Widerwillen/Abneigung Ex-AM gegenüber

Rosenblatt70

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Mich beschäftigt zusätzlich zum Thema Ex aktuelll noch ein anderes Thema.

Ich hatte vor ca. 3 Jahren eine kurze Affäre mit einem verheirateten Mann. Er in einer langen Ehe, seit langem kein Sex mehr. Er hat sich sehr schnell in mich verliebt. Ich aber nicht in ihn, was ich ihm auch relativ bald sagte. Aber obwohl ich ständig auf die Bremse getreten bin, hat er versucht, die Geschichte voran zu treiben. Er hat sogar nach ca. 2 Monaten seiner Frau gebeichtet, dass er mich kennengelernt hat. Glücklicherweise hat sie sehr entspannt reagiert und meinte nur, dass die Kinder davon nichts mitbekommen sollen.

Mir war das gar nicht so recht und ich habe mich zunehmend unter Druck gesetzt gefühlt. Außerdem stellte ich zunehmend fest, dass das Körperliche für mich nicht passt. Ich habe es dann nach ca. 5-6 Monaten beendet, was ihn natürlich super verletzt hat.

Er wollte aber weiterhin unbedingt Kontakt halten. Und da er ja ein netter Kerl ist, habe ich ja gesagt.
Aber er ist dann ein paar Mal unangemeldet bei mir vor der Tür gestanden (auch schon während unserer Affäre). Ich hab ihm zwar beim ersten Mal gesagt, dass ich das nicht so mag, aber er hat es nicht ernst genommen.

Ich hab gemerkt, dass mir der Kontakt zunehmend unangenehm wird. Da er bei mir in der Nähe wohnt und ich praktisch seinem Haus vorbeilaufen muss, ist er mir öfter über den Weg gelaufen. Ein paar Mal kam es mir auch so vor, als hätte er mich abgepasst.

Nun zu meinem jetzigen Problem:

Am Anfang unseres Kontaktes habe ich ihn einmal auf eine Tanzveranstaltung, zu der ich regelmäßig gehe, mitgenommen. Nun hat er nach unserer Trennung angefangen, Kurse zu besuchen und diesen Tanz zu erlernen.

Seit diesem Jahr finden auch wieder regelmäßig Tanzveranstaltungen statt, zu denen ich schon seit Jahren regelmäßig gehe. Und nun ist er halt auch jedes Mal da. Natürlich darf er auch da sein, die Veranstaltung ist ja für jeden zugänglich. Aber ich fühle mich sehr unwohl. Ich fühle mich beobachtet. Im Übrigen auch eine Freundin von mir, die auch öfter dort ist. Er weiß, dass wir befreundet sind und dass sie wohl auch über unsere Affäre Bescheid weiß. Sie fühlt sich auch beobachtet.

Wenn es sich ergibt, begrüßen wir uns, er versucht manchmal ein Gespräch, dass ich einsilbig beantworte. Meist flüchte ich in eine andere Ecke des Raumes, weit weg von ihm.

Ich schäme mich fast für meine negativen Gefühle, aber wenn ich schon seinen anhänglichen, traurigen Blick sehe, möchte ich nur noch davonlaufen. Zum Glück hat er mich noch nicht zum Tanzen aufgefordert (er traut sich wohl nicht), mir wäre der körperliche Kontakt unerträglich.

Das vergällt mit seit einiger Zeit so sehr die Freude an der Veranstaltung, dass ich schon fast nicht mehr hinmöchte. Aber es ist dort wie mein zweites Wohnzimmer, ich kenne dort so viele Leute seit Jahren und für mich als Introvertierte ist das eine tolle Möglichkeit unter netten Leuten zu sein, ohne ständig kommunizieren zu müssen.

Wie gesagt, mir sind meine Gefühle selber unangenehm und ich bin selbst erstaunt, wie heftig diese Gefühle der Abneigung sind. Ich weiß gerade nicht, was ich tun kann, um diese Situation zu ändern :Nichtwissen:
 
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Admina Hira Eth

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Hallo Rosenblatt :smile:

Wie gesagt, mir sind meine Gefühle selber unangenehm und ich bin selbst erstaunt, wie heftig diese Gefühle der Abneigung sind. Ich weiß gerade nicht, was ich tun kann, um diese Situation zu ändern
Zunächst mal: akzeptieren, dass du diese Gefühle hast, auch, wenn sie dir und deinem Naturell so gar nicht zu entsprechen scheinen. Was dich quält ist die Lücke, die Diskrepanz zwischen deinen Empfindungen und dem Handeln, von dem du denkst, dass es freundlich ist, höflich, menschlich, sozial angemessen - ihn grüßen, mit ihm reden, ihn nicht einfach stehenlassen, usw.; er tut dir ja auch leid. Aber dennoch gilt: du bist in diesem Fall zu nett.

Nur noch grüßen, vorbeigehen. Nicht mehr großartig mit ihm reden. Eventuell wäre auch eine kleine Ansage heilsam; spricht er dich an, ihm offen sagen, dass an der Aufrechterhaltung des Kontakts kein Interesse besteht - vor allem dann, wenn er wirklich das Gespräch sucht, davon nicht ablässt, also nicht bloß grüßt. Fordert er dich zum tanzen auf, lehnst du ab. Gut wäre eventuell auch, würde er denken, du bist vergeben. Im Grunde ginge es in Richtung auflaufen lassen, offenes Wort und knallharte Desillusionierung.
Das ist total unangenehm und fühlt sich für einen selbst "fremd" an, ich weiß. Ich bin da ähnlich gestrickt, wie du auch.

Bleibt er den Veranstaltungen nicht fern, kannst du dich nur abgrenzen lernen. Dir ein dickeres Fell versuchen, anzuschaffen. Und hoffen, dass "es" (damit meine ich sowohl deine Empfindungen, als auch sein Interesse) mit der Zeit verblasst. Bei dir, weil Gewöhnung einsetzt. Bei ihm, weil er es "rafft" und aufhört, zu sehnen.

VG
Hira
 
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Rosenblatt70

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Hallo liebe Hira,

du triffst mit deinem Beitrag mal wieder voll ins Schwarze:
Was dich quält ist die Lücke, die Diskrepanz zwischen deinen Empfindungen und dem Handeln, von dem du denkst, dass es freundlich ist, höflich, menschlich, sozial angemessen
Wie man sieht beschäftigt mich das so sehr, dass ich sogar hier einen Strang eröffne.

Im Grunde ginge es in Richtung auflaufen lassen, offenes Wort und knallharte Desillusionierung.
Ja, das ist wohl der einzige Weg. Ich hab halt ein mega schlechtes Gewissen. Erst trenn ich mich, dann will ich mich auch nicht mehr freundschaftlich treffen und zum Schluss will ich noch nicht mal mit ihm reden. Aber er hat halt durch seine Anhänglichkeit und auch durch seine leichte Übergriffigkeit eine extrem große Abwehrhaltung in mir verursacht. Und da sollte ich mehr auf mich schauen und nicht aus Höflichkeit meine Gefühle übergehen.

Bei ihm, weil er es "rafft" und aufhört, zu sehnen.
Das würd ich mir für ihn sehr wünschen. Auch dass er eine neue Frau trifft, mit der er eine Perspektive für eine gute Beziehung hat.

Danke, Hira :smile:
 

Violetta79

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Liebes Rosenblatt,

ich verstehe diesen Widerwillen, jemanden zurückzuweisen, zu verletzen, auflaufen zu lassen. Aber andererseits ist sein Verhalten wirklich übergriffig und ich fürchte, Hira hat Recht: Er wird es ohne klare Ansage nicht verstehen. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr einem solche Situationen eigentlich schöne Aktivitäten vergällen können.
Ich hab ihm zwar beim ersten Mal gesagt, dass ich das nicht so mag, aber er hat es nicht ernst genommen.

Das finde ich alleine schon ein No-Go. Grenzen nicht respektieren!

Ich fühle mich beobachtet. Im Übrigen auch eine Freundin von mir, die auch öfter dort ist. Er weiß, dass wir befreundet sind und dass sie wohl auch über unsere Affäre Bescheid weiß. Sie fühlt sich auch beobachtet.
Auch das finde ich eher bedenklich. Er setzt halt auf seinen traurigen Hundeblick und bremst dich damit aus, da du ja "nett sein" möchtest. Aber er ist es eigentlich nicht - jedenfalls ist er nicht wertschätzend und respektvoll.
Im Grunde ginge es in Richtung auflaufen lassen, offenes Wort und knallharte Desillusionierung.
Das ist meiner Erfahrung nach die einzige Sprache, die solche Männer verstehen. Manchmal hilft selbst das nichts - aber probieren würde ich es zuerst und sonst ggf. über härtere Schritte nachdenken (wenn er jetz z.B. trotz ausdrücklicher Grenze immer wieder weiterbei dir auftaucht, könntest du irgendwann, theoretisch, sogar die Polizei rufen). Mir persönlich fällt es tatsächlich manchmal leichter, einen Partner (ich weiß, dein Status ist unklar, muss er ja nicht wissen) vorzuschieben als eine Person so um ihrer Selbst willen zurückzuweisen. Aber eine klare Grenze ist auf jeden Fall vonnöten!

Ich wünsche dir viel Kraft!
 
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Rosenblatt70

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Liebe Violetta,

danke für deinen Beitrag. Hat mir auch geholfen zu sehen, dass ich manchmal meine Grenzen nicht richtig wahrnehme.

Zum Glück taucht er nicht mehr einfach so vor meiner Tür auf. Da hat er wohl gemerkt, dass es sinnlos ist, da ich ihn entweder abwimmel oder gar nicht aufmache.

Auch das finde ich eher bedenklich. Er setzt halt auf seinen traurigen Hundeblock und bremst dich damit aus, da du ja "nett sein" möchtest.
Ja, erstaunlich, was Blicke so alles anrichten können. Meiner Freundin ist er übrigens auch unangenehm. Also lieg ich wohl nicht so falsch mit meinem Empfinden, dass er da immer noch an mir "zieht".

Ich lasse ihn das nächste Mal auflaufen und werde ggfs. deutlicher. Ob das mit dem Partner hilft, weiß ich nicht. Er muss davon ausgehen, dass es da jemanden gibt, denn im Sommer stand er am Schluß einer Veranstaltung auf einmal hinter mir (keine Ahnung, ob er da länger stand); mein Ex war aber dabei, so dass ich ihn nur kurz gegrüßt habe und mit meinem Ex gegangen bin.

Aber ihr habt mir hier echt geholfen, danke :smile:
 

Violetta79

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Liebe Rosenblatt,

danke für deinen Beitrag. Hat mir auch geholfen zu sehen, dass ich manchmal meine Grenzen nicht richtig wahrnehme.
Gerne! Ich musste Grenzen wahrnehmen und setzen auch erst lernen und es fällt mir auch immer noch manchmal schwer. Aber es wird wirklich besser mit jedem Fall, wo man es macht.
Ich habe gerade gesehen, habe "Hundeblock" geschrieben, ich meinte natürlich Hundeblick :schuettel:


Ich lasse ihn das nächste Mal auflaufen und werde ggfs. deutlicher. Ob das mit dem Partner hilft, weiß ich nicht. Er muss davon ausgehen, dass es da jemanden gibt,
Ja, auf jeden Fall deutlicher werden. Und dass da einmal jemand war, reicht vielleicht nicht - könnte ja auch schon wieder vorbei sein.

Ich drücke dir Daumen und freut mich, wenn ich etwas helfen konnte!
 

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