Affäre mit Billigung der Ehefrau

Sammys

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Ich bin da bei Plouha, sie hat das - wie immer - viel besser formuliert, als ich es könnte.
Abwarten wäre auch mein Rat
 

Epimeleia

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Danke Dir. Aber wenn er jetzt etwas bucht und es wegen dieser Ansage zu einem Bruch mit seiner Frau kommt? Ich muss zu meiner Verteidigung noch sagen, dass er vor kurzem meinte, ich solle ihn "erziehen".
 

Mod Plouha

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Eventuell wäre es hilfreich, wenn Du Dir die Frage stellst, ob Du denn jetzt wirklich von dieser Forderung, auch emotional ablassen kannst? Also ist das jetzt ein wirkliches " das war kein gutes Verhalten und eine übertriebene Forderung" oder ist das die Verlustangst, die spricht und sagt "oh Gott, alles nur gehen darf er nicht". Es wäre eine Möglichkeit zu sagen "Hey AM, hab mich ganz schön reingesteigert, tut mir leid. Lass uns bei Gelegenheit nochmal in Ruhe reden, bevor wir was entscheiden" und dann Stille. (Möchte hier aber explizit erwähnen, dass ich nicht gut als Cyrano bin). Weil es macht ja auch keinen Sinn, wenn Du es jetzt gar nicht erträgst. Denkst Du, das wäre machbar für Dich? Ich befürchte nämlich, dass Du Dich jetzt so zerfleischt, dass Du alles bis ins kleinste Detail erklären möchtest und dann setzt das praktisch auf das Gewicht, das da jetzt schon liegt auf Eurer Affäre noch eins drauf und drückst sie nieder.
 

Epimeleia

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Wow, Du hast mich echt gut durchschaut.
Ja, nüchtern betrachtet kann ich davon ablassen. Ich hatte einen ganz ähnlichen Zweizeiler formuliert, aber nicht abgeschickt: "Vergiss den halsbrecherischen Deal. Ich bin nicht in der Position, Forderungen zu stellen - Du warst immer ehrlich zu mir. No pay, no game. Lassen wir es bei den gelegentlichen WEn."
Was meinst Du? Zu gewichtig?
 

Mod Plouha

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Das ist nicht ähnlich:smile:
Lies Dir Deins nochmal durch gegen meinen Vorschlag (will damit nicht sagen, dass Du den nehmen solltest), aber Deiner wertet (halsbrecherisch), ist beleidigt/reduzierend für Deine Position (nicht in der Position...) und dann noch leicht passiv-aggressiv mit den gelegentlichen WE:smile: Es ruft "ich will nicht Affäre sein". Was soll er denn darauf antworten, sinnvoll? Das ist im Prinzip genau das, was ich schon ein bisschen vermutet habe, ein natürlich ist es nicht in Ordnung, frag mich damit ich es erklären kann und rechtfertige Dich...

Ich stelle deshalb nochmal die Frage: siehst Du es wirklich so, dass du von der Forderung abrücken kannst?
Wenn du meins nicht magst, würde ich entweder warten ob Dir jemand was anderes vorschlägt - oder aber auf jeden Fall neutraler formulieren.
 

Epimeleia

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Oh. Danke für die Rückmeldung. Verstehe. Wie aäre es mit:
"vergiss den Deal. Ich kann das wieder entspannter sehen. Wir müssen nichts erzwingen."?
 

Mod Plouha

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Vergiss den Deal = angepisst:smile: mindestens das weg lassen
Du klingst mit deinen Vorschlagen nicht nach Entschuldigung, Du hattest aber gesagt das möchtest du?
 

Epimeleia

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Eine Entschuldigung ist wohl angebracht...es tut mir schließlich wirklich leid.

"Habe mich da Sonntag ganz schön reingesteigert, das tut mir leid. Ich kann das wieder entspannter sehen. Wir müssen nichts erzwingen."

Herzlichen Dank für Dein sensibles und konstruktives Lektorat
 

Mod Plouha

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Eine Entschuldigung ist wohl angebracht...es tut mir schließlich wirklich leid.
Das ist halt die Frage (die ich auch schon gestellt habe): tut es das oder ist es nur oder doch zumindest vorherrschend die Verlustangst? Ich muss auch nochmal sagen: wenn es ein ernsthaftes Umdenken ist, kann man das erwägen, aber ich befürchte ein bisschen, dass es eigentlich eben genau das ist, was Du möchtest. Du möchtest ja, dass er ein Statement abgibt. Insofern wäre ich eigentlich immer noch dafür, dass abwarten am Besten wäre, auch für Dich um rauszufinden was Du möchtest. Ich dachte mit mir eben, dass der Druck zu groß sein wird...
Bevor und falls Du das abschickst, würde ich aber vorher nochmal für Dich selbst hinterfragen, was Du Dir davon erwartest. Und ob Du ein potentieller Schweigen als Antwort aushältst:smile:
 

Epimeleia

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Ich weiß rückblickend, dass mein Verhalten falsch war, er hat nie einen Hehl daraus gemacht, in welchem Rahmen wir uns bewegen. Ja, es tut mir wirklich leid, und ja, die Verlustangst ist groß. Mir ist bewusst, nüchtern betrachtet, wenn ich eine Fortsetzung will, dann muss es weiterlaufen, wie es jetzt läuft. Ich will auch keine forcierte, herbeimanipulierte "feste" Beziehung. Ich muss an meinen Baustellen arbeiten (habe auch eine Therapie begonnen) und versuchen, mich auf diese Konstellation einzustellen...er ist es wert, auch wenn wir wenig Zeit zusammen verbringen - er ist ein Mann, der die kleinen Dinge zum Leuchten bringt...

Bevor und falls Du das abschickst, würde ich aber vorher nochmal für Dich selbst hinterfragen, was Du Dir davon erwartest.
Ich hoffe, den Druck, den ich generiert habe, wieder abzubauen...ich erhoffe mir ein Reset, zurück auf Start. Ich bin bereit - s.o. - die Bedingungen zu akzeptieren.
Und ob Du ein potentieller Schweigen als Antwort aushältst:smile:
Glaubst DU nicht, dass er mir verzeihen kann? Ein Schweigen, einen dauerhaften Rückzug würde ich nicht aushalten.
 

Sammys

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Guten Morgen,

ich habe mir nochmal deinen Eingangstext durchgelesen.
Eure Affäre dauert 4 Monate und er hat bereits nach kurzer ? Zeit mit seiner Frau gesprochen - das war deine Bedingung.

Die nächste Bedingung war jetzt Silvester, damit Du die Affäre überhaupt weiterführen möchtest.

Nach gestern und deiner Verlustangst geschuldet ist Dir nun alles recht, nur damit Du ihn nicht verlierst.
Jetzt komme ich nochmal zum Eingangstext zurück, hier schreibst Du von einer permanenten Kränkung deiner Person, da Du nur in den Randbereichen seines Lebens stattfindest.

Du möchtest ihn für eine feste Beziehung, willst ihn aber auch dahingehend nicht manipulieren.
Es tut Dir aber auch nicht wirklich gut, da Du den Druck und die Forderungen erhöhst.

Was genau möchtest Du? Wie genau soll dein Leben nach deiner Ehe aussehen?

Das zu benennen ist schwer, ich verstehe das absolut - wir sind ungefähr ein Alter ich steuere auf Mitte 50 zu und habe seit 5 Jahren eine Affaire.
Und Frau kann vieles aushalten auch Schweigen und Rückzug.

Wenn Du ihm schreibst musst Du mit allem rechnen, dem Positiven und dem Negativen. Sollte die Affäre weiterlaufen, bist Du in der Lage keinen massiven Druck zu erzeugen und die Rahmenbedingungen zu akzeptieren?

Ich würde jetzt keine Schnellschuesse machen, kann Dir aber auch nicht wirklich mit einem Antworttext raten.

Gruss Sammys
 

Epimeleia

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Guten Morgen Sammys,

danke für Deine Antwort, die mir vieles zu bedenken gibt.

ure Affäre dauert 4 Monate und er hat bereits nach kurzer ? Zeit mit seiner Frau gesprochen - das war deine Bedingung.
Ja, das stimmt. Bei unserem Kennenlernen sagte ich ihm, dass ich prinzipiell nichts mit gebundenen Männern anfange (mein Vater hat mit Anfang 60 nach fast 40 Jahren Ehe meine Mutter wegen seiner Geliebten verlassen, ich habe das ganze Leid erlebt...). Mein späterer AM sagte dann, "wir machen eine Freundschaft draus". Schon beim 2. Treffen war aber klar, dass das mit der platonischen Freundschaft nichts wird, beim dritten Treffen sprach er von Verliebtheit und auch bei mir waren die Hormone in Wallung. Ich sagte ihm, dass ich mir selbst eine Art Moratorium gebe, ehe ich mich entscheide, ob ich das fortführen kann und dass ich nicht will, dass eine andere Frau wegen mir leidet. Daraufhin hat er, auch weil seine Frau eine Restaurantrechnung hinterfragt hat, von mir erzählt und sie hat es gebilligt.
Ich habe ihm wiederholt gesagt, sobald seine Frau darunter leidet (was sie nach seiner Aussage "nicht merklich" tut, wobei er das inzwischen etwas relativiert hat...), werde ich das beenden. Das hätte ich auch getan. Andererseits habe ich zu Beginn gedacht, dass mir der lose Rahmen, den die Affäre bietet, gut tut da mein Mann einen - gelinde gesagt - sehr ausgeprägten Ausschließlichkeitsanspruch auf mich hatte.
Was genau möchtest Du? Wie genau soll dein Leben nach deiner Ehe aussehen?
ich wollte zunächst keine Beziehung mehr, mir einfach in einer anderen Stadt nach über zwanzig Jahren Totsein wieder ein neues Leben aufbauen, habe mich stark gefühlt, weil ich endlich aus dieser Verstrickung herausfand...hatte beruflich Projekte im Auge...das mit AM kam völlig überraschend, das hatte ich nicht gesucht.

Nach gestern und deiner Verlustangst geschuldet ist Dir nun alles recht, nur damit Du ihn nicht verlierst.
Jetzt komme ich nochmal zum Eingangstext zurück, hier schreibst Du von einer permanenten Kränkung deiner Person, da Du nur in den Randbereichen seines Lebens stattfindest.
Ja, das ist wohl wahr. Einerseits ist es - so paradox es sich anhören mag - die Verlustangst, die mich veranlasst hat, es beenden zu wollen. Ich kann nicht gut mit dieser Unsicherheit leben. Andererseits hat mein AM immer wieder betont, für ihn sei das mit uns keine Affäre, sondern "Freundschaft und Liebe". So fühlt es sich auch an. Deshalb habe ich wohl in diese Anspruchshaltung eingenommen.
In der Beziehung mit AM ist mir jetzt meine ganze emotionale Verkorkstheit bewusst geworden, die Verlustangst, die sofort einsetzende emotionale Abhängigkeit - wo ich doch nach meinem Neuanfang so glücklich war über meine wiedergewonnene Freiheit.
Eine gute Freundin meinte, als ich ihr von der BEgegnung mit dem AM erzählte: "Du bist gerade einem Drama entkommen, Du musst Dich beschützen."
Und Frau kann vieles aushalten auch Schweigen und Rückzug.

Ja, da hast Du wohl recht. Was ich nicht aushalten kann, sind meine Schuldgefühle. Selbst etwas kaputt gemacht zu haben, was wertvoll war. Schließlich glaube ich ihm seine Gefühle für mich, und nach meiner verheerenden Ehe ist das ein ungeheueres GEschenk.
Wenn Du ihm schreibst musst Du mit allem rechnen, dem Positiven und dem Negativen. Sollte die Affäre weiterlaufen, bist Du in der Lage keinen massiven Druck zu erzeugen und die Rahmenbedingungen zu akzeptieren?
Dazu bin ich wild entschlossen. Ich habe ihm gestern Abend noch geschrieben, den zuletzt formulierten Text mit dem Zusatz "Es ist, was es ist." Bleibt abzuwarten. Vielen Dank nochmal für Deine Impulse.
Liebe Grüße
 

Epimeleia

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Er hat sich bereits heute früh gemeldet, liebevoll, und ein Treffen für heute oder morgen vorgeschlagen. Wir werden uns morgen Vormittag treffen.

Ich wäre dankbar, wenn ihr mir ein paar Impulse gebt, wie ich mich verhalten soll... die ganze große Erklärung also eher nicht, irgendwie glaubhaft in Aussicht stellen, dass ich die Bedingungen akzeptiere.
 

Admina Hira Eth

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Hallo Epi,

das hier klingt doch soweit erstmal gut:
Er hat sich bereits heute früh gemeldet, liebevoll, und ein Treffen für heute oder morgen vorgeschlagen. Wir werden uns morgen Vormittag treffen.
:)
die ganze große Erklärung also eher nicht, irgendwie glaubhaft in Aussicht stellen, dass ich die Bedingungen akzeptiere.
Das würde ich so eher nicht machen. Denn das würde das zeigen, was Plouha gestern (in anderem Kontext) andersherum zu bedenken gab:
Es ruft "ich will nicht Affäre sein".
Machst du es so, wie angedacht, würdest du jetzt nämlich rufen: "ich will Affäre sein!" - und damit weitergehendes eventuell ausschließen.
Lass es möglichst offen.

Am besten wäre ein leichtes Treffen, bei dem du ihn mit einem Lächeln empfängst und das Thema gar nicht mehr von dir aus anschneidest. Entschuldigt hast du dich ja bereits. Gelingt das nicht, dann kannst du möglichst kurz und undramatisch erklären, weshalb dir da die Pferde durchgegangen sind, aber nicht zu wortreich und nicht zu schwer, denn (auch da zitiere ich auszugsweise Plouha):
Ich befürchte nämlich, (...), dass Du alles bis ins kleinste Detail erklären möchtest und dann setzt das praktisch auf das Gewicht, das da jetzt schon liegt auf Eurer Affäre noch eins drauf und drückst sie nieder.
Es ist strategisch auch nicht ganz so günstig, dem AM zu signalisieren, dass man nun all seine Bedingungen akzeptiert; das bringt dich zum einen in eine (noch) unterlegenere Position -als AF eines gebundenen AM gibt es ohnehin schon ein Gefälle, wenn du irgendwo im Hinterkopf haben solltest, ihn vielleicht doch für dich gewinnen zu wollen- und zum anderen bewegst du so bei AM auch nichts, sind die eben erwähnten Hintergedanken an das für sich gewinnen des AM bei dir vorhanden; er weiß dann recht/zu sicher, er wird beides haben können - die Affäre und die Ehe und das erfreulicherweise auch noch zu von ihm vorgegebenen Rahmenbedingungen.

Falls du ein wenig erklären musst: versuch für dich nochmal herauszustellen, wo bei deiner nun verlustangstgeprägten Art der Formulierung möglicherweise der Hase im Pfeffer liegt. Plouha hat ja schon sehr schön erklärt, wie deine Nachrichten teilweise beim Empfänger ankommen könnten. Da ggf. ein bisschen drauf achten.

Viel Spaß und -kann man ja grundsätzlich brauchen- auch viel Glück dir bei deinem Date morgen. :)
 
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halbzehn

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Aber ich bin emotional mit diesem Zwischenzustand, mit diesem unklaren Status in seinem Leben überfordert.
Hattest Du diese souveräne Haltung von Anfang an oder hast Du sie mit der Zeit entwickelt?

Liebe Epimeleia,
es passt jetzt nicht mehr ganz dazu, aber ich wollte dir noch gern antworten.

Zwischenstatus mag ich auch nicht, aber das hatten wir nur die ersten paar Wochen, als wir nicht wussten: Affäre ja oder nein. Und dann wussten wir, Affäre ja, und damit war das geklärt.
Ich denke, es ist eigentlich ja auch bei euch geklärt, die Frage ist nur, ob du den Status wirklich akzeptieren kannst. Wenn nicht, fühlt es sich wie ein Zwischenstatus an, weil du nicht weißt, ob je das werden wird, was du dir in Wirklichkeit wünschst.

Dass ich sehr im Moment lebe, wenig in der Zukunft oder in Wunschvorstellungen, ist einfach generell ein Mindset. Viel Training und Selbstreflexion, teils gecoacht, hat das irgendwann hervorgebracht.
Ansonsten glaube ich überhaupt nicht, dass ich eine sehr souveräne Haltung habe. Eher im Gegenteil. Ich würde so gut wie in allen Konstellationen, von denen ich hier gelesen habe, verzweifeln und es nicht aushalten.
Ich habe nur einen AM, mit dem es (für mich, bzw. für uns gegenseitig) sehr einfach ist, zu kommunizieren. Ich glaub, er kann einfach wahnsinnig gut mit mir umgehen :lach: Wir kommunizieren ähnlich, denken ähnlich, haben alles sehr ähnlich bis hin zu gleich: Nähe-/Distanzbedürfnis, Schreibrhythmus, Zuneigung und Liebe, Wünsche und Vorlieben, Direktheit, wir sind beide gebunden, es ist ein sehr ausgewogenes Machtverhältnis, da gibt’s eigentlich kein Konfliktpotenzial. Wäre etwas aus dem Gleichgewicht, könnte ich persönlich damit vermutlich überhaupt nicht umgehen und würde es gleich beenden :::

Deswegen denke ich auch, man muss zusammenpassen und miteinander reden können. Eine Affäre an sich ist schon kompliziert genug. Zwischenmenschliche Verkomplizierungen machen dann so viel mehr Probleme als sowieso, dass es das alles niemals Wert sein kann.

Du solltest halt wirklich wissen, ob du die zweite Geige in seinem Leben spielen willst. Du wirst gefühlt dann hervorgeholt, wenn es die anderen Umstände erlauben und weggesteckt, wenn nicht. Sollte irgendwann was passieren, wirst du die letzte sein, die es erfährt. Egal, wie sehr er dich liebt, es wird nicht genug für eine Trennung sein (oder auch so anfühlen, eigentlich kann man das so eh nicht messen). Er wird sich nicht mit dir absprechen, wie er seinen Alltag und Urlaube plant, Lebensentscheidungen trifft. Dich nicht öffentlich herzeigen.
Wenn das ok für dich ist, kannst du es akzeptieren. Wenn nicht, dann wird es immer immer immer immer wieder schwierig.
 

Mod Plouha

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Hallo Epi,

ich übernehme da mal Hira's Abkürzung, weil das ist schon ein spezieller Nick, den Du Dir da ausgesucht hast :coolwink:

wie ich mich verhalten soll... die ganze große Erklärung also eher nicht, irgendwie glaubhaft in Aussicht stellen, dass ich die Bedingungen akzeptiere.
Wie Hira würde ich auch sowohl gegen große Erklärung als auch gegen in Aussicht stellen plädieren. Wobei ich sagen muss, dass mich die Formulierung hier auch gleich wieder stutzen ließ, denn für mich hört es sich so formuliert nach einem glaubhaft machen ohne Glauben dahinter an.

Grundsätzlich bin ich auch, ich habe das ja schon diverse Male angedeutet, bei dieser Aussage von Halbzehn:

Wenn das ok für dich ist, kannst du es akzeptieren. Wenn nicht, dann wird es immer immer immer immer wieder schwierig.
Ich sehe es auch als sehr schwierig an, dass Du mit dieser Konstellation zufrieden wirst. Und ich denke auch nicht, dass man Dir dazu raten sollte, Dein Mindset diesbezüglich zu ändern, denn es ist ja grundsätzlich durchaus etwas gesundes zu sagen, dass man eben Hauptleben und bis zu einem gewissen Grad auch Hauptpriorität sein will.
Bin allerdings auch schon wieder gestolpert, und zwar über das hier:
Egal, wie sehr er dich liebt, es wird nicht genug für eine Trennung sein (oder auch so anfühlen, eigentlich kann man das so eh nicht messen).
Ich glaube zu verstehen, wie Halbzehn das meint, aber weil es hier sehr oft im Forum so vorkommt: ich finde ein "wenn er mich genug lieben würde, dann..." sehr gefährlich und würde auch dazu raten, dass Du gar nicht erst in diese Richtung abdriftest. Da sind wir auch wieder beim Selbstwert und der Kopplung an die Affäre. Und ich kann Dir auch sagen, obwohl ich das sehr reflektiere und kein Lösen im Sinn habe, gibt es (zum Glück selten) immer wieder mal Momente, in denen das schwierig bleibt und ich sehr bewusst dagegen steuern muss. Wenn man dann eigentlich etwas ganz anderes will, ist das natürlich nochmal viel schwerer.
(mein Vater hat mit Anfang 60 nach fast 40 Jahren Ehe meine Mutter wegen seiner Geliebten verlassen, ich habe das ganze Leid erlebt...).
Jetzt hast Du ja die Gelegenheit, das auch von der anderen Seite zu sehen, was sich Dir eventuell bisher noch nicht so erschlossen hat. :smile:

Deswegen denke ich auch, man muss zusammenpassen und miteinander reden können.
Das ist natürlich grundsätzlich für alle Beziehungen im Leben ideal. Aber manchmal bedarf es etwas Arbeit, bis man dahin kommt, weil man verliebt sich ja nicht unbedingt immer in "gleich" :smile:. Plus: manche Leute mögen gar nicht unbedingt Harmonie, ich bin immer wieder mal überrascht, wie sehr manche Menschen auf Drama stehen. Ein Verstärker, der nicht jedem liegt, aber es scheint doch ziemlich vielen.


VG Plouha
 

Epimeleia

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Ganz lieben Dank für Eure Rückmeldungen, die mich stützen und mir helfen, die Situation nochmal von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

Ich denke, es ist eigentlich ja auch bei euch geklärt, die Frage ist nur, ob du den Status wirklich akzeptieren kannst. Wenn nicht, fühlt es sich wie ein Zwischenstatus an, weil du nicht weißt, ob je das werden wird, was du dir in Wirklichkeit wünschst.

Nun ja, Zwischenzustand insofern, da er ja sagt, es sei KEINE Affäre für ihn, sondern Liebe. Auf der "emotionalen und Liebesebene" sei ich nicht die Zweitfrau.
Du solltest halt wirklich wissen, ob du die zweite Geige in seinem Leben spielen willst. Du wirst gefühlt dann hervorgeholt, wenn es die anderen Umstände erlauben und weggesteckt, wenn nicht. Sollte irgendwann was passieren, wirst du die letzte sein, die es erfährt. Egal, wie sehr er dich liebt, es wird nicht genug für eine Trennung sein (oder auch so anfühlen, eigentlich kann man das so eh nicht messen). Er wird sich nicht mit dir absprechen, wie er seinen Alltag und Urlaube plant, Lebensentscheidungen trifft. Dich nicht öffentlich herzeigen.
Wenn das ok für dich ist, kannst du es akzeptieren. Wenn nicht, dann wird es immer immer immer immer wieder schwierig.

Gut, dass Du mich nochmal explizit erinnerst, liebe halbzehn. Damit muss ich mich wirklich konfrontieren, damit ich nicht ruckzuck wieder auf Start bin und irgendwelche Forderungen stelle.
Ich sehe es auch als sehr schwierig an, dass Du mit dieser Konstellation zufrieden wirst. Und ich denke auch nicht, dass man Dir dazu raten sollte, Dein Mindset diesbezüglich zu ändern, denn es ist ja grundsätzlich durchaus etwas gesundes zu sagen, dass man eben Hauptleben und bis zu einem gewissen Grad auch Hauptpriorität sein will.

Ich denke, ich muss abwägen, was mir wichtiger ist. Das Zusammensein mit meinem AM oder meine Prinzipien. Nach meiner Trennung war Selbstachtung einfach ein großes Thema, und ich muss erst noch lernen, angemessen damit umzugehen...die Art, wie mein AM mir begegnet - einmal abgesehen von den Rahmenbedingungen der Affärenkonstellation - ist absolut wertschätzend; in einem Maße, wie ich es in Beziehungen selten von Männern erlebt habe.
Wobei ich sagen muss, dass mich die Formulierung hier auch gleich wieder stutzen ließ, denn für mich hört es sich so formuliert nach einem glaubhaft machen ohne Glauben dahinter an.

Du hast ein bemerkenswertes Gespür, liebe Plouha, in der Tat. Vielleicht ist es einfach ein in-Kauf-nehmen, weil er es wert ist. Und weil mir bei meinem ungeschickten Vorstoß jetzt noch klarer geworden ist, wie sehr er es wert ist.

Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich hatte - deshalb habe ich mich auch entgegen meiner "Prinzipien" (kann ich selbst nicht mehr ernst nehmen...) darauf eingelassen - von Anfang an so eine Intuition. Dass diese Beziehung sein soll, obwohl alles dagegen spricht.
Dass ich sehr im Moment lebe, wenig in der Zukunft oder in Wunschvorstellungen, ist einfach generell ein Mindset. Viel Training und Selbstreflexion, teils gecoacht, hat das irgendwann hervorgebracht.
Ich denke, dass wäre eine Aufmerksamkeitsrichtung für mich. Loslassen. Im MOment bleiben. Es nicht definieren wollen. Und mein Leben so anreichern, dass das Gefälle relativiert wird, dass ich mich nicht mehr im Hinblick auf sein Leben verorte.

Ich bin froh, dass er das Date morgen vorgeschlagen hat. Gefühlt will er dringend eine Aussprache. Ich hoffe, dass ich die Gratwanderung zwischen erklärungsmäßig nicht überfrachten und einem totalen Bekenntnis zu seinen Bedingungen irgendwie hinkriege. Ehrlich gesagt ist die Verlustangst immer noch ganz massiv vorhanden, so dass ich meine Motive und Prioritäten gar nicht klar reflektieren kann...

Ich danke Euch jedenfalls sehr.

Liebe Grüße
Epi
 

Epimeleia

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Gerade ist er gegangen, mein AM. Ich hatte mir sorgfältig zurechtgelegt, was ich sagen will, aber das war nicht notwendig - wie sind uns einfach in die Arme gefallen und haben uns sehr lange, sehr intensiv umarmt. Er hatte tatsächlich bereits eine Reise anvisiert, allerdings nicht an Silvester...gut so. "Grundsatzgespräche" haben wir nicht geführt. Erstaunlich, wie leicht sich das gelöst hat...
Ein sehr schönes, sehr inniges Treffen...das, ihn möchte ich nicht verlieren.
 

Epimeleia

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Mein AM hat jetzt für Mitte Januar ein Wochenende für uns gebucht und übernachtet einmal in der Woche bei mir, geht dann von mir aus zur Arbeit.


Entsprechend Eurer Ratschläge vor einem Monat versuche ich, den Rahmen so zu akzeptieren wie er ist. Ich sehe ja, dass er sich bemüht. Ich versuche, die Affäre sozusagen auf der offenen Handfläche stattfinden zu lassen... Er ist der geselligste Mensch, den ich kenne, allein oder mit EF ständig auf Veranstaltungen oder Reisen...

Manchmal, oft, meist ist sehr innig, sehr nah, sehr liebevoll...an manchen Tagen ist er wie ein verliebter Teenager, kann die Hände nicht von mir lassen, macht mir Komplimente...dann sagt er mir wieder und wieder, dass er mich liebt, rezitiert Gedichte, seine Hand ist ständig auf meinem Bein oder er nimmt sie zärtlich in seine. Überhaupt war unsere Beziehung von Anfang an bestimmt von Zärtlichkeit, langen festen Umarmungen, langen tiefen Küssen.

Aber wir haben ein Problem. Wir sind ja nicht mehr die jüngsten, er ist Mitte 60, hatte Jahrzehnte nur Sex - zuletzt sporadisch - mit der eigenen EF, die er als Eisschrank bezeichnet. So eine Zärtlichkeit wie mit mir habe er noch nie erlebt. Aber er hat Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen, die Male, wo es mit Penis-in-Vagina-Sex geklappt hat, lassen sich an einer Hand abzählen. Wenn er eine Erektion bekommt, dann hält sie nicht lange. Er ist ungeheuer liebevoll, ungeheuer bedacht auf die Befriedigung meiner Bedürfnisse, wie ich es noch nie erlebt habe...und dann stelle ich fest, dass es ihn augenscheinlich gar nicht erkennbar erregt. Wenn ich ihn verwöhnen will, dem weicht er aber meist geschickt aus, indem er sich wieder hingebungsvoll mir zuwendet, liegt er da, steif wie ein Brett, es gelingt mir nicht, ihm ein Schnurren zu entlocken geschweige denn eine Erektion...auch Oralsex weicht er aus. Wenn er zum Orgasmus kommt, dann, indem er sich auf mir bewegt.

Trotzdem beteuert er, ich mache ihn "wahnsinnig". Gestern sagte ich ihm, dass ich eben diesen Eindruck nicht habe. Dass ich eher den Eindruck habe, er empfinde nichts. Er war betroffen, hat mich fest gedrückt und abgeküsst, und mir versichert, dass dies überhaupt nicht der Fall sei. Dass es nur eben nicht "sichtbar" sei. Das Schlimmste an der Erektionsstörung wäre für ihn, wenn ich denke, es läge an mir.

Ich habe ihm, wie oft und oft davor, gesagt, er solle mich anleiten, was ihm guttut. Und ihn gefragt, warum er es nicht tut. Die Antwort war: "Vielleicht habe ich Angst, zu versagen". Ich habe ihm gesagt, wie bescheuert ich diese Vokabel finde und dass sie in unserem ZUsammensein keinen Platz hat, wie sehr ich seine Zärtlichkeit genieße usw. und er sagte sinngemäß, wenn ich befriedigt bin, ist er es auch.

Danach hatte er irgendwann, nach mehreren Anläufen, auf mir liegend einen Orgasmus. Er hat sich danach, wie so oft, für mein Verständnis "für seine Unregelmäßigkeiten" bedankt. Irgendwie erwähnte er dann sehr vage etwas von meinen "UNregelmäßigkeiten" - keine Ahnung, was er damit meint. Natürlich bin ich eine wandelnde personifizierte Unregelmäßigkeit, ich bin 56 und das sieht man auch... aber ich denke, dennoch nicht unattraktiv. Sonst macht er mir für mein Aussehen immer Komplimente. Danach blieb er eine Weile, wollte mich aber - auch beim Abschied - absolut entgegen seiner GEwohnheit nur oberflächlich küssen. Das habe ich auch in der Vergangenheit einige Male erlebt. Weil die Küsse für ihn sonst das Allerwichtigste sind, ist das besonders irritierend. Er hat auch nur sehr zögerlich ein weiteres Treffen vorgeschlagen. Dennoch bedankte er sich "für den wunderbaren Abend".

Nachdem er weg war, bin ich in eine massive Verlustangst abgestürzt (die sowieso ständig lauert). Selbstzweifel, findet er mich abstoßend, liegt es doch an mir... ich bin regelrecht weinend in mich zusammenfallen und habe mich bei der Arbeit heute krank gemeldet.

Vielleicht könnt ihr mir hier eine Rückmeldung geben oder Erfahrungswerte?

Eine Affäre, bei der der Sex nicht funktioniert...
 

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