Liebe Seele,
nun hast du hier ja schon unterschiedliche Ansichten zu deinem Thema gelesen.
Aber auch ich würde dir gerne schildern, wie ich darüber denke, bzw. wie ich mit dem Fakt umgehe das auch mein Freund verheiratet ist.
Mein Partner hat mit seiner Ehefrau eine Firma, was seine Begründung dafür ist die Scheidung nicht einzureichen.
Wir sind seit fast 6 Jahren ein Paar, leben jedoch nicht zusammen. Mit seiner Frau verstehe ich mich mittlerweile sehr gut. Man könnte sogar sagen das wir uns mögen.
Mein Partner steht in allen Lebensbereichen zu mir und ich verspüre der Ehefrau gegenüber überhaupt keine Eifersucht. Hört sich alles prima an, oder?
Ist es aber nur mit Einschränkungen...
Deine Gedanken und Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen. Genauso ging es mir in den ersten 3 Jahren auch.
Ich habe immer versucht das Thema behutsam anzusprechen und bin stets aufgelaufen. Die Gründe sind nachvollziehbar, aber es wäre nicht unmöglich die Scheidung abzuwickeln.
Da die Ehe nur auf dem Papier besteht, habe ich auch oft gedacht das ich mit meinem unguten Gefühl falsch liege oder spießig bin. Irgendwann war ich es leid dieses Problem zu wälzen und mich damit zu belasten. Über die Jahre habe ich eine andere Einstellung dazu entwickelt.
Da ich mich von meinem Freund nicht trennen wollte, habe ich die Situation angenommen wie sie ist. Aber eben auch mit den Konsequenzen die sich daraus ergeben.
Eine davon ist zum Beispiel das ich mich nur auf mich verlasse und meine Zukunftspläne nicht auf ein Zusammenleben ausgerichtet sind.
Es wird oft die Nase darüber gerümpft oder man vielleicht als berechnend empfunden, aber es ist ein Fakt das ich nicht davon ausgehen kann das mein verheirateter Partner mich später versorgt. Ebenso wird es schwierig, wenn ihm oder mir etwas zustößt.
Mittlerweile denke ich außerdem, dass nur er die Scheidung wollen muss. Ich möchte nicht diejenige sein die ihn dazu drängt oder auch deretwegen er das tut. Selbst wenn ich Leidensdruck hätte, soll dieser Umstand nicht die Scheidung forcieren.
Ob ich dauerhaft mit diesem Zustand unserer Partnerschaft klarkomme kann ich dir nicht sagen.
Ich würde dir den Rat geben deinen Partner nicht weiter zu drängen. Du hast das Problem oft genug erfolglos angesprochen. Er kennt deinen Wunsch. Versuche dich unabhängiger von diesem Thema zu machen und höre in dich ob und wie du damit umgehen kannst.
Konzentriere dich mehr auf dich als auf ihn und mache deine Glückseligkeit nicht abhängig von einer Scheidung.
Ich weiß das man dann auch etwas Abstand zum Partner herstellt. Doch dies ist für mich eine Konsequenz aus den Lebensumständen, die eben nicht geändert werden.