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Mod Sleepy

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Bisschen amüsierst du mich schon, Kelso.
Vom einem Extrem ins andere. :zwinkern:

Aber: Mein Mann erwartet nichts von mir. Es ist auch nicht seine Aufgabe dies von mir zu erwarten, denn ich bin eine unabhängige, eigenständige Frau, die zudem finanziell absolut unabhängig ist. Ich brauche keine Erwartungen erfüllen, abgesehen von meinen eigenen.
Wenn deine Frage ist, ob ich zuhause für das Kind bleiben würde, während der Mann draußen arbeitet... selbstverständlich. Das ist in meinen Augen auch die Aufgabe einer Frau und Mutter. Das hat die Natur so vorgesehen, immerhin ist die Frau diejenige mit der Milch.
Und dann geht das Kind in die Kita während ich wieder arbeiten gehe.

Aber mir kommt es ein bisschen so vor, als sucht man hier den männlichen Versorger, den man sich schnurrend zu Füßen wirft; nur will man das nicht so recht zugeben, weil man nach Außen ja Souveränität verkaufen möchte.
:grins::grins::grins::grins::grins::grins::grins::grins:
Wozu sollte man als Frau heutzutage bitte einen Versorger brauchen? Sind wir neuerdings nicht mehr selber fähig für unseren Lebensunterhalt zu sorgen? Ich muss doch bitten :grins::grins:
Also für mich muss ein Mann weit mehr mitbringen, als ein Geldsegen. Dafür brauch ich ihn nicht.
Zudem kann ein Mann heutzutage kaum noch finanziell für die Familie alleine sorgen, das war in den 80er/90er Jahre auch noch anders.

Achje. Jetzt muss ich schnell das Essen fertig kochen, denn Mann kommt gleich nachhause.
:smiley_emoticons_lecker:
 

Admin Wolfgang

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Ich greif mal einfach eine Textpassage heraus:
Und außer dem "Daddy-Paar" sind alle auf Augenhöhe (mal mehr mal weniger). Da gibt es keine festen Rollen. Da wird gewechselt und gegenseitig angepackt.
Natürlich ist das der erstrebenswerteste Zustand. Heutzutage, ist dass das Drehbuch einer erfolgreichen Beziehung.

Aber, auch bei diesem Wechselspiel muß noch erkennbar sein, wer der Mann ist und wer die Frau, sonst herrscht Flaute in der Kiste. Und wie es in Deinem Akademikerumfeld generell so aussieht, bettmäßig, das wirst Du nicht wissen Kelso, weil ein Typ kaum breittreten wird, wenn sie vielleicht nicht mehr so recht zieht. Aber, das ist das Modell, keine Frage, das am Besten funktioneirt; partnerschaftlich.

Wenn Männer zu sehr feminisieren und das beginnt meist schon im Kindergarten und nicht mehr wissen, wie ein Mann ist, weil sie vor lauter weblichem Einfluß ihre Männlichkeit nicht entwickeln, dann werden sie zu einem kastrierten Neutrum. Und dann sind es die Frauen, die sich nen starken Typen wünschen, der mal die Führung übernimmt und bei dem sie sich anlehnen dürfen.

Und natürlich darf auch ein Mann mal weinen und sich schwach geben. Aber, wenn er sich so gibt wie die Frauen manchmal sind, wird er bei ner normalen Frau nen schlechten Stand haben auf Dauer.
 

DrKelso

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Bisschen amüsierst du mich schon, Kelso.
Vom einem Extrem ins andere. :zwinkern:

Das war auch intendiert :). Ich wollte Dich einfach verstehen. Jetzt hast Du meine Frage beantwortet - vorher ging, zumindest für mich, nicht wirklich hervor, was Du jetzt von Deinem Partner erwartest; wie Du Dir ein Rollenbild vorstellst.

Achje. Jetzt muss ich schnell das Essen fertig kochen, denn Mann kommt gleich nachhause.

Und das Schnurren nicht vergessen ;).

Aber, auch bei diesem Wechselspiel muß noch erkennbar sein, wer der Mann ist und wer die Frau, sonst herrscht Flaute in der Kiste. Und wie es in Deinem Akademikerumfeld generell so aussieht, bettmäßig, das wirst Du nicht wissen Kelso, weil ein Typ kaum breittreten wird, wenn sie vielleicht nicht mehr so recht zieht. Aber, das ist das Modell, keine Frage, das am Besten funktioneirt; partnerschaftlich.

Doch, weiß ich (zumindest, wenn sie nicht lügen). Und das bestätigt Dich schon. Die kommen im Monat teilweise nur auf vier bis sechs Runden :/.

Wenn Männer zu sehr feminisieren und das beginnt meist schon im Kindergarten und nicht mehr wissen, wie ein Mann ist, weil sie vor lauter weblichem Einfluß ihre Männlichkeit nicht entwickeln, dann werden sie zu einem kastrierten Neutrum. Und dann sind es die Frauen, die sich nen starken Typen wünschen, der mal die Führung übernimmt und bei dem sie sich anlehnen dürfen.

Heißt auf mich bezogen: Ich war bei Exi zu unmännlich, weil ich sie zu sehr umsorgt habe? Also zu führsorglich war? Das ist interessant, den mich hat das auch abgeturnt. Für mich ging die Beziehung dadurch in Richtung Vater/Tochter. Brrrrr.
Und natürlich darf auch ein Mann mal weinen und sich schwach geben. Aber, wenn er sich so gibt wie die Frauen manchmal sind, wird er bei ner normalen Frau nen schlechten Stand haben auf Dauer.

Check! Mit "weinen" meinte ich auch, mal Tränen vergessen. Nicht hysterisch werden, aufs Bett schmeißen und mit den Extremitäten wackeln.

Aber ich glaube, ich weiß nun wo ihr gedanklich hinwollt.

Ich nehme auf jeden Fall mit, dass ich mich regelmäßiger hinterfragen werde. Und die Beziehung nicht mehr als selbstverständlich hinnehme. Für einen rationalen Kopfmenschen sollte das eine leichtere Übung sein.

Das einzige, was ich bisher noch nicht ganz rausfiltern konnte: Was ist denn nun eigentlich "männlich sein" :D?
 
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Admina Felis

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ich erzähle dir mal wie das bei uns ist, wo vermutlich das 'klassische Rollenbild' greift ohne dass wir irgendwie antiquiert rüberkommen, und ich außerdem im Kreise meiner Freundinnen/Freunde als eine der am meisten emanzipierten Frauen gelte.
weil ich halt allgemein ein gutes Selbstwertgefühl hab, weiß wofür ich stehe, privat, gesellschaftlich, politisch usw. und das vertrete.

so, seit Geburt des ersten Kindes arbeite ich freiberuflich Teilzeit von zuhause aus. Ich hab keinen Stress, weil ich nur soviel arbeiten muss, wie ich wirklich schaffe und möchte. wir haben zwei Kinder, der Große im zweiten Schuljahr jetzt, der Kleine wird dies Jahr eingeschult. Mein Hauptfokus liegt zuhause bei den Kindern. Das macht mir Spaß, es liegt mir, es ist wunderbar. Meinen Beruf wollte ich nicht ganz aufgeben, um eben noch eine andere Beschäftigung im Kopf zu haben und außerdem unabhängig zu bleiben. Trotzdem lebe ich die klassische weibliche Rolle, würde ich sagen-

mein Mann arbeitet viel, ist oft auch tagelang unterwegs.das macht ihm ebenfalls Spaß. es liegt ihm, er braucht das, unterwegs zu sein - Geschäfte, Kunden treffen, organisieren, reisen usw. Mir wäre das viel zu stressig und nervenaufreibend. ich bin froh, dass ich den Stress nicht habe - er ist froh, dass er das leben kann und eine Familie hat, die ich 'verwalte',wenn er unterwegs ist.

natürlich hat er auch mal Windeln gewechselt und natürlich trage ich ihm keine gebügelten Hemden hinterher, ich bügel nämlich gar nicht, weil ich das nicht kann. Wenn er zuhause ist, kocht er oft, weil es ihm ebenfalls Spaß macht - außerdem schmeckt es dann besser . Trotzdem leben wir halt die eher klassische männliche und weibliche Rolle und fühlen uns wohl darin.

und andersrum würde es nicht funktionieren. Ich würde vor Stress (in einem Job wie seinem) und Sehnsucht nach meinen Kindern kollabieren, er würde wie ein Tiger im Haus rumlaufen,weil ihm der Wettkampf draußen fehlt.
wenn ich vorstelle - ich komme dann abgekämpft nach Hause , und er erzählt mir von den Neuigkeiten vom Elternabend :nanu: nee, fühlt sich nicht gut an.

die Lust würde so natürlich auch abhanden kommen. So, in unserem Modell , ist sie gleichbleibend hoch bis jetzt. - und wir bewundern /anerkennen uns gegenseitig, für das, was wir eben 'typisch weiblich', 'typisch männlich' geben können.
 
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Admin Wolfgang

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Doch, weiß ich (zumindest, wenn sie nicht lügen). Und das bestätigt Dich schon. Die kommen im Monat teilweise nur auf vier bis sechs Runden :/.
Das ist in ner eingefahrenen Beziehung, mit erwachsenen Anteilen und guter Verantwortlichkeit für den Partner eine durchaus normale Frequenz. Nur, sind die erfolgreichen Typen in den Dreißigern normalerweise so mit Testosteron aufgeladen, dass das für viele einfach zu wenig ist.
Heißt auf mich bezogen: Ich war bei Exi zu unmännlich, weil ich sie zu sehr umsorgt habe? Also zu führsorglich war? Das ist interessant, den mich hat das auch abgeturnt. Für mich ging die Beziehung dadurch in Richtung Vater/Tochter. Brrrrr.
Das kann ich jetzt nicht entscheiden, ob das so war. Aber, sie kann gut Deine Fürsorglichkeit als zu unmännlich interpretiert haben.

Oder, sie hat Deine Fürsorglichkeit als zu starke Einmischung in ihre Autonomie empfunden und hat dann dicht gemacht aus unbewusster Opposition. Könnte ich mir auch gut vorstellen.
 

DrKelso

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Danke, Felis. Ernsthaft. Vielen Dank für den Einblick :). Das hilft mir.

Dann bin ich jetzt um viel Wissen und auch einen Ohrwurm reicher :D.

 

DrKelso

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Oder, sie hat Deine Fürsorglichkeit als zu starke Einmischung in ihre Autonomie empfunden und hat dann dicht gemacht aus unbewusster Opposition. Könnte ich mir auch gut vorstellen.

Das vielleicht eher nicht. Sie hat das sogar eingefordert. Ich weiß noch als Zeus (mein Hund) ihr beim Spielen einen Kratzer auf der Brust verursacht hat. Da kam sie weinen und schreiend zu mir und ich musste ihr drei Tage am Stück das Pflaster wechseln. Einmal wollte sie auch, dass ich ihre Hand puste, nachdem sie hingefallen ist.

Aber ich will die Diskussion jetzt nicht wieder zu stark auf Exi lenken.
 

Admin Wolfgang

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Manchmal/oft suchen sich ichschwache Frauen starke Partner, die die Anteile haben, die ihnen selber fehlen. Sie gehen dabei mit ihrem Partner eine Kollusion ein. Die Stärken des Partners werden von ihr entlehnt und die eigene Schwäche verdrängt.

Das funktioniert eine zeitlang hervorragend. Aber, dann kommen die verdrängten Anteile der Frau wieder hervor und sie fängt an den Partner für seine Stärken zu beneiden. Und damit beginnt der Prozess ihrer Auflehnung gegen ihn. Das was sie ursprünglich angezogen hat, bekämpft sie nun und entwertet es. Dabei gehen die Beziehungen dann reihenweise zu Bruch.
 

DrKelso

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:birthday:
Manchmal/oft suchen sich ichschwache Frauen starke Partner, die die Anteile haben, die ihnen selber fehlen. Sie gehen dabei mit ihrem Partner eine Kollusion ein. Die Stärken des Partners werden von ihr entlehnt und die eigene Schwäche verdrängt.

Das funktioniert eine zeitlang hervorragend. Aber, dann kommen die verdrängten Anteile der Frau wieder hervor und sie fängt an den Partner für seine Stärken zu beneiden. Und damit beginnt der Prozess ihrer Auflehnung gegen ihn. Das was sie ursprünglich angezogen hat, bekämpft sie nun und entwertet es. Dabei gehen die Beziehungen dann reihenweise zu Bruch.

Aufrichtig: Danke, Wolfgang. Das sagtest Du mir auch bei unserem Gespräch und es trifft zu 100% zu. Ich hatte das schon wieder vergessen.

Und auch, wenn es jetzt doch wieder sehr um mich ging, die Diskussion fand ich wirklich spannend und erhellend :). Danke euch allen.
 

Sonnenglitzer

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Hallo, ich finde die Diskussion auch sehr interessant!

Ich stehe mit meinem Wissen, aber auch mit meiner Erfahrung noch sehr am Anfang. Habe keine Langzeit-Erfahrung oder dergleichen.

Als ich angefangen habe hier im Forum zu lesen, war vieles für mich komplett neu. Vor Allem die Seite, die die Natur eben für uns schon so vorgegeben hat. Wie ernüchternd ich die "4-Jahres-Regel" fand und auch etwas beängstigt hat.

Ich denke, man darf das alles auch nicht mit "klassischen Rollenbildern" vertauschen oder vermischen. Denn auch diese monogamen Beziehungen entsprechen nicht unserer Natur, auch wenn der Großteil der Menschheit es sich so wünscht und auch so leben will. Ich bin über die letzten Monate und Jahre davon weg gekommen "unbedingt" einen Partner für die gesamte Lebenszeit finden zu wollen. Ich weiß leider absolut nicht mehr wo Wolfgang das geschrieben hat, aber da ging es darum, dass Frauen die sich in der Kinderwunschphase befinden eher einen fürsorglichen und "lieben" Mann suchen. Ist diese Phase aber wieder vorbei, wünscht man sich als Frau dann eher wieder mehr einen Alpha-Mann. Und ja, ich muss sagen, dass ich mich da drinnen wieder erkenne bzw im Blick auf die Zukunft, mir gut vorstellen kann, dass das bei mir so ähnlich ablaufen könnte.

Das klassische Rollenbild der letzten vielen Jahre hat ja "sexuell" auch nicht funktioniert. Dass früher alles besser war, alle treu und glücklich waren ist doch eher ein Märchen, als die Realität. Man hat sich halt nicht Trennen können (finanziell, Druck von der Familie/Kirche). So gesehen sehe ich den Aufbruch der klassischen Rollenbilder auch als Chance wieder vermehrt zu unseren von der Natur gegebenen Rollen zu finden.

Grundsätzlich ist es nun mal so, dass ein feminines Auftreten einer Frau besseren Anklang bei einem Mann findet, als ein feminines Auftreten eines Mann bei einer Frau. - Und umgekehrt. Das ist einfach evolutiv so vorgegeben.

Ich glaube es ergibt nicht viel Sinn, wenn man sich mit Kleinigkeiten aufhält wie zb "wer bügelt die Wäsche". Ich halte das für zu oberflächlich. Ein gestandener Mann kann sicherlich auch bügeln oder mal die ein oder andere Träne vergießen, ohne dass der Badesee trocken wie eine Wüste wird. Ist dies aber ein Dauerzustand, dann verebbt es eben mal ganz flott. In diese Richtung kann sich wohl eine Frau ein bisschen mehr "leisten".
Genauso sind Männer oftmals visuell stark geprägt und für sie ist es eher ein Problem, wenn eine Frau tagtäglich im Micky Maus Pyjama herumtanzt - dafür kann sich hier glaube ich ein Mann mehr leisten was "(un)Gepflegtheit" und "(un)sexy aussehen" angeht.


In meinem Leben spiegelt sich das zumindest genauso wieder.
Ich möchte keinen Partner der pingeliger ist als ich, ich möchte auch keinen Partner der emotional schwächer ist als ich oder generell mir in vielen Dingen nicht das Wasser reichen kann - die ich aber eiiigentlich auf männlicher Seite sehe. Ich finde das super unsexy.
Ich bin halt auch sehr frei von Rollenbildern erzogen worden und habe einen Vater der handwerklich und sportlich halt super drauf ist - Jobmäßig ist er auch sehr gut aufgestellt und da auch sehr erfolgreich. Meine Mama ebenso, wobei sie als Beruf einen "sozialen Beruf" gewählt hat.
Und ich merke an mir, wie ich nach diesen Punkten bei meiner Männerwahl suche (im speziellen die handwerkliche und sportliche Ebene). Zusätzlich bin ich ja auch damit aufgewachsen und habe mir da einiges abgeschaut und somit liegt diese Latte da auch recht hoch. Ich finde es wirklich schwierig da keine Abstriche zu machen und möchte das in Zukunft auch nicht mehr tun. Und manchmal, ganz manchmal, treibt mich das in eine leise Verzweiflung. Ich möchte mich feminin fühlen und das auch Leben können, mir fällt das schwer, wenn ich das Gefühl habe, dass ich aber die männliche Seite besser drauf habe als mein Partner. Und hier geht dann auch verständlicherweise der Ofen aus.

Vielleicht bin ich grundsätzlich auch zu "männlich" - meine Interessen sind auch eher männlicher Natur. Bzw bewege ich mich oft in Bereichen mit eindeutigem männlichen-Überschuss.



Ich benutze das Wort Rollenbild für einen Zustand der sich auf die emotionale/sexuelle Ebene erstreckt und nicht komplett auf "Frau Zuhause" und "Mann geht arbeiten" herunter gebrochen wird - und so verstehe ich auch Wolfgangs Texte die zur allgemeinen Verständlichkeit mit typischen Alltagssituationen aufbereitet sind.

Wenn Männer zu sehr feminisieren und das beginnt meist schon im Kindergarten und nicht mehr wissen, wie ein Mann ist, weil sie vor lauter weblichem Einfluß ihre Männlichkeit nicht entwickeln, dann werden sie zu einem kastrierten Neutrum.
Denkst du, dass das heutzutage stärker ist als früher? Und wie genau kommt es dazu? Zu viele Frauen als Bezugspersonen? (im Kindergarten sind ja meist auch mehr Frauen als Männer). Der Trend geht ja Richtung "Papa-Elternzeit" - macht es das schlimmer, weil der Papa dann ja auch in die weibliche Rolle schlüpft?



Liebe Grüße Sonnenglitzer
 

Admina Felis

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Zu viele Frauen als Bezugspersonen? (im Kindergarten sind ja meist auch mehr Frauen als Männer). Der Trend geht ja Richtung "Papa-Elternzeit" - macht es das schlimmer, weil der Papa dann ja auch in die weibliche Rolle schlüpft?


hierzu fällt mir übrigens gerade was Lustiges ein: mein Sohn hat in der Grundschule ( wie wahrscheinlich üblich) hauptsächlich Lehrerinnen, also auch eine feste Klassenlehrerin und eine Direktorin. seit dem zweiten Schuljahr ist neu ein Lehrer hinzu gekommen, so um die 30, bei dem er Sachkunde und nachmittags im Ganztag einen Mathekurs macht.

er liebt diesen Lehrer ! so auch alle anderen Jungs der Klasse. wenn ich ihn frage, was an ihm er so besonders mag , dann meint er : der sagt auch mal '' halt die Klappe'' oder ''lass den Scheiss'' :lach:
 
A

Aislinn

Gelöschter User
Konnte jetzt nur nicht rauslesen, ob ihr Kinder habt
Ja haben wir. Schon erwachsen und aus dem Haus.
. Alles studierte und erfolgreiche Menschen (außer einer Person, man ahnt es ja)
Das hat meine Meinung nach nicht Grundsätzlich etwas mit dem Bildungsstand zu tun.
Und dann sind es die Frauen, die sich nen starken Typen wünschen, der mal die Führung übernimmt und bei dem sie sich anlehnen dürfen.
Auch das unterschreibe ich. Ich mag es, wenn er sagt was Sache ist, wenn ich des Entscheidens Müde bin, mich einfach mal fallen lassen darf.
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Der Trend geht ja Richtung "Papa-Elternzeit" - macht es das schlimmer, weil der Papa dann ja auch in die weibliche Rolle schlüpft?
Na ja, natürlich macht es das schlimmer. Wenn der Sohn seinen Papa in der Mutterrolle erlebt. Im Kindergarten sind dann auch wieder nur Frauen und in den ersten Schuljahren auch. Jungens wachsen auf und haben als Vorbilder Frauen oder Väter die wachsweich gespült sind. Und dann beschweren sich später die Frauen, dass die richtigen Männer aussterben. Und wenn man sie dann frägt, wie die richtigen Männer sein sollen, dann wissen sie oft keine Antwort. Weil, der "richtige" Mann sie dann auch wieder ängstigt, einerseits. So ein Kuddelmuddel kommt heraus, wenn die geschlechtsspezifischen Unterschiede durch den Zeitgeist verwischt werden.

Die Felis hat das mit ihrem Jungen und dem Lehrer gut beschrieben. So ein Lehrer, wenn er sich gut verkauft, kann da viel bringen als Identifikationsfigur.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen,

bin ein wenig spät dran bei dieser spannenden Diskussion :coolwink:.

Was sollte der Mann sonst machen. Kohle ranbringen, der kleinen Frau ab und an mal ein Taschengeld zustecken. Sie die Familie versorgen lassen und sich nehmen, was er möchte, wann er möchte? Sich selbst entfalten, während die Frau zu Hause brav das Getriebe schmiert und ab und an die Beine breit macht? Da würde für mich die Augenhöhre verloren gehen und folglich sämtliche Attraktivität.
Ich will da nicht schon wieder in Sarksamus abdriften (das ist eine meiner Schwächen). Aber mir kommt es ein bisschen so vor, als sucht man hier den männlichen Versorger, den man sich schnurrend zu Füßen wirft; nur will man das nicht so recht zugeben, weil man nach Außen ja Souveränität verkaufen möchte. Und das wäre für mich eben dieses klassische 80er/90er Jahre Rollenbild. Der Mann geht zur Arbeit. Die Frau wäscht, putzt, kauft ein, versorgt die Kinder, legt dem Mann seine Klamotten für den nächsten Tag raus und empfängt ihn Abends mit einer Fußmassage und einem warmen Essen.

Ich glaube Kelso, dass du dich hier im Klein-Klein verlierst. Die Wurzel deiner ursprünglichen Frage sehe ich ja in der heutigen Ungewissheit, wie "Beziehung" funktionieren kann. "Bis der Tod uns scheidet" gilt ja im Regelfall nicht mehr. Die äußeren stützenden Strukturen, die auf ein Ehepaar, zum guten und/oder zum schlechten, eingewirkt haben, sind alle weggefallen. Der moderne Mensch feiert sich als der "freie" und "entgrenzte" Mensch. Was allerdings übersehen wird ist, dass der Mensch nun lernen muss, mit soviel Freiheit auch verantwortungsvoll umzugehen. Und es gibt eine Suchbewegung nach einem funktionierenden, stabilen und auf Langfristigkeit angelegten Modell, siehe die Experimente mit Freundschaft plus, Affären, offener Beziehung, polyamouren Beziehungen usw., von denen ja auch im Forum berichtet wird.
Wir leben also in einer Zeit, in der wir theoretisch in Beziehungsangelegenheiten alles dürfen und alles können. Aber wir wissen nicht, wie wir das, was wir haben, erhalten können. Wir befinden uns also in einer Übergangszeit.
Ich habe ja so einiges da mitgemacht und je älter ich werde, desto fragwürdiger erscheint mir doch das alles. Zurückgekehrt bin ich in das klassische Rollenbild, das ja von einigen hier im Strang befürwortet wurde und deine Kritik nach sich zog. Allerdings sehe ich hier ein Missverständnis zwischen dir und den Diskutanten.

Du, mein lieber Kelso, verbindest mit dem Ausdruck "klassisches Rollenbild" eine Wo-Verortung in der Beziehung, wonach der Mann über der Frau steht, letztere quasi entmündigt wurde. Deine Diskutanten verstehen den Ausdruck "klassisches Rollenbild" jedoch vielmehr als eine Struktur bzw. Form bezogen auf "Aufgaben", die einer Beziehung Sollnormen und damit Stabilität verleiht. Keiner der Diskutanten hat eine Beziehung befürwortet, die auf der Ungleichheit und Ungleichwertigkeit von Mann und Frau basiert oder gar aus einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnis. Dies war zwar in den 50er und 60er Jahren, und davor, Teil des klassischen Rollenbildes gewesen, jedoch übernehmen heutige Verfechter dieses ja nicht unbedingt 1:1, sondern man adaptiert es auf die heutige Zeit. Die Wo-Verortung ist klar: Augenhöhe. Jedoch werden durch die partielle Übernahme bestimmter Rollenbilder Sollnormen in der Beziehung geschaffen, die beiderseitige Ungewissheiten hinsichtlich dessen, was das Gegenüber tun wird oder was von ihm erwartet wird, reduzieren. Dadurch entsteht eine Handlungskoordination in einer Beziehung, da man sich in der Interaktion mit dem andere auf ein bestimmtes Verhalten verlassen kann. Einfacher ausgedrückt, es gibt Erwartungen, dass sich der andere nach eben diesen Regeln richtet und man sich selbst danach richtet. Sollnormen haben für mich eine Unersetzlichkeit in einer Beziehung, denn sie geben ihr eine Struktur und ermöglichen ein breites Spektrum an Interaktionen.
Zudem entsprechen sie Mustern, die im kollektiven Gedächtnis einfach aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit "eingebrannt" sind. Selbst die Alice-Schwarzer-Emanze erwartet, dass wenn in der tiefen Nacht in der Wohnung mit einem Male merkwürdige Geräusche ertönen, dass der Mann nachsieht und damit seine Beschützer-Rolle wahrnimmt.

Natürlich ist die letztendliche Ausgestaltung einer Beziehung mit Struktur eine Verhandlungssache zwischen zwei Menschen, wobei eine Ähnlichkeit in der Anschauung, wie eine Beziehung auszusehen hat, bereits vorgegeben sein muss. Ich bin ja immer sehr überrascht, wie sehr wir in den Dingen der Liebe alles so sehr dem "Zufall" überlassen. "Verliebt" war ich schon oft, aber deswegen gehe ich doch noch lange keine Beziehung ein. Ich habe ein klares Bild von mir und dem Leben, das ich führen möchte. Und eine Partnerin muss da "passen". Als jemand, der als sehr dominant empfunden wird, käme beispielsweise keine dominante Frau in Frage, obwohl ich in der horizontalen Ebene mit einigen schon viel Spaß gehabt habe. Aber so jemand würde einfach nicht langfristig zu mir passen. Also lenke ich erst gar nicht in eine Beziehung ein. Ich kenne auch eine ehemalige Schulkameradin, die eben dieses "Daddy"-Modell lebt. Selber berufstätig, aber die von sich aus eben keine Beziehung auf Augenhöhe führen möchte, sondern sich wortwörtlich als "Eigentum" ihres Mannes betrachtet. Auch das ist legitim, wenn dieses Paar für sich entscheidet, dass diese Struktur ihnen hilft und gut tut. Wer sind wir, dass wir ein solches Paar verurteilen? Man kann allenfalls werten, dass dies nichts für einen selber ist. In einer pluralen Demokratie müssen wir eben auch lernen, dass es plurale Lebensentwürfe geben darf, statt auf ein bestimmtes totalitär zu pochen. Daher kommt man nicht umhin, bei der Partnerwahl eben sorgfältig auszuwählen, statt alles dem "Zufall" zu überlassen.

Und so muss eben jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Eine Beziehung bleibt stets ein Wagnis.
 

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