schon länger unglücklich in der Ehe und weiß nicht wie es weiter gehen soll

Pia 111

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Hi, meine Problematik liegt darin, das ich dieses Jahr 27 Jahre verheiratet bin und ich schon über Jahre unglücklich bin in meiner Ehe. Mein Mann ist 8 Jahre jünger als ich und als wir uns kennenlernten war es Liebe auf den ersten Blick. Nach 3 Jahren Fernbeziehung zog ich dann zu ihm ca 260km entfernt.

So nach und nach merkte ich das er öfters einen über den Durst trank. Was ich mit naja, machten die jungen Leut ja so. Aber es zog sich dann viele Jahre weiter in unserer Ehe durch. Er lebte eigentlich weiter so wie vorher, nur das er jetzt eine Frau hatte, die für Ordnung, Sauberkeit und Zusammenhalt sorgte. Ein Jahr nach der Hochzeit, kam unsere gemeinsame Tochter zur Welt. Ich hatte einen Sohn aus meiner ersten Ehe( mein erster Mann betrog mich 7 Jahre von 8 Jahren Ehe) mit in die Ehe gebracht, mein Mann und mein Sohn verstanden sich auf Anhieb.

Ich kümmerte mich um alles, hielt die Familie zusammen und er lebte sein Leben weiter wie vorher. Leider merkte ich immer mehr das der Alkohol weiter sein Leben mit bestimmte. Er hat uns aber nicht geschlagen, nein er wurde schleimig und ein anderer abstoßender Mensch unter dem Alkohol. 2002 hatte ich einen Zusammenbruch. Ich versuchte oft mit ihm darüber zu reden, leider ohne Erfolg. Viele Eskapaden die er im Suff angestellt hat, ließen meine Liebe zu ihm immer mehr abbröckeln. Er wird auch öfter mal laut und brüllt, was ihm hinterher dann immer leid tut. Genauso wenn er getrunken hat, kamen dann Entschuldigungen hinterher, aber die hatten dann kein Gesicht mehr für mich, weil ich so verletzt war.

2010 wollte ich mich trennen, da bekam er ein schweres Bournout und bat mich ihn zu unterstützen. So habe ich ihm geholfen und wir haben dann eine Paartherapie gemacht. Leider waren da meine Gefühle schon ziemlich abgeflacht, aber wegen unserer Tochter blieb ich. Er trank auch nicht mehr, da er eine Reh machte. Ich fühlte mich all in den Jahren alleine gelassen, da er selten zu hause war. Beruf, Hobbys waren immer wichtiger.

Mit ihm reden ging noch nie groß, er steckte lieber alle Probleme unter den Teppich, blos nicht den Teppich anheben. Ich selber habe mit Ängsten zu tun und habe mir immer Hilfe geholt und auch was unsere Ehe angeht, bin ich diejenige die sich Hilfe holt. Er aber davon nichts wissen will.

Vor 8 Jahren bekam ich Brustkrebs sehr aggressiv, mit einer heftigen Chemo, OP und 33 Bestrahlungen konnte ich ihn verjagen. Mein Mann unterstützte mich in dieser Zeit, aber es gab auch in dieser Zeit viel Streit, er hat mir da seelisch ziemlich weh getan. Viele Gespräche die von mir ausgingen, um ihn zu sagen das ich unglücklich bin in unserer Ehe verliefen so, das er danach den Kopf in den Sand steckt und blos nicht nochmal darüber reden, geschweige was zu ändern. Oder er auch aufbrausen ist.

2 Jahre war dann mein Mann krank wegen einem schwierigen Knieproblems und ich war für ihn da und half ihm. Er ist kein schlechter Mensch, aber leide hat er oft durch sein Verhalten mein Vertrauen missbraucht, ich kann mich nicht auf Ihn dadurch verlassen.

Wir leben schon paar Jahre nebenher, ich habe seit meiner Krebserkrankung mein eigenes Schlafzimmer, was für mich sehr wichtig ist. Weil er auch was Körperhygiene angeht sehr nachlässig ist, wie sagt man, man kann den Partner nicht mehr riechen. Ich habe mich auch durch die Krebserkrankung verändert, das ich nun fast gar nicht mehr mit seiner Art klarkomme.

Ich sehne mich schon die ganzen Jahre nach Geborgenheit, Wärme, Respekt, aber leider werde ich sie nicht von meinem Mann bekommen. Er wird sich nicht ändern, seine Alkoholsucht ist jetzt seit Jahren in Handysucht gerutscht, man kann nicht mehr mit ihm reden ohne das er ständig dabei ins Handy schaut. Auf Bitten das er solange wir mal miteinander reden das Handy zu Seite legt, reagiert er meisten genervt. Also rede ich kaum noch mit ihm.

Trage mich mit dem Gedanken zu trennen, aber ich habe nur eine kleine Erwerbsminderungsrente wovon hier ich mir keine Wohnung leisten kann, dazu kommt das ich mich hier in der Wohnung selber wohl fühle, aber alleine kann ich sie nicht halten.

Jetzt noch die Sache mit Corona, die mir den Boden unter den Füssen wegen zogen hat und ich in einer tiefenpsychologischen Therapie bin, wo nun rauskam, das ich in der Kindheit ein starkes Trauma erlitten haben muss und wir an der Aufarbeitung jetzt sind, was mich sehr viel Kraft kostet. Und ich eine Trennung im Moment gar nicht schaffen würde.

Aber unglücklich bin mit der Situation wie sie ist und es jeden Tag schwer ist damit klar zu kommen. Puh sorry für den langen Text, es sprudelte nur so aus mir raus. Danke fürs Lesen.
 
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Admin Wolfgang

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Hallo Pia,

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Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

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Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Wolfgang aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Millennia

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Hallo Pia, erstmal finde ich es stark von dir, wie du das alles bis jetzt gemeistert hast!

Ich verstehe natürlich, dass eine Trennung für dich jetzt noch belastender wäre. Aber ist es die Situation zuhause nicht auch? Die schleppst du ja mit, in einer eigenen Wohnung könntest du dich wieder wohler fühlen und neu anfangen. Bitte lass dich auch von den finanziellen Gegebenheiten nicht unterkriegen. Hast du dich schon über finanzielle Unterstützungen erkundigt?

Ich weiß dieser Schritt erfordert Mut, nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch aus dem Grund, weil du ja aus deinem vertrauten Zuhause dann raus müsstest, wie du schreibst.
Nimm dir Zeit dafür dir klar zu werden, und dich auch über Unterstützung zu informieren, wenn du das wirklich möchtest, dann wird dir der Schritt bestimmt leichter fallen. :smile:
 

Angie

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Liebe Pia,

Ich befinde mich auch gerade in einer sehr schwierigen Phase in meiner Ehe. Und ich weiß auch noch nicht, wie es weitergehen wird. Ich möchte dir sagen, dass mich dein Text berührt hat, man spürt direkt deine Verzweiflung beim Lesen.

Ich denke, du musst jetzt ja nichts übers Knie brechen. Einen Schritt nach dem anderen. Also erstmal selbst wieder auf die Beine kommen. Dann vielleicht mal beim Anwalt erkundigen, wie deine Möglichkeiten sind und was im Fall des Falles auf dich zukommen würde. Und das dann mal sacken lassen. Und dann wieder weitersehen.

Ich mache es so, und es erleichtert mich enorm, dass ich nicht mehr den Druck habe, alles sofort lösen oder entscheiden zu müssen.

Zu schaffen ist alles, auch eine Trennung nach vielen Jahren und mit wenig Geld. Wenn du das denn willst. Da gibt es genügend positive Beispiele.

Ich frage mich oft selbst: Willst und kannst du so die nächsten 30, 40 Jahre leben? Und wenn nicht, was lässt sich ändern? Eine klare Antwort habe ich noch ich gefunden. Aber die Frage hält mich auf meinem Kurs, dass ich bei mir bleibe.

Alles Liebe,
Angie
 

Pia 111

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Liebe Millena, liebe Angie, erstmal möchte ich mich entschuldigen für den ohne Absätze Text, da er dann schwerer zu lesen ist.
In meinem Schreibfluss habe ich dies nicht beachtet, sorry.

Vielen lieben Dank für Eure lieben Worte und auch für die Hilfestellungen wie ich eventuell es weiter angehen könnte.

Bei meiner erste Scheidung wo ich 28 Jahre war, habe ich es geschafft mit Kleinkind und wenig Geld zu leben. Ich konnte auch in meiner Wohnung bleiben Ich fühlte mich frei und es ging mir gut.
Da war ich jung, aber jetzt wo ich 60zig bin mit meiner schweren Vorerkrankung und jetzt in der Aufarbeitung meines Kindheitstrauma ist es eine innerliche Zerreißprobe.


Hatte mich schon über eine online/Telefon Scheidungsrecht informiert, was an an Geldern für mich in Frage kommen. Da ich schon so lange verheiratet bin, steht mir Trennungsunterhalt und auch Ehegattenunterhalt dann unbegrenzt zu.

Den Wohnungsmarkt beobachte ich schon seit Anfang des Jahres, aber leider sind hier die Mieten selbst für eine kleine Wohnung ziemlich teuer, dazu kommt noch das Haustiere erlaubt sein müssen, da ich eine kleine Shih Tzu Dame habe die ich mitnehmen möchte. Sie hat mir nach meiner Krebserkrankung sehr geholfen und ist für mich ein Familienmitglied.

Dann aus meiner liebgewonnen Wohnung mit herrlichen Blick in die Natur ausziehen zu müssen, fällt mir mehr als schwer. Zumal mein Sohn eine Straße unter mir wohnt mir Frau und Enkelkindern. Auch meine Tochter wohnt nur paar Straßen entfernt. Wie meine Mama die in 10 Minuten Entfernung im Seniorenheim wohnt, wegen Demenz. Mein Papa wohnte bis April wo er verstorben ist auch dort.

Wie ich schon geschrieben habe ist mein Mann kein schlechter Mensch, aber seine Art zu leben kann ich jetzt nicht mehr ertragen. Kein Gefühle für Werte, leider ist er nicht so Empathiefähig, wir können kaum noch miteinander reden. Und genau diese Kommunikation fehlt mir um auch miteinander in Kontakt zu bleiben.

Nähe findet auch schon seit über 4Jahren nicht mehr statt. Auch weil ich durch seine nicht regelmäßige Körperhygiene abgestoßen bin. Dazu kommt auch durch meine Krebserkrankung es für mich unangenehm ist.
In unsere Ehe auch die Jenige war, die immer wieder versucht hat ihm nah zu sein, aber er durch seine Art es zu Nichte gemacht hat.

Ich weiß aber auch, das ich durch meine Ängste auch meine Macken habe. Aber es harmoniert eben schon lange nicht mehr zwischen uns. Wir leben eine sogenannte Zwecksehe würde ich mal sagen.

Denn ich habe so langsam aufgegeben gegen Windmühlen zu arbeiten. Zusammen fort gehen, endete meisten damit, das er mit seinem Handy beschäftigt war, oder irgendwo verschwunden war( bei Treffen). Und wenn ich dann gesehen habe, wie andere Paare miteinander diese Aktivitäten verbringen, machte es mich immer wieder traurig.

Denn so eine Partnerschaft hätte ich mir gewünscht, aber es gab sie nicht. Durch die Kinder und meiner Arbeit war ich so beschäftigt, das das mir erst gar nicht so auf viel. Aber mit jedem Jahr wurde diese Sehnsüchte immer größer.

Reden mit meinem Mann brachten mal ganz kurz eine Besserung, aber dann lief alles wieder im gleichen Trott. Man versucht ja immer wieder das Positive zu sehen, aber leider fühle es sich immer mehr Negativ an. Viele Freunde frage mich warum ich mich nicht schon längst getrennt habe, weil sie schon über Jahre unsere Eheprobleme mitbekommen haben.

Wenn das so einfach wäre.:cry
 
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Millennia

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erstmal möchte ich mich entschuldigen für den ohne Absätze Text, da er dann schwerer zu lesen ist.
In meinem Schreibfluss habe ich dies
Kein Problem, du könntest ihn ja noch bearbeiten, damit es für Nachfolgende dann besser ist zu lesen :smile:

Den Wohnungsmarkt beobachte ich schon seit Anfang des Jahres, aber leider sind hier die Mieten selbst für eine kleine Wohnung ziemlich teuer, dazu kommt noch das Haustiere erlaubt sein müssen, da ich eine kleine Shih Tzu Dame habe die ich mitnehmen möchte. Sie hat mir nach meiner Krebserkrankung sehr geholfen und ist für mich ein Familienmitglied.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald was Passendes findest. Und auch wenn dabei stehen sollte, dass keine Haustiere erlaubt sind, würde ich anrufen und erklären, dass es nur um einen kleinen Hund geht, dagegen haben die Vermieter dann meistens eh nix, das ist meine Erfahrung :smile:

Dann aus meiner liebgewonnen Wohnung mit herrlichen Blick in die Natur ausziehen zu müssen, fällt mir mehr als schwer. Zumal mein Sohn eine Straße unter mir wohnt mir Frau und Enkelkindern. Auch meine Tochter wohnt nur paar Straßen entfernt. Wie meine Mama die in 10 Minuten Entfernung im Seniorenheim wohnt, wegen Demenz. Mein Papa wohnte bis April wo er verstorben ist auch dort.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Als ich aus der mir vertrauten Wohnung und meinem Zuhause raus musste nach der Trennung mit meinem Ex, war das wirklich eines der schlimmsten Gefühle, die ich bis jetzt erlebt habe.

Für mich klingt es jedoch so, als hättest du die Trennung innerlich doch eh schon vollzogen oder liege ich damit falsch?
 

Pia 111

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Hi Millennia,

ja innerlich und gedanklich bin ich schon oft ausgezogen und habe mir vorgestellt wie es ist mit meinem Hündchen alleine zu wohnen.

Sogar die Möbel habe ich schon im Geiste aufgeteilt, aber das ist nur ein Teil der für mich der leichtere wäre, ihn zu bewältigen.

Er hilft mir beim Einkaufen wo ich jetzt wegen Corona und Angst nicht gehen konnte auch sonst kann man ihn um Hilfe bitten.
Wir hatten auch mal schöne Momente, sind Camper und da klappt das Zusammenleben etwas besser als zu hause.

Und da bekomme ich immer Schuldgefühle wenn ich dann denke das ich mich trennen möchte. Weil das Zusammenleben sich nicht mehr schön anfühlt, eher belastend.
Ich froh bin wenn er nicht zu hause ist. Durch seinen Beruf und seinen Hobbys ist er es zum Glück wenig.

Corona engt mich zusätzlich in meiner Entscheidungsfindung ein. Die Angst ist mächtig. :cry
 
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Millennia

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ja innerlich und gedanklich bin ich schon oft ausgezogen und habe mir vorgestellt wie es ist mit meinem Hündchen alleine zu wohnen.
Und wenn du es gedanklich schaffst, dann wirst du es auch schaffen, es in die Realität umzusetzen. :smile:

Wir hatten auch mal schöne Momente, sind Camper und da klappt das Zusammenleben etwas besser als zu hause.

Und da bekomme ich immer Schuldgefühle wenn ich dann denke das ich mich trennen möchte.
Aber du kannst dich ja nicht immer auf ein paar schöne Momente aus der Vergangenheit berufen. Was zählt ist das Hier und Jetzt, und da fühlst du dich gerade ja nicht gut, und es ist für dich belastend, wenn er zuhause ist, wie du ja selbst schreibst.

Woher kommen diese Schuldgefühle denn? Weil er für dich einkaufen geht und du denkst, dass du ihm was zurückgeben musst?
Du bist nicht für einen anderen Menschen verantwortlich, Pia. :trost:

Es tut mir leid, dass dich die Corona-Situation zusätzlich belastet. Hast du dich auch schon nach Hilfsangeboten für Risikopatienten erkundigt? Bei uns gab (oder gibt es noch) sowas, da gehen dann freiwillige Helfer einkaufen.

Oder hast du Freunde, die das mal für dich übernehmen würden, oder mit denen du generell mal eine gute Zeit außerhalb deiner Wohnung verbringen kannst?

Wie sieht dein Mann denn euer Zusammenleben?
 

Pia 111

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Woher kommen meine Schuldgefühle, denke das ich mir dann auch sage, so schlimm ist er doch nicht. Er hilft dir, siehst du es vielleicht zu eng. Will ihn ja nicht schlecht machen.
Aber dann sagt mein Bauch wieder, nein dich stößt so Vieles ab und die Gefühle sind nicht mehr da.
Denke da er nicht so ein stabiler Mensch ist, das wenn ich mich trenne, er den Bach runter geht. Wieder anfängt zu trinken um seine Probleme zu deckeln, wie er es ja schon Jahre gemacht hatte.

Auch seine Aussage mal, das wenn ich ihn verlassen würde, er in Richtung Messi Abtriften würde, was ich mir gut Vorstellen kann, bei seiner Sammelleidenschaft und Unordnung. Da ich die ganzen Jahre dagegen schon ankämpfe, damit unser Zuhause schön ist.

Und das Wissen, kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Fällt mir im Moment noch sehr schwer.

Mein Mann sieht es nicht so, für ihn ist alle so ok. Er hat mich noch gern und er hängt auch an mir, seine Aussage.
Auch auf meine Worte das ich Nähe immer weniger zulassen kann, weil er halt die Basishygiene in den 30 Jahren die wir zusammen sind leider nicht gelernt hat. Dazu kommt gar nichts und der Trott geht weiter.

Ja meine Kinder haben mir auch schon eingekauft, aber ich möchte es wieder selber schaffen, wieder autonomer werden. Denn das brauche ich um überhaupt eine Trennung in Erwägung zu ziehen.
Daran arbeite ich gerade. War heute bei Rossmann einkaufen und bin jetzt ziemlich fertig von der ganzen Anspannung und Angst.

Mit Freunden draußen treffen geht bei mir noch nicht, außer Gassi gehen, mit meinem Mama im Parkspazieren gehen und ab und zu Einkaufen und wichtige Arztbesuche, halte ich mich zu hause auf. Das macht die Situation nicht einfacher.
 

Millennia

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Woher kommen meine Schuldgefühle, denke das ich mir dann auch sage, so schlimm ist er doch nicht. Er hilft dir, siehst du es vielleicht zu eng. Will ihn ja nicht schlecht machen.
Das tust du ja auch nicht und er ist grundsätzlich ja ganz bestimmt kein schlechter Mensch.

Aber dann sagt mein Bauch wieder, nein dich stößt so Vieles ab und die Gefühle sind nicht mehr da.
Diese negativen Gefühle, die du mit ihm verbindest, die kommen ja immer wieder und die wollen dir was sagen.

Denke da er nicht so ein stabiler Mensch ist, das wenn ich mich trenne, er den Bach runter geht. Wieder anfängt zu trinken um seine Probleme zu deckeln, wie er es ja schon Jahre gemacht hatte.
Pia, du bist aber nicht für ihn verantwortlich. Nicht du bist verantwortlich, dass er nicht mehr trinkt, sondern ganz allein er. Durch diese Gedanken bürdest du dir eine zusätzliche Last auf, deswegen belastet dich die Situation zuhause ja.

ich möchte es wieder selber schaffen, wieder autonomer werden. Denn das brauche ich um überhaupt eine Trennung in Erwägung zu ziehen.
Das ist absolut verständlich, ich denke du bist trotzdem nicht alleine, auch wenn du dich trennen solltest. :smile:

Geh erstmal einen Schritt nach dem anderen. Ich weiß nicht, ob du mit deinem Therapeuten schon mal darüber gesprochen hast, aber das wäre ja auch eine Idee. Du hast ja aktuell einen Leidensdruck dahinter und aufschieben macht es nicht besser.
Vielleicht hilft es dir derweil deinen Mann eher als Mitbewohner und Freund zu betrachten? Statt als deinen Ehemann, von dem du dir ja gewisse Dinge wünschst, er sie dir aber nicht geben kann?
 

Pia 111

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Ja wäre eine Strategie um die Situation besser auszuhalten, Ihn als Mitbewohner zu sehen. Mit meinem Therapeuten habe ich auch schon viel darüber gesprochen, er meinte das es jetzt erstmal wichtig ist, das ich stabiler und autonomer werde, damit ich dann Stück für Stück an einer Lösung arbeiten kann und sehe wohin die Reise geht.

Zur Zeit nimmt gerade die Angst wieder sehr viel Raum bei mir ein, das es mir schwer fällt, weiter daran zu arbeiten und zu denken. Es ist alles gerade sehr belastend für mich und ich drehe mich im Kreis.
 

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