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LUCY 75

Gelöschter User
Hallo zusammen!

Ich bin seit längerem stark am Zweifeln, ob meine Beziehung zu meinem EM eine Zukunft hat.

Ich habe mich zum Thema "Macht in Beziehungen" eingelesen und weiß nicht, wer bei uns mehr liebt oder ob vielleicht beide gar nicht mehr lieben. Natürlich bedeutet mir mein EM noch etwas, aber ich sehe ihn als Freund, Vater unserer Kinder und als der strukturierte Macher.

Er ist mir gegenüber allerdings ehr kühl, lässt mich mein Ding machen. Ich hole etwas weiter aus:

Mein EM ist seit 2002 geschieden. Seine damalige Frau hat ihn mit einem anderen Mann betrogen und ihn dann verlassen. Damals waren sie gerade mal 2 Jahre verheiratet und steckten in der Bauphase. Er fiehl aus allen Wolken und war natürlich verletzt. Er hatte aber diese Trennung nicht weiter hinterfragt ( zumindest denke ich das aus heutiger Sicht) und hat die Scheidung für sich schnell abhaken wollen, um nach vorne zu schauen.

Die Scheidung war durch, als ich ihn damals 2005 über eine SB online kennenlernte. Ich fand es damals toll, dass er mit der EX-Frau abgeschlossen hatte und der Weg für uns frei war.

Wir verliebten uns ineinander und unsere Träume vom Haus und Familie ähnelten sich sehr. Ich war damals Ende 20 und seit 3 Jahren Single und froh, einen Mann zu treffen, der es endlich ernst meinte.

Wir beide hatten jeweils eine kleine Wohnung. Er wohnte zwar sehr bescheiden und ich fand es nicht sehr gemütlich. Jetzt denke ich ehr, dass er diese Bleibe wohl ehr als Zwischenlösung sah.

Ich fand es aber damals schon komisch, dass er zu meinen Zukunftsplänen nichts auzusetzen hatte und allem zustimmte. Ich gab quasi vor, wo es lang gehen sollte.

Schnell wurden damals Nägel mit Köpfen gemacht. Er zog schnell bei mir ein und 2006 wurde ich schwanger mit unserem ersten Sohn. Wir heirateten im selben Jahr standesamtlich und suchten uns einen Bauplatz. Er hatte schnell eine Baufirma am Start, die unsere Träume verwirklichen konnte. Alles war so leicht mit ihm, da er einfach machte, ohne zu zweifeln.

Eines fiel mir aber auf. Ich fühlte mich schon damals irgendwie ein kleines bisschen so, als wolle er sich und die anderen durch mich etwas beweisen.

Gerne nahm er mich mit zu Firmenjubiläen seiner Kunden, um mich als sein schwangere Frau vorzustellen. Als ich mal sagte, dass ich mich mit dickem Bauch in seiner so schicken Welt nicht wohl fühle, sagte er zu mir:" So stehst du zu mir und zu meiner Arbeit, danke!" Solche Bemerkungen kamen dann allerdings noch selten.
Es interssierte ihn wenig, wie es mir in der SS ging. Er tätschelte nicht meinen Bauch, um sein Kind so nahe zu sein. Das fehlte mir so und ließ mich wiederum zweifeln, ob er zu mir und dem Kind steht.

Ich schob dieses Verhalten auf den beruflichen Stress, den er (immer) hatte und natürlich unseren Hausbau, da wir auch vieles alleine machten. Zudem wurde er in der Bauphase auch noch krank, was zusätzlich belastete. Rs dauerze einige Wochen, bis er wieder fit war.
Ich versuchte ihn immer aufzubauen, obwohl mir seine Nähe und sein Verständnis und Beziehung zum noch ungeborenen Baby fehlten.

Er nahm, glaub ich, die SS gar nicht richtig wahr. Er kam zwar mit zum Arzt, um die Herztöne zu hören, aber damit konnte er nicht viel anfangen.

Das Baby kam und der Stress wurde noch mehr. Es war zudem eine schwere Geburt und das Baby schrie auch sehr oft. Es waren harte Wochen. Wir wohnten mit dem Baby damals 2007 noch in meiner kleinen Wohnung. Ich konnte nicht stillen, was mich emotional sehr mitnahm und den Stress noch grösser werden ließ. Ich fühlte mich oft mit dem Baby alleine und wir sind auch nicht weiter zusammengewachsen, haben eigentlich ehr funktioniert.

Irgendwann 2007 sind wir aber glücklich ins neue Haus eingezogen, er ging arbeiten und ich kümmerte mich um das Baby. Das Geld war knapp, die Schulden groß, was eine Belastung war.

Das ging viele Jahre so weiter, wir funktionierten für das Haus und unseren Sohn. 2010 kam unser 2. Sohn zur Welt. Der Grosse sollte schließlich nicht alleine groß werden.
Aus heutiger Sicht, war der Grund für dieses Kind rational und nicht, weil wir uns lieben. Er sagte zwar, daß er mich liebte, aber ich spürte seine Liebe nicht. Sex fand durch den Stress selten statt. Trotzdem wurde ich schnell schwanger. Als ich ihn das freudig und mit viel Gefühl mitteilte, war er erstaunt, dass es so schnell ging.

2010 heirateten wir kirchlich und ließen auch unseren Sohn taufen. Beim Vorgespräch mit dem Pastor sagte dieser, dass sich unsere Ehe ehr nach einer Vernunftsehe anhöre. Ich liebte aber damals meinen EM und bewunderte ihn, schliesslich hatten wir beide anstrengende Jahre hinter uns.

Wir hatten aber zu wenig Zweisamkeit, bis heute! Inzwischen sind unsere Kinder 11 und 14, ich gehe wieder in vollzeit arbeiten ( fange täglich 06:00 Uhr an, um nachmittags für die Kinder da zu sein) und er arbeitet ebenfalls hart.
Unser jüngster Sohn ist ein Kind, welches sehr aktiv ist und an Konzentrationsschwierigkeiten leidet. Wir liessen ihn auch professionell testes auf ADHS und anderes, was aber nichts bestätigt wurde. Eine Odysse und eine Reihe an Tests mussten wir mit unsetem Sohn durchleben, was sehr anstrengend war. Er verlangt aber nocj immer sehr viel Aufmerksamkeit, so dass dadurch auch unsere Zweisamkeit ( und unser ältester Sohn) leidet.

2018 hatte mein EM ein Burnout, sein Vater ist dann zusätzlich auch noch gestorben und es gab vieles zu regeln. Alles war irgemdwie gleichzeitig.
Mein EM redet nicht über seine Gefühle und hat sich auch keine Hilfe geholt. Meine Annährungsversuche, ihm zu helfen oder mit ihm zu reden, empfand er als anstrengend. Ich habe ihn geraten, sich Hilfe zu holen, aber er sagte, dass er das Burnout im Griff habe. In dieser Zeit wurde bei ihm auch ein Bluthochdruck festgestellt, wohingegen er nun langfristig Medikemnte nimmt. Er war in dieser Zeit auch noch einige Jahre Trainer der Mannschaft unseres Sohnes, hatte Personalverantwortung und auf der Arbeit wurde immer mehr von ihm abverlangt. Für mich war da gar kein Platz mehr in seinem Leben. Für ihn war es selbstverständlich, dass ich es alles mit trage und ihm den Rücken frei halte. Eine sehr schwere Zeit war es für uns.

Es ärgerte mich oft, dass ich meine eigenen Bedürfnisse immer zurückstellen mußte, damit er funktionieren konnte.
Im Haus und im Garten blieben die Aufgaben an mir hängen. Ich funktionierte auch. Ich sagte ihm, daß es so nicht mehr lange gut geht und daß er mir es hätte vorher sagen müssen, dass er für den z. B. Garten nichts übrig habe.

Für mich bleibt da gar keine Aufmerksamkeit, keine lieben Worte, aber er wundert sich, dass ich so kalt bin und ich seine Nähe nicht mehr mag.

Er wechselte den Arbeitgeber 2019, war dort aber auch nicht glücklich, da er nicht die Handlungsspielräume mehr hatte, wie beim alten Arbeitgeber. Also wechselte er 2020 wieder zurück zum alten, aber unter anderen Voraussetzungen.

Ich fühlte mich immer in unsere Ehe als funktionierede gute Mutter und Hausfrau. Meine Bedürnisse werden kaum beachtet. Ich hatte irgendwann beschlossen, mein eigenes Ding zu machen: ich fing ein Fernstudium an, machte mich nebenberuflich selbstständig und habe auch in meinem Hauptjob mehr Verantwortung übernommen.

Das blieb bei meinen Kollegen nicht unbemerkt. Ich bekam Komplimente, was ich nicht mehr kannte und mich bestärkte.

2020 meldete sich mein ehe. Schulfreund und ich begann eine Affäre mit ihm. Ich wollte kein Affäre, habe ihm fas auch gesagt. Bei ihm bekam ich aber Bestätigung, Wertschätzung und er gab mir das Gefühl, eine Frau zu sein. Diese Affäre beendete ich im Mai diesen Jahres, weil ich es nicht mehr konnte.
Die Gefühle für den AM waren zu tief, wo er doch auch verheiratet ist, Kinder hat und er seine EF nicht verlassen wollte. Er wollte nur eine Affäre, aber dazu bin ich mir zu schade.

Dennoch hat mir diese Zeit die Augen geöffnet, dass etwas ganz und gar nicht in unserer Ehe stimmt.

Ich habe es meinem EM nicht gebeichtet und werde es auch nicht. Ich habe ihm aber gesagt, dass mich einige Kollegen attraktiv finden. Ich sagte ihm, dass ich mich von ihm nicht wahrgenommen fühle und dass ich für ihn nicht mehr als eine tiefe Freundschaft empfinde und Respekt.
Er war verletzt und weinte auch, fiel aus allen Wolken, dabei hatte ich es ihm schon öfter gesagt. Er unternimmt nichts. Er sagte, dass er eine Art Blockade habe und seine Gefühle mir gegenüber nicht zeigen kann, aber er lieb uns. ( Warum sagte er nicht:《ICH LIEBE DICH》). Ich fragte, ob es denn vielleicht mal Sinn machen würde, einen Therapeuten aufzusuche, um diesen Blockeden mal auf den Grund zu gehen.

Er ging nach dem Gespräch im Mai diesen Jahres tatsächlich zum Hausarzt und dieser sagte, man müsse vorher einen Gesundheitscheck durchführen, um dann mit einer solchen Sitzung beim Facharzt zu beginnen. Der Gesundheitcheck war durchweg unauffällig. Dann sagte der Arzt zur weiteren Vorgehensweise, daß es derzeit schwierig sei Termine zu bekommen und er abwarten solle, da die Corona-Zeit ja auch ihren Beitrag habe, Gefühlsschwankungen auszulösen. Damit war das Thema durch und er froh, dasa der Arzt so entschied.

Er ist ein Mensch, der sich selbst oft vergisst. Er macht keinen Sport, er arbeitet viel, er tut alles für die Jungs, kauft ihnen alles, was sie haben wollen aber für sich selbst gönnt er sich nichts.
Ich hatte Anfangs ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir selbst mal etwas gönnte, weil er sich selbst ja auch nichts kaufte. Da ich nun aber wieder in Vollzeit arbeite, habe ich auch Geld nur für mich!

Er hat von der Affäre nichts mitbekommen, dabei hatte ich mich in dieser Zeit von ihm extrem distanziert und mich verändert. Vielleicht hat er was bemerkt, es aber ignoriert aus Angst, seine Vermutung könnte gar stimmen. Dabei hätte ich mir ins geheim sogar gewünscht, daß er mal eifersüchtig sei. Es bestätigte also ehr meine Vermutung, dass ich ihm egal bin und es für ihn nur wichtug sei, dass unser Familienkonstrukt funktioniert.

Er sieht aber ein, dass wir wenig Zweisamkeit haben und hatten und dass man dagegen steuern müsse. So wollte er ein Wochenende mit mir alleine verbringen ohne Kinder. Er buchte auch schon etwas, was aber wieder abgesagt bzw. verschoben wurde, aus Zeitmangel diverser Familienfeste.

Ich habe derzeit alleine Urlaub, sitze zu Hause und bin traurig. Wir nehmen seit Jahren getrennt Urlaub, da die Ferien länger sind als uns Urlaubstafe zur Verfügung stehe. Unser Jüngster ist noch nicht soweit, den ganzen Tag alleine zu sein.

Meine Gefühle zu ihm sind naja, etwas abgekühlt. Wie seine Gefühle zu mir sind...naja auch nicht so innig. Ich kann nicht sagen, wer hier wen mehr liebt und wo bei uns die Machtverhätnisse liegen.

Mir geht's ja nicht schlecht mit ihm, aber ich kann mit ihm nicht über uns reden. Wir haben ausser Haus und Kinder kaum Gemeinsamkeiten. Er guckt viel Sport und Filme im TV. Ich hingegen bin viel in der Natur mit dem Hund und bin aufgeschlossen Neuem gegenüber. Ich bin selbstbewusst und auch immer unabhängiger geworden in den letzten Jahren.

Es kann sein, dass er nicht das Gefühl hat, dass er von mir gebraucht wird, dabei ist er hilfsbereit und opfert sich sogar für andere soweit auf (Burnout), bis es nicht mehr geht.

Wir (er 50, ich 46 Jahre) hatten jetzt unseren 15. Hochzeitstag.

Ist es wirklich nur noch eine Vernunftehe? Ich grübel da schon länger drüber nach und frage mich, ob wir die letzten Jahre zu viel funktioniert haben für andere. Ich kann nicht mehr und brauche einfach Ruhe. Ich bin ein gefühlvoller Mensch und er hat Blockaden in sich, was Gefühle angeht.
Brauche ICH einen Therapeuten ( er ist ja mit dem Thema durch), habe ich zu hohe Ansprüche nach so vielen Jahren?
Hat sich seine damalige Frau vielleicht aus den gleichen Gründen getrennt? Hat sie sich vielleicht auch nur als Tool gefühlt, damit er seine Träume und die dem gesellschaftlichen und elterlichen Druck (Familie, Haus) gerecht zu werden.
Dieses Gefühl habe ich zumindest ab und zu und dann denke ich mir, dass es doch nur Einbildung ist.

So bescheuert kann man ja nicht denken!

Ich fragte ihn das sogar mal, da sagte er:
"Naja, zumindest hast du diese Fähigkeiten einer guten Mutter ja mitgebracht: Herzlich, liebevoll, warmherzig...!"

Dann habe ich ihm gesagt, dass ich wahrscheinlich keine Intimität mehr wolle es aber verstehen könne, wenn er diese mit einer anderen Frau erleben wolle. Wenn es so wäre, dann müssten wir gucken, wie wir in Zukunft damit umgehen.

Er sagte, dass er wohl nie mehr so viel Glück haben würde, noch einmal mit einer Frau so etwas aufzubauen und zeigte auf unser Haus :cry.

Ist es wirklich nur sein Lebenstraum, das Haus, die Kinder und eine funktionierende Frau???

Sorry, für so viel Text, aber um meine Situation zu begreifen musste ich so weit ausholen!

LG Lucy
 
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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
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