Mod MariaAntonia
Moderator
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Ein toller Beitrag, liebe Adminanaja, sobald du darüber entscheidest und es von deinem Willen abhängt, wann und ob der Vater mit seinem Kind telefonieren kann, leidet die Vater/Kind Beziehung . das ist ja ein einfacher Fakt.
Ich kann dir nur raten, sobald wie möglich mit Ex einen Termin zu finden, an dem ihr beide verbindlich absprecht, wann in Zukunft Telefon/Besuchszeiten stattfinden werden, so dass es für beide umzusetzen ist. Falls ihr euch bei so einem Gespräch nur zofft /alte Verletzungen hochkommen usw. einen Mediator dazunehmen oder ähnlich.
Daran müsstest du dich halten wie er - also auch du in Kauf nehmen, dass es dann mal unbequem ist ist für dich . Man dem Kind sagen muss, dasss das Spiel draußen jetzt zuende ist, weil eben Papatermin ist. Das gehört zu einer funktionierenden Elternebene auch dazu. Du erwartest ja auch, dass er dein Kind pünktlich nach Hause bringt und nicht zwei Stunden später, weil das Kind lieber noch ein Eis mit ihm essen wollte.
Nun wirst du sicher wieder viele Argumente haben warum er ''sowieso nicht'' und '' er hätte ja '' usw. Für mich liegt beim Lesen die Vermutung nahe, dass du nicht die Kontrolle abgeben möchtest - denn zur Zeit ist die Elterneben die einzige Ebene, auf der Ex noch zu steuern ist und unter deiner Macht steht. und so sollte es eben nicht sein. Hier neutral und fair zu handeln , bedeutet, zu akzeptieren, dass er dich verlassen hat, die Familie nicht mit dir leben möchte und sich anders orientiert. und bedeutet, die Kontrolle darüber abzugeben, wie und mit wem er sein Leben jetzt einrichtet-
das ist nicht leicht, es ist emotional schwer, und genau deswegen kann man sich unterstützen lassen dabei, sollte es sogar.
es gibt hier keinen Grund, ihm einen Denkzettel zu verpassen oder ähnliches. er hat vorher ständig Fotos usw. bekommen und kann ja nicht wissen, wieso er plötzlich keine mehr bekommt ( weil du realisiert hast, dass es dich nicht weiterbringt).
er wird von einem Tag auf den anderen mit deinem Kuraufenthalt konfrontiert, stellt sich nicht quer, sondern unterstützt das - und bekommt auf freundliche Nachfragen patzige Antworten und muss dann noch nachfragen, wann er mit seinen Kindern sprechen darf. dass er dann nicht mehr höflich ist, wird ihm auch noch negativ ausgelegt.
deine Überforderung ihm gegenüber so auszuagieren, bringt dir weder auf der Elternebene, noch für dein EB noch zu deiner eigenen Abgrenzung etwas. Denn eigene Abgrenzung hieße eben eigentlich: Kontrolle abgeben, sich rausziehen, nicht Denkzettel verteilen , um Genugtuung zu erfahren.
was du durch dieses Verhalten in ihm auslösen wirst, ist einerseits schlechtes Gewissen, Zerknirschung,Mitleid, klein beigeben - andererseits Ärger und Wut,( was er als Vater hinunterschlucken wird und muss, um die Elternebene nicht zu gefährden) weil er fühlen wird, dass du ihn abstrafen willst über die Elternebene, weil er dich verlassen hat.
Es bringt dir nichts. er wird der Vater bleiben - selbst wenn er nochmal eine andere Familie gründen sollte, was in der Zukunft ja auch passieren kann.
Grenz dich auf gesunde Weise ab und such die Hilfe dabei, dich wirklich emotional besser distanzieren zu können, ohne willkürliche Maßnahmen auf der Elternebene.
Ganz speziell zu dieser Problematik:
... möchte ich ein Beispiel von mir benennen - ein ganz neutrales, denn es betrifft die Großeltern - , um aufzuzeigen, wie gut es eben doch geht, Kinder in diese Regeln miteinzubinden, ohne dass sie Schaden nehmen oder der Gegenüber gekränkt ist:Daran müsstest du dich halten wie er - also auch du in Kauf nehmen, dass es dann mal unbequem ist ist für dich . Man dem Kind sagen muss, dasss das Spiel draußen jetzt zuende ist, weil eben Papatermin ist. Das gehört zu einer funktionierenden Elternebene auch dazu. Du erwartest ja auch, dass er dein Kind pünktlich nach Hause bringt und nicht zwei Stunden später, weil das Kind lieber noch ein Eis mit ihm essen wollte.
Meine Eltern wohnen sehr weit weg, sehen ihre Enkel nur ca. 4x im Jahr.
Zur Überbrückung skypen die Kinder mit ihren Großeltern.
Das sind dann Zeiten, bei denen man ja schon darauf achtet, dass "für die Kinder wichtige Termine" (früher z.B. das Sandmännchen ) nicht betroffen sind.
Und natürlich befinden die sich immer mitten im Spiel, wenn die Skype-Zeit ansteht. Aber ehrlich, mir ist es dann schlichtweg "egal", ob die Mäuse gerade Lego spielen o.a. - der Termin ist fix, die Kids kann man darüber informieren und fertig.
Da gibts halt mal Gemecker und "Mama ist doof".
Es ist aber wichtig - für die Großeltern - und das haben die Kinder einfach zu lernen. Es raubt ihnen eine halbe Stunde Spielzeit, dafür sind die Großeltern glücklich.
Und obendrein: es gehört schlichtweg zu einem guten Miteinander. Kinder wissen das noch nicht, aber das haben sie zu lernen. Sie müssen später auch einschätzen können, wann sie wem gegenüber sich wie verhalten, um gut durchs Leben zu kommen. Da muss man Kompromisse eingehen.
Es schadet ihnen sicherlich nichts, wenn sie das von kleinauf vorgelebt bekommen.
Es gibt nunmal Dinge, die sind so und fertig. Und für dieses Telefonat mit den Großeltern ist dann halt einfach mal keiner zu müde, zu beschäftigt, zu wenig interessiert. Nein, es findet statt. Basta.
Das mit den Großeltern ist jetzt ein neutrales Beispiel.
Aber so sollte es auch mit dem Kindsvater sein - denn die Elternebene soll neutral bleiben.