Verlassen worden aufgrund von Problemen mit mir selbst, Neuanfang möglich?

secondwave

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Hallo ihr Lieben,

vor fast genau 4 Wochen hat sich mein Freund von mir getrennt. Wir sind Anfang 20 (es war seine 1. richtige ernste Beziehung, meine 2.) und waren knapp 6 Monate zusammen. Trotzdem habe ich den schlimmsten Liebeskummer überhaupt.
Ich sehe die ganzen Gründe bei mir und ich habe solche riesigen Schuldgefühle.

Ich war in der letzten Zeit einfach so launisch, zickig und vor allem von mir selbst genervt. Ich habe geweint und gleichzeitig gelacht, ich wusste größtenteils gar nicht was mit mir selbst los ist. Und leider habe ich alles an ihm ausgelassen, vor allem weil wir durch die aktuelle Situation (Home-Office) sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, in der man ja trotzdem meist nur Zuhause war. Wir haben nicht zusammen gewohnt aber sehr nah aneinander. Und ich hatte zu viel Zeit mir Gedanken zu machen, ich war wie in einem Karussell gefangen, alles hat sich irgendwann im Kreis gedreht.
Ich habe angefangen, mich in der Zeit selbst zu verletzen, wenn ich unter starkem Druck, besonders innerhalb größerer Streitigkeiten (die jedoch nur 2/3 Mal vorkamen), stand. Er wusste das und wollte als er es erfahren hat, dass ich zum Psychologen gehe und mir Hilfe hole. Natürlich fühlte er sich schlecht wenn er weiß, dass ich mir quasi wegen ihm (natürlich nicht, aber so kam es für ihn an) weh tue, und er hilflos ist. (Dieses Problem gehe ich jetzt mit meiner Therapeutin an)

Er hat sich letzten Endes nach einer Woche Bedenkzeit von mir getrennt. Habe ihm in der Zeit einen Brief eingeworfen, indem ich meine Fehler einsehe, erkläre und Besserung gelobe (das war im Streitgespräch vorher nicht mehr richtig möglich) und wo auch drin stand, dass ich hoffe, das wir die schwierige Zeit gemeinsam überstehen. Hat leider nichts gebracht. Ein paar Tage vorher meinte er noch, er würde nicht mit mir Schluss machen, er liebt mich so sehr, wir haben nach Wohnungen geschaut, er meinte er war nie so glücklich wie jetzt, dass ich ihn nie mehr "loswerde". Er war seit dem 1. Treffen hin & weg von mir, deshalb hat mich die Trennung so geschockt und ich bereue alles so. Ich habe mir zu viel erlaubt und war nicht mehr die, die er kennengelernt hat.

Seine Gründe fürs beenden waren, so habe ich es verstanden, dass wir in dem letzten Monat einfach zu viel diskutiert haben (es waren wirklich Kleinigkeiten, wir haben uns nie angeschrien und immer in Ruhe geredet und die Probleme auch schnell gelöst), ich habe ihm aber zu viel Kraft geraubt und dadurch sind seine Gefühle weniger geworden und es reicht nicht. Noch nie hat jemand mich so auf Händen getragen (bis zum letzten Streit), und ich habe es kaputt gemacht. Er hat sich mir gegenüber in seinem Verhalten, seinen Worten, seinen Taten kein bisschen verändert, weshalb ich mir so schwer vorstellen kann, dass seine Gefühle für mich so viel weniger geworden sind. Der letzte Monat war ihm einfach zu viel, er hat anderes vernachlässigt (seine Arbeit, Freunde, Hobbys...) Gleichzeitig meinte er, ich solle erstmal mit mir selber klar kommen und schauen, dass es mir besser geht. Ich habe das Gefühl, dass er keine Ahnung hatte wie er mit der Situation umgehen soll und sich viel zu viel in der Verantwortung für mich gesehen hat.

Er meinte im Gespräch, dass ich ein toller Mensch sei, er will mich nicht verlieren und es fiel ihm auch nicht leicht. Ich habe mich in dem Gespräch mit ihm so oft entschuldigt. Das Problem ist, ich habe meine Fehler zu spät eingesehen. Er redete vorher nicht über seine Gedanken, das ist das Problem gewesen, ich dachte alles wäre nach dem Klären der Streitpunkte gut, denn er sagte nicht direkt wenn ihn was störte (da bin ich anders, was er eigentlich immer gut fand) und hat alles erst bei der Trennung rausgehauen. Diese war aber total harmonisch, mit Umarmungen... Sind nicht im Streit auseinander.
Er möchte noch Kontakt mit mir, wissen wie es mir geht, aber auf freundschaftlicher Ebene. Leider habe ich dem beim Trennungsgespräch zugestimmt, aus Verzweiflung, aber bin am nächsten Tag zurückgerudert: Musste ihm eh schreiben das er seine Sachen abholen kann (sollte ich in die Garage stellen damit er sie abholen kann und wir erstmal ein wenig Abstand zueinander haben, also uns nicht direkt einen Tag später wieder begegnen) und habe im Zuge dessen auch eine KS eingeleitet (müsse mir erstmal Zeit für mich nehmen, ziehe mich zurück und wisse nicht, ob eine Freundschaft überhaupt in Frage kommt). Habe so zum Glück nicht gebettelt, ihn noch genervt oder ähnliches sondern hatten sofort keinen Kontakt mehr. Nur bei der Trennung an sich wollte ich ihn natürlich die Entscheidung ausreden, habe aber auch da nicht geweint und überraschenderweise kein Drama gemacht, sondern es mit Erklärungen versucht...
Ich weiß jetzt, wo die Probleme liegen, habe in den letzten Wochen sehr viel reflektiert, bin dabei mich zu verändern (an 1. Stelle für mich!), mache eine Therapie. Ich vermisse ihn so sehr, weil ich genau weiß, dass die Probleme die wir in der letzten Zeit hatten, aus der Welt geschafft werden können und wir eigentlich so toll zusammen waren. Es liegt kein Vertrauensbruch vor. Ich vermisse auch seine Familie so sehr. Mir ist es selbst wichtig, dass es mir gut geht, aber ich würde so gerne (nicht jetzt, aber halt nach etwas Zeit) einen Neuanfang mit ihm starten. Denn diese Probleme die wir hatten lagen an MIR, nicht an ihm oder unserer Beziehung, ich wäre wohl in jeder anderen Beziehung auch so gewesen.
Nur weiß ich gar nicht, wie ich das schaffen kann. Ich habe mich am So. nach 3 1/2 Wochen KS bei ihm gemeldet, da wir das quasi abgemacht haben und er mich niemals durch eine Nachricht unter Druck setzen wollen würde. Ich war an der Reihe.
Ich denke nicht das es zu früh war, denke aber das einige hier das so empfinden :S Naja nun ist es so, es hat sich für mich aber richtig angefühlt. Die Beziehung war ja schon kurz und eine noch längere KS wäre glaube ich nicht gut gewesen. Außerdem wollte ich ihm meine Verbesserung mitteilen und schauen, ob ich mir Hoffnungen machen kann oder nicht, da ich gemerkt habe, dass ich so nicht weiterkomme und nicht abschließen kann.
Wir haben seitdem wenige Nachrichten ausgetauscht:
Habe ihn gefragt wie es ihm geht, und ob sein neuer Kurs in der Musikschule (das ist schon lange sein Traum gewesen und jetzt geht es bald los) schon angefangen hat.
Nach 4 Std. kam dann die Antwort, dass es ihm soweit gut geht und die Frage, wie es mir geht. Er meinte das sein Kurs erst in einer Woche anfängt und hat mich gefragt, wie die Uni läuft.
Seine Antwort finde ich eigentlich ganz nett, man merkt zwar, dass es etwas distanziert ist... Aber gut, wir sind halt auch getrennt und hatten länger überhaupt keinen Kontakt mehr. Sehr seltsames Gefühl.
Habe ihm gestern Morgen geantwortet und er mir erst spät abends. Er hat schon viel angenehmer geantwortet als in der 1. Nachricht, mit mehr Emojis und einfach spürbar weniger Distanz. Wie damals eigentlich, als wir uns kennengelernt haben.
Er antwortet auf meine Fragen und stellt mir zum Glück (neben den Gegenfragen) eigene Fragen, einmal ja das mit der Uni und jetzt auch nochmal was zur Uni, ob ich immer noch alles online machen muss. Hab erzählt, dass ich jetzt die Therapie mache, es mir gut tut an mir zu arbeiten und das ich Veränderungen merke. Er meinte noch, dass das mit der Therapie "gut klingt" mit einem Daumen hoch... (hätte mir da irgendwie mehr zu erhofft... Er weiß ja wie schlecht es mir ging und wollte ja immer, dass ich die Therapie mache, und jetzt fragt er da gar nicht weiter nach... vielleicht weiß er nicht wie er damit umgehen soll, oder es interessiert ihn einfach nicht) und hat noch was zu meiner Antwort geschrieben. (Hoffe die Fettschrift ist hier nicht nötig, brauche ja keinen Nachrichten-Entwurf gerade)

Ja und jetzt? :/ Ich weiß nicht ob ein klassisches ExBack hier das Richtige wäre... Ob unser Alter und die Gründe eine wichtige Rolle spielen. Noch mehr Abstand hilft glaube ich nicht sondern bringt uns noch mehr auseinander, gerade nach meiner Kontaktaufnahme...
Auch wenn wir noch jung sind, ich möchte so gerne einen Neuanfang mit ihm. Und ich bin auf einem guten Weg, diese Fehler niemals mehr zu machen. Ich merke schon deutliche Veränderungen in meinem Verhalten & Denken, auch wenn es natürlich insgesamt ein längerer Weg ist. Aber ich kann jetzt einfach nicht bis zum Ende der Therapie mit dem ExBack warten.. das würde mir selbst auch nicht gut tun.
Ich habe Angst, auf die Freundschaftsschiene abzudriften, wenn ich so weiter mache. Gleichzeitig denke ich das man sich ihm vielleicht so am besten wieder annähern kann, also mit ein wenig Smalltalk, ganz locker ohne Druck (er fühlt sich schnell unter Druck gesetzt). Aber dann? Nach einem Treffen fragen (bei der Trennung meinte er, das man sich ja treffen kann.. nur er meinte wahrscheinlich freundschaftlich)? Eventuell treffe ich ihn bald zufällig, wir wohnen halt im selben Dorf. Kann man daraus was machen? Wäre ein Treffen generell gut?
Die andere Möglichkeit die ich sehe, wäre einfach mit offenen Karten zu spielen. Ihm alles zu erklären, meine Veränderungen und Einsichten deutlich machen, wie ich was anders mache. Ihm zu sagen, dass eine Freundschaft nicht klappt, weil ich mir eine 2. Chance erhoffe. Das er sich melden kann, wenn er das auch möchte?
Denn ob der jetzige Kontakt so gut für meine Weiterentwicklung ist, kann ich nicht einschätzen. Und so hätte ich Gewissheit.
Möchte aber keine eventuellen Chancen so kaputt machen und nichts überstürzen... Ich bin so ratlos...

Puh, das fürs Erste... Ich würde mich über Tipps und Einschätzungen freuen! Ich habe einfach zu wenig Erfahrung... Ich hoffe, ich komme nicht zu naiv rüber, manches hört sich schon etwas so an :blush:
Liebe Grüße :herz:
 
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Mod Luke

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Hallo seconwave,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Luke aus dem Team

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 
P

Peacock

Gelöschter User
Liebe secondwave,

zu erst einmal fühle dich mal ganz dolle in den Arm genommen :herz:

Ich kann deine Gefühle natürlich gerade sehr gut verstehen, denn irgendwie sind wir ja alle aus dem gleich Grund hier. Weil wir das sind weiß ich auch, das du dir gerade nichts sehnlicher wünscht als Hoffnung auf ein EB. Aber ich möchte dir meine ehrliche Meinung dazu sagen. Vor allem deshalb, weil ich so ein wenig dein Verhalten von mir selbst kenne. Besonders als ich noch in deinem Alter war.

Ja, es wäre jetzt für dich das schönste der Welt wenn ihr einfach nur wieder zusammen wärt. Aber ich glaube, deine Probleme sitzen tiefer. Selbstverletzendes Verhalten deutet für mich leider schon fast auf Borderline-Tendenzen hin. Aber dies wird deine Therapeutin mit dir sicherlich besprechen. Ich denke, ganz wichtig wäre jetzt erst einmal für dich Ruhe reinzubekommen und an dir zu arbeiten. Einen großen (sehr mutigen) Schritt in diese Richtung hast du ja schon mit deiner Therapie gemacht. Es würde nichts bringen, einfach dort weiter zu machen wo ihr aufgehört habt.

Zu dem Thema Schuldgefühle möchte ich dir unbedingt etwas ganz wichtiges sagen, das auch mir in einer Therapie immer wieder gesagt wurde. Du bist NICHT Schuld. Du hast dein Bestes gegeben und hast getan was du in diesem Moment tun konntest. Anders konntest du dich nicht verhalten, sonst hättest du es getan. Du hast niemandem absichtlich weh getan oder warst absichtlich doof. Dir ging es nicht gut und dein Verhalten war Ausdruck dessen. Das sich dein Partner darauf hin zurück zieht ist extrem traurig aber eigentlich auch normal. Das hat aber NICHTS mit dir als Mensch zu tun bzw. mit deiner Wertigkeit als Mensch.

Und ich bin auf einem guten Weg, diese Fehler niemals mehr zu machen. Ich merke schon deutliche Veränderungen in meinem Verhalten & Denken, auch wenn es natürlich insgesamt ein längerer Weg ist. Aber ich kann jetzt einfach nicht bis zum Ende der Therapie mit dem ExBack warten.. das würde mir selbst auch nicht gut tun.

Und auch hier darf ich dir aus eigener Erfahrung sagen - das ist ein langer und steiniger Weg und ich denke nicht das es in ein paar Therapiesitzungen getan ist. Ich verstehe total das du nicht so lange warten willst (glaube mir auch wenn ich hier gerade klug daher rede, ich war genau so wie du), aber du kannst niemandem ein guter Partner sein wenn es dir selbst nicht gut geht.

Hast Du mit deiner Therapeutin die Situation mit deinem Ex-Freund besprochen?
 

secondwave

Mitglied
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Lieben Dank für deine Antwort, peacock! :herz:

Du hast mit allem Recht, was du sagst.
Borderline stand im Raum, besonders weil ich viele Symptome total wiedererkannt habe, aber eine Diagnose steht noch nicht, sie hat den Verdacht Anpassungsstörung genannt. Ja, leider ist der Weg ein langer :/ Zwischen den Sitzungen beschäftige ich mich viel mit mir selbst - wie ich alleine glücklich bin, was schief gelaufen ist, wie man es in Zukunft vermeiden kann, arbeite an meinem Selbstbewusstsein, rede viel mit Freunden.
Ich glaube irgendwie nicht, dass mein falsches Verhalten sich in den letzten 6 Monaten und meiner kurzen Beziehung so schlimm festgesetzt hat, dass sich erst in mehreren Monaten/Jahren (?) eine Besserung erkennen lässt (natürlich trotzdem Stück für Stück alles). Bin da aber auch etwas ungeduldig :/
Sondern das auch diese einzelnen Übungen mir schon viel Klarheit bringen, sie zeigen mir meine Gedankenmuster auf und jetzt heißt es, sie zu durchbrechen. Diese Trennung hat mich wirklich wachgerüttelt. Die Ruhe, die ich während der KS hatte, habe ich gut genutzt, und noch mehr Ruhe würde ich glaube ich gerade nicht aushalten (weil ich zu viel Hoffnung habe).
Keine Ahnung, wahrscheinlich bin ich zu jung und zu naiv, um alles so wahrzunehmen und zu akzeptieren was du sagst :|

Ich merke einfach, ich kann nicht abschließen und in Ruhe an mir arbeiten, wenn ich nicht "gekämpft" habe, also es probiert habe.
Gäbe es ein ExBack denke ich, dass die Probleme natürlich nicht direkt fort sind. Aber das ich rechtzeitig gegensteuern kann (habe auch explizit für solche Situationen Lösungen aufgeschrieben) und mich selbst jetzt besser verstehe. Ich fühle mich, bis auf den Liebeskummer, stärker und gut. Ich würde kommunizieren, wann ich Abstand brauche und warum, etc. Ich würde gar nicht dort weitermachen wollen wo wir aufgehört haben, sondern einen Neuanfang wagen. Mit Gesprächen vorher, das ist klar! Aber dazu gehören nun mal 2...

Danke für deine Worte bezüglich dem schuldig fühlen. Das hast du wirklich schön gesagt und ich werde es mir immer durchlesen, wenn ich wieder solche Gedanken bekomme! Die Trennung hat ja jetzt für mich doch auch viel gutes, weil ich endlich angefangen hab, an mir arbeiten.

Ja meine Therapeutin und ich haben ein wenig darüber geredet, sie meint Abstand hilft natürlich am besten beim heilen. Sie fand es gut, dass wir den hatten. Das ich ihm geschrieben habe war für sie irgendwo nachvollziehbar als ich ihr alles erklärte, und sie meinte solange es mir dadurch nicht schlechter geht, ist es okay. Und man wird sehen, wohin es führt.

Daher würde ich mich natürlich sehr über Tipps bezüglich des ExBacks freuen, auch, wenn ich damit vielleicht auf die Nase falle... ich habe das Gefühl, wenn ich es jetzt nicht probiere, wird es nur noch schlimmer, und er schließt zu 100% ab, die Gefühle werden doch von Tag zu Tag weniger bei ihm :cry ich kann vielleicht noch 2/3 Wochen die Finger still halten, aber meine Gedanken werden dann nur um ihn kreisen, und bis zum Ende der Therapie halte ich das ganz bestimmt nicht aus...
Ich denke, Initiative würde mehr bringen, denn ich habe ja in der Beziehung die Fehler gemacht - Ihm alles ungefähr so zu sagen, wie hier. Meine Veränderung deutlich machen. Das er sieht, das ich wieder "die Alte" werde. Aber ob er das zulassen will, das weiß ich nicht. Ob es für IHN vielleicht doch zu früh sein könnte...
Oder meint ihr, ich hätte ausschließlich Chancen, wenn ich uns noch mehr Abstand gebe? Komplette KS? In unserem Alter wäre ihm das doch dann total egal und er sucht sich einfach eine Andere...
Und was bringt das Geschreibe mit ihm gerade :nanu: Ein Schritt in die richtige oder falsche Richtung?

Oh man, meine Beiträge sind so lang :(

Liebe Grüße!
 
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secondwave

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Hallo, ich melde mich nochmal, vielleicht hat ja jemand einen Ratschlag speziell zu dieser Frage.
Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und glaube, ich würde lieber den direkten Weg gehen. Mir ist das zu riskant, kann sonst gut sein das das alles nur in einer Freundschaft endet, denn er ist generell ein freundlicher Mensch und ich würde mir dann zu viele Hoffnungen machen bei jeder Nettigkeit. Also erstmal befreundet sein kommt eher nicht in Frage...

Bis auf seine sehr langen Antwortzeiten läuft es gut (kenne ich von ihm, er hat nur mir damals immer schneller geantwortet, weil ich halt seine Freundin war... Jetzt bin ich eben nicht mehr in der Position. Entweder er spielt ein Spiel, hat wenig Zeit oder ich bin ihm echt unwichtig, also jetzt bezogen auf die lange Antwortzeit. Er hat jetzt über einen Tag gebraucht. Sind also erst bei 3/4 Nachrichten
icon_lol.gif
).
Er geht auf alles ein was ich schreibe und stellt Fragen, benutzt Smileys. Alles nett und auch interessiert...

Vielleicht sollte ich ihn spontan an einem sonnigen Tag, in den nächsten Tagen, nach einem Treffen fragen? Ganz locker und fröhlich, ob er bei dem Wetter nicht spontan Lust hat, eine Runde spazieren zu gehen (wir wohnen ja fast nebeneinander).
Ich glaube wenn ich dann nicht in die Freundschaftsschiene rutschen möchte, muss ich das Thema dann irgendwie (keine Ahnung wie!) ansprechen. Habe Angst davor, auch, dass er sich erst gar nicht treffen will. Oder dass es zu früh ist und ich ihm Druck mache, das will ich natürlich nicht. Es wird mich auch sehr viel Mut kosten. Aber so bin ich gerade auch sehr unglücklich...
Ich möchte ihm natürlich glaubhaft vermitteln, dass es bei einem neuen Versuch nicht so endet wie jetzt, denn wenn er zweifelt wird alles noch schwieriger.

Ich könnte mich sonst auch erst einmal normal mit ihm treffen, und nichts ansprechen, so das er die Veränderung nur selbst sieht und sich seine eigenen Gedanken macht. Und es dann evtl. bei einem 2. Treffen wagen?

Ich verstehe wenn ihr sagt es ist zu früh, aber wie lange sollte ich denn noch warten? Und sollte man in der Zeit Kontakt halten, oder eher nicht? Ich habe eher das Gefühl die Zeit spielt gegen mich, und dass ich mehr Chancen hätte, wenn da noch ein paar Gefühle sind damit er mich überhaupt zurück will, und das er sich nicht schon jemand neues sucht... Das spielt natürlich immer eine Rolle aber gerade in unserem Alter mache ich mir da noch mehr Sorgen

Ich habe auch keine Lust mir jetzt ewig unnötig Hoffnungen zu machen um mir am Ende nach Monaten eine Abfuhr abzuholen (und das befürchte ich eh schon), dann lieber jetzt. Sonst kann ich das Thema nie abhaken.
 
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Daela

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Für Befürchtung kenne ich zu gut. Ich sitze gerade auch ähnlich wie du da drin.

Ich muss jetzt dir KS halten.
Es sit schwer. Aber wir können uns doch hier auch ein wenig austauschen.

Abstand ist wichtig zum vermissen. Ich darf nicht mehr zwingend verfügbar sein.

Wir hoffen doch alle auf ein Ex back.

Ich nehm jetzt den zweiten Anlauf. Denn wir standen da ja schon einmal.

Nicht nur du musst dich ändern. Auch er als Person muss merken er hat was falsch gemacht
 

secondwave

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Ja, der Austausch hier tut gut! Ich lese mir deinen Strang auch nachher mal durch :)

Ich glaube nicht, dass die Methode die du gewählt hast im Moment in meiner Situation Wirkung zeigen würde :S Aber sicher bin ich mir natürlich auch nicht...

Da hast du Recht. Wenn eine Beziehung scheitert, haben beide irgendwo dazu beigetragen und ich hoffe, dass er vielleicht auch mal darüber nachdenkt und nicht nur mein Verhalten schlecht findet, sondern seins auch mal reflektiert.
 

Daela

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Weißt du. Ich weiß auch. Ich on diese strikte kontaktsperre so gut ist.

Er wollte Abstand weil alles zu viel war. Streitereien. Die ex hat die Kinder gegen mich aufgehetzt.. Er stand heulend vor mir. Und da wusste ich. Es war keine Herz Entscheidung sonder Kopf Entscheidung.
Ja ich liebe ihn sehr.
Aber was soll ich tun. Er ist gleich so weit zu sagen dass ich klammer oder oder. Da muss nciht viel passieren.

Deswegen kann ich dich verstehen. So komplett ohne Austausch ist nichts.
Ja gut man denkt es rutscht dann in die Freundschaftsschiene ab. Das kann ich nämlich auch nicht
 
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Ray

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Hallo, ich melde mich nochmal, vielleicht hat ja jemand einen Ratschlag speziell zu dieser Frage.
Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und glaube, ich würde lieber den direkten Weg gehen. Mir ist das zu riskant, kann sonst gut sein das das alles nur in einer Freundschaft endet, denn er ist generell ein freundlicher Mensch und ich würde mir dann zu viele Hoffnungen machen bei jeder Nettigkeit. Also erstmal befreundet sein kommt eher nicht in Frage...

Jeder von uns Verlassenen bastelt sich im Kopf Gründe zurecht, die dafür sprechen es direkt zu versuchen. Das bedeutet Kontakt zu suchen, dem Verlassers nochmal zu zeigen, wie sehr man ihn doch liebt und was für ein großer Fehler es wäre, die Beziehung wegzuwerfen. Das ist aber leider schlichtweg nicht der richtige Weg!

Völlig egal, mit was der Verlassene um die Ecke kommt, mag es nun eine große Geste, die Rose im Mund und den Ghettoblaster auf der Schulter sein, oder etwas beiläufiges: All das wird wirkungslos verpuffen, solange der Verlasser nicht offen für so einen Kontakt ist!

Und wann ist der Verlasser bereit für Kontakt? Wenn er sich von sich aus meldet.

Das ist scheiße. Klar. Aber das ist nunmal der einzig wirklich vernünftige Weg der Kontaktaufnahme.

Normalerweise wird die KS für 7 bis 8 Wochen empfohlen. Dann kann man durchaus mal plingen. Allerdings ist das auch keine Erfolgsgarantie, denn auch dieser Pling kann ins Leere laufen, wenn beim Verlasser in der Zwischenzeit keine Gefühle angewachsen sind.

Du solltest in dich gehen, und dich fragen, ob du wirklich das Risiko eingehen willst ihn jetzt schon zu kontaktieren. Die Konsequenzen werden zu 99% folgende sein:

Er merkt, dass du noch für ihn brennst. Er sieht, dass du noch verfügbar bist und er zurück könnte, wenn er wollte. Und diese Sicherheit wird leider nicht das auslösen, was du dir wünscht. Sondern vielmehr dazu führen, dass er keine Verlustängste aufbaut.

Wenn es dir allerdings wirklich um einen Abschluss geht, weil du fest davon überzeugt bist, dass dir das Leidenszeit erspart und du dann ohne ihn weitermachen kannst, dann kontaktier ihn. Oft ist es nur leider so, dass diejenigen bei einer negativen oder ausbleibenden Reaktion in ein noch tieferes Loch fallen, und eben doch nicht abschließen können, sondern stattdessen bereuen, dass sie die KS nicht durchgezogen haben.
 

Ayk

Aktives Mitglied
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15 Sep. 2017
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Hey secondwave,

Ich klinke mich mal hier mit ein und nehme Dich in Gedanken mal kurz in den Arm.

Ich kann das, was Ray geschrieben hat, nur unterstreichen. Beim Untergang meiner Ehe vor 14 Jahren habe ich meine Exfrau immer wieder um Gespräche gebeten, an ihr Gewissen appelliert und letztendlich die Frage gestellt, ob sie die Ehe noch will. Die Antwort stürzte mich in ein noch tieferes Loch, auch wenn ich im Nachhinein ganz froh bin, dass es ein Ende hatte. Habe danach schließlich eine bessere Jetzt-Ex getroffen. Aber die Zeit des Leidens war schon sehr schlimm und lang! Also mein Rat ist es den Kontakt nicht zu suchen, die Zeit für Dich selbst zu nutzen und auch ein wenig Abstand zu gewinnen. Vertraue auch ein wenig dem Forum, denn das hat mir auch schon geholfen. :PP
 

secondwave

Mitglied
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16 Juni 2020
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Hallo, ich melde mich nochmal!
Vielen Dank für eure lieben Antworten, die haben mir schon sehr geholfen meine Gedanken zu ordnen! :herz:
Der letzte Kontakt war um den 20. Juni rum. Wir hatten, wie schon weiter oben geschrieben, ein gutes Gespräch, in dem er Fragen zu meinem Leben momentan etc. gestellt hat. Ganz plötzlich antwortete er nicht mehr, trotz einer Frage und einer Antwort auf seine Frage meinerseits. Ich weiß bis heute nicht wieso :shakehead:
In der Zwischenzeit ist nichts erwähnenswertes mehr geschehen, kein Kontakt.
Mir geht es die meiste Zeit okay. Aber es gibt Phasen, so wie jetzt, wo ich ihn einfach unendlich vermisse. So schlimm wie jetzt war es noch nie.

Ich kann nicht einschätzen, ob die Zeit gegen mich oder für mich spielt. Ich möchte um ihn "kämpfen", ihm einfach zeigen wie wichtig es und er mir noch immer ist und ihm meine Veränderungen, die immer mehr eintreten, deutlich machen.
Am liebsten würde ich ihm (ganz feige) einen Brief schreiben, indem ich alle meine Gefühle, Gedanken und bisherigen Erkenntnisse/Veränderungen mitteile, das würde wohl emotional und kitschig werden. Aber ich glaube, das ist zu romantisch gedacht und mir wird sicher davon abgeraten werden. Aber irgendwie schätze ich ihn so ein, dass er sowas mögen würde... Ob es zu meinem Ziel führt ist aber die andere Frage.
Aber ob er alternativ auf die Frage nach einem Treffen per Nachricht überhaupt eingehen würde? Persönlich reden würde ich bevorzugen, aber dann würde ich eine Abfuhr direkt ins Gesicht gesagt bekommen... Autsch.
Wieso kann es nicht so einfach wie in Filmen sein ()
Ich möchte nichts falsch machen, könnte auch noch warten soweit kann ich mich disziplinieren, möchte mir mit dem Nichts-Tun gerade aber nichts verbauen.
Wir sind noch jung und ich finde da ist alles nochmal etwas anders, und vielleicht muss man dann anders darangehen, als so strategisch?
Und ich habe Angst, dass er bereits abgeschlossen hat oder es bald tut (vielleicht auch weil er denkt, ich habe selbst abgeschlossen weil ich nicht mehr "gekämpft" habe) und eine Neue hat.

Es ist mir sooo wichtig, und an sich sehe ich in uns so viel Potential. Aber wie schaffe ich denn, dass er das endlich auch tut und mir eine Chance gibt, mich zu beweisen? :cry
 
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