Black_Pearl
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Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt schon eine Weile in diversen Strängen still mitgelesen habe- in der Hoffnung Antworten auf meine Situation zu bekommen- dachte ich mir ich muss meine Geschichte nun auch mit euch teilen. Ich weiß nicht mehr weiter und ich breche langsam an der Situation kaputt. Aber von vorne, ich versuche mich kurz zu halten...
Er ist mein Arbeitskollege, 9 Jahre älter als ich. Er arbeitet seit 1,5 Jahren in der Firma und wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Er war eigentlich nie interessant für mich da er seit 6 Jahren verheiratet ist, und ich selbst in einer langen Beziehung war. Auf beiden Seiten gibt es keine Kinder.
Anfang August dieses Jahres ging unsere „Kollegenfreundschaft“ in eine andere Richtung.
Kurz vor meinem Sommerurlaub fing es an, dass er Interesse an mir zeigte. Erst schrieben wir oft über WA, telefonierten dann viel- meist spät abends, heimlich. Ich habe das sehr genossen, leichtes flirten, jede Menge Komplimente. Ich dachte mir nichts dabei. Mitte August sagte er mir, dass er Angst habe, dass er tiefere Gefühle für mich entwickeln könnte. Erst dann habe ich darüber nachgedacht, dass er Absichten hatte. Vorher hatte ich es als lockeren Flirt und Neckereien unter guten Kollegen abgetan. Ende August haben wir uns das erste Mal außerhalb der Firma getroffen, tiefere Gespräche geführt. Er erzählte mir von seiner Ehe, dass schon seit kurz nach Eheschließung nichts mehr läuft, er auch schon diese lange Zeit im Gästezimmer wohnt. Nach dem Treffen schrieb er mir und bat mich um ein Telefonat und dann sagte er mir, dass die Gefühle für mich da sind, er mich sehr vermisst. Ich würde ihm zuhören und ihn verstehen, und meine Nähe täte ihm sehr gut. Er kenne es so gar nicht, so viel Aufmerksamkeit von einer Frau zu bekommen. Und bei mir war es genauso. Langes Telefonat bis spät in die Nacht. Wir haben offen unsere Gefühle und Zuneigung offengelegt. Eine Woche später wieder ein Treffen. Als er mich nach Hause brachte hat er mich das erste Mal geküsst. Und ich wusste ich muss was unternehmen, denn wir wollten beide mehr. Ich habe relativ schnell das Gespräch zu meinem Freund gesucht, der auch schon etwas geahnt hat. Ich war offen und ehrlich zu ihm und wir haben uns einvernehmlich getrennt. Denn unsere Beziehung war leider nur noch Gewohnheit. Wir waren eher Freunde als Beziehungspartner. Aber das ist okay, wir sind freundschaftlich auseinandergegangen. Fast zeitgleich hat mein AM seiner EF alles erzählt und ist am gleichen Abend noch zu seinen Eltern gezogen. Ab dem Zeitpunkt waren wir beide frei und haben viel Zeit zusammen verbracht. Haben relativ schnell schon Pläne geschmiedet wie wir uns unsere gemeinsame Zukunft vorstellen. Waren 2 Wochen nach der Trennung der Ex-Partner schon im spontanen Kurzurlaub. Das erste Mal Sex gehabt. Wir sind uns erschreckend ähnlich in unserer Persönlichkeit und wir waren uns beide einig, wir haben unseren Seelenverwandten gefunden.
Wir haben lange Gespräche geführt, dass es erschreckend schnell geht zwischen uns beiden, aber wir waren uns die ganze Zeit sicher, dass es das Richtige ist und es genauso sein soll. Er ist glücklich mit mir, bei mir kann er sein wie er ist. Er will das mit uns so sehr. Bei mir ist es genauso. Ich habe mich so schnell in ihn verliebt. Und er sich seiner Aussage nach in mich. Die Worte „Ich liebe dich“ sind auf beiden Seiten mehrfach gefallen.
Vor 4 Wochen gab es dann den ersten Cut. Er hat seiner Oma alles erzählt, dass er sich scheiden lassen möchte, weil er mich kennengelernt hat. (Er ist mehr dort aufgewachsen als bei seinen Eltern, diese wussten allerdings schon Bescheid und sagten er soll das tun was ihn glücklich macht) und dann nahm das Drama seinen Lauf. Seine Oma hatte kein Verständnis, hat in ihrer Erfahrungskiste mit der eigenen Ehe gekramt und ihn mit dem Gespräch sehr verunsichert. Ende vom Lied war, dass er einen Tag später das Gespräch zu mir suchte, und mir sagte er muss sich klar werden was er wirklich will. Dann kam die erste KS für zwei für mich unendlich lange Wochen. Ich habe in der Zeit sehr gelitten. An seinem Verhalten auf der Arbeit habe ich gemerkt, dass auch er gelitten hat. Ich habe ihm die Zeit gegeben, habe mich nicht bei ihm gemeldet. In der Firma versucht, mich normal gegenüber den anderen Kollegen zu verhalten, damit niemand etwas bemerkt. Vor zwei Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht essen, meine Gedanken drehten sich pausenlos um ihn. Ich bat ihn um ein Gespräch nach Feierabend. Da ich ein Einzelbüro habe war uns dies auch möglich. Er hat eingewilligt, kam nach Feierabend in mein Büro und wir haben lange geredet. Er erzählte mir, dass er seit ein paar Tagen wieder Zuhause sei. Das Verhältnis zu seiner Frau sei wie im WG-Leben. Er wohne auch nach wie vor wieder im Gästezimmer. Ich wollte wissen, ob er mittlerweile weiß, was er möchte. Er schüttelte mit dem Kopf und sagte mir nur, dass er will, dass wir beide wieder „normal“ miteinander umgehen können. Und das habe ich ihm auch versprochen. Dass wir uns ab diesem Zeitpunkt wieder normal verhalten, statt uns gegenseitig aus dem Weg zu gehen und uns anzuschweigen. Nach dem Gespräch hat er mich lange in den Arm genommen. Als wir nach Hause gefahren sind hat er mich im Auto direkt schon angerufen. Wir haben wieder geblödelt, uns gegenseitig geneckt, alles war wie vorher. Nur ohne Körperliches. So ging es eine Woche lang. Einmal waren wir nach Feierabend in der Stadt einen Kaffee trinken. Über Alltägliches gesprochen. Nicht über uns. Ganz ohne Druck. Jeden Tag Schreiben und Telefonieren. Vorsichtige Flirtversuche von seiner Seite um zu testen wie weit er bei mir gehen kann. Vorletzte Woche Freitag hat er mich morgens auch wieder abgeholt und wir sind gemeinsam zur Arbeit gefahren. Als er mich dann nachmittags wieder zurück nach Hause gefahren hat, habe ich ihn vorsichtig gefragt wie es weitergehen soll.
In seinem Kopf ratterte es. Auf erneute Nachfrage was sein Herz möchte, antwortete er mir, dass sein Herz bei mir ist. Aber sein Kopf noch nicht. Er habe Angst vor dem was kommt. Was von der „anderen Seite“ kommt (also EF). Scheidung einreichen, Haus verkaufen. All diese Dinge beschäftigen ihn. Das verstehe ich natürlich, es ist für ihn ein so viel größerer Schritt als für mich. Ich habe ihm versichert, dass ich für ihn da bin. Ihn nicht hängen lasse. Ihn unterstütze wo ich nur kann.... Dann hat er mich geküsst. Mehrfach. Mich wieder in den Arm genommen und nicht losgelassen. Ich tue ihm so gut und er genießt den Augenblick sagte er, und schrieb mir das am Abend auch erneut. Das Wochenende haben wir getrennt voneinander verbracht, aber Kontakt über WA hatten wir ständig. Die ganze letzte Woche war wie zu Anfang. Er kam mehrfach täglich in mein Büro, wollte körperliche Nähe. Ich bat ihn darum es dieses Mal etwas langsamer angehen zu lassen. Ich bin seit der zweiwöchigen KS gebrandmarkt, aus Angst er könnte mich wieder fallen lassen…
Vor einer Woche (letzten Donnerstag) schrieb er mir abends, dass seine EF ihm eine üble Szene macht, und er würde mir das am nächsten Tag erzählen… letzte Woche Freitag holte er mich morgens wieder ab, wir sind zur Arbeit gefahren und auf der Fahrt erzählte er mir das seine EF sein Handy verlangt habe. Sie wollte unseren ganzen WA-Verlauf (seit August!) lesen, um mit ihm abschließen zu können… und er? Hat es ihr natürlich auch noch gegeben… Das wäre natürlich nicht für ihre Augen bestimmt gewesen, aber er dachte sich wahrscheinlich, dass sie dann wirklich mit ihm abschließen könnte. Ich habe es erstmal so hingenommen. Gern hätte ich ihm gesagt, dass ich das nicht gut finde, dass sie in unserer Privatsphäre wühlt, da in dem Verlauf eben eine Menge steht das niemanden etwas angeht… auch private Dinge von mir, die sonst niemand weiß… Aber bisher hatte ich die Chance dazu nicht. Als er mich nachmittags nach Hause brachte wollte er auch direkt wieder heimfahren, er kränkelte schon zwei Tage zuvor und wollte sich unbedingt ausruhen. Wir hatten den Samstag was mit gemeinsamen Freunden geplant und er wollte fit sein. Das akzeptierte ich. Dennoch haben wir noch etwas geredet & gekuschelt. Ich wollte noch etwas fragen, sagte ihm aber, dass ich mir nicht sicher bin ob es nicht etwas zu früh sei. Er lachte und sagte dann nur, dass ich mit der Sprache rausrücken soll und seit wann wir uns etwas verschweigen. Dann fragte ich ihn, ob er mich im Dezember zur Hochzeit meiner Cousine begleiten würde. Er bejahte das direkt, fragte noch was wir schenken wollen und was er anziehen soll. Ich hatte den Eindruck, dass er sich nicht unter Druck gesetzt gefühlt hat, die Sorge die ich mir noch gemacht hatte. Kurz darauf ist er gefahren. Abends gab es eine kurze Nachricht, dass er früh ins Bett geht da er sich nicht gut fühlte. Ich wollte von ihm wissen ob seine EF ihn schon auf den gelesenen Verlauf angesprochen hatte, was er verneinte. Eine liebevolle Gute-Nacht-Nachricht folgte noch. Samstagmorgen erste Nachricht von mir, wie es ihm geht. Nach 2 Stunden antwortete er, es sei schlimmer geworden und er müsse für abends absagen.
Das war das letzte was ich von ihm persönlich gehört habe… Ich habe ihm Samstagabend noch einmal „Gute Besserung“ gewünscht und dass ich hoffe, dass er sich ausruhen kann. Dann Stille. Sonntagabend eine erneute Nachricht von mir, dass er mir doch bitte ein Lebenszeichen geben soll, da ich mir Sorgen mache… Wieder kam nichts. Ich war schon kurz vorm durchdrehen.
Am Montag habe ich im Büro von unserem gemeinsamen Kollegen (er weiß von uns) erfahren, dass er am Wochenende wegen bedrohlich hohem Fieber im Krankenhaus war. Er hatte sich aber früh morgens beim Chef gemeldet und sich die ganze Woche krankgemeldet. Wir gehen davon aus, dass er wieder Zuhause ist. Meine Sorgen um ihn am Wochenende waren also mehr als begründet.
Und seither sitze ich ratlos hier und bin mit mir und meinen Gedanken allein. Keine Nachricht von ihm. Kein Lebenszeichen direkt an mich. Nur das eine Mal zur Krankmeldung an unseren Kollegen. Er hat meine Nachrichten vom Wochenende alle gelesen. Es gab keine Antwort darauf. Am Dienstag war ich so emotionsgesteuert, dass ich ihm abends noch eine Nachricht geschrieben habe in der ich ihm gesagt habe, dass er mir gerade sehr wehtut mit dem was er gerade tut, bzw. eben nicht tut. Gelesen, auch darauf keine Antwort…
Die Vorstellung, dass er Zuhause bei seiner EF ist, diese sich wahrscheinlich rührend um ihn kümmert und er stark beeindruckt sein könnte machen mich wahnsinnig.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich dachte, ich hätte ihn sicher. Ich dachte er will mich und mit mir zusammen sein. Er versicherte mir doch, dass sein Herz bei mir ist. Warum verhält er sich jetzt so?... so viele Fragen auf die ich keine Antworten weiß. Ich drehe fast durch. Ich habe nur ihn im Kopf. Die verschiedenen Szenarien warum er mich jetzt so eiskalt ignoriert fressen mich fast auf…
Es fühlte sich einfach alles so echt zwischen uns an… In meinem Umfeld versteht niemand warum ich so jemandem hinterherlaufe. Ich leide sehr, fühle mich allein und weiß einfach nicht mehr weiter… Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten!
nachdem ich jetzt schon eine Weile in diversen Strängen still mitgelesen habe- in der Hoffnung Antworten auf meine Situation zu bekommen- dachte ich mir ich muss meine Geschichte nun auch mit euch teilen. Ich weiß nicht mehr weiter und ich breche langsam an der Situation kaputt. Aber von vorne, ich versuche mich kurz zu halten...
Er ist mein Arbeitskollege, 9 Jahre älter als ich. Er arbeitet seit 1,5 Jahren in der Firma und wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Er war eigentlich nie interessant für mich da er seit 6 Jahren verheiratet ist, und ich selbst in einer langen Beziehung war. Auf beiden Seiten gibt es keine Kinder.
Anfang August dieses Jahres ging unsere „Kollegenfreundschaft“ in eine andere Richtung.
Kurz vor meinem Sommerurlaub fing es an, dass er Interesse an mir zeigte. Erst schrieben wir oft über WA, telefonierten dann viel- meist spät abends, heimlich. Ich habe das sehr genossen, leichtes flirten, jede Menge Komplimente. Ich dachte mir nichts dabei. Mitte August sagte er mir, dass er Angst habe, dass er tiefere Gefühle für mich entwickeln könnte. Erst dann habe ich darüber nachgedacht, dass er Absichten hatte. Vorher hatte ich es als lockeren Flirt und Neckereien unter guten Kollegen abgetan. Ende August haben wir uns das erste Mal außerhalb der Firma getroffen, tiefere Gespräche geführt. Er erzählte mir von seiner Ehe, dass schon seit kurz nach Eheschließung nichts mehr läuft, er auch schon diese lange Zeit im Gästezimmer wohnt. Nach dem Treffen schrieb er mir und bat mich um ein Telefonat und dann sagte er mir, dass die Gefühle für mich da sind, er mich sehr vermisst. Ich würde ihm zuhören und ihn verstehen, und meine Nähe täte ihm sehr gut. Er kenne es so gar nicht, so viel Aufmerksamkeit von einer Frau zu bekommen. Und bei mir war es genauso. Langes Telefonat bis spät in die Nacht. Wir haben offen unsere Gefühle und Zuneigung offengelegt. Eine Woche später wieder ein Treffen. Als er mich nach Hause brachte hat er mich das erste Mal geküsst. Und ich wusste ich muss was unternehmen, denn wir wollten beide mehr. Ich habe relativ schnell das Gespräch zu meinem Freund gesucht, der auch schon etwas geahnt hat. Ich war offen und ehrlich zu ihm und wir haben uns einvernehmlich getrennt. Denn unsere Beziehung war leider nur noch Gewohnheit. Wir waren eher Freunde als Beziehungspartner. Aber das ist okay, wir sind freundschaftlich auseinandergegangen. Fast zeitgleich hat mein AM seiner EF alles erzählt und ist am gleichen Abend noch zu seinen Eltern gezogen. Ab dem Zeitpunkt waren wir beide frei und haben viel Zeit zusammen verbracht. Haben relativ schnell schon Pläne geschmiedet wie wir uns unsere gemeinsame Zukunft vorstellen. Waren 2 Wochen nach der Trennung der Ex-Partner schon im spontanen Kurzurlaub. Das erste Mal Sex gehabt. Wir sind uns erschreckend ähnlich in unserer Persönlichkeit und wir waren uns beide einig, wir haben unseren Seelenverwandten gefunden.
Wir haben lange Gespräche geführt, dass es erschreckend schnell geht zwischen uns beiden, aber wir waren uns die ganze Zeit sicher, dass es das Richtige ist und es genauso sein soll. Er ist glücklich mit mir, bei mir kann er sein wie er ist. Er will das mit uns so sehr. Bei mir ist es genauso. Ich habe mich so schnell in ihn verliebt. Und er sich seiner Aussage nach in mich. Die Worte „Ich liebe dich“ sind auf beiden Seiten mehrfach gefallen.
Vor 4 Wochen gab es dann den ersten Cut. Er hat seiner Oma alles erzählt, dass er sich scheiden lassen möchte, weil er mich kennengelernt hat. (Er ist mehr dort aufgewachsen als bei seinen Eltern, diese wussten allerdings schon Bescheid und sagten er soll das tun was ihn glücklich macht) und dann nahm das Drama seinen Lauf. Seine Oma hatte kein Verständnis, hat in ihrer Erfahrungskiste mit der eigenen Ehe gekramt und ihn mit dem Gespräch sehr verunsichert. Ende vom Lied war, dass er einen Tag später das Gespräch zu mir suchte, und mir sagte er muss sich klar werden was er wirklich will. Dann kam die erste KS für zwei für mich unendlich lange Wochen. Ich habe in der Zeit sehr gelitten. An seinem Verhalten auf der Arbeit habe ich gemerkt, dass auch er gelitten hat. Ich habe ihm die Zeit gegeben, habe mich nicht bei ihm gemeldet. In der Firma versucht, mich normal gegenüber den anderen Kollegen zu verhalten, damit niemand etwas bemerkt. Vor zwei Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht essen, meine Gedanken drehten sich pausenlos um ihn. Ich bat ihn um ein Gespräch nach Feierabend. Da ich ein Einzelbüro habe war uns dies auch möglich. Er hat eingewilligt, kam nach Feierabend in mein Büro und wir haben lange geredet. Er erzählte mir, dass er seit ein paar Tagen wieder Zuhause sei. Das Verhältnis zu seiner Frau sei wie im WG-Leben. Er wohne auch nach wie vor wieder im Gästezimmer. Ich wollte wissen, ob er mittlerweile weiß, was er möchte. Er schüttelte mit dem Kopf und sagte mir nur, dass er will, dass wir beide wieder „normal“ miteinander umgehen können. Und das habe ich ihm auch versprochen. Dass wir uns ab diesem Zeitpunkt wieder normal verhalten, statt uns gegenseitig aus dem Weg zu gehen und uns anzuschweigen. Nach dem Gespräch hat er mich lange in den Arm genommen. Als wir nach Hause gefahren sind hat er mich im Auto direkt schon angerufen. Wir haben wieder geblödelt, uns gegenseitig geneckt, alles war wie vorher. Nur ohne Körperliches. So ging es eine Woche lang. Einmal waren wir nach Feierabend in der Stadt einen Kaffee trinken. Über Alltägliches gesprochen. Nicht über uns. Ganz ohne Druck. Jeden Tag Schreiben und Telefonieren. Vorsichtige Flirtversuche von seiner Seite um zu testen wie weit er bei mir gehen kann. Vorletzte Woche Freitag hat er mich morgens auch wieder abgeholt und wir sind gemeinsam zur Arbeit gefahren. Als er mich dann nachmittags wieder zurück nach Hause gefahren hat, habe ich ihn vorsichtig gefragt wie es weitergehen soll.
In seinem Kopf ratterte es. Auf erneute Nachfrage was sein Herz möchte, antwortete er mir, dass sein Herz bei mir ist. Aber sein Kopf noch nicht. Er habe Angst vor dem was kommt. Was von der „anderen Seite“ kommt (also EF). Scheidung einreichen, Haus verkaufen. All diese Dinge beschäftigen ihn. Das verstehe ich natürlich, es ist für ihn ein so viel größerer Schritt als für mich. Ich habe ihm versichert, dass ich für ihn da bin. Ihn nicht hängen lasse. Ihn unterstütze wo ich nur kann.... Dann hat er mich geküsst. Mehrfach. Mich wieder in den Arm genommen und nicht losgelassen. Ich tue ihm so gut und er genießt den Augenblick sagte er, und schrieb mir das am Abend auch erneut. Das Wochenende haben wir getrennt voneinander verbracht, aber Kontakt über WA hatten wir ständig. Die ganze letzte Woche war wie zu Anfang. Er kam mehrfach täglich in mein Büro, wollte körperliche Nähe. Ich bat ihn darum es dieses Mal etwas langsamer angehen zu lassen. Ich bin seit der zweiwöchigen KS gebrandmarkt, aus Angst er könnte mich wieder fallen lassen…
Vor einer Woche (letzten Donnerstag) schrieb er mir abends, dass seine EF ihm eine üble Szene macht, und er würde mir das am nächsten Tag erzählen… letzte Woche Freitag holte er mich morgens wieder ab, wir sind zur Arbeit gefahren und auf der Fahrt erzählte er mir das seine EF sein Handy verlangt habe. Sie wollte unseren ganzen WA-Verlauf (seit August!) lesen, um mit ihm abschließen zu können… und er? Hat es ihr natürlich auch noch gegeben… Das wäre natürlich nicht für ihre Augen bestimmt gewesen, aber er dachte sich wahrscheinlich, dass sie dann wirklich mit ihm abschließen könnte. Ich habe es erstmal so hingenommen. Gern hätte ich ihm gesagt, dass ich das nicht gut finde, dass sie in unserer Privatsphäre wühlt, da in dem Verlauf eben eine Menge steht das niemanden etwas angeht… auch private Dinge von mir, die sonst niemand weiß… Aber bisher hatte ich die Chance dazu nicht. Als er mich nachmittags nach Hause brachte wollte er auch direkt wieder heimfahren, er kränkelte schon zwei Tage zuvor und wollte sich unbedingt ausruhen. Wir hatten den Samstag was mit gemeinsamen Freunden geplant und er wollte fit sein. Das akzeptierte ich. Dennoch haben wir noch etwas geredet & gekuschelt. Ich wollte noch etwas fragen, sagte ihm aber, dass ich mir nicht sicher bin ob es nicht etwas zu früh sei. Er lachte und sagte dann nur, dass ich mit der Sprache rausrücken soll und seit wann wir uns etwas verschweigen. Dann fragte ich ihn, ob er mich im Dezember zur Hochzeit meiner Cousine begleiten würde. Er bejahte das direkt, fragte noch was wir schenken wollen und was er anziehen soll. Ich hatte den Eindruck, dass er sich nicht unter Druck gesetzt gefühlt hat, die Sorge die ich mir noch gemacht hatte. Kurz darauf ist er gefahren. Abends gab es eine kurze Nachricht, dass er früh ins Bett geht da er sich nicht gut fühlte. Ich wollte von ihm wissen ob seine EF ihn schon auf den gelesenen Verlauf angesprochen hatte, was er verneinte. Eine liebevolle Gute-Nacht-Nachricht folgte noch. Samstagmorgen erste Nachricht von mir, wie es ihm geht. Nach 2 Stunden antwortete er, es sei schlimmer geworden und er müsse für abends absagen.
Das war das letzte was ich von ihm persönlich gehört habe… Ich habe ihm Samstagabend noch einmal „Gute Besserung“ gewünscht und dass ich hoffe, dass er sich ausruhen kann. Dann Stille. Sonntagabend eine erneute Nachricht von mir, dass er mir doch bitte ein Lebenszeichen geben soll, da ich mir Sorgen mache… Wieder kam nichts. Ich war schon kurz vorm durchdrehen.
Am Montag habe ich im Büro von unserem gemeinsamen Kollegen (er weiß von uns) erfahren, dass er am Wochenende wegen bedrohlich hohem Fieber im Krankenhaus war. Er hatte sich aber früh morgens beim Chef gemeldet und sich die ganze Woche krankgemeldet. Wir gehen davon aus, dass er wieder Zuhause ist. Meine Sorgen um ihn am Wochenende waren also mehr als begründet.
Und seither sitze ich ratlos hier und bin mit mir und meinen Gedanken allein. Keine Nachricht von ihm. Kein Lebenszeichen direkt an mich. Nur das eine Mal zur Krankmeldung an unseren Kollegen. Er hat meine Nachrichten vom Wochenende alle gelesen. Es gab keine Antwort darauf. Am Dienstag war ich so emotionsgesteuert, dass ich ihm abends noch eine Nachricht geschrieben habe in der ich ihm gesagt habe, dass er mir gerade sehr wehtut mit dem was er gerade tut, bzw. eben nicht tut. Gelesen, auch darauf keine Antwort…
Die Vorstellung, dass er Zuhause bei seiner EF ist, diese sich wahrscheinlich rührend um ihn kümmert und er stark beeindruckt sein könnte machen mich wahnsinnig.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich dachte, ich hätte ihn sicher. Ich dachte er will mich und mit mir zusammen sein. Er versicherte mir doch, dass sein Herz bei mir ist. Warum verhält er sich jetzt so?... so viele Fragen auf die ich keine Antworten weiß. Ich drehe fast durch. Ich habe nur ihn im Kopf. Die verschiedenen Szenarien warum er mich jetzt so eiskalt ignoriert fressen mich fast auf…
Es fühlte sich einfach alles so echt zwischen uns an… In meinem Umfeld versteht niemand warum ich so jemandem hinterherlaufe. Ich leide sehr, fühle mich allein und weiß einfach nicht mehr weiter… Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten!
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