Misstrauen gegenüber LG und Kollegin

Sternchen73

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Hallo,

ich bin früher hier im Forum gewesen und habe für die erste Zeit meiner Beziehung das Affären-Forum genutzt. Jetzt bin ich lange Zeit inaktiv gewesen und seit gestern an einem Punkt gelangt, an dem ich entschieden habe, hier mal wieder zu schreiben.

Mit meinem LG bin ich jetzt offiziell seit März 2016 zusammen. Vorher hatten wir eine recht lange Affäre, die dazu führte, dass er seine Frau für mich verlassen hat.
Wir sind beide 47, ich habe 2 erwachsene Kinder, die nicht mehr bei mir wohnen. Er hat 3 Kinder im schulpflichtigen Alter, die jedes zweite Wochenende bei ihm sind. Aktuell haben wir zwei Wohnorte, weil er eine Immobilie besitzt in dem Ort, wo er herkommt und wo auch die Ex und die Kinder leben. Meine Wohnung liegt in unserem Arbeitsort (knapp 100 Kilometer entfernt), dadurch müssen wir weniger pendeln und ich genieße es, mich zurück ziehen zu können. Dennoch verbringen wir eigentlich immer unsere Zeit gemeinsam.

So viel zu den Eckdaten.

Unsere Beziehung ist eigentlich richtig toll. Wir haben vieles gemeinsam, können sehr gut zu zweit sein und kommen wunderbar miteinander aus. Dennoch gab/ gibt es schwierige Themen in unserer Beziehung. Diese einfach mal als Stichpunkte aufgelistet:
- meine Rolle als Stiefmutter (unterschiedliche Vorstellungen)
- seine große Eifersucht
- mein Job (besser bezahlt, mehr Verantwortung, viel Stress - damit hat er Probleme und wenig Verständnis für)

Über diese Themen streiten wir immer wieder mal. In dem letzten Jahr auch recht heftig. Hinzu kam/ kommt, dass ich bedingt durch die Corona-Pandemie sehr viel arbeiten musste und auch zwischendurch kurz vor einem Burnout war. Dadurch ist meine Libido stark gesunken und mein LG fing an, um Sex zu betteln und mich stark mit dem Thema unter Druck zu setzen.

Und nun zum eigentlichen Thema:
Es gibt eine gemeinsame Kollegin von uns, die einfach nur total lieb, lustig und nett ist. Im letzten Frühjahr trennte sie sich kurzzeitig von ihrem Mann. Sie wollte leben und feiern und ihr Mann war eher langweilig. Es ergab sich, dass wir uns viel getroffen haben. Entweder zu dritt oder mit mehreren, aber auch nur ich mit der Kollegin. Sie ist eine herzensgute, sorgt überall für gute Stimmung und mag es wenn alle glücklich sind.
Irgendwie hat es dann ein paar Situationen gegeben, in denen mein LG alleine bei ihr war (geholfen einen Schrank auf zu bauen, einen neuen Schuppen gebaut usw). Weiter ist es vorgekommen, dass sie meinem LG Dinge erzählt hat, die ich ihr angeblich über unsere Beziehung erzählt hätte. Leider völlig aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt. Das konnte ich klären, auch wenn es natürlich erst einmal zu Stress bei mir und meinem LG geführt hat.

Im Oktober ist mein LG mit der Kollegin und zwei weitere Kollegen essen gewesen. An dem Abend hat sie ihm erzählt, dass sie sich in ihn verliebt habe und der Meinung sei, dass ich nicht die richtige für ihn sei. Mein LG war vorm Kopf gestoßen und hat ihr gesagt, dass er nur mich liebt und sie als Kollegin und Freundin sehr schätzt, aber mehr auch nicht. Er hat seinem Kollegen sofort von dem Gespräch erzählt und darum gebeten, dass dieser mit dafür sorgt, dass er nicht alleine irgendwo mit der Kollegin sei, damit sie nicht auf die Idee kommen könne, irgendwelche Gerüchte zu verbreiten.
Mir hat er ebenfalls sofort von dem Gespräch berichtet. Im ersten Moment war es mir egal, dennoch fing es an an mir zu nagen. Vor allem, weil ich eines Abends aus dem Augenwinkel sah, dass er eine WhatsApp von ihr bekam, mit Kuss- und Herzsmileys. Als es sich ergab und ich (welches ich eigentlich nie mache) in sein Handy geschaut habe, war ihr Chatverlauf gelöscht. Ich habe ihn aber nicht darauf angesprochen.
Dieses ist Ende Oktober gewesen.
Zwischen durch ploppten immer mal wieder so komische Sachen auf. Eigentlich vertraue ich ihm und hatte auch kein Interesse ein Drama daraus zu machen. Sie ist seit Ende November auch wieder mit ihrem Mann zusammen und ich weiß, dass mein LG mich sehr liebt.

Ende Januar eskalierte es erneut. Da hatte sie meinem LG wieder erzählt, was ich angeblich über unsere Beziehung erzählt hätte. Dabei wurde klar, wie eng sie immer noch mit einander im Kontakt stehen. Ich musste meinem LG dieses alles aus der Nase ziehen und er hat dann auch zugegeben, dass es seinem Ego gut tut, dass jemand ihn so sehr mag und ihm dieses zeigt.
Dieses zu einem Zeitpunkt, wo ich kurz vorm Burnout stand. Ich habe tatsächlich keine Emotionen, außer Erschöpfung und Müdigkeit gespürt und wusste, dass eine Konsequenz daraus sein kann, dass mein LG eben geht. Brauchte aber Zeit, um aus meinem Loch zu kommen. Dieses habe ich meinem LG auch so gesagt. Er wurde richtig wütend, weil er keine andere möchte, nur mich liebt usw

Und jetzt musste ich schon wieder feststellen, dass er viel mit der Kollegin schreibt, den Chatverlauf löscht und mir gegenüber behauptet, sie hätten lediglich bei der Arbeit Kontakt.

Da ich ja weiß, wie dreist er seine Ex-Frau während unserer Affäre angelogen hat und wie wichtig WhatsApp für uns während der Affäre war, stört mich dieses Gefühl angelogen zu werden immens. Wenn es alles nichts ist, müsste er ihren Chatverlauf nicht löschen und mir doch nicht verheimlichen, dass sie viel miteinander schreiben, oder?

Ich bin selten eifersüchtig und habe ihm auch gestern gesagt, dass wenn er sich verliebt hat, dann ist es so und ich kann es nicht verhindern. Ich erwarte einfach nur, dass er ehrlich ist und er soll mich nicht anlügen. Dazu hat er gar nichts gesagt und ich weiß jetzt nicht was ich machen soll.
Diese Woche haben wir beide Urlaub, er hat seine Kinder und ich möchte eigentlich am liebsten jetzt in meine eigene Wohnung fahren. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl mit den Beiden und weiß, dass ich mit meinem Gefühl selten daneben liege. Dennoch weiß ich auch, dass ich ihn auf Grund unserer Vorgeschichte vielleicht zu sehr misstraue.

Ich habe auch keine Lust die Kollegin anzusprechen. Sie weiß ja noch nicht einmal, dass ich weiß, dass sie immer mal wieder Tatsachen verdreht hat, damit mein LG enttäuscht von mir ist. Und dass ich seit Monaten nur noch oberflächlich mit ihr spreche, damit sie nichts über mich erfährt.

Von daher weiß ich gerade nicht, was ich machen soll. Das Feld räumen? Laufen lassen und nur die guten Seiten der Beziehung genießen? Erneut mit meinem LG sprechen, auf die Gefahr hin wieder angelogen zu werden? Mit der Kollegin sprechen? Mit beiden zusammen sprechen?
 

Mod Sleepy

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Hallo Sternchen73,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Sleepy aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt
 

Mod Sleepy

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Hallo Sternchen,

eigentlich ging bei mir schon ein Warnlicht an als ich mit deinem Eingangspost angefangen habe. Viel hast du hinterher auch direkt selbst bestätigt und ich kann deine Gedankengänge absolut nachvollziehen.

Ich denke auch, dass du aufgrund eurer Vorgeschichte sicherlich mehr misstrauisch bist als wenn ihr euch unter "blütenweißen" Umständen kennengelernt hättet. Du kennst die Situation mit deinem Partner auch bereits als Affärenfrau und daher auch die Schattenseiten jetzt wo du dich selbst in der Situation der damaligen Ehefrau wähnst. D.h. du kennst die Reaktionen, die Ausflüchte und auch die Anzeichen aus eigener Erfahrung. Wenn dein Bauchgefühl da anschlägt, dann wahrscheinlich nicht grundlos. Das ist halt immer so das Problem mit Affären, selbst wenn man den OdB am Ende für sich gewinnen konnte.. aber so wie man eben einen OdB gewinnt, so kann man ihn am Ende auch verlieren.

Gut finde ich von deinem Partner, dass er der Kollegin erstmal klare Signale gesandt und sich zu dir bekannt hat. Ich würde jetzt auch denken, dass das in dem Moment schon auch so gewesen sein dürfte. Er wird evtl. schon gute Absichten haben. Aber dass der nicht heimlich mit ihr am flirten ist glaube ich keine Sekunde.

Das Problem hier sehe ich eher in einem schleichenden Prozess.
Da haben wir auf der einen Seite dich - die ehemalige AF - für die er damals sicher Feuer und Flamme war. Hier gibt es zu reflektieren, was sich im Vergleich zu eurer Affärenzeit geändert hat. Da wirst du eventuell die sprühende, interessante Frau gewesen sein. Eine, die noch dazu wahrscheinlich ständig für Sex verfügbar war und ihm den Himmel bereitet hat. Anders kann ich mir das schwer vorstellen, dass er sich da von der Ehe gelöst hatte um zu dir zu können.
Nun hast du halt die Faktoren die ein Leben und eine Beziehung mit sich bringen. Die negativen Seiten, Burnout, Stress, sinkende Libido....

Das ist dann der Moment, an dem man der Kollegin Tür und Tor öffnet. Wenn sie sich so verhält wie du mutmaßlich damals, ihm das Ego streichelt, seine Hilfe in Anspruch nimmt (Schrank aufbauen), ihm schmeichelt und sie ihn noch dazu sexuell reizt, dann wird er wohl früher oder später für sie kristallisieren - gerade wenn du derzeit nicht so kannst.

Ich wünschte, ich könnte da etwas anderes vermuten - etwas das positiver ist, etwas dass mehr an den treuen Ritter glauben lässt - aber meine Erfahrungen lassen das nicht zu.

Ich denke, dass diese Kollegin eine potenzielle Gefahr ist. Wenn sie dran bleibt könnte es schon sein, dass er ihr irgendwann - wider Willen - erliegt.

Von daher weiß ich gerade nicht, was ich machen soll.
Was möchtest du denn?

Und dass ich seit Monaten nur noch oberflächlich mit ihr spreche, damit sie nichts über mich erfährt.
Das hier finde ich gut. Ich halte diese Kollegin für ein Biest. Es ist immer eine Sache, wenn man sich an vergebene Männer ranmacht - das mag ich nicht beurteilen. Eine andere ist es im Kollegen- und Freundeskreis. Und da Intrigen zu spinnen ist einfach unfein. Bei dir auf vertrauensvoll machen und sich hinter deinem Rücken an den Mann ranmachen.... Das gehört sich nicht und ist auch kein guter Zug von ihr.

Laufen lassen und nur die guten Seiten der Beziehung genießen?
Nein, laufen lassen würde heißen sehenden Auges in den Betrug zu rennen und wegzublicken. Ich würde das unterbinden, allerdings nicht mit Regeln, Vorwürfen und dergleichen.
Ich würde versuchen mich zusammenzunehmen und dem Mann erneut zu zeigen warum DU diejenige bist, für die er seine Frau damals verlassen hat. Sich wieder mehr in die Richtung entwickeln wie damals als er lichterloh brannte. Mal was heißes anziehen, ihn reizen. Natürlich ohne klammerndes Verhalten.

Schaff dir selbst sexuelle Anreize und dann nimm ihn her, damit ihm Hören und Sehen vergeht. Gebe ihm Aufgaben damit er sich wichtig fühlt. Soll er für dich mal was aufbauen und dann schaust du ihn hingebungsvoll und dankbar an. Keine Diskussionen, kein Gerede hinsichtlich "was wäre wenn die Kollegin". Keine Vorwürfe. Sie ist unwichtig, sie ist lediglich die Gelegenheit dem Trott zu entkommen und sich mal wieder richtig als Hengst zu fühlen. Du bist der Hauptgewinn!

Schau, dass es dir gut geht. Gesundheitlich und seelisch. Achte auf dich, richte dich schön her unternehme etwas, erfreue dich an deinem Leben und lass ihn daran teilhaben... als Zuschauer.

Natürlich ist es traurig, weil man natürlich hofft dass der LG einem auch in schlechten Zeiten zur Seite steht wenn man mal selbst eine Weile nicht funktioniert, aber mit so einer "Kollegin" in der Hinterhand wäre ich ganz vorsichtig.

Die Frau würde ich ausschalten mit allen weiblichen Kniffen die ich habe. Denn eins muss man gerade bei Affärenmännern im Auge behalten - die verlassen ihre Partnerinnen äußerst ungern und lagern oft lediglich ihre Bedürfnisse aus. Aber im Grunde wollen die meisten das ja von ihren Partnerinnen haben.
Die Chancen stehen denke ich gut, dass er sich deiner sehr rasch wieder besinnt wenn du es eben auch tust. Natürlich nur dann, wenn es dein Wunsch ist deinen Partner zu halten.

Gruß Sleepy
 
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Sternchen73

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Hallo Sleepy,

schön zu hören, dass du mein Bauchgefühl teilst. Also, mein Bauchgefühl ist nicht schön, aber die Bestätigung, dass ich nicht übertreibe, hilft mir.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein LG total glücklich wäre, wenn ich wieder ein bisschen mehr wäre, wie damals zu Affärenzeiten. Denn es ist exakt so, wie du es schreibst.

Gestern fehlte mir einfach die Kraft, um diese Kollegin mit meinen weiblichen Waffen zu schlagen. Ich weiß, dass ich es könnte, weil mein LG mich immer noch sehr begehrt. Und vielleicht ist es die falsche Strategie, ihm zu sagen, dass es ok ist, wenn er die Kollegin lieber möchte.

Das Gefühl angelogen zu werden, setzt mir ziemlich zu. Vor allem, weil ich merke, wie machtlos ich bin. Ich weiß ja, dass er dann zu andere Messengerdienste wechseln kann, damit ich nicht mit bekomme, wenn sie mit einander schreiben. Dieses Gefühl wieder los zu werden, braucht Zeit und eine Strategie.

Natürlich ist es mein Wunsch meinen LG zu halten. Wir haben es eigentlich wirklich sehr gut miteinander, aber das letzte halbe Jahr ist auch sehr anstrengend gewesen. Ich habe mich nicht immer wirklich verstanden gefühlt und habe zwischendurch auch mal gedacht, dass das Leben einfacher wäre, wenn mein LG mit einer Frau zusammen wäre, die nur seine Bedürfnisse berücksichtigt. Und keine Frau, wie mich an seiner Seite hätte. Eine Frau mit einem verantwortungsvollen Job mit einer zwischen 40 und 60 Stunden Woche.

Und ja, die Kollegin ist ein Biest. Ich bin sehr über ihr Verhalten enttäuscht und es ärgert mich, dass ich jetzt so vorsichtig sein muss. Und weiß, dass ich aufpassen muss, meinen LG nicht weiter in ihre Arme zu treiben.
 

Mod Sleepy

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Hallo Sternchen,

also ich will deinem Partner auf keinen Fall eine Affäre andichten. Wir wissen ja nicht, ob da schon was gelaufen ist oder nicht.

Es schadet aber keinesfalls äußerst wachsam zu sein und die Gefahr zu erkennen.

Und vielleicht ist es die falsche Strategie, ihm zu sagen, dass es ok ist, wenn er die Kollegin lieber möchte.
Naja, damit machst du dich ja selber klein. Was sollte er denn für einen Grund haben die Kollegin lieber zu wollen als dich? Du bist doch der Jackpot. Wenn du diesen Frame fährst dass es "ok" sei, dann solltest ihm schon die Grenzen aufzeigen, nämlich dass wenn er sie lieber will du ihn nicht aufhalten wirst, aber dass er dann bei dir nicht wieder ankommen braucht.

Ich habe einen Partner der kommuniziert recht offen über männliche Belange und die "Gefahren" einer Affäre. Es missfällt mir zum Teil und ich denke auch zum Teil dass es ja nicht so schwer sein kann, seinen P**** in der Hose zu lassen anstatt ihn nach irgendwelchen Frauen auszufahren... allerdings erklärte er mir das schon recht schlüssig wo die Trigger sind was mir geholfen hat, das besser nachzuvollziehen und die Gefahren auch rechtzeitig zu erkennen.
Daher meine ich, dass da durchaus was im Busch sein kann bei euch. Dass es schon arg weit fortgeschritten ist denk ich nicht mal. Ich glaube schon, dass der Mann noch auf dich abfährt und das alles mit DIR erleben will.

Der Kollegin würd ich wirklich gar nichts mehr erzählen. Ich mein was soll das, du erzählst ihr was im Vertrauen und sie schmückt das aus weil sie hinter deinem LG her ist... der würde ich was husten wenn es offiziell wäre dass du das alles weißt. Aber ok das ist meine unstrategische Meinung zu dem Thema. Die hat nichts zu sagen. :shakehead: Ich würd sie jetzt nur noch wie eine (wenig geliebte) Kollegin behandeln. Höflich aber nicht zugewandt.

Wie ist es bei dir? Wächst deine Lust auf ihn jetzt wo du weisst, dass andere Frauen ihn gut finden? Wünschenswert wäre es ja für einen guten Frame. Und ist die Unlust wegen dem drohenden Burnout oder findest du ihn nicht mehr sexuell anziehend? Ihr seid ja jetzt in Wolfgangs 4 Jahresfrist wo es langsam brenzelig wird.

Hast du den Mann-Frau Konflikt schon gelesen?
 
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Sternchen73

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Hallo Sleepy,

ich will meinem Partner auch keine Affäre andichten und glaube auch nicht, dass da mehr als heftiges geflirtet läuft. Aber das schon so, dass er es mir verheimlichen möchte/ muss.

Vielleicht hört es sich wie klein machen an, wenn ich sage "es ist okay,wenn du sie lieber haben möchtest, als mich" - darin enthalten ist aber ganz klar auch "dann bin ich aber weg, und zwar für immer".

Dieses weiß mein LG auch und er weiß auch, dass ich es ernst meine.

[QUOTE="Mod Sleepy, post: 2036272, member:
Wie ist es bei dir? Wächst deine Lust auf ihn jetzt wo du weisst, dass andere Frauen ihn gut finden? Wünschenswert wäre es ja für einen guten Frame. Und ist die Unlust wegen dem drohenden Burnout oder findest du ihn nicht mehr sexuell anziehend? Ihr seid ja jetzt in Wolfgangs 4 Jahresfrist wo es langsam brenzelig wird.

Hast du den Mann-Frau Konflikt schon gelesen?[/QUOTE]

Ich habe den Mann-Frau Konflikt bereits gelesen und habe mir auch schon meine Gedanken gemacht. Bei uns ist auch eine Schieflage im Machtverhältnis entstanden. Mein LG ist teilweise sehr klammernd gewesen und hat u.a. dadurch an sexueller Attraktivität verloren.
Meine Unlust hängt/ hing zum größten Teil mit meiner berufsbedingten Erschöpfung zusammen, aber nicht nur!
Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Lust gestiegen ist, seit dem ich weiß, dass andere Frauen ihn gut finden.

Mir ist aber gestern durch das Schreiben klar geworden, dass ich mich wieder verändern muss, wenn ich die Beziehung nicht aufgeben möchte. Einfach wieder entspannter sein und mich nicht zu sehr darauf ausruhen, dass er mich liebt und nicht verlieren möchte.
Das müsste mein Frame sein!
 

Mod Sleepy

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Hallo Sternchen,

ich würde mir auch etwas schwer tun, dir zu etwas raten was sich für dich nicht stimmig anfühlt und es ist auch möglich, dass ich einen Sturm entfessele indem ich dazu rate "einfach" öfter mit ihm zu schlafen. So einfach wie das klingt ist es nämlich nicht.

Es ist unglaublich schwer für eine Frau wenn sie eben einfach keine Lust auf Sex bzw. den Mann hat, dennoch mit ihm zu schlafen. Und ein Mensch hat grundsätzlich das Recht über seinen Körper und das was er damit anstellt zu entscheiden. Und zwar das alleinige Recht.

Aber seit Anbeginn der Zeit setzen wir Frauen unseren Körper ein. :coolwink: Mittel und Wege gibt es und du als Frau bestimmst da die Regeln.

Bei mir war das früher auch so, begonnen hatte es etwa nach 4 Jahren, gehalten hat die Beziehung 10 Jahre.
Ich war selbst in meiner Ehe in der Situation dass mein Exmann irgendwann sexuell so attraktiv für mich war wie eine Toastbrot. Wohl wusste ich ihn menschlich jedoch zu schätzen und wollte die Beziehung erhalten. Sexuell hatte ich natürlich Bedürfnisse, aber nicht mit ihm. Allein wenn er schon am Arm gekrabbelt hat, hätte ich aus dem Fenster springen wollen und ich war auch froh wenn er mich in Ruhe gelassen hat sodass irgendwann gar nichts mehr lief. Diese ganzen "Betteleien" und "Krabbeleien" waren für mich wirklich nicht sehr anziehend und ich bin eher noch mehr abgelascht. Hätte mir jemand dazu geraten halt öfter mit dem Mann ins Bett zu gehen - ein kalter Schauer wäre mir über den Rücken gelaufen.

Man muss aber halt auch die Sicht des Mannes im Blick behalten. Wenn er eben ein Mann mit einer hohen Libido ist und sich da eben gerne auslebt, dann ist es nicht der schlauste (strategische) Zug, wenn man ihm das als Partnerin entzieht. Es gibt viele Männer die klagen und jammern Jahre, verzichten auf Sex und leiden vor sich hin... und dann gibt es die, die sich dann eine Nebengespielin suchen bzw halt irgendwann offen sind dafür. Ob man es ihnen vorhalten kann? Früher hätte ich gesagt: "Ja klar. Der Unhold!" aber inzwischen versuche ich das differenzierter zu sehen. Der Mann ist ja keine Beziehung eingegangen um dann sexuell irgendwann zu verhungern nur weil er die Frau eben liebt.

Daher glaube ich, dass wenn sich in der Schieflage nichts tut und er weiter wimmert und du weiter keine Lust hast, dass eure Beziehung irgendwann enden wird.Vielleicht könnt ihr ja irgendwie Kompromisse finden mit denen ihr beide auskommen könnt.

Ich sprech das aber nur an, weil du die Beziehung erhalten möchtest.
 
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Sternchen73

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Hallo Sleepy,

das hier unterschreibe ich
Ich war selbst in meiner Ehe in der Situation dass mein Exmann irgendwann sexuell so attraktiv für mich war wie eine Toastbrot. Wohl wusste ich ihn menschlich jedoch zu schätzen und wollte die Beziehung erhalten. Sexuell hatte ich natürlich Bedürfnisse, aber nicht mit ihm. Allein wenn er schon am Arm gekrabbelt hat, hätte ich aus dem Fenster springen wollen und ich war auch froh wenn er mich in Ruhe gelassen hat sodass irgendwann gar nichts mehr lief. Diese ganzen "Betteleien" und "Krabbeleien" waren für mich wirklich nicht sehr anziehend und ich bin eher noch mehr abgelascht. Hätte mir jemand dazu geraten halt öfter mit dem Mann ins Bett zu gehen - ein kalter Schauer wäre mir über den Rücken gelaufen

Genau so ist es mir in meiner damaligen Ehe ergangen. Da lief auch irgendwann gar nichts mehr, und wir hatten nach und nach generell immer weniger gemeinsam - da war die Trennung nach 18 Jahren irgendwann unausweichlich. Und auch ein Schritt, den ich noch keinen Tag bereut habe.

Bei meinem LG schätze ich die Situation (noch) anders ein. Es ist nicht so, dass nichts mehr läuft (es ist schon so, dass wir meistens 1-2 die Woche miteinander schlafen). In der Zeit von November - Februar ist die Frequenz deutlich niedriger gewesen. Das ist aber auch eine Zeit gewesen, in der es mir tatsächlich passiert ist, dass ich im Sitzen auf dem Fußboden vor dem Ofen eingeschlafen bin. Wirklich ein Ausnahmezustand, aus dem ich mich seit Monaten wieder raus arbeite.

Insgesamt möchte ich unsere Beziehung schon als recht körperlich bezeichnen. Wir fassen uns viel an, schlafen immer nackt unter einer Decke usw. Mein LG hat lediglich eine viel höhere Libido als ich. Und teilweise so, dass es mich echt stresst. Insbesondere, wenn ich einfach nur das Bedürfnis habe, mich anzukuscheln und zu entspannen. Dann ertrage ich es auch nicht, wenn er anfängt mich zu streicheln usw.
Ebenso stresst es mich, wenn er alles in Frage stellt, wenn wir 3 Tage keinen Sex hatten.

Mir ist aber gestern durch das Schreiben klar geworden, dass ich mich wieder verändern muss, wenn ich die Beziehung nicht aufgeben möchte. Einfach wieder entspannter sein und mich nicht zu sehr darauf ausruhen, dass er mich liebt und nicht verlieren möchte.
Das müsste mein Frame sein!

Damit meine ich, dass ich beim Schreiben und Lesen gestern festgestellt habe, dass das wofür mein LG mich so sehr liebt, im Alltag ein Stück weit verloren gegangen ist. Wir haben zwar eine tolle Beziehung und mussten während der Lockdowns feststellen, dass wir sehr gut zu zweit sein können. Wir reden und lachen viel und können uns gut miteinander beschäftigen (auch wenn wir beide auch gerne unter Menschen sind, gerne feiern usw.). Aber in den letzten Monaten ist mir dieses ein Stück weit abhanden gekommen. Ich bin sehr angespannt gewesen, habe viel über die (Corona)Situation gemeckert, viel an meinem LG kritisiert und mich meiner wohl zu sicher gewesen.

Ich weiß, dass ich mich nicht von einem auf dem anderen Tag verändern kann. Und ich weiß auch, dass ich ihn nicht permanent loben und wie einen Held betrachten kann, sowie die Kollegin (weil er ja explizit da war, um einen Schrank aufzubauen). Im Alltag ist es ja doch ein wenig anders.

Wenn er dafür die Kollegin braucht, dann ist es leider so. Ich beobachte dieses mit den Beiden jetzt noch eine Weile, und dann schaue ich, wann meine Grenze erreicht ist.
Dieses Gefühl angelogen zu werden, lässt mich nicht los. Heute musste ich leider feststellen, dass sie jetzt keine WhatsApp mehr schreiben, sondern SMS (lässt sich einfacher und schneller löschen). Von daher gibt es ja etwas zu verheimlichen. Mich ärgert es auch, dass ich immer wieder ein wenig kontrolliere (lese keine Nachrichten, sondern habe es bei meinem LG in der Vorschau im Handy gesehen). Ich bin eigentlich kein eifersüchtiger Mensch und nehme mir selber auch das Recht raus, ab und zu anderen Männern eine Nachricht zu schicken. Aber alles Nachrichten, die mein LG lesen dürfte und es sind keine Männer, die mir erzählt haben, dass sie sich in mich verliebt haben und die auf integranter Weise versucht haben mich gegen meinen LG zu bringen. Das ist für mich der entscheidende Unterschied.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Hallo Sternchen,

du wirst ja super von Sleepy beraten, daher möchte ich nur hier und da noch etwas ergänzen:

Ebenso stresst es mich, wenn er alles in Frage stellt, wenn wir 3 Tage keinen Sex hatten.

Sex hat nach dem Sexualwissenschaftler Christoph Joseph Ahlers gerade für Männer die wichtige Bedeutung vom Partner wahrgenommen und angenommen zu werden. Er ist insofern auch Kommunikation, da wir körperlich Beachtung, Zuneigung, Geborgenheit, Nähe und Liebe kommuniziert bekommen. Sexentzug oder eine Missachtung der Sexualität in einer Beziehung ist für einen Mann gleichzusetzen mit Liebesentzug.
Auf einer rationalen Ebene sollte also eigentlich klar sein, dass Sex elementar für einen Mann ist.
Wenn dann nicht immer die Gefühle im Weg wären, du schreibst ja:

Mein LG hat lediglich eine viel höhere Libido als ich. Und teilweise so, dass es mich echt stresst. Insbesondere, wenn ich einfach nur das Bedürfnis habe, mich anzukuscheln und zu entspannen. Dann ertrage ich es auch nicht, wenn er anfängt mich zu streicheln usw.

Und hier entsteht ein böser Kreislauf: Er stresst dich mit seiner hohen Libido, sodass sie deine Lust vergrault, dadurch fühlt er sich zurückgesetzt, was ihn in seiner Verzweiflung noch klammriger macht, was deine Libido bloß weiter wegdrückt. Zu seiner Verzweiflung passt auch das Infragestellen von allem, ist ein wenig Drama, aber nachvollziehbar, wenn man aus einer Beziehung kommt, die sexuell eben nicht erfüllend war. Da hat man als Mann auch das Gefühl, Jahre der sexuellen Selbstentdeckung verpasst zu haben, will vieles nachholen und fürchtet vom Regen in die Traufe gekommen zu sein, wenn die Partnerin mal nicht so kann, wie man(n) will.

Vielleicht könnt ihr ja irgendwie Kompromisse finden mit denen ihr beide auskommen könnt.
Das halte ich für den einzigen Weg, sofern dein Partner zwei Fähigkeiten mitbringt, Empathie und Kommunikationsfähigkeit.
Vielleicht wäre es gut, einen schönen Abend herzurichten, man kocht was schönes, lässt gute Musik laufen, und wenn die Stimmung entspannt und aufgelockert ist, dass man dann dem Partner sagt, dass man etwas auf dem Herzen hat. Es ist wichtig, klar in das Gespräch einzusteigen. Wenn eine Frau sagt, sie hat was auf dem Herzen, etwas beschäftigt sie seit längerem, dann wird im Idealfall beim Mann der Beschützerinstinkt geweckt und er hört zu.
Dann könntest du ihm versichern, dass du euer Sexleben toll findest, dass sollte ihm Sicherheit geben.
Aber, dass du als Frau anders funktionierst als eben ein Mann. Die starke Zielorientierung auf Sex bei allem möglichen Handlungen wie eben Kuscheln bewirkt, dass du dich ständig unter Druck gesetzt fühlst, sexuellen Erwartungen sogleich gerecht werden zu müssen. Dieser Druck lässt dich aber nicht entspannen und den Moment mit ihm genießen, und schon gar nicht erzeugt er Lust auf Sex. Aber genau dies würdest du gerne spüren, und ob er dir dabei helfen könnte.

Vielleicht fällt dir an meinen Sätzen zweierlei auf, zum einen sie sind recht sachlich, aber genau diese klare Sprache brauchen wir Männer, um zu kapieren, was das Problem ist und wie wir Teil der Lösung werden können, und zum anderen gibt es keine Vorwürfe in seine Richtung, sondern du beschreibst wie Dinge auf dich wirken, wie du dich dabei fühlst, was ihm helfen soll, sich in dich hinein zu fühlen, denn er kann als Mann eben nicht wissen, wie es ist, eine Frau zu sein. Was Sexualität anbetrifft, so können wir Männer sofort aus dem Kaltstart heraus heiß werden, aber Frauen brauchen in einer geregelten Beziehung, wo eben auch Alltag eingekehrt ist, oftmals ein langsames Anlaufen des Motors, damit er heiß wird.

Oftmals passiert es uns Männern, gerade wenn wir sehr körperlich sind, dass wir dies im Laufe der Zeit vergessen und eben alles mögliche als ein Sprungbrett zum Sex erachten. Da braucht es immer wieder mal Kommunikation und ein Wachrütteln, damit wir lernen eine Partnerin mit geringerer Libido mit der unsrigen nicht zu erschlagen.

Und die Lösung könnte eben so aussehen, dass er selber vielleicht auch mal Momente wie eben Kuscheln nur als genau das wahrzunehmen. Dies würde zum einen dir helfen, wieder entspannter zu werden und dich fallen zu lassen und somit Lust zu entwickeln, und zum anderen sind solche Momente an sich auch kostbar, dieser eine Moment kommt nicht wieder, und vielleicht findet er es auch schön, solche Momente entsprechend wahrzunehmen ohne das er mit einem Ziel verbunden wird. Das Leben ist oftmals so schnelllebig, dass wir Momente der Umarmung etc. vergessen haben, wertzuschätzen.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Diese Problematik, dass Frauen einfach eine längere Anlaufzeit benötigen, um sexuell in Stimmung zu kommen und Mann hier auch entsprechende Fertigkeiten entwickeln muss, um ein guter Liebhaber zu werden, wird sehr gut in dem Ratgeber von Lou Paget "Der perfekte Liebhaber" abgehandelt. Eventuell eignet es sich als ein Geschenk zu irgendeinem Anlass. Es gibt auch ein Pendent dazu: "Die perfekte Liebhaberin". Man könnte ja gemeinsam die Bücher lesen. Dadurch entsteht immer auch Rede- und Mitteilungsbedarf, was gut ist, weil so lernen sich die beiden Partner in ihren Bedürfnissen auch besser kennen und entwickeln sich gemeinsam weiter.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Abseits von der Thematik "Sexualität", sind meiner Meinung nach fehlende Unternehmungen oftmals ein Einfalltor für Dritte. Du schreibst ja:

Aber in den letzten Monaten ist mir dieses ein Stück weit abhanden gekommen. Ich bin sehr angespannt gewesen, habe viel über die (Corona)Situation gemeckert, viel an meinem LG kritisiert und mich meiner wohl zu sicher gewesen.

Unternehmungen, oder gemeinsame Abenteuer, wie ich sagen würde, sind Klebstoff für eine Beziehung, sie schaffen Substanz, die sich immer wieder in Form von Erinnerungen abrufen lässt. Du musst dich nicht von einem auf den anderen Tag ändern, aber vielleicht könnt ihr gemeinsam den Besen in die Hand nehmen, und ein wenig Alltagstrott rauskehren, indem ihr mal eine kleine Liste von Unternehmungen macht, die man in diesen Zeiten machen kann, und dann jeden Monat ein oder zwei davon in Angriff nehmt? Und ich schreibe bewusst "gemeinsam", weil das sollte von euch beiden kommen. Schief geht es, wenn einer mit seinem Aktionismus den anderen erschlägt und mitzureißen versucht. Jetzt, wo es wärmer wird, gibt es ja ein paar Möglichkeiten, ob Picknicks in der Natur oder mit einem Schlauchboot an einem Wochenende einen Fluss abfahren usw.
Das würde dich auch als Frau wieder ins Zentrum rücken.
 

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
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Hallo Philipp,

vielen Dank für deine mänliche Sichtweise. Das hilft mir sehr

Und hier entsteht ein böser Kreislauf: Er stresst dich mit seiner hohen Libido, sodass sie deine Lust vergrault, dadurch fühlt er sich zurückgesetzt, was ihn in seiner Verzweiflung noch klammriger macht, was deine Libido bloß weiter wegdrückt. Zu seiner Verzweiflung passt auch das Infragestellen von allem, ist ein wenig Drama, aber nachvollziehbar, wenn man aus einer Beziehung kommt, die sexuell eben nicht erfüllend war. Da hat man als Mann auch das Gefühl, Jahre der sexuellen Selbstentdeckung verpasst zu haben, will vieles nachholen und fürchtet vom Regen in die Traufe gekommen zu sein, wenn die Partnerin mal nicht so kann, wie man(n) will.

Dieses trifft es so sehr!
Gespräche zu diesem Thema sind bislang meistens schief gelaufen, aber ich werde es erneut versuchen und dabei deine Ratschläge beherzigen. Ich bin zwar in Gesprächen immer sehr klar und sachlich und in den Augen meines LGs oft zu rational. Er ist der emotionalere und romantischere von uns beiden. Vielleicht brauche ich eine gesündere Mischung.

Unternehmungen, oder gemeinsame Abenteuer, wie ich sagen würde, sind Klebstoff für eine Beziehung, sie schaffen Substanz, die sich immer wieder in Form von Erinnerungen abrufen lässt.

Hier gebe ich dir ebenfalls recht. Wir sind eigentlich ein Paar, die viele gemeinsame Unternehmungen machen. Dieses ist, jetzt wo ich darüber nachdenke, tatsächlich in den letzten Monaten verloren gegangen. Ich bin sehr träge geworden und habe uns dabei recht häufig vernachlässigt. Das muss ich wieder ändern.
Wir teilen viele Interessen und können uns für ähnliche Dinge begeistern. Das müssen noch nicht einmal große Dinge sein - sondern können Kleinigkeiten sein, wie durch meine Heimatstadt zu spazieren und spannende Dinge zu entdecken. (architektonisch, historisch, handwerklich u.ä.). Ich muss nur einfach wieder meine Trägheit überwinden.

Da ich gänzlich unromantisch bin, wäre das Größte sicher, wenn ich einen Picknickkorb packen würde und meinem LG damit überraschen würde - aber dieses wäre sicher to-much :lach: Ich muss ja auch authentisch bleiben
 

Mod Sleepy

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Da ich gänzlich unromantisch bin, wäre das Größte sicher, wenn ich einen Picknickkorb packen würde und meinem LG damit überraschen würde - aber dieses wäre sicher to-much :lach: Ich muss ja auch authentisch bleiben
Wieso? Brauchst ja keine roten Rosen und Kerzen einpacken. Paar Leckereien die euch beide schmecken und ab auf ne Wiese in nem Park.

Weisst, Sternchen. Wenn es jetzt nichts ist wo du dich um 180 Grad verbiegen musst und wo sich alles dagegen sträubt, dann mach ruhig sowas - auch wenn du es alleine für dich nicht machen würdest.
Und ein Picknick im Park ist nun wahrlich nichts wo man sich wie in einer Folterkammer vorkommen müsste :grins:

Du hast also jetzt schon eine gute Idee. Mach das! Der wird Augen machen.

Ich kann die Trägheit aber absolut nachvollziehen. Das geht mir auch oft so. Man hat Ärger im Beruf, viel Stress und kommt nachhause, da will man eigentlich sein Leid klagen und dann seine Ruhe haben, vor dem Kamin einschlafen usw.
Ich ticke zu 100% genauso.
Nur sonderlich anziehend ist das halt nicht.

Ich finde du hast in deinen Posts sehr gute Ansätze und bist reflektiert.
Damit meine ich, dass ich beim Schreiben und Lesen gestern festgestellt habe, dass das wofür mein LG mich so sehr liebt, im Alltag ein Stück weit verloren gegangen ist. Wir haben zwar eine tolle Beziehung und mussten während der Lockdowns feststellen, dass wir sehr gut zu zweit sein können. Wir reden und lachen viel und können uns gut miteinander beschäftigen (auch wenn wir beide auch gerne unter Menschen sind, gerne feiern usw.). Aber in den letzten Monaten ist mir dieses ein Stück weit abhanden gekommen. Ich bin sehr angespannt gewesen, habe viel über die (Corona)Situation gemeckert, viel an meinem LG kritisiert und mich meiner wohl zu sicher gewesen.

Das hier finde ich ganz wichtig im Wege zur Selbstfindung. Ich glaube dir selbst würde es auch "besser" gehen, wenn du zu alter Form findest. Wobei ich es nicht schlimm finde, wenn man mal schwächelt. Du hattest ja eine harte Zeit und es ist menschlich, dass sich das bemerkbar macht auch innerhalb der Beziehung.

Die Hinweise von Philipp finde ich ebenfalls sehr hilfreich.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Sternchen,

Da ich gänzlich unromantisch bin, wäre das Größte sicher, wenn ich einen Picknickkorb packen würde und meinem LG damit überraschen würde - aber dieses wäre sicher to-much :lach: Ich muss ja auch authentisch bleiben

Persönlich stört mich das Modewort "authentisch", das heute in aller Munde ist, da es schnell zu einem Korsett werden kann, dass ein Sich-ausprobieren behindert. Als Kinder haben wir uns doch auch ausprobiert und sind in Rollen geschlüpft, haben Masken getragen und waren mal wer ganz anderes. Dadurch haben wir unsere eigene Persönlichkeit erweitert. Ich habe oft das Gefühl, die Menschen sagen authentisch meinen aber integer. Natürlich soll man sich nicht verstellen, sondern sich seine Integrität bewahren, aber diese wird ja nicht beschädigt, wenn man in bestimmten Kontexten mal in eine andere Rolle schlüpft. Mal wer anderes sein zu können ist ja unglaublich befreiend und hat auch eine spielerische Qualität. Wenn du also mal mit einem gepackten Picknickkorb vor ihm stehst, also einmal eine andere Rolle einnimmst, um ihm eine Freude zu machen, ohne deine Integrität zu verlieren, dann glaube ich, wird es mit Begeisterung und Wertschätzung honoriert, da der Partner ja weiß/merkt, dass du ihm hier entgegenkommst.


Irgendwie hat es dann ein paar Situationen gegeben, in denen mein LG alleine bei ihr war (geholfen einen Schrank auf zu bauen, einen neuen Schuppen gebaut usw). Weiter ist es vorgekommen, dass sie meinem LG Dinge erzählt hat, die ich ihr angeblich über unsere Beziehung erzählt hätte. Leider völlig aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt. Das konnte ich klären, auch wenn es natürlich erst einmal zu Stress bei mir und meinem LG geführt hat.
Er hat seinem Kollegen sofort von dem Gespräch erzählt und darum gebeten, dass dieser mit dafür sorgt, dass er nicht alleine irgendwo mit der Kollegin sei, damit sie nicht auf die Idee kommen könne, irgendwelche Gerüchte zu verbreiten.
Mir hat er ebenfalls sofort von dem Gespräch berichtet.

Hier möchte ich aus meiner eigenen Erfahrung mal ein paar Gedanken beisteuern, die sich für manchen arg konservativ anhören, daher betone ich ja, dass es meine Erfahrungen und meine daraus abgeleiteten Regeln sind, denn ich war zweimal in der Situation deines Partners, nur war es da nicht die Kollegin, sondern die beste Freundin der damaligen Partnerin. Vieles, was du schreibst klingt für meine Ohren sehr vertraut.
Du berichtest ja, dass du der Kollegin von eurer Beziehung berichtet hast und sie dies letztendlich gegen dich eingesetzt hat, indem sie es verdreht ihm erzählt hat. War bei meinen Fällen auch so, da wurde viel über das Sexualleben und auch Probleme mit unterschiedlicher Libido der besten Freundin berichtet - weil dazu ist ja die beste Freundin da, nicht wahr? Die beste Freundin positionierte sich dann als Vermittlerin, wobei sie uns eigentlich gegeneinander ausspielte, indem jeder in Einzelgesprächen das zu hören bekam, was ihm gut tat, während der abwesende Partner als der Böse gebrandmarkt wurde. Man fühlte sich also von ihr verstanden. Es brauchte also nur der nächste heftige und ermüdende Streit bzgl. der Sexfrequenz kommen und so fiel dann auch mal der Vorschlag meiner Ex, dass ich allein einen Abend bei der Freundin verbringe, damit durch ein Gespräch mit ihr, unsere Beziehung wieder ins Lot kommt.
Und so befand ich mich mit der Freundin, die nebenbei auch so was wie ein Unterwäschemodell ist, alleine in ihrer Wohnung, und man kochte, man redete, und aufgrund der Thematik auch anregend über Sex. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber keine erotischen Gedanken in Hinsicht auf den Abend, ich sah in der Freundin einfach nur die Vermittlerin, die mir helfen sollte, aus dem Beziehungsstreit einen Ausweg zu finden. Und so war auch meine feste Absicht, so wie es auch vorab kommuniziert wurde, auf der Couch zu schlafen. Ja... als dann Schlafenszeit war, kam die Aussage, lass doch die harte Couch, das Bett ist groß, wir erwachsen. Und so langsam, aber prickelnd begann die Verführung. Im Schlafzimmer legte ich mich an den Bettrand und sah wie das Unterwäschemodell eben nur in einem Spitzenstring ins Bett huschte. Licht aus. Und schließlich kam die Frage, ob man sich ankuscheln kann. Und wie eine Motte wurde man als Mann von diesem reizvollen Spiel der Verführung gleich einem Licht angezogen. Hätte sie sich einfach plump ausgezogen und sich nackt vor mich hingestellt, wären meine Abwehrkräfte stärker gewesen, weil ich durch ein solch krasses Auftreten eher irritiert gewesen wäre, aber es ist die schleichende Verführung, die einen Mann erlegt. Und es kam, wie es kam, und dazu folgte am nächsten Morgen ihrerseits das Geständnis, dass sie seit ein paar Jahren schon fest vor hatte mit mir zu schlafen. D. h. die Verführung zog langsam über Jahre ihre Kreise.

Aus alledem habe ich für mich folgende Konsequenzen gezogen:
a) beide Partner sollten sorgfältig prüfen, wem sie sich anvertrauen und in welchem Ausmaß. Man sollte anderen mit dem eigenen Sexualleben nicht den Mund wässrig machen,
b) halte ich alle Frauen auf Armlänge Abstand. Für mich wäre es undenkbar, einer Frau ihren Schrank aufzubauen, ohne dass ich meine Partnerin mitnehme. Undenkbar ist auch, dass nach einem Liebesgeständnis weiterhin Kontakt gepflegt wird. Da würde ich als Konsequenz, egal wie kindisch dies auf eine andere Frau wirken muss, den Kontakt abbrechen und sie auf allen sozialen Netzwerken blocken, aus Respekt meiner Partnerin gegenüber. Denn Textnachrichten graben sich auf Dauer eben auch in den Mann hinein und kommt dann eine Krise in der Beziehung wird die andere Frau plötzlich zu einer Möglichkeit und einem Sehnsuchtsort. Affären und Seitensprünge sind natürlich ein unreifer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen, Beziehungsproblemen und Gelüsten. Daher sollte man sich kennen, wissen, wo die eigenen Schwachstellen und Triggerpunkte sind und Maßnahmen ergreifen, damit man sich schützt. Schließlich liegt es ja in der eigenen Verantwortung, ob man eine Affäre eingeht oder nicht.
 
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Sternchen73

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Hallo Sleepy und Philipp,

erneut vielen Dank - es ist doch erstaunlich wie sehr mir das Schreiben und Lesen hier die Augen geöffnet haben. Hatte ich doch lange nur die Schuld bei meinem LG gesehen und vergessen mich selbst "von Außen" zu betrachten. Von daher hatte mein ungutes Bauchgefühl bzgl. der Kollegin ja auch etwas Gutes (auch wenn das Gefühl belogen zu werden immer noch sehr an mir nagt)!

Ich möchte mich nicht rechtfertigen, möchte aber gerne zwei Punkte erklären.

Persönlich stört mich das Modewort "authentisch", das heute in aller Munde ist, da es schnell zu einem Korsett werden kann, dass ein Sich-ausprobieren behindert. Als Kinder haben wir uns doch auch ausprobiert und sind in Rollen geschlüpft, haben Masken getragen und waren mal wer ganz anderes. Dadurch haben wir unsere eigene Persönlichkeit erweitert

Das stört mich auch, und ich bin jemand die immer an eine grundsätzliche Bildungs- und Entwicklungsfähigkeit eines jeden Menschen glaubt. Sätze, wie "so bin ich nun einmal" oder "da kann ich nichts für, das liegt an meiner Kindheit" lasse ich nicht stehen, weil ich überzeugt davon bin, dass jeder Mensch sich stetig weiter entwickeln kann. Auch wenn gewisse Anteile unserer Persönlichkeit natürlich immer so bleiben, dennoch ruhe ich mich nicht darauf aus, dass ich nun einmal so bin wie ich bin.
Was ich eigentlich mit dem To-much und authentisch bleiben gemeint habe, war dass es in der momentanen Situation vielleicht to-much wäre und ich im ersten Schritt wieder anfangen sollte, einfach mal wieder aktiv zu werden. Und nicht nach Feierabend mich über die Arbeit und die Coronasituation "auszukotzen", um danach vor dem Fernseher einzuschlafen.

Aber mir ist schon klar, dass mein LG sich freuen würde, wenn ich ihn mit einem Picknick überraschen würde - habe einfach nur die Befürchtung, dass ich im ersten Schritt nicht das ganz große Geschütz auffahren sollte (auch wegen der Nachhaltigkeit). Dennoch habt ihr recht, dass ich um mir/ uns einen Gefallen zu tun auch gerne über meinen Schatten springen sollte. Es ist ja wahrlich keine Folter, wie Sleepy so schon schreibt. Von daher, der Frühling kommt, Picknickdecke besitze ich und habe sowohl einen schönen Park sowie Strände in Wohnort Nähe :smile:

Zu der "Biest-" Kollegin und ihr perfides Spiel, möchte ich ebenfalls etwas erklären. Wenn der Fall so gewesen wäre, wie du ihn geschildert hast, Philipp, hätte ich damit vielleicht anders umgehen können. Leider ist es in meinem Fall anders und subtiler gewesen. Sie hat es tatsächlich gut drauf, die richtigen Dinge zu sagen und geschickt einzusetzen.

Du berichtest ja, dass du der Kollegin von eurer Beziehung berichtet hast und sie dies letztendlich gegen dich eingesetzt hat, indem sie es verdreht ihm erzählt hat. War bei meinen Fällen auch so, da wurde viel über das Sexualleben und auch Probleme mit unterschiedlicher Libido der besten Freundin berichtet - weil dazu ist ja die beste Freundin da, nicht wahr? Die beste Freundin positionierte sich dann als Vermittlerin, wobei sie uns eigentlich gegeneinander ausspielte, indem jeder in Einzelgesprächen das zu hören bekam, was ihm gut tat, während der abwesende Partner als der Böse gebrandmarkt wurde. Man fühlte sich also von ihr verstanden

Ich habe mich mit der Kollegin nicht über unsere Beziehung unterhalten und erst recht nicht über unser Sexualleben. Da bin ich recht prüde und ich finde, dass es außer uns beiden niemanden etwas angeht.
Ich habe mich im letzen Frühjahr und Sommer häufiger mit der Kollegin getroffen und wir haben viel über ihre (damals gescheiterte) Ehe gesprochen. Ich habe ihr Mut zugesprochen, vielleicht einen Versuch mit ihrem Mann ohne Zusammen-zu-wohnen zu starten, und dabei lediglich gesagt, dass ich es mittlerweile sehr genieße, dass wir zwei Wohnorte haben und die Vorzüge erkannt habe, nicht immer zusammen zu hängen. Ebenso habe ich immer wieder Beispiele aus meiner gescheiterten Ehe gebracht und wie schön es ist, mit meinem LG zu erleben, dass eine Beziehung auch ganz anders sein kann (mit gemeinsamen Interessen, zusammen sein können ohne sich zu langweilen usw.)
Daraus hat sie sich einzelne Sätze komplett aus dem Zusammenhang gerissen geschnappt und diese meinem LG in den richtigen Momenten "serviert". Da er teilweise unzufrieden (hautpsächtlich wegen unserem Sexualleben) war und sich von mir nicht wertgeschätzt und abgewiesen fühlte, war es in den Momenten natürlich Wasser auf seine Mühlen.

Er hat mir auch gesagt, dass es seinem Ego gut getan hat, dass sie ihn so geschmeichelt hat. Und ich gehe davon aus, dass sie dieses geschickt pushen konnte, in dem sie mit meinen aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen, ihn darin bestärken konnte, dass ich ihn nicht wertschätze und ihn abweise und dass er eigentlich was ganz anderes verdient hätte.

Verstehe mich nicht falsch, aber hätte ein Unterwäschemodell versucht ihn zu verführen, könnte ich (sage ich jetzt einfach mal so) besser damit klar kommen, als mit dem Wissen, dass geschicktes Lügen eingesetzt wurde, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken. Und nebenbei hat sie weiterhin so getan, als ob wir beste Freundinnen wären!!!

Wobei ich es nicht schlimm finde, wenn man mal schwächelt. Du hattest ja eine harte Zeit und es ist menschlich, dass sich das bemerkbar macht auch innerhalb der Beziehung.

Das hier ist etwas, was auch sehr an mir nagt! Ich bin eine starke Frau und weiß es. Teilweise wird mir meine Stärke vorgeworfen - aber die Konsequenzen, wenn ich mal schwach bin, habe ich jetzt ja zu spüren bekommen. Das ist für meine "Antreiber" nicht wirklich gesund.
Ich hoffe, dass ich jetzt einen guten Weg finde mit meinem LG aus dieser Krise rauszukommen. Wir haben gestern Abend gut miteinander sprechen können und auch wenn es erst der Anfang ist, bin ich zuversichtlich, dass wir beide erkannt haben, dass ganz schön viel auf dem Spiel steht.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Hallo Sternchen,

aber die Konsequenzen, wenn ich mal schwach bin, habe ich jetzt ja zu spüren bekommen.

Es wäre schlimm, wenn man bei ein wenig Schwächeln schon befürchten müsste, dass man sich auf seinen Partner nicht verlassen kann. Wenn dem so sein sollte, dann - ich schreibe es mal ganz deutlich - ist der Partner kein Fels, auf den man bauen kann. Schwächeln dürfte also nicht das Problem sein, zum Problem wird es meiner Meinung nach dann, wenn es sich über einen langen Zeitraum hinzieht, und ein Partner sich nicht mehr in seinen Bedürfnissen gesehen fühlt.
Wobei ich sagen muss, dass ihr selbst in dieser Phase, in der ihr ein bis zwei Mal die Woche Sex habt, der Partner sich eigentlich weiterhin gesehen fühlen müsste.

Hatte ich doch lange nur die Schuld bei meinem LG gesehen und vergessen mich selbst "von Außen" zu betrachten.

Wobei auch der Partner seine eigenen Anteile erkennen sollte, wenn er z. B. alles mit Sex verbindet, die Beziehung in Frage stellt oder sich für Chats mit einer anderen Frau öffnet und diese hinterher löscht. Will sagen, es gibt Handlungsimpulse in ihm, über die er reflektieren sollte, warum dem so ist und und wie er mit diesen Handlungsimpulsen zukünftig umgehen möchte.

war dass es in der momentanen Situation vielleicht to-much wäre

Sternchen, ich meinte das gar nicht druckerzeugend, sondern in deinem Sinne, dass man ja immer wieder was neues ausprobieren kann bzw. sich seine Offenheit bewahren sollte, aber neue Wege immer in dem Tempo gehen sollte, das sich für einen richtig anfühlt.

Verstehen mich nicht falsch, aber hätte ein Unterwäschemodell versucht ihn zu verführen, könnte ich (sage ich jetzt einfach mal so) besser damit klar kommen, als mit dem Wissen, dass geschicktes Lügen eingesetzt wurde, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken. Und nebenbei hat sie weiterhin so getan, als ob wir beste Freundinnen wären!!!
Die Unterwäschemodell-Sache war eher die Kirsche auf der Torte, aber die Saat wurde ausgesät wie bei dir. Mir ging es eben darum, dass man (leider) selbst bei besten Freundinnen aufpassen muss. Nun lese ich, dass du ohnehin schon sehr zurückhaltend warst. Eigentlich wäre es das beste, diesen Kontakt zu dieser Person, die euch ja schadet und manipuliert einzustellen. Ansonsten habe ich die Befürchtung, dass sie ihr Gift immer weiter eintröpfelt.
 
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Sternchen73

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Wobei auch der Partner seine eigenen Anteile erkennen sollte, wenn er z. B. alles mit Sex verbindet, die Beziehung in Frage stellt oder sich für Chats mit einer anderen Frau öffnet und diese hinterher löscht. Will sagen, es gibt Handlungsimpulse in ihm, über die er reflektieren sollte, warum dem so ist und und wie er mit diesen Handlungsimpulsen zukünftig umgehen möchte

Und auch da gebe ich dir absolut recht, Philipp. Das habe ich ihm gestern auch so gesagt. Und habe keine Antwort o.ä. erhalten. Hoffe lediglich, dass es in ihm arbeitet. Ich weiß, dass diese Aktion noch länger in mir gären wird. Denn wenn jede Phase, in der es bei uns nicht ganz optimal läuft, bedeutet, dass er sich für Chats mit anderen Frauen öffnet, werden ich recht schnell ablaschen. Ich muss mich schon ein Stück weit auf "in guten, wie in schlechten Zeiten" verlassen können.

Umgekehrt ist es ja genau so.

Eigentlich wäre es das beste, diesen Kontakt zu dieser Person, die euch ja schadet und manipuliert einzustellen. Ansonsten habe ich die Befürchtung, dass sie ihr Gift immer weiter eintröpfelt.

Ich habe den Kontakt bereits eingestellt - bzw. auf das notwendigste reduziert. Dabei bin ich freundlich, wie zu jeder anderen Kollegin auch, aber sehr bedeckt.
 
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PhilippX

Gelöschter User
Das habe ich ihm gestern auch so gesagt. Und habe keine Antwort o.ä. erhalten.

Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr da gestern euer oben vorgeschlagenes Gespräch hattet? Wenn ja, wie hat er denn auf die Thematik Sex reagiert, konnte er es nachvollziehen?

offe lediglich, dass es in ihm arbeitet.
Ja, dass kannst du ihm auch nicht abnehmen. Er muss für sich erkennen, was es ist, dass ihn nach drei Tagen oder wieviel es nun waren, bereits innerlich ein panisches Gefühl entwickelt, das dann nach draußen drängt. Das kann ja viele Gründe haben, aber es darf ihn halt nicht beherrschen bzw. seine Wahrnehmung beherrschen. Eine weise Frau meinte mal, dass Sex heute wie ein Konsumartikel gehandhabt wird. Und wenn man sich eben vor allem über diese Sache definiert, kann es auch ein stückweit Freiheit bedeuten, obwohl alles innerlich daraufhin drängt, ihn zu konsumieren, zu verzichten. Da liegt eine ungeheure Stärke und Freiheit drin. Aber wie gesagt, dass ist die Baustelle deines Partners, du kannst sie nicht zu deiner machen, er muss das regeln, sofern er dies will. Das Spiel Bäumchen wechsle dich zu spielen ist immer der einfachste Weg.
 

Sternchen73

Mitglied
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Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr da gestern euer oben vorgeschlagenes Gespräch hattet? Wenn ja, wie hat er denn auf die Thematik Sex reagiert, konnte er es nachvollziehen?

Ja, wir hatten das erste Gespräch zu dem Thema. Bzw. ein Gespräch in dem ich erst sehr deutlich gesagt habe, dass ich ein Problem damit habe, angelogen zu werden und dass ich mir sicher bin, dass die Nachrichten von der Kollegin Inhalte haben, die ich nicht sehen darf, weil er sie ansonsten nicht löschen würde. Wir haben gut darüber gesprochen (er hat sich zwar als unschuldig dargestellt, was ich ihm leider nicht abnehmen kann, da ich ja selber eine Vergangenheit als seine Affärenfrau habe, und weiß wie er früher reagiert hat, wenn seine Ex-Frau Nachrichten von mir entdeckt hatte). Er hat mir hoch und heilig versprochen, dass er der Kollegin bereits mehrfach gesagt hat, dass sie ihm solche Nachrichten nicht schicken soll und dass er nichts von ihr möchte. Das letzte Mal am Montag und gestern erneut! Heute morgen hat er es auf jeden Fall gesagt, mit dem Resulatat, dass sie ihn blockiert hat (hat er mir gezeigt, weil wir beide uns schon immer einig waren, dass bei WhatsApp blockieren etwas sehr kindliches ist).

Anschließend haben wir gut und vernünftig über die Sex Thematik gesprochen. Ich hatte schon den Eindruck, dass es für ihn nachvollziehbar war. Deutlich wurde, dass wir unterschiedliche Sprachen der Liebe sprechen. Er konnte es gar nicht fassen, als ich sagte, dass es für mich oft total schön war, einfach in seinem Arm eingekuschelt einzuschlafen. Seine Reaktion darauf war: Das hast du mir nie gesagt! Ebenso fand er mich abweisend, weil ich nicht mehr so häufig "ich liebe dich" sage.
Diese Punkte konnten wir klären, ebenso dass ich den Sex immer noch sehr genieße, aber auch Momente habe, wo der Bedarf nach kuscheln und sich geborgen fühlen größer ist - ohne das es eine Abweisung sein soll. Und weshalb ich mich unter Druck gesetzt fühle, wenn er jedes Kuscheln als Einladung zum Sex empfindet und sich zurückgewiesen fühlt, wenn ich mich dann zurück ziehe. Er hat versucht meine Sichtweise zu verstehen und ich fand seine Sichtweise ebenfalls sehr hilfreich (war exakt so, wie Philipp es beschrieben hat)

Wie gesagt, es war ein gutes Gespräch, aber eben erst der Anfang. Ich werde mir die Literaturempfehlung von Philipp besorgen, um zu sehen, ob diese hilfreich für unseren weiteren Weg sein kann.
Hoffe einfach nur, dass die Schreiberei mit der Kollegin jetzt tatsächlich eingestellt wurde und dass ich mein Misstrauen wieder ablegen kann. Gefalle mir nicht in der Rolle der misstrauischen Person, das passt nicht zu mir!
 
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