Offene Beziehung, feste Geliebte?

Mari Posa

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Hallo

welche Erfahrung habt ihr zum Thema gemacht.

Kann sowas gut gehen in einer langjährigen offenen Ehe. Bzw. nach den ersten, gemeinsamen Erfahrungen im Swingerclub nun "umschalten" auf eigene, feste Geliebte/Geliebten den man nicht mit dem Partner teilt und mit dem man eine romantisch, sexuelle Zweitbeziehung führt. Beide Partner wissen darüber Bescheid. Man will sich nicht trennen und sucht das Liebesglück bei der "dritten" Person.....funktioniert das ohne Eifersucht?

Was ist der Mehrwert der "ersten" Beziehung dann noch?
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Kann sowas gut gehen

Hallo Mari Posa,

zwischen einer Swingerclub-Erfahrung und einer OB ist ein himmelweiter Unterschied, da hier eine emotionale Komponente verstärkt hinzukommt. Anders ausgedrückt, ich kenne kein Paar, die den Schritt einer OB gegangen sind und die fünf Jahre später noch zusammen waren.
Ich habe in einem Strang in der Beratung mal zusammengeschrieben, was da auf einen zukommt und werde dir gleich den Link posten.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Die OB ist natürlich auch Ausdruck unseres Zeitgeistes. Wir leben in einer einer Multioptionengesellschaft, was shoppen, daten und Sex anbetrifft. Sex ist somit zu einer Ware geworden und diese Sicht der Dinge prägt auch eine Partnerschaft. Bekomme ich gerade etwas nicht, hole ich es mir woanders. Wenn aber alles nur noch Konsum ist, dann ist es auch ein möglicher Wegwerf-Artikel.

Konsum könnte auch heißen, mal auf Konsum zu verzichten. Versuchen, dass, was man gerade in einer Partnerschaft nicht hat, neu zu betrachten. Sich einfach mal zu fragen: Brauche ich das wirklich? Ist das zum jetzigen Zeitpunkt für meine/unsere Entwicklung relevant? Geht es nur um mich und meine Bedürfnisse oder habe ich meinen Partner im Blick und wo wir stehen? Habe ich mir angehört, was ihre Bedürfnisse sind? Sind diese für mich relevant? Was will ich? Geht das überhaupt? Und entsprich das dem, der ich sein will?

Und vielleicht führt diese kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst schließlich zu der Erkenntnis, dass man eigentlich in einer guten Partnerschaft ist und man nicht Phantasien und Ideen eine Kraft gibt, die letztendlich einen schließlich dominieren und damit zum Sklaven machen. Also zu prüfen: Denke ich diese Ideen oder lenken mich diese Ideen? Dann kann man eventuell lernen, Ideen auch loszulassen. Und in der Folge wächst man auch als Mensch, weil man an sich arbeiten muss, indem man sich auch mal Grenzen setzt. In der BDSM-Szene gibt es einen interessanten Spruch, der gerade thematisch passt: Das erste, dass ein Dominanter lernt, ist sich selber zu kontrollieren."
 
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Leeloo

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Hi Mari Posa,
Vielleicht funktioniert es, vielleicht nicht. Du steckst ja nicht drin, in dieser Beziehung, über die du dir Gedanken machst.

ich lebe seit ein paar Jahren in einer OB, nachdem die Beziehung und Ehe langjährig monogam war.

Hier geht es auch nicht nur um Konsum und Sex.

Du fragst nach dem Mehrwert der „ersten Beziehung“. Das kann nur aus dieser selbst beantwortet werden.

Warum haben manche Menschen mehrere Kinder?

Ja, Philipp, ich weiß, du hast Erfahrungen gesammelt und kennst viele Menschen, die es auch versucht haben. Deine 5 Jahre haben wir noch nicht geknackt.

Aber ich kann behaupten, dass der Gatte und ich sehr glücklich miteinander sind. Wir kennen unseren Beziehungs Mehrwert.
Ebenfalls nicht unglücklich ist meine zusätzliche F+ und mein AM. Die finden es ziemlich super, dass ich ihr Leben bereichere. Ich finde das auch.

niemals käme ich auf die absurde Idee, einen Menschen von nicht-monogamem Leben überzeugen zu wollen.

Da Monogamie aber die einzige gesellschaftlich akzeptierte Beziehungsform ist, mag ich es auch nicht, wenn über nicht-monogames leben und lieben mit spitzen Fingern und gerümpfter Nase gesprochen wird.
oder auch nur mit einem missionarischen Ansatz anders herum.

Das unterstelle ich dir nicht und Philipp auch nicht wirklich, aber ist einer der Gründe, warum ich mich hier kurz melde und freundlich in die Runde winke. :smile:
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Deine 5 Jahre haben wir noch nicht geknackt.
Wenn die geknackt sind, trinken wir einen Kaffee. :smile:

Und natürlich gibt es mehrere Sichtweisen auf die OB. Im Endeffekt kommt es für mich darauf an, ist das Model langfristig stabil.
Und da es hierzu keine empirischen Daten gibt, können wir alle ja nur eine anekdotische Evidenz anführen, bestehend aus Eigenerlebnissen und Erfahrungen von anderen.

Da Monogamie aber die einzige gesellschaftlich akzeptierte Beziehungsform ist, mag
Das ist ein interessanter Punkt, ich schrieb heute in einem anderen Strang hierzu folgendes:

Eine Liebesbeziehung besteht ja aus vielen Elementen, Romantik, Sex, aber auch im Laufe der Zeit eine Art Kameradschaftlichkeit. Hier ist es wichtig, diese Elemente in Balance zu halten. Geht eines unter, gerät das Ganze in eine Schieflage. Bei dir sucht er eben die vertraute Kameradschaftlichkeit. Du erwähntest oben, dass du aufgrund deiner Krankheit ihm gewisse Aspekte nicht mehr bieten kannst,, mag sein, dass er diese Dinge eben nun bei Trulla auslebt, aber da eben Dinge fehlen. Er ist also hin und her gerissen und bemüht sich eben alles zu bekommen, indem er euch beide greifbar hat. Es gibt Kulturkreise, denen solche Beziehungsmodelle vertraut sind und es gibt auch heutzutage auch hierzulande experimentelle Beziehungsmodelle wie die offene Beziehung, die er ja vorgeschlagen hatte, aber das sind nicht die üblichen Beziehungsmodelle, in denen wir sozialisiert sind.

Ich könnte mir schon vorstellen, bei einer anderen gesellschaftlichen Prägung und bereits bestehenden Tradition, würden viele Gefahren einer OB wegfallen, weil letztere am Ende doch oft mündet in einer Entscheidung zwischen zwei Frauen. Wo es aber selbstverständlich ist, in einer Mehrehe mit mehreren Personen zu leben, bestünde dies eben nicht. Ich sage Ehe, weil das auch einen verbindlichen Charakter und Rahmen schafft, sowie eine gesellschaftliche Anerkennung. Aber so bleibt eben die OB etwas gesellschaftlich verruchtes, das oftmals am Ende eine Entscheidung erfordert.
Andererseits müsste man anthropologisch fragen, ob eben Modelle der Vielehe in der Vergangenheit eben nur funktionierten, weil sie mit ökonomischen Abhängigkeiten verbunden waren. Und wo diese wegbrachen, brach auch dieses System weg. Es gibt Forschungen über die Mehrehe in Ägypten Ende des 18. Jahrhunderts, wo durch die französische und dann britische Kolonialherrschaft die Gesellschaft in Bewegung kam (Bildung, Kapitalismus etc.) und dann auch die Familienstrukturen einer Mehrehe auseinanderbrach und das System in Richtung Monogamie und Entscheidung driftete.
 
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Leeloo

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Wenn die geknackt sind, trinken wir einen Kaffee. :smile:
Ich bin ein Miststück, Philipp und werde dich daran erinnern und festnageln, Verlass dich drauf! :lach:

Ich könnte mir schon vorstellen, bei einer anderen gesellschaftlichen Prägung und bereits bestehenden Tradition, würden viele Gefahren einer OB wegfallen, weil letztere am Ende doch oft mündet in einer Entscheidung zwischen zwei Frauen.
Männern, bei mir.

Ich mag es ja auch sehr gerne mal verrucht, aber in Wirklichkeit bin ich Mrs. Longterm. Ich behalte meine Männer gerne an meiner Seite. Ich mag selten unverbindliche schnelle Erotik. Im Kopf ja, auf dem Laken nein.

Wir sind hier jedenfalls alle weit davon entfernt, eine Entscheidung zu benötigen.
 

Schmetterling17

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Anders ausgedrückt, ich kenne kein Paar, die den Schritt einer OB gegangen sind und die fünf Jahre später noch zusammen waren.

Hallo Philipp,
ich lebe seit über 5 Jahren in einer OB und bin nicht trotz, sondern vermutlich auch deswegen, immer noch sehr zufrieden und glücklich in meiner Ehe. Meinem EM gehts genau so.
Und um dem noch eins drauf zu setzen :lach: : wir haben auch seit fast 10 Jahren getrennte Schlafzimmer. Das ist ja für viele das untrügliche Zeichen, dass in der Beziehung was nicht stimmen kann.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Hallo Philipp,
ich lebe seit über 5 Jahren in einer OB

Na, dann kenne ich jetzt eine.
Wobei, wenn ich mich an den letzten Stand in deinem Strang erinnere, geht es dem Dritten im Bunde, dem zweiten Mann, damit ja überhaupt nicht gut. Also einer leidet hier ja gewaltig. Will also damit sagen, am Ende gibt es keine Beziehung, die ohne Probleme ist. Aber dennoch freut es mich, dass du und dein EM die OB als erfüllend betrachten.
 
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