Hallo TH,
Niemand hier hat gesagt, dass Du Deine Kinder abschieben möchtest. Ich denke wenn man das so interpretiert hat das meistens etwas damit zu tun, dass man selbst spürt, dass etwas im eigenen Verhalten zumindest nicht ideal ist, weil man sich sonst gar nicht so sehr angegriffen fühlt.
Wenn Du Dir versuchst neutral die Faktenlage anzusehen, hast Du hier über 3 Seiten sehr viel Verständnis erfahren. Würde hier normalisiert, würde das dann passieren? Es gibt hier in jedem Strang Punkte, die bei allem Verständnis nicht gut sind. Keiner hat Dir gesagt beende diese Affäre und steiger Dich nicht rein, man versucht Dir konstruktiv zu helfen.
Für mich gibt es hier Drei Punkte wieso es wichtig wäre sich Hilfe zu holen und sich auch mit der Realität auseinander zu setzen:
Dieser Punkt des nicht- Aushaltens ohne AM wiederholt sich sehr häufig. Du hast auch immer wieder geschrieben, dass Du eine wahnsinnige Traurigkeit in Dir hast, immer wenn er nicht da ist. Das heißt im Umkehrschluss ja schon, dass Dein Glück momentan komplett an ihm hängt. Deine Kinder sind 7 bis 12, wie Du schreibst. Denkst Du die merken das nicht? Die Ehe meiner Eltern war eine sehr schwierige, ich kann mich sehr gut erinnern wie sehr es mich belastet hat als Kind zu merken, wenn meine Mutter nicht glücklich ist. Als Kind hat man auch wenig Chancen, das zu rationalisieren, die meisten Kinder entwickeln das Gefühl zumindest auch verantwortlich zu sein.
Deshalb, noch viel mehr als um Deiner selbst Willen, fände ich es unglaublich wichtig, dass Du versuchst Felis Vorschlag zu folgen und Dir professionelle Hilfe zu holen.
Der weitere Punkt, den ich hier sehe: 7 bis 12, da spielst Du, wie Du selbst sagst, ein extrem riskantes Spiel. Mal davon abgesehen, dass ich es auch sehr speziell finde: was wenn eines Deiner Kinder Mal sagt "Papa, Mama und ihr Arbeitskollege sperren sich immer mehrere Stunden ein und wir dürfen dann überhaupt nicht stören. Und da sind immer so komische Geräusche und danach weint Mama immer viel?"
Der dritte Punkt ist tatsächlich dieses zu Hause treffen. Ich finde schon, dass es wichtig ist, nicht nur für Dich sondern für jeden von uns, sich zu fragen was das mit dem Gegenüber machen würde, würde er es erfahren. Ich habe hier seit ich mich angemeldet habe sehr viel gelesen, aber ich erinnere mich an genau einen Strang, wo man sich tatsächlich zu Hause trifft. Und ja, die Coronasituation ist Mist, es macht es schwierig und man muss Dinge aushalten, die man nicht haben möchte. Umgekehrt ist es aber, egal worauf sich der Drang bezieht und wie wichtig es einem ist, ein Teil des Lebens, dass man nicht alles so haben kann wie man möchte und das auch lernt auszuhalten. Frustrationstoleranz ist einfach wichtig und es gibt verschiedene Methoden, da hin zu kommen. Kann dann in der Affärensituation auch heißen, dass man Mal ein paar Wochen verzichten muss - zumal es ja bei Euch sogar "nur" der Sex wäre, sehen zum spazieren gehen könntet Ihr Euch ja trotzdem.
Ein weiterer Punkt hierbei wäre, dass diese Trennung von zu Hause und Affäre Dir sogar helfen könnte. Es macht dann vielleicht auch das emotionale Aushalten einfacher.
Mit dem Aufliegen einer Affäre und den potentiellen Konsequenzen muss man sich immer auseinandersetzen. Das ist meist ähnlich wie beim Rauchen oder jeder anderer Sucht: man redet sich ein man hat es im Griff, ach die Konsequenzen kommen erst irgendwann, ach es schmeckt so gut. Man kann sich auch bewusst dafür entscheiden, alle Risiken einzugehen. Man sollte es aber wirklich bewusst tun und sich dann nicht über den Lungenkrebs wundern - und sich auch nicht über die Ärzte ärgern, die sagen, Du schau Mal hier, ich glaube das ist jetzt nicht ganz ideal. Versuch doch wenigstens erstmal nur 1 Packung die Woche zu rauchen, nicht 3 am Tag.
Viele Grüße
Plouha