Alf
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Wie ist denn der aktuelle Stand?
Hallo an alle,
ein richtiges Update gibt es leider noch nicht. Außer, dass ich nicht mehr unter dem Betrug leide. Dafür ist mir gestern Abend der Kragen geplatzt. EF scheint äußerst depressiv zu sein. Das hatte ich wochenlang nicht in der Schwere realisiert, habe ihre emotionalen Überreaktionen als Spielchen oder als Folge der Wechseljahre abgetan, bin jetzt aber doch ein wenig besorgt. Ich habe mich gestern ausgekotzt und ihr all das gesagt, was mich schon seit Langem stört. In erster Linie, dass ich all ihren Frust abkriege, sie mich psychisch terrorisiert wie mein Vater damals.
Sie betrügt mich zunächst und tritt jetzt auch noch nach. Anstatt Reue für ihren Betrug zu zeigen, werde ich permanent von ihr angemacht und als Mensch abgewertet. Alles, was ich sage, wird negativ ausgelegt. Konkret fing das gestern damit an, dass sie bei ihren Online-Aktiengeschäften Verluste gemacht hatte und heftig am weinen war. Sie hatte nämlich vor mit Aktien Gewinne zu machen, um im Winter mit den Kindern in den Skiurlaub fahren zu können. Um sie zu trösten frage ich, ob ihr einen warmen Kakao machen soll. Da faucht sie mich an, ich solle aufhören sie dick machen zu wollen. Mit solchen pampigen Reaktionen habe ich gelernt klarzukommen, aber gestern habe ich es nicht wortlos hingenommen. Ich habe sie gefragt, ob sie glaubt, wenn sie in sich geht, dass sie ein liebenswerter Mensch sei. Seit Jahren teilt sie verbal nur aus und ich stecke ein. Da ist eine Schieflage, ich habe gelernt einzustecken, aber irgendwann ist auch mal Schluss. In jeder Stresssituation fallen mir 10 Möglichkeiten ein, wie ich reagieren könnte, entscheide mich stets für die mit dem geringsten Eskalationspotential. Wenn ich so mit ihr umgehen würde wie sie mit mir, würde es richtigen Streit geben. Ich habe selbst mit mir genug zu kämpfen und kann nicht auch noch ihr Mülleimer sein, der unter ihren Psychoattacken leidet. Sie treibt mich wieder in meine alte Essstörung. Schon als (dickes) Kind musste ich vor meinen Eltern heimlich essen. Jetzt habe ich es neulich beim gemeinsamen Fernsehen gewagt eine Tüte Chips und eine Tüte Schokoerdnüsse zu essen. Da ich seit über 4 Jahren jede Mahlzeit in einer App eintrage und so die Kontrolle behalte (37 kg abgenommen ), ist so ein Cheatday auch völlig okay und meine Sache. Sie sprang auf, ließ die Kinder und mich alleine auf der Couch zurück und verschwand tobend ins Schlafzimmer. Dabei rief sie noch, ob ich denn das alles auch in meine App eingetragen hätte. Also zur zukünftigen Vermeidung nur noch heimlich essen? Wohl kaum, soweit kommt es noch, dass ich in meinem eigenen Haus nicht essen darf was und wie viel ich will.
Dann habe ich ihr mehrere solcher Situationen aufgezählt, bei denen sie grundlos ausgetickt war. Bereits im Tunesienurlaub 2008 mit einem befreundeten Paar. Ich hatte mir dort in einer Apotheke Cortisontabeletten gekauft, weil ich damals gerade nicht in ärztlicher Behandlung war und es ohne Rezept in Tunesien sehr günstig war an diese Tabletten (die ich seit 1987 einnehme) zu kommen. Vor dem Paar hatte sie eine Szene gemacht und ist erst einmal abgehauen und ließ uns sprachlos zurück. Das selbe Schema 2009 als meine Mutter zu Besuch kam. Wir gingen zu dritt in ein italienisches Restaurant. Irgendetwas Falsches muss ich wohl gesagt oder getan haben, sie sprang auf und verließ für über eine Stunde das Restaurant und ließ meine Mutter und mich alleine zurück. 2011 hatte ich ihr ein Kleid online bestellt. Sie kam nach Hause, sah das, packte den Hund und fuhr wortlos weg und kam erst abends wieder. Vorletzte Woche beim Abendessen. Ich sage, dass ich am Mittwoch für eine Stunde abends in einer Skype-Konferenz sein werde mit dem Wahlkampfteam der Partei, in die ich eingetreten bin. Sie lässt das Essen stehen, verschwindet wortlos ins Schlafzimmer im ersten Stock und die Kinder und ich sehen uns fragend an.
Es gab nie Erklärungen für ihr Verhalten, man muss immer mit solchen Reaktionen rechnen. Aber richtig blöd ist, wenn sie anfängt rumzupöbeln. Bei schwierigen Quiz-Fragen darf ich mich nicht freuen die richtige Antwort gewusst zu haben. Mein Stolz darauf kotze sie an. Mit mir könne man nicht diskutieren, weil ich immer Recht behalten wolle. Die Vorwürfe, die ich mir anhören muss sind schon abstrus und jede Situation für sich eigentlich lächerlich. Aber nun nach 16 Jahren und ihrem Betrug sehe ich es nicht ein weiter alles einfach zu schlucken. Ich habe ihr gesagt, wenn ich so einen Charakter im Fernsehen sehen würde, würde ich sagen "die tickt ja nicht richtig". Sie sei aber nunmal meine Frau. Und wie sollte ich ihr helfen können, wenn sie sich weiterhin konsequent weigere über ihr Innerstes mit mir zu sprechen.
Sie zog auf der Couch die Decke über den Kopf und weinte weiter. Dann schluchzte sie, dass sie ein schlechter Mensch und Dreck sei, dass sie nicht mehr leben wolle. Das hatte sie so ähnlich bereits seit der Trennung mit dem AM im November mehrfach gesagt, ich habe es aufgrund der Art wie sie es gesagt hatte stets als Ironie aufgefasst, so in der Art "ich bin ein schlechter Mensch, ja, jaa". Ich weiß nicht, ob ihr versteht, wie ich das meine.
Aber gestern habe ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass sie das ernst meinen könnte. Verstärkt wurde dieser Eindruck auch dadurch, dass sie hinterherschob, dass sie da nicht mehr alleine raus käme und Hilfe brauche. Ich habe sie gefragt, wie sich das vorstelle. Sie alleine oder wollen wir gemeinsam nach Lösungen suchen? Es gab da keine Antwort, so dass ich dann ins Schlafzimmer gegangen bin. Sie blieb auf der Couch und hat dort übernachtet.
Mein Eindruck ist, dass sie ihre Mitte verloren hat. Ich bin jedoch gehemmt, ihren Zustand zu sehr emotional an mich ranzulassen, da ich noch meine eigenen Wunden lecke. Auch ist da noch dieses Gefühl der Ungerechtigkeit. Schließlich hat sie sich aus der Schicksalsgemeinschaft der Ehe verabschiedet. Nur eine Restloyalität in mir und die Überzeugung, dass es für die Kinder gut ist, wenn ihre Mutter psychisch stabil ist, lassen mich überhaupt noch empathisch reagieren.