Liebe Eisvogel,
Bei euch kommen die Kinder hinzu, da halte ich einen normalen Kontakt sogar für gut in deren Sinne. Ich würde schon wissen wollen, was die so treiben, wenn sie beim Vater sind und finde es gut, dass er sich da mit dir bespricht, ihr seid ja beide nach wie vor Eltern.
Da bin ich voll deiner Meinung. Aber das heißt für mich nicht, dass man Familienfotos aus der Zeit der Beziehung schickt, den anderen ständig fragt ob sie zum Essen bleiben will wenn Organisatorisches ansteht, man auch ohne jede Nachfrage erklärt was man gerade wo macht, etc.
Das ist einfach nicht notwendig und hat mich eben so irritiert. Und meine Ungeduld hat ihres dazu beigetragen, dass ich das eben offen angesprochen hab - nachdem er mir gesagt hat
Ich bin gerade echt happy damit, wie wir miteinander umgehen - und es dann eskaliert ist.
Du hast die Konsequenzen aus all diesen Verletzungen doch mit der Trennung final gezogen
Das habe ich bisher so nicht gesehen, durch deinen Hinweis aber verstanden. Trotzdem habe ich vermutlich Angst davor, dass diese Dinge wieder passieren können, sogar schon auf einer freundschaftlichen Ebene und das hindert mich eben dran ihm vollkommen angstfrei und entspannt begegnen zu können. Mir ist selbst bewußt, dass ich das lösen muss. Egal ob für ein EB oder eine Freundschaft auf Elternebene.
Leider ist es ja so, dass selbst wenn ich weiß kein "Anrecht" mehr auf Erklärungen etc. zu haben, mein Gefühl ja trotzdem da ist...
Übrigens stellst du seine Liebe zu dir während eurer langen Ehe immer wieder in Frage. Das verstehe ich nicht. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ER die ganze Zeit trotzdem bei dir geblieben ist, obwohl du (provokant gefragt) total anstrengend und nörgelig warst? Nicht jedem Menschen ist es gegeben, sein Fehlverhalten ins kleinste Detail sezieren zu wollen.
Ja, den Gedanken hatte ich durchaus auch schon. Sogar ganz konkret während unserer BEziehung. Aber ich weiß nicht ob es Liebe war/ist. Er hat mir bei der Trennung gesagt, er hätte es pragmatischer gesehen und wäre halt trotz allem mit mir zusammen geblieben. Aber ohne investieren zu wollen (Gemeinsam). Das war mir zuwenig. Für mich ist es ein Zeichen von Liebe eine Beziehung so führen zu wollen, dass beide glücklich sind.
Ja, ich kann nachvollziehen, dass sich euer Verhältnis eingefahren hatte; aber die Entwicklung jetzt liest sich auch mit diesem Rückschlag in meinen Augen nicht schlecht. Aber es braucht seine Zeit - für dich zum Heilen (und zwar dich selbst) und ihn zu heilen (und zwar unabhängig von dir).
Da stimme ich dir vom Kopf her total zu. Wünschen würde ich mir trotzdem, dass er mir durch sein Entgegenkommen mir wieder die notwendige Sicherheit gibt, dass ich meine Ängste ablegen kann. Ich weiß ich kann das nicht von ihm verlangen. Das ist einfach nur mein Wunsch.
Kannst du denn so mit ihm umgehen, als wäre er ein Fremder, als gäbe es eure Vorgeschichte nicht?
Nein. Noch nicht. Bzw. äußerlich ja, da bin ich bei Treffen ganz ruhig und fast schon cool. Innerlich nein. Es reißt mich jedes mal zurück. Bzw. ich habe immer Angst mir unberechtigt Hoffnungen zu machen, die dann enttäuscht werden.
Nun habe ich auch noch einen Einladung zu einer Geburtstagsfeier seines Vaters und dessen 2. Frau bekommen, bzw. bin zur Chatgruppe hinzugefügt worden. Da verstehen sich alle Exen immer total gut in dieser Familie, ist ja auch OK, aber ich habe das Gefühl das wird jetzt von mir auch erwartet und das kann ich einfach noch nicht. (Und das heißt jetzt überhaupt nicht, dass ich auf irgendjemanden bös wäre - ich bin einfach so unsicher in meiner neuen Rolle und habe das Gefühl mich davor beschützen zu müssen).
Ich weiß noch nicht was ich da tue. Ich weiß nicht ob das mit Ex abgesprochen ist und ich weiß nicht was besser ist, hingehen oder nicht.