Teufelskreis

klangbild

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Hallo Aber :smile:
schön, von dir zu lesen.

Wir können bestimmt Freunde werden, aber als Partner will ich jemanden, der voller Inbrust sagen kann: Ich liebe dich. Ohne Verwirrung. Ohne Leid.
Und ich will mit einem Freund nicht dauernd über die Vergangenheit reden, sondern neue postive Erinnerungen schaffen und Momente teilen.
Geerdet. So einfach kann es sich darstellen. Schon unglaublich, wie man sich scheinbar dann doch da hin kämpfen muss.
Ich freue mich sehr für dich, liebe Aber. :herz:
 

Herzeleid

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Hallo liebe Aber, starke Worte. Vor allem das Ende hat mich sehr berührt, bin ich doch noch lange nicht soweit, obwohl ähnlich lang getrennt. Aber, und das ist auch gut so, jeder Mensch ist einzigartig. Du bist mir ein großes Vorbild, fühl dich gedrückt!:herz:
 

Aber

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Lieber Klangbild, liebe Herzeleid,

danke für eure lieben Worte und den Besuch in diesem scheinbar teuflichen Strang :lach:

Schon unglaublich, wie man sich scheinbar dann doch da hin kämpfen muss.

Ein Kampf war es für mich wirklich sehr lange. Da ging es aber immer um einen Kampf gegen diese seelische Abhängigkeit. Jetzt ist es ein Kampf für mich...wenn man es überhaupt noch kämpfen nennen kann. Ich will nicht mehr um ihn kämpfen bzw. um eine Liebesbeziehung mit ihm. Und trotzdem bin ich oft noch stark für ihn, weil er gerade so "schwach" ist. Ihn trifft das alles jetzt mit 2,5 Monaten Verzögerung. Ich habe ihn gestern komplett ignoriert. Heute bin ich mal rangegangen, weil ich dachte es wäre dringend. Er war in Tränen aufgelöst, hat gesagt, er verliert jetzt sein Zuhause. Morgen muss er aus der Wohnung raus. Er zieht nachhause. Das trifft ihn. Tut ihm weh. Das tut mir dann leid. Aber trotzdem macht es auch immer wieder dieses Fass auf, was ich hinter mir lassen will. Er will eine Freundschaft, aber eben keine normale Freundschaft und ich weiß ehrlich nicht, was ich will.
Ich glaube aber mittlerweile, dass man hier mit strategieren noch was reißen könnte. Ich weiß nur nicht mit welcher Strategie. Ich mache mich ja gerade extrem rar. Aber nicht aus Strategiegründen, sondern um meiner Selbst willen. Weil ich merke: Es geht mir gut.
Und dann ist er traurig, dass ich mit ihm nicht mehr weggehen will gerade. Ich bin da noch nicht, das weiß ich. Weil ich dann eben keine "normale" Freundschaft darin sehen würde. Jedenfalls jetzt noch nicht. Deswegen gebe ich mir Zeit und Abstand.
Je mehr ich das mache, desto mehr kommt er.

Aber wahrscheinlich müsste ich hier noch konsequenter sein. War ich doch heute mal wieder emotional verfügbar. Das bricht mir immer das Herz ihn so leiden zu sehen. Aber es geht immer nur um ihn. Er sagt, er möchte etwas Gutes für mich sein. Dann soll er mal anfangen bei sich aufzuräumen und uns Abstand geben. Sich mal klar werden, was er im Leben will. Und wenn das nicht ich bin: Okay, dann lass uns Freunde sein. Aber wenn das doch verquerer Weise ich sein soll: Dann gibt dir verdammt nochmal Mühe. Deine Zeit läuft bei mir ab. Ich merke wie sich mein Herz verschließt im romantischen Sinne. Eher die freundschaftliche Liebe Überhand gewinnt.

Was denkst du dazu Klangbild?
Mach ich mir was vor?

Und liebe Herzeleid,
Du bist mir ein großes Vorbild, fühl dich gedrückt
ich hoffe vor allem immer alles irgendwie richtig zu machen. Nicht für ein EB, sondern für mich. Mir die Möglichkeiten offen zu halten, zu lernen was ich will. Ein Punkt davon könnte ein EB sein. Da bin ich mir gerade unsicher. Aber du siehst, ich bin auch nicht 100% konsequent, weil mir dann meine menschliche Emphatie im Wege steht. Dieser Mensch war mir so lange so wichtig, da mag ich ihn nicht einfach so stehen lassen, wo es ihm gerade wirklich schlechter geht als mir. Andererseits will ich mal was anderes sein als die Trösterin. Was um meinetwillen. Das sage ich jetzt auch ganz klar. Ich will da einen guten Weg finden: Etwas sein, aber auch weiter klar meine Grenzen setzen. Ich denke Abstand ist hier weiterhin das Zauberwort.
Ich überlege ernsthaft Ladys Vorschlag umzusetzen und ihn ein weiteres Mal um Abstand zu bitten. Für uns beide. Danach kann man immernoch Freunde sein. Aber er ist so am Boden. Das macht mir ernsthafte Sorgen. So habe ich ihn noch nie erlebt.
Ich will dass wir was schönes füreinander sein können, aber dieses fortwährende Anrufen und Mailen seinerseits hilft da nicht gerade. Es ist ein schwieriger Manövrieren gerade, aber es geht mir gut. Und du schaffst das! Daran glaube ich. Aber ehrlich muss ich an der Stelle auch über mich selbst immer sein. Denn das können wir hier füreinander sein: Unterstützend, aber auch ehrlich, wenn wir selbst zu unüberlegt, unobjektiv werden.
Hach Herzeleid, ich lese bei dir immer mit. Es zieht einem manchmal alles zusammen. Aber auch hier muss es vor allem erstmal um dich gehen und dass du gesundest!

Seid beide umarmt!:herz:
 
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Aber

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Ich muss hier noch kurz was ergänzen:
Mir ist glaube ich in den letzten Stunden bewusst geworden, dass ich hier nicht um Abstand bitten muss, sondern regelrecht fordern.
Ich bin nicht seine Therapeutin, auch wenn ich ihn als Menschen sehr mag. Das kann und soll in Zukunft nicht meine Rolle sein. Auch will ich ihn nicht bemuttern oder immer nur Ratgeberin sein. Ich brauche Zeit für mich. Abstand.

Wenn er sich nochmal melden sollte, werde ich das jetzt auch so nochmal nett sagen. Hier sollte noch 2 Monate gefühlt Gras draufwachsen. Für mich, denn ich erlebe jetzt schon eine neue Aber, die aber immer wieder in diese gewohnte Dynamik zurückfällt. Ich möchte das wirklich ändern, weil ich mehr bin als diese Dynamik! Weil ich als Mensch auch Spaß machen kann. Und leicht und locker sein kann. Das will ich.
 

klangbild

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Was denkst du dazu Klangbild?
Mach ich mir was vor?
Uh, da fragste mich was. ::::smile:
Ich denke, Du bist über den Rahmen hinaus, als dass Du dir da noch erfolgreich was vor machen könntest.

Stimmt schon - wenn er immer wieder mit der gleichen Ich-bezogenen Einstellung zu dir kommt - was willste machen? Du kannst ihn nicht therapieren. Auf deiner Seite ist das Strategische ja ausgeschöpft. Auch dadurch, dass dein Wille nach Abstand und das Schwinden der Geduld ihm gegenüber echt geworden sind. ..und er sich dir jetzt förmlich aufdrängt.

Aber was ist mit dir? Bist Du schon angekommen im Loslassen? Angenommen er wäre plötzlich geheilt und vollends zu sich gekommen. Und ein EB steht wirklich bevor. Also mal theoretisch. Wenn ich ganz ehrlich bin, wünsche ich dir vorher ein zumindest kleines Techtelmechtel mit allem drum und dran mit einer anderen Person. Ich glaube, diese Erfahrung kann dir nochmal etwas bringen, eine Art Relativierung oder vielleicht passiert ja was bei dir? ...und es steht dir bezüglich eurer ehemaligen Beziehung irgendwie zu, stärker noch als es dir eh zustehen würde. ...na Du wirst wissen, wann es dafür Zeit ist. :smile:
 
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Lady FlowerPower

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Liebe Aber :smile:,

es ist schön, wieder von dir zu hören...
Und insgesamt scheinst du ja auf einem guten Weg zu sein.
Was mir etwas Bauchschmerzen bereitet, ist dem Umstand geschuldet, dass es nach wie vor viele Telefonate mit dem Ex gibt. In diesen 'jammert' er dir immer wieder vor, wie schlecht es ihm jetzt gehe, etc., so dass du dich ihn in deiner grossherzigen, warmen Wesensart rasch von ihm einfangen und einwickeln lässt.
Einmal ganz davon abgesehen, dass du tatsächlich nicht seine Therapeutin oder Mutter bist, reissen diese Gespräche - wie ich meine - deine Wunden immer wieder auf! Deshalb wäre es wahrscheinlich schon sinnvoller, dem einen Riegel vorzuschieben. Für eine längere Zeit, in der ihr beide einmal keinen Kontakt haben solltet.
Was danach kommt, weiss man nicht. Ich persönlich - und hier wiederhole ich mich - fände es für DEINE Entwicklung extrem spannend und im Grunde genommen unerlässlich, wenn du dich mit der Zeit auf andere Männer konzentrieren und mit diesen hoffentlich komplett andere Erfahrungen sammeln könntest.
Denn schau, Aber, du bist ja noch so jung. Hast alles vor dir! Da wirst du doch jetzt nicht freiwillig auf einen Mann festlegen wollen, der dich so halbgar und wachsweich behandelt!
Eure Geschichte basiert EHER auf dem Fundament einer Jugendliebe und wohl nicht so sehr auf der leidenschaftlichen Glut und Wucht zweier erwachsener Menschen. Genau DAS wünsche ich dir aber, Aber! Aus vollem Herzen!
Darum gehe weiter den Weg, den du jetzt eingeschlagen hast, UND teile (meiner Ansicht nach!) deinem Ex freundlich mit, dass du vorerst keinen Kontakt wünschst. Ende der Durchsage. Du musst ihm nicht zum wiederholten Male erklären, warum das so möchtest, denn das hast du ja schon häufiger getan.
Reden ist gut, wenn man jedoch zu viel spricht, besteht die Gefahr, dass man das dahinter stehende Anliegen bis zur Unkenntlichkeit verwässert!

Du machst das, da bin ich mir sicher.
Herzliche Grüße,
Lady FlowerPower
 

Admina Felis

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Liebe Aber ! :herz:


Was mir etwas Bauchschmerzen bereitet, ist dem Umstand geschuldet, dass es nach wie vor viele Telefonate mit dem Ex gibt. In diesen 'jammert' er dir immer wieder vor, wie schlecht es ihm jetzt gehe, etc., so dass du dich ihn in deiner grossherzigen, warmen Wesensart rasch von ihm einfangen und einwickeln lässt.
Einmal ganz davon abgesehen, dass du tatsächlich nicht seine Therapeutin oder Mutter bist, reissen diese Gespräche - wie ich meine - deine Wunden immer wieder auf! Deshalb wäre es wahrscheinlich schon sinnvoller, dem einen Riegel vorzuschieben. Für eine längere Zeit, in der ihr beide einmal keinen Kontakt haben solltet.


dem möchte ich mich anschließen - und, was mir aufgefallen ist


Ich muss hier noch kurz was ergänzen:
Mir ist glaube ich in den letzten Stunden bewusst geworden, dass ich hier nicht um Abstand bitten muss, sondern regelrecht fordern.
Ich bin nicht seine Therapeutin, auch wenn ich ihn als Menschen sehr mag. Das kann und soll in Zukunft nicht meine Rolle sein. Auch will ich ihn nicht bemuttern oder immer nur Ratgeberin sein. Ich brauche Zeit für mich. Abstand.


es ist doch so, Aber, dass du selbst diese Rolle ja auch freiwillig eingenommen hast. du wolltest diese Gespräche und den Kontakt - es ist ja nicht so, dass es schicksalsmäßig über dich hereingebrochen ist und der Ex entgegen aller Grenzen, die du gesetzt hättest, dich belagert.
du musst ja nichts einfordern, wenn du selbst auch gefragt bist, ihn einfach zu lassen und die Beziehung hinter dir zu lassen. auch die Vorstellung einer Freundschaft usw. erstmal wirklich zu den Akten zu legen - und wenn du zu ihm sagst, du möchtest keinen Kontakt, dann, denke ich, dass er das auch einhält - er hatte sich ja nur noch auf der Orgaebene bewegt, bevor du deinerseits eingebrochen bist, weil dir das zu wenig war. und er eben nicht mehr greifbar war.

das nur als Denkanstoß , damit du nicht gegen ein Dämon kämpfst, den du selbst gebaut hast und der dadurch (weil du ihn selbst gebaut hast) gar nicht so mächtig sein müsste, denn du kannst und darfst ihn auch in die Wüste schicken, wenn du es wirklich möchtest :smile: :herz:
 

Aber

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Hallo ihr Lieben,

ich wollte einfach mal ein Update hierlassen, weil ich für die Begleitung im Forum sehr dankbar bin und vielleicht dieses Kapitel zu Ende erzählen will (ich lese hier ansonsten auch oft mit).

Was ist passiert:
Ich habe Anfang November nochmal ganz schön gelitten, aber verstanden, dass telefonieren und reden nichts bringt. Außerdem habe ich mich sehr auf mein langes Projekt gefreut (und auch Angst davor empfunden). Auf einer Veranstaltung haben mich nochmal viele Leute auf ihn und mich angesprochen. Da hat es mein ganzes Wesen gefordert nicht anzurufen. Bringt aber nichts, dachte ich mir und bin tapfer geblieben.

Für das lange Projekt bin ich von Mitte November bis Ende Dezember nicht da gewesen. Da wusste ich schon immer: Dafür muss ich stark sein und vor allem: Da bin ich raus. Da habe ich keine Zeit für zwischenmenschliches. Er rief oft an und schrieb einige Sms. Sehr unterstützend und lieb gemeint. Ich bin nie rangegangen und habe selten auf SMS geantwortet mit einiger Verzögerung.

Das Projekt tat mir ungeheuer gut. Es war eine so tolle Zeit mit wunderbaren Menschen. Ich war so erfüllt von allem und so glücklich ja...wie soll man sagen...wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr - vielleicht sogar wie noch nie. Mein Beruf und die Menschen, die im Team waren, sind einfach wundervoll. Ich habe so viel gelacht, so viele tolle Erinnerungen und die Zeit ist wie verflogen. Heute rückblickend muss ich sagen: Das schönste Geschenk und der Maßstab, den ich ab heute für Glück anlege.

Vorgestern kehrte ich zurück und er rief auch gleich an. Ich bin rangegangen, weil es halt jetzt an der Zeit war. Allerdings wusste ich schon vorher: Für mich ist das Thema in 2019 geblieben. Ich will Glück.

Ich bin so dankbar für alle die mir 2019 beigestanden haben. Für all die offenen Ohren und Herzen und die tollen Menschen. Damit war es zwar das schwerste Jahr, aber auch ein wunderbares, was so schön endete.

Im Telefonanruf haben wir uns für abends verabredet. Das habe ich nicht geschafft, weil ich zu müde war. Dann haben wir stattdessen telefoniert und uns dabei nochmal ganz schön emotional auseinander genommen. Ich bin wahrscheinlich verletzt davon, dass er für seine Neue Dinge tut, die er für mich nie getan hat. Das macht mich traurig und ich habe seit langem das erste Mal geweint und überlegt, ob ich den Kontakt abbreche, weil es mir ohne scheinbar besser ging.

Gestern haben wir uns dann doch gesehen. Er hat mich vom Bahnhof abgeholt, wir haben uns lange umarmt. Und wisst ihr was: Es war das beste. Aber auf eine brüderliche Art. Wir wussten wir haben jetzt ein paar Stunden gemeinsam, dann gehe ich wieder. Wir waren ganz ohne Druck spazieren, einkaufen, kochen, reden, Projekt angucken und vor allem kuscheln. Es war schön, dass wir nicht distanziert sein müssen zueinander und wie ehrlich und vertraut wir miteinander sind. Es tat gut in den Arm genommen zu werden, nebeneinander zu liegen und sich durchs Haar zu fahren. Aber es bedeutet nichts romantisches mehr, sondern ich liebe es sehr, dass es so sein kann ohne, dass wir zusammen sein wollen. Das ist die beste Art und zu gehen fiel mir nicht schwer. Wir wollen jetzt ab und an was unternehmen und er wird immer ein sehr wichtiger Mensch sein. Die Nähe hat mir auch sehr gefehlt und diese Grenzenlosigkeit.
Ich merke aber auch, dass ich eine andere geworden bin. Eine Frau, die mal Glück gespürt hat und sich selbst findet und für die eine halbe Beziehung keine richtige Option mehr ist. Ich bin offen für alle kreativen Beziehungsgedanken, aber mit jemanden der mich erfüllt. Er hingegen wohnt jetzt bei seinen Eltern, hadert immernoch wahnsinnig mit seinem Leben, kommt nicht vorwärts etc. Er ist stehengeblieben und ich nicht. Da bin ich dann doch etwas froh, dass dies alles, diese Schwere nicht mehr mein Problem ist. Obwohl ich ihn natürlich gewißermaßen als Schwester begleiten möchte. Seine Familie meldet sich auch oft und ich hoffe, dass wir in Zukunft alle miteinander ein inniges Verhältnis kultivieren können ohne, dass er und ich romantisch beeinander sind. Ich empfinde auch null Trauer darüber und halte alles so wie es gekommen ist mittlerweile für richtig.
Sonst wäre eben das Projekt nie so gewesen, wie es nun war und mein Leben wäre jetzt nicht so.

Ich habe manchmal noch Angst, weil ich gerade so etwas schwimme mit der Stabilität. Alles ist so offen, aber das ist auch ganz wunderbar. Ich habe viele Ziele und gehe diese bereits an.
Und es ist noch was passiert: Ich habe mich sehr verliebt. Es ist einfach passiert und über mich gekommen. Es ist gerade wunderschön und trotzdem leide ich etwas. Mein Kopf ist nicht hier, sondern mit der anderen Person. Das kenne ich so nicht. Mit diesem Menschen macht alles Spaß, jede Kleinigkeiten. Wir lachen viel und ich liebe die integere und freudvolle Art dieses Menschens.

Erst waren wir Kolleginnen, dann haben wir Freizeit verbracht. Ich habe immer wieder versucht zu sagen, wie ich mich fühle. Und immer wieder kam es so halb ironisch über meine Lippen. Dieses "Ich will bei dir bleiben". Als ich vorgestern die Stadt verließ in der die Person lebt, war meine einzige Art es zu verbalisieren ohne, dass es lächerlich wirkt, ein Brief. Das ist so albern vielleicht. Mir fehlte dann zwischendurch der Mut, weil es eben so wunderbar ist und ich nicht weiß, ob es für die andere Person nur eine sehr innige Freundschaft ist. Ich wollte nichts kaputt machen und doch weiß ich gleichzeitig: Ich wollte bleiben. Das verwirrt mich. Der Brief wurde noch nicht gelesen, weil die Person noch auf einem anstrengenden Job ist und sich für danach aufheben wollte.

Vielleicht als Kontext: Diese Person ist eine Frau. Das macht es nicht schwieriger oder so, aber ich weiß halt nicht, ob lesbische Liebe in ihr Lebenskonzept passt. Ich hoffe es aber sehr, weil sie mich zu einer besseren Person gemacht hat. Sie hat es geschafft, dass ich mich bedingungslos zuhause fühle und viele Dinge überwunden habe und meine innere Freude wiederentdeckt. Ich will so sehr mit ihr sein und hoffe, dass es wird. Ich bin nur so unsicher, wie ich mich verhalten soll. Wenn das klappen sollte und ich sagte ihr, dass ich es gerne probieren würde, dann bin ich eine unendlich glückliche Frau. Dann müsste ich zwar viel ändern, aber es kam so überraschend, so langsam...außer einer Freundschaft heraus...dasss ich es jetzt nicht mehr ignorieren will und einfach probiere.
Am ehesten muss ich gerade drauf aufpassen, dass ich ihr Zeit dabei lasse und Freiheiten akzeptiere.

Herzliche Grüße und frohes neues Jahr an euch alle!:herz:

PS: Nur der Vollständigkeit halber: Ich bin schon ab und an traurig, dass unsere gemeinsame Zeit vorbei ist und bestimmte Erinnerungen fallen mir schwer. Aber das akzeptiere ich einfach so wie es ist und glaube fest daran, dass ich ein tolles Leben vor mir habe und dass meine Vergangenheit eben Teil davon ist. Da gab es viel Schönes und viel Schweres. Das nehme ich so an.
 
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klangbild

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Hallo Aber :smile:,
freut mich von dir zu lesen mit tollem Update.
Na - das läuft doch :)

Mutig von dir, dich auf eine Nähe zum Ex eingelassen zu haben. Das hätte, von außen betrachtet, auch emotional schiefgehen können. Aber da warst Du ja schon dort:
Ich merke aber auch, dass ich eine andere geworden bin. Eine Frau, die mal Glück gespürt hat und sich selbst findet und für die eine halbe Beziehung keine richtige Option mehr ist. Ich bin offen für alle kreativen Beziehungsgedanken, aber mit jemanden der mich erfüllt.
:smile::herz:

Ich drück dir die Daumen für das Neue. Hört sich spannend an :thumbsup:
 
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G

Goldi

Gelöschter User
Das klingt wirklich sehr gut! Freut mich herzlichst für Dich!
 

Aber

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Lieber Klangbild, lieber Goldi,

danke für eure lieben Worte und entschuldigt meine späte Rückmeldung. Ich lese hier immer fleißig mit, nehme mir aber ab und an mal Pausen, um mich aufs Leben zu fixieren.
Gefühlt wollte ich auch sehen wie es weiter mit mir geht. Jetzt denke ich, ist es Zeit für ein Update. So der Vollständigkeit und des Weges halber.

Also ich bin mir nach wie vor nach meiner Wintererfahrung sicher, dass ich kein EB möchte derzeit. Was irgendwann ist, mag ich nicht sagen.

Seit dem letzten Treffen habe ich Ex 3mal gesehen.
Das erste Januar Treffen war ziemlich unbeschwert. Das sollte aber leider nicht ganz so bleiben.

Das zweite Treffen im Januar, da war er ein Wochenende hier. Das ist wahrscheinlich auch nochmal eine andere Art von Herausforderung, so lange Zeit wieder. Da werde ich ab und an sentimental. Zusätzlich war sein Geburtstag und er bei seiner Neuen. Da ging es auf einmal mit dem Reisen bei ihm. Wir wollen was gutes füreinander sein, aber das ist gar nicht so einfach. Als die Gespräche auf Reisen/Momente kamen, die wir miteinander verlebten, wurde ich irgendwie immer sentimentaler. Da zog sich was zusammen und das Gefühl von Heimatverlust war da. Es geht gar nicht so sehr spezifisch um das Jetzt, sondern eben dieses Zuhause, was mir fehlt, obwohl ich mir was neues aufgebaut habe.
Da musste ich bitterlich weinen. Nicht um ihn. Da kam viel zusammen. Ich habe Zurückweisung erfahren (dazu gleich mehr), das Projekt ist zu Ende etc. Da weiß ich schon vorher, da kommt das Loch. Da kam es. Es war irgendwie Nostalgie. Und in der Nacht wo ich so weinte und wir mal wieder Arm und Arm lagen, bekam er Fieber. Richtig doll. Bleiben konnte er nicht. Besser war es. Als er am Bahnhof abgefahren war, war ich fast erleichtert, da wirklich gefühlt leichter. Ich vermisse ihn ab und an mal. Aber er hat auch eine Schwere. Sehr seltsam.
Und dann immer diese Aussagen: Er liebe mich noch. Das sei nicht weggegangen. Aber die Beziehung habe nicht funktioniert und er ist verliebt.() Da ist schwer manchmal wegzuhalten.

Dann ging alles wieder seinen Gang. ich bin gerade trotz Tiefs ganz gut in meiner Mitte. Ich versuche mir meine Freude zu erhalten. Mich auf mich zu konzentrieren, auch wenn mir ein/e PartnerIn fehlt.

Als ich in unserer alten Wohnstadt war Ende letzten Monats tat es nochmal weh. Alles dort ist mit ihm verbunden. Mit unserer Vergangenheit. Das war ein ganzes Leben, das macht manchmal traurig. Aber es ist eben immer eine Vergangenheitstraurigkeit, keine aufs Jetzt bezogene. Und wie es der Teufel will, haben wir uns dann durch Zufall dort nochmal getroffen, weil er auch gerade da war. So haben wir noch eine Stunde geredet bis mein Bus fuhr. Seltsam.

Später habe ich ihm noch zu einer Bewerbung ermutigt und dabei geholfen. Da kam dann viel über das Verhältnis zur neuen raus. Da stehe ich schon ab und an für mich ein, zeige Grenzen. Er hat jetzt das Programm bekommen. Ich freue mich, aber denke mir: Ha, das alte Muster. Ich kümmer mich um ihn. Das geht so nicht. Das war das letzte Mal in der Angelegenheit.

Denn je öfter ich näher rücke, desto mehr rückt er weg.
Er ruft schon öfters mal an oder schreibt. Er hat verstanden, dass er was für die Freundschaft tun muss. Das ist normalerweise nicht so sein Stil.

Tja und jetzt war er Anfang der Woche wieder für 2 Tage da und hat es mit Arbeit verbunden. Es war alles ganz schön bis zum kleinen Eklat. Vorgeschichte: Wir wollten seinen Bruder besuchen. Er hatte mich gefragt, weil er wusste, ich würde es sowieso machen, ob er mitkommen kann/wir das zusammen machen. Als ich das dann fester machen wollte, war er so: Wir kümmern uns später drum. Also habe ich mich für MICH selber und unabhängig drum gekümmert. Jetzt war die Diskussion, ob wir Ende des Monats ins Kino gehen und wegen dieses Ausflugs. Er wird ganz still und sagt dann, dass er nicht weiß, was Ende des Monats ist und ob er Geld hat...na wegen mir. Ist auch egal. So ist er halt. Dann lässt er die Bombe platzen: Er fliegt in der Zeit, wo ich jetzt zu seinem Bruder fahre, zu seiner Neuen, die gerade einen Austausch in den USA macht. Da musste ich vor Wut und Trauer heulen. Um mein Selbstwertgefühlwillen. Das hätte der nie für mich gemacht. Da geht's auf einmal und ich bekomme nicht mal eine Kinozusage. Das habe ich ihm auch so gesagt, er war betroffen und wollte es irgendwie wieder gut machen.
Mir hat es nur vor Augen geführt:
Mit wie wenig habe ich mich all' die Jahre abgegeben.
Er sagt selbst, dass er sie immer mehr will, je mehr sie sich entzieht. Das ihm das bewusst ist. Dass es sinnlos ist, er sich aber nicht helfen kann. Dass er jetzt eine Therapie machen will, weil er dieses Muster sieht.
Aber wisst ihr: Da geht's auf einmal. Da ist alles möglich.
Ich saß dann im Wald 1 Stunde und habe es heulend rausgelassen. Es ist kein Gefühl von Verzweiflung mehr. Es ist was anderes: Ich frage mich, warum er das nie für mich konnte. Warum er mich in was halben, festgehalten hat. Er sagt immer, dass zwischen uns, diese Beziehung hat nicht funktioniert.
JA, HAT SIE NICHT DU A****, WEIL DU IMMER EIN BEIN DRAUßEN HATTEST BIS DU WARMWECHSELN KONNTEST. Das soll nicht falsch klingen. Jeder hat hier seine Schuld, dass ist mir bewusst. Aber ein bisschen wütend hat es mich gemacht.
Jetzt hat er mir wegen Kino geschrieben. Er will es wirklich für mich gut machen. Mir zeigen, dass ich ihm was bedeute. Er will befreundet sein.
Ich nehme mir gerade Abstand. Ganz ohne vor den Kopf stoßen. Ich will mich wieder ordnen und so geht das gerade nicht. Da ist manchmal zu viel Verletzung und ab und ab Nostalgie. Das wird bestimmt besser werden, ich merke es.

Trotzdem fühlt es sich manchmal noch wie der falsche Film an. Dieses jetzige Leben.
Obwohl es eigentlich gut ist. Beruflich und Alltag läuft sehr gut. Ich stehe die meiste Zeit in meiner Mitte.

Es freut mich, dass wir uns immer so Nahe sind. Das wir kuscheln und er sagt, dass er sich hier das erste Mal wirklich seit Monaten entspannen konnte. Er bringt diese Schwere mit. Und vielleicht bin ich manchmal auch verletzt, dass wir kein Sex haben. Nicht weil ich das will, aber weil er sonst so auf alle scharf ist. Und ich bin jetzt keine Frau mehr oder was? Das kratzt manchmal am Ego, ist aber eigentlich unrelevant.

Manchmal frage ich mich, ob der Preis für das Berufliche und im Leben-Stehen, eben die Liebe ist. Ich kriege da nichts in die Reihe. Alle meine Love Interests (und viele davon sind objektiv destruktiv) sind jetzt weg. Ich brauche sie nicht. Aber Nähe ab und an wäre nett. In Apps bin ich schlecht. Ich verstehe das Rar-Machen nicht. Das Grenzen zeigen bereitet mir Probleme. Und menschliche Kommunikation. Ich kann anscheinend kein Smalltalk. Jedenfalls kein App Smalltalk.
Ich frage mich wie man das lösen kann. Es gibt gerade die Vermutung (und ich hatte mich damit nie auseinandergesetzt), dass meine teilweise soziale Unfähigkeit (ich habe einen Freundeskreis etc., so ist es nicht) etwas mit einer Hochbegabung zu tun haben könnte. Das auszusprechen finde ich fast schon arrogant. "Hochbegabung" klingt hochtrabend. Ich wurde darauf gestoßen und wie es den Zahlen/Test nach aussieht stimmt es. Das fordert mich, mich damit auseinanderzusetzen. Weil viele von diesen Menschen soziale Probleme haben. Emotional nicht so entwickelt sind. Ich weiß nicht, wo ich ansetzen soll. Ich will ich bleiben, aber gleichzeitig was lernen. Aber ich sehe die Muster: Wenig Geduld, im Kopf schon immer 10 Schritte weitersein, Muster sehen, Menschen mit Gedanken überfordern. Ich treffe selten Menschen, die ich nicht überfordere. Das macht manchmal einsam.

In dem Zusammenhang frage ich mich auch, ob ich da wirklich ein Problem habe, wie ich es lösen kann.
Ich hatte ja erzählt, dass ich mich verliebt hatte. In eine Frau, eine Arbeitskollegin. Ich habe bis nach dem Job gewartet, es ihr zu sagen (wollte nicht, dass das den Job belastet). Wir haben danach noch viel Freizeit verbracht. Ich kenne ihr Familie und sie mittlerweile sehr gut. Wir waren zusammen auf Montage und haben oft auch noch abends nach der Arbeit etwas gemeinsames gemacht. Waren mitten in der Nacht stundenlang spazieren etc.
Ich war so glücklich wie noch nie. Sie hat die beste Version meiner Selbst aus mir gemacht. Ich hatte so viel Selbstbewusstsein und konnte mit ihr an meiner Seite ganz selbstverständlich Dinge tun, die ich sonst nie konnte (Trauma überwunden). Sie hat mir das Gefühl gegeben, etwas sehr besonders zu sein. Das es ein tiefes Verständnis füreinder gibt. Und vor allem ich habe so viel gelacht! Sie hat ungeheuer romantische, schöne Sachen mit mir gemacht und auch immer wieder betont wie romantisch das alles ist. Ich war glücklich. Ich wollte nicht mehr. Alles war im Lot. Ich vermisse dieses Gefühl in mir von absoluter Zufriedenheit. So etwas habe ich noch nie gefühlt. Und dann habe ich mich glaube ich nach und nach verliebt. Ich wollte das gar nicht unbedingt, aber ich habe es akzeptiert und ihr am 01. Januar als ich fuhr einen Brief hinterlassen.
Tja, eine sehr feige Sache von mir irgendwie. Ich wollte gar nichts unbedingt außer sagen, dass ich gerne herausfinden würde, was das zwischen uns ist, wenn sie auch will und dass ich glaube mich verliebt zu haben.

Sie hat ein paar Tage später geantwortet, dass sie diese Gefühl nicht erwidern kann. Viele weitere Worte dazu. Sie ist auch sehr gläubig. Und sie glaubt, dass ich eine Lücke füllen will wegen meines Ex. Das war nie so und das habe ich auch immer betont. Sie meint, sie hätte retrospektiv die Andeutungen gesehen, meine und ihre, die ich fehlinterpretierte. Ich will nicht, dass sie alles in einem anderen Licht sieht, was war. Es war nie so schön, weil ich verliebt war, sondern ich habe mich verliebt, weil es so schön war. Ich weiß gar nicht was das ist. Alles sehr platonisch. Aber ich bin so gut mit ihr. So ruhig und zufrieden.

Die letzten Monate nach diesem Korb habe ich mich wieder aufgebaut. Ich habe es akzeptiert und trotzdem viele Fragen. Wie konnte ich alles so missinterpretieren? Allerdings muss ich sagen, dass mich ein Kollege darauf ansprache, ob da was zwischen uns ist, weil er noch nie 2 Menschen mit einer solchen Energie füreinander getroffen hat. Und dem ist es wohl schon ein paar Wochen vor mir aufgefallen. Alles sehr seltsam. Aber wie sagte sie so schön: "Ein Nein ist ein Nein und bleibt ein Nein." Das war keine Antwort etwa auf ein Betteln.
Danach wollte ich gerne mit ihr drüberreden. Weil mir die Freunschaft so wichtig ist und sie als Mensch. Liebe heißt jemand nicht verändern zu wollen. Bedingungslos zu sein. Das möchte ich gerne für sie. Ich will ihr nichts aufzwingen. Aber für mich möchte ich die professionelle Beziehung und Freundschaft nicht verlieren. Ich habe ihr erklärt, dass ich das Trennen kann. Das man ein Gefühl wie Liebe pflegen muss, damit es bleibt. Und das ich es schon mit 2-3 Menschen in meinen Leben hinbekommen habe aus Verliebtheit und Freundschaft zu erhalten/diese zu wandeln/weiterzuführen. Ich glaube sie traut mir da nicht ganz. Jedenfalls hat sie immer wieder um Zeit gebeten. Ich habe mich bis jetzt kaum gemeldet. Zeit, weil sie langsamer ist, wie sie sagt. Weil sie Worte sucht.
Habe ich die Freundschaft versaut? Diese Freundschaft ist mir so wichtig. Die Leichtigkeit und Schönheit, Verbundenheit. Und jetzt habe ich Schwere reingebracht. Ich will nicht, dass sie nach Worten suchen muss, weil eine Freundschaft doch so wunderbar ist. Mehr erwarte ich doch nicht von ihr. Wie kann ich ihr nur zeigen, dass das mit der Verliebtheit verüber geht? Das sie sich in meiner Gegenwart nicht komisch fühlen muss, weil das kein Thema mehr ist. Ich habe ihr Nein akzeptiert, auch wenn es manchmal noch weh tut, weil wir wahrscheinlich wirklich gut füreinander gewesen wären. Solche Worte von mir und diese ganze Liebenserklärung, müssen schwer gewesen sein für sie. Jetzt sehen wir uns das nächste Mal in einem Monat auf dem Geburtstag ihrer Oma, zu dem ich eingeladen bin und sie auch meint, ich solle unbedingt kommen. Da überschneiden sich dann wieder Beruf und Privates. Das ist immer alles so schwer zu trennen. Eine Freundschaft wäre mir wichtig. Und ich frage mich wie ich das wieder gerade biege und ob hier genau diese soziale Inkompetenz meinerseits....das schnelle, impulsive, heißbrennende zugeschlagen hat. Wie kann man das lösen?

So ein langer Text mit vielen Gedanken.
Ich würde gerne wieder die ganz glückliche Version von mir von Ende des letzten Jahres sein. Aber Tiefs und Alltag kommen in Wellen und wogen drüber. Trotzdem geht es gut. Ich bin viel zufrieden. Gerade als ich letztens bei Schnee im Wald stand. Das war so wunderbar. Ich habe eine Mitte.

Seid winterlich gegrüßt
Aber
 

Aber

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Liebes Forum,

obwohl stille Mitleserin, hatte ich mich eine Weile hier zurückgezogen.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich nun nochmal euren Rat gut gebrauchen könnte.
(und mir ist bewusst, dass er dringendere Themen gibt, durch die derzeitige Situation. Ich hoffe ihr alle seid einigermaßen wohlauf :herz:)

Zu meiner Situation mit Ex:
Nach meinem letzten Eintrag habe ich mich sehr zurückgezogen und wir uns auch nicht mehr gesehen. Ich wollte das nicht und hatte mehr als genug zu tun bzw. habe mich auf andere Aspekte meines Lebens konzentriert, die mir wichtig sind. Es gibt ja nicht nur die Liebe, sondern noch andere Leidenschaften (obwohl Liebe auch mal wieder schön wäre:coolwink:)

Er wusste, dass ich auf vielen Veranstaltungen mit vielen Leuten war und oft unterwegs. Mehr aber auch nicht. Deswegen habe ich ihn immer abgewimmelt bzw. bin nicht ans Telefon. Die Frequenz der Anrufe wurde höher, dann Nachrichten wie "Ich solle mich mal melden" etc. Das habe ich dann einsilbig mit :"Gerade keine Zeit. Melde mich bald." Wenn wir mal telefoniert haben so im Abstand von 2 Wochen, dann kamen immer komische Belehrungen zum Daten (ich soll da aufpassen), Work-Life Balance und dass ich zuviel auf Partys bin/außer Kontrolle (stimmt nicht) etc. Ich lasse das so ein wenig abprallen. Gehe dann wieder nicht ran, wenn es mir nicht passt. Dann kommen mehr Nachrichten. Letztens auch eine Mail über Geschlechtskrankheiten. Da war ich von seinem belehrenden Ton etwas abgefuckt. Ich habe gesagt, dass ich nochmal Abstand brauche, meine Ruhe. Darauf ist es etwas weniger geworden, aber er schickt mir immer wieder selbst gemacht Tierbilder, weil er weiß, dass ich sie liebe und versucht so glaube ich die Verbindung zu halten.
Dann reagiere ich selten, obwohl ich mich freue.

Letztens wollte er wegend er Corona-Krise wissen wie es mir geht. Vorher (so ein paar Tage zuvor) hatten wir am Telefon einen Streit, weil er mir nicht gegönnt hat, dass es mir finanziell gerade ganz gut geht. Dabei weiß er wie hart ich dafür arbeitete...wenn es einer weiß, dann eher. Deswegen habe ich das nicht verstanden, dass er mir das nicht gönnt und das auch so artikuliert. Er sagt dann: Du weißt, dass es mir weh tut, weil es mir nicht gut geht. JA, aber sorry es geht nicht immer um dich.
Manchmal habe ich das Gefühl seine emotionale Müllhalde zu sein. Alles was nicht läuft, dafür braucht er Trost und mich als Bezugssystem: Weil ich ihn auswendig kenne und ihm auch sage, wenn ich denke, er macht was falsch.
Er wollte vorbeikommen, ich lehnte ab. Er sagt, er will jetzt was in seinem Leben ändern, sich weniger auf Frauen fokussieren.

Was macht er anschließend (ein Tag später, hörte ich von 3. Ich habe sowas geahnt, aber nicht nachgefragt, weil ich nicht möchte, dass er diesen Stellenwert in meinem Leben hat):
Er fliegt zu seiner Neuen - Hals über Kopf, weil die Grenzen zugemacht wurden. Seine Familie macht sich wahnsinnige Sorgen. Ich hatte übrigens sowas geträumt. Als ich das gehört habe, war ich einfach nur mhm...traurig und wütend:
Für mich hätte er das nie gemacht. Er ist also zu solcher Liebe fähig. Und ich war sauer wegen seines Egoismus: Das er hier niemanden helfen kann, dass er seinen Eltern Sorgen bereitet (obwohl sie durch die Krise sowieso schon sehr viele haben), dass es wieder nur um ihn geht und sich nichts ändert.....ich hab's runtergeschluckt und nicht nachgefragt.

Natürlich mache ich mir oft Sorgen um ihn, aber ich artikuliere das nicht, weil es nichts bringt. Nachts schreibt er dann so: Wie geht es dir? Und dann wieder x Ratschläge wie ich die Situation händeln soll mit Corona (Risikogruppe). Zudem Zeitpunkt war er schon ausgereist....diese Doppelmoral. Ich hatte nur knapp geantwortet: "Ich passe auf. Du auch auf dich."
Mehr gab es nicht zu sagen.


Jetzt ist er wieder in Deutschland und ich bekomme gleich eine Nachricht. Die letzten 2 Wochen als er nicht hier war, war ich irgendwie Luft. Hier mal die Nachricht, damit ihr einen Eindruck habt:
"
Liebe (mein Kosename)

wie geht es dir? Bist du gesund?

Ich bin vor zwei Wochen nach XX geflogen und gestern zurückgekommen. Wir (seine Neue und er) sind zu zweit geflogen, weil sie die Uni dort weitestgehend dicht gemacht haben und die Situation schwer einzuschätzen ist. (sie hat da ein Auslandssemster gemacht) Wir sind jetzt erstmal in XX Wohnung (eine andere Bekannte von ihm) quarantäniert und können eine Weile hier bleiben. Wie es bei mir weiter geht hängt davon ab, wie über XX (Arbeitsmöglichkeit) entschieden wird. Alle sind dafür, dass XX (Arbeitsmöglichkeit) stattfindet, aber es hängt von der Situation ab.
Die Fahrschule geht natürlich gerade auch nicht weiter. Ich hoffe du bist nicht böse auf mich. Ich finde es schade, dass ich überhaupt nichts von dir höre. Ich denke oft an dich und frage mich, wie es dir geht. Arbeitet ihr noch? Wie läuft es damit? Tut mir leid, dass es mit der Reise nach XX (ich wollte zu seinem Bruder) nichts geworden ist, aber es wird nicht die letzte Gelegenheit gewesen sein.

Schreib mir bitte, wie es dir geht und was du machst.

Ich schick dir ein Bild von einem Hundi, den ich unterwegs gesehen habe. Er fand die Situation richtig stressig und musste sich erstmal hinlegen.

Liebe Grüße von deinem (sein Kosename)"

Ich weiß nicht wie es mir damit geht, deswegen brauche ich euren Rat.
Der Mensch ist mir sehr wichtig, ich würde gerne eine Freundschaft mit ihm haben, ABER ich bin immernoch etwas verletzt, wir kommunizieren nicht gut und ich finde ihn oft so selbstbezogen. Außerdem hasse ich diese Telefongespräche in denen wir so Zusammenfassungen der letzten Wochen geben. Wir haben früher über so viele Kleinigkeiten geredet, dass hat es schön gemacht. Jetzt sind es so Statusupdates, wo wir umeinander rumkreisen, um uns nicht zu verletzen. Er gibt sich wirklich Mühe, weil er sonst Kontakte nicht so hält.
Ich habe das Gefühl, ich brauche noch Zeit. Etwas Abstand, aber ich möchte diese Person nicht verlieren als Mensch. Es ist ein großes Dilema für mich, weil ich nicht weiß wie er mehr Respekt vor mir bekommt ohne dass wir uns gänzlich verlieren und in die Oberflächlichkeit abgleiten. Manchmal vermisse ich ihn, kurz fühle ich Nostalgie, aber mein Leben sonst ist eigentlich schön - außer dass ich langsam wirklich gerne einen Partner hätte.

Antworte ich? Wenn ja, wie?(unter der Prämisse, die ich hier ausgeführt habe)

Es wäre toll eure Gedanken zu lesen.
Und danke fürs Zuhören/Lesen und dass es diesen Ort hier gibt, um diese Gedanken niederzulegen!
Herzliche Grüße :herz:
 
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Aber

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So, ich habe die Füße stillgehalten.
Komischerweise ruft jetzt seit 2 Tagen seine Familie an. Aber egal.

Jetzt eine neue Nachricht:
"Hallo (mein Kosename),
bitte melde dich bei mir. Ich mache mir Sorgen.
Dein (sein Kosename)"

Mich streßt das etwas. Ich würde jetzt sowas antworten wie
"Alles in Ordnung hier. Viel zu tun und ich brauche etwas Abstand.
Mach dir keine Sorgen."


Einfach um da jetzt wirklich nochmal, entgegen dem Bauch, Abstand reinzubekommen, weil ich weiß, dass MIR das gut tut.
Was denkt ihr?
 

Lady FlowerPower

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Liebe Aber,

ich bin hier im Forum eigentlich gar nicht mehr aktiv, lese aber schon noch in dem einen oder anderen Strang mit.
Da ich deine Geschichte von Anfang an mitverfolgt und ein Stück weit auch begleitet habe, möchte ich dir gerne auf deinen jüngsten Post antworten.
Mein erster Eindruck, nachdem ich dein Update gelesen habe, war der, dass du nach wie vor bei deinem Ex in der Rolle der zwar überaus geschätzten, jedoch rein platonischen Freundin zu stecken scheinst. Du selbst beschreibst deine Position daher ganz realistisch als ein 'Dilemma'. 'Dilemma' deshalb, weil du deinen Ex zwar eigentlich gerne als Liebespartner an deiner Seite hättest, durch seine Aussagen über seine jetzige Beziehung aber durchaus weißt, dass daraus voraussichtlich (erst einmal???) nichts wird.
Aus diesem Grund denke ich weiterhin, dass es das Beste für dich wäre, nun komplett mit ihm abzuschließen, so schwer es dir gerade auch fallen mag. Aber jeder weitere Kontakt mit ihm, reißt - und das habe ich dir vor einiger Zeit bereits geschrieben - die Wunde wieder auf. Des weiteren erwähnst du in deinem Update ja auch, dass du durchaus eifersüchtig bist auf die Aufmerksamkeit, die dein Ex seiner Next zukommen lässt. Das Schlimme daran ist, es macht dich ihm gegenüber unnötig kleiner. Denn du bist nicht 'klein' und hast dein Leben sogar noch vor dir.
Daher wäre meine Empfehlung an dich, diese Treffen, wovon es vor einigen Wochen anscheinend erneut ein persönliches gab, konsequent einzustellen. Dies gilt auch für WA-Kontakte und Telefonate. Du könntest ihm also kurz (!) schreiben, dass ihr jetzt getrennte Wege geht und er dies bitte zukünftig berücksichtigen und dich nicht mehr in irgendeiner Form ansprechen möge. Punkt.
Ich würde dir angesichts dessen von ganzem Herzen wünschen, dass du den Absprung von ihm schaffst und dich dann auf etwas ganz Neues einlassen kannst, Aber!

Alles Gute für dich in dieser in jeder Hinsicht schwierigen Zeit wünscht dir,
Lady FlowerPower
 

Admina Felis

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Daher wäre meine Empfehlung an dich, diese Treffen, wovon es vor einigen Wochen anscheinend erneut ein persönliches gab, konsequent einzustellen. Dies gilt auch für WA-Kontakte und Telefonate. Du könntest ihm also kurz (!) schreiben, dass ihr jetzt getrennte Wege geht und er dies bitte zukünftig berücksichtigen und dich nicht mehr in irgendeiner Form ansprechen möge. Punkt.


ja, das sehe ich auch so , Aber. das liegt jetzt allein an dir, wie du mit dir selbst umgehen möchtest. Er würde einen Kontaktabbruch wohl akzeptieren, wenn du ihn sehr klar aussprechen und umsetzen (!) würdest.

Er zeigt dir ja ganz klar, dass er dich zwar als Freundin sieht und gerne halten möchte, aber seine neue Beziehung eben seine Beziehung ist.

du musst dich entscheiden: willst du ihn als Freund unbedingt jetzt an deiner Seite ( also greifbar und ansprechbar )behalten, dann akzeptiere seine neue Beziehung und mach dir dahingehend keine Hoffnungen mehr, heißt für dich wohl derzeit: nimm deine Schmerzen in Kauf.

oder: entscheide dich, frei zu sein, dich den emotionalen Schmerzen nicht mehr auszusetzen, setze hier deine Selbstfürsorge als Priorität und verzichte auf ihn als Freund.
 

Aber

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Liebe Lady FlowerPower, liebe Felis,

1000 Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, hier zu antworten. Ich weiß, dass es gerade wichtigere Sachen im Leben gibt. Und Felis ich möchte dir an dieser Stelle, auch wenn das von einer Fremden sicherlich nicht fühlt nützt, alle Stärke senden. Ich lese mit, was deine familiäre Situation angeht. Mir fehlen wirklich die Worte, da etwas angemessenes zu sagen. Fühl dich umarmt.

Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin ein unbelehrbares Kind.
Aber ich habe ihn schon seit 2 Monaten nicht gesehen. Ich versuche Abstand zu wahren und ich habe seine neue Beziehung akzeptiert soweit das in mir geht und ich mich da nicht selbst belüge. Ich bin autark und auch einigermaßen glücklich.

Trotzdem bleibt er ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Das will ich gerade bekommen. Gibt es einen Weg, irgendwann befreundet zu sein, aber jetzt keinen Kontakt zu haben? Wie kann man das formulieren?
Oder denkt ihr, dass ist Unsinn?

Ich hatte heute kurz geschrieben:
"Es ist alles in Ordnung. Viel zu tun und ich brauche Abstand."

Darauf kam dann:
"danke, dass du dich gemeldet hast, ich verstehe dich, aber bleib trotzdem in kontakt bitte. Kraule XX (imaginäre Figur in unsere Beziehung) von mir."
 
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Admina Felis

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du kannst in einigen Monaten oder auch Jahren dich immer noch entscheiden, den Kontakt wieder aufzunehmen. wenn es eine wirklich tiefere Bindung war, dann hält diese die Zeit ohne Kontakt aus- das kannst du ihm auch so sagen - dass du dich meldest, wenn du es an der Zeit findest - und bis dahin Abstand wünschst.

und, danke Aber ! :herz: die auch viel Kraft und bleib gesund:herz:
 

Lady FlowerPower

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Liebe Aber,

da kann ich Felis nur beipflichten: Wahrscheinlich könnte es Jahre dauern, bis der Zeitpunkt gekommen ist, dass du deinem Ex wahrhaftig so gegenübertreten kannst, dass tatsächlich so etwas wie eine aufrichtige, d.h. ohne auch nur vom Hauch eines Zweifels getrübte Freundschaft möglich ist. Und somit eine Begegnung entsteht, die dich nicht mehr in ein tiefes Dilemma stürzt.
Dafür, liebe Aber, wünsche ich dir nur das Allerbeste.

@Felis: Auch ich verfolge mit grosser Bestürzung die Lage Italiens. Ebenso habe ich gelesen, wie sehr du selbst gerade davon betroffen bist. Das tut mir aufrichtig leid und so wünsche ich dir und deiner Familie viel Kraft mit dieser Situation zurechtzukommen. Ich hoffe, dass in absehbarer Zeit Licht am Ende des Tunnels erscheint und die Verluste nicht noch größer werden! Auch für dich, Felis, nur das Allerallerbeste!

Bleibt alle gesund!
Herzliche Grüße,
Lady FlowerPower
 

Admina Felis

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dir auch vielen lieben Dank, liebe Lady, ich wünsche dir auch Gesundheit und alles Beste :herz:
 

Aber

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Ihr Lieben,

genau ein Jahr nach der Trennung, wollte ich nochmal ein Update verfassen.
Das Datum werde ich wohl nicht so schnell vergessen, aber ich denke, dass ist okay.

Ich lese hier immernoch viel als stille Mitleserin mit (obwohl die Abstände größer werden) und wollte nochmal an alle Danke sagen! Dieses Forum hat mir die erste Trennungszeit wirklich sehr erleichtert und hier mitzulesen immer etwas Frieden gegeben. Auch zu sehen, dass andere das gleiche durchmachen...

Insbesondere hat aber eure tolle Begleitung hier Halt gegeben in einer Situation, die ich voher nicht kannte - vor allem von Admina Felis und Lady Flower Power. 1000 Dank euch.
Ich habe sehr viel gelernt und werde bestimmt weiterhin viel lernen.

Es hat lange gedauert, aber ich bin wieder rund - es wird bestimmt auch weiterhin Teil meines Lebens sein, aber auf eine gute Art und Weise - als eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte, die aber extrem notwendig war. Vor allem um den eigenen Wert und Werte zu reflektieren.

Denn durch die Trennung ist sehr sehr viel gutes passiert und dafür bin ich unendlich dankbar.
Sehr liebe Menschen sind viel enger geworden, ich habe den Wert von Familien und Wahl-Familie in Form von Freundschaften nochmal mehr schätzen gelernt. Ich würde mein Leben jetzt immer viel "breiter" bauen, wo eine Partner*in eine wichtige Rolle spielen würde, aber eben als eine "Säule". Ich stehe mehr für mich und habe gelernt, dass mir absolute Ehrlichkeit wichtig ist. Ich lebe jetzt fast 1 Jahr allein und geniesse es. Ich pflege meine Freundschaften viel viel mehr (obwohl ich das vorher tat). Ich bin mit meinem Beruf sehr glücklich und habe eine wahnsinnige Stärke in mir gefunden. Ich kann viel mehr! Und ich fordere mich viel mehr. Ich habe viel mehr Zeit, die ich vorher in meinen Partner inverstierte. Das habe ich gerne getan, aber es war nicht mehr gesund.
Versteht mich nicht falsch - ich bin sehr froh über die vielen gemeinsamen Jahre und die Erfahrungen. Wir sind gemeinsam gewachsen - aber jetzt bin ich auf eine wunderbare Art erwachsen geworden und werde es noch ohne das innere Kind zu verlieren. Ich erfreue mich häufig an Kleinigkeiten und habe viel mehr Energie. Ich bin diesen Weg mit meinem Ex-Partner gegangen, durch schwierige Zeiten und würde dies wieder tun, aber viel schneller realisieren, dass man bestimmte Wege nicht für jemanden gehen kann, sondern diese Schritte aus der Person selber kommen müssen.

Natürlich gibt es immernoch Auf und Abs, aber ich bin so viel weiter in der "Trennungsverarbeitung". Das Me-Back läuft.

Ich habe gedatet (nicht exzessiv), ich habe einen anderen Menschen geküsst und mit jemand anderen geschlafen. Es war gut zu wissen, dass das geht, auch wenn diese neue Person nicht mehr in meinem Leben ist. Und gut zu merken, dass ich diese Person nicht mehr in meinem Leben wollte. Vor allem habe ich mich auch verliebt. Diese Möglichkeit war immer in mir, aber in der Partnerschaft habe ich das nicht gesehen, weil ich eben auf diese Person fixiert war.
Ich bin an dieser neuen Liebe gescheitert, bin da durch gegangen, auch wenn es weh tat.
Ab und an vermisse ich jemanden mit dem ich körperlich intim sein kann, aber ich suche nicht verzweifelt danach. Ich habe das angenommen.

Zu meinem Expartner gibt es zu sagen: Ich strategiere nicht mehr. Habe es eigentlich nie bewusst getan (eher Selbstschutz) und ich will den Menschen, der er gerade immernoch ist, nicht zurück. Wir hatten 3 Monate von mir gewählte Funkstille. Da hat euer Rat gut getan: Wenn die Person etwas bedeutet, wird sie auch nach längerer Zeit noch da sein. Er ist öfters gegen die Funkstille angelaufen, aber ich habe sie durchgehalten. Oder durchhalten ist das falsche Wort: Ich wollte sie für mich - um Abstand reinzubekommen, um mich weiter zu finden. Das tat wirklich gut. Mittlerweile ist mein Ex-Partner wieder in meinem Leben. Sehr selten, was wir beide manchmal schwierig finden. Wir können wieder lachen und ich habe gessagt, dass die Vergangenheit für mich Vergangenheit ist und wenn wir eine freundschaftliche Zukunft haben wollen, etwas Neues anfangen müssen und etwas zusammenerleben. Ich bin weitergegangen und das merkt er. Ab und an führt das zu Problemen, zu kleineren Streiterein, zu fehlgeschlagener Kommunikation und es gibt es gemeinsame Traurigkeit darüber. Aber wir wissen, dass so eine Freundschaft ein Weg ist und wir den unbedingten Willen haben diesen zu finden. Letztens habe ich ihn zum Zug gebracht und wir haben festgestellt: Wir wollen immer Familie füreinander sein - auf eine brüderliche Art und Weise. Es ist aber völlig okay für mich, dann wieder eine Weile keinen Kontakt zu haben, weil ich ein erfülltes Leben habe. Ich weiß nicht, wo das hinführen wird - also nicht im Kontext Ex-Back, sondern wie so eine Freundschaft geht. Aber ich bin nicht mehr verletzt, weiß aber trotzdem wo ich schlecht behandelt wurde. Das kann ich annehmen und würde es nicht wieder so passieren lassen. Da habe ich etwas gelernt.
Vor einer Weile haben wir zusammen auf einer Bank gesessen und geweint. Ich weine sonst nie, aber 2 Menschen aus seiner Familie sind in der Coronazeit verstorben. Es war hart für ihn, dass ich nicht da war und hart für mich, dass ich nicht da sein konnte (andere Verpflichtungen). Alle suggerieren mir, dass ich Familie bin und ich habe Kontakt mit seiner Familie. In seinen Lebensherausforderungen tröste ich ihn nicht mehr (bin aber da), über seine Beziehung reden wir selten. Er weiß, dass ich andere Leute sehe. Er selbst ist sich mit seiner neuen "Freundin" nicht sicher, weiß nicht, ob sie zusammen sind oder nicht. Es interessiert mich aber schlicht und einfach nicht. Manchmal laufen wir Arm in Arm oder sind uns Nahe. Da ist viel Vertrautheit, aber gerade keine sexuelle Anziehungskraft mehr. Mehr oder weniger Bruder und Schwester. Man streitet sich, aber liebt sich auch. Er meint, dass egal was andere sagen, ich immer diesen Stellenwert in seinem Leben habe werde. Die Zeit wird es zeigen. Ich bin aber sehr froh, dass ich immer einfach gehen kann ohne traurig zu sein. Vielleicht manchmal nostalgisch bin, aber ich will nicht zurück. Ich glaube, er hadert oft mehr damit.

Ich denke viel über die Art von Beziehung nach, die ich gerne leben würde. Das formt sich, da gibt es eine Ruhe und manchmal wird es turbulent.
Ich inverstiere mich in die Menschen, die mir wirklich viel bedeuten und er wird auf eine Art Teil davon sein, aber er sieht auch, dass ich oft mal "Nein" sage oder "so nicht mit mir".

Ja, also ein Jahr und es war ein verdammt hartest, lehrreiches, aber auch wunderbares Jahr. Ich freue mich so sehr auf was da kommt. Auf das Leben und das Lieben. Es wird und Menschen, die wirklich in deinem Leben für dich sein wollen, die bleiben.

1000 Dank nochmals,
eure ABER:herz:
 
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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
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  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
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  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
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