Ich fürchte aber, da kommen Philipp und ich auf keinen Nenner, was solls. Wäre ja langweilig, wenn alle das gleiche denken würden
DAS sehe ich nämlich exakt genauso. Meiner Meinung hat das nur eben weniger mit dem Look zu tun, als mit dem Auftreten.
Guten Morgen Caramella,
ich kann es schon nachvollziehen, dass die Bilder, die ich verwende, einige Frauen triggern, dass dürfen sie ja auch. Ich bin kein Anhänger einer politisch korrekten Sprache, um ja niemandem auf die Füße zu treten. Aber ich Werte niemals einen Menschen in seinem Wert hab, jedoch beurteile ich aus meiner ganz eigenen männlichen Sichtweise Verhalten. Und da kann für Frau diese Innensicht ja ganz interessant sein.
Da meine Ansichten auf Kleidung, Freizügigkeit und das schließen auf Beziehungsfähigkeit dich zu triggern scheinen, möchte ich zur Verdeutlichung einen neuen Begriff einführen, den der graduellen Erotik.
Ich denke wir sind uns alle einig: Erotik ist nicht Pornographie. Ich kann mich sehr für erotische Aktfotos erwärmen, aber pornographische Fotos lassen mich kalt. Was ist der Unterschied? Beim erotischen Akt wird nicht alles gezeigt und entblößt, da gilt, weniger ist mehr und das lässt Raum für die männliche Phantasie. Weniger zeigen ist meines Erachtens etwas, was Frauen für mich interessant macht.
Ich kenne die Situation an der Uni, die du beschreibst gut, arbeite ich doch mitunter in einem solchen Umfeld. Diese jungen Studentinnen bedienen kurz mein visuelles Bedürfnis, aber mehr auch nicht. Ihr Unvermögen erotisch zu sein, macht sie für mich uninteressant, es wird zu viel gezeigt.
Vor einigen Jahren habe ich mal eine Frau im Zug vor einer misslichen Lage gerettet, da sie schwarz gefahren ist. Ich sags gleich vorweg, ich bin kein weißer Ritter, sie sah nur wie eine wiedergeborene Audrey Hepburn aus. Also spielte ich mich vor dem Schaffner als ihr Partner auf, redete auf ihn ein und lügte bis sich die Balken bogen, bis der Schaffner uns mit einer Ermahnung die Sache durchgehen ließ. Und um zu unterstreichen, dass die Frau zu mir gehörte, küsste ich sie. Und sie ließ es geschehen. Als Dank erhielt ich eine Einladung zum gemeinsames kochen. Am nächsten Tag öffnete mir eine Frau, die eine transparente hautfarbene Leggings trug unter der sich sehr deutlich sichtbar ein schwarzer Spitzenstring (nicht) verbarg. Ich hatte also beim Kochen die ganze Zeit den Ausblick auf zwei Pobacken. Klar, dass nach dem Essen es gleich ins Bett ging und ebenso klar, dass ich danach kein weiteres Interesse an der Frau hatte. Da wird einfach alles sogleich präsentiert und gegeben. Sie denkt vielleicht, dass sie mich verführt hat, aber dabei habe ich das erhalten, was ich wollte. Jahre später traf ich sie in einem Nordsee-Restaurant, grüßte sie, worauf hin sie wutentbrannt das Lokal verlief. Aber bitte, was hat sie denn erwartet?
Mal ehrlich, als Mann, egal in welchem Kontext, käme ich nie auf die Idee eine Frau zum Kochen einzuladen und sie an der Tür im Bademantel oder im Borat-Ganzkörperstring zu empfangen.
Das bringt mich zu Instagram. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr mich diese Masse an Frauen anödet, die von Natur oder vom Chirurgen mit einer üppigen Oberweite oder einem riesigen Hintern ausgestattet wurden, und die sich in allerlei Kleider oder Topflappen reinzwängen, um diese Attribute zu präsentieren. Hunderte bis in die tausende gehende Fotos der Selbstbeweihräuscherung. So nehme ich es zumindest wahr. Und da kommt mir immer wieder ein Gedanke: Habt ihr auch mehr zu bieten als eure Dekolletés und Popos?
Kommen wir nochmal zu dem Begriff "graduell". Ich käme als Mann niemals auf den Gedanken mich mit offenen Hemd hinzustellen und meine Bauchmuskeln zu fotografieren. Das würde mich beschämen, ich würde mir da "billig" vorkommen, nicht, weil ich mich meines Körpers schäme oder Komplexe habe, sondern weil ich mehr zu bieten habe und so etwas nicht nötig habe. Ich kleide mich stilvoll in Anzügen und alles was sich unter diesem versteckt, ist für meine Partnerin vorgesehen, nicht für irgendwelche Augen. Das ist mein Verständnis von meinem Selbstwert. Und natürlich achte ich beim screenen auf eine Person, die ebenso diese Werte und Ansichten widerspiegelt, andernfalls ist die Dame gleich raus. Da muss ich nicht zweimal überlegen oder jemanden eine Chance einräumen, wozu auch.
Daher sind für mich Frauen, die sich auf Facebook, Instagram oder sonst wo lazsiv inszenieren, um möglichst viele likes zu erhalten sogleich als Beziehungsmaterial ausgeschlossen, egal was ihre Intention ist, da ich mich in meinen Werten hinsichtlich Beziehungsmaterial nicht gespiegelt wiederfinde. Es geht hier also ganz egoistisch um meine Ansprüche an eine Partnerin.
Klar, es gibt andere Männer, denen es wichtig ist, dass die Partnerin sich in jedem Kontext extrem erotisch kleidet, aber das ist nicht mein Milieu und spiegelt nicht mein Empfinden von Selbstwert, Anstand und Ehrgefühl wieder, ich weiß letzterer Begriff ist aus der Mode gekommen, aber meine Erziehung hatte auch britische Elemente.
Nun dein letzter Punkt, die Beziehungsfähigkeit. Dabei handelt es sich ja immer um eine subjektive Einschätzung. Ich habe in den letzten Jahren über eine erotische Plattform eine Reihe von Frauen gehabt, die ein paar Kriterien miteinander teilten. Ende 30, geschieden, alleinerziehend. Und natürlich interessiert mich auch die Biographie einer Frau, mit der ich schlafe, ich unterhalte mich für gewöhnlich mit den Damen. Und alle sangen das gleiche Lied, sie werden gedatet, aber es entwickelt sich keine Beziehung.
Die Thematik interessiert mich also hakte ich da nach, und sie alle, schöne und liebe Frauen, gingen wiederholt gleich beim ersten Date mit dem Mann ins Bett. An diesem Punkt des Liedes stimmte ich zum Refrain, wie es wäre, eben nicht beim ersten Mal ins Bett zu steigen. Und der Chor antwortete mir einstimmig, dass sie das nicht könnten, sie waren ja selber geil auf Sex.
Diese letzte Aussage schließt diese Damen sofort in meinem Kopf als mögliche Partnerinnen aus.
Warum?
Weil ich nicht eine hohe Anzahl von Beziehungen anstrebe sondern die eine letzte, die bis zum Schluss hält. Mit dieser Frau soll es das ganz große Kino geben, Verlobung, Heirat, Kinder, gemeinsam alt werden in einem Haus am Meer. Bevor ich also dieses Wagnis eingehe, dass sich schnell auch zu einem finanziellen Fiasko entwickeln kann, muss ich einschätzen, screenen, ob ich glaube, dass mein Gegenüber genug mitbringt, dass ich glaube, dass es gelingen kann. Ich muss also eine Prognose erstellen. Und es tut mir leid, eine Frau, die mir durch ihr Datemuster verrät, dass sie mit jedem gleich ins Bett gegangen ist, weil sie nicht genug Selbstkontrolle hatte, um ihre Libido in Zaum zu halten und auch auf diese Weise vom einen zum anderen warm gewechselt ist, ist bei mir sogleich draußen,da ich aus dem Erfahrungsmuster schließen muss, dass mir Ähnliches mit dieser Frau auch geschehen könnte.
Zusammengefasst: ich möchte niemanden als Mensch abwerten aber ich nehme mir das Recht, Verhalten zu bewerten. Dieses Verhalten führt dazu, ob eine Frau bei mir nur zu einer Anekdote oder Fußnote wird oder zu mehr.