Liebesaus nach 25 Jahren mit scheinbar unauflösbarem Dilemma

Alfred

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Hallo ihr Lieben,

Mir geht es gerade gar nicht mal sooo übel, aber die letzten Monate waren wirklich eine unglaubliche Qual. Jetzt höre ich ein wenig Musik und hab beschlossen, mich hier anzumelden, um einen Beitrag zu schreiben. Ob es mir wirklich weiter hilft sei dahingestellt, aber ich denke es kann nicht schaden, meine Gedanken zu sortieren und natürlich bin ich auch auf eure Kommentare und Ansichten gespannt.

Den Anfang oder vielmehr das Ende nahm alles vor gut 5 Monaten. Eines schönen abends, die Kinder waren schon im Bett, eröffnet mir meine Frau auf dem Sofa vor dem Fernseher, dass sie keine Gefühle mehr für mich empfindet und dass sie sich von mir trennen möchte. Das war ein Schock ohne Gleichen. Einfach unfassbar. Das gesamte Leben wurde von einer Sekunde auf die Andere auf den Kopf gestellt. Wir sind seit 25 Jahren ein Paar und seit 12 Jahren verheiratet, da stürzen Welten ein. Ich dachte wirklich zeitweise, das ist nur ein Alptraum und ich muss nur versuchen aufzuwachen aber der Alptraum hält bis heute an. Natürlich haben wir darüber geredet, meine Frau hat versucht mich zu trösten, ich hab aber nichts verstanden. Im Laufe des Gesprächs hat sich herausgestellt, sie hat sich in einen anderen Mann verliebt, ein Arbeitskollege. Der nächste Schock. Und selbstredend habe ich sie angefleht mich nicht zu verlassen unsere Familie nicht zu zerstören und uns noch eine Chance zu geben. Doch das waren keine Optionen für meine Frau, im Nachhinein logisch, sie hat das ja alles schon lange mit sich herumgetragen und hat ihre Verliebtheit, Zweifel, Ängste und Hoffnungen ein gutes Jahr gegeneinander abgewogen. Auf die Frage nach dem Warum konnte sie mir keine Antwort geben. Ich hätte nichts falsch gemacht. Sie wollte mich als Freund behalten, die Familie erstmal nicht verlassen und abwarten, so dass wir beide in der neuen Situation, kein Liebespaar mehr zu sein, ankommen können. Für mich ein unerträglicher Zustand. Die darauf folgenden Wochen war ich wie paralysiert und stand komplett neben mir. Ich habe einfach nur funktioniert, konnte nur in Ausnahmefällen an etwas anderes denken als an meine Frau und unser Zukunft, kompletter Ausnahmezustand eben.

Das Schöne: Meine Frau und ich können immer noch miteinander reden ohne verletzend zu sein und ohne Hass und unser Umgang miteinander ist von Respekt geprägt und eigentlich ganz liebevoll. Wir kommen grundsätzlich gut miteinander aus, leben weiterhin im gemeinsamen Haus, streiten uns nicht, schlafen sogar im selben Bett, nur unsere Liebesbeziehung hat sich geändert. Aber natürlich lässt meine Frau mich auch spüren dass sie mich nicht mehr liebt. Mit der Zeit habe ich immer mehr realisiert was diese neue Situation für mich und uns bedeutet und die Qualen wurden von Tag zu Tag schlimmer. Eine unbeschreibliche Angst machte sich in mir breit. Das war kein Leben mehr. Auch für meine Frau wurde dieser Zustand Zusehens zur Belastung. Wir haben weiter miteinander geredet, versucht Lösungen zu finden aber uns meistens im Kreis gedreht. Ich wollte dass sie uns eine Chance gibt, sie sah darin keinen Sinn, weil sie nicht daran glaubte wieder leidenschaftliche Gefühle für mich entwickeln zu können. Um das emotionale Band zwischen ihr und mir nicht weiter zu beschädigen, konnte sich meine Frau kurz vor unserem Sommerurlaub dann aber doch dazu durchringen zumindest den Kontakt zu ihrem Angebeteten, dem sie zwischenzeitlich sogar ihre Liebe gestanden hatte, abzubrechen. Sie hat ihm in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er nicht auf sie warten soll und sie sich erstmal auf ihre Familie konzentrieren will. Das hat mir ein wenig die permanente Angst genommen mit der ich ständig herumgelaufen bin. Der Urlaub war trotzdem eine grosse seelische Belastung für mich; ok nicht nur, es gab auch schöne Momente, die sich fast wie normaler Familienurlaub anfühlten.

Wir haben nach dem Urlaub dann eine Paartherapie angefangen. Die erste Sitzung war recht gut aber schon bei der zweiten merkten wir dass uns das nicht weiterbringt. Was uns da gesagt wurde wussten wir selber und reden können wir ja miteinander, das ist nicht das Problem. Nach der dritten Sitzung haben wir uns angeschaut und uns gesagt: das hat so keinen Wert. Wir sind in den Tagen danach übereingekommen, gemeinsam zu bestimmen wann unsere Beziehung endgültig zu Ende sein soll und meine Frau will für sich herausfinden, ob sie für mich noch romantische Gefühle in sich trägt die über eine Freundschaft hinausgehen. Seitdem ist die Kommunikation zu unserem Zustand leider etwas eingeschlafen. Ich habe aber auch nicht die Kraft und Lust ständig angekrochen zu kommen und es macht sich ein wenig Resignation bei mir breit.

Das war in groben Zügen die Kurzfassung dieser Tragödie. Vieles habe ich weggelassen: Tränen, Zusammenbrüche, Umarmungen, Kränkungen, Gespräche mit Freunden und so einiges mehr. Sonst müsste ich einen Roman verfassen, den keiner lesen will. Und sicher hab ich auch was vergessen.

Ja, und in diesem Schwebezustand befinde ich mich jetzt seit vielen Wochen. Meine Frau kann und will unsere Familie und mich nicht einfach so aufgeben. Ihr tut es wahnsinnig leid was sie angerichtet hat. Sie weiss was sie an mir hat, wie gut es ihr hier geht. Aber sie will den Gedanken mit diesem anderen Mann zusammen zu sein auch nicht aufgeben. Das schmerzt selbstverständlich, denn ich liebe sie immer noch sehr und habe Sehnsüchte und Bedürfnisse, die sie nicht erwidern kann. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes, aber besser als die permanente Panik. Ich weiss eben nicht wie es weitergeht und meine Frau weiss das auch nicht. Mir geht es ein wenig besser seitdem ich erkannt habe, dass es mir nichts bringt meiner Frau Vorwürfe zu Machen. Das zieht mich nur noch mehr runter. Zumal ich diese Vorwürfe zumeist eh nur in meinem Kopf hatte. Auch habe ich eine ungefähre Vorstellung davon was falsch gelaufen ist in unserer Beziehung. Auf den Trichter, dass ich zumindest in den letzten Jahren viel zu nett zu ihr war und sie sich gar nicht mehr anstrengen bzw. sich um mich bemühen musste bin ich schon gekommen, bevor ich vor ein paar Tagen auf diese Seite gestossen bin.

Eigentlich wollten wir zusammen unseren Lebensabend verbringen (hört sich bescheuert an mit Mitte 40), das hatten wir uns noch 2 Monate vor dem grossen Knall versprochen. Aber ich habe mittlerweile auch akzeptiert, dass wir am Ende eventuell auch getrennte Wege gehen müssen. Meine Frau sagte immer mal wieder sie will mir keine falschen Hoffnungen machen. Das war jedes Mal wie ein Stich ins Herz. Denn wenn sie schon keine Hoffnung hat, dass wir wieder ein Liebespaar werden könnten, was bleibt dann für mich zu hoffen? So lange sie ihre Verliebtheit in diesen anderen Typen in sich trägt wird sie keine Gefühle für mich entwickeln können, das steht fest und sie weiss leider genau, der steht parat würde sie sich für ihn entscheiden. Eine scheinbar unlösbare Situation: Meine Frau kann sich nicht entscheiden, ob sie uns eine echte Chance geben will oder ob sie doch ihrer Verliebtheit nachgeben soll und ich stehe da, mit meiner tiefen Trauer, meinen Schmerzen, und bin völlig machtlos. Keine Ahnung wie lange ich das noch durchhalte, diese Ungewissheit ist nämlich auch unerträglich. Wenn sie sich nicht entscheidet wird irgendwann der Zeitpunkt kommen an dem ich für mich eine Entscheidung treffen muss (und der war schon mal ganz nahe). Denn dauerhaft in dieser Ungewissheit wie Geschwister zusammenleben ohne Liebe ohne Zärtlichkeit ohne Sex, das kann ich mir beileibe nicht vorstellen. Wenn nichts passiert, und davon ist auszugehen, werde ich meine Frau früher oder später vor die Wahl stellen müssen: entweder sie verabschiedet sich von dem Gedanken je mit diesem anderen Typen zusammen zu sein (entliebt sich sozusagen von ihm) und kommuniziert das auch entsprechend oder sie muss mich verlassen. Das ist natürlich mit dem Risiko behaftet dass sie sich gegen mich entscheidet, dessen bin ich mir völlig bewusst. Zudem ist dann immer noch nicht garantiert, dass wir wieder ein Liebespaar werden, aber erst dann besteht wieder die Möglichkeit dazu, zumindest meiner Meinung nach. Meine Frau ist eben in einer komfortableren Position. Sie hat ihre aufregende Verliebtheit auf der einen Seite und die Sicherheit ihrer Familie auf der anderen. Sie muss sich gar nicht entscheiden und sie will keinen Fehler machen. Sie kann einfach abwarten.

Nun ja, jetzt werde ich diesen Text einmal zu Ende bringen. Ich erwarte mir hier gar keine Lösung für unser Dilemma, aber vielleicht ein paar Denkanstöße, wie ich mich verhalten könnte und neue Sichtweisen. Es hat mir auf jeden Fall gut getan meine Gedanken aufzuschreiben und ich bin doch erstaunt wie geordnet das ganze geworden ist.


Liebe Grüße, Alfred
 

Mod Luke

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Hallo Alfred,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Viele Grüße,
Luke aus dem Team.

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Mod Luke

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Jetzt nochmal persönlich:

Lieber Alfred,

ich habe deine Geschichte gelesen, und möchte dir vorerst sagen, wie leid es mir tut, was dir widerfahren ist. Fühl dich dennoch willkommen hier in unserer Runde, auch wenn der Anlass wirklich bescheiden ist.

Es hat mir auf jeden Fall gut getan meine Gedanken aufzuschreiben und ich bin doch erstaunt wie geordnet das ganze geworden ist.

Liest sich wirklich sehr flüssig. Es freut mich, dass du jetzt ein kleines bisschen erleichtert bist.

Aus meiner Sicht ist es ratsam für dich, sich hier erstmal zu orientieren und die verschiedenen Geschichten zu lesen. Das lenkt ab, und gibt dir andere Sichtweisen.

aber vielleicht ein paar Denkanstöße, wie ich mich verhalten könnte und neue Sichtweisen.

Ich bin nicht gut darin, großartig um den heißen Brei zu reden, und bevorzuge immer offene und direkte Kommunikation. Alfred, aus meiner Sicht bist du gut damit beraten, die Trennung erstmal zu akzeptieren. Im zweiten Schritt versuchst du wieder die volle Verantwortung über dein Leben zu gewinnen. Damit meine ich konkret: wieso willst du warten, bis sich deine Frau entschieden hat?
Deine Gedanken, die du beschreibst, und deine Wünsche, die sind völlig normal aus deiner Sicht. Wenn Schritt 1 & 2 erledigt sind, dann kannst du den 3. Schritt gehen, indem du deiner (Ex-)Frau die Konsequenzen für eine Trennung spüren lässt. Damit meine ich konkret: du baust dir dein eigenes Leben neu auf; suchst dir neue Hobbys, gehst abends mal aus, usw.

Das Paradoxe daran ist, dass dir diese drei Schritte auch bei deinem ExBack helfen können. Eventuell bekommt deine (Ex-)Frau Verlustängste, und entwickelt darüber wieder romantische Gefühle.

Wirklich wichtig ist, dass du schnell auf die Beine kommst, nicht mehr bettelst, oder ihr gar die Pistole auf die Brust setzt. Dann hast du verloren, und das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Vielleicht wäre es für dich eine Idee, mal einen Telefontermin mit dem Wolfgang zu vereinbaren. Aber vielleicht kommst du hier erstmal an, liest dich durch die Texte, die auf der Hauptseite angepinnt sind, und dann schauen wir mal weiter.

Alles Gute erstmal für dich!

Luke
 

Millennia

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Hallo Alfred,

ich kann mir vorstellen, was das für ein Schock für dich gewesen sein muss und wie es dir nun in diesem beschissenen Schwebezustand geht, das tut mir wirklich leid für dich. Normalerweise halte ich mich aus solchen Strängen, in denen es um langjährige Beziehungen/Ehen geht, eher zurück, da ich selbst noch ein Kleinkind war, als du mit deiner Frau zusammen gekommen bist. :lach: Aber vielleicht sind ja ein paar Denkanstöße dabei für dich...

Wie Luke es bereits gesagt hat, wenn du ihr die Pistole auf die Brust setzt, geht der Schuss nach hinten los. In den Emotionen macht man sowas natürlich und ich denke das ist auch verständlich, es bringt leider aber das genaue Gegenteil.

Ich frage mich auch, warum du auf deine Frau warten willst, bis sie sich entschieden hat? Damit gibst du ihr die volle Macht über dein Leben. Der Schritt wäre hart, aber das wäre eventuell auch eine Aktion von dir, die Verlustangst in deiner Frau auslösen würde und die ist ganz wichtig, um Gefühle wieder zu pushen, wenn sie noch vorhanden sind.

und sie weiss leider genau, der steht parat würde sie sich für ihn entscheiden.
Das könnte auch ein Vorteil für dich sein. Wenn man weiß, dass man etwas haben kann, verliert es seinen Reiz. Und aktuell hast du deinen Reiz bei ihr verloren, weil sie ja auch weiß, dass sie dich haben kann und ihre Verliebtheit ist halt toll und aufregend.

Sowas kann sich lange hinziehen und es besteht auch die Möglichkeit, dass sie dann trotzdem mit dem anderen Mann eine Beziehung eingeht. Interessant wäre es dann, was es währenddessen mit ihr macht, wenn DU eben nicht mehr parat stehst. Wenn man das mal weiterspinnt, gäbe es die Möglichkeit, dass sich die Beziehung zum Anderen festigt, dann kannst dir fast sicher sein, dass eben leider nicht mehr genug Gefühle für dich da sind oder waren. Oder ihre Gefühle kommen wieder zum Vorschein, wenn sich Verlustangst entwickelt.

Hast du eigentlich schon mal über eine räumliche Trennung nachgedacht, sofern finanziell möglich? Das ist ja wie du schreibst wirklich unerträglich, wenn man trotz "Trennung" noch zusammen wohnt und sich jeden Tag sieht... da kriegt man ja gar keinen Abstand von der Situation. Und wie du gesagt hast, bietet ihr das Ganze eben eine komfortable Situation - auch dass ihr noch zusammen in einem Bett schlaft, da fehlt die "sichtbare" Trennung, weißt wie ich meine?

Liebe Grüße
 

steamd

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Hallo Alfred,

willkommen im Forum!
Vielleicht wäre es für dich eine Idee, mal einen Telefontermin mit dem Wolfgang zu vereinbaren.
Das kann ich nur unterschreiben. Auch das (preiswerte) E-Book von Wolfgang dürfte dir ein paar Ratschläge für die nächste Zeit bereit halten, da das dort beschriebene Beispiel eine ganz ähnliche Situation beschreibt.

Ansonsten hätte ich noch ein paar Fragen:
Wie alt (ungefähr) sind die Kinder?
Und wie sicher bist du, dass zwischen deiner Frau und ihrem Verehrer noch nichts läuft?

Wenn ich deinen Text richtig verstehe, dann seid ihr ja jetzt eigentlich schon getrennt. Das heißt (wie @Luke beschrieben hat), deine Aufgabe für die nächste Zeit wird sein (egal ob du ausziehst oder dort bleibst), den Fokus wieder komplett auf dich selbst auszurichten. Bleib aber freundlich und sympathisch zu deiner Frau.

Es kann sein, dass die ganze Geschichte erst durch ein tiefes Tal gehen muss, bevor es wieder etwas werden kann. Überleg dir, ob und wie du damit zurecht kommst, wenn deine Frau wirklich eine Affäre anfängt.

Ich frage mich auch, warum du auf deine Frau warten willst, bis sie sich entschieden hat? Damit gibst du ihr die volle Macht über dein Leben.
Dieses Muster wirst du in so ziemlich jeder Geschichte hier wiederfinden: Solange sie das Gefühl hat, sie könnte dich einfach zurückhaben, wird sie niemals um dich kämpfen.

Viel Glück :smile:
 

Alfred

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Servus,
ihr glaubt gar nicht wie ich mich freue über eure Antworten, damit hab ich gar nicht gerechnet, allein das gibt Auftrieb. Jetzt muss ich mich erstmal sortieren um euch zu antworten, und das kann dauern, glaub nicht, dass ich das heut noch schaffe.
vielen herzlichen Dank
 

Alfred

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Hallo Luke,

Vielen Dank für deine Einschätzung. Ja, ich habe mich in den letzten Tagen gut eingelesen auf dieser Seite und werde es weiter tun. Das lenkt ab und ist sehr intressant.
Ich habe die Situation wie sie jetzt ist akzeptiert: Wir sind kein Liebespaar mehr. Zudem versuche ich alles zu tun damit es mir wieder besser geht. Da bin ich gerade auf einem guten Weg, glaube ich. Und ich bin mir bewusst, nur ich alleine kann dafür sorgen glücklich zu sein. Das ist aber gerade nicht so einfach.

Dann habe ich noch eine Frage zu einem Absatz aus dem Begrüβungstext.
Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.
Sorry das versteh ich nicht, wie ist das gemeint?
Gruβ Alfred
 

Alfred

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Hallo Millennia,

Vielen Dank für deine Antworte.

Ja ich habe über eine räumliche Trennung nachgedacht, aber das ist gerade aus verschiedenen Gründen unrealistisch. Zum einen ist es gerade so gut wie unmöglich eine Wohnung zu findan, das finanzielle spielt rein, meinen Kindern möchte ich das auch nicht antun, die wissen aus dem Freundeskreis wie so was ist und ausserdem stünde ich dann als der «Verlasser» da. Eine richtige KS kann ich eh nicht fahren wir müssten ja trotzdem noch kontakt halten wegen unserer Kinder und dass es denen gut geht, sie diese Situation unbeschadet überstehen, ist das allerwichtigste. Die Möglichkeit mir hier irgendwo im Haus ein Zimmer einzurichten hab ich leider auch nicht.

Nein, ich werde sicher nicht damit warten mein Leben auf die Reihe zu bekommen und neu auszurichten, bis sich meine Frau klar darüber ist was sie wirklich will. Das muss ich jetzt tun, sonst geh ich kaputt. Wenn du das meinst. Aber ein «Warten» ist das trotzdem und das kann sich , wie du sagst, hinziehn. Ich weiss nur nicht wie lange ich diesen Schwebezustand aushalte. Diese Ungewissheit lähmt ungemein und das gilt es zu überwinden.
 

Alfred

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Hallo Steamd,
und Dank für deine Antworte.
Ansonsten hätte ich noch ein paar Fragen:
Wie alt (ungefähr) sind die Kinder?
Und wie sicher bist du, dass zwischen deiner Frau und ihrem Verehrer noch nichts läuft?
Ob meine Frau schon eine Affäre mit ihrem Angebeteten hatte kann ich nicht wissen, klar, aber es gibt keine Anzeichen dafür auch keine Gelegenheiten und ich glaube meiner frau wenn sie das verneint. Es würde die Situation oder meine Gefühle für meine Frau aber auch nicht verändern. Sie wollte mich verlassen um frei zu sein für etwas neues, sieht aber jetzt die Konsequenzen und kann sich nicht entscheiden. Ich habe mich sogar einmal mit ihrem Schwarm verabredet und wir haben über unsere komische Situation gesprochen, eine höchst surreale Begegnung, aber hilfreich für mich um alles besser einschätzen zu können.

Unsere Kinder habe ich bewusst erstmal rausgehalten aus meinem Text. Sie sind 12 und 9 und wissen bescheid. Das war auch ein Schock für sie. Wir haben ihnen aber versucht die Angst zu nehmen, sind beide unverändert für sie da und für sie soll sich erstmal nichts ändern. 100%ig realisiern können sie das auch gar nicht denn wir leben ja noch als Familie zusammen und das ziemlich harmonisch. Sie merken allerdings schon meine Traurigkeit und sind besonders nett und liebevoll zu mir, was auch nicht immer einfach ist.

Ja, in einem tiefen Tal da bin ich schon und die Talsole ist noch lange nicht durschritten, aber es geht zumindest nicht mehr bergab im Moment.
 

Mod Luke

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Hallo Alfred,

Sorry das versteh ich nicht, wie ist das gemeint?

es gibt die Möglichkeit bis 7 Tage nach dem Post, seinen Post zu editieren/zu löschen. Die Editierfunktion ist eigentlich dazu da, seinen Beitrag nochmal verändern zu können, falls einem ein Rechtsschreibfehler o. Ä. aufgefallen ist, oder man möchte noch etwas ergänzen. Leider wird die Editierfunktion ab und zu dafür missbraucht, ganze Beiträge in Folge zu löschen, und somit fehlt der komplette Kontext des Stranges.
 

Mod BrianBrian

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Hallo Alfred,

ich kann mir vorstellen, was das Ganze emotional mit Dir macht.

Wirklich wichtig ist, dass du schnell auf die Beine kommst, nicht mehr bettelst, oder ihr gar die Pistole auf die Brust setzt. Dann hast du verloren, und das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Diese Sätze lies Dir bitte immer wieder laut vor, wenn Du den Drang verspürst, ihr Deine Gefühle und Ängste zu zeigen. Ich weiß, Du hast gerade am Anfang gefleht, dass sie die Beziehung nicht beendet - Das machen viele und das vergessen wir an der Stelle einfach mal. Wir können es ja nicht ändern, aber sowas sollte nicht wieder geschehen.

Ein strategisches Exback ist gerade für für einen Mann ein dickes Brett. Es steht und fällt mit dem Frame, also dem Bild da sie von Dir hat und das du über dein Verhalten beeinflussen kannst. Sind ihre Gefühle soweit abgesackt, dann sieht sie Dich nicht mehr als begehrenswerten Mann, der ihrem evolutionärpsychologischen mehr oder minder unterbewussten Verlangen entsprechende Projektionsflächen bietet. Das notwendige Feuer für eine romantische Bindung liefert ihr der andere Mann - Sei es mehr in ihren Gedanken oder real.

Den Frame des treusorgenden partnerschaftlichen Ehemanns, dessen Aufmerksamkeit und Zuwendung sie sich absolut sicher sein kann, müssen wir ihr unter den Füßen wegziehen. Das geht nur, wenn Du Dein Verhalten änderst und ihr diese Sicherheit abdrehst:

1. Wenn ihr noch nicht offiziell getrennt seid, nutze die Chance und sprich Du die Trennung formal aus. De facto hat sie sich getrennt, lässt Dich aber auf der lauen Warmhalteplatte langsam herunterkühlen. Du kannst jetzt Macht zurückgewinnen, wenn Du Fakten schaffst und vom unterstehenden Verlassenen wieder auf Augenhöhe kommst.

2. Sprich mit ihr nicht mehr über Gefühle über Vergangenheit oder mögliche Zukunftchancen für euch. Gesprächsbasis sind nur organisatorische Aspekte und natürlich alle Belange bezüglich euren Kindern. Als Vater übernimmst Verantwortung und bist weiter wie gewohnt herzlich und zugewandt gegenüber den Kids.

3. Entziehe Dich ihr nicht nur als Gesprächspartner, sondern auch räumlich. Schaue nach anderen Wohnungen (natürlich so, dass du auch mittelfristig wieder da raus kommst, also nicht direkt eine Wohnung kaufen ;)) und plane Deinen Tag so, dass Du oft und unberechenbar aus dem Haus bist. Gerne auch mal über Nacht, das wird sie, wenn es noch eine Chance gibt, verrückt machen können. Ihr Kopfkino soll anspringen: „Wo treibt der Alfred sich herum? Warum bin ich nicht mehr so wichtig? Hat er eine andere? Geht es ihm mit der Trennung nachher besser als mir? Was, wenn ich zurück zu ihm will, aber er dann schon den Absprung geschafft hat? Usw.“

4. Wie Luke schon gesagt hat: Beherrsche wieder Dein eigenes Leben und fülle es mit interessanten Aktivitäten. Je nach Typ ist das unterschiedlich. Der eine hat das verborgene Bild des Easy Rider in sich, der andere wollte schon immer mal den Jakobsweg wandern, der andere malen oder ein Instrument lernen. All das wird Dich auch interessanter und glücklicher und damit anziehender machen. Du musst Dich ein wenig neu als Mann erfinden. Und hab keine Angst, das Klischeebild eines typischen Mannes im besten Alter zu erfüllen. Wenn du denkst, es ist jetzt schon eine Spur zu viel James Bond, Marlon Brando oder Han Solo dann ist es gerade gut dosiert. Ein Exback als Mann geht über die überbetonten maskulinen Attribute.

4. Lächel, lass Dir schlechte Launen nicht anmerken. Das ist vielleicht das härteste. Traurigkeit lässt du zu, aber nicht in Gegenwart Deiner Ex.

So, das wären die ersten Dinge, die man auf die Gleise stellen sollte. Reagiert sie darauf, werden das am Anfang wohl Tests sein, um zu schauen, ob du wirklich so der unabhängige und neuausgerichtete Teufelskerl bist. Das kriegt man mit dem Forum aber gut geregelt.

Ich drücke Dir die Daumen :ritter:

PS: Bitte lege Dir ein Profilbild zu.
 
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Alfred

Mitglied
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27 Sep. 2022
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7
Hallo,

seit meinem letzten Beitrag hier hat sich meine Situation nicht wirklich verändert und es ist auch nichts weiter passiert. Wir leben unser Leben mehr oder weinger aneinander vorbei, freundschaftlich aber lieblos. Ein Gespräch über unsere Situation gab es seit Ende Oktober nicht mehr und ich hatte auch ehrlich keinen Bock dazu. Ich versuche meiner NF aus dem weg zu gehn, mich abzulenken und mein eigenes Ding durch zu ziehen, was oft alles andere als einfach ist.

Letzte Woche hat sich dann doch etwas lustiges ereignet. Meine NF hat mir ein e-mail auf die Arbeit geschickt:

"Huhu!
Da wir in letzter Zeit irgendwie gar nicht wirklich ueber unsere Situation reden, dachte ich, ich schreib dir mal eben. Also natuerlich ersetzt das ein Gespräch nicht, aber besser als nichts ist es bestimmt trotzdem und vielleicht eine gute Grundlage fuer ein kommendes Gespräch? Mir fällt es einfach auch so schwer, zu reden, ich hab da auch echt einfach manchmal Angst davor und dann kam Weihnachten und alles und da wollte man vielleicht auch nichts aufreissen. Ich bin auch so mega verunsichert und verwirrt momentan, fuehl mich ganz verloren irgendwie. Im einen Moment sehne ich mich nach Ruhe vor allem und Alleinesein, meine eigenen vier Wände zu haben, fuer mich zu sein (abgesehen von den Kindern naturlich), und im nächsten Moment will ich das alles, die Familie, doch nicht aufgeben, denke, dass ich/wir das wieder hinbekommen nur um im uebernächsten Moment wieder an allem zu zweifeln. Und immer dabei auch der Gedanke, niemanden verletzen zu wollen, was ja sowieso auch schon passiert ist, aber ja, nicht noch mehr jedenfalls. Es ist so schwierig und ich weiss einfach nicht mehr, was richtig und falsch und das Beste ist. Und was du inzwischen oder momentan denkts und fuehlst und willst. Also vielleicht sollten wir einfach mal wieder reden, einfach mal darueber wie es uns gerade geht, was in uns so vorgeht usw. Schreiben geht natuerlich auch, falls uns das leichter fällt (bei mi rist das definitiv so), aber ich denke reden muessen wir irgendwann eh mal wieder …

Du sollst auf jeden Fall auch wissen, dass du mir – egal wie alles wird - nach wie vor etwas bedeutest, ich weiss einfach momentan nur einfach nicht mehr, was das Beste ist. Ich weiss irgendwie gar nichts grade.

Ich drueck dich mal"


irgendwie amüsant aber auch traurig

ich musste schnell antworten denn es gab noch was organisatorisches.
folgendes hab ich geschrieben:

"Ja XXX, ich würd dir ja gerne irgendwie helfen aber ich weiβ beim besten willen nicht wie und zudem glaube ich auch nicht dass es was nützen würde, genau so wie ich das gefühl habe dass es nichts bringt mit dir zu reden, denn das was ich dir sage dringt gar nicht zu dir vor oder du läβt es nicht an dich ran. Ich kann dir nur meine Hand entgegestrecken, ergreifen muβt du sie schon selbst."

tags darauf kam dann diese Antwort:

"Doch, ich hör dich und lass das an mich ran, wäre ich eiskalt und alles wuerde nur von mir abperlen, wäre ich ja gar nicht erst in diesem verwirrten Zustand sondern wuerde einfach gehen. Aber ich bin mir sehr wohl bewusst, wie viel auf dem Spiel steht, was ich alles anrichten wuerde damit usw, das macht mir auch Angst und ich will das nicht. Und ich häng ja auch an der Familie. Das ist ein riesen Dilemma. Klar, eins, fuer das ich selbst verantwortlich bin aber trotzdem darfst du nicht glauben, dass das leicht fuer mich ist. Ich weiss einfach keinen Ausweg."

ich habe nicht darauf geantwortet und hege auch keine Absicht es zu tun.
 

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