Mod Moora

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Hallo Violetta,
Ich habe Schneewittchen so verstanden, dass sie meinte, dass es mir helfen würde, mich mit dem Worst Case auseinanderzusetzen. Sie kann ja tatsächlich auch nicht wissen, ob ich mich damit auseinandergesetzt oder nur verdrängt habe. Was ich damit ausdrücken wollte war, dass ich das bereits mehrfach getan habe, und es mich total runtergezogen hat (
Ich habe es zb so verstanden, dass es hilfreich wäre, wenn du die Gefühle in diesem Szenario auch zulassen und durchleben würdest.
Also nicht: ich male es mir aus, es zieht mich runter, also male ich es mir nicht mehr aus.
Sondern eher: ich male es mir aus, erlebe die Gefühle, lasse sie zu und merke dann im besten Fall, dass diese Gefühle auch eben nur diese Gefühle sind.
Denn seien wir mal ehrlich: was passiert denn nun wirklich so Großes und so Schlimmes, wenn es mit euch beiden nicht klappt? Nichts, außer, dass diese Gefühle hast. Und wir Menschen sind ja dafür da, dass wir Gefühle eben verarbeiten.
Das macht ja unheimlich stark, wenn einem klar wird: ja und? Dann ist das eben so und davon geht die Welt nicht unter.
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Violetta,

Ich habe es zb so verstanden, dass es hilfreich wäre, wenn du die Gefühle in diesem Szenario auch zulassen und durchleben würdest.
Also nicht: ich male es mir aus, es zieht mich runter, also male ich es mir nicht mehr aus.
Sondern eher: ich male es mir aus, erlebe die Gefühle, lasse sie zu und merke dann im besten Fall, dass diese Gefühle auch eben nur diese Gefühle sind.
Denn seien wir mal ehrlich: was passiert denn nun wirklich so Großes und so Schlimmes, wenn es mit euch beiden nicht klappt? Nichts, außer, dass diese Gefühle hast. Und wir Menschen sind ja dafür da, dass wir Gefühle eben verarbeiten.
Das macht ja unheimlich stark, wenn einem klar wird: ja und? Dann ist das eben so und davon geht die Welt nicht unter.
Ganz genau so! Danke, Moora!
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Violetta,
Ich fand das tatsächlich irgendwie verletzend, weil ich mir wirklich Mühe gebe, mich an die "Forumsphilosophie" zu halten. Klar mache ich bestimmt auch Fehler, aber ich bin emotiional auch in einer Ausnahmesituation und da drückt man sich leider auch nicht immer so super geschickt aus, aber ich habe immer versucht, wertschätzend mit den Menschen hier umzugehen.
Ich hoffe, ich habe geschafft, mich verständlich zu machen, denn ich habe wirklich keine Intention, hier zu streiten...
Ich habe mir schon gedacht, dass du das so aufgefasst hast. Es ist nur so, dass ich es ja trotzdem so geschrieben hätte. Es sollte ein Impuls sein und kein Hinweis, dass du die allumfassende Forenphilosophie nicht verstanden haben sollst. Es ändert für mich nur nichts daran, dass ich weiterhin solche Posts schreiben werde, weil hier ein Austausch stattfindet und ich auch weiterhin kritische Impulse geben werde, die ich in dem Moment für angemessen halte. Ich bin allerdings nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und meine Intention dahinter - ich bin nicht dafür verantwortlich, wie das dann der Empfänger für sich verarbeitet oder was er daraus macht bzw. drum herum baut und hinein interpretiert.

Tatsächlich denke ich so, wie Moora es nochmal zusammengefasst hat und denke, dass es auf Dauer nicht sonderlich hilfreich ist, allzusehr zu klagen.
 

Angel_ina

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Liebe Violetta! :herz:

ich finde es auch echt schön, mich mit dir auszutauschen :herz:
Vielen lieben Dank :smile: Ich finde es natürlich auch echt total schön, sich mit dir auszutauschen. :herz:

dass irgendwann treffen schon wichtig wäre, damit das Ganze nicht "ausläuft". Aber scheint so, dass dann doch ich das Treffen vorschlagen muss :( So, wie ich Wolfgang verstanden habe, kann ich das schon auch mal machen, wenn er nicht "aus dem Knick kommt", d.h. ich soll auch nicht unbegrenzt warten....
Ich denke auch, dass du ihn einfach nochmal nach einen Treffen fragen kannst. Wenn er nicht in die Pushen kommt und nicht danach fragt, kann es wahrscheinlich schon so sein, dass das Ganze ausläuft. Von daher, würde ich, nachfragen. Aber ich würde da, wie es dir geraten wurde, nicht ewig warten

Ja, wenn ich dann gefragt habe "wann genau", kam in der Regel schon ein Vorschlag, immerhin...
Ich wäre dann so, dass wenn von ihm in der Regel ein konkreter Vorschlag kommt (nach deiner Frage, wann?), dass ich dann nachfrage. So, nach dem Motto: "Lass uns doch die Tage mal wieder treffen!" Dann siehst ja, wie er darauf reagiert.

Eigentlich denke ich schon, dass er das wissen müsste, auch, weil ich ihm mehr entgegen gekommen bin als umgekehrt und ich ja schon auch öfters Andeutungen gemacht habe. Aaaber, meine Freundinnen haben uns ja schon zusammen erlebt und meinte, dass ich schon ziemlich cool ihm gegenüber wirke. Das ist bei mir manchmal so eine Art Kompensation, wenn ich mich eigentlich verletzlich und anhänglich fühle. Und an sich bin ich auch die "toughere" Persönlichkeit von uns beiden, daher b in ich schon auch nicht sicher, ob er das tatsächlich 100% weiß.
Eigentlich schon! Eigentlich... aber ich denke, dass es zum Teil auch an deinem Verhalten liegt. Auf der einen Seite kommst du ihm entgegen, hast auch schon die eine oder andere Andeutung gemacht. Und dann aber auf der anderen Seite, bist du die coole und toughe Frau. Ich denke, dass kann er evtl. nicht einordnen. Du bist einmal so und dann wieder so. Das irritiert ihn wahrscheinlich.

Ja, das habe ich mir schon vorgestellt und ich käme leider nicht gut damit klar. Wie gesagt, ich bin auch eh ein Verlustangst-Typ und habe mich schon sehr damit auseinander gesetzt, das aber leider noch nicht so richtig "in den Griff" bekommen :nanu:
Ja, diese Verlustangst. Die kann einem schon im Griff haben. Hab aber Geduld mit dir, irgendwann wirst du sie im Griff haben. Denke aber auch in jedem schlummert ein bisschen die Verlustangst.

Danke du Liebe, ich drück dich auch und halt tapfer durch!:herz:
Wünsche dir einen schönes Wochenende! :herz: Auch, halte weiter tapfer durch!

LG Angelina:smile:
 

Admina Schneewittchen

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Hallo zusammen,

Ja, diese Verlustangst. Die kann einem schon im Griff haben. Hab aber Geduld mit dir, irgendwann wirst du sie im Griff haben. Denke aber auch in jedem schlummert ein bisschen die Verlustangst.
die Verlustangst schlummert in allen von uns, das stimmt. Wenn es aber (öfter) ein bestimmtes Maß überschreitet bzw. chronisch ist, wie es hier auch oft zu lesen ist im Forum, dann würde ich empfehlen, sich mal mit den Bindungstypen auseinanderzusetzen. Es gibt vier davon und wenn jemand z.b. u.a. einen unsicher-ambivalenten B.stil hat, dann hat er oftmals übermäßig große Verlustängste, zumal das Gegenstück stark idealisiert wird einerseits.

Man liest diese Verlustängste hier im Forum überdurchschnittlich oft. Wieso diese immer wieder als Begründung angeführt werden, zumal es ja klar ist, dass man den Mann möchte, wenn jemand hier einen Strang eröffnet, kann ich mir nur so erklären, dass es entweder eine Art Appell sein soll und eine Rechtfertigung als Verbleib in der "Opfer-Position" bedeuten kann, statt sich mit den tieferen zugrundeliegenden Gefühlen und dem eigenen Beziehungsmuster auseinanderzusetzen und wäre somit eine Vermeidungshaltung.

Das wäre ja aber so, als würde eine gewalttätige Person immer wieder sagen: Ich habe aber solche Aggressionen und eine solche Wut...also muss ich draufhauen. Da wird das eigene (maladaptive?) Gefühl als Rechtfertigung für bestimmte Handlungen hergenommen und das ist aber nur die halbe Miete. Das Gefühl dahinter ist schon wichtig zu erkennen, da Gefühle ja handlungsvorbereitend sein sollen, aber dies ist nicht immer sinnvoll, da es auch maladaptive Gefühle gibt, die nicht zu sinnvollen Handlungen führen (z.B. aus Verlustangst zu klammern, submissiv sein usw.)....es sollte bestenfalls auch nicht als Rechtfertigung gelten, wenn es bei mir selbst (oder anderen in meinem Beispiel) eher Schaden anrichtet.
Aus Verlustangst zu handeln ist übrigens ein Vermeidungsziel und das Bedürfnis dahinter hat weder Namen noch Adresse (sprich: kein bestimmter Mensch, der das Bedürfnis personifiziert).
Der Unterschied ist:
Handeln aus Verlustangst: Ich muss diese Person für mich gewinnen (kann sie aber eigentlich gar nicht verlieren, weil ich sie nie hatte) bzw. behalten, weil mein Wohlbefinden davon abhängt.
---> Abhängig von der Gunst des anderen sein und zwar in einem übermäßigen Maß. Das Vermeidungsziel daran ist, dass ich den Fokus halte auf einen Zustand, den ich abwenden möchte (Verlust), hierfür vernachlässige ich mglw. meine eigenen Werte, Ziele und Bedürfnisse.

Handeln aus einem Annäherungsziel heraus: Es fühlt sich positiv (statt von Angst besetzt) an, ist im Einklang mit meinen eigenen Werten und Bedürfnissen und ich traue es mir zu (z.b. eine stabile Partnerschaft zu führen).

Das war jetzt ein wenig Psychoedukation. :)
 

Violetta79

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Hallo Moora,

danke für deine Erläuterung! Ich habe das Szenario schon mehrfach durchgespielt inklusive der dazugehörigen Gefühle, aber irgendwie fühlt es sich ganz schrecklich an. Ich bin leider auch der Verlustangst-Typ, für den sich Trennungen doch mehr nach "die Welt geht unter" anfühlt... Auch wenn ich rational natürlich weiß, dass dem nicht so ist, aber ich habe immer sehr bei/unter Trennungen gelitten.
Und ich habe schon einiges versucht, um die Verlustangst für mich zu bearbeiten, aber es ist ein großes Thema in meinen Beziehungen, auch wenn ich mich meinen Partnern gegenüber ganz gut im Griff habe (meinem Ex habe ich irgendwann gestanden, dass ich die ersten Jahre immer Angst hatte, dass er mich verlassen könnte, er ist aus allen Wolken gefallen, er hat das wohl nie gemerkt und hatte immer Angst, dass ich ihn verlassen könnte...).Ich mache das eher mit mir aus bzw. erzähle das meinen Freundinnen, zeige das aber meinen Partnern nicht (mehr).

Ich habe ein bisschen in deinem Strang gelesen und freue mich, dass es bei dir soweit ganz gut geklappt hat und drücke dir weiter die Daumen...
 
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Admina Schneewittchen

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Und ich habe schon einiges versucht, um die Verlustangst für mich zu bearbeiten, aber es ist ein großes Thema in meinen Beziehungen,
Hast du es schon mal mit professioneller Hilfe versucht?
Du wirst ja mit deinem Bindungstyp große Anstrengungen unternehmen "müssen", um einen Mann zu bekommen bzw. ihn nicht zu verlieren, worunter du ja leidest und in die Beziehungen trägt man es ja dann auch rein, auch wenn man sich scheinbar gut im Griff hat. Man strahlt es für den anderen ja auch aus, weil man ein aufgesetztes Verhalten zeigt und das eigentliche Gefühl ja durchschimmert...es könnte sein, dass es der andere ja dann intuitiv oder eher halbbewusst merkt.

"Gesund" wäre ja eine realistische Haltung: Eine Beziehung kann, muss aber nicht funktionieren mit uns beiden. Wenn es nicht so ist, dann ist das sehr traurig (das Gefühl der Trauer haben wir um uns von jemandem lösen zu können) und ich werde eine Weile traurig darüber sein, aber es geht eben die Welt nicht unter, sondern das Leben geht weiter und auch das ist dann erstmal okay.
Realistisch bedeutet ja übrigens eben: Ich sehe das positive (ohne mir das schlechtzureden), sehe meine realistischen Möglichkeiten, dass es doch klappen könnte und ich sehe auch die Hindernisse bzw. Gefahren und die Möglichkeit, dass es nicht klappen kann.

Wenn du dir die Dinge schönfärbst, dann kommt ja der Aufprall möglw. umso schlimmer, wenn es dann eben doch nicht funktioniert.
 

Violetta79

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Liebe Angelina,

komisch, mir werden gerade keine Benachrichtigungen mehr angezeigt, wenn hier im Forum jemand geschrieben hat. Aber ich freue mich, wieder von dir zu lesen, auch wenn bei uns beiden leider kein Treffen in Sicht ist!:(

Vielen lieben Dank :smile: Ich finde es natürlich auch echt total schön, sich mit dir auszutauschen. :herz:
So geht es mir auch, das ist schön zu lesen :herz:

Ich wäre dann so, dass wenn von ihm in der Regel ein konkreter Vorschlag kommt (nach deiner Frage, wann?), dass ich dann nachfrage.

Ja, nur leider hat er (nach seiner Aussage, dass er über unser Verhältnis reden will) auch keine weiteren Andeutungen gemacht, auf die ich hätte einsteigen können. Obwohl diverse "Updates" ausstehen, sprich Sachen, über die wir reden oder auch Sachen, die wir gemeinsam machen wollten. Ich weiß nicht, ob das ein Test von ihm ist, oder ob er vielleicht tatsächlich einfach den Kopf zu voll hat, oder er selber Angst vorm Gespräch hat, wobei das ja aus mehreren Gründen der Fall sein könnte - weil er "mehr" will und nicht weiß, ob ich das auch will, oder weil er "nicht mehr" will und mich menschlich nicht verlieren möchte und weiß, das letzteres dann vermutlich eintreten würde. Man kann auch hier nur spekulieren...
Wolfgang hatte mir geschrieben, mich noch ein kleines bisschen in Geduld zu üben (sonst hätte ich ihm vermutlich schon vor ein paar Tagen ein Treffen vorgeschlagen, um dieses Gespräch endlich hinter mir und Klarheit zu haben).
Dieses Gewarte ist echt zermürbend... Zum Glück habe ich einige Aktivitäten dieses Wochenende, so kann ich mich zumindest zeitweise mit anderen Dingen beschäftigen...
Wünsche dir einen schönes Wochenende! :herz: Auch, halte weiter tapfer durch!
Danke, ich geb mir Mühe :herz:
 

Violetta79

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Hallo Schneewittchen,


Hast du es schon mal mit professioneller Hilfe versucht?
Ja, das habe ich, da es ja ein Problem ist, was mich belastet, und mit dem man ja nicht nur in Beziehungen konfrontiert wird... Und ich habe auch die ganzen einschlägigen Bücher dazu gelesen. Ich habe definitiv ein Bindungsproblem und weiß auch, woher es rührt. Ich war die meiste Zeit meines Lebens in (längeren) Beziehungen und noch nie so lange Single wie seit meiner letzten, war aber nie mit sicher gebundenen Menschen zusammen. Wenn Leute klammernd waren, dann habe ich mich ständig unter Druck gefühlt, wenn sie "bindungsängstlich" waren, habe ich unter Verlustangst gelitten. Daher hat "Hau ab komm her" auch bei mir wunderbar funktioniert ;) Da ich mich nie in die komplett Unerreichbaren verliebe, sondern meistens in die, die mir variable Bestätigung geben... bin aber insgesamt schon mehr auf der Verlustangst-Seite.

Wenn du dir die Dinge schönfärbst, dann kommt ja der Aufprall möglw. umso schlimmer, wenn es dann eben doch nicht funktioniert.
Ich gehe eigentlich immer eher vom Schlimmsten aus. Ich muss aber da auch aufpassen, da das sonst auch ein bisschen "self-fulfilling" werden kann. Vor unserem schief gegangenen letzten Treffen z.B. hatte mir eine Freundin gesagt, dass es auf jeden Fall nichts werden wird mit uns, daher war ich das Treffen über auch selber "komisch" und hab zwischen Mauern/Distanz aus Selbstschutz und Suche nach Bestätigung/Nähe aus Verlustangst geschwankt...

"Gesund" wäre ja eine realistische Haltung: Eine Beziehung kann, muss aber nicht funktionieren mit uns beiden. Wenn es nicht so ist, dann ist das sehr traurig (das Gefühl der Trauer haben wir um uns von jemandem lösen zu können) und ich werde eine Weile traurig darüber sein, aber es geht eben die Welt nicht unter, sondern das Leben geht weiter und auch das ist dann erstmal okay.
Ja, da hast du recht und ich sehe das durchaus kognitiv so, emotional sieht das leider anders aus. Wir daten ja auch schon länger und er würde mir - auch jenseits meiner überdurchschnittlich ausgeprägten Verlustangst - auch einfach sehr fehlen, da wir wahnsinnig tolle Gespräche führen, uns auch schon viel "Intimes" anvertraut haben, füreinander da waren in doofen Situationen und die Zärtlichkeit sehr schön ist.

Wieso diese immer wieder als Begründung angeführt werden, zumal es ja klar ist, dass man den Mann möchte, wenn jemand hier einen Strang eröffnet, kann ich mir nur so erklären, dass es entweder eine Art Appell sein soll und eine Rechtfertigung als Verbleib in der "Opfer-Position" bedeuten kann, statt sich mit den tieferen zugrundeliegenden Gefühlen und dem eigenen Beziehungsmuster auseinanderzusetzen und wäre somit eine Vermeidungshaltung.
Nun, ich wollte sie gar nicht als Begründung anführen, sondern erklären, wie ich mich fühle und was für ein "Typ" ich so bin und mit welchen Schwierigkeiten ich kämpfe. Es gibt ja auch Leute (auch unter meinen Freunden), die da ganz anders ticken - wenns bei denen mit einer Beziehung nicht klappt, sind sie eine Woche traurig, gehen feiern oder essen Schokolade, und dann richten sie ihr Krönchen und ziehen weiter... Oder die denken in so einer Situation wie jetzt, wo man sich mehrere Wochen nicht gesehen hat, "Idiot, wer nicht will, der hat schon"...
Aus Verlustangst zu handeln ist übrigens ein Vermeidungsziel und das Bedürfnis dahinter hat weder Namen noch Adresse (sprich: kein bestimmter Mensch, der das Bedürfnis personifiziert).
Das habe ich nicht verstanden - ich hätte jetzt eher gedacht, dass dann dieses Bedürfnis auf eine bestimmte Person gerichtet wird bzw. dieser Mensch die Erfüllung des Bedürfnisses personifiziert - kenne ich sehr stark von manchen Leuten, die wirklich gar nicht allein sein können und lieber wahllos irgendjemanden nehmen, um nicht allein zu sein. So schlimm ist es bei mir zum Glück nicht...

Dass Leute das intuitiv merken können, will ich gar nicht ausschließen. Ich merke das ja auch manchmal bei Menschen, die sehr "anhänglich" sind, selbst, wenn sie es gar nicht so deutlich zeigen. Andererseits wird mir oft gesagt, dass ich dann in der konkreten Situation eher unnahbar wirke, was ja auch ein Schutzmechanismus ist. Schlußendlich weiß ich nicht, was dann bei den anderen ankommt. Meine längste Beziehung war wohl nicht umsonst die mit jemandem, der genauso geschwankt hat zwischen ängstlich-klammernd und vermeidend... Bis wir irgendwann das Nähe-Distanz-Ding ausgespielt hatten und ein für uns beide funktionierendes Maß an Nähe gefunden hatten, was dann ein paar Jahre ziemlich gut geklappt hat.
 
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Admina Schneewittchen

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Das habe ich nicht verstanden - ich hätte jetzt eher gedacht, dass dann dieses Bedürfnis auf eine bestimmte Person gerichtet wird bzw. dieser Mensch die Erfüllung des Bedürfnisses personifiziert - kenne ich sehr stark von manchen Leuten, die wirklich gar nicht allein sein können und lieber wahllos irgendjemanden nehmen, um nicht allein zu sein. So schlimm ist es bei mir zum Glück nicht...
Ja, aber ich meine damit: Ist denn die Bedürfniserfüllung an eine bestimmte Person geknüpft? Nein, natürlich nicht. Ein Bedürfnis ist immer unabhängig von einer bestimmten Person oder Sache.
Man kann nicht das Bedürfnis nach einem Auto haben. Das Auto könnte aber für das Bedürfnis nach Freiheit stehen.
Vor allen Dingen in noch nicht so langen Beziehungen (wo noch keine Liebe erwachsen konnte)...was projiziere ich auf diesen Mann? Was erhoffe ich mir? Was fehlt mir? Was finde ich im Kontakt mit diesem Mann?
Z.b.: Meine Bedürfnisse nach Austausch...Nach Anerkennung....nach Erotik/Sex....werden erfüllt....
Es gibt immer mehrere Menschen, die diese Bedürfnisse erfüllen können in einem Lebensverlauf. Und man kann sie auch woanders finden und suchen, bis ein Partner kommt, der frei für mich ist und bestenfalls einen sicher gebundenen Bindungsstil hat. Das Problem ist nur denke ich, dass sich die sicher gebundenen eher abwenden von Menschen mit einem anderen Bindungsstil...weil sie merken, dass ihnen das nicht gut tut.

Aber gut, das würde jetzt zu weit führen.

Weiter zu dem, was ich zitiert habe oben: Du beschreibst zwei Varianten:
Die, die sich auf eine Person fixieren, weil sie denken, nur diese Person kann meine Bedürfnisse erfüllen, meinen Selbstwert retten usw. usf.
Ist dies realistisch, dass es nur der Thomas Huber aus der Gartenstraße kann, den ich mir jetzt eingebildet habe? (Sorry an alle, die Thomas Huber heißen und in einer Gartenstraße wohnen...ich habe das eben erfunden und keine konkrete Person gemeint).
Kann es überhaupt Thomas Huber aus der Gartenstraße, selbst wenn er sich für mich entscheidet und ich in der gewünschten Beziehung bin?
Die andere Variante ist:
Ich hab solche Angst vor dem Alleinsein, so dass ich mir fast schon jeden greife, hauptache ich bin nicht allein.
Können also dann die vielen Männer dieses tiefligende Bedürfnis erfüllen bzw. die Angst vor dem Alleinsein "heilen"? Nein.
In beiden Fällen geht es um Kompensation eines Bedürfnisses, welches in dir selbst liegt und auch nur daraus "erlöst" werden kann...bzw. in Zusammenarbeit mit einer professionellen Kraft, mit der du eine therapeutische Bindung/Beziehung eingehst und damit korrektive Erfahrungen machen kannst.
Den geringen Selbstwert kann dir kein Partner aufbauen, weder der eine noch die vielen. Den müsstest in dir selbst aufbauen (mit Hilfe)....
Aber in beiden o.g. Fällen fungieren dann ja die jeweiligen Partner als Erfüllungs- und Kompensationshilfe um meine tiefliegenden Ängste nicht zu spüren, aufzuarbeiten o.ä.
In beiden genannten Fällen wird das unerfüllte Bedürfnis, welches in der Kindheit zu kurz gekommen ist, auf andere Personen übertragen - entweder auf eine bestimmte Person (Fixierung) oder auf viele andere.
Beides fühlt sich doch nicht gesund an, oder?
Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht um unangemessen intensive Ängste bzw. Gefühle...nicht um "normalen" Liebeskummer oder "normale" Ängste in Beziehungen, die jeder von uns kennt.

Nun, ich wollte sie gar nicht als Begründung anführen, sondern erklären, wie ich mich fühle und was für ein "Typ" ich so bin und mit welchen Schwierigkeiten ich kämpfe. Es gibt ja auch Leute (auch unter meinen Freunden), die da ganz anders ticken - wenns bei denen mit einer Beziehung nicht klappt, sind sie eine Woche traurig, gehen feiern oder essen Schokolade, und dann richten sie ihr Krönchen und ziehen weiter...
Ja. Ich kann dir und anderen nur die Empfehlung geben (in eurem Sinne), da vielleicht ein wenig mehr drauf zu achten, wie man was ausdrückt, da Worte ja im Sinne einer Selbstsuggestion ja auf einen auch zurückwirken: Ein wenig "eingefroren" wirkt es, wenn man mitteilt: Diese doofe Verlustangst...Ich hab solche Verlustängste....Wenn nur die Verlustangst nicht wäre....usw. usf. (Alleine das Einfügen des Wörtchens "noch" würde übrigens schon die Aussage verändern, weil es eine Entwicklung, einen Prozess implizieren würde).
Das sind typische Aussagen, die man hier im Forum immer wieder lesen kann. Nur: Was soll der Leser damit machen? Soll man das dann als Appell auffassen...soll dem Leser damit klarwerden, dass es sich hier um einen ganz dringenden Fall von "Wollen" handelt?...soll man die Verlustangst lösen? Sich noch mehr in der Beratung anstrengen? Oder oder oder...
Es wirkt so ein wenig, als würde die verlustängstliche Userin die Verantwortung an die Leserschaft abgeben.
Sicherlich ist es ja erstmal okay, das Gefühl so mitzuteilen....Nur, wie geht es dann weiter? Das fehlt dann... Diese o.g. Aussagen schweben dann so im Raum herum...andere Affärendamen kommen dann auf diesen Appell (? zum Nachlesen: Vier Ohren Modell...schnelles Zitat aus Wikipedia unten*) hin und äußern Verständnis, bedauern usw. Das ist ja auch gut im Sinne einer Bindung hier mit den Usern. Nur, es ist ja nur ein Teil einer "Lösung".

Wäre es dann nicht sinnvoller und eigenverantwortlicher zu sagen (im Sinne einer Haltung): "Ich hab mich gut kennengelernt...ich weiß, dass ich in der Vergangenheit mit Verlustängsten (überdurchschnittlich) zu kämpfen hatte und ich hätte zwar gerne den Mann, versuche aber mit meiner Verlustangst angemessen umzugehen und setze bewusst die realistische Brille auf."
Man könnte sich dann sagen: "ach, da bist ja wieder, Verlustangst. Wir kennen uns ja inzwischen recht gut...." Und dann in Interaktion mit der Verlustangst gehen und hilfreiche Sätze tätigen, die du hoffentlich auch in deiner Therapie gelernt hast. Damit hättest du gleich mehr Handlungsspielraum und würdest die Verantwortung auf dich nehmen und dein Mindset/deine Haltung Stück für Stück ändern. Wenn man nämlich aus Ängsten oder maladaptiven Gefühlen heraus agiert, dann ist das "ausagieren" von Gefühlen...weil die Angst, die Wut o.ä. einen dahin treibt. Und dann kann man wieder sagen, naja, ich hab halt so ne Wut/Verlustangst..

---

*"Wer sich äußert, will in der Regel auch etwas bewirken. Mit dem Appell will der Sender den Empfänger veranlassen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Der Versuch, Einfluss zu nehmen, kann offen oder verdeckt sein. Offen sind Bitten und Aufforderungen. Verdeckte Veranlassungen werden als Manipulation bezeichnet. Auf dem „Appell-Ohr“ fragt sich der Empfänger: „Was soll ich jetzt denken, machen oder fühlen?“
(Quelle: Wikipedia, Vier-Seiten-Modell, Schultz von Thun).
 

Angel_ina

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Liebe Violetta :herz:

ich habe dir eine Nachricht geschrieben :smile:

Liebe Grüße
Angelina
 

Violetta79

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Hallo Schneewittchen,

danke dir für deinen ausführlichen Beitrag... Ich schaffe es heute nicht mehr, darauf einzugehen, war den ganzen Tag unterwegs und mir fallen die Augen zu. Habe ihn aber aufmerksam und interessiert gelesen... Und würde gerne noch was dazu schreiben, aber dann, wenn ich etwas klarer bin, bin gerade echt zu müde für eine durchdachte Antwort und das wäre ja sehr schade bei so einem detaillierten (Fach-)Beitrag!

Gute Nacht allerseits!
 

Violetta79

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Guten Morgen,

danke für die Erläuterung, Schneewittchen, jetzt weiß ich, wie du das meintest. Also ich wäre dann wohl eher der Thomas Huber-Typ (ich musste irgendwie etwas schmunzeln bei diesem Beispiel).
Beides fühlt sich doch nicht gesund an, oder?
Nein, gesund sind sicher weder übermäßige Fixierung noch komplette Wahllosigkeit. Nur ist es gar nicht so einfach, die Verlustängste "abzustellen", auch wenn man weiß, woher sie kommen, und auch wenn man die, wie du so schön beschreibst, zugrundeliegenden Bedürfnisse ja auch teilweise woanders befriedigen kann und sollte (ich habe zum Glück einen tollen Freundeskreis, viele Hobbys etc und habe auch lustigerweise eigentlich immer recht viel Zeit und Raum für mich in Beziehungen gebraucht, was sicherlich auch ein wenig an den "vermeidenden" Anteilen in mir liegt). Dazu kommt sicher noch eine gewisse "Panik" angesichts mehrerer gescheiterten Beziehungsanbahnungen und der Tatsache, dass im Umfeld alle nun ihr (vorerst) festes Deckelchen gefunden haben.
enn man nämlich aus Ängsten oder maladaptiven Gefühlen heraus agiert, dann ist das "ausagieren" von Gefühlen...weil die Angst, die Wut o.ä. einen dahin treibt. Und dann kann man wieder sagen, naja, ich hab halt so ne Wut/Verlustangst..
Nun, Gefühle entheben einen natürlich nicht von der Verantwortung fürs eigene Handeln. Aber sie erklären es teilweise.

Nur: Was soll der Leser damit machen? Soll man das dann als Appell auffassen...soll dem Leser damit klarwerden, dass es sich hier um einen ganz dringenden Fall von "Wollen" handelt?...soll man die Verlustangst lösen? Sich noch mehr in der Beratung anstrengen? Oder oder oder...
Ich kann nur sagen, wie ICH das hier gemeint habe. Lösen kann sicher keiner hier im Forum meine Verlustängste, das würde ich ja nie erwarten. Zum Einen sollte es der Leserschaft ein Bild von mir geben (also um mit dem Modell zu sprechen, Selbstaussage): Z.B. hat ja Hira ihre Ratschläge auch auf meine Verlustangst hin abgestimmt und generell ist es ja schon wichtig, mit was für einem "Typ" man es zu tun hat, um Ratschläge geben zu können. Zum anderen ist es natürlich schon auch ein Appell, das stimmt, der Wunsch nach Anteilnahme, aber nicht im Sinne eines Lösens, sondern im Sinne von "Ja okay, ich kann nachvollziehen, dass es sich für dich schlimmer anfühlt als für die Schoko-Essen und Feier-Fraktion". Als Rechtfertigung für mein Handeln möchte ich sie jedoch nicht anführen und tatsächlich habe ich diesen Aspekt (also das Ausagieren von Vderlustangst gegenüber der sie betreffenden Person) mittlerweile ganz gut im Griff - vielleicht zu gut, nachdem mein Ex sagte, er hätte sich die ersten Jahre immer gefürchtet, dass ich ihn verlassen würde (allerdings war er eben auch ein teils unsicher-gebundener Typ - ich möchte gar nicht ausschließen, dass andere Menschen das unterbewusst dennoch "mitschneiden" und das "Kompensieren" durch Distanz ist sicher auch nicht immer förderlich).
Ein wenig "eingefroren" wirkt es, wenn man mitteilt: Diese doofe Verlustangst...Ich hab solche Verlustängste....Wenn nur die Verlustangst nicht wäre....usw. usf. (Alleine das Einfügen des Wörtchens "noch" würde übrigens schon die Aussage verändern, weil es eine Entwicklung, einen Prozess implizieren würde).
Das stimmt :)
Man könnte sich dann sagen: "ach, da bist ja wieder, Verlustangst. Wir kennen uns ja inzwischen recht gut...."
Das fand ich irgendwie einen sehr schönen und hilfreichen Satz. So, nun muss ich leider los, ich hoffe, ich habe nichts vergessen...
 

Admina Schneewittchen

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Meine Posts sollen eigentlich Perspektiven (also in die Gegenwart und Zukunft gerichtet sein) eröffnen, also als Anstoß dienen, jetzt irgendwas anders (besser) zu machen.

Nur ist es gar nicht so einfach, die Verlustängste "abzustellen", auch wenn man weiß, woher sie kommen, und auch wenn man die, wie du so schön beschreibst, zugrundeliegenden Bedürfnisse ja auch teilweise woanders befriedigen kann und sollte (ich habe zum Glück einen tollen Freundeskreis, viele Hobbys etc und habe auch lustigerweise eigentlich immer recht viel Zeit und Raum für mich in Beziehungen gebraucht, was sicherlich auch ein wenig an den "vermeidenden" Anteilen in mir liegt). Dazu kommt sicher noch eine gewisse "Panik" angesichts mehrerer gescheiterten Beziehungsanbahnungen und der Tatsache, dass im Umfeld alle nun ihr (vorerst) festes Deckelchen gefunden haben.
Lösen kann sicher keiner hier im Forum meine Verlustängste, das würde ich ja nie erwarten.
(Zweites Zitat): Ja, das weiß man kognitiv. Dennoch haben wir ja alle unsere blinden Flecken und ich hab die Haltung bzw. unterstelle vorab, wenn jemand Hilfe sucht, dass er auch in gewisser Weise veränderungsmotiviert ist, da man/frau ja auch kognitiv weiß, dass Gefühle anderer (AM's) nicht kontrollierbar sind und deshalb bleibt ja dann logisch nur die Weiterentwicklung des Selbst (Veränderungsmotivation) und das Sehen der eigenen Anteile, z.b. in Interaktion, Bewertungen, Einstellungen usw. usf. - aber das weißt du ja sicherlich und ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber.
Es sagt ja übrigens auch keiner, dass es einfach ist. Du darfst deine Panik und deine Ängste natürlich auch gerne behalten :). Sie gehören ja dir und du darfst natürlich damit machen, was und wie du möchtest.

Nun, Gefühle entheben einen natürlich nicht von der Verantwortung fürs eigene Handeln. Aber sie erklären es teilweise.
Ja, selbstverständlich ist das so, da die Funktion von Gefühlen ist, dass sie handlungsvorbereitend wirken. Das ist der evolutionäre Sinn von Gefühlen! :)
Das Eine (Erklärung fürs Handeln) schließt das andere (Verantwortung dafür übernehmen) jedoch nicht aus. Eine Erklärung/Erkenntnis ist einfach eine Erklärung/Erkenntnis - auf der ich mich nun ausruhen kann oder auch nicht. Sie ist also nur ein Teil der "Lösung"...danach käme das Umsetzen einer Lösung (sofern ein Eigeninteresse daran besteht)...Zielgefühle finden, sich da hin arbeiten usw. usf.
Gefühle erklären auch, wieso manche Menschen Kinder missbrauchen oder andere verschlagen (dies nur als drastischer, hinkender Vergleich...aber Übertreibung dient ja bekanntlich der Veranschaulichung). Die Erklärung, er ist selbst in der Kindheit missbraucht/geschlagen worden, erklärt dieses Verhalten, macht es aber auch nicht besser...d.h. im zweiten Schritt (nach der Biographiearbeit) sollte derjenige sein Verhalten ändern und dazu gehört auch Gefühlsarbeit, z.b. die Unterscheidung zwischen adaptiven und maladaptiven Gefühlen (der Interessierte googelt selbst danach).
Wenn ich irrationale Ängste habe, sind das auch Gefühle, sie sind aber i.d.R. nicht (mehr) dienlich. Die Schutz- und Überlebensstrategien aus der Kindheit haben damals das eigene Überleben gerettet, als Erwachsener sind sie oftmals hinderlich.
Oder noch als Beispiel: Wenn ich Platzangst habe, handel ich auch nach meinen Gefühlen...jedoch kann es mein Lebensgefühl einschränken und die Frage ist, wie dienlich das darauffolgende Verhalten (vorbereitet durch Gefühle) wirklich ist. Ich will drauf hinaus: Wenn ich es gewohnt bin, zu sagen: Ja, es erklärt sich dadurch, dass ich eben so fühle, dann dreh ich mich im Kreis, da es eben nur der erste Schritt zur Lösung bzw. eines besseren Lebensgefühls ist - und die Kosten wären eben in nicht gelingenden Partnerschaften (chronisch), Beziehungsproblemen (chronisch), Interaktionsproblemen usw. zu finden, die ja das Lebensgefühl massgeblich beeinflussen.
Aber es ist ja wirklich jedem selbst überlassen, inwiefern er sich selbst weiterentwickeln möchte/kann usw.

Ich denke, zu einer Verbesserung von Lebensqualität (und dazu gehört auch eine gelingende Partnerschaft irgendwann), komme ich nicht aus, den Blick auf mich selbst zu richten statt z.B. überwiegend auf den anderen. Und dialektisch gedacht, schließt das Eine das Andere eben nicht aus: Du darfst den Mann trotzdem weiter wollen und das Ziel verfolgen, ihn für eine Partnerschaft zu gewinnen. Das ist ja sowieso eher der leichtere Teil - schwieriger wird es, jemanden in einer (dauerhaften) Partnerschaft zu halten - und das geht schwieriger, wenn man selbst noch Dämonen mitbringt (ambivalentes, unsicheres Bindungsverhalten z.B.), spätestens dann kommt man sowieso immer wieder mit diesen eigenen Dämonen in Verbindung und dann fängt die Arbeit ja erst richtig an.

Also, ich denke, an übermäßigen Verlustängsten kann man ganz gut arbeiten (evtl. eben mit Hilfe)....:smile:

Das fand ich irgendwie einen sehr schönen und hilfreichen Satz.
Das freut mich.


Schönen Tag!
 

Violetta79

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Hallo Schneewittchen, hallo an alle zufällig Mitlesenden, ich habe mich jetzt eine Weile nicht mehr gemeldet, weil ich erstmal meine Wunden lecken musste. Bevor ich darauf eingehe: Schneewittchen, danke nochmal für die Ausführungen, da stimme ich dir zu, und wie gesagt, ich würde nicht die Verantwortung für mein Handeln abgeben und mich mit Gefühlen rausreden. Verantwortlich bin ja immer noch ich. Auf der Handlungsebene habe ich habe ganz gut gelernt, diese Gefühle meinen (potentiellen) Partnern gegenüber nicht bzw. nur wenig "rauszulassen", was früher tatsächlich anders war, insofern hat die Bearbeitung schon gefruchtet. Ansonsten weiß ich, dass die Gefühle nicht hilfreich(und oft auch nicht angemessen) sind, aber zwischen das zu wissen und sie nicht zu fühlen ist halt ein weiter Weg. Und da sie mich belasten, habe ich in Eigenarbeit und mit professioneller Hilfe draufgeschaut und sie zu bearbeiten versucht und bin da auch immer noch dran.

Soviel zum therapeutischen Teil, zum Stand der Dinge... Auch da fasse ich mich kurz, aus Anonymitäts- und Ressourcengründen, weil wie gesagt auch eine Freundin von ihm sehr aktiv in solchen Foren ist und er und seine Ausdrucksweise sehr "speziell" sind, daher gehe ich nicht auf alle Details ein... Wir hatten mittlerweile die Aussprache und die lief gleichzeitig entmutigend und so ambivalent wie sein gesamtes Verhalten bislang. Wir hätten ja de facto eine Beziehung geführt... er will aber keine Beziehung, er findet Singlesein eigentlich prima... Und er hätte nicht genug Gefühle, er wüsste selber nicht warum, da ich so eine tolle Frau bin und wir perfekt matchen. Also ich bin ganz toll und er will mich als Mensch nicht verlieren, usw. usw.. Ich habe ziemlich "locker" reagiert, ich hätte ja noch gar nicht gewusst, ob ich eine Beziehung mit ihm hätte haben wollen, er hätte ja reden wollen, ich hätte alles erstmal so weiterlaufen lassen. Da war er überrascht - ich glaube er hat mit Tränen oder Vorwürfen gerechnet, aber dank Wolfgang (mit dem ich ja ein paar Mal geredet hab, Hira, ich danke nochmal für den Tipp!) war ich vorbereitet. Als ich ihn dann gefragt habe, wie wir nun weiter verfahren wollen... Das wusste er nicht, er hätte nur das Gefühl gehabt, dass ich eine Beziehung will und er würde gerade keine wollen und da hätte er sich schlecht gefühlt. Er wüsste nicht, was wir jetzt machen sollen. Stattdessen klang der Abend in Sex und Kuscheln aus. Er hat sich dann erstmal häufiger und engagierter gemeldet, und mich gefragt, ob wir uns über die Feiertage sehen wollen (aber mehr so auf der freundschaftlichen Schiene, keine Dates, eher Aktivitäten).

Ich habe dann mit Wolfgang telefoniert, der mit mir einen Umgang damit entwickelt und angepasst hat. Ich soll jetzt nicht auf ein weiteres Klärungsgespräch drängen, sondern erstmal auf den locker-flockig-freundschaftlichen Kontakt einsteigen, ihm klarmachen, dass er nicht mehr meine Nr. 1 ist, keine körperliche Nähe anfangen, aber wenn er welche initiiert, kann ich mitmachen. Man kann halt nur gucken, ob er mich dauerhaft in die "Friendzone" verschieben will oder ob er jetzt weitere Aussprachen umgehen will, weil er eigentlich alle Ebenen weiterführen will, aber er jetzt in einer Sackgasse ist und Angst haben muss, mich zu verlieren - denn eine Affäre kann er mir nicht vorschlagen und bei ner Freundschaft muss er auch Angst haben, mich zu verlieren, also versucht er erstmal weiterzumachen, als sei nichts gewesen.

Ich habe ihm gegenüber ziemlich cool und locker reagiert, und tue es auch, wenn er sich meldet (sein anfängliches Engagement hat leider schon wieder nachgelassen), aber innerlich sieht es anders aus, da fehlt er mir natürlich sehr, der Schmerz über die Zurückweisung ist da und die Ungewissheit (Wolfgang hat ganz klar gesagt, er kann mir keine Garantien geben, dass das alles klappt, diese Ehrlichkeit schätze ich auch sehr) ist auch nicht einfach zu ertragen. Wenigstens bin ich niemand, der anderen hinterherläuft, also sitze ich das jetzt auch aus, denn das Mantra, dass er nicht mehr meine Nr.1 ist und das auch spüren soll, also dass er einfach wieder merken muss, dass er mich verlieren kann und mich nicht "sicher" hat, das habe ich schon verinnerlicht.
 
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Jenna82

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Hallo, liebe Violetta,

jetzt habe ich mich auch endlich mal bei dir einlesen können.

Ich soll jetzt nicht auf ein weiteres Klärungsgespräch drängen, sondern erstmal auf den locker-flockig-freundschaftlichen Kontakt einsteigen, ihm klarmachen, dass er nicht mehr meine Nr. 1 ist, keine körperliche Nähe anfangen, aber wenn er welche initiiert, kann ich mitmachen.

Dass du mit Wolfgang gesprochen hast, finde ich super! Das klingt doch nach einem guten Plan.

Steht denn schon fest, wann ihr euch wieder seht?

Fühl dich mal gedrückt, das ist mit Sicherheit nicht leicht alles :trost:
 

Bina

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Liebe Violetta,

die Aussagen der Männer in unseren Geschichten gleichen sich auch weiterhin :S Meiner hat zu mir genau dasselbe gesagt und auch in den letzten Nachrichten. Ich wäre so toll, liebevoll und alles aber er hat keinen Kopf für dieses Liebe Zeugs, es ginge einfach nicht. Dass ich aber so wundervoll bin und mich nicht unter Wert verkaufen solle (da wurde ich sogar leicht stinkig, ich meine, wer bist du? Mein Therapeut??!! :headshake:)

Wie sieht es in dir drin aus? Möchtest du weiterhin auf ihn warten und die Strategie so weiter verfolgen? Wie geht es dir?
 

Violetta79

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288
Liebe Jenna,

jetzt habe ich mich auch endlich mal bei dir einlesen können
danke für deine Beteiligung - ich fiebere mit dir mit!
Und danke auch für den Drücker. Es ist gerade wirklich nicht leicht. Bin jetzt auch krank und eigentlich sollten wir uns Ende der Woche sehen, mal schauen, ob ich bis dahin wieder fit bin...

Er hat erfahren, dass ich krank bin, und sich gleich mit Unterstützungsangeboten überschlagen. Aber Wolfgang hat mir abgeraten, die anzunehmen. Er meint, Unabhängigkeit ist attraktiver. Und zum Glück bin ich auch nicht drauf angewiesen.

Liebe Bina,

die Aussagen der Männer in unseren Geschichten gleichen sich auch weiterhin
Ja, immer diese Beteuerungen... Wenn ich so toll, attraktiv und besonders bin, dann lass dich halt auf mich ein... aber ich denke, das soll das schlechte Gewissen über die eigene Zurückweisung mildern. "Es liegt nicht an dir - sondern an mir" sozusagen. Was ja vielleicht auch stimmen mag... gerade bei denjenigen, die Bindungsängste haben oder die sich vielleicht am Anfang ihrer Sache zu sicher waren und deswegen nicht genug "kristallisiert" sind.
Im Moment bin ich noch nicht an dem Punkt, loszulassen, so wie du. In mir ist halt noch Hoffnung, dass er durch meine Zurückhaltung erkennt, was ihm entgeht. Und gleichzeitig hoffe ich, dass ich mich durch meinen eigenen Rückzug auch "sanft" daran gewöhne, ihn nicht mehr so viel präsent zu haben, so dass ich mich tatsächlich (und nicht nur als Strategie) unabhängiger fühle. Aber es ist schmerzhaft und ich vermisse ihn natürlich auch sehr.
 
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Bina

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Liebe Bina,

Ja, immer diese Beteuerungen... Wenn ich so toll, attraktiv und besonders bin, dann lass dich halt auf mich ein... aber ich denke, das soll das schlechte Gewissen über die eigene Zurückweisung mildern. "Es liegt nicht an dir - sondern an mir" sozusagen. Was ja vielleicht auch stimmen mag... gerade bei denjenigen, die Bindungsängste haben oder die sich vielleicht am Anfang ihrer Sache zu sicher waren und deswegen nicht genug "kristallisiert" sind.

Ja, das dachte ich mir auch..wenn ich so toll bin, worauf zum Teufel wartest du dann noch?? Dass doch noch "was besseres" kommt? Ich glaube meiner hatte auch genug eigene Baustellen (auch aus der Ex Beziehung) über die er gestolpert ist. Und zusätzlich seine Unzufriedenheit damit, wo er am Ende jetzt gelandet ist ... Zurück bei Mama, kein richtiges Privatleben, in der Stadt in die er nie wieder zurück wollte...


Im Moment bin ich noch nicht an dem Punkt, loszulassen, so wie du.

Das ist ja auch völlig in Ordnung. Ich sehe da bei ihm auch viel mehr Zugewandtheit, als bei meinem. Ich war bei unserem Gespräch auch krank und er hat in der Woche danach nicht ein Mal gefragt, wie es mir geht. Es war einfach Null Interesse mehr für mich da, kaum Kontakt, keine Treffen. Das ist bei euch ja anders :smile:

Gute Besserung wünsche ich dir :herz:
 
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  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
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