Freundin zweifelt während Schwangerschaft plötzlich an Beziehung

Jappi

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Alles klar! () ich wurde mal nach einem Date geküsst und das Date war ok. keine Katastrophe, aber ok. beim Kuss habe ich nichts gefühlt und den Typen habe ich danach abgeschrieben. er wollte das Date irgendwie retten oder so.

Wenn ein Date "ok" für einen der Treffenden ist, ist das natürlich bereits ein Killer. Und wenn ich mich jetzt in eine Frau hineinversetze, würde ich mich auch nicht küssen lassen, wenn das Date nicht gut gelaufen und der Funke nicht total übergesprungen ist. Ich meine das Wecken der Emotionen ist nun mal das A + O auf einem Date. Und nur von nem Kuss geht das sicher nicht. Aber aus Sicht des Mannes muss man sagen: Immerhin hat er am Ende seinen Mut zusammengenommen und nochmal alles versucht.:lach:
 

Jappi

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Heute bin ich solala drauf. Ich meine, einiges läuft gut - anderes noch nicht so. Aber hey - ich bin schon einige Tapser weiter als noch vor 4 Wochen.

Ich bin heute sehr nachdenklich und höre Musik, die ich während der Trennung von Trixi oft gehört habe.
Ich weiß nicht, warum. Aber ich habe für jeden Lebensabschnitt irgendeine bestimmte Musik. Das ist immer ganz schön das dann Wochen, Monate oder Jahre später wieder rauszukramen und in einen Nostalgie- oder Erinnerungsflash zu stürzen. Plus es hilft mir bei der Verarbeitung. Es provoziert bei mir Emotionen und ich bin jedes Mal dankbar, wenn ich heulen kann, das hilft einfach, die emotionale Last loszuwerden. Heute war aber nichts. Vielleicht wenn ich mit Musik wieder an Orte zurückkehre, die ich mit Trixi besucht habe. Das kann dann schon mal was auslösen.

Ich denke, ich muss demnächst auch mal wieder raus in die Hügel fahren - mich wieder von dem ganzen Ansprechen, von den Großstädten, von den vielen Interaktionen und Eindrücken der letzten Zeit erden, runterkommen, dankbar sein, ein bisschen nachts am See spazieren gehen und Richtung Sterne und Berge hochbeten. Da wird mich schon irgendjemand hören. Auch wenn ich mich einerseits frage, was er denn nur mit mir vorhat... oder: Wann werde ich denn meine Lektionen endlich gelernt haben, damit ich das erreiche, was ich mir im Leben wünsche? Ich meine, andere haben auch schon ihre Herzensdame gefunden und mussten dafür sicher nicht so leiden.

Wobei - was ich auch oft feststelle (kurzer Einschub): Es gibt denke ich schon viele Männer, die sich "damit zufrieden geben, was sie kriegen" - und dann mangels Selbstbewusstsein oder aufgrund von Verlustängsten an Frauen festhalten, die jedoch gar nicht zu ihnen passen - und mit denen sie eigentlich auch eher unglücklich sind. Und als ehemaliger Schüchterner und Introvertierter hätte ich das auch haben können. Ich war vor inzwischen 14 Jahren auch mal in einer Beziehung, die ich eigentlich gar nicht unbedingt wollte. Ich war unzufrieden. Aber hauptsache Beziehung - sicherer Hafen, Sex ... passt schon. Bis ich irgendwann aufgewacht bin und die rote Pille geschluckt habe. Ich nahm plötzlich eine Meta-Perspektive auf mein Leben ein und spürte: Das war einfach nicht das Leben, was ich wollte. Ich wollte ein Mädel, das zu mir passt und das meine Ansprüche erfüllt. Und dafür musste ich mich verändern - und zwar grundlegend! Es bedeutete auch, meinen sicheren Hafen zu verlassen. Und ich bin im Nachhinein von mir selbst soo geflasht, dass ich das geschafft und auch überhaupt erkannt habe - nämlich dass ich mein Leben selbst in der Hand habe, dass ich an mir arbeiten kann und sich dann tatsächlich in mir was tut. Dass es sogar Gleichgesinnte im Internet gibt, die sich dort austauschen und dann im realen Leben treffen, um dieses Problem zusammen anzugehen. Gott sei Dank hattest du diese Erkenntnis und hast nicht resigniert, Vergangenheits-Jappi. Gott sei Dank!

Und trotz dieser Leiden, die ich oben anspreche, mache ich mir andererseits stets bewusst: Ey mir gehts gut, ich hab ALLES, was ich brauche zum Leben. Eine mega Wohnung, ein 2x2 Meter Bett (wenn man vorher ständig in der WG gewohnt und in einem 1,40 Bett als Großgewachsener geschlafen hat, ist das einfach geil!). Ich habe ein Auto, ich habe Leute, die mir mit meinen Defiziten helfen, ich habe viele materielle Dinge, die ich ebenso wertschätze. Und ich bin in einer der schönsten Gegenden geboren. Ich bin wirklich kerngesund, bin 2x geimpft (dank Trixis Schwester), bin jetzt dann verbeamtet, habe zwar einen sehr zerrupften Freundeskreis, aber das geht in Ordnung. Und habe schon wieder Dates mit Frauen.
Und klar, man sehnt sich am meisten danach, was man nicht haben kann. Aber muss denn ausgerechnet meine Sehnsucht nach einer passenden Frau bisher unerfüllt sein? Ich bekomme aber auch keine Antwort von da oben. Als ich während der Trennungsphase mal wieder nachts am See in den Hügeln war, habe ich höchstens nach meinen verzweifelten Gebeten plötzlich einen lauen, ja fast schon tröstenden Windstoß um mich herum gespürt. Aber was weiß ich. Ach ja und ich darf selbstverfreilch die Botschaft des alten Mannes nicht vergessen: "Gott heilt die, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden". Aber macht er es auch, dass die Wunde nicht ständig wieder aufreißt...? Naja, es bleibt spannend.

Kennt ihr den Philipp Mickenbecker von Youtube? Der hat mich sehr inspiriert. Ich gebe zu, auch ein bisschen davon, was er alles an "Wundern" und "Zeichen" erlebt hat. Tja, aber jetzt ist er doch noch gestorben an seinem Krebs. Das ging ja zeitlich so ziemlich mit der Trennung von Trixi einher - das hat mich dann zusätzlich runtergezogen - weil mir der Knabe echt Mut und Hoffnung in allen möglichen Dingen gemacht hat.
Ist halt echt ne krasse Belastungsprobe, wenn man zu einem Glauben gefunden hat und dann passiert genau das Gegenteil von dem, was du dachtest, das Gott mit dir vorhat. Naja, ich klammere mich jetzt an das, was die Christen so sagen bei solchen Dingen: Das ist eine Bewährungsprobe bzw. eine Herausforderung für meinen Glauben, die Gott mir stellt. Also von mir aus, wenns sein muss... machen wir das halt auch noch.
 
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Jappi

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Nun ist wieder viel passiert die letzten Tage - Aufs und Abs, aber es ist alles für etwas gut, nur weiß ich das noch nicht - dessen bin ich mir sicher.

Fangen wir mal mit Donnerstag an:

In der Großstadt habe ich so viele Menschen angesprochen wie in diesem Jahr noch gar nicht. Ich war wie im Flow. Natürlich vor allem Mädels. Meistens hab ich gesagt:

"Hey, ich hab dich von da drüben gesehen. Du bist mir positiv aufgefallen und ich dachte, ich sag mal Hallo, um zu sehen, ob du auch so cool drauf bist wie du ausschaust." :coolwink:

Ich habe eigentlich überhaupt keine negativen Reaktionen erhalten, weil ich inzwischen wohl schon eine gewisse Ausstrahlung zu haben scheine.:rambo:
Im Außenbereich einer Bar habe ich eine am Stehtisch angesprochen, habe mit ihr viel geflackst und als ihr Freund dazukam, habe ich ihn auch gleich mit ins Gespräch einbezogen. Er hat auch überhaupt nicht negativ reagiert. Ich hab ihm gesagt, er soll es als Kompliment für sich nehmen, dass ich seine Freundin angesprochen habe. Das fand er dann super.:thumbsup:
Also das war ein fantastischer Erfolg. Ich werde langsam wieder der offene Typ, der mit allen Leuten sprechen kann. Allerdings fehlt mir nach wie vor noch der Humor. Ich bin noch nicht der, der jede Situation ausnutzt, um die Menschen zum Lachen zu bringen. Da fehlt mir noch dieses Ungezwungene, dieses Spontane und Schlagfertige.

Dann kam der Freitag, der mir Kopfschmerzen bereitete... Abends war ein Kollegentreffen bei einer Kollegin im Garten. Ich hatte davon schon vor 2 Wochen erzählt. Der war mir damals schon nicht geheuer, einfach weil ich im Grunde keine festen Bezugspersonen im Kollegium habe, also keine(n), der/die sich sagt, "ey der Jappi, das ist ne coole Socke, mit dem würd ich auch allein mal was trinken gehen."
Letztendlich verstehe ich mich mit einigen ganz gut, aber eine festere Bindung konnte ich nie aufbauen - was mich schon etwas traurig macht.:shakehead:
Und dann gibt es noch 3 jüngere Kolleginnen, ca. in meinem Alter, die mich mit dem A**** nicht anschauen - egal ob ich "Hallo" oder "Tschüss" sage - die ignorieren mich komplett oder murmeln nur irgendetwas. Wenn es von Berufs wegen nötig ist, reden sie schon mit mir, aber sonst.. ich weiß nicht, was ich denen getan habe. Oder habe ich irgendwelche Shittests von denen nicht bestanden??

Was mir höchstens einfällt: Ich war letztens mal etwas verpeilt: Wir haben 2 Kolleginnen, die Zwillinge sind und sich wirklich seehr ähnlich sehen. Sie unterrichten auch in meiner Klasse. Ich habe im Homeschooling und darüber hinaus bis vorletzte Woche die beiden mit dem Namen verwechselt - also ich habe aus Versehen monatelang ihre Identitäten vertauscht. Irgendwie ist mir das nie aufgefallen oder herausgekommen. Leider hat das dann eine der 3 Mädels, die mich ignorieren, rausgefunden, und das war dann der große Lacher. Was an sich kein Problem ist, da steh ich drüber. Aber die haben es natürlich überall herumerzählt. Und ich glaube, dadurch leidet meine Wertschätzung unter den Kollegen. Und die 3 Mädels - es könnte sein, dass sie mich schlicht und einfach belächeln und zu arrogant sich mit mir zu unterhalten. Naja, und seitdem ich diesen Eindruck habe, hat sich meine Kommunikationsfreude denen gegenüber auch eher in Grenzen gehalten.

Nun ja, auf dem besagten Freitag (vorgestern) war es letztendlich dasselbe Bild: Keiner hat so richtig mit mir gesprochen. Also klar, ich war schon bei ein paar Leuten und hab mal was gesagt. Ich bin auch nicht überall der totale Außenseiter, aber dennoch habe ich mich nirgends so richtig eingebunden gefühlt. Ich habe dann kurzerhand mit dem Mann der Gastgeberin gesprochen - der war von der Bundeswehr und mit ihm bin ich sofort und ganz easy ins Gespräch gekommen. Dann hab ich mit seinem 3jährigen Sohn kurzerhand Fußball gespielt, war mit ihm auf dem Spielplatz und die Gastgeber waren hin und weg und dankbar, dass ich mit ihrem Sohn was gemacht habe und wir uns auch so gut verstanden haben.
Die anderen Kollegen haben das selbstverständlich mitbekommen und es kam auch der eine oder andere Spruch, z. B.: "Hey Jappi, jetzt musst ihn aber auch ins Bett bringen und ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen". Das fand ich auch witzig. Ich hatte ja auch iwie gehofft, wenn die Kollegen das sehen, ruft das irgendeine Reaktion hervor, sodass man ins Gespräch kommt, aber letztendlich hat das auch nichts gebracht (war ja auch nicht das vordergründige Ziel davon).
Also irgendetwas stimmt auf jeden Fall nicht. Klar, ich bin in letzter Zeit nicht jedes Mal super aufgelegt in die Schule gekommen, aber super schlecht drauf auch nicht.Und dann könnte ja auch einfach mal jemand fragen: "Hey Jappi, in letzter Zeit wirkst du ziemlich niedergeschalgen, alles ok bei dir?" Würde schon reichen. Vielleicht ist es auch eine Art Teufelskreis: Ich fühle mich von manchen Kollegen ignoriert und ich selbst reagiere ebenfalls mit Nichtbeachtung, was wiederum die Kollegen nicht gerade dazu veranlasst, mit mir in Kontakt zu treten (ist das die selfulfilling prophecy?)

Ach ja, ich möchte nicht verschweigen, dass in EINZIGER Kollege beim Grillfest zu mir gekommen ist und mich gefragt hat, ob ich hoffentlich noch ein bisschen bleibe und wie es mir geht. Habe ihm dann nach ein paar Gesprächsminuten kurz versucht zu erklären, was mit mir los ist - auch das mit Trixi habe ich angedeutet. Er hat mich dann bestärkt und mir Mut zugesprochen usw. Aber nach ein paar Minuten ist er auch gegangen mit dem Satz "Jetzt iss erstmal fertig und dann sehen wir uns später." Ich wollte noch fragen, wie es ihm geht, aber er war schon weg.
Letztendlich bin ich dann früher gefahren, aber ich habe es immerhin 5 Stunden ausgehalten (17:30 bis 22:30 Uhr). Danach bin ich noch zu ein paar Freunden in kleiner Runde gefahren. Dort angekommen war ich sehr erleichtert, denn dort war wieder alles normal und easy.

Das ist alles echt doof. Weil ich dann denke, ich bin iwie unsozial oder sowas. Wobei das nicht sein kann, weil ich ja Freunde habe. Aber wäre halt cool, wenn sich unter Kollegen auch Freunde finden, dann fühlt man sich noch wohler, hat jemanden zum Herz ausschütten, wenn die Chefin einen wieder zusammenstaucht usw.
 
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Dream

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Hallo Jappi,
ich bin vor fünf Jahren hier im Forum gelandet, bei den Affärenmädels. Meine Geschichte ist lange durch ,ich habe damals hier viel gelernt und bin dem Forum und nicht zuletzt Wolfgang sehr dankbar dafür...und lese noch immer gern hier,weil ich noch immer neugierig bin,Beziehungsmechanismen zu verstehen und das Forum eine unendliche Schatztruhe dafür ist.
Ich schreibe nur ganz selten mal, weil mir klar geworden ist,dass es oftmals Trigger sind,der eigene noch unbewusst schwelende Schmerz,den ich in die Geschichten projiziere.

Und um ehrlich zu bleiben,der Grund,warum ich Deine Geschichte verfolge,ist sicher mein Faible für Lehrer....mein AM war der Grundschullehrer meiner Tochter:blush:

Was mich aber drängt,Dir zu schreiben,hat nichts mit deiner Trennungsgeschichte zu tun,sondern mit Dir selbst.

Bitte verzeih,sollte ich Dir zu nahe treten.

Lieber Jappi, ich lese Dich als feinfühligen,introvertierten Menschen,der sich in seiner introvertierten Art ablehnt und seit Jahren krampfhaft versucht,jemand zu werden,der er nicht ist. Extrovertiert werden,laut und lustig und schlagfertig und taff usw.....

Um ebensolchen Menschen zu gefallen. Um Beziehungen mit „ angesagten“ Frauen zu haben. Um der Jappi zu sein,den Du Dir aus Vorbildern ( dein Bruder) zusammenstrickst.

Und ich denke nur mit jedem Post...wie schade. Menschen spüren Authentizität. Und auch ihr Fehlen. Natürlich ist Weiterentwicklung nötig und wichtig. Aber das eigene Wesen mit aller Kraft völlig umzuformen und zu hoffen,dadurch seine Lebensziele zu erreichen...ist das möglich? Ist es das wert?

Ich schätze introvertierte,leise,kluge Menschen und bin beileibe kein Mauerblümchen.
Ich wäre sehr neugierig auf den Jappi,der Du ohne dieses Selbstoptimieren wärst.
Ich glaube,das ist ein wundervoller Mensch.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute auf Deinem Weg und die Erfüllung Deiner Träume.


Dream
 

Jappi

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Gestern Samstag hatte ich dann wieder ein Hoch: Ich hatte Abends ein 2. Date mit dem Mädel von letztem Wochenende. Sie hatte mich zu sich eingeladen auf den Balkon, da sie mir noch schrieb, wir müssten unbedingt die Couch auf ihrem Balkon "einweihen" und Cocktails bei ihr trinken. Ich dachte mir noch, dass die Sache "geritzt" ist...

Dementsprechend selbstbewusst habe ich mich ihr gegenüber gegeben. Sie hat mir sogar öfters am Abend attestiert, dass "du dich schon ganz geil findest, gell?!" Ich habe mit ruhiger Stimme gesprochen, habe mir extra Zeit und Pausen beim Sprechen genommen, Entscheidungen für uns getroffen (sie fand es toll, dass ich für die Cocktails etwas mitgebracht hatte, zudem hab ich beim Lieferservice unser Essen ausgesucht), ich habe sexualisiert, sie berührt, sie aufgezogen und tiefgründige Themen angesprochen (z. B. Prägungen aus der Kindheit, Persönlichkeitsentwicklung, Gesellschaftliches, usw.). Am Ende hat sie gesagt, ich sei so ein unglaublich spannender, sympathischer und aufregender Mensch. Ach ja, und sie hat mich dafür gelobt, dass ich so gut zwischen ernsten und lockeren, witzigen Gesprächen abwechseln könne.
Also kurzum: Eigentlich passte von ihrer Seite ALLES! Ich dachte, ich schlafe heute auf alle Fälle bei ihr. Allerdings - als ich sie am weit fortgeschrittenen Abend küssen wollte, zog sie ihr Gesicht weg - und erwiderte auch keine meiner Berührungen. Ich bin damit ruhig und souverän umgegangen und hab das auch nicht als große Sache angesehen - immerhin habe ich ja gesehen, wie sie mir an den Lippen hing und die ganzen Komplimente usw. Und sie stellte schließlich auch von sich aus klar, dass ich das nicht als Ablehnung verstehen solle - sie sei in der Hinsicht einfach sehr schüchtern aufgrund vergangener Erfahrungen (Selbstschutz) und bräuchte gegebenenfalls vielleicht noch ein 3. Date. Das habe ich natürlich akzeptiert und war auch voll in Ordnung. Nachdem sie dann unterschwellig zu verstehen gegeben hat, dass für sie der Abend damit beendet sei, habe ich das dann auch als Anlass gesehen mich zu verabschieden. Sie hat sich nämlich dann am Schluss ständig um Kopf und Kragen geredet und ich wusste, dass sie ihre Gedanken gerade erstmal ordnen musste. Heute hat sie mir auch schon wieder geschrieben.

Was im übrigen sehr interessant ist: Sie hatte mir ja vor dem Date ein Foto von ihrem Balkon geschickt mit dem Verweis auf die Cocktails. Da war ihr Sofa noch zusammen. Und jetzt gerade - während ich diese Zeilen aufschreibe - fällt mir auf, dass die Couch auf einmal auseinandergeschoben war - also ein Teil links und der andere Teil rechts und dazwischen war ein kleiner Beistelltisch. Sie hat das also mit voller Absicht getan!! Sie wollte wohl auf alle Fälle vermeiden, dass zwischen uns viel zu schnell etwas läuft. Wahnsinn, wie sie alles schon berechnet hat. Und jetzt fällt mir auch auf, dass sie erst ewig gewartet hat, bis sie mir ihre Adresse gesagt hat (erst eine Std. vor dem Date!!). Hm also warum spricht sie erst von Couch und Cocktails auf ihrem Balkon, um dann Vorkehrungen zu treffen, dass nicht zu schnell irgendwas läuft zwischen uns? Also nicht falsch verstehen: Ich bin deswegen nicht verärgert oder so. Klar, S6 wäre cool gewesen und ich war auch sehr überrascht, als das am Ende eine ganz andere Richtung nahm. Aber von meiner Seite aus ist das voll in Ordnung, dass das so gekommen ist.

Allerdings bin ich ob dieser Umstände inzwischen skeptisch, ob ich auf ein 3. Date gehen soll mit ihr. Ich meine, ich bin ja gerade wieder eher lockerer drauf - und ob jetzt Sex rausspringt für mich oder eben was längeres wäre mir gerade eher egal. Aber sie nimmt das sehr sehr ernst. Meines Erachtens etwas zu ernst. Und da ich sie nicht verletzen möchte, nehm ich von einem 3. Date eher Abstand. Ich denke nicht, dass sie jemand ist, mit der ich mir vorstellen könnte, eine langfristige Beziehung einzugehen. Ich bin gerade eher im Modus "mal schauen, was draus wird".
 

Jappi

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Heute Nacht dann zog ein sehr heftiges, lautes Gewitter über meinen Wohnort hinweg. Ich bin einige Male aufgewacht. In einem Traum habe ich von Trixi geträumt - in einem anderen von meiner ExEx. Verrückt! Ich war danach nicht total down, aber es hat mich jetzt auch nicht unberührt gelassen. Ich fragte mich noch, ob es gut ist, heute wieder in die Großstadt zu fahren. Ich machte es dann einfach - auf andere Gedanken kommen, Spaß haben usw. - kann nicht verkehrt sein.

Und es war auch nicht verkehrt - ich hatte mit 2 anderen Gleichgesinnten viel Spaß, es ergaben sich witzige Situationen. Das offene Ansprechen von Menschen war auch heute gar kein Problem.

Mein Fazit zum vergangenen Wochenende: Das mit dem Lehrertreffen gibt mir noch etwas zu denken. An meiner neuen Schule möchte ich nicht, dass es genauso läuft. Aber ich sollte vielleicht einfach schauen, dass ich bei gewissen Dingen verlässlicher, souveräner werde - gerade im Job ist das sehr wichtig. Damit die Wertschätzung nicht wieder leidet. Aber eins nach dem anderen. Das sind sonst zu viele Baustellen.

Und was mir gerade sehr fehlt: Die Natur. Es regnet gerade immer wieder am Wochenende. Ich konnte noch keine Radtour starten, um wieder ein bisschen in mich zu gehen und mich zu erden. Allein im Grün liegen, den Insekten beim Rumwuseln, den Kühen beim Grasen, den Katzen beim Herumtigern oder auch den Pflanzen zuzuschauen, wie sie sich im Wind wiegen - und mit allem Eins sind. Das hört sich nun sehr hippimäßig an, aber damit meine ich etwas ganz Bestimmtes:

Hat jemand von euch vielleicht schonmal ein Tier in der Natur beobachtet und sich gedacht: "Ey die Kuh da drüben möchte ich sein - die denkt nix, die lebt halt einfach vor sich hin, die hat ein gewisses inneres Programm am Laufen, das ihr sagt: Fressen, saufen, schlafen, Faulenzen, was weiß ich noch alles. Und die ist damit sozusagen "glücklich". Denkt nicht an Vergangenes, nicht an Zukünftiges. Sie lebt einfach gerade im Hier und Jetzt und hört auf ihren Instinkt, auf ihr inneres Programm, das ihr Gott, die Natur oder wer/was auch immer ihr eingepflanzt hat. Sie scheint mir in jedem Augenblick ihres Lebens ein Teil dieses größeren Systems, das sich Natur nennt, zu sein. Auch in dem Augenblick, in dem ich sie beobachte.

Sie lebt und verhält sich dabei (vielleicht) ganz neutral, sorgenlos, gedankenlos, ohne Probleme und hält sich an ihr Programm - und funktioniert in diesem Naturkreislauf so, wie sie soll. Und DAS finde ich so schön und so faszinierend. Ich wäre manchmal auch gerne einfach nur Teil dieses natürlichen Kreislaufs, den irgendjemand geschaffen hat. Ohne hemmende Gedanken an die Vgh. oder Zukunft zu verschwenden - sondern einfach nur im Hier und Jetzt zu leben - und eins mit der Natur zu sein - mit dem Wissen, wo man hingehört im Leben. Und manchmal gelingt mir das. Und das macht mich tatsächlich glücklich.
Ok klingt immer noch ziemlich hippimäßig, ich gebs zu. :lachtsichtot: Aber vielleicht kann sich ja der eine oder andere vorstellen, was ich meine.

Meistens gelingt mir das auch überhaupt nicht, weil ich mich gar nicht so sehr auf die kleinen Dinge in der Natur um mich herum konzentrieren kann vor lauter Gedanken. Aber dann ist es trotzdem schön, denn auch wenn mein Kopf voller Gedanken ist, stellen sich diese oft als Erinnerungen heraus - Erinnerungen an tolle vergangene Zeiten - seien es Zeltlager, Zeltlagerüberfälle, im Fluss baden, Baumhäuser bauen, nach bestandenem Abitur die neue Freiheit fühlen, sein Rad zu nehmen und irgendwo hinzufahren, ohne zu wissen wohin überhaupt.
Oder 2 Stunden lang in lauen Sommernächten mangels Auto und Geld für den Zug zu weit entfernten Festzelten radeln und dort Mädels zu treffen, mit denen man in den Hügeln hinterm Zelt rumgeknutscht hat.

Mir fallen aber auch Orte ein, die mit meiner Oma zu tun haben - in meiner Kindheit sind wir immer auf eine Alm gefahren, die sehr idyllisch gelegen war und die nicht wirklich viele Leute kennen. Auf dieser Alm gibt es ein kleines Wäldchen, in dem sich eine erhabene Steingrotte versteckt, mit Marienstatue, Kerzen usw. . Meine Oma nahm mich als kleiner Bub immer mit zu diesem Ort, wir beteten dort, haben dann in den Wiesen noch gepicknickt und ich erfuhr viele witzige Dinge über meine Mutter.:herz:

Ich hatte diesen Ort lange lange Zeit vergessen - erst kurz vor meinem Examen 2017 hab ich mich wieder daran erinnert. Nach einigen Recherchen und Bemühungen hab ich dann tatsächlich herausgefunden, wo dieser Ort war. Also bin ich kurzerhand direkt nach meinem Examen wieder einmal (wie beim Abitur) mit dem Rad einfach ins Grüne gefahren - und habe nach Jahren des Vergessens endlich diese Grotte wiedergefunden. Ich habe dort viel geweint - wegen des endlich hinter mich gebrachten Examens einerseits, andererseits weil mich die Gefühle und Erinnerungen an meine Oma übermannten. Seitdem kehre ich immer wieder mal an diesen Ort zurück und bin einfach dankbar für alles, was ich bin und habe - abseits dieser ganzen Optimierungsbestrebungen.
 
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Ponygirl

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Ich wäre sehr neugierig auf den Jappi,der Du ohne dieses Selbstoptimieren wärst.

Das kann ich nur genauso unterschreiben!


Sie hat sich nämlich dann am Schluss ständig um Kopf und Kragen geredet und ich wusste, dass sie ihre Gedanken gerade erstmal ordnen musste.

Mach dir da nichts draus.. wer weiß, was sie schon so alles erlebt hat.
Aber ob am Ende daraus etwas Festes wird, kann man nach 2,3 Dates noch gar nicht feststellen..
Da stellt sich mir auch wieder die Frage.. wann wäre eine Übernachtung angebracht? Wie viel Zeit bzw wie lange muss man sich kennengelernt haben? ()


Alles andere liest sich sehr schön, auch wenn ich mich nicht in dir Kuh hineinversetzen kann :lach:


Übrigens Jappi:
Mir ist ein mehr introvertierter, netter Mann auch lieber als ein extrovertierter, ständig auf Trab seiender. Ich sehe das genauso wie Dream.
 

Jappi

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Liebe Dream,

danke, dass du mir diesen Post schreibst. Wirklich danke. Dein Feedback ist sehr klar und deutlich - auf wenige Worte runtergebrochen - und kommt deshalb auch punktgenau bei mir an. Er veranlasst mich zum Nachdenken. Und ich bin gerade so froh, dass du mit mir so ehrlich bist.

Lieber Jappi, ich lese Dich als feinfühligen,introvertierten Menschen,der sich in seiner introvertierten Art ablehnt und seit Jahren krampfhaft versucht,jemand zu werden,der er nicht ist. Extrovertiert werden,laut und lustig und schlagfertig und taff usw.....

Ich kann mich einerseits in deine Sichtweise sehr gut hineinversetzen. Wenn ich nicht in mir selbst drin stecken würde, sondern im Körper von einem/r der Mitleser(innen) hier, würde ich mir wohl auch denken: "Meine Güte, was macht er denn jetzt noch alles für seine Selbstoptimierung? Er strebt einem Ideal hinterher, das ihn zum Sklaven seiner selbst macht." :Auspeitschen:

Andererseits ist das die altbekannte Debatte, auf die mich hier schon jemand (ich meine es war Schneewittchen oder Philipp) aufmerksam gemacht hat: Ist es besser, sich im Leben zu verbessern, weiterzuentwickeln, seine Persönlichkeit zu ändern? Lohnt sich das? Hält das das Leben lang? Eifere ich einem Ideal nach, das ich nie erreichen werde? Funktioniert so überhaupt das "Leben" - fleißig sein, sich entwickeln, Fähigkeiten erlernen und so "Belohnungen" in Form von inneres Glück kassieren? Gibt es so etwas wie "Karma"?
Anders gesagt: Ist im Leben alles möglich, wenn man nur den Willen aufbringt? Ich trainiere und ändere meine Persönlichkeit wie einen Muskel, der immer größer wird? Und am Ende finde ich die Frau fürs Leben? - Der Lohn für die harte Arbeit, der Lohn für die lange Suche nach dem Glück - Ende gut, alles gut?

Kommen nur die, die stetig an sich arbeiten, in den Garten (Eden)? Oder eher die, die sich auf ihr eigentliches Wesen besinnen, vllt auf einen gewissen Urinstinkt vertrauen - sozusagen auf die Gewissheit, wer man ist und woher man kommt? Sollte man auf das vertrauen, was Gott einem von Anfang in seinem Charakter und Wesen mitgegeben hat?

Oder bin ich gerade zu melancholisch-philosophisch unterwegs? :lach: Naja, am Sonntagabend neigt man dazu eher mal. Kannst mir ruhig sagen, Dream. Vielleicht hast du das auch ganz anders gemeint.

Aber vielleicht mal konkret: Ich möchte eigentlich nur ein selbstbewusster und souveräner Mann sein - den Frauen ja nachweislich von Natur aus auch begehren. Extroversion und Schlagfertigkeit, laut und lustig sein - ja das stimmt, das sind Sachen, die zumindest nicht IMMER zu meinem Wesen gehörten. Inzwischen (seit 2017) aber in Teilen schon - je nach Laune zumindest. Das kam das erste Mal so richtig aus mir heraus, als ich Lehrer wurde. Der Beruf hat mich "wesen"tlich verändert. Ich wurde extrovertierter und bekam mehr Ausstrahlung - vor der Klasse zu stehen und die Kleinen zu dirigieren, zu unterrichten, das macht schon was mit einem.
Und nach der Trennung von meiner ExEx (2019) wollte ich ja sowieso wieder mehr Selbstbewusstsein haben - Ausstrahlung, Charisma, usw. Dass man dafür nicht laut und schlagfertig sein muss - ich bin voll bei dir. Selbstbewusst kann man ja auch als Introvertierter sein. Da hab ich mich ein bisschen verrannt. Denn jetzt denke ich, muss ich diese Eigenschaften auch noch ständig trainieren. Danke für diesen Denkanstoß, liebe Dream! Vielleicht will ich hier gerade viel zu viel.

Und daher kann ich auch gut verstehen, dass sich gerade einige Dinge in meinem Strang wie Aktionismus lesen - wie ein Getriebensein bzw. wie die Jagd nach dem "idealen" Selbst (wobei man hier spekulieren kann: Wer wäre der "ideale Jappi" eigentlich? Tja, wenn ich das wüsste, hätte ich sicher schon ein paar Abkürzungen im Leben genommen).

Um ebensolchen Menschen zu gefallen. Um Beziehungen mit „ angesagten“ Frauen zu haben. Um der Jappi zu sein,den Du Dir aus Vorbildern ( dein Bruder) zusammenstrickst.

Das mit den "angesagten" Frauen ist wohl wahr. Sie sollen ein gewisses Niveau, einen gewissen Anspruch erfüllen. Andersherum ist es genauso: Frauen möchten auch einen Mann, der ein gewisses Niveau hat oder Ansprüche erfüllt.

Ich sags wie es ist: Ich hatte in meinem schüchternen Zustand eher Frauen angezogen, die mich nicht im Geringsten glücklich gemacht hätten. Nicht im Geringsten! Erst als ich an mir arbeitete. Und das war für mich die Bestätigung: Hey, arbeite an dir und du wirst glücklich - dazu gehört das Bedürfnis, mit einer Frau, deren Eigenschaften ich liebe und mich glücklich machen, irgendwann einmal eine Familie zu gründen. Es ist eine einfache simple Botschaft, die mir das Leben mitgegeben hat.
Diese Botschaft - arbeite an dir und du wirst glücklich - begleitet mich nun seit 14 Jahren.

Aber klar, ich weiß was du vielleicht denkst und in deinem Post meintest, Dream: Ich laufe Gefahr, dass ich mein ganzes Leben lang einem Ideal hinterher hechle und aus dem "an-sich-selbst-arbeiten" nicht mehr rauskomme - getrieben von weiteren Enttäuschungen und höchstens kurzzeitigen Erfolgserlebnissen. Für eine gewisse Ruhe und Stabilität im Leben wird so kein Platz sein. Hm - naja ich bin jetzt 33 Jahre jung. Und ich denke immer noch - solange ich weiter an mir arbeite, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ich zumindest einem Mädel begegne, das sowohl auf meine Ansprüche passt und deren Ansprüche ich meinerseits erfüllen kann. Da bin ich durchaus überzeugt von.
Allein, was ich in den letzten beiden Jahren geschafft habe, nach der Trennung von meiner ExEx - das sagt mir, dass nach so kurzer Zeit schon so viel passieren kann. Im Ernst: Die letzten beiden Jahre kommen mir vor wie 5 Jahre. Ich hatte vor 2 Jahren noch ein ganz ganz anderes Leben. Und ich bin tatsächlich inzwischen sogar dankbar, dass diese Trennung kam. Sie hat mich dazu veranlasst, wieder aus meinem Schneckenhaus rauszukommen und mich persönlich weiterzuentwickeln. All die zwar harten, aber auch sehr schönen Erfahrungen der vergangenen 2 Jahre, diese neuen Sphären, in die ich aufgestiegen bin, wären mir verwehrt geblieben.
Noch finde ich durchaus, dass sich das alles lohnt. Aber wer weiß, nach wievielen Enttäuschungen im Leben ich vielleicht mal anders denken werde. Ich weiß es noch nicht, Dream.

Menschen spüren Authentizität.
Ja das nehm ich auch noch mit. Authentisch war ich nach dieser Corona-Phase in der einen oder anderen Situation bestimmt nicht mehr. Das hat Trixi mitbekommen, das hat vllt auch der eine oder andere Kollege mitbekommen - und wieder andere sicher auch.
Die Authentizität bleibt bei der Selbstoptimierung, die ich an den Tag lege, selbstverständlich hier und da auf der Strecke. Danke für diesen Denkanstoß. Ich brauche wohl aber noch etwas, um hier für mich die richtigen Schlüsse zu ziehen.
 
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P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen,

Lieber Jappi, ich lese Dich als feinfühligen,introvertierten Menschen,der sich in seiner introvertierten Art ablehnt und seit Jahren krampfhaft versucht,jemand zu werden,der er nicht ist. Extrovertiert werden,laut und lustig und schlagfertig und taff usw.....

Um ebensolchen Menschen zu gefallen. Um Beziehungen mit „ angesagten“ Frauen zu haben. Um der Jappi zu sein,den Du Dir aus Vorbildern ( dein Bruder) zusammenstrickst.

Und ich denke nur mit jedem Post...wie schade. Menschen spüren Authentizität. Und auch ihr Fehlen. Natürlich ist Weiterentwicklung nötig und wichtig. Aber das eigene Wesen mit aller Kraft völlig umzuformen und zu hoffen,dadurch seine Lebensziele zu erreichen...ist das möglich? Ist es das wert?
Das kann ich nur genauso unterschreiben!

Ich kann die zitierten Post nur unterschreiben. Ich würde auch zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Selbstoptimierung strikt unterscheiden, auch wenn das nicht immer einfach ist.
Ich gebe dir mal meinen Ansatz wider Jappi. Vor vielen Jahren entdeckte ich die beiden Politik-Satiriker Jon Stewart und Stephen Colbert auf Youtube. Ich war davon begeistert wie sie ernste und schwere Themen durch anspruchsvollen Humor vermittelten. Da ich selber beruflich mit hochgeistigen Themen zu tun habe, dachte ich mir, dass dies doch ein gelungener Ansatz sei, meine Vorlesungen anders zu gestalten. In der Folgezeit saugte ich deren Sendungen geradezu auf und verschaffte mir das Know-How wie man ernste Themen humorvoll aufbereitet.
Und dann probierte ich es im Unterricht aus. Nach einiger Zeit bemerkte ich jedoch zwei Dinge, nämlich dass die Pointen nicht saßen und ich lediglich Stewart/Colbert imitierte bzw. ihre Sprüche klaute. Zu Anfang mag dies ja noch gehen, aber es muss dann irgendwann der Moment kommen, an dem man etwas eigenständiges kreiert, weil die Sache in Fleisch und Blut übergegangen ist bzw. man ein Talent dafür entwickelt hat.

Letzteres geschah aber nicht. Selbstoptimierung wäre in diesem Fall für mich gewesen, wenn ich nun auf Zwang weitergemacht hätte und mein ganzes Selbstwertgefühl darunter gelitten hätte, dass ich nicht so bin wie XY. Stattdessen habe ich einfach erkannt, dass ich dieses Talent nicht habe, dass also meiner Entwicklung an dieser Stelle eine Grenze gesetzt ist. Die eigenen Grenzen anzuerkennen stellt für mich Persönlichkeitsentwicklung da, denn wir alle haben Grenzen. Und dennoch kann ich weiterhin über die Witze eines Stewart und Colberts lachen. Ich neide ihnen nicht ihr Talent, ich freue mich, dass sie es haben. Dafür gibt es bestimmt Dinge, die ich kann oder die mich auszeichnen, die sie nicht haben. Wir alle haben unterschiedliche Fähigkeiten, denn wir kommen nicht vom Fließband.
Und hier und da, ohne große Anstrengung, fällt mir inzwischen doch die ein oder andere Idee ein, um meine Themen manchmal etwas lockerer aufzubereiten, weit entfernt von dem Level eines Stewart und ganz zu schweigen von der Satiredichte, aber darüber mache ich mir keine Gedanken, denn ich stehe ja mit ihnen nicht im Wettbewerb und freue mich einfach darüber, wenn eine solche Idee in mir aufkommt.

Es ist nicht immer leicht, zwischen Faulheit/Bequemlichkeit ("Ich bin halt so"), Persönlichkeitsentwicklung (Selbstliebe/Selbstannahme --> Wachsen + Grenzen anerkennen) und Selbstoptimierung ("Ich muss sein wie X, sonst genüge ich nicht") zu unterscheiden. Das geschieht eher im Prozess. Wir erkennen etwas an anderen, das uns gefällt (Stichwort "Vorbilder", "Archetypen") und streben danach. Und gerade in diesem Streben entdecken wir uns ja in unseren Fähigkeiten und Grenzen. Es geht also nicht darum so zu werden wie Vorbild X oder Archetyp Y, denn wir wollen ja nicht die Kopie eines anderen sein, sondern wir wollen uns finden; unsere Persönlichkeit und unseren Charakter formen, sodass wir uns eines Tages auch von der Fixierung auf Vorbilder emanzipieren können, weil wir uns "gefunden" haben und sagen können: "Das bin ich (mit all meinen Fähigkeiten und Grenzen)".
 
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Jappi

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Oh man ich habe gerade einen Text geschrieben, aber dann hab ich den Tab aus Versehen geschlossen... alles weg. Naja, ich versuche noch einmal zu schreiben, was ich vermitteln wollte.

Lieber Philipp,

danke dir für diese wieder einmal wertvollen und weisen Worte. Die letzten 2 Tage habe ich mir darüber Gedanken gemacht, ob ich eher zur Selbstoptimierung oder zur Persönlichkeitsentwicklung neige.

Ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass ich dem Ideal meines Bruders nicht so sehr nacheifere wie von dir oder von Dream gedacht.

Schließlich war ich vor 1 Jahr bereits einer, der unabhängig von meinem Bruder selbstbewusst, schlagfertig und geschwätzig auf Leute zugehen konnte, während mein Bruder eine sehr tiefe Down-Phase durchmachte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch regelmäßig versucht, ihm Mut zu machen. Allerdings hatte Trixi ihn dann auch mal kennengelernt - wir saßen zu dritt in einer Bar. Und mein Bruder hat uns in Grund und Boden gelabert... Trixi meinte danach nur, dass sie total erschlagen ist. Mir ging es nicht anders. Also mit kräftiger Stimme loslabern und andere nicht mehr zu Wort kommen lassen konnte er zwar nicht seit jeher, aber beruflich bedingt (Bürgerbüro) hat er dieses Geschwätzige sich angeeignet.

Aber diesem Ideal eifere ich nicht hinterher.

Als er im März allerdings auf einmal so selbstbewusst war und am Esstisch meiner Eltern und im Beisein von Trixi mich die ganze Zeit so hops genommen hat, während sich herausstellte, dass ich mangels sozialer Interaktionen nur noch das genaue Gegenteil war (also eben nicht mehr geschwätzig und schlagfertig), da habe ich ihm das übel genommen. 1. weil er plötzlich das ist, was ich nicht mehr bin, 2. weil er mich verbal plötzlich so herausforderte und 3. auch noch im Beisein von Trixi. Das hat mich sehr verärgert, aber mich damals schon denken lassen, was ich doch nach wenigen Monaten scheinbar für ein Würstchen geworden bin im Vergleich zu meinem Bruder. Wahrscheinlich war es objektiv gesehen gar nicht mal so - wenn ich mit Trixi allein war, hab ich mich ja überhaupt gar nicht "klein" gefühlt. Aber mit dem Verhalten meines Bruders vor meiner Nase hab ich mich leider so gefühlt, und das endete vielleicht in einer Abwärtsspirale. Von diesem Zeitpunkt an habe ich den Kontakt zu meinem Bruder gemieden - damit er mich nicht nochmal vor Trixi so "fertig macht".

Meine Extroversion aber - die habe ich nicht erst seit 1 Jahr, sondern hat sich nach und nach in meinem Ref herauskristallisiert. Vor der Klasse zu stehen, nicht nur vor 5.-, sondern auch vor gestandenen 12.-Klässlern und nicht zuletzt vor Kollegen Unterricht präsentieren - noch dazu die neuen Kollegen, mit denen ich mich sehr sehr gut verstanden habe - das alles hat mich und mein Wesen ganz schön verändert. Wenn ich den anderen Refis mal aus meiner Kindheit etwas erzählt habe, haben sie gewisse Dinge nicht glauben können, da ich doch "so extrovertiert sei". Ich war der Typ, der ständig einen lockeren Satz auf den Lippen hatte. Interessanterweise jedoch nur im Ref... Privat - also in meiner 7jährigen Beziehung - war ich weiterhin der schwuffihafte Clown, von dem sich meine ExEx ja kurz vor dem Examen 2019 dann getrennt hat für jemand anderen.

Danach - in meiner schlimmsten Tiefphase meines Lebens (ist einfach so) - habe ich genau das getan, was ich jetzt auch tue: Mir Hilfe gesucht, an mir gearbeitet, um mich wieder tauglich für Dates und soziale Interaktionen zu machen - um mein Selbstbewusstsein und meine Ausstrahlung zu pushen. Ein paar Leute haben mir hier sehr geholfen, die mir gesagt haben: "Ey Jappi, jetzt reiß dich zusammen. In dir steckt so viel Potential, du bist kein Verlierer und in Sachen Mädels wird die Bude brennen, wenn du an ein paar Stellschrauben drehst und das negative Selbstbild ausradierst." Was habe ich also gemacht? Viel Sport, Leute angesprochen, Dates gehabt, in die Clubs gegangen. Letzteres hat mich am allermeisten gepusht. Einfach sich mal in der Menschenmenge oder allein auf der Tanzfläche zum Affen machen - und sich nix scheißen, was die anderen denken! Irgendwann hatten wir so viel Spaß dabei, dass dadurch meine Extroversion wieder gestärkt und gar noch gesteigert wurde. So habe ich plötzlich Mädels im Club kennengelernt! Das habe ich wenn überhaupt nur 2mal auf den Festzelten erlebt, als ich noch 18 war (Da hatte ich auch mal eine kurze Hochphase).
Mit kurzen Ups und Downs während des Lockdowns bin ich dann aber letztes Jahr immer noch sehr gut durch einige Dates gekommen bis zu dem mit Trixi. Und soll ich euch was sagen: Dieses Date hätte in keinem Paralleluniversum besser laufen können!! Ich hatte so eine Macht und den vollen Plan und Überblick über alles, was ich sage, wie ich mich verhalte, hab mir nix geschissen, war witzig, leidenschaftlich und begeisternd - und habe sie auch bereits am Ende des 1. Dates geküsst.

Allein was mir Trixi nach dem Date geschrieben hat, spricht für mich Bände:

"Hey Jappi, bin gut daheim angekommen und kann mich schon gar nicht mehr an die Heimfahrt erinnern weil ich in Gedanken noch so sehr bei dir und unserem Nachmittag war. Du hast mich ganz schön nervös gemacht... Was meinst du denn, wann wir uns evtl. wiedersehen? Vielen Dank, dass du mir so wunderschöne Ecken gezeigt hast. War für mich der schönste Tag seit ganz langem!"

Und ich denke, an DIESEM Ideal orientiere ich mich und klammere auch ein bisschen.

Philipp, ich meine, es hat bei mir ja funktioniert. Ich habe diesen tollen glücklichen Zustand erreicht und er scheint da irgendwo in mir drin zu sein. Man muss ihn nur durch gezieltes Training oder was auch immer rauslassen. Kann man das nicht als spannendes Potential sehen, an dem man arbeiten kann? Ich meine klar, es nützt mir nichts, jedes Mal lange lange dafür zu "trainieren", um mal kurz in den Zustand zu kommen und danach sinkt er wieder rapide ab, sobald ich es nicht mehr mache. Das ist natürlich auch nicht das, was ich möchte. Aber wer weiß, wenn Corona mal zur Nebensache wird und man wieder komplett machen kann, was man will... wer weiß, ob ich während der Beziehung mit Trixi überhaupt so in mich zusammengesackt wäre.

Andererseits gebe ich Dream total Recht. Warum klammere ich mich so an diese Extroversion? Warum nehm ich mir nicht einfach das Ziel, selbstbewusst zu sein mit den Gegebenheiten, die meinem Wesen am ehesten entsprechen - nämlich ursprünglich ruhig und introvertiert. Die Frage die sich bei mir nur stellt ist: Bin ich denn vom Wesen her immer noch zurückhaltend?

Ich denke, eine gewisse Extroversion ist in mir inzwischen schon enthalten. Durch Ups und Downs kommt sie mal raus, mal nicht. Was jetzt genau besser zu mir passt oder nicht kann ich nicht mehr so ganz beurteilen.

Ich muss jetzt nur weg zu einer Videokonferenz, vielleicht schreib ich nachher noch ein bisschen weiter, falls mir noch etwas dazu einfällt.

Nochmal danke an euch, Philipp, Dream und Pony, dass ihr mir diese Feedbacks dalasst und euch meine Posts zu diesem Thema durchlest! Tut mir echt gut :danke_alles_ist_super:
 
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Jappi

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So ich bin wieder da: Vielleicht nur ein abschließender Gedanke:

Wenn man mein Wesen an den letzten Dates festmachen möchte, so komme ich zu dem Resumée, dass ich nicht mega extrovertiert war. Ich war zwar selbstbewusst und habe dafür viele Komplimente bekommen, aber ich war gefühlsmäßig eher introvertiert... oder normal? Auf jeden Fall nicht allzu extrovertiert.
 

Ponygirl

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Wow, das war viel Text Jappi! Aber ich habe mich durchgekämpft :smile:

Ich persönlich bin nicht extrovertiert. Auf einem Date und mit einbisschen Nervosität gebe ich mich manchmal so, bin es aber eigentlich nicht :lach: (ja, kannst du vll kaum glauben..)

Für mich persönlich ist es wichtig authentisch zu bleiben.
Und ich denke, an DIESEM Ideal orientiere ich mich und klammere auch ein bisschen
Nachvollziehbar! Trixi hat da etwas ganz tolles geschrieben!
Was würdest du sagen.. hast du dieses Ideal wieder erreicht? Ziehst du damit auch Frauen an, die nicht so wie Trixi sind ?
 
P

PhilippX

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Ergänzend an Ponys Fragen würde ich gerne wissen, die Kumpels, mit denen du in der Stadt losziehst um Menschen/Frauen anzusprechen, sind die in deinem Alter oder älter/jünger? Und wenn ihr Frauen ansprecht bzw. versucht diese in eine Konversation zu verwickeln, wie alt sind diese in der Regel/im Schnitt?
 

Jappi

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Wow, das war viel Text Jappi! Aber ich habe mich durchgekämpft :smile:

Tapfer, Pony!:herz: Ja ich hab ein bisschen ausgeholt, einfach damit ihr genau wisst, was Sache ist.

Ich persönlich bin nicht extrovertiert. Auf einem Date und mit einbisschen Nervosität gebe ich mich manchmal so, bin es aber eigentlich nicht :lach: (ja, kannst du vll kaum glauben..)

Naja, ich denke, das macht ja jeder so, dass man in dieser Situation sein bestes Ich rauskramen möchte. Ich persönlich finde das auch nicht so schlimm. Sein bestes Ich rauskramen muss ja nicht gleich heißen, sich zu verstellen.

Pony, ich denke, ein bisschen extrovertiert bist du schon :PP

Was würdest du sagen.. hast du dieses Ideal wieder erreicht?
Nein, dieses Ideal habe ich bisher nicht wieder erreicht, aber ich gebe zu - auch wenn Dream es schade findet - ich würde es sehr gerne. Ob ich nun introvertiert bin oder extrovertiert - ich denke, wenn ich einfach nur wieder langfristig selbstbewusst werde, dann kommt denk ich alles ganz automatisch, weil man sich ja nichts mehr scheißt, wie man beim Gegenüber ankommt. Das würee mir also auch schon reichen. Zum Beispiel wäre es auch schön, wenn ich von jemandem verbal hops genommen werde, dass ich darauf einfach selbstironisch antworte und nicht mühsam überlege, "hm was kann ich jetzt kontern". Einfach locker bleiben, selbstironisch sein - das wäre auch cool.

Ziehst du damit auch Frauen an, die nicht so wie Trixi sind ?
Also letztes Jahr war das der Fall, ja. Die Dates, die ich vor oder auch noch nach Trixi hatte (da waren nach dem Date mit ihr noch 2 "Rest-Dates" ausgestanden, aber da bin ich nicht bis zum Äußersten gegangen), waren auch hin und weg von mir, wenn ich das so sagen darf. In Ansätzen spüre ich inzwischen schon wieder Teile dieses Selbstbewusstseins - nur mit etwas weniger Euphorie als noch vor 1 Jahr - und mit noch deutlich weniger Schlagfertigkeit.

die Kumpels, mit denen du in der Stadt losziehst um Menschen/Frauen anzusprechen, sind die in deinem Alter oder älter/jünger?

Seit ich vor ein paar Wochen wieder damit angefangen habe, war und bin ich mit vier Leuten unterwegs, die es kurioserweise vor 1 Jahr von mir lernen wollten, wie das mit dem offenen Ansprechen geht - bis zum Lockdown. Sie fanden es witzig, dass ich auch wieder auf einem Anfangsniveau war. Nur bei mir geht gerade die Erfolgskurve wieder schneller nach oben als bei ihnen - wahrscheinlich weil ich schon etwas Erfahrung mitbringe.
Einer ist 38, der andere 50, der dritte 40 und der vierte 30. Dann habe ich noch zwei neue kennengelernt, die beide ca. in meinem Alter sind (33 und 32). Und ich merke - wenn man denen dann wieder zeigt, wie es geht, kommt man auch besser wieder rein, weil man vor den Augen der anderen geforderter ist und sich bissl beweisen muss. Das geht dann besser, wenn welche mir aus der Distanz dabei zuschauen.

Und wenn ihr Frauen ansprecht bzw. versucht diese in eine Konversation zu verwickeln, wie alt sind diese in der Regel/im Schnitt?
Von 24 bis 35 ist da alles dabei. Der 50-jährige geht vor allem auf die 35 bis 45 jährigen Mädels.
 
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Ponygirl

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Sein bestes Ich rauskramen muss ja nicht gleich heißen, sich zu verstellen.
stimmt :smile:
Pony, ich denke, ein bisschen extrovertiert bist du schon
das hängt immer davon ab, mit wem ich es zu tun habe ;) wenn es eine gute Grundstimmung gibt, könnte ich vielleicht auch mal etwas mehr aus mir herauskommen:grins:
weil man sich ja nichts mehr scheißt, wie man beim Gegenüber ankommt.
dieses Gefühl hätte ich manchmal auch gerne!
waren auch hin und weg von mir, wenn ich das so sagen darf.
das haben mir letztes Jahr auch einige gesagt :blush:
 

Jappi

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Heute wurde ich übrigens von der Schulleitung verabschiedet (mit anderen zusammen). Habe mit den anderen Abgängern zusammen ein Buffet gemacht. Wir sind dann noch bis vorhin zusammengehockt und immerhin - mit 3 Leuten konnte ich mich ganz gut unterhalten. Und die Gastgeberin vom Lehrerfest ist ja nur noch hin und weg von mir, lächelt mich immer an - hat wahrsch. immer noch damit zu tun, dass ich mich so spontan am Freitag mit ihrem Sohn beschäftigt habe.
Und von einer, die mich ignoriert, kam immerhin: "Danke für das Buffet."

Einer anderen Abgängerin habe ich mitfühlend mitgeteilt, dass ich genau weiß, wie sie sich nach ihrer unfreiwilligen Versetzung jetzt fühlt. Und habe mit ihr ein bisschen darüber gesprochen. Die hat übers Schuljahr auch nur sehr dürftig mit mir gesprochen. Aber jetzt ist sie etwas aufgetaut und hat sogar von sich aus gefragt, was ich so in den Ferien mache. Ihr seht, wenn DAS schon ein Erfolg für mich ist, dann wars echt nicht so gut bisher :lach:
Denke ich kann von mir behaupten, dass ich in der Regel sehr empathisch bisher mit anderen Kollegen ins Gespräch gekommen bin, ohne von mir selbst viel zu erzählen (außer wenn sichs grad angeboten hat). Aber dennoch kam dabei nie etwas zurück - keine Rückfrage ("und bei dir?"), nichts. Und ich dachte, Menschen finden es doch schön, wenn man ihnen zuhört und sich empathisch zeigt bzw. für sie interessiert. Und das ist auch authentisch - ich interessiere mich wirklich sehr gerne für andere.

Mir fällt eigentlich auch immer etwas Interessantes an einer Persönlichkeit auf - ich finde sogar diese typischen Assi-Schnapsdrosseln, die betrunken an einer Theke den Abend verbringen, spannend und komme mit ihnen gerne mal ins Gespräch. Ich meine wie sind die so geworden, was hatten sie für ein Leben, bevor sie sich dem Alkohol hingegeben haben? War ja nicht immer so.

Naja jedenfalls habe ich mich gewundert, dass ich bei den anderen Kollegen nicht so "angekommen" bin, obwohl ich mich doch eigentlich immer für ihre Belange interessiert habe. Habt ihr darauf eine mögliche Antwort?
 
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tasi

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yappi, hier hat es mal jemand treffend formuliert, weiß aber nicht mehr wer…
bist du zu nett und zu interessiert, kommt das komisch beim gegenüber an. das wirkt ein bisschen „schleimig“ und anbiedernd (falls du verstehst, was ich meine).

ist es dir denn wichtig, immer den schlagfertigen erzählclown zu machen? ich hab jetzt einige deiner beiträge gelesen und finde, du wirkst (bitte nicht übel nehmen) zu weich und zu nett und du redest sehr viel (bzw. schreibst hier ganze romane mit gedanken und gefühlen), das wirkt etwas abschreckend und aufgesetzt. du wärst bei mir ganz klar in der kumpelschiene. finde dich sehr sympathisch, aber ich sehe bei einem alphamann auch eher einen ruhigen james bond. aber jede frau ist da ja anders. ich bin ja auch schon fast 40 :lach: und brauche keinen unterhalter, der mich müde sabbelt. das stresst mich eher. vor allem, weil mein tag (als lehrerin :PP) wirklich mit genug gequatsche gefülllt ist („mach blabla, leg den stift weg, nein, jetzt nicht hauen…). ich bin abends nudelfertig (kennst du sicher).

ich denke aber, du kommst mit deiner art bei jüngeren frauen um die 25 tatsächlich gut an.
 
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Admina Schneewittchen

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Hallo Jappi,

Andererseits gebe ich Dream total Recht. Warum klammere ich mich so an diese Extroversion? Warum nehm ich mir nicht einfach das Ziel, selbstbewusst zu sein mit den Gegebenheiten, die meinem Wesen am ehesten entsprechen - nämlich ursprünglich ruhig und introvertiert. Die Frage die sich bei mir nur stellt ist: Bin ich denn vom Wesen her immer noch zurückhaltend?
Ich denke, eine gewisse Extroversion ist in mir inzwischen schon enthalten. Durch Ups und Downs kommt sie mal raus, mal nicht. Was jetzt genau besser zu mir passt oder nicht kann ich nicht mehr so ganz beurteilen.
Das Extravertierte hat in der Gesellschaft erstmal oberflächlich gesehen einen höheren Stellenwert. Man assoziiert damit: Selbstbewusstsein, Offenheit, Abenteuerlust, Geselligkeit usw. usf., was ja gut zu unserer Spaßgesellschaft passt.
Um herauszufinden, ob du eher intro- oder extravertiert bist, kannst du mal für dich überlegen, wo du dir Kraft und Energie holst, wenn du erschöpft bist z.B.: Brauchst du da eher Ruhe und willst für dich sein? Ein Buch lesen, vor dich hin träumen, gammeln, alleine sein usw. usf. Dann wäre das eher introvertiert? Oder holst du dir Kraft und Energie bei deiner Clique, beim Weggehen usw. usf.? =Extravertiert.
Diese beiden Persönlichkeitseigenschaften sind übrigens mehr oder weniger vererbbar. So mancher trainiert sich ein extravertiertes Wesen ein wenig an - was ja auch okay ist in einem gewissen Maße, wenn man, wie du ja schreibst, ein vorhandenes Potential ("extravertierte Bedürfnisse") heraus lässt, was man bis dato noch gar nicht gekannt hat.
Die meisten Menschen befinden sich in der Mitte oder es ändert sich auch phasenweise - du musst ja nicht eine Extremausprägung haben.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich eher introvertiert bin, obwohl ich oft extravertiert wirke, weil ich mir einen gewissen extravertierten Stil antrainiert habe. Was aber bei mir ganz deutlich wird ist, dass ich meine Energie und Kraft fast ausschließlich aus Zeit mit mir selbst schöpfen kann. Wenn ich zuviele Kontakte hatte, brauch ich dringend Zeit für mich selbst um aufzutanken, ein Buch zu lesen, alleine raus zu gehen, vor mich hin denken und träumen usw. usf. Sonst werde ich richtig unleidig und grantig und angespannt. Ich war auch nie der Cliquentyp und oberflächlicher Smalltalk (obwohl ich ihn kann) nervt mich zu Tode. Ich habe wenige Freunde, dafür sehr sehr gute. Und trotzdem kann ich wie ein Buch reden und bin oft sehr mitteilsam - aber eben nur mit Menschen, die mir sehr sympathisch sind. Und temperemantvoll bin ich auch, was mir auch nicht so passt. Das ist einfach genetisch so angelegt. Das kann man dann ja aber durchaus ein wenig modifizieren und eben optimieren. Also, ich schreib das bloß, um deutlich zu machen, dass es auch durchaus erstmal Widersprüchlichkeiten geben kann und der Kern bleibt ja aber trotzdem als Basis vorhanden.
Also, die Frage, woher du, wenn du ganz ehrlich zu dir bist und ganz bewusst für dich eine mögliche "soziale Erwünschtheit" weg lässt, deine Energie und Kraft schöpfst und was dir zur wirklichen Erholung hilft (Gesellschaft, Party oder eher alleine sein), könnte dir weiter helfen.
 

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