Sollte ich noch Hoffnung haben?

Sonnenblume27

Neues Mitglied
Registriert
25 Jan. 2023
Beiträge
3
Hallo zusammen,
ich lese hier schon seit einigen Tagen fleißig mit und habe mich jetzt doch dazu durchgerungen, selber einen Beitrag zu eröffnen.

Ich versuche, meine Situation so knapp und präzise wie möglich zu formulieren:
Zuallererst sollte ich wohl sagen, dass es bei mir nicht um eine Mann-Frau-Beziehung geht, sondern um eine Frau-Frau-Beziehung.
Wir haben uns online kennengelernt und besonders von ihrer Seite war es wohl Liebe auf der ersten Blick, das hat sie mir danach oft genug gesagt. Wir waren 14 Monate zusammen, allerdings war es eine "Fernbeziehung" mit 60km dazwischen. Wir hatten in meinen Augen (und laut ihren Aussagen in der Beziehung sieht sie das genauso) eine extrem intensive und liebevolle Beziehung. Sie sagt, sie hat noch nie jemanden so sehr geliebt und auch noch nie eine ihr so extrem wichtige Beziehung gehabt. Und ich denke wirklich, dass das nicht gelogen war. Leider gab es in der Beziehung ab und zu, besonders aber in der letzten Zeit, einige Diskussionen, da ich es schnell persönlich genommen habe und enttäuscht war, wenn sie mal ein Wochenende nichts mit mir unternehmen wollte. Sie hatte dadurch wohl zunehmend Angst, mir zu sagen wenn sie was anderes machen will, da sie mich nicht enttäuschen wollte. Ich leide leider auch schnell unter Verlustangst, das kann ich nicht leugnen, aber da will ich unbedingt dran arbeiten. Anfang Dezember ist sie dann in eine 5-wöchige psychosomatische Reha gegangen, aufgrund von Burnout und mittelmäßigen Depressionen. Davor hatten wir noch ein sehr schönes und intensives Wochenende und ich war auf ihren Wunsch hin bis zur letzten Minute, bevor sie gefahren ist, bei ihr geblieben. Leider gab es während der Reha einen größeren Streit, den ich garnicht so detailliert erklären möchte, aber es war ähnlich wie sonst auch: ich war enttäuscht, da sie plötzlich den Eindruck machte, gar keine Lust mehr auf ein Treffen am Wochenende zu haben, obwohl sie bis 2-3 Tage vorher immer wieder betont hat, wie sehr sie sich freut und es kaum erwarten kann. Das war schon ein heftiger Knall und viele Tränen an dem Tag, aber wir haben uns letztendlich wieder vertragen. Und leider an Neujahr dann über WhatsApp wieder so eine Situation. Und ab da fing das Elend an... Sie hat mich erst komplett in der Luft hängen lassen, ob es mit uns weitergeht. Dann hieß es 5 Tage nach dem Streit und kaum Kontakt in der Zwischenzeit, dass sie unsere Beziehung nicht aufgeben will. Ich habe vorher einen großen Text an sie geschrieben, dass es erst jetzt bei mir richtig klick gemacht hat, wie verletztend und frustrierend es für sie sein muss, dass ich immer so schnell an ihren Gefühlen zweifel. Und dass ich das in Zukunft ablegen will. 4 Tage nach dieser Aussage von ihr haben wir uns dann persönlich gesehen, da sagte sie auf einmal, sie weiß grade nicht und sieht keine Zukunft :cry Sie wollte Zeit zum Nachdenken, die ich ihr auch gegeben habe, ich habe mich in der Zeit garnicht gemeldet. 6 Tage später bat sie mich um ein Gespräch. Wir haben über alles geredet, was bisher schief gelaufen ist, was besser werden muss und und und... Hauptpunkt war, dass ich sie zu sehr manchmal einenge und sie das Gefühl hat, dass ich mein eigenes Leben aufgebe für die Beziehung. Und dass sie extrem enttäuscht ist, dass ich ihr der Reha nicht mal die Zeit für ihre eigene Genesung und Entwicklung geben könnte, was ich auch verstehe. Und sie sagte, sie will uns noch eine Chance geben. Das war am 16.01. Am Samstag dann das erste Treffen... Sie war extrem distanziert, schon fast apathisch und sehr, sehr nachdenklich. Ich hatte schon vorher ein schlechtes Gefühl. Und als ich sie dann nach dem Essen gefragt habe, ob ich ihr einen Kuss geben darf, platzte es alles aus ihr heraus. Dass ihre Gefühle im Moment extrem gedämpft sind, sie mir grade einfach nicht das geben kann, was sie mir gerne geben würde und das Vertrauen in mich einfach nicht da ist. Und sie auch im Moment noch Probleme hat, die Sachen aus der Reha zu verarbeiten und überhaupt ihr Leben zu ordnen. Dass sie im Moment extrem verletzlich ist, gleichzeitig aber kaum Emotionen hat. Als ich dann sagte, dass es grade auch eine sehr schwere Phase ist und sie uns nicht so schnell aufgeben soll, kam so etwas wie "und was ist, wenn der richtige Zeitpunkt für uns vielleicht in ein paar Monaten ist?". Sie sagte auch, dass sie gerne wollen würde, dass es wieder so ist wie früher (vor dem ersten Streit in der Reha Zeit), sie aber grade nichts dagegen tun kann, dass sie kaum Gefühle für mich hat bzw. Mich nicht mehr liebt. Und sie aber hofft, dass das wiederkommt, wenn etwas Zeit vergangen ist und sich alles etwas gelegt hat. Sie meinte, die Beziehung fühlt sich nur grade an wie ein Sandsack auf der Brust und sie hat das Gefühl, dass sie erst alles aus den letzten Wochen verdauen kann, wenn der Weg ist. Und sie hofft und Angst hat, dass die Trennung die falsche Entscheidung ist und sie das bald merkt. Sie hat gesagt, dass grade krampfhaft eine Lösung zu suchen nur schmerzhaft ist. Und wir es erstmal ruhen lassen sollten und jeder erstmal zu sich selbst finden sollte :cry
Und ich bin natürlich völlig am Boden zerstört. Ich kann noch nicht richtig begreifen, was da in den letzten 8 Wochen passiert ist, in denen wir uns ja nichtmal 5 Tage persönlich gesehen haben. Und ich frage mich, wie viele Hoffnungen ich mir machen kann. Ich weiß, dass ich ihr extrem wichtig bin und ihr die Beziehung sehr, sehr viel Bedeutet hat und sie mich sehr, sehr geliebt hat. Sowas spürt man ja, da war nichts gelogen oder geschauspielert oder sonstwas. Daher kann ich mir auch so schlecht vorstellen, dass das jetzt alles in so kurzer Zeit unwiederbringlich weg sein soll :cry Ich habe ihr seit Sonntag nicht geschrieben, sie mir auch nicht. Sie hat aber noch Zeug bei mir, sie hat auch noch meinen Schlüssel, im Februar würden wir eigentlich auch einen Wochenendtrip machen inklusive Musicalbesuch. Da kam bisher auch noch nichts zu.
So, das war jetzt wohl lang genug :blush:
Ich werde hier auch versuchen, mich an den anderen Strangs zu beteiligen, es ist ja schließlich immer ein Geben und ein Nehmen :smile:
 

Mod Luke

Moderator
Registriert
9 Feb. 2019
Beiträge
7.451
Hallo Sonnenblume27,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Viele Grüße,
Luke aus dem Team.

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Violetta79

Aktives Mitglied
Registriert
13 Nov. 2022
Beiträge
288
Hallo Sonnenblume,

zuerst einmal mein Mitgefühl, das ist sicher alles sehr hart gerade :cry
Vielleicht nur kurz nebenbei, auch wenn ich gerade extrem wegen meines Exes? Affäre? Date? (man weiß es nicht so genau, auf jeden Fall männlich) kummere, ich habe selber auch schon Beziehungen mit Frauen gehabt, du bist hier also nicht alleine ;)
Für mich klingt das, wenn ich das so ehrlich sagen darf, als sei ihr der Druck tatsächlich zuviel geworden. Menschen mit Depressionen haben ja eh meistens nur begrenzte Ressourcen und brauchen oft (nicht immer, aber in ihrem Fall ja scheinbar schon) viel Zeit für sich, bzw. haben vielleicht auch nicht immer so den Antrieb, etwas mit anderen zu unternehmen. Ich war selber schon in der Situation, dass mein Gegenüber mich ständig unter Druck gesetzt hat, etwas gemeinsam zu unternehmen, und das hat meine Gefühlen ganz schön geschadet. Auch wenn Wolfgangs Artikel erstmal von Hetero-Dynamiken berichten, denke ich schon auch, dass gewisse Machtdynamiken auch in nicht-hetero-Konstellationen zu finden sind.
Sie sagte auch, dass sie gerne wollen würde, dass es wieder so ist wie früher (vor dem ersten Streit in der Reha Zeit), sie aber grade nichts dagegen tun kann, dass sie kaum Gefühle für mich hat bzw. Mich nicht mehr liebt. Und sie aber hofft, dass das wiederkommt, wenn etwas Zeit vergangen ist und sich alles etwas gelegt hat. Sie meinte, die Beziehung fühlt sich nur grade an wie ein Sandsack auf der Brust und sie hat das Gefühl, dass sie erst alles aus den letzten Wochen verdauen kann, wenn der Weg ist.
Nun, ich würde eine solche Aussage mit einer Portion Vorsicht genießen. Für mich klingt das erstmal nach einer Möglichkeit für sie, sich Raum zu verschaffen, ohne dass Vorwürfe kommen, ohne, dass sie dir verbindliche Versprechungen macht. Damit meine ich nicht, dass sie lügt, aber ich würde jetzt nicht meine ganzen Hoffnungen auf diese Aussagen setzen.
Ich kann noch nicht richtig begreifen, was da in den letzten 8 Wochen passiert ist, in denen wir uns ja nichtmal 5 Tage persönlich gesehen haben.
Ich kenne das aus beiden Perspektiven: Menschen, die sich trennen wollen, versuchen, erstmal räumlichen Abstand herzustellen, bevor sie die Trennung vollziehen. D.h. in den letzten acht Wochen ist ganz viel passiert, aber hauptsächlich in ihr selber.
Du hast ihr gesagt, dass du ihren Wunsch nach Abstand respektierst; dazu ist ja bei euch die Machtdynamik dahingehend gekippt, dass sie sich deiner sicher ist, sie selber aber kaum noch Gefühle hat. Mein Ratschlag wäre: Zieh dich zurück und kontaktiere sie erstmal nicht mehr. Gib ihr Raum, dich eventuell zu vermissen, aber versuche auch, dich abzulenken, dir was Gutes zu tun - zeig ihr, dass du eben doch ein eigenes Leben außerhalb der Beziehung hast (also "zeig ihr" nicht, indem du ihr Livemitschnitte vom Konzert schickst, sondern vielleicht mal über eine Statusmeldung und auf jeden Fall durch deine Ausstrahlung).
 

Violetta79

Aktives Mitglied
Registriert
13 Nov. 2022
Beiträge
288
Dazu fällt mir auch noch eine Frage ein: Habt ihr irgendwas ausgemacht, wann sich wer meldet? Du schreibst, sie meinte, ihr solltet es erstmal ruhen lassen - fielen da konkrete Zeiträume?
 

Sonnenblume27

Neues Mitglied
Registriert
25 Jan. 2023
Beiträge
3
Hi Violetta,
vielen Dank erstmal für deine liebe Nachricht :smile:
Erstmal auch mein Mitgefühl für die Situation mit deinem Ex/Affäre oder wie man das Kind nennt. Ich habe mich vorhin schon ein wenig in deinen Strang eingelesen und das ist ja auch eine ziemlich verzwickte und schmerzhafte Situation :cry
Und es tut echt gut zu hören, dass ich hier offenbar nicht das einzige "Regenbogenmitglied" bin. Ich denke mir immer, Liebe ist zwar Liebe, aber oft sind Ratgeber/Foren/etc. ja schon auf die klassische Mann-Frau-Beziehung mit mehr oder weniger klassischen Eigenschaften gemünzt. Das ist ja bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen schon was Anderes.
Und du hast Recht, jetzt im Nachhinein ist mir auch klar, dass ich ihr oft wahrscheinlich viel zu viel Druck gemacht habe. Ich habe wohl einfach nicht so recht verstanden, was Depressionen mit einem Menschen und seinen Ressourcen machen kann. Obwohl ich selber auch schon eine Zeit hatte, in der es mir alles Andere als gut ging - also auch wirklich in Richtung mittelschwere Depression - aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht in einer Beziehung. Wäre das so gewesen, hätte ich vielleicht auch besser gewusst, wie da so die Bedürfnisse und Erwartungen an die Partnerin aussehen...
Du schreibst, du wurdest selber schonmal so eingeengt. Wurde das denn dann mit Abstand wieder besser und es gab wieder Raum für die Gefühle oder war es nach dem Motto "was weg ist, ist weg" ?

Auch wenn Wolfgangs Artikel erstmal von Hetero-Dynamiken berichten, denke ich schon auch, dass gewisse Machtdynamiken auch in nicht-hetero-Konstellationen zu finden sind.
Das mit den Machtdynamiken ist mit auch schon in den Sinn gekommen. Am Anfang war es bei uns voll ausgeglichen, aber im Laufe der Beziehung hat sich die Macht wohl immer mehr auf ihre Seite verschoben. Ich war schnell unsicher, wenn sie sich mal distanziert hat, suchte ich vermehrt ihre Nähe und Bestätigung, was sie noch mehr von mir weggetrieben hat... ein Teufelskreis. Den ich erst erkannt habe, als es offenbar schon zu spät war :blush:

Ich versuche auch schon, mir diese Aussagen mit der Hoffnung etc. nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Aber ich glaube das ist grade der einzige Antrieb, der mich irgendwie über den Tag bringt :titanic:

Ich kenne das aus beiden Perspektiven: Menschen, die sich trennen wollen, versuchen, erstmal räumlichen Abstand herzustellen, bevor sie die Trennung vollziehen. D.h. in den letzten acht Wochen ist ganz viel passiert, aber hauptsächlich in ihr selber.
Vielleicht bin ich dafür auch einfach zu anders gestrickt (sie macht generell gerne die Dinge mit sich selber aus und ist eher ruhig und in sich gekehrt, was ich aber total an ihr mag), aber ist es nicht komisch, dass man so eine Veränderung oder Entscheidung in einer Zeit trifft, in der man die Partnerin fast nicht persönlich sieht und 95% der Kommunikation über Whatsapp stattfindet? Das war bei uns nämlich eh so ein Punkt...über Whatsapp gab es schnell mal Missverständnisse und Zickerein, aber wenn wir uns gesehen haben war die meiste Zeit alles harmonisch und sehr liebevoll.

Vielen Dank auf jeden Fall für deinen Ratschlag, ich werde mich definitv erstmal nicht melden und zumindest versuchen, meinen Kopf aus dem Sand zu ziehen :nanu: am besten wäre wahrscheinlich am Ende die Einstellung: Ich will zwar eine zweite Chance und würde es gerne nochmal mit ihr probieren, weil sie für mich sehr Besonders ist und ich sie von Herzen liebe, aber wenn es keine zweite Chance mehr gibt, geht das Leben trotzdem weiter :rambo: nur ob und wann ich da hin komme, das weiß ich noch nicht...

Dazu fällt mir auch noch eine Frage ein: Habt ihr irgendwas ausgemacht, wann sich wer meldet? Du schreibst, sie meinte, ihr solltet es erstmal ruhen lassen - fielen da konkrete Zeiträume?
Einen konkreten Zeitraum gibt es nicht, der letzte Chat einen Tag nach der Trennung sah so aus:
Sie: Mir gehen echt viele Dinge durch den Kopf, aber ich weiß nicht, ob uns das weiterbringt. Oder dir hilft. Ich bin unglaublich enttäuscht von mir selber, dass ich es nicht schaffe, uns mehr Zeit zu geben. Und ich habe natürlich auch Angst, dass die Trennung der falsche Weg ist. Ich wollte dich nie verletzen. Hast du noch Redebedarf?

Ich: Mir gehen auch tausend Sachen durch den Kopf. In erster Linie bin ich einfach sehr traurig, weil ich in uns so viel gesehen habe und gerne mehr Chance gehabt hätte, wirklich was zu tun. Und ich habe auch Angst und gleichzeitig irgendwie Hoffnung, dass die Trennung der falsche Weg ist. Und ich versuche immernoch, verzweifelt eine Lösung zu finden.

Sie: "Angst und Hoffnung, dass es der falsche Weg ist" ist eine ziemlich passende Formulierung. Ich glaube, jetzt krampfhaft eine Lösung zu suchen, tut nur weh. Vielleicht lassen wir es erstmal ruhen und versuchen beide zu uns selbst zu kommen? Es war ja auch für dich extrem fordernd in den letzten Wochen.

Es ist einfach alles zu verzwickt und ich bin hin-und hergerissen, ob wirklich ich und unsere Beziehung das Problem sind, oder ob sie grade einfach generell zu viele Baustellen hat und Ballast abwerfen musste :cry
 

lianu_reeves

Mitglied
Registriert
11 Jan. 2023
Beiträge
12
Hey Sonnenblume, erstmal: fühl Dich ganz doll umarmt. Ich hoffe für Dich, dass Dir der Austausch hier auch etwas Kraft geben kann, so geht es zumindest mir, und sicher auch vielen anderen, denn hier stecken wohl fast alle in solchen verzwickten Situationen, in denen man einfach nicht so richtig weiter weiß… :brav:

Ich habe keine Erfahrungen mit einem depressiven Partner, aber einem depressiven Vater. Die Gefühlswelt in der er sich bewegt ist für jemanden, der nicht an Depressionen leidet oder bislang keine Depressionen hatte wahrscheinlich gar nicht wirklich nachvollziehbar. In jedem Fall wirken Situationen, die für einen „normalen“ Menschen sage ich jetzt mal mehr oder weniger einfach nur schwierig sind, oft für jemanden mit Depressionen als unglaublich belastend oder gar unlösbar. Was ich schonmal wirklich gut finde ist, dass Deine Exi meiner Meinung nach wirklich offen mit Dir spricht und versucht darzustellen, wie es in ihr aussieht. Sie will das irgendwie alles in Ordnung bringen, merkt aber selbst dass sie an der derzeitigen Situation zerbricht. Gar nicht nur auf euch bezogen, sondern einfach dieses Gesamtpaket.

Ich denke, Du solltest ihr genau das geben was sie gerade braucht und was auch Du brauchst: Abstand. Da ist so viel Druck auf dem Kessel, der erst abnehmen kann wenn ihr euch ein bisschen Luft lasst. Es geht nicht darum sie zu ignorieren, aber ich denke am besten ist es wenn Du erstmal nicht mehr von Dir selbst aus den Kontakt suchst. Ich weiß, jeder Tag ohne Kontakt kommt einem unendlich lang vor, glaub mir ich kenne es so gut. Aber wenn jemand so ein Chaos in sich trägt, dann bedarf das deutlich mehr Zeit als nur ein paar Wochen, weil das eben so ein langwieriger Prozess ist. Und wenn das mit euch wieder klappen soll, muss auch eine echte Änderung in euch passieren, sonst seid ihr ja ganz schnell wieder an dem Punkt wo ihr vorher gewesen seid. :herz:
 
Zuletzt bearbeitet:

Violetta79

Aktives Mitglied
Registriert
13 Nov. 2022
Beiträge
288
Liebe Sonnenblume,

Erstmal auch mein Mitgefühl für die Situation mit deinem Ex/Affäre oder wie man das Kind nennt. Ich habe mich vorhin schon ein wenig in deinen Strang eingelesen und das ist ja auch eine ziemlich verzwickte und schmerzhafte Situation :cry
Danke dir, das ist ganz lieb von dir und habe auch gesehen, du hast mir geschrieben, das freut mich sehr und ich freue mich natürlich immer sehr über neue Kommentare!:herz:
So, nun aber erstmal zu dir:
nd es tut echt gut zu hören, dass ich hier offenbar nicht das einzige "Regenbogenmitglied" bin. Ich denke mir immer, Liebe ist zwar Liebe, aber oft sind Ratgeber/Foren/etc. ja schon auf die klassische Mann-Frau-Beziehung mit mehr oder weniger klassischen Eigenschaften gemünzt. Das ist ja bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen schon was Anderes.
Nein, bist du bestimmt nicht und ja, manches ist sehr auf bestimmte Heterokonstellationen zu geschnitten, aber ich denke trotzdem auch, dass vieles übertragbar ist, z.B. bestimmte Bindungs- und Machtdynamiken.
Und du hast Recht, jetzt im Nachhinein ist mir auch klar, dass ich ihr oft wahrscheinlich viel zu viel Druck gemacht habe.
Ich denke, dass Druck grundsätzlich Gift für Gefühle ist. Umso mehr, wenn die andere Person gerade eh ganz knapp mit Ressourcen ist, und das sind depressive Menschen ja eigentlich meistens. Wie Lianu schrieb:
In jedem Fall wirken Situationen, die für einen „normalen“ Menschen sage ich jetzt mal mehr oder weniger einfach nur schwierig sind, oft für jemanden mit Depressionen als unglaublich belastend oder gar unlösbar

Du schreibst, du wurdest selber schonmal so eingeengt. Wurde das denn dann mit Abstand wieder besser und es gab wieder Raum für die Gefühle oder war es nach dem Motto "was weg ist, ist weg" ?
Ich hatte zwar damals keine Depression, aber eine sehr anstrengende Phase mit Studium, Job etc. Und obwohl ich sie wirklich sehr, sehr geliebt habe (eine meiner besten Freundinnen sagt immer, ich würde jetzt noch leuchtende Augen bekommen, wenn ich von ihr rede - dabei will ich sie wirklich nicht zurück), hat es mich in die Vezweiflung getrieben, dass ihr nie gereicht hat, was ich geben konnte und wollte. Es war immer zu wenig von allem, zu wenig Zeit, Aufmerksamkeit usw. Je mehr sie gezogen hat, desto weiter gingen meine Gefühle in den Keller. Dazu kam, dass ich das Gefühl hatte, dass sie ihr Leben viel an mir orientiert hat und ich wollte lieber, dass sie auch ein eigenes Leben hat, anstatt, dass ich quasi noch halb die Verantwortung für ihr Wohlergehen übernehmen muss. Es ist genau das passiert, was hier beschrieben wird, meine Gefühle und auch meine Anziehung gingen total den Bach runter (https://www.beziehungsdoktor.de/trennung-ex-zurueck-erobern/). Und dann hat sie sich getrennt, weil sie das nicht mehr ertragen hat, so einseitig an mir zu hängen, und es ist das passiert, was Wolfgang so schön beschreibt: "Jetzt, wo der Subdominante die Trennung vollzogen hat, realisiert der Dominante – wie wichtig sein Expartner eigentlich für ihn ist. Dieser hat mit der Trennung das Heft in die Hand genommen und Fakten geschaffen – endlich einmal. Er hat etwas getan, das er niemals zuvor gewagt hat: Er hat sich gegen sein Herz und seinen launischen Partner entschieden. Dieser mutige Schritt, der ihn unendlich viel Überwindung gekostet hat, hat ihn – auf einen Schlag –, einen Großteil der Beziehungsmacht zurückgebracht, weil er in den Augen des Dominanten plötzlich unabhängig geworden ist". Ich wollte sie um jeden Preis zurück - allerdings erst, als sie mich endgültig verlassen hatte und eine neue Frau hatte :shakehead:
Tja, geworden ist nie wieder etwas daraus. Sprich: Ich denke schon, dass du eine Chance haben kannst. Aber ich muss hier auch einschränkend sagen, dass bei mir "hau ab komm her" sehr gut funktioniert, weil ich auch starke Verlustängste habe - nicht jede Person springt darauf an und kann auch sein, dass deine Ex bei ihrer Entscheidung bleibt, da sie ja eh komplett in der dominanten Rolle war, während meine ja sozusagen die Machtverhältnisse "umgedreht" hat.
Dennoch, wichtig wäre, dass du dich wirklich um dein eigenes Leben kümmerst, auch wenn das verdammt hart ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie hart.
Vielleicht bin ich dafür auch einfach zu anders gestrickt (sie macht generell gerne die Dinge mit sich selber aus und ist eher ruhig und in sich gekehrt, was ich aber total an ihr mag), aber ist es nicht komisch, dass man so eine Veränderung oder Entscheidung in einer Zeit trifft, in der man die Partnerin fast nicht persönlich sieht und 95% der Kommunikation über Whatsapp stattfindet

Ich finde das gar nicht so komisch...:Nichtwissen: So gut wie alle meine Trennungen, ob nun ich oder die andere Person sie vollzogen hat, sind in diesen "Rückzugsphasen" gereift. Ich glaube her, unbewusst oder bewusst sucht die sich trennende Person den Abstand, um zu dem Entschluss kommen zu können, bzw. weil sie in Ruhe über ihren Entschluss nachdenken will, oder weil sie bereits die Nähe zum Gegenüber nicht mehr erträgt und vielleicht auch nicht mit dessen Leiden konfrontiert sein, keine Nähe vorspielen möchte etc.

Vielleicht lassen wir es erstmal ruhen und versuchen beide zu uns selbst zu kommen? Es war ja auch für dich extrem fordernd in den letzten Wochen.
Genau das würde ich jetzt machen. Das ruhen lassen und dich so gut wie es geht um dich kümmern. Freundinnen treffen. Dir was Gutes tun, Ausflüge machen, egal was. Gerade, wenn sie dir vorgeworfen hat, kein eigenes Leben mehr zu haben. Ich weiß, es ist unendlich hart, aber jeder Tag, wo du es schaffst, die etwas Gutes zu tun, ist nicht nur ein Erfolg für dein Wohlergehen, sondern auch "strategisch" sinnvoll!
 
Zuletzt bearbeitet:

Statistik des Forums

Themen
12.706
Beiträge
2.158.920
Mitglieder
10.645
Neuestes Mitglied
Hasenfuss
Shoutbox
  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
  9. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
  12. Mod Luke @ Mod Luke: Viele liebe Grüße aus dem Off, Leute :-) Wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
Oben