um auch wieder zu deiner eigenen Ich-Stärke zu finden und nicht so hilflos zu wirken.
Das braucht aber eben Zeit. So ein Vertrauensbruch ist nicht in ein paar Wochen verheilt und Strategieren führt auch nicht in kurzer Zeit zu einem Ergebnis.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Last but not least etwas hierzu:

Das ist der Punkt, ja. Ich war schon so weit, eine offene Beziehung vorzuschlagen, einfach, damit ich sozusagen den Überblick habe und ich bescheid weiß, mit wem er schläft. Ja, in meinem Übermut hatte ich eine Dreierbeziehung mit ihr vorgeschlagen, was aber er nicht wollte. Er will nur noch mit mir schlafen.
Ich habe ihm dann unterstellt, dass das nicht stimmt, dass er schon gern mit uns beiden schlafen will, aber mit ihr eben heimlich. Und, dass ich sowieso davon ausgehe, dass da wieder etwas laufen wird, die beiden aber meinen Segen hätten. Das hat ihm auch nicht gepasst.

Ganz am Anfang deines Stranges wollte ich ja dieses Thema ausloten.
Ich gebe dir jetzt meine subjektive Meinung als jemand, der über mehrere Jahre eine OB gelebt hat und sich stark mit diesem Thema beschäftigt habe.
Ich bin in meiner damaligen Ehe auch fremdgegangen, obwohl ich meine Ex sehr liebte, aber ich bekam sexuell einfach zu wenig. Und Sex als Thema und gelebte Sexualität nehmen einen sehr hohen Stellenwert bei mir ein, machen für mich ein großes Stück Lebensqualität aus.
Die OB erschien uns damals auch ein Ausweg zwischen der geringen Libido meiner Frau auf mich und meiner gesteigerten Libido. Und natürlich haben wir uns auch schön eingelullt in die Vorstellung, dass wir dann eine ehrliche Ehe führen, keine Lügen und kein Betrug, denn mit anderen schlafen ist ja erlaubt.
Und das lief sehr gut. Aber es war nur eine Illusion. Wir haben nämlich nicht an unseren eigentlichen Problemen gearbeitet.
Mein Problem war nämlich, dass ich Sex einen zu hohen Stellenwert im Leben gegeben habe und immer glaubte, etwas zu verpassen. Weiter wollte ich eigentlich gar nicht mit anderen Frauen schlafen, sondern alle meine sexuellen Träume mit meiner damaligen Partnerin erleben, aber meine Träume waren eben nicht ihre. Ich habe also in der OB meine Träume und meine Libido bei anderen abgeladen, aber es machte mich selten glücklich.
Das Problem meiner Partnerin war, dass sie meinen Seitensprung nie vergeben und vergessen konnte. Weiter, dass sie mich zwar attraktiv empfand, aber nicht begehrte. Und letztendlich, dass ich sie mit meiner Sexualität unter Druck setzte. Sie konnte in der OB Sex mit Männern haben, für die sie Begierde empfand und die ihr Selbstwertgefühl steigerten, sowie sexuell in ruhigeren Gewässern fuhren.
Das alles wirkte also im Hintergrund. Und als sie dann auf einen Mann während der OB traf, wo alles passte, da verliebte sie sich und beendete die Ehe.
Die OB war also nur vermeintlich eine Lösung.
Eigentlich verhinderte sie nur, dass wir uns mit uns und unseren Problemen auseinandersetzen.
Ich kenne auch keine OB, die länger als fünf Jahre hielt. Es mag solche geben, aber letztendlich erkennt oftmals einer von beiden, dass da ganz andere Defizite in der Beziehung schlummern und wenn man dann auf jemanden trifft, der diese ausfüllt, dann kommen Gefühle und so wird die OB zu einem Katalysator, der das Beziehungsende beschleunigt und zu einem Neuanfang führt.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Hallo Philipp,

Wenn du seit Mai von dem Betrug weißt, dann wird dies in den Montaten Juni, Juli, August, September und jetzt im Oktober ein Dauerthema gewesen sein.


Und zwar an jedem einzelnen Tag. Eine Leistung, sowohl von mir, als auch von ihm......


Du verrätst ja in deinem Post nicht, was der Anlass eures Streites gestern war, ich tippe mal, es war erneut eure Beziehung? Ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, dass ich mal unterstelle, dass diese "Beziehungsgespräche" in der Regel von dir ausgingen, weil es dir ein Bedürfnis ist, folgendes zu klären:

Der Anlass war eine spitze Bemerkung von mir, eine Bemerkung, die er nicht ertrug und folglich wieder dazu führte, dass er seine Mauer hochgezogen hat. Ist aber wieder gut.


Sein Betrug ist aufgeflogen (wie eigentlich genau, da bleibst du ja auch sehr unkonkret),


Er hat sein Handy nie als eine Art "Privateigentum" betrachtet, im Gegenteil, er hat es als Gerät zur Verfügung gestellt für mich, wenn ich es brauchte. Das fand ich übrigens immer sehr sympathisch von ihm, dass er um sein Handy nie ein Geheimnis gemacht hat, mit Passwort usw.

So kam es, dass ich eines Nachts, als ich nicht schlafen konnte, mir Fotos anschauen wollte, die er von uns (mir, meinem Kind und ihm) gemacht hat, einfach, weil mir langweilig war und ich die Fotos auf meinem eigenen Handy schon kannte. Man muss sich dieses Handy als eine Art Familiengerät vorstellen. Und ich habe wirklich keinerlei Verdacht gehabt und auch kein Bedürfnis, irgendetwas herauszufinden, da wir in meinen Augen ein tolles Paar waren und ich nie wusste, dass es da etwas gibt, das ich herausfinden müsste. Wirklich.

Und ich schaue halt so und auf einmal fällt mir ein Ordner ins Auge: "*Name Ex in *Name Ort des Urlaubs"

Ich dachte,ich sehe nicht recht. Ich dachte zunächst, es wäre ein Fotoordner, den er für seine Ex angelegt hat. Dann habe ich den Ordner geöffnet und habe SIE gesehen. In Namedesurlaubsortes. Er hat sie also fotografiert (harmlose Bilder mit Katze, hat mir trotzdem gereicht) und einen Ordner mit den Fotos angelegt.

Was folgte? Ich bin sofort zu ihm hingelaufen ins Schlafzimmer, habe ihn mehr oder weniger sanft geweckt und ihm von meinem Fund erzählt. Er war zunächst sehr müde, hat sich aber dann Mühe gegeben, wach zu erscheinen, als er begriff, worum es ging.

Ja, die Frau auf den Bildern ist seine Exfreundin, er hat sie mit in den Urlaub genommen. Und er hat es sofort gestanden, mit ihr geschlafen zu haben. Ich musste nur einmal fragen.
Ich war zunächst schockiert und aufgedreht. Völlig von der Rolle. Ich konnte es nicht glauben, dass mein Liebster mit seiner Ex in der Kiste war.

Also wiederholt muss sich dieser Mann mit seiner Schuld auseinandersetzen, wobei er a) wohl lieber auf einfachste Art und Weise einen Schlussstrich unter die Sache setzen möchte, ohne sich groß mit sich auseinander zu setzen und b) will niemand sich ständig in der Rolle des Bösen sehen, der Buße tun muss.

So geht es mir ebenfalls. Ich versuche auch, seit Mai, einen Schlusstrich unter diese Sache zu setzen und es tut mir mittlerweile weh, ihn leiden zu sehen. Dennoch kommt regelmäßig eine Stimme in mir hervorgekrochen, die mir sagt:" Lass ihn nicht davonkommen. Er muss leiden." Warum? Weil ich auch leide. Und nicht zu knapp.

Frauen haben scheinbar ein Bedürfnis, ich sag es mal aus männlicher Sicht abwertend: zu plappern, und kommen so vom Stöckchen aufs Hölzchen.

Männer haben es offenbar immer noch nicht begriffen, dass Reden hilft ;-)


Lass mich bitte damit in Ruhe, es ist alles gesagt, was gesagt werden musste.

Oder, wie mein Freund zu sagen pflegt: hhhhoooooocccccchhhhhhhhhh.....


völlig überzogen


Nein, angemessen. ;-)


Solltest du das Thema für dich und aus strategischer Sicht nicht ad acta legen können, treibst du ihn dadurch übrigens indirekt in die Arme einer anderen Frau.

Soll er. Solange er mir davon erzählt, ist es okay. Mich stört tatsächlich am meisten die Heimlichtuerei. Gut möglich, dass ich einer offenen Beziehung aufgeschlossener gegenüberstehe, als er. Um so mehr kränkt es mich, dass er mir nie zugetraut hat, mit diesen Dingen (Gefühle für Ex, Lust auf Ex etc) umzugehen. Ja, das ist das, was mich am meisten verletzt hat. Dass er mich dahingehend "entmündigt" hat.


Aber Verzeihung kann man nicht einfordern, sondern sie nur erbitten und durch Taten zeigen, dass man echte Reue empfindet und sich ändert. Das alles braucht aber Zeit, und deswegen bin ich da ganz bei Felis, dass du deinen Umzug gut bedenkst.


Ich bedenke den Umzug seit ungefähr 14 Monaten. Und immer wieder komme ich zu dem Ergebnis, dass ich umziehen möchte.
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Für mich liest sich das, wie eine Schiffsbrüchige, die sich an einer Schiffsplanke festkrallt und vom stürmischen Meer hin (in der Beziehung bleiben) und her (Beziehung beenden) getrieben wird. Die Planke ist mal dein Gefühl, dass er der perfekte Mann ist, mal der Umzug, der in trockenen Tüchern zu sein scheint, mal das Kindeswohl, wobei die Planke letztendlich nichts anderes als ein Faktor darstellt, eine Begründungsfigur, doch bei ihm zu bleiben (oder vielleicht auch nicht).


Genau. Gut analysiert. Ich hätte es nicht besser sagen können.

Und es ist meine höchstpersönliche Baustelle, dass ich so derart hin und herschwanke zwischen "große Liebe" und "scher dich zum Teufel". Damit haben viele Paare ihr Leben verbracht, gefangen in diesen zwei Extremen, und ich scheine das auch zu tun. Und irgendwie brauche ich das. Möglicherweise ist es mir auf Dauer zu langweilig, wenn alles in "geordneten Bahnen" verläuft?


Wichtig ist, dass du für dich entscheidest, was du willst ohne sekundäre Begründungen. Du solltest dich dem Sturm entziehen und eine Insel (Haltung) finden. Und diese Haltung solltest du konsequent durchziehen um auch wieder zu deiner eigenen Ich-Stärke zu finden und nicht so hilflos zu wirken.

Ich will einen neuen Lebensabschnitt anfangen. Mit ihm oder ohne ihn. Lieber mit ihm. NIcht, weil ich ihn brauche, sondern, weil es mit ihm einfach lustiger ist.


Das braucht aber eben Zeit. So ein Vertrauensbruch ist nicht in ein paar Wochen verheilt und Strategieren führt auch nicht in kurzer Zeit zu einem Ergebnis.


Was ist denn das Ergebnis?
 
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Verzweifelt2

Gelöschter User
Ich bin in meiner damaligen Ehe auch fremdgegangen, obwohl ich meine Ex sehr liebte, aber ich bekam sexuell einfach zu wenig. Und Sex als Thema und gelebte Sexualität nehmen einen sehr hohen Stellenwert bei mir ein, machen für mich ein großes Stück Lebensqualität aus.


Bei mir auch. Ich habe eigentlich von Beginn an (18, 19 Jahre) bis eben vor einem Jahr zu wenig bekommen. Eigentlich nichts, wenn man´s genau nimmt. Nichts, das ich irgendwie für der Rede wert hielt. Somit habe ich seit über zwei Jahrzehnte damit zugebracht, nach erfülltem Sex zu schmachten. Nicht mit mehr oder wenigem Erfolg, sondern ohne Erfolg.


Die OB erschien uns damals auch ein Ausweg zwischen der geringen Libido meiner Frau auf mich und meiner gesteigerten Libido. Und natürlich haben wir uns auch schön eingelullt in die Vorstellung, dass wir dann eine ehrliche Ehe führen, keine Lügen und kein Betrug, denn mit anderen schlafen ist ja erlaubt.



Eine offene Beziehung kann meiner Meinung nach nur dann funktionieren, wenn beide Partner Lust darauf haben. Wenn einer keine Lust hat, der andere umso mehr, dann ist das ganze zum Scheitern verurteilt, denn der Partner, der die größere Lust hat, wird seinem lustlosen Partner erst unterschwellig, später offen seinen Frust um die Ohren hauen.


Und das lief sehr gut. Aber es war nur eine Illusion. Wir haben nämlich nicht an unseren eigentlichen Problemen gearbeitet.


Natürlich möchte man mit dem Menschen erfüllenden Sex haben, den man liebt. Mit wem sonst.

Mein Problem war nämlich, dass ich Sex einen zu hohen Stellenwert im Leben gegeben habe und immer glaubte, etwas zu verpassen. Weiter wollte ich eigentlich gar nicht mit anderen Frauen schlafen, sondern alle meine sexuellen Träume mit meiner damaligen Partnerin erleben, aber meine Träume waren eben nicht ihre.


Was bedeutet " zu hoher Stellenwert"? Sex ist der Motor des Lebens. Ich habe auch immer geglaubt, etwas zu verpassen, und ich glaube, ich hatte recht. Ich habe etwas verpasst, und zwar Sex. Sex, wie ich ihn mir für mich immer gewünscht habe.


Ich habe also in der OB meine Träume und meine Libido bei anderen abgeladen, aber es machte mich selten glücklich.


Ich wünsche mir ja auch, dass er all seine Libido bei mir ablädt. Und nicht bei ihr. Ich liebe ihn.


Das Problem meiner Partnerin war, dass sie meinen Seitensprung nie vergeben und vergessen konnte. Weiter, dass sie mich zwar attraktiv empfand, aber nicht begehrte. Und letztendlich, dass ich sie mit meiner Sexualität unter Druck setzte. Sie konnte in der OB Sex mit Männern haben, für die sie Begierde empfand und die ihr Selbstwertgefühl steigerten, sowie sexuell in ruhigeren Gewässern fuhren.


Ok, Sex und "ruhige Gewässer" passen für mich nicht zusammen, aber ok.
Ich mag es nicht, wenn Sex zu einem Instrument verkommt.


Das alles wirkte also im Hintergrund. Und als sie dann auf einen Mann während der OB traf, wo alles passte, da verliebte sie sich und beendete die Ehe.
Die OB war also nur vermeintlich eine Lösung.


Na gut, wenn sie sich verliebt hat... ;-)


Eigentlich verhinderte sie nur, dass wir uns mit uns und unseren Problemen auseinandersetzen.
Ich kenne auch keine OB, die länger als fünf Jahre hielt. Es mag solche geben, aber letztendlich erkennt oftmals einer von beiden, dass da ganz andere Defizite in der Beziehung schlummern und wenn man dann auf jemanden trifft, der diese ausfüllt, dann kommen Gefühle und so wird die OB zu einem Katalysator, der das Beziehungsende beschleunigt und zu einem Neuanfang führt.


Da bin ich ganz bei dir.

Niemand möchte sich jahrelang mit Beziehungsproblemen auseinandersetzen, wenn nicht irgendwas bei herauskommt, weder Mann noch Frau.

Ich habe immer den Wunsch gehabt, meinen Verbündeten zu treffen, und zwar sexuell (tatsächlich an erster Stelle ;-) ), kulturell, intellektuell, und sonst so. So, nun habe ich diesen Mann getroffen und er geht mir fremd. Mir bleibt jetzt nur, diesen Mann in den Wind zu schießen oder mit ihm einen "Neuanfang" zu wagen.
Er diskutiert auch so standhaft.... Das habe ich so noch nie erlebt....
 

Admina Felis

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Ich habe immer den Wunsch gehabt, meinen Verbündeten zu treffen, und zwar sexuell (tatsächlich an erster Stelle ;-) ), kulturell, intellektuell, und sonst so. So, nun habe ich diesen Mann getroffen und er geht mir fremd.


Guten Morgen :smile:

das ist halt das Dilemma, das man ja aus dem Affärenforum kennt- wenn der Mann an erster Stelle dein sexuell ''Verbündeter'' ist, heißt das nicht, dass ein emotionales, kameradschaftliches, intellektuelles 'Bündnis' ebenfalls besteht - und wenn er eben nebenher noch ein andere Beziehung hat, ist das ein Zeichen, dass er dir emotional weniger verbunden ist als du ihm.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Verzweifelt,

Männer haben es offenbar immer noch nicht begriffen, dass Reden hilft ;-)

Ja und Nein. Reden sind nicht nur Wörter aussprechen, Reden ist auch ein Herrschaftsinstrument und Ausdruck von Macht.
Aus dem Bauch heraus geschrieben, ein sinnvoll geführtes Gespräch braucht:
- Abstand
- Sachlichkeit
- Keine Du-Vorwürfe
- ein Ziel
- eine zeitliche Begrenzung
- und eine vereinbarte Exit-Möglichkeit, wenn Emotionen und Schuldzuweisungen aufkommen

Wenn du jedoch schreibst:

Und zwar an jedem einzelnen Tag. Eine Leistung, sowohl von mir, als auch von ihm....
Der Anlass war eine spitze Bemerkung von mir, eine Bemerkung, die er nicht ertrug und folglich wieder dazu führte, dass er seine Mauer hochgezogen hat. Ist aber wieder gut.
Dennoch kommt regelmäßig eine Stimme in mir hervorgekrochen, die mir sagt:" Lass ihn nicht davonkommen. Er muss leiden." Warum? Weil ich auch leide. Und nicht zu knapp.

dann ist Rede ein Herrschaftsinstrument mit dem du strafen und Genugtuung erfahren willst. Da sollte es dich nicht wundern, wenn sich dein Gegenüber "verzieht".

Und wenn sich das nicht ändert, so schleppt ihr diesen Ballast in das neue gemeinsame Heim mit....frage dich selber, ob das gut gehen kann....
 
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PhilippX

Gelöschter User
Was ist denn das Ergebnis?
Gute Frage, was ist denn für dich das Ergebnis?

Wäre ich davon betroffen....die Wiedererlangung des Mutes, meinem Partner erneut mein Vertrauen zu leihen.... Denn genau das tun wir, wir verleihen unser Vertrauen und machen uns hierdurch verletzlich.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Verzweifelt, lese ich hier nicht einen gewissen Widerspruch heraus?:

Gut möglich, dass ich einer offenen Beziehung aufgeschlossener gegenüberstehe, als er.

Ich wünsche mir ja auch, dass er all seine Libido bei mir ablädt. Und nicht bei ihr. Ich liebe ihn.

Bezogen auf diese Aussage:
Natürlich möchte man mit dem Menschen erfüllenden Sex haben, den man liebt. Mit wem sonst.
Wozu braucht es dann andere Sexualpartner?

Ebenso lese ich hier eine gewisse Inkonsequenz:
Wenn es dir egal ist, ob du ihn in die Arme einer anderen Frau treibst, weshalb dann in zwei Monaten umziehen, denn sehr schnell wird der Ofen aus sein und dann?....
 
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PhilippX

Gelöschter User
Was bedeutet " zu hoher Stellenwert"? Sex ist der Motor des Lebens. Ich habe auch immer geglaubt, etwas zu verpassen, und ich glaube, ich hatte recht. Ich habe etwas verpasst, und zwar Sex. Sex, wie ich ihn mir für mich immer gewünscht habe.

Die Antwort auf deine Frage ist kompliziert. Ich versuche mal meine Gedanken einigermaßen zu ordnen.
Sex hat einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben.
Ich würde ihn aber nicht als Motor bezeichnen, weil damit assoziiere ich "Schnelligkeit", "Rein-Raus".
Sex ist für mich ein Kunstakt.
Und ich habe die Einstellung, dass ein Mann ein guter Liebhaber und in der Kunst der Liebe facettenreich sein sollte.
Ich habe in meinem Schlafzimmer einen schönen Apothekerschrank, der je nach Fach mit Dingen gespickt ist, je nachdem, wohin die Lust einen schwemmt, von A wie Augenbinde über F wie Fesseln bis V wie Vibro-Ei.
Einen Fernsehanschluss besitze ich nicht, da ich finde, man kann, nein, sollte, seine Abende am Wochenende erotisch gestalten. Statt zwei Stunden einen Film zu sehen, will ich lieber zwei Stunden tantrischer Massage und Sex in einem Schlafzimmer erleben, das für diese Begegnung entsprechend gestaltet ist.
Urlaubsziele werden dahin gehend ausgewählt, dass sie zumindest einen FKK-Strand zu bieten haben.
Meine Sauna, die ich gerne besuche, ist gezielt ausgewählt, dass sie klein und nicht so stark frequentiert ist, sodass ich den Ruheraum mit meiner Partnerin auch für mehr nutzen kann als zum Ausruhen.
Sex ist quasi der Puderzucker, der überall in meinem Leben dabei ist.
Im Liebesakt kann ich ganz ich sein, alle Masken fallen lassen, meine Partnerin sieht mich dann ganz, wie ich ohne jegliche Rüstung bin, hier erlebe ich Geborgenheit und Angenommensein, kann mich austoben, meinen Phantasien freien Lauf lassen, mich mehr spüren.

Ich meine also mit "zu hohen Stellenwert" nicht, dass man sich mit schlechten Sex zufrieden geben soll.
Aber Sex sollte kein Instrument sein.
So wie du, glaubte ich auch, ich verpasse etwas und müsste jede meiner Phantasien umsetzen. Vom MFF bis zur Orgie, vom Outdoor-Sex bis zum Swingerclub, been there, done that.
Im Nachhinein tut mir meine Ex-Frau leid, weil mir schon klar ist, was für einen Druck ich da aufgebaut habe. Aber mein sexueller Drang ist wie eine Flut, der immer wieder alle Dämme brach und ich meinte, ich muss nun dieses oder jenes haben bzw. erleben.
Eine kluge Frau brachte mich dazu, darüber nachzudenken, ob das alles aus einer tiefen Bindung zu meiner Partnerin geschah oder nicht. Wenn letzteres, warum dann? Langweile? Überhöhung von Sex? Sexueller Rausch reizt. Aber wie jeder Rausch vergeht er. Was brauche ich also wirklich? Welcher Sex macht mich glücklich?
Worauf kann ich nicht verzichten? Welche Reize sind zwar reizvoll, aber beschädigen das Potenzial der romantischen Liebe?
Diese Fragen muss jeder für sich definieren, statt sich seinen Trieben einfach nur zu ergeben. (Leichter geschrieben, als gelebt :smile:)
Diese kluge Frau bezeichnete damals den Sex als Kult, so wie es Kult um Geld, Macht und Lebensstil gibt. Kulte sollte man hinterfragen.

Klar, wenn in einem Film ein Dreier in edlen Bildern gezeigt wird, dann schau ich nicht weg. Aber ich weiß auch, dass es im echten Leben anders aussieht.
Klar, die Bilder von erlebten Gruppensex oder Frauen, die sich küssen, kommen immer wieder hoch, aber ich weiß auch, was so etwas mit dem Potenzial der romantischen Liebe anrichtet. Ich kann hier also auch Nein sagen.
Klar, ich komme viel beruflich rum, und bekomme mal eine Visitenkarte zugesteckt oder eine eindeutige Einladung jemanden nach Hause zu begleiten, aber dem muss ich nicht nachgehen. Ich kann Nein sagen, so wie ich auch zu Konsum und Werbung Nein sagen kann. Zumal ich für eine Stunde Spaß nicht das Glück, dass ich habe, aufs Spiel setze.

Ich bin seit September verlobt. Ich hätte mich in einer der Frauen aus der Zeit der OB verlieben können, deren Einstellung zu Sex meiner ähneln oder sogar noch übertreffen. Habe ich aber nicht, denn es ist so wie die Admina Felis schreibt:

das ist halt das Dilemma, das man ja aus dem Affärenforum kennt- wenn der Mann an erster Stelle dein sexuell ''Verbündeter'' ist, heißt das nicht, dass ein emotionales, kameradschaftliches, intellektuelles 'Bündnis' ebenfalls besteht

Meine Verlobte ist viel mehr als mein sexueller Verbündeter, wir teilen eine ähnliche Weltansicht und bringen uns gegenseitig zum Lachen. Und sie ist so klug, dass sie um meine Bedürfnisse weiß, offen für meine verrückten Ideen ist, aber auch klar die sexuellen Grenzen artikuliert.
Es gibt Tage, da haben wir viel Sex oder eben keinen. Tage, da geht es über Stunden oder eben nur mal 15 Minuten. Mal hat sie zwar keine Lust, aber lässt sich drauf ein oder kommuniziert, dass es heute mal genug ist. Wir machen daraus kein Drama. Ich gerate nicht in Panik, dass dies nun der Untergang der Beziehung ist oder meine Partnerin ablascht, sondern die nächste Gelegenheit für Sex kommt ganz bestimmt.
Viel Zeit widmen wir dagegen unserer Romantik, unternehmen viel, machen uns Geschenke und blödeln.
Sex ist eine schöne Sache, aber man sollte ihn nicht überhöhen, damit man eine klarere Sicht darauf hat, was man wirklich will und was nicht.

(Wie gesagt, einfacher geschrieben als gelebt, aber wie vieles braucht so eine Einstellung Haltung und Einübung.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
V

Verzweifelt2

Gelöschter User
Guten Morgen :smile:

das ist halt das Dilemma, das man ja aus dem Affärenforum kennt- wenn der Mann an erster Stelle dein sexuell ''Verbündeter'' ist, heißt das nicht, dass ein emotionales, kameradschaftliches, intellektuelles 'Bündnis' ebenfalls besteht - und wenn er eben nebenher noch ein andere Beziehung hat, ist das ein Zeichen, dass er dir emotional weniger verbunden ist als du ihm.

Hallo liebe Felis!
Endlich schaffe ich es, zu antworten. Sorry, dass es so lange gedauert hat.
Hm, ich nehme deine Worte sehr ernst und verstehe all deine Bedenken, ich habe sie ja auch.
Allerdings habe ich mich auch bei der Foristin Just me eingelesen und mir ein Bild über ihre Situation gemacht und festgestellt, dass ich doch ziemlich anders fühle als sie.
Und ich habe für mich festgestellt, dass ich ihn die ganze Zeit genauso geliebt habe wie vor der Entdeckung, und auch die Anziehung war gleich, wenn wir uns gut verstanden haben.
Wenn wir uns gut verstanden haben, hatten wir eine unbeschwerte Zeit zusammen, richtig schönen Sex und (um nicht immerzu nur auf dem einen herumzureiten) viele anregende Gespräche über Gott und die Welt. Sowohl er, als auch ich reden gerne über alles Mögliche und lieben Diskussionen über Politik, die Gesellschaft u.s.w.

Wann immer meine Gedanken auf das Thema Affäre kamen, habe ich mich hineingesteigert und mich im Internet dazu belesen (obwohl ich alles schon zigmal gelesen habe) und in der Folge richtig schlechte Laune bekommen. Dies wiederum hat dazu geführt, dass ich dazu eine Diskussion angefangen habe, die sich dann zu einem handfesten Streit entwickelt hat, in welchem ich ihm verbal sehr überlegen war.

Meine Freundin meint immer, ich könne, wenn ich richtig in Fahrt bin, derart unerbittlich und scharf diskutieren und nicht locker lassen, gut möglich, dass mein Freund einfach überfordert ist.
Damit soll er nicht verteidigt werden, aber diese Einschätzung habe ich auch schon vor fünfzehn Jahren bekommen, von einer anderen Freundin (die mich sehr gern hat und mir sehr nahe steht und mir nichts Böses will).

Ich möchte hier wirklich nicht Partei für meinen Freund ergreifen, aber ich glaube, ich bin da wirklich zuweilen extrem.
Irgendwann mal habe ich einen Test im Internet gemacht, welchen Typ Mann ich brauche. Heraus kam, dass es ein Alphamann wäre, der stark genug ist, mit mir fertig zu werden. Das stimmt.

Wenn ich mich also über seine "Ignoranz" ereifere, dann ist das nur die eine Seite der Medaille. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er an Attraktivität einbüßen würde, wenn er einknicken würde und alles so machen würde, wie ich es will und ihm sage.

Der große Unterschied zu Teilnehmerin Just me ist meines Erachtens, dass sie wirklich absolut verletzt ist, zuweilen wirklich Abstand sucht von ihrem Mann und überlegen muss, wie es weitergeht. (Ich hoffe, das ist korrekt wiedergegeben, sonst bitte sagen.)
Ich aber fühle mich in seiner Gegenwart wie immer, der Sex ist intensiver geworden und wir lachen in den unbeschwerten Zeiten derart miteinander, dass uns die Bäuche wehtun. In diesen Momenten denke ich überhaupt nicht an das, was war.
Für mein Kind ist er ein wunderbarer "Papa", aber auch nicht übertrieben betaisiert, sondern einfach nur so, wie ich es mir in puncto Partnerschaft und Familie immer erträumt habe.

Manchmal weiß ich gar nicht, wo mein Problem ist. Ja, es kommen dann wieder Begriffe wie "Vertrauensbruch" hervor... Seit ein paar Tagen nimmt er mich immer wieder in den Arm und sagt, dass es ihm so leid tut, das er mich so verletzt hat. Ich glaube ihm das. Ich glaube, er möchte einfach ungeschehen machen, was passiert ist.

Ich möchte das gar nicht mehr unbedingt.
Es gehört zu unserer Geschichte dazu.
Der Mann, den ich liebe, hat etwas getan, was mich aus der Bahn geworfen hat und manchmal glaube ich, dass das nötig war, weil ich jetzt, anhand dieser Sache, doch merke, dass es vor allem innere Kämpfe sind, die ich führe. Ich rege mich zum Beispiel vielmehr über die Frau auf, als über ihn.

Natürlich wurde ich zu recht gefragt, wie ich es eigentlich vor mir selbst verantworten kann, noch bei ihm zu bleiben.
Keine Ahnung.... wirklich nicht. Vielleicht, weil ich selbst auch kein Kind von Traurigkeit bin, ich bin auch sehr verführbar, liebe die Zeit einer sich anbahnenden Beziehung, bin manchmal mit Absicht kompliziert... Einen Mann zu finden, der damit nicht nur zurechtkommt, sondern einen liebt, wie man ist, mit allen Macken, ist nicht alltäglich.

Und nicht zuletzt habe ich in der Vergangenheit etliche Dinge getan, die auch nicht in Ordnung waren und ich habe es immer für selbstverständlich gehalten, dass man mich versteht und mir verzeiht.
Und wenn ich in dieser Beziehung Mist baue, was schnell passieren kann, da ich auch nur ein Mensch bin, dann würde ich mir auch wünschen, dass mein Freund mir verzeiht, und ich nicht bis an mein Lebensende den reuigen Sünder geben muss.
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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